[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Festlegen eines Fußes in einem
Schuh, insbesondere einem Schalenschischuh, mit einer den Ristbereich übergreifenden,
verstellbaren flexiblen Platte, sowie einem Betätigungselement zur Verstellung dieser
Platte, wobei das Betätigungselement als im Ristbereich angeordnete Spannvorrichtung
ausgebildet ist, welche an im seitlichen oder hinteren Bereich des Schuhes festgelegten
Zuggliedern angreift, und die Zugglieder in ihrer gespannten Lage die Außenseite der
Platte zumindest teilweise übergreifen. Bei Schischuhen ist es bekannt, im Bereich
des Ristes des Fußes eine flexible Platte vorzusehen, und es ist bereits bekannt,
eine derartige Platte durch die Schale durchsetzende Stellschrauben in ihrer Höhenlage
zu adjustieren. Der auf die Platte bei einer derartigen Einstellung ausgeübte Druck
wirkt hiebei im wesentlichen in der Längsmittelebene des Schuhes, so daß der Fuß innerhalb
des Schuhes an die Sohle angedrückt wird. Eine nennenswerte Verbesserung des seitlichen
Haltes des Fußes im Schuh kann bei einer derartigen Verstellung bzw. Einstellung der
Platte nicht gewährleistet werden. Eine Einrichtung der eingangs genannten Art ist
aus der AT-PS 361 807 bekannt geworden. Die Verstellung der Platte erfolgt hier jedoch
durch Verspannen der seitlichen Bänder gegeneinander, so daß in erster Linie ein seitlicher
Druck auf den Fuß und im mittleren Bereich der Platte keine nennenswerte vertikale
Belastung entsteht.
[0002] Die Erfindung zielt nun darauf ab, Schischuhe der eingangs genannten Art mit einer
zum Zwecke der Anpassung an verschiedene Fußformen verstellbaren Ristplatte zu verbessern
und sicherzustellen, daß bei einer Verstellung der Ristplatte in Höhenrichtung die
radialen Stell- und Stützkräfte gleichmäßig und vor allem im Bereich der Platte eingeleitet
werden. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß
die Zugglieder an ihren freien Enden Anschlußstücke für wenigstens ein weiteres in
sich geschlossenes, mit der Spannvorrichtung zusammenwirkende(s) Zugglied(er) aufweisen,
wobei das weitere Zugglied im Bereich zwischen den Anschlußstücken zwischen Platte
und Innenseite der Schale angeordnet ist und die Platte zumindest teilweise übergreift.
Dadurch, daß das Betätigungselement als Spannvorrichtung ausgebildet ist, welche an
seitlichen Zuggliedern angreift, wird bei einer Spannung des Betätigungselementes
ein seitliches Anpressen der Zugglieder an die Platte erreicht, wodurch die Wölbung
der Platte durch das Betätigungselement verstellt wird. Es wird somit nicht nur ein
Druck in Höhenrichtung in die Platte eingebracht, sondern gleichzeitig auch eine Verformungskraft
auf die flexible Platte übertragen, welche eine bessere Umschließung des Fußes ergibt.
Die Festlegung der Zugglieder im seitlichen oder hinteren Bereich des Schuhes führt
hiebei gleichzeitig zu einer Zugkomponente in Richtung zum Fersenbereich des Schuhes
und damit zu einem leichten Zug des Fußes in diese Richtung. Die Festlegung der Zugglieder
an seitlichen oder hinteren Teilbereichen der Schale bzw. des Schuhes erlaubt hiebei
eine Ausbildung, bei welcher der auf den Fuß ausgeübte Formschluß unabhängig von der
Verschwenkung eines Schaftteiles bzw. eines hinteren abklappbaren Schalenteiles aufrechterhalten
bleiben kann, wobei es in diesem Falle genügt, die Zugglieder an unbeweglichen Teilen
der Schale bzw. relativ zur Schale in Ruhe verbleibenden Teilen festzulegen. Eine
einmal gewählte Einstellung des Betätigungselementes kann bei einer derartigen Ausbildung
auch bei Verstellung der Vorlage unverändert beibehalten werden.
[0003] Die erfindungsgemäße Unterteilung der Zugglieder in zwei seitliche Zugglieder und
ein diese Zugglieder verbindendes mittleres Zugglied, welches mit der Schnalle zusammenwirkt,
hat hiebei den Vorzug, daß neben den auf den seitlichen Bereich der Platte ausgeübten
die Platte verformenden Kräften durch den mittleren Teilbereich des weiteren Zuggliedes
eingebrachte Kräfte einen leichten und über einen großen Bereich der Platte verteilten
Druck an den Rist ausüben. Durch diese Ausbildung wird somit der Formschluß der Platte
und die Anpassung an den Fuß verbessert.
[0004] vorzugsweise sind die Anschlußstücke der freien Enden der • Zugglieder zwischen Platte
und Innenseite der Schale, vorzugsweise nahe den Seitenwänden der Platte, angeordnet,
wodurch Druckstellen an diesen Anschlußstücken vermieden werden, da sich der gegebenenfalls
an diesen Anschlußstellen ausbildende Druck über die Platte verteilt. Die Anschlußstücke
der Zugglieder können hiebei in besonders einfacher Weise als Schlaufen oder ösen
ausgebildet sein. Die anderen Enden der Zugglieder, welche im seitlichen oder hinteren
Bereich des Schuhes festgelegt sind, sind vorzugsweise jeweils an den Gelenkstellen
für die Verschwenkung eines Schalen- oder Schaftteiles des Schischuhes festgelegt.
Eine derartige Ausbildung bietet sich besonders bei Schalenschischuhen an, bei welchen
ein hinterer Schalenteil zur Erleichterung des Einstieges abklappbar ist. Derartige
Schischuhe sind in der Regel im Ristbereich geschlossen ausgebildet und tragen im
Ristbereich keine Schnallen, mit welchen eine Anpassung des Schuhes an den Fuß möglich
wäre. Gerade bei solchen Schuhen ist die Verwendung einer verstellbaren flexiblen
Ristplatte besonders vorteilhaft, um verschiedene Fußformen unabhängig von der Schalenform
fixieren zu können. Die Festlegung der Zugglieder an den Gelenkstellen für die Verschwenkung
eines Schalen- oder Schaftteiles des Schischuhes macht diese Festlegung unabhängig
von der jeweiligen Einstellung der Vorlage, wie sie durch Verschwenkung der Manschette
oder eines abklappbaren Schalenteiles erzielt werden kann.
[0005] Die Spannvorrichtung des Betätigungselementes kann bei einer derartigen Ausbildung
in besonders einfacher Weise als Schnalle ausgebildet sein, welche um eine sich quer
zur Schuhlängsachse erstreckende Achse schwenkbar im Ristbereich des Schuhes an der
Außenseite desselben schwenkbar angelenkt ist. Eine derartige Schnalle hat in der
Regel mehrer Angriffsstellen für ein Zugglied und es läßt sich durch Verstellung der
Anlenkstelle oder der Angriffsstelle bzw. durch Wahl einer geeigneten Angriffsstelle
an dieser Schnalle eine , Verstellung der Zugglieder und damit der auf die Ristplatte
ausgeübten Kräfte in relativ großen Grenzen erzielen.
[0006] In bevorzugter Weise ist hiebei die Spannschnalle in einer Vertiefung der Schale
angeordnet, so daß die Dichtheit der Schale im Vorfußbereich in keiner Weise beeinträchtigt
wird und über die Schale vorstehende störende Teile vermieden werden. Aus dieser Ausnehmung
bzw. Vertiefung der Schale ragt lediglich ein Teil des Betätigungsgliedes der Spannschnalle
heraus, um das öffnen der Schnalle zu erleichtern.
[0007] Das mittlere in sich geschlossene Zugglied, welches die Schnalle mit den beiden in
seitlichen Bereichen des Schuhes festgelegten Zuggliedern verbindet, muß an geeigneten
Stellen durch die Schale hindurchgeführt werden, um die Verbindung zwischen Schnalle
und den seitlichen Zuggliedern herstellen zu können. In vorteilhafter Weise ist diese
Durchführung durch die Schale so getroffen, daß der seitliche Abstand der beiden sich
in Längsrichtung des Schuhes erstreckenden Teilbereiche des bzw. der Zugglieder, welche
unmittelbar an der Schnalle angreifen, an der Durchführungsstelle voneinander geringer
ist als der seitliche Abstand der Anschlußstücke quer zur Schuhlängsachse gemessen
voneinander. Durch eine derartige Ausbildung wird sichergestellt, daß ein Teil des
auf die seitlichen Zugglieder ausgeübten Zuges die im mittleren Bereich, d. h. demjenigen
Bereich des mit der Schnalle verbundenen Zuggliedes, welcher die Ristplatte übergreift,
als Druck wirksam wird. Dieser vom in sich geschlossenen Zugglied auf die Ristplatte
ausgeübte Druck wird hiebei über einen großen Bereich der Ristplatte gleichmäßig verteilt,
so daß auch hier wiederum punktuelle Überbelastungen und Druckstellen weitgehend vermieden
werden.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Schuhes mit teilweise weggebrochener Schale und Fig. 2 eine analoge Ansicht des Schuhes
nach Fig. 1 von vorne seitlich.
[0009] In Fig. 1 ist ein Schischuh 1 dargestellt, welcher eine Schale 2, einen nach hinten
abklappbaren Schalenteil 3 und eine Manschette 4 aufweist. Die Anlenkstelle der Manschette
4 und des abklappbaren Schalenteiles 3 ist mit 5 bezeichnet. An dieser Anlenkstelle
5 greift ein Zugglied 6 an, welches sich ausgehend von dieser Anlenkstelle 5 in den
Ristbereich 7 der Schale 2 erstreckt. Im Ristbereich 7 der Schale 2 ist eine Ristplatte
8 aus flexiblem Material vorgesehen. Die Ristplatte 8 wird an ihren seitlichen Rändern
9 von dem Zugglied 6 übergriffen. An das Zugglied 6, welchem ein zweites Zugglied
6 an der anderen Seite des Schuhes, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, entspricht,
greift ein in sich geschlossenes weiteres Zugglied 10 an, welches durch die Schale
hindurchgeführt ist und mit einer im Ristbereich der Schale angeordneten Schnalle
11 verbunden ist. Die Schnalle 11 ist als Spannschnalle ausgebildet und um eine Achse
12 schwenkbar an der Schale festgelegt. Die Schwenkachse 12 ist hiebei im wesentlichen
normal auf die Längsmittelebene 13 des Schuhes, wie sie in Fig. 2 angedeutet ist.
Bei der Darstellung nach Fig. 1 ist die Schnalle 11 in geöffnetem Zustand gezeichnet.
In dieser Lage der Spannschnalle 11 wird die Ristplatte 8 von Zug- und Druckkräften
entlastet und nach Abklappen des hinteren Schalenteiles 3 ist ein ungehinderter Einstieg
in den Schuh möglich.
[0010] Bei der Darstellung nach Fig. 2 ist die Schnalle 11 nunmehr in die Schließlage verschwenkt
und taucht hiebei in die in der Fig. 1 mit 14 bezeichnete Ausnehmung ein. Lediglich
das vordere Betätigungsende 15 der Schnalle ragt aus dieser Ausnehmung 14 heraus,
um ein öffnen der Schnalle zu erleichtern. In der in Fig. 2 dargestellten Schließlage
werden nun die seitlichen Zugglieder 6 unter Zugspannung gesetzt und pressen sich
an die seitlichen Ränder 9 und diesen Rändern benachbarte Teilbereiche der Ristplatte
8 an. Die Verformbarkeit bzw. Flexiblität der Ristplatte 8 bewirkt hiebei eine bessere
Anpassung an den in den Schischuh eingeführten Fuß. Der mittlere Teilbereich 16 des
in sich geschlossenen zweiten Zuggliedes 10 bewirkt eine Druckkomponente in Richtung
zur Ferse und es wird auch auf diese Weise der Halt des Fußes im Schuh verbessert.
Das mittlere Zugglied 10 ist durch ösenförmige Enden 17 der beiden seitlichen Zugglieder
6 hindurchgeführt und diese ösenförmigen Enden liegen zwischen Schale 2 und Ristplatte
8, so daß auch hier Druckstellen auf den Fuß vermieden werden.
[0011] Zwischen den seitlichen Zuggliedern 6 sowie der Ristplatte 8 und dem Fuß kann ein
Futtermaterial oder aber auch ein herausnehmbarer Innenschuh angeordnet werden, um
eine noch bessere Vergleichmäßigung der eingebrachten Zug- bzw. Druckkräfte zu erzielen.
[0012] Die Schnalle 11 kann mit der Anlenkachse 12 lösbar verbunden sein, um nach dem öffnen
der Schnalle eine vollständige Entlastung der Ristplatte 6 sicherzustellen.
1. Einrichtung zum Festlegen eines Fußes in einem Schuh (1), insbesondere einem Schalenschischuh,
mit einer den Ristbereich übergreifenden, verstellbaren flexiblen Platte (8), sowie
einem Betätigungselement zur Verstellung dieser Platte, wobei daß das Betätigungselement
als im Ristbereich (7) angeordnete Spannvorrichtung (11) ausgebildet ist, welche an
im seitlichen oder hinteren Bereich des Schuhes festgelegten Zuggliedern (6) angreift
und die Zugglieder in ihrer gespannten Lage die Außenseite der Platte zumindest teilweise
übergreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugglieder (6) an ihren freien Enden
Anschlußstücke (17) für wenigstens ein weiteres in sich geschlossenes, mit der Spannvorrichtung
(11) zusammenwirkende(s) Zugglied(er) (10) aufweisen, wobei das weitere Zugglied .(10)
im Bereich zwischen den Anschlußstücken (17) zwischen Platte (8) und Innenseite der
Schale (2) angeordnet ist und die Platte (8) zumindest teilweise übergreift.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußstücke (17)
der freien Enden der Zugglieder (6) zwischen Platte (8) und Innenseite der Schale
(2), vorzugsweise nahe den Seitenrändern der Platte, angeordnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußstücke
(17) der Zugglieder (6) als Schlaufen oder ösen ausgebildet sind, wobei das zusätzliche
Zugglied (10) durch die ösen oder Schlaufen hindurchgeführt ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß je ein
Zugglied (6) an den Gelenkstellen (5) für die Verschwenkung eines Schalen- oder Schaftteiles
(3) des Schischuhes (1) festgelegt ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung
als Schnalle (11) ausgebildet ist, welche um eine sich quer zur Schuhlängsachse erstreckende
Achse (12) schwenkbar im Ristbereich des Schuhes (1) an der Außenseite desselben schwenkbar
angelenkt ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannschnalle (11)
in einer Vertiefung (14) der Schale (2) angeordnet ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der seitliche
Abstand der beiden sich in Längsrichtung des Schuhes (1) erstreckenden Teilbereiche
des bzw. der Zugglieder (10), welche unmittelbar an der Schnalle (11) angreifen, an
der Durchführungsstelle -voneinander geringer ist als der seitliche Abstand der Anschlußstücke
(17) quer zur Schuhlängsachse gemessen voneinander.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnalle
(11) lösbar mit ihrer Schwenkachse (12) verbunden ist.