[0001] Die Erfindung betrifft eine Gruppensteuerung für Aufzüge mit Doppelkabinen, die aus
zwei in einem gemeinsamen Fahrkorbrahmen angeordnete Kabinen gebildet sind, mit Kabinenrufspeichern
und den Kabinen zugeordneten Lastmesseinrichtungen, mit Stockwerkrufspeichern, mit
jedem Aufzug der Gruppe zugeordneten, jeweils das Stockwerk eines möglichen Anhaltens
anzeigende Selektoren sowie mit einer für jedes Stockwerk mindestens eine Stellung
aufweisende Abtasteinrichtung, wobei eine Steuerungseinrichtung vorgesehen ist, mittels
welcher die Doppelkabinen der Aufzugsgruppe den Stockwerkrufen zuteilbar sind.
[0002] Derartige Aufzüge können bei jeder Fahrt doppelt soviel Fahrgäste befördern wie Aufzüge
mit Einzelkabinen. Da weniger gehalten werden muss, kann die gleiche Anzahl Stockwerkrufe
in kürzerer Zeit bedient werden, so dass die Förderleistung beträchtlich gesteigert
werden kann.
[0003] Mit der schweizerischen Patentschrift Nr. 529 054 ist eine Steuerung für eine Aufzugsgruppe
mit Doppelkabinen bekannt geworden, bei der die Doppelkabinen derartig ausgebildet
sind, dass zwei benachbarte Stockwerke gleichzeitig bedient werden können. Hierbei
soll das Füllen eines Gebäudes in möglichst kurzer Zeit bei annähernd gleichmässiger
Belegung der Doppelkabinen dadurch erreicht werden, dass im Erdgeschoss die Fahrgäste
zu geradzahligen Obergeschossen in die obere Kabine, zu den ungeradzahligen in die
untere Kabine einsteigen, wobei jeweils die Kabinenrufgeber für die nicht der Kabine
zugeordneten Geschosse gesperrt sind. Sobald die Kabine auf einen Stockwerkruf anhalten
muss, wird die Sperrung aufgehoben, so dass der Zusteiger zu beliebigen Stockwerken
fahren kann. Die Steuerung der Aufzugsgruppe arbeitet nach dem System der Unterteilung
des Fahrweges in Zonen, wobei Kabinen und Zonen einander zugeordnet sind und die Kabinen
gemäss der Lage der Zonen über den ganzen Fahrweg verteilt sind. Bei derartigen Steuerungen
ist die Zuteilung der Stockwerkrufe zu den Kabinen lediglich von der Lage und Richtung
der Rufe abhängig, wohingegen andere Faktoren, wie beispielsweise die Kabinenlast,
bei der Zuteilungsprozedur praktisch nicht berücksichtigt werden. Eine gleichmässige
Verteilung der Fahrgäste auf die einzelnen Kabinen der Doppelkabinen ist daher bei
Normalbetrieb der Aufzugsanlage nicht möglich, so dass in bezug auf kurze durchschnittliche
Wartezeiten der Fahrgäste und Steigerung der Förderleistung keine optimalen Ergebnisse
erzielbar sind.
[0004] Bei einer aus der europäischen Patentanmeldung Nr. 0032213 bekannten Gruppensteuerung
für Aufzüge mit Einzelkabinen können die Zuordnungen der Kabinen zu den Stockwerkrufen
zeitlich optimiert werden. Hierbei wird mittels einer Recheneinrichtung in Form eines
Mikroprozessors während eines Abtastzyklus eines ersten Abtasters bei jedem Stockwerk,
ob ein Stockwerkruf vorhanden ist oder nicht, aus der Distanz zwischen dem Stockwerk
und der von einem Selektor angezeigten Kabinenposition, den innerhalb dieser Distanz
zu erwartenden Zwischenhalten und der momentanen Kabinenlast eine den Zeitverlusten
von wartenden Fahrgästen und den Zeitverlusten der Fahrgäste in der Kabine proportionale
Summe errechnet. Dabei wird die im Berechnungszeitpunkt vorhandene Kabinenlast derart
korrigiert, dass die voraussichtlichen, aus den Zu- und Aussteigerzahlen der Vergangenheit
abgeleiteten Zu- und Aussteiger bei den zukünftigen Zwischenhalten berücksichtigt
werden. Diese, auch Bedienungskosten genannte, Verlustzeitsumme wird in einem Kostenspeicher
gespeichert. Während eines Kostenvergleichszyklus mittels eines zweiten Abtasters
werden die Bedienungskosten aller Aufzüge über die Vergleichseinrichtung miteinander
verglichen, wobei jeweils in einem
Zuteilungsspeicher des Aufzuges mit den geringsten Bedienungskosten eine Zuteilungsanweisung
speicherbar ist, die dasjenige Stockwerk bezeichnet, dem die betreffende Kabine zeitlich
optimal zugeordnet ist.
[0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, durch Verbesserung der
vorstehend beschriebenen Gruppensteuerung eine Gruppensteuerung für Aufzüge mit Doppelkabinen
zu schaffen, mittels welcher die Doppelkabinen den Stockwerkrufen derart zuteilbar
sind, dass minimale durchschnittliche Wartezeiten der Fahrgäste erzielt werden und
die Förderleistung gesteigert wird. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung
mit den in den Patentansprüchen gekennzeichneten Merkmalen vor, die Bedienungskosten
für jede der beiden Kabinen einer Doppelkabine zu errechnen und mittels einer Vergleichsschaltung
miteinander zu vergleichen, wobei die geringeren Bedienungskosten im Kostenspeicher
des betreffenden Aufzuges gespeichert werden, und wobei bei Vorliegen von Zuteilungsanweisungen
für gleichgerichtete Stockwerkrufe zweier benachbarter Stockwerke und/oder Koinzidenzen
von Kabinenrufen und Abtasterstellungen die zu speichernden Bedienungskosten reduziert
werden.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere darin, dass das Anhalten
an benachbarten Stockwerken mit gleichgerichteten Stockwerkrufen und/oder an Stockwerken
mit Kabinen- und Stockwerkrufen gefördert wird, wodurch weniger Halte entstehen, die
Wartezeiten verringert werden und die Förderleistung erhöht wird. Ein weiterer Vorteil
liegt darin, dass jeweils die Kabine mit den kleineren Bedienungskosten einen einzelnen
zugeteilten Stockwerkruf bedient. Auf diese Weise werden die Doppelkabinen gleichmässiger
gefüllt und die Förderleistung zusätzlich gesteigert.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen :
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Gruppensteuerung für einen
Aufzug einer aus drei Aufzügen bestehenden Aufzugsgruppe,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vergleichsschaltung eines Aufzuges der
Gruppensteuerung gemäss Fig. 1 und
Fig. 3 ein Diagramm des zeitlichen Ablaufes der Steuerung.
[0008] In der Fig. 1 ist mit 1 ein Aufzugsschacht eines Aufzuges a einer aus beispielsweise
drei Aufzügen a, b und c bestehenden Aufzugsgruppe bezeichnet. Eine Fördermaschine
2 treibt über ein Förderseil 3 eine im Aufzugsschacht 1 geführte, aus zwei in einem
gemeinsamen Fahrkorbrahmen angeordnete Kabinen 5, 6 gebildete Doppelkabine 4 an, wobei
gemäss der als Beispiel gewählten Aufzugsanlage sechzehn Stockwerke E1 bis E16 bedient
werden. Der Abstand der beiden Kabinen 5, 6 voneinander ist so gewählt, dass er mit
dem Abstand zweier benachbarter Stockwerke übereinstimmt. Die Fördermaschine 2 wird
von einer aus der europäischen Patentanmeldung Nr. 0026406 bekannten Antriebssteuerung
gesteuert, wobei die Sollwerterzeugung, die Regelfunktionen und die Stoppeinleitung
mittels eines Mikrocomputersystems 7 realisiert werden, und wobei mit 8 die Mess-
und Stellglieder der Antriebssteuerung symbolisiert sind, die über ein erstes Interface
IF1 mit dem Mikrocomputersystem 7 in Verbindung stehen. Jede Kabine 5, 6 der Doppelkabine
4 weist eine Lastmesseinrichtung 9, eine den jeweiligen Betriebszustand Z der Kabine
signalisierende Einrichtung 10 und Kabinenrufgeber 11 auf. Die Einrichtungen 9, 10
sind über das erste Interface IF1 mit dem Mikrocomputersystem 7 verbunden. Die Kabinenrufgeber
11 und auf den Stockwerken vorgesehene Stockwerkrufgeber 12 sind beispielsweise über
eine mit der europäischen Patentanmeldung Nr. 0062141 bekannt gewordene Eingabeeinrichtung
13 und ein zweites Interface IF2 am Mikrocomputersystem 7 angeschlossen.
[0009] Das Mikrocomputersystem 7 besteht aus einem Stockwerkrufspeicher RAM1, zwei den einzelnen
Kabinen 5, 6 der Doppelkabine 4 zugeordneten Kabinenrufspeichern RAM2, RAM3, einem
die momentane Last P
m jeder einzelnen Kabine 5, 6 speichernden Lastspeicher RAM4, zwei den Betriebszustand
Z der Kabinen 5, 6 speichernden Speichern RAM5, RAM6, zwei Kostenanteilspeichern RAM7,
RAM8, einem Kostenspeicher RAM9, einem Zuteilungsspeicher RAM10, einem jeweils ein
Kennzeichen der Kabine 5, 6 mit den kleineren Bedienungskosten K speichernden Kennzeichenspeicher
RAM11, einem Programmspeicher EPROM und einem Mikroprozessor CPU, der über einen Bus
B mit den Speichern RAM1 bis RAM11, EPROM verbunden ist. Mit R1 und R2 sind ein erster
und ein zweiter Abtaster einer Abtasteinrichtung bezeichnet, wobei die Abtaster Rl,
R2 Register sind, mittels welcher den Stockwerknummern und der Laufrichtung entsprechende
Adressen gebildet werden. Die Kostenanteilspeicher RAM7, RAM8 weisen je Abtasterstellung
zwei Speicherplätze v, h auf, die den beiden Kabinen 5, 6 der Doppelkabine 4 zugeordnet
sind. Mit R3 ist ein Selektor in Form eines weiteren Registers bezeichnet, welcher
bei fahrender Kabine die Adresse desjenigen Stockwerkes anzeigt, auf dem die Kabine
noch anhalten könnte. Wie aus vorstehend genannter Antriebssteuerung bekannt, sind
den Selektoradressen Zielwege zugeordnet, die mit einem in einem Sollwertgeber erzeugten
Zielweg verglichen werden. Bei Gleichheit der Wege und Vorliegen eines Haltebefehls
wird die Verzögerungsphase eingeleitet. Ist kein Haltebefehl vorhanden, so wird der
Selektor R3 auf das nächste Stockwerk geschaltet.
[0010] Eine mit den Kostenanteilspeichern RAM7, RAM8, dem Kostenspeicher RAM9 und dem Kennzeichenspeicher
RAM11 verknüpfte Vergleichsschaltung VS weist gemäss Fig. 2 zwei Addierer AD1, AD2
und einen Komparator KO auf. Die für nachstehend näher beschriebene Operationen benötigte
Vergleichsschaltung VS wird vom Mikroprozessor CPU gebildet.
[0011] Die Mikrocomputersysteme 7 der einzelnen Aufzüge a, b, c sind über eine aus der europäischen
Patentanmeldung Nr. 0050304 bekannte Vergleichseinrichtung 14 und ein drittes Interface
IF3 sowie über ein aus der europäischen Patentanmeldung Nr. 0050305 bekanntes Partyline-Ubertragungssystem
15 und ein viertes Interface IF4 miteinander verbunden und bilden in dieser Weise
die erfindungsgemässe Gruppensteuerung.
[0012] Anhand der Fig. 3 wird im folgenden der zeitliche Ablauf und die Funktion der vorstehend
beschriebenen Gruppensteuerung erläutert :
Bei Auftreten eines einen bestimmten Aufzug a, b, c der Gruppe betreffenden Ereignisses,
wie beispielsweise Eingabe eines Kabinenrufes, Zuteilung eines Stockwerkrufes oder
Änderung der Selektorstellung, beginnt der dem betreffenden Aufzug zugeordnete erste
Abtaster Rl mit einem Umlauf, im folgenden Kostenberechnungszyklus KBZ genannt, ausgehend
von der Selektorstellung in Fahrtrichtung der Kabine, wobei das Ereignis bei Aufzug
a eingetreten sein möge (Zeitpunkt I). Bei jeder Abtasterstellung wird nun vom Mikroprozessor
CPU des Mikrocomputersystems 7 für jede einzelne Kabine 5, 6 der Doppelkabine 4 gemäss
den Formeln der Patentansprüche 2 und 3 eine den Zeitverlusten von wartenden Fahrgästen
proportionale Summe, auch Bedienungskosten K genannt, errechnet, wobei die Faktoren
k1 und k2 wie bei einer mit der europäischen Patentanmeldung Nr. 0032213 bekannt gewordenen,
nach dem gleichen Prinzip arbeitenden Gruppensteuerung für Aufzüge mit Einzelkabinen
ermittelt werden. Beim Berechnungsvorgang werden die inneren und äusseren Bedienungskosten
KIv, KAv, KIh' KAh getrennt ermittelt und in den Speicherplätzen v, h der Kostenanteilspeicher RAM7,
RAM8 gespeichert. Die danach für jede einzelne Kabine 5, 6 der Doppelkabine 4 mittels
der Addierer AD1, AD2 der Vergleichsschaltung VS gebildetenen gesamten Bedienungskosten
Kv, Kh werden miteinander verglichen und im Kennzeichenspeicher RAM11 ein Kennzeichen der
Kabine 5 oder 6 mit den kleineren Bedienungskosten eingeschrieben, wobei beispielsweise
die in Fahrtrichtung hintere Kabine 5 oder 6 die kleineren Bedienungskosten aufweisen
möge und die hintere Kabine jeweils durch eine logische "1" gekennzeichnet ist (Fig.
1, 2). Bei Vorhandensein des Kennzeichens "1" werden somit die Bedienungskosten Kh der hinteren Kabine im Kostenspeicher RAM9 gespeichert. Hierauf wird durch Bildung
einer neuen Adresse der Abtaster R1 auf das nächste Stockwerk geschaltet und der Berechnungsvorgang
wiederholt.
[0013] Nach Beendigung des Kostenberechnungszyklus KBZ (Zeitpunkt II) beginnen die zweiten
Abtaster R2 bei allen Aufzügen a, b, c gleichzeitig einen Umlauf, im folgenden
Kostenvergleichszyklus KVZ genannt, ausgehend vom ersten Stockwerk (Zeitpunkt III).
Der Start der Kostenvergleichszyklen KVZ erfolgt beispielsweise fünf- bis zehnmal
pro Sekunde. Bei jeder Abtasterstellung werden die in den Kostenspeichern RAM9 der
Aufzüge a, b, c enthaltenen Bedienungskosten K oder K
h der Vergleichseinrichtung 14 zugeleitet und miteinander verglichen, wobei jeweils
im Zuteilungsspeicher RAM10 des Aufzuges a, b, c mit den geringsten Bedienungskosten
K eine Zuteilungsanweisung in Form einer logischen "1" speicherbar ist, die dasjenige
Stockwerk bezeichnet, dem der betreffende Aufzug a, b, c zeitlich optimal zugeordnet
ist. Beispielsweise möge aufgrund des Vergleiches in der Abtasterstellung 9 eine Neuzuteilung
durch Löschung einer Zuteilungsanweisung bei Aufzug b und Einschreibung einer solchen
bei Aufzug a erfolgen (Fig. 1). Da gemäss Beispiel für Stockwerk E9 ein Stockwerkruf
gespeichert ist und der Selektor R3 auf dieses Stockwerk zeigt (Fig. 1), könnte beim
Aufzug a die Verzögerungsphase eingeleitet werden, wenn die anfänglich erwähnten Kriterien
gegeben sind. Hierbei wird bei Vorhandensein des Kennzeichens "1" im Kennzeichenspeicher
RAM11 der der nächstfolgenden Selektorstellung entsprechende Zielweg vorgegeben, so
dass die Doppelkabine 4 beispielsgemäss mit der weniger beladenen, hinteren Kabine
5 oder 6 auf dem Stockwerk E9 halten würde. Durch die Neuzuteilung bei Abtasterstellung
9 wird bei den Aufzügen a und b je ein neuer Kostenberechnungszyklus KBZ gestartet
und der Kostenver
5-leichs- zyklus KVZ unterbrochen, da der erstere Priorität hat. Während der Kostenberechnungszyklus
KBZ von Aufzug b unterbrechungslos abläuft, möge derjenige des Aufzuges a zwischen
den Zeitpunkten IV und V wegen eines Antriebsregelungsvorganges aussetzen. Anschliessend
wird der Kostenvergleich ab Abtasterstellung 10 fortgesetzt, um bei Abtasterstellung
9 (abwärts) durch Eintreten eines Ereignisses bei Aufzug c, beispielsweise Änderung
der Selektorstellung, wieder unterbrochen zu werden (Zeitpunkt VI). Nach Beendigung
des dadurch ausgelösten Kostenberechnungszyklus KBZ bei Aufzug c (Zeitpunkt VII) erfolgt
Fortsetzung des Kostenvergleichszyklus KVZ und dessen Beendigung bei Abtasterstellung
2 (abwärts). Zwischen den Zeitpunkten VIII und IX läuft ein weiterer, beispielsweise
durch einen Kabinenruf ausgelöster Kostenberechnungszyklus KBZ für Aufzug a ab, worauf
zum Zeitpunkt X der nächste Kostenvergleichszyklus KVZ gestartet wird.
1. Gruppensteuerung für Aufzüge mit Doppelkabinen, die aus zwei in einem gemeinsamen
Fahrkorbrahmen angeordnete Kabinen (5, 6) gebildet sind, mit Kabinenrufspeichern (RAM2,
RAM3) und den Kabinen (5, 6) zugeordneten Lastmesseinrichtungen (9), mit Stockwerkrufspeichern
(RAM1), mit jedem Aufzug der Gruppe zugeordneten, jeweils das Stockwerk eines möglichen
Anhaltens anzeigende Selektoren (R3) sowie mit einer für jedes Stockwerk mindestens
eine Stellung aufweisende Abtasteinrichtung (R1, R2), wobei eine Steuerungseinrichtung
vorgesehen ist, die je Aufzug eine Recheneinrichtung (CPU) aufweist, welche bei jeder
Stellung eines ersten Abtasters (R1) der Abtasteinrichtung (R1, R2) den Wartezeiten
von Fahrgästen entsprechende Bedienungskosten (K) ermittelt, und wobei zwei je einen
Bedienungskostenanteil (Kii, K
A) speichernde Kostenanteilspeicher (RAM7, RAM8), ein die Bedienungskosten (K) speichernder
Kostenspeicher (RAM9), eine die Kabine mit den kleinsten Bedienungskosten (K) bei
jeder Stellung eines zweiten Abtasters (R2) der Abtasteinrichtung (R1, R2) ermittelnde
Vergleichseinrichtung (14) und ein Zuteilungsspeicher (RAM10) vorgesehen sind, wobei
in den Zuteilungsspeicher (RAM10) der die geringsten Bedienungskosten (K) aufweisenden
Kabine (4) eine Zuteilungsanweisung für einen vorhandenen oder zukünftigen Stockwerkruf
einschreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Kostenanteilspeicher (RAM7, RAM8) je Abtasterstellung zwei Speicherplätze
(v, h) aufweisen, in welchen für jede einzelne Kabine (5, 6) der Doppelkabine (4)
errechnete Bedienungskostenanteile (KIv, KIh' KAv' KAh) gespeichert sind,
- dass eine Vergleichsschaltung (VS) vorgesehen ist, die mit den Kostenanteilspeichern
(RAM7, RAM8) und dem Kostenspeicher (RAM9) verknüpft ist und welche die Bedienungskosten
(Kv, Kh) der beiden Kabinen (5, 6) der Doppelkabine (4) miteinander vergleicht, wobei die
geringeren Bedienungskosten (Kv, Kh) im Kostenspeicher (RAM9) speicherbar sind,
- dass ein Kennzeichenspeicher (RAM11) vorgesehen ist, der mit der Vergleichsschaltung
(VS) und dem Selektor (R3) in Verbindung steht und in welchem ein Kennzeichen der
Kabine (5, 6) mit den kleineren Bedienungskosten (Kv, Kh) gespeichert ist, und
- dass der in dem einen Kostenanteilspeicher (RAM7) zu speichernde erste Bedienungskostenanteil
(KIv, KIh) bei Vorliegen von Zuteilungsanweisungen für gleichgerichtete Stockwerkrufe zweier
benachbarter Stockwerke und/oder Koinzidenzen von Kabinenrufen und Abtasterstellungen
des ersten Abtasters (R1) reduzierbar ist.
2. Gruppensteuerung für Aufzüge nach Patentanspruch 1, wobei die Ermittlung der Bedienungskosten
(K) nach der Beziehung
K = tv (PM+k1 RE-k2 RC) +k1 m tm+tv (R+Z) erfolgt, worin
tv die Verzögerungszeit bei einem Zwischenhalt, PM die momentane Kabinenlast im Zeitpunkt der Be-rechnung,
R die Anzahl zugeteilter Stockwerkrufe zwischen Selektor- und Abtasterstellung,
RC die Anzahl Kabinenrufe zwischen Selektor- und Abtasterstellung,
k1 eine in Abhängigkeit von den Verkehrsverhältnissen ermittelte voraussichtliche Anzahl
zusteigende Personen pro Stockwerkruf,
k2 eine in Abhängigkeit von den Verkehrsverhältnissen ermittelte voraussichtliche Anzahl
aussteigende Personen pro Kabinenruf,
m die Anzahl Stockwerkdistanzen zwischen Selektor-und Abtasterstellung,
tm die mittlere Fahrzeit pro Stockwerkdistanz,
R die Anzahl der zu erwartenden Halte zwischen Selektor- und Abtasterstellung,
Z einem vom Betriebszustand der Kabine abhängigen Zuschlag, tv(PM+k1·RE-k2·RC) den Wartezeiten von in der Kabine
voraussichtlich befindlichen Fahrgästen entsprechende innere Bedienungskosten (K
I), die während eines Haltes auf einem von der Abtasterstellung bezeichneten Stockwerk
entstehen würden, und

den Wartezeiten von in einem von der Abtasterstellung bezeichneten Stockwerk voraussichtlich
befindlichen Fahrgästen entsprechende äussere Bedienungskosten (K
A) bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung der Bedienungskosten (K
v, K
h) jeder einzelnen Kabine (5, 6) der Doppelkabine (4) bei jeder Abtasterstellung nach
den Beziehungen


erfolgt, worin
KIv, KAv die inneren bzw. äusseren Bedienungskosten
der in Fahrtrichtung vorderen Kabine und KIh' KAh die inneren bzw. äusseren Bedienungskosten
der in Fahrtrichtung hinteren Kabine sowie Sv, Sh einen Statusfaktor bedeuten, wobei
Sv,Sh = 0 ist, wenn Koinzidenz eines Kabinenrufes und der Abtasterstellung vorliegt,
Sv,Sh = 1 ist, wenn Zuteilungsanweisungen für gleichgerichtete Rufe zweier benachbarter
Stockwerke vorliegen,
Sv,Sh = 2 ist, wenn weder Koinzidenz noch Zuteilungsanweisungen für gleichgerichtete Rufe
zweier benachbarter Stockwerke vorliegen.
3. Gruppensteuerung für Aufzüge nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Zähler (CPU) vorgesehen ist, der zugeteilte, gleichgerichtete Rufe zweier benachbarter
Stockwerke paarweise zählt, und dass die Anzahl der zu erwartenden Halte (R) zwischen
Selektor- und Abtasterstellung nach der Beziehung

errechnet wird, wobei
RE die Anzahl zugeteilter Stockwerkrufe zwischen Selektor- und Abtasterstellung,
Re die Anzahl Kabinenrufe zwischen Selektor- und Abtasterstellung,
REC die Anzahl Koinzidenzen von Kabinenrufen und zugeteilten Stockwerkrufen zwischen
Selektor-und Abtasterstellung und
REE die Anzahl Paare zugeteilter, gleichgerichteter Rufe zweier benachbarter Stockwerke
zwischen Selektor- und Abtasterstellung bedeuten.