[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Antrieb der Siegelelemente einer
Verpackungsmaschine gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1 sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs
2.
[0002] Bei Verpackungsmaschinen,mit denen gefüllte Beutel hergestellt werden, besteht ein
Bedarf zur Veränderung der Beutelgrösse und damit auch der Menge des abgepackten Gutes.
[0003] Eine solche Aufgabe wurde schon durch eine Maschine gemäss der GB-A 904 519 gelöst.
Bei dieser Maschine werden zwei Bahnen eines Verpackungsmaterials über Formschultern
einer Siegelstation zugeführt. Die Siegelstation wird durch zwei gegeneinander hin
und voneinander weg bewegliche Siegelwalzen gebildet, die je zwei Randpartien zur
Bildung der Längsnähte und quer dazu verlaufende Quersiegelbalken aufweisen. Wenn
das Siegelwalzenpaar gegeneinander gepresst wird, werden Beutel einer bestimmten Länge
gebildet. Steuermittel dienen zum Abheben der Walzen voneinander, damit kann die Beutellänge
verändert werden. Für heissiegelfähige Folien müssten aber die Siegelwalzen auf relativ
hohen Temperaturen gehalten werden, damit dichte Nähte erzeugt werden können. Dies
kann bei Zuckerprodukten eine Karamelisierung bewirken.
[0004] In der US-A 4 291 520 sind im Gegensatz zu obigem, zwei getrennte Siegelstellen für
Längsnähte und Quernähte vorgesehen. Der Abzug des Schlauches erfolgt mittels eines
separaten Förderantriebes. Die Quersiegelbacken werden gesondert angetrieben und folgen
dem Beutel auf einem Teil des Weges. Wenn der Abzug des Schlauches intermittierend
erfolgen soll, so hat dies einen grossen Einfluss auf die Heizleistung der Längssiegelung,
weil das Folienmaterial dabei ungleichmässig durch die Siegelstelle bewegt wird und
damit unterschiedlich gewärmte Stellen bildet. Anderseits können die Beutellängen
relativ einfach verändert werden, indem nämlich die Fördergeschwindigkeit des Abzuges
verändert wird. Nachteilig ist jedoch die Synchronisation aller drei Teile, nämlich
die Steuerung der Längssiegelmittel, der Abzugsvorrichtung und die Bewegung der Quersiegelbacken
bei Veränderung der Beutellänge.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgemäss in der Schaffung eines Antriebes
für die Siegelelemente bei einfacher Einstellung und Veränderung der Beutellänge.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies durch ein Verfahren erreicht, das durch die Merkmale im
kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruchs 1 gekennzeichnet ist. Die Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens ist im Patentanspruch 2 gekennzeichnet.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Verpackungsmaschine zur Herstellung von
gefüllten Einzelbeuteln,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Antriebes zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung, und
Fig. 3 eine Schnittansicht der Partie zur Verstellung der Beutellänge.
[0008] An der Verpackungsmaschine gemäss Fig. 1 lassen sich folgende Teile erkennen: Der
Einfülltrichter 1 mit Rührflügel 2 und Förderschnecke 3 mit dem Einfülldorn 4. Darunter
befinden sich die Siegelstation 5 mit dem im Aufriss gezeichneten Siegelwalzenpaar
6; den Längsschneidern 7 und den stromaufwärtig angeordneten Umlenkwalzen 8. Weiter
stromabwärts der Siegelstation 5 befindet sich die Querheizung 9 mit den Trennmessern
10 mit ihrem Antrieb 11 für eine oszillierende Bewegung, wie dies durch strichlierte
Linien angedeutet ist, Details für diesen Antrieb können beispielsweise der genannten
US-A 4 291 520 entnommen werden. Die einzeln anfallenden gefüllten Beutel B werden
mittels einer Zange 12 gefasst und auf ein Transportband 13 abgelegt.
[0009] Die Teilung des bandförmigen Verpackungsmaterials V in zwei Teilbahnen V1 und V2
kann gemäss der CH-A 416 434 erfolgen. Zur Vereinfachung der Zeichnung sind die hinter
dem Einfülltrichter 1 befindliche Vorratsrolle und das Trennmesser nicht dargestellt.
Die beiden Teilbahnen V1, V2 werden nach dem Trennen über eine erste Führungswalze
14, eine zweite Führungswalze 15 und zwei dritte Führungswalzen 16 in gegenläufige
Bahnen B1, B2 gebracht.
[0010] Von den Führungswalzen 8 weg gelangen die Bänder der Bahnen B1 und B2 zu dem Siegelscheibenpaar
6. Der Hohldorn 4 ist für ein bestimmtes Einfüllgut ausgebildet, wie jedem Fachmann
leicht verständlich sein dürfte. Durch den Hohldorn 4 kann das beispielsweise durch
Wägen abgemessene Füllgut vom Fülltrichter la in freiem Fall in den Beutel gelangen.
[0011] In Fig. 2 sind die zwei Bahnen B1, B2 angedeutet, wie sie in die Längssiegelwalzen
6 einlaufen. Dabei wurde zur besseren Darstellung der Antriebsmittel auf die korrekterweise
in Fig. 1 dargestellte Umschlingung der Siegelwalzen 6 verzichtet. Die beiden Siegelwalzen
6 sind mittels eines Zahnradpaares 17 miteinander gekoppelt, so dass sie zusammen,
aber gegenläufig gedreht werden.
[0012] Die Quersiegelbacken 9 sind nur angedeutet, dabei ist der Antrieb zum Oeffnen und
Schliessen der Backen weggelassen, insbesondere weil dieser für die Erfindung nicht
wesentlich und jedem Fachmann bekannt ist.
[0013] Die Achse 20 der einen Siegelwalze 6 trägt in ihrer Verlängerung 21 zwei auf Freilaufanordnungen
22, 23 gehalterte Zahnräder 24, 25. Die Freilaufanordnungen sind ebenfalls gut bekannte
Maschinenelemente, wie sie beispielsweise durch die Stieber Division der Borg-Warner
Corporation unter der Bezeichnung NSS in den Handel gebracht werden. Damit sind beide
Zahnräder 24, 25 in derselben Drehrichtung gemäss Pfeil A mit der Verlängerung 21
starr gekoppelt sind und in der Drehrichtung gemäss Pfeil B drehen sie im Leerlauf
[0014] Zwei Zahnstangen 30, 31 sind gabelartig mit einem gemeinsamen Träger 32 einstückig
verbunden. An diesem Träger 32 ist ein zweiarmiger Hebel 33 mit dem einen Ende drehbar
angelenkt. Dieser zweiarmige Hebel 33 ist etwa mittig mit einer Welle 34 , die am
Gestell der Verpackungsmaschine drehbar gelagert ist, starr verbunden. Am gegenüberliegenden
Ende 35' des genannten zweiarmigen Hebels 33 ist eine Pleuelstange 36 eines Exzenterantriebes
37 angelenkt.
[0015] Der Träger 32 ist in einem Führungsblock 38 für eine translatorische Hin- und Herbewegung
geführt.
[0016] Ein Zahnrad 25 kämmt direkt mit der einen Zahnstange 31 und das andere Zahnrad 24
ist über ein Freilaufzahnrad 26 mit der anderen Zahnstange 30 im Eingriff. Infolge
des gleichartigen Aufbaus der Zahnräder 24, 25 mit ihren Freilaufanordnungen 22, 23
und dem Zwischenzahnrad 26 bewirkt eine Bewegung der Zahnstange 30 in Richtung des
Pfeiles C eine Arbeitsdrehung des Zahnrades 24 in Richtung des Pfeiles A. In der Gegenbewegung
gemäss Pfeil D der Zahnstange 30 dreht das Zahnrad 24 frei.
[0017] Umgekehrt bewirkt eine Bewegung der Zahnstange 31 in Richtung des Pfeiles E eine
Drehung des Zahnrades 25 in Richtung des Pfeiles B also eine Leerlaufbewegung. Hingegen
wird eine Bewegung der Zahnstange 31 in Richtung des Pfeiles F auf die Verlängerung
21 übertragen. Zum leichteren Verständnis wurden.Pfeile, die eine Drehung der Verlängerung
21 und mittels der Welle 20 eine Drehung der Siegelwalzen 6 bewirken,'also die Pfeile
A, C, F, ausgefüllt dargestellt. Die Pfeile für Drehrichtungen, die keine Drehung
der Siegelwalzen 6 verursachen, also die Pfeile B, D, E, sind dagegen als leere Dreiecke
dargestellt. Diese Anordnung bewirkt somit eine zweistufige Drehung der Siegelwalzen
6, nämlich eine erste Stufe bei der Bewegung in Richtung des Pfeiles C und eine zweite
Stufe bei der Bewegung in Richtung des Pfeiles F.
[0018] Die Quersiegelbacken 9 sind über einen Hebelarm 39 mit der Welle 34 verbunden, so
dass auf dieselben die Bewegung des Exzenterantriebes 37 übertragen wird. Während
somit die Längssiegelwalzen 6 die Beutel bei jeder Umdrehung des Antriebes um einen
bestimmten Betrag weiterschieben, führen die Quersiegelbacken 9 eine hin- und hergehende
Bewegung aus. Mit der in Fig. 2 dargestellten Anordnung ist der Hub der Quersiegelbacken
9 etwa gleich wie der Hub der Zahnstangen, so dass der Vorschub der Beutel etwa auf
das Doppelte des Hubes der Quersiegelbacken eingestellt werden kann.
[0019] Bei dieser Darstellung ist der Antrieb 11 (Fig. 1) für die Oeffnungs- und Schliessbewegung
der Quersiegelbacken 9°mit den Trennmessern 10 nicht dargestellt.
[0020] Der Exzenterantrieb 37 besteht aus einer Riemenscheibe 40, die mittels eines Treibriemens
41 von einem nicht dargestellten Motor aus angetrieben ist. Zur Aenderung der Beutellänge
braucht somit nur der Hub des Exzenterantriebes 37 verstellt zu werden. Dazu kann
in der Riemenscheibe 40 ein radialer Schlitz 42 (Fig. 3) vorgesehen sein, so dass
mittels Schraube 43 und Mutter 44 der Angriffspunkt der Pleuelstange 36 radial verändert
werden kann.
[0021] Mittels einer Lichtschranke 50 können Markierungen 51 an den Beuteln überwacht werden.
Ueber einen nicht dargestellten Verstärker und mögliche weitere elektronische Mittel
zur Steuerung, die ebenfalls gut bekannt sind, wird ein Elektromagnet 52 betätigt,
dessen Anker 53 einen Abtasthebel 54 unterstützt. Dieser Abtasthebel 54 ist mittels
einer Feder 55 gegen eine Kurvenscheibe 56 hin vorgespannt, die mittels einer Welle
58 starr mit der Riemenscheibe 40 verbunden ist. Wenn also die Lichtschranke kein
Signal einer Markierung 51 abgibt, wird der Abtasthebel 54 freigegeben und über einen
Stössel 57, der das Freilaufzahnrad 26 trägt, wird dieses nach unten gezogen. Damit
wird das Zahnrad 24 um einen geringen Betrag in Richtung des Pfeiles A gedreht und
die Markierung 51 wird um die entsprechende Strecke nach unten geschoben. Dieser Vorgang
kann sich bei jeder Drehung der Riemenscheibe 40 wiederholen.
1. Verfahren zum Antrieb der Siegelelemente einer Verpackungsmaschine für die kontinuierliche
Herstellung gefüllter Beutel, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegelwalzen (6) zur
Bildung der Längssiegelnähte in gleichen, jeweils einer halben Beutellänge entsprechenden
Schritten in derselben Drehrichtung rotiert werden, dass die Quersiegelbacken (9)
zur Bildung von Quernähten in derselben Zeit, wie für die beiden Schritte der Siegelwalzen
(6) benötigt, jeweils einen Siegelhub und einen Rücklaufhub ausführen, und dass die
Quersiegelbacken (9) wenigstens angenähert während des gesamten Siegelhubes aneinander
anliegen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Antrieb (37) für eine hin- und hergehende Bewegung eines Zahnstangenpaares
(30, 31), zwei Antriebszahnräder (24, 25), die je mittels einer Freilaufeinrichtung
(22, 23) mit einer Antriebswelle (20, 21) für die Siegelwalzen (6) gekuppelt sind,
von welchen Antriebszahnrädern das eine Antriebsrad (25) direkt mit der einen Zahnstange
(31) kämmt, während das andere Antriebszahnrad (24) mit einem Zwischenzahnrad (26)
kämmt, das seinerseits mit der zweiten Zahnstange (30) im Eingriff steht, und dass
die Quersiegelbacken (9) mit dem genannten Antrieb (37) gekoppelt sind.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (37)
für die hin- und hergehende Bewegung des Zahnstangenpaares (30, 31) ein Kurbelantrieb (36, 40, 41, 42, 43, 44) ist.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kurbelzapfen
(43, 44) des Kurbelantriebes (37) radial verstellbar ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kurbelstange (36) am einen Ende (35') eines zweiarmigen Hebels (33) angelenkt
ist, dass der Hebel (33) wenigstens angenähert mittig drehbar gelagert ist, und dass
das Zahnstangenpaar (30, 31) am anderen Ende (35) angelenkt ist.
6. Vorrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehlagerung
des Hebels (33) mittels einer Drehwelle (34) erfolgt, die als Bewegungsübertrager
zu einem Trägerarm (39) für die Quersiegelbacken (9) dient.
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Leerlaufzahnrad
(26) an einem Stössel (57) drehbar gelagert ist, und dass der Stössel (57) mit einem
wahlweise anschaltbaren Antrieb (52, 53, 54, 55, 56) gekoppelt ist.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der wahlweise anschaltbare
Antrieb eine Kurvenscheibe (56) mit einem Abtasthebel (54) ist.
9. Vorrichtung nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenscheibe
(56) starr mit dem Kurbelwellenantrieb (37) verbunden ist, und dass zur wahlweisen
Anschaltung ein den Abtasthebel (54) in unwirksamer Lage halternder Magnetanker (53)
vorhanden ist.
10. Vorrichtung nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lichtsteuergerät
(50) vorhanden ist, das zwecks Betätigung des Magnetankers (53) auf Markierungen (51)
an den Beuteln einstellbar ist.