(19)
(11) EP 0 134 940 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1985  Patentblatt  1985/13

(21) Anmeldenummer: 84107479.2

(22) Anmeldetag:  28.06.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06M 15/263, D06M 15/327, C10M 107/28, D06M 13/224, D06M 15/643, D06M 13/02, D06M 13/165, D06B 1/14, D06B 15/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 01.07.1983 DE 3323743

(71) Anmelder: Albon-Chemie Dr. Ludwig-E. Gminder
D-7430 Metzingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Ehrler, Peter, Dr.-Ing.
    D-7410 Reutlingen (DE)
  • Mavely, Joseph, Ing. (grad.)
    D-7412 Eningen (DE)
  • Stauch, Günter
    D-7447 Grötzingen (DE)
  • Gminder, Ernst-Ludwig, Dr. Dipl.-Chem.
    D-7441 Neckartailfingen (DE)

(74) Vertreter: Sturies, Herbert (DE) et al
Brahmsstrasse 29
D-42289 Wuppertal
D-42289 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flüssigkeit, Verfahren und Vorrichtung zum Garnglätten


    (57) Die zum Garnglätten bestimmte Flüssigkeit (11) weist ein Bindemittel auf.
    Um das Glätten energiesparend und ohne die herkömmlichen Schlichtvorrichtungen durchführen zu können, hat das Bindemittel beim Auftragen auf das Garn eine Viskosität von mindestens 500 mPa x s und einen Wirksubstanzanteil von mindestens 10%, und als weitere Komponente ist ein mit dem Bindemittel unverträgliches Trennmittel vorhanden. Das behandelte Garn wird ohne Verklebungsgefahr ungetrocknet aufgewunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich zum einen auf eine Flüssigkeit zum Garnglätten mit einem dem Glatten dienenden Bindemittel.

    [0002] Is ist bekannt, Garn im Rahmen der Webereivorbereitunq zu schlichten. Dabei wird unter dem Begriff "Garn" im Sinne der Erfindung jedes fadenförmige Gut veretanden, das textil ist, also z.B. Stapelfasergarne, glatte, verwirbelte und texturierte Filamentgarne, und zwar aus Faserstoffen gemäß DIN 60001, zu denen auch Glas-, Asbest- und Bändchengarne gehören.

    [0003] Das Schlichten hat insbesondere die Wirkung, vom Garn abstehende Faserenden anzukleben. Infolgedessen können sich Faserenden benachbarter Fäden nicht mehr umeinanderschlingen. zin derartiges Klammern würde z. B. in der webereivorsbereitung mit parallel laufenden Fäden bedingen, das man die zusammenhängenden Fäden wieder trennen müßte, vas deren Festigkeit herabsetzen würde. Beim Weben würde die Fachbildung durch das Klammern der Faserenden erschwert baw, so behindert, daß insbesondere bei modernen Webmaschinen mit geringen Fachwinkeln ein ordnungsgemäßes Arbeiten nicht mehr zu garantieren wäre. Außerden entstünde bei der Verwendung ungeschlichteten Garns beim Weben erheblicher Abrieb und die Festigkeit das Garns würde besinträchtigt.

    [0004] Bei den herkömmlichen Schlichtverfahren wird die Schlichtflüssigkeit z. B. beim Durchlaufen des Garns durch einen mit Schlichtflüssigkeit gefüllten Trog auf das Garn aufgetragen. Das mit Schlichtflüssigkeit vorsehene Garn durschläuft ein Qtschwalzempaar od. dgl., durch das die überschüseige Schlichtflüssigkeit abgequetscht wird, und durch das Schlichtflüssigkeit auch in das Innere des Garas geguetscht wird. Danach gelangt das Garn in eine Treckenvorrichtung, in der es unter Anwendung von Wärme und Gebläse getrocknet wird. Erst nach den Trocknen das Garns wird dieses aufgewickelt, damit die aufgewickelten Windungen eines Kettbaums, einer SpulE ad. dgl. nicht aneinander festkleben. Besonders wenn mit möglichst großen Garnlaufgeschwindigkeiten gearbeitet werden soll, ist der Energsaufwand beim Trocknen erheblich, insbesondere wenn das Schlichtmittel einen hoben Wasser-bsw. Lösemittel-Anteil hat, der schnell entfernt werden muß.

    [0005] Wenn das Garn aus dem Quetschwalsenpaar herausläuft, bleiben einige Faserenden durch entsprechend hohe Adhäsion an Walzenunfang und am Wachbarfaden kleben und werden dann wieder losgerissen. Dadurch gelingt es nicht, die Garnhaarigkeit vollständig ausruschalten, was technologisch wunschenswert wäre. Das Trocknen des Garne bewirkt außerdem, daß sich weitere Faserenden vom Garnkörper losreißen und ihre ursprüngliche, vom Garn ebetahende Lage ganz oder teilweise wieder einnebmen. Dem Schlichten sind damit Grenzen gesetzt, die sich insbesondere bei hohen Gernlaufgeschwindigkeiten auswirken.

    [0006] Der Erfindung liegt zum einen die Aufgabe zugrunde, eine zum Garngrlätten bestimmte Flüssigkeit der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die vorgenannten Nachteile nicht mehr vorhanden sind, sondern daß hohe Fadengeschwindigkeiten bei geringer Baarigkeit des geglätteten Garne auf einfache Weise erreicht werden können.

    [0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Bindemittel beim Auftragen auf das Garn eine Viskosität von mindestens 500 mPa × e und einen Wirksubstanzanteil von mindestens 10% hat und daß als weitere Komponente ein mit dem Bindemittel unverträgliches Trennmittel vorhanden ist.

    [0008] Für die Erfindung ist wesentlich, daß außer dem Bindemittel der vorbeschriebenen Zigenschaften ein Trennmittel vorhanden ist, welches mit dem Bindemittel unverträglich ist, so daß z. B. nach 0,25 bis 24 Stunden eine Phasentrannung erfolgt. Diese Phasentrennung bewirkt, daß aneinanderliegende bzw. aufgewickelte Garnfäden nicht aneinander festkleben können.

    [0009] Das Bindemittel enthält ein Tensid und/oder ist ein Polymerisat, das in Wasser oder einem organischen Lösungemittel dispergiert ist. Ein Tensid ist eine grenflächenaktive Subtanz. Das in der Glättungsflüssigkeit vorhandene Tensid bewirkt eine gleichmäßige Benetzung des Fadens und steuert zugleich die Zeit, nach der sich die Bindemittel-/Trennmittel-Dispersion oder Lösung trennt und sorgt mit dafür, daß das Eindemittel am Faden liegt und das Trennmittel außen an der Bindemittelschicht. Als Tensid werden vorzugsweise Netr-, Emulgier- bzw. Dispergiermittel verwendet, z.B. Schwefelsäureester, Aminsalze, Betaine.

    [0010] Die auftragfähige Bindemittelkomponente hat bei 0,1 mm Schichtdicke filmbildende Eigenschaft bei hoher Klebkraft. Die demgemäß vorhandene hohe Kohäsion bewirkt, daß geringe Mengen Flüssigkeit ausreichen, um den gewünschten Glättungseffakt zu erzielen, wenn durch das angewendete Auftragsverfahren zugleich sichergestellt ist, daß sich das Bindemittel im wesentlichen nur in der Hantelschicht den Fadens ablagert.

    [0011] Wahrend die bekannten Schlichten durchweg mit geringen Viskositäten appliziert werden, beträgt die Viskosität des erfindungsgemäßen Bindemittels beim Auftragen auf das Garn vorzugsweise 1500 bis 2000 mPa x s. In dieses Sinne beträgt der Wirksubstenzenteil des Bindemittels beim Auftragen auf das Garn 15% bis 30%. Bei diesen Werten des Bindemittels der Glättungsflüssigkeit zeigen sich die gewünschten Garneigenschaften verbunden mit geringer Trocknungszeit des Garns nach dem Aufwickeln.

    [0012] Der Trennmittelanteil der Glättungsflüssigkeit beträgt 2% bis 8%. maximal 20% des Wirksubstanzenteils des Bindemittels. Dieser Trennmittelanteil ist so groß, daß das Trennmittel beim Trocknen des Garns bzw. bei der Bindemittel-Filmbildung an die Filmeberfläche migriert, so daß ein verkleben von Garnwindungen vermieden wird. Dazu ist die Dichte des Trennmittels beim Auftragen auf das Garn kleiner als die Dichte des das Bindemittel dispergierenden Dispersionsmittels. Andererseits ist die ELB-Zahl des Trennmittels beim Auftragen auf das Garn um mindestens 1 größer als die der Bindemitteldispersion.

    [0013] Als Bindemittel werden vorzugsweise verwendet: polyacrylate: Polyvinyl-Verbindungen auf der Basis Acetate, Alkohole und Mischpolymerisate; Polyäthylen und Mischungen dieser Mittel miteinander.

    [0014] Als Trennmittel kommen z. B. in Frage: Mineralöl, Fettsäureester, Silikone, Paraffin-Diepersionen, Xthylenoxid/Propylenoxid-Produkte.

    [0015] Das Trennmittel weist Faden/Faden- und Faden/ Metall-Reibung reduzierende Eigenschaft auf, so daß auch insoweit mit hoben Fadengeschwindigkeiten gearbeitet werden kann, beispielsweise mit mindestens 50 m/mis, bevorzugt aber bei 200 bis 500 m/min.

    [0016] Die Erfindung bezieht sich zum anderen auf ein Verfahren zum Glatten von Garn, das als laufender Einzelfaden oder laufende Fadenschar durch eine Glättungsflüssigkeit auftragende Vorrichtung geführt und aufgewickelt wird. Die bekannten Verfahren dieser Art haben die eingangs genannten Nachteile. Demgegenüber hat eine vorbeschriebene Flüssigkeit beim Auftragen Raumtemperatur oder nahezu Raumtemperatur und der behandelte Faden wird bei einer Geschwindigkeit von mindestens 50 m/min thermotrocknungsfrei aufgewickelt. Es ist also weder Erwärmungsenergis für die Flüssigkeit erforderlich, noch muß Wärme bzw. Energie für ein Trocknen des Garns aufgewendet werden. Der Abstand zwischen der Vorrichtung und einer Aufwickelvorrichtung kann gering sein. Die Vorrichtung bzw. das Glatten beansprucht daher wenig Platz. Insbesondere dezwegen und vor allem wegen der hohen Fadengeschwindigkeit kann das Glätten auch beim Zetteln oder Scharen vorgenommen werden, so daß ein besonderer Arbeitsgang gespart wird, nämlich mit separatem Umwickeln verbundenes Glätten. Das Auftragen der Glättungsflüssigkeit und damit auch das Aufwickeln erfolgt in einen bevorzugten Geschwindigkeitsbereich von 100 m/min bis 800 z./min.

    [0017] Die Flüssigkeit wird dosiert auf den Einzelfaden oder die Fadenschar mit 0,5% bis 10% Wirksubstanz aufgetragen und/oder auf dem Garnmantel verstrichen. Damit werden nur sehr geringe Mengen der Glättungesflüssigkeit auf das Garn aufgetragen, die wesentlich kleiner sind, als die Mengen Schlichtflüssigkeit bei herkömmlichen Naßschlichtverfahren. Das Auftragen selbelt erfolgt durch solche Verfahren, die geringe Mengen aufzutragen erlauben, wie Rakeln/ Platschen, Sprühen, mit einer Dosierdüse oder mit Schaum. Dabei wird das herkömmliche Tanchverfahren vermieden, bei dem das Garn eine Flotte durchläuft. anschließend an das Auftragen wird das aufgetragene Kittel verstrichen, so daß der Garnumfang allseitig von einer Film umhällt ist und vom Garnmantel abstehende Fasern in den Film gedrückt und dort festgehalten werden.

    [0018] In Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Auftragen der erforderlichen Menge der Glättungaflüssig- keit oder ihrer Bindemittel- und Trennmittelkomponente ein- oder mehrstufig und bei mehrstufigem auftragen wird die Glättungsfiüssigkeit jeweils als fertiges Komponentengemisch oder in der Reihenfolge Bindemittelkomponente mit Tensid und Trennmittelkomponente naß in naß aufgetragen. wird dabei die Trennmittelkomponente der Glättuugflüssigkeit nach den Auftragen des Bindemittels naß in naß aufgetragen, kann die Filmbildungageschwindigkeit bzw. Trocknung beschleunigt werden, da das Trennmittel wegen des nachträglichen Auftrages bereits außen auf den Bindemittel sitzt und eine zeiterfordernde Fhasentrennung ganz oder teilweise vermieden werden kann.

    [0019] Die Erfindung bezieht sich desweiteren auf eine Vorrichtung zur Durchführung der vorbeschriebenen Verfahren. Zum Auftragen der Glättungsflüssigkelt und/oder ihrer Trennmittelkomponente ist erfindungsgemäß eine in einem das aufzutragende Mittel enthaltenden Bad umlaufende Tauchwalze oder von einer Transfervalze belieferte Auftragswalze vorhanden und sie weist eine in fadenlaufrichtung nachgeordnete Verstreicheinrichtung auf. Die Ausgestaltung der Auftragevorrichtung mit Walzen ist besonders geeignet, da hierbei auf herkömmliche bauelemente zurückgegriffen werden kann, die ein genaues Dosieren auch geringer Auftragamengen erlauben. Dabei ist vorteilhafterweise als Verstreicheinrichtung einer Walze und/oder die Tauch- oder Transferwalze und/oder ein zwischen die Fäden greifender Kamm vorhanden, dem ein- und/oder auslaufseitig parallele sowie fadenacharüber- und -untergreifende Streichstäbe zugeordnet sind.

    [0020] Die der Garnbehandlung dienenden Einrichtungsteile oder Walzen sind rillenfrei und/oder zwischen benachbarten fäden ist ein freier Abstand von mindestens o,2 mm vorhanden. Dadurch wird der Trocknungsvorgang beschleunigt und ein gegenseitiges stören benachbarter Fäden vermieden.

    [0021] Die Walzen sind stufenlos regelbar drehangetrieben und wirken bedarfswelse mit einer umlaufenden Reinigungewalze zusammen.

    [0022] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine echematisehe Darstellung einer ersten Auftragsvorrichtung, bei der Auftragen der Glättungsflüssigkeit und Verstreichen getrennt voneinander erfolgen,

    Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren Auftragevorrichtung, bei der Auftragen der Glättungsflüssigkeit und Verstreichen kombiniert erfolgen,

    Fig. 3 eine dritte Vorrichtung, bei der weitere Modifizierungen vorgenommen sind und

    Fig. 4, 5 eine verstreicheinrichtung.



    [0023] Die Vorrichtung der Fig. 1 besitzt zwei Tröge I, II, und in Fadenlaufrichtung F nachgeordnet sind hinter jedem Trog I, II Verstreicheinrichtungen I/8 und II/S angeordnet. In jeden Trog I$, II ist eine Tauchwalze 10 vorhanden, die jewells in ein Bad 11 eintauchen. Die Tauchwalzen 10 berühren andererseits eine Fadenschar 12 bzw. einen entsprechend verlaufenden Einzelfaden. Die Tauchwalzen 10 sind in Pfeilrichtung drehangetrieben, und zwar durch Hitnahme durch die Fadenschar 12 oder durch separaten Drehantrieb. Durch die Drahung einer Tauchvalze 10 wird aus dem Bad 11 Flüssigkeit mitgenommen, die einen Pilz 13 auf der Tauchwalze 10 bildet, der sich teilweise auf das Garn bzw. die Fadenschar 13 überträgt. Die Fadenschar 13 läuft dann über die Verstreicheinrichtungen I/S, II/S, die noch abstehende Fasern an den Garnkörper andrücken und gegebenenfalls einen Teil der auf das Garn Obertragenen Flüssigkeit in das Innere den Garne drücken. Mit der vorgeschriebenen Vorrichtung können die folgenden Verfahrensvarianten durchgeführt werden:

    Variante 1: Die Tröge I, II enthalten beide sowohl Bindemittel als auch Trennmittel in aleichem oder unterschiesdlichem Mischungsverhältnis.

    Variante 21 Der Trog I enthält Binde- und Trennmittel, der Trog II nur Trennmittel.

    Variante 3: Der Trog I enthält nur Bindemittel, der Trog II Bindemittel und Trennmittel, oder nur Trennmittel.

    Variante 4: Die Verstreichelnrichtung II/S ist nicht vorhanden. Der Trog II enthält nur Trennmittel, Der Trog I nur Bindemittel oder Binde- und Trennmittel gemeinsam.



    [0024] Mit der Vorrichtung der rig. l können daher alle Verfahrensvarianten durchgeführt werden, die zur Auftragen der Glättungsflüssigkeit mit der govünschten geringen Schichtdicke erforderlich sind.

    [0025] Bei der Vorricbtung der Fig. 2 bilden die Tauchvalzen 10 bzw. eine Auftragsvalze 14 selbst die Verstreicheinrichtung, so daß lediglieh die Tröge I, II zum Garnglätten erforderlich sind. Während die Tauchwalze 10 wie bezüglich Fig. 1 beschrieben, mit einem Pilm 13 FlQssigkeit den Bades 11 auf die Fadenschar 12 befördert, wird die Auftragswalze 14 im Trog II von einer Transferwalze 15 mit einem Film 13' versorgt, der vergleichsweise dünn ist.

    [0026] Die Vorrichtung der Fig. 2 dient vorzugsweise zur Durchführung folgender Verfahransvarianten:

    Variante 1: Der Trog I enthält entweder nur Bindemittel oder Bindemittel und Trennmittel zusam- men. Der Trog II enthalt Trennmittel und seine Auftragswalze 14 trägt dieses Trennmittel auf und verstreicht gleichreitig.



    [0027] Variante 2: Der Trog I enthält nur Bindemittel oder Binde- und Trennmittel gemeinsam. Der Trog II enthält Binde- und Trennmittel zugleich und die Auftragswalze 14 arbeitet wieder zugleich als verstreicheinrichtung.

    [0028] Hatürlich sind auch drei- oder wierstufige Verfahren möglich. Außerdem braucht der Trog I* nicht lediglich in Verbindung mit einer Tauchwalze verwendet zu werden. Auch der Tror I oder nur der Trog I kann auch so bestückt sein wie der Trog II in Fig. 2, nämlieh als Galette mit transferwalze.

    [0029] Fig. 3 zeigt einen Trog I mit einen Bad II, das aus Bindemittel, gegebenenfalls einem Tensid und einen Trennmittel besteht. Der Auftrag erfolgt mit einer Tauchwalze 10, die mit einem Abstreifer 16 zusamzenarbeitet, um den aus Glättungsflüssigkeit bestehenden Film 13 für die Fadenschar 12 dünn zu halten. In Fadenlaufrichtung F nachgeordnet ist eine Verstreicheinrichtung 17, bestehend aus einer drehangetriebenen Walze, die mit einer Reinigungswalze 18 zusammenwirkt. Die Reinigungswalze 18 ist, wie auch die Walze der verstreicheinrichtung 17, eine Bürstenwalze. Es sind jadoch auch andere Ausgestaltungen denkbar, vorzugsweise glatte bzw. rillenfreie berührungsflächen für die Fadenschar 12. Derartige rillenfreie Berührungsflächen sind bei allen Tauchbaw. Auftragewalzen vorzugsweise vorhanden, um Fadenverschließ zu mindern.

    [0030] Mit den vorbeschriebenen Mitteln läßt sich die Garnhaerigkeit entschieden herabsetzen, und zwar um mindestens 50%, gemessen mit einen shirley hairiness analyzer, bei einer Prüfläge von 4 mm. Die Höchstzugkraft des Garne ändert sich durch das Glätten nicht.

    [0031] Das mit den vorbeschriebenen Mitteln geglättete Garn trocknet im aufgewickeltem Zustand und verklebt dabei nicht. Die Garnfäden verkleben nicht miteinander, so daß wie nach ihren Aufwickeln mit Geschwindigkeiten von o,5 m/min bis 1500 m/min störungsfrel tangential oder über Kopf wieder abgezogen werden können. Die auf das Garn aufgetragenen Mittel sind leicht löslich, insbesondere wasserlöslich und könnon daher in üblicher Welse aus den fertigen Gewebe ausgewaschen werden. Abgelagerte dberschüssig Glättungsflüssigkeit bildet durch die Trennmittel-Komponente auf Metalloberflachen einen velchen, nicht klebrigen film, der von der Schäranlage bzw. von der Webmaschine leicht zu entfernen ist.

    [0032] Das Glätten ist inshesondere eine Zettfestbehandlung von Garnen, die als Alternative zum Schlichten von Faser- oder Filamentgarnen oder verwirbelter glatter oder texturierter Filamentgarne eingesetzt werden kann. Das Durchlaufen eines flüssigkeitsgefüllten Troges kann vermieden werden. Infolgedessen erfolgt auch kein überschüssiger flüssigkeitaauftrag auf bzw. in das Garn und es ist keine Abquetschvorrichtung erforderlich, um Öberachüssigen Auftrag wieder zu entfernen.

    [0033] Die Fig. 4, 5 zeigen eine besondere Verstreichvorrichtung, die wegen ihrer allseitigen Wirkung bevorzugt verwendet wird. Vertikal zur Fadenlaufrichtung F ist ein Kamm 19 vorhanden, der zwischen die Fäden 12 greift, von denen lediglich ein einziger dargestellt ist. Der Kamm 19 hält also die Fäden 12 auf Distanz voneinander. Parallel zum Kamm 19 ist einlaufseitig ein Streichstab 20 und auslaufseitig ein Streichstab 21 angeordnet. Die undrehbar oder drehbar gelagerten 'Stäbe 20, 21 sind parallel zum Kamm 19. Die Fadenschar läuft unter dem Einlaufstab 20 in den Kamm 19 ein, jedoch über den Auslaufstab 21 hinweg, so daß durch den Kamm 19 und die Streichstäbe 20, 21 ein allseitiger Streicheffekt auf jeden einzelnen Faden 12 ausgeübt wird. Dabei kann die Vorrichtung zugleich zur Fadenführung dienen, was insbesondere auch dann der Fall ist, wenn die Fadenschar unter einem beliebigen, von 90° zur Kammachse abweichenden Winkel in den Kamm einläuft.

    [0034] Zur Kettverfestigung der Fäden einer aufzuwickelnden Fadenschar werden beispielsweise Polyester-Filamentfäden des Titers dtex 50 f 18 eingesetzt und gemäß Vorstehendem mit Folgendem behandelt:

    Beispiel 1: Bindemittel: 8 - 10% Polyvinylalkohol 8 - 12% Polyethylenoxid, verseift Trennmittel: 3 - 4% Diol 4 - 6% Mineralöl Der Rest zu 100% Wasser

    oder Beispiel 2: Bindemittel: 8 - 10% Polyvinylalkohol 8 - 12% Polyethylenoxid, verseift Trennmittel: 3 - 4% Diol 4 - 6% Mineralöl Tensit 5 - 8% Alkoholoxethylat und Alkylphenoloxethylat Der Rest zu 100% ist Wasser.




    Ansprüche

    1. Flüssigkeit zum Garnglätten mit einen dem Glatten dienenden Bindemittel, dadurch qekennzeichnet, daß das Bindemittel beim Auftragen auf das Garn aine Viskosität von mindestens 500 mPa x s und einen Wirkoubatanzanteil von mindestens 10% hat und daß als weitere Kompononto ein mit Bindamittel unvertragliches Trennmittel vorhanden ist.
     
    2. Flüssigkeit nach Anspruch 1, d a dur c h gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein Tonsid enthält und/oder ein Polymerizat ist, das in Wasser oder in einen organinchen Lösungamittel dispergiert oder golöst ist.
     
    3. Flüssigkeikt nach λnspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ihre auftraçfähige Eindemittalkomponento bei 0,1 mm schichtdicke filnbilcende Eigenschaft bei hoher Kiedkraft hat.
     
    4. Flüssigkeit nach eisen der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die viskesität das Bindemittels beim Auftras auf das Garn 1500 bis 2000 mPa x a beträgt.
     
    5. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß der wirkeubstanzateil das Bindemittels bein Auftragen auf das Garn 15a bis 10% betragt.
     
    6. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Tranazittelanteil 2% bis 8%, maximal 20% des Wirksübstanzanteils das Bindenitels boträgt.
     
    7. Flussigkeit nach eihen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Trennmittelss beim Auftragen auf das Garn kleiner ist, als die Dichte des das Bindemittel dispergierenden Dispersionssittels
     
    8. Flüssigkeit nach eines der Ansprûche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die ELB-Zahi des Transmittels bein Auftragen auf das Garn um mindestens 1 gröber ist, als die der Bindemitteldisparsion.
     
    9. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel Fadan/Fadon- und Faden/Hetail-Peibung reduzierende Higesschaft aufweist.
     
    10. Verfahren zum Glätten von Garn, das als laufender Einzelfaden oder laufende Fadenschar durch sine Glättungsflüssigkeit auftragende Vorrichtunc geführt und aufgewickelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Flüssigkalt nach einem der Ansprüche 1 bis 9 bein Auftragen Rauntesporatur oder nahorn Raumtemperatur hat und daß der behandelte Fadon bei einer Geschwindigkeit von mindestens 50 m/min thernotrocknungsfrei aufgewickelt wird.
     
    11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit dosiert auf den Einzelfaden oder die Fadenschar mit 0,5% bis 10% Wirksubstanz aufgetragen und/oder auf dem Garnmantel verstrichen wird.
     
    12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragen der erforderlichen Mengen der Glättungsflüssigkeit oder ihrer Bindemittel- und Trennmittelkomponente ein- oder mehrstufig erfolgt und daß bei mehrstufigem Auftragen die Glättungsflüssigkeit jeweils als fertiges Komponentengemisch oder in der Reihenfolge Bindemittelkomponente mit Tensid und Trennmittelkomponente naß in naß aufgetragen wird.
     
    13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in der Glättungsflüssigkeit als Bindemittel 8 bis 10% Polyvinylalkohol und 8 bis 12% Polyethylenoxid, verseift; als Trennmittel 3 bis 4% Diol und 4 bis 6% Mineralöl sowie bedarfsweise als Tensid 5 bis 8% Alkoholoxethylat und Alkylphenoloxethylat und als jeweiliger Rest zu 100%, Wasser verwendet werden.
     
    14. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekenn- zeichnet, daß zum Auftragen der Glättungsflüssigkeit und/oder ihrer Trennmitttelkomponente eine in einem das aufzutragende Mittel bildenden Bad (11) umlaufende Tauchwalze (10) oder eine von einer Transferwalze (15) belieferte Auftragswalze (14) vorhanden ist und/oder daß sie eine in Fadenlaufrichtung (F) nachgeordnete Verstreicheinrichtung (I/S, II/S) aufweist.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß als Verstreicheinrichtung eine Walze und/oder die Tauch- oder Auftragswalze (14) und/oder ein zwischen die Fäden (12) greifender Kamm (19) vorhanden ist, dem ein-und/oder auslaufseitig parallele sowie fadenschar- über- und -untergreifende Streichstäbe (20, 21) zugeordnet sind.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die der Garnbehandlung dienenden Einrichtungsteile oder Walzen (10, 14) rillenfrei sind und/oder daß zwischen benachbarten Flächen ein freier Abstand von mindestens 0,2 mm vorhanden ist.
     
    17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (10, 14, 15, 17, 18) stufenlos regelbar drehangetrieben sind und bedarfsweise mit einer umlaufenden Reinigungswalze (18) zusammenwirken.
     
    18. Garn, geglättet mit einem Glättungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
     
    19. Verwendung von Glättungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Glätten von Garn.
     




    Zeichnung