(19)
(11) EP 0 134 892 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1985  Patentblatt  1985/13

(21) Anmeldenummer: 84105114.7

(22) Anmeldetag:  07.05.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B66B 1/18, B66B 1/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 12.08.1983 CH 4410/83

(71) Anmelder: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil NW (CH)

(72) Erfinder:
  • Schröder, Joris, Dr. Ing.-Dipl.
    CH-6006 Luzern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gruppensteuerung für Aufzüge mit Doppelkabinen


    (57) Mit dieser Gruppensteuerung können die Zuordnungen der einzelnen Kabinen (5, 6) von Doppelkabinen (4) einer Aufzugsgruppe zu gespeicherten Stockwerkrufen zeitlich optimiert und neu eintreffende Stockwerkrufe sofort zugeteilt werden. Eine je Aufzug (a, b, c) vorgesehene Recheneinrichtung (CPU) errechnet für jede Kabine (5, 6) einer Doppelkabine (4) mit Bezug auf jedes Stockwerk den Wartezeiten von Fahrgästen entsprechende Bedienungskosten. Die Bedienungskosten werden reduziert, wenn im Berechnungsstockwerk und einem unmittelbar benachbarten Stockwerk gleichgerichtete Rufe vorliegen und/oder Koinzidenzen von Kabinenrufen und solchen Stockwerken auftreten, Die Bedienungskosten der beiden Kabinen (5, 6) einer Doppelkabine (4) werden miteinander verglichen und die geringeren in einem Kostenspeicher (RAM9) des betreffenden Aufzuges (a. b, c) gespeichert. Während eines Kostenvergleichszyklus werden die Bedienungskosten aller Aufzüge stockwerksweise über eine Vergleichseinrichtung (14) miteinander verglichen, wobei jeweils in einem Zuteilungsspeicher (RAM10) des Aufzuges (a, b c) mit den geringsten Bedienungskosten eine Zuteilungsanweisung speicherber ist, die dasjenige Stockwerk bezeichnet, dem die betreffende Kabine (5, 6) der Doppelkabine (4) zeitlich optimal zugeordnet lst,




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Gruppensteuerung für Aufzüge mit Doppelkabinen, die aus zwei in einem gemeinsamen Fahrkorbrahmen angeordnete Kabinen gebildet sind, mit Kabinenrufspeichern und den Kabinen zugeordneten Lastmesseinrichtungen, mit Stockwerkrufspeichern, mit jedem Aufzug der Gruppe zugeordneten, jeweils das Stockwerk eines möglichen Anhaltens anzeigende Selektoren sowie mit einer für jedes Stockwerk mindestens eine Stellung aufweisende Abtasteinrichtung, wobei eine Steuerungseinrichtung vorgesehen ist, mittels welcher die Doppelkabinen der Aufzugsgruppe den Stockwerkrufen zuteilbar sind.

    [0002] Derartige Aufzüge können bei jeder Fahrt doppelt soviel Fahrgäste befördern wie Aufzüge mit Einzelkabinen. Da weniger gehalten werden muss, kann die gleiche Anzahl Stockwerkrufe in kürzerer Zeit bedient werden, so dass die Förderleistung beträchtlich gesteigert werden kann.

    [0003] Mit der schweizerischen Patentschrift Nr. 529 054 ist eine Steuerung für eine Aufzugsgruppe mit Doppelkabinen bekannt geworden, bei der die Doppelkabinen derartig ausgebildet sind, dass zwei benachbarte Stockwerke gleichzeitig bedient werden können. Hierbei soll das Füllen eines Gebäudes in möglichst kurzer Zeit bei annähernd gleichmässiger Belegung der Doppelkabinen dadurch erreicht werden, dass im Erdgeschoss die Fahrgäste zu geradzahligen Obergeschossen in die obere Kabine, zu den ungeradzahligen in die untere Kabine einsteigen, wobei jeweils die Kabinenrufgeber für die nicht der Kabine zugeordneten Geschosse gesperrt sind. Sobald die Kabine auf einen Stockwerkruf anhalten muss, wird die Sperrung aufgehoben, so dass der Zusteiger zu beliebigen Stockwerken fahren kann. Die Steuerung der Aufzugsgruppe arbeitet nach dem System der Unterteilung des Fahrweges in Zonen, wobei Kabinen und Zonen einander zugeordnet sind und die Kabinen gemäss der Lage der Zonen über den ganzen Fahrweg verteilt sind. Bei derartigen Steuerungen ist die Zuteilung der Stockwerkrufe zu den Kabinen lediglich von der Lage und Richtung der Rufe abhängig, wohingegen andere Faktoren, wie beispielsweise die Kabinenlast, bei der Zuteilungsprozedur praktisch nicht berücksichtigt werden. Eine gleichmässige Verteilung der Fahrgäste auf die einzelnen Kabinen der Doppelkabinen ist daher bei Normalbetrieb der Aufzugsanlage nicht möglich, so dass in bezug auf kurze durchschnittliche Wartezeiten der Fahrgäste und Steigerung der Förderleistung keine optimalen Ergebnisse erzielbar sind.

    [0004] Bei einer aus der europäischen Patentanmeldung Nr. 0032213 bekannten Gruppensteuerung für Aufzüge mit Einzelkabinen können die Zuordnungen der Kabinen zu den Stockwerkrufen zeitlich optimiert werden. Hierbei wird mittels einer Recheneinrichtung in Form eines Mikroprozessors während eines Abtastzyklus eines ersten Abtasters bei jedem Stockwerk, ob ein Stockwerkruf vorhanden ist oder nicht, aus der Distanz zwischen dem Stockwerk und der von einem Selektor angezeigten Kabinenposition, den innerhalb dieser Distanz zu erwartenden Zwischenhalten und der momentanen Kabinenlast eine den Zeitverlusten von wartenden Fahrgästen und den Zeitverlusten der Fahrgäste in der Kabine proportionale Summe errechnet. Dabei wird die im Berechnungszeitpunkt vorhandene Kabinenlast derart korrigiert, dass die voraussichtlichen, aus den Zu- und Aussteigerzahlen der Vergangenheit abgeleiteten Zu- und Aussteiger bei den zukünftigen Zwischenhalten berücksichtigt werden. Diese, auch Bedienungskosten genannte, Verlustzeitsumme wird in einem Kostenspeicher gespeichert. Während eines Kostenvergleichszyklus mittels eines zweiten Abtasters werden die Bedienungskosten aller Aufzüge über die Vergleichseinrichtung miteinander verglichen, wobei jeweils in einem Zuteilungsspeicher des Aufzuges mit den geringsten Bedienungskosten eine Zuteilungsanweisung speicherbar ist, die dasjenige Stockwerk bezeichnet, dem die betreffende Kabine zeitlich optimal zugeordnet ist.

    [0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, durch Verbesserung der vorstehend beschriebenen Gruppensteuerung eine Gruppensteuerung für Aufzüge mit Doppelkabinen zu schaffen, mittels welcher die Doppelkabinen den Stockwerkrufen derart zuteilbar sind, dass minimale durchschnittliche Wartezeiten der Fahrgäste erzielt werden und die Förderleistung gesteigert wird. Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung mit den in den Patentansprüchen gekennzeichneten Merkmalen vor, die Bedienungskosten für jede der beiden Kabinen einer Doppelkabine zu errechnen und mittels einer Vergleichsschaltung miteinander zu vergleichen, wobei die geringeren Bedienungskosten im Kostenspeicher des betreffenden Aufzuges gespeichert werden, und wobei bei Vorliegen von Zuteilungsanweisungen für gleichgerichtete Stockwerkrufe zweier benachbarter Stockwerke und/oder Koinzidenzen von Kabinenrufen und Abtasterstellungen die zu speichernden Bedienungskosten reduziert werden.

    [0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere darin, dass das Anhalten an benachbarten Stockwerken mit gleichgerichteten Stockwerkrufen und/oder an Stockwerken mit Kabinen- und Stockwerkrufen gefördert wird, wodurch weniger Halte entstehen, die Wartezeiten verringert werden und die Förderleistung erhöht wird. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass jeweils die Kabine mit den kleineren Bedienungskosten einen einzelnen zugeteilten Stockwerkruf bedient. Auf diese Weise werden die Doppelkabinen gleichmässiger gefüllt und die Förderleistung zusätzlich gesteigert.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen :

    Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Gruppensteuerung für einen Aufzug einer aus drei Aufzügen bestehenden Aufzugsgruppe,

    Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vergleichsschaltung eines Aufzuges der Gruppensteuerung gemäss Fig. 1 und

    Fig. 3 ein Diagramm des zeitlichen Ablaufes der Steuerung.



    [0008] In der Fig. 1 ist mit 1 ein Aufzugsschacht eines Aufzuges a einer aus beispielsweise drei Aufzügen a, b und c bestehenden Aufzugsgruppe bezeichnet. Eine Fördermaschine 2 treibt über ein Förderseil 3 eine im Aufzugsschacht 1 geführte, aus zwei in einem gemeinsamen Fahrkorbrahmen angeordnete Kabinen 5, 6 gebildete Doppelkabine 4 an, wobei gemäss der als Beispiel gewählten Aufzugsanlage sechzehn Stockwerke E1 bis E16 bedient werden. Der Abstand der beiden Kabinen 5, 6 voneinander ist so gewählt, dass er mit dem Abstand zweier benachbarter Stockwerke übereinstimmt. Die Fördermaschine 2 wird von einer aus der europäischen Patentanmeldung Nr. 0026406 bekannten Antriebssteuerung gesteuert, wobei die Sollwerterzeugung, die Regelfunktionen und die Stoppeinleitung mittels eines Mikrocomputersystems 7 realisiert werden, und wobei mit 8 die Mess- und Stellglieder der Antriebssteuerung symbolisiert sind, die über ein erstes Interface IF1 mit dem Mikrocomputersystem 7 in Verbindung stehen. Jede Kabine 5, 6 der Doppelkabine 4 weist eine Lastmesseinrichtung 9, eine den jeweiligen Betriebszustand Z der Kabine signalisierende Einrichtung 10 und Kabinenrufgeber 11 auf. Die Einrichtungen 9, 10 sind über das erste Interface IF1 mit dem Mikrocomputersystem 7 verbunden. Die Kabinenrufgeber 11 und auf den Stockwerken vorgesehene Stockwerkrufgeber 12 sind beispielsweise über eine mit der europäischen Patentanmeldung Nr. 0062141 bekannt gewordene Eingabeeinrichtung 13 und ein zweites Interface IF2 am Mikrocomputersystem 7 angeschlossen.

    [0009] Das Mikrocomputersystem 7 besteht aus einem Stockwerkrufspeicher RAM1, zwei den einzelnen Kabinen 5, 6 der Doppelkabine 4 zugeordneten Kabinenrufspeichern RAM2, RAM3, einem die momentane Last Pm jeder einzelnen Kabine 5, 6 speichernden Lastspeicher RAM4, zwei den Betriebszustand Z der Kabinen 5, 6 speichernden Speichern RAM5, RAM6, zwei Kostenanteilspeichern RAM7, RAM8, einem Kostenspeicher RAM9, einem Zuteilungsspeicher RAM10, einem jeweils ein Kennzeichen der Kabine 5, 6 mit den kleineren Bedienungskosten K speichernden Kennzeichenspeicher RAM11, einem Programmspeicher EPROM und einem Mikroprozessor CPU, der über einen Bus B mit den Speichern RAM1 bis RAM11, EPROM verbunden ist. Mit R1 und R2 sind ein erster und ein zweiter Abtaster einer Abtasteinrichtung bezeichnet, wobei die Abtaster Rl, R2 Register sind, mittels welcher den Stockwerknummern und der Laufrichtung entsprechende Adressen gebildet werden. Die Kostenanteilspeicher RAM7, RAM8 weisen je Abtasterstellung zwei Speicherplätze v, h auf, die den beiden Kabinen 5, 6 der Doppelkabine 4 zugeordnet sind. Mit R3 ist ein Selektor in Form eines weiteren Registers bezeichnet, welcher bei fahrender Kabine die Adresse desjenigen Stockwerkes anzeigt, auf dem die Kabine noch anhalten könnte. Wie aus vorstehend genannter Antriebssteuerung bekannt, sind den Selektoradressen Zielwege zugeordnet, die mit einem in einem Sollwertgeber erzeugten Zielweg verglichen werden. Bei Gleichheit der Wege und Vorliegen eines Haltebefehls wird die Verzögerungsphase eingeleitet. Ist kein Haltebefehl vorhanden, so wird der Selektor R3 auf das nächste Stockwerk geschaltet.

    [0010] Eine mit den Kostenanteilspeichern RAM7, RAM8, dem Kostenspeicher RAM9 und dem Kennzeichenspeicher RAM11 verknüpfte Vergleichsschaltung VS weist gemäss Fig. 2 zwei Addierer AD1, AD2 und einen Komparator KO auf. Die für nachstehend näher beschriebene Operationen benötigte Vergleichsschaltung VS wird vom Mikroprozessor CPU gebildet.

    [0011] Die Mikrocomputersysteme 7 der einzelnen Aufzüge a, b, c sind über eine aus der europäischen Patentanmeldung Nr. 0050304 bekannte Vergleichseinrichtung 14 und ein drittes Interface IF3 sowie über ein aus der europäischen Patentanmeldung Nr. 0050305 bekanntes Partyline-Ubertragungssystem 15 und ein viertes Interface IF4 miteinander verbunden und bilden in dieser Weise die erfindungsgemässe Gruppensteuerung.

    [0012] Anhand der Fig. 3 wird im folgenden der zeitliche Ablauf und die Funktion der vorstehend beschriebenen Gruppensteuerung erläutert :

    Bei Auftreten eines einen bestimmten Aufzug a, b, c der Gruppe betreffenden Ereignisses, wie beispielsweise Eingabe eines Kabinenrufes, Zuteilung eines Stockwerkrufes oder Änderung der Selektorstellung, beginnt der dem betreffenden Aufzug zugeordnete erste Abtaster Rl mit einem Umlauf, im folgenden Kostenberechnungszyklus KBZ genannt, ausgehend von der Selektorstellung in Fahrtrichtung der Kabine, wobei das Ereignis bei Aufzug a eingetreten sein möge (Zeitpunkt I). Bei jeder Abtasterstellung wird nun vom Mikroprozessor CPU des Mikrocomputersystems 7 für jede einzelne Kabine 5, 6 der Doppelkabine 4 gemäss den Formeln der Patentansprüche 2 und 3 eine den Zeitverlusten von wartenden Fahrgästen proportionale Summe, auch Bedienungskosten K genannt, errechnet, wobei die Faktoren k1 und k2 wie bei einer mit der europäischen Patentanmeldung Nr. 0032213 bekannt gewordenen, nach dem gleichen Prinzip arbeitenden Gruppensteuerung für Aufzüge mit Einzelkabinen ermittelt werden. Beim Berechnungsvorgang werden die inneren und äusseren Bedienungskosten KIv, KAv, KIh' KAh getrennt ermittelt und in den Speicherplätzen v, h der Kostenanteilspeicher RAM7, RAM8 gespeichert. Die danach für jede einzelne Kabine 5, 6 der Doppelkabine 4 mittels der Addierer AD1, AD2 der Vergleichsschaltung VS gebildetenen gesamten Bedienungskosten Kv, Kh werden miteinander verglichen und im Kennzeichenspeicher RAM11 ein Kennzeichen der Kabine 5 oder 6 mit den kleineren Bedienungskosten eingeschrieben, wobei beispielsweise die in Fahrtrichtung hintere Kabine 5 oder 6 die kleineren Bedienungskosten aufweisen möge und die hintere Kabine jeweils durch eine logische "1" gekennzeichnet ist (Fig. 1, 2). Bei Vorhandensein des Kennzeichens "1" werden somit die Bedienungskosten Kh der hinteren Kabine im Kostenspeicher RAM9 gespeichert. Hierauf wird durch Bildung einer neuen Adresse der Abtaster R1 auf das nächste Stockwerk geschaltet und der Berechnungsvorgang wiederholt.



    [0013] Nach Beendigung des Kostenberechnungszyklus KBZ (Zeitpunkt II) beginnen die zweiten Abtaster R2 bei allen Aufzügen a, b, c gleichzeitig einen Umlauf, im folgenden Kostenvergleichszyklus KVZ genannt, ausgehend vom ersten Stockwerk (Zeitpunkt III). Der Start der Kostenvergleichszyklen KVZ erfolgt beispielsweise fünf- bis zehnmal pro Sekunde. Bei jeder Abtasterstellung werden die in den Kostenspeichern RAM9 der Aufzüge a, b, c enthaltenen Bedienungskosten K oder Kh der Vergleichseinrichtung 14 zugeleitet und miteinander verglichen, wobei jeweils im Zuteilungsspeicher RAM10 des Aufzuges a, b, c mit den geringsten Bedienungskosten K eine Zuteilungsanweisung in Form einer logischen "1" speicherbar ist, die dasjenige Stockwerk bezeichnet, dem der betreffende Aufzug a, b, c zeitlich optimal zugeordnet ist. Beispielsweise möge aufgrund des Vergleiches in der Abtasterstellung 9 eine Neuzuteilung durch Löschung einer Zuteilungsanweisung bei Aufzug b und Einschreibung einer solchen bei Aufzug a erfolgen (Fig. 1). Da gemäss Beispiel für Stockwerk E9 ein Stockwerkruf gespeichert ist und der Selektor R3 auf dieses Stockwerk zeigt (Fig. 1), könnte beim Aufzug a die Verzögerungsphase eingeleitet werden, wenn die anfänglich erwähnten Kriterien gegeben sind. Hierbei wird bei Vorhandensein des Kennzeichens "1" im Kennzeichenspeicher RAM11 der der nächstfolgenden Selektorstellung entsprechende Zielweg vorgegeben, so dass die Doppelkabine 4 beispielsgemäss mit der weniger beladenen, hinteren Kabine 5 oder 6 auf dem Stockwerk E9 halten würde. Durch die Neuzuteilung bei Abtasterstellung 9 wird bei den Aufzügen a und b je ein neuer Kostenberechnungszyklus KBZ gestartet und der Kostenver5-leichs- zyklus KVZ unterbrochen, da der erstere Priorität hat. Während der Kostenberechnungszyklus KBZ von Aufzug b unterbrechungslos abläuft, möge derjenige des Aufzuges a zwischen den Zeitpunkten IV und V wegen eines Antriebsregelungsvorganges aussetzen. Anschliessend wird der Kostenvergleich ab Abtasterstellung 10 fortgesetzt, um bei Abtasterstellung 9 (abwärts) durch Eintreten eines Ereignisses bei Aufzug c, beispielsweise Änderung der Selektorstellung, wieder unterbrochen zu werden (Zeitpunkt VI). Nach Beendigung des dadurch ausgelösten Kostenberechnungszyklus KBZ bei Aufzug c (Zeitpunkt VII) erfolgt Fortsetzung des Kostenvergleichszyklus KVZ und dessen Beendigung bei Abtasterstellung 2 (abwärts). Zwischen den Zeitpunkten VIII und IX läuft ein weiterer, beispielsweise durch einen Kabinenruf ausgelöster Kostenberechnungszyklus KBZ für Aufzug a ab, worauf zum Zeitpunkt X der nächste Kostenvergleichszyklus KVZ gestartet wird.


    Ansprüche

    1. Gruppensteuerung für Aufzüge mit Doppelkabinen, die aus zwei in einem gemeinsamen Fahrkorbrahmen angeordnete Kabinen (5, 6) gebildet sind, mit Kabinenrufspeichern (RAM2, RAM3) und den Kabinen (5, 6) zugeordneten Lastmesseinrichtungen (9), mit Stockwerkrufspeichern (RAM1), mit jedem Aufzug der Gruppe zugeordneten, jeweils das Stockwerk eines möglichen Anhaltens anzeigende Selektoren (R3) sowie mit einer für jedes Stockwerk mindestens eine Stellung aufweisende Abtasteinrichtung (R1, R2), wobei eine Steuerungseinrichtung vorgesehen ist, die je Aufzug eine Recheneinrichtung (CPU) aufweist, welche bei jeder Stellung eines ersten Abtasters (R1) der Abtasteinrichtung (R1, R2) den Wartezeiten von Fahrgästen entsprechende Bedienungskosten (K) ermittelt, und wobei zwei je einen Bedienungskostenanteil (Kii, KA) speichernde Kostenanteilspeicher (RAM7, RAM8), ein die Bedienungskosten (K) speichernder Kostenspeicher (RAM9), eine die Kabine mit den kleinsten Bedienungskosten (K) bei jeder Stellung eines zweiten Abtasters (R2) der Abtasteinrichtung (R1, R2) ermittelnde Vergleichseinrichtung (14) und ein Zuteilungsspeicher (RAM10) vorgesehen sind, wobei in den Zuteilungsspeicher (RAM10) der die geringsten Bedienungskosten (K) aufweisenden Kabine (4) eine Zuteilungsanweisung für einen vorhandenen oder zukünftigen Stockwerkruf einschreibbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,

    - dass die Kostenanteilspeicher (RAM7, RAM8) je Abtasterstellung zwei Speicherplätze (v, h) aufweisen, in welchen für jede einzelne Kabine (5, 6) der Doppelkabine (4) errechnete Bedienungskostenanteile (KIv, KIh' KAv' KAh) gespeichert sind,

    - dass eine Vergleichsschaltung (VS) vorgesehen ist, die mit den Kostenanteilspeichern (RAM7, RAM8) und dem Kostenspeicher (RAM9) verknüpft ist und welche die Bedienungskosten (Kv, Kh) der beiden Kabinen (5, 6) der Doppelkabine (4) miteinander vergleicht, wobei die geringeren Bedienungskosten (Kv, Kh) im Kostenspeicher (RAM9) speicherbar sind,

    - dass ein Kennzeichenspeicher (RAM11) vorgesehen ist, der mit der Vergleichsschaltung (VS) und dem Selektor (R3) in Verbindung steht und in welchem ein Kennzeichen der Kabine (5, 6) mit den kleineren Bedienungskosten (Kv, Kh) gespeichert ist, und

    - dass der in dem einen Kostenanteilspeicher (RAM7) zu speichernde erste Bedienungskostenanteil (KIv, KIh) bei Vorliegen von Zuteilungsanweisungen für gleichgerichtete Stockwerkrufe zweier benachbarter Stockwerke und/oder Koinzidenzen von Kabinenrufen und Abtasterstellungen des ersten Abtasters (R1) reduzierbar ist.


     
    2. Gruppensteuerung für Aufzüge nach Patentanspruch 1, wobei die Ermittlung der Bedienungskosten (K) nach der Beziehung

    K = tv (PM+k1 RE-k2 RC) +k1 m tm+tv (R+Z) erfolgt, worin

    tv die Verzögerungszeit bei einem Zwischenhalt, PM die momentane Kabinenlast im Zeitpunkt der Be-rechnung,

    R die Anzahl zugeteilter Stockwerkrufe zwischen Selektor- und Abtasterstellung,

    RC die Anzahl Kabinenrufe zwischen Selektor- und Abtasterstellung,

    k1 eine in Abhängigkeit von den Verkehrsverhältnissen ermittelte voraussichtliche Anzahl zusteigende Personen pro Stockwerkruf,

    k2 eine in Abhängigkeit von den Verkehrsverhältnissen ermittelte voraussichtliche Anzahl aussteigende Personen pro Kabinenruf,

    m die Anzahl Stockwerkdistanzen zwischen Selektor-und Abtasterstellung,

    tm die mittlere Fahrzeit pro Stockwerkdistanz,

    R die Anzahl der zu erwartenden Halte zwischen Selektor- und Abtasterstellung,

    Z einem vom Betriebszustand der Kabine abhängigen Zuschlag, tv(PM+k1·RE-k2·RC) den Wartezeiten von in der Kabine

    voraussichtlich befindlichen Fahrgästen entsprechende innere Bedienungskosten (KI), die während eines Haltes auf einem von der Abtasterstellung bezeichneten Stockwerk entstehen würden, und

    den Wartezeiten von in einem von der Abtasterstellung bezeichneten Stockwerk voraussichtlich befindlichen Fahrgästen entsprechende äussere Bedienungskosten (KA) bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung der Bedienungskosten (Kv, Kh) jeder einzelnen Kabine (5, 6) der Doppelkabine (4) bei jeder Abtasterstellung nach den Beziehungen



    erfolgt, worin

    KIv, KAv die inneren bzw. äusseren Bedienungskosten

    der in Fahrtrichtung vorderen Kabine und KIh' KAh die inneren bzw. äusseren Bedienungskosten

    der in Fahrtrichtung hinteren Kabine sowie Sv, Sh einen Statusfaktor bedeuten, wobei

    Sv,Sh = 0 ist, wenn Koinzidenz eines Kabinenrufes und der Abtasterstellung vorliegt,

    Sv,Sh = 1 ist, wenn Zuteilungsanweisungen für gleichgerichtete Rufe zweier benachbarter Stockwerke vorliegen,

    Sv,Sh = 2 ist, wenn weder Koinzidenz noch Zuteilungsanweisungen für gleichgerichtete Rufe zweier benachbarter Stockwerke vorliegen.


     
    3. Gruppensteuerung für Aufzüge nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zähler (CPU) vorgesehen ist, der zugeteilte, gleichgerichtete Rufe zweier benachbarter Stockwerke paarweise zählt, und dass die Anzahl der zu erwartenden Halte (R) zwischen Selektor- und Abtasterstellung nach der Beziehung

    errechnet wird, wobei

    RE die Anzahl zugeteilter Stockwerkrufe zwischen Selektor- und Abtasterstellung,

    Re die Anzahl Kabinenrufe zwischen Selektor- und Abtasterstellung,

    REC die Anzahl Koinzidenzen von Kabinenrufen und zugeteilten Stockwerkrufen zwischen Selektor-und Abtasterstellung und

    REE die Anzahl Paare zugeteilter, gleichgerichteter Rufe zweier benachbarter Stockwerke zwischen Selektor- und Abtasterstellung bedeuten.


     




    Zeichnung










    Recherchenbericht