[0001] Die Erfindung bezieht sich zum einen auf eine Flüssigkeit zum Garnglätten mit einem
dem Glatten dienenden Bindemittel.
[0002] Is ist bekannt, Garn im Rahmen der Webereivorbereitunq zu schlichten. Dabei wird
unter dem Begriff "Garn" im Sinne der Erfindung jedes fadenförmige Gut veretanden,
das textil ist, also z.B. Stapelfasergarne, glatte, verwirbelte und texturierte Filamentgarne,
und zwar aus Faserstoffen gemäß DIN 60001, zu denen auch Glas-, Asbest- und Bändchengarne
gehören.
[0003] Das Schlichten hat insbesondere die Wirkung, vom Garn abstehende Faserenden anzukleben.
Infolgedessen können sich Faserenden benachbarter Fäden nicht mehr umeinanderschlingen.
zin derartiges Klammern würde z. B. in der webereivorsbereitung mit parallel laufenden
Fäden bedingen, das man die zusammenhängenden Fäden wieder trennen müßte, vas deren
Festigkeit herabsetzen würde. Beim Weben würde die Fachbildung durch das Klammern
der Faserenden erschwert baw, so behindert, daß insbesondere bei modernen Webmaschinen
mit geringen Fachwinkeln ein ordnungsgemäßes Arbeiten nicht mehr zu garantieren wäre.
Außerden entstünde bei der Verwendung ungeschlichteten Garns beim Weben erheblicher
Abrieb und die Festigkeit das Garns würde besinträchtigt.
[0004] Bei den herkömmlichen Schlichtverfahren wird die Schlichtflüssigkeit z. B. beim Durchlaufen
des Garns durch einen mit Schlichtflüssigkeit gefüllten Trog auf das Garn aufgetragen.
Das mit Schlichtflüssigkeit vorsehene Garn durschläuft ein Qtschwalzempaar od. dgl.,
durch das die überschüseige Schlichtflüssigkeit abgequetscht wird, und durch das Schlichtflüssigkeit
auch in das Innere des Garas geguetscht wird. Danach gelangt das Garn in eine Treckenvorrichtung,
in der es unter Anwendung von Wärme und Gebläse getrocknet wird. Erst nach den Trocknen
das Garns wird dieses aufgewickelt, damit die aufgewickelten Windungen eines Kettbaums,
einer SpulE ad. dgl. nicht aneinander festkleben. Besonders wenn mit möglichst großen
Garnlaufgeschwindigkeiten gearbeitet werden soll, ist der Energsaufwand beim Trocknen
erheblich, insbesondere wenn das Schlichtmittel einen hoben Wasser-bsw. Lösemittel-Anteil
hat, der schnell entfernt werden muß.
[0005] Wenn das Garn aus dem Quetschwalsenpaar herausläuft, bleiben einige Faserenden durch
entsprechend hohe Adhäsion an Walzenunfang und am Wachbarfaden kleben und werden dann
wieder losgerissen. Dadurch gelingt es nicht, die Garnhaarigkeit vollständig ausruschalten,
was technologisch wunschenswert wäre. Das Trocknen des Garne bewirkt außerdem, daß
sich weitere Faserenden vom Garnkörper losreißen und ihre ursprüngliche, vom Garn
ebetahende Lage ganz oder teilweise wieder einnebmen. Dem Schlichten sind damit Grenzen
gesetzt, die sich insbesondere bei hohen Gernlaufgeschwindigkeiten auswirken.
[0006] Der Erfindung liegt zum einen die Aufgabe zugrunde, eine zum Garngrlätten bestimmte
Flüssigkeit der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß die vorgenannten Nachteile
nicht mehr vorhanden sind, sondern daß hohe Fadengeschwindigkeiten bei geringer Baarigkeit
des geglätteten Garne auf einfache Weise erreicht werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Bindemittel beim Auftragen auf das Garn
eine Viskosität von mindestens 500 mPa × e und einen Wirksubstanzanteil von mindestens
10% hat und daß als weitere Komponente ein mit dem Bindemittel unverträgliches Trennmittel
vorhanden ist.
[0008] Für die Erfindung ist wesentlich, daß außer dem Bindemittel der vorbeschriebenen
Zigenschaften ein Trennmittel vorhanden ist, welches mit dem Bindemittel unverträglich
ist, so daß z. B. nach 0,25 bis 24 Stunden eine Phasentrannung erfolgt. Diese Phasentrennung
bewirkt, daß aneinanderliegende bzw. aufgewickelte Garnfäden nicht aneinander festkleben
können.
[0009] Das Bindemittel enthält ein Tensid und/oder ist ein Polymerisat, das in Wasser oder
einem organischen Lösungemittel dispergiert ist. Ein Tensid ist eine grenflächenaktive
Subtanz. Das in der Glättungsflüssigkeit vorhandene Tensid bewirkt eine gleichmäßige
Benetzung des Fadens und steuert zugleich die Zeit, nach der sich die Bindemittel-/Trennmittel-Dispersion
oder Lösung trennt und sorgt mit dafür, daß das Eindemittel am Faden liegt und das
Trennmittel außen an der Bindemittelschicht. Als Tensid werden vorzugsweise Netr-,
Emulgier- bzw. Dispergiermittel verwendet, z.B. Schwefelsäureester, Aminsalze, Betaine.
[0010] Die auftragfähige Bindemittelkomponente hat bei 0,1 mm Schichtdicke filmbildende
Eigenschaft bei hoher Klebkraft. Die demgemäß vorhandene hohe Kohäsion bewirkt, daß
geringe Mengen Flüssigkeit ausreichen, um den gewünschten Glättungseffakt zu erzielen,
wenn durch das angewendete Auftragsverfahren zugleich sichergestellt ist, daß sich
das Bindemittel im wesentlichen nur in der Hantelschicht den Fadens ablagert.
[0011] Wahrend die bekannten Schlichten durchweg mit geringen Viskositäten appliziert werden,
beträgt die Viskosität des erfindungsgemäßen Bindemittels beim Auftragen auf das Garn
vorzugsweise 1500 bis 2000 mPa x s. In dieses Sinne beträgt der Wirksubstenzenteil
des Bindemittels beim Auftragen auf das Garn 15% bis 30%. Bei diesen Werten des Bindemittels
der Glättungsflüssigkeit zeigen sich die gewünschten Garneigenschaften verbunden mit
geringer Trocknungszeit des Garns nach dem Aufwickeln.
[0012] Der Trennmittelanteil der Glättungsflüssigkeit beträgt 2% bis 8%. maximal 20% des
Wirksubstanzenteils des Bindemittels. Dieser Trennmittelanteil ist so groß, daß das
Trennmittel beim Trocknen des Garns bzw. bei der Bindemittel-Filmbildung an die Filmeberfläche
migriert, so daß ein verkleben von Garnwindungen vermieden wird. Dazu ist die Dichte
des Trennmittels beim Auftragen auf das Garn kleiner als die Dichte des das Bindemittel
dispergierenden Dispersionsmittels. Andererseits ist die ELB-Zahl des Trennmittels
beim Auftragen auf das Garn um mindestens 1 größer als die der Bindemitteldispersion.
[0013] Als Bindemittel werden vorzugsweise verwendet: polyacrylate: Polyvinyl-Verbindungen
auf der Basis Acetate, Alkohole und Mischpolymerisate; Polyäthylen und Mischungen
dieser Mittel miteinander.
[0014] Als Trennmittel kommen z. B. in Frage: Mineralöl, Fettsäureester, Silikone, Paraffin-Diepersionen,
Xthylenoxid/Propylenoxid-Produkte.
[0015] Das Trennmittel weist Faden/Faden- und Faden/ Metall-Reibung reduzierende Eigenschaft
auf, so daß auch insoweit mit hoben Fadengeschwindigkeiten gearbeitet werden kann,
beispielsweise mit mindestens 50 m/mis, bevorzugt aber bei 200 bis 500 m/min.
[0016] Die Erfindung bezieht sich zum anderen auf ein Verfahren zum Glatten von Garn, das
als laufender Einzelfaden oder laufende Fadenschar durch eine Glättungsflüssigkeit
auftragende Vorrichtung geführt und aufgewickelt wird. Die bekannten Verfahren dieser
Art haben die eingangs genannten Nachteile. Demgegenüber hat eine vorbeschriebene
Flüssigkeit beim Auftragen Raumtemperatur oder nahezu Raumtemperatur und der behandelte
Faden wird bei einer Geschwindigkeit von mindestens 50 m/min thermotrocknungsfrei
aufgewickelt. Es ist also weder Erwärmungsenergis für die Flüssigkeit erforderlich,
noch muß Wärme bzw. Energie für ein Trocknen des Garns aufgewendet werden. Der Abstand
zwischen der Vorrichtung und einer Aufwickelvorrichtung kann gering sein. Die Vorrichtung
bzw. das Glatten beansprucht daher wenig Platz. Insbesondere dezwegen und vor allem
wegen der hohen Fadengeschwindigkeit kann das Glätten auch beim Zetteln oder Scharen
vorgenommen werden, so daß ein besonderer Arbeitsgang gespart wird, nämlich mit separatem
Umwickeln verbundenes Glätten. Das Auftragen der Glättungsflüssigkeit und damit auch
das Aufwickeln erfolgt in einen bevorzugten Geschwindigkeitsbereich von 100 m/min
bis 800 z./min.
[0017] Die Flüssigkeit wird dosiert auf den Einzelfaden oder die Fadenschar mit 0,5% bis
10% Wirksubstanz aufgetragen und/oder auf dem Garnmantel verstrichen. Damit werden
nur sehr geringe Mengen der Glättungesflüssigkeit auf das Garn aufgetragen, die wesentlich
kleiner sind, als die Mengen Schlichtflüssigkeit bei herkömmlichen Naßschlichtverfahren.
Das Auftragen selbelt erfolgt durch solche Verfahren, die geringe Mengen aufzutragen
erlauben, wie Rakeln/ Platschen, Sprühen, mit einer Dosierdüse oder mit Schaum. Dabei
wird das herkömmliche Tanchverfahren vermieden, bei dem das Garn eine Flotte durchläuft.
anschließend an das Auftragen wird das aufgetragene Kittel verstrichen, so daß der
Garnumfang allseitig von einer Film umhällt ist und vom Garnmantel abstehende Fasern
in den Film gedrückt und dort festgehalten werden.
[0018] In Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Auftragen der erforderlichen Menge der
Glättungaflüssig-
keit oder ihrer Bindemittel- und Trennmittelkomponente ein- oder mehrstufig und bei
mehrstufigem auftragen wird die Glättungsfiüssigkeit jeweils als fertiges Komponentengemisch
oder in der Reihenfolge Bindemittelkomponente mit Tensid und Trennmittelkomponente
naß in naß aufgetragen. wird dabei die Trennmittelkomponente der Glättuugflüssigkeit
nach den Auftragen des Bindemittels naß in naß aufgetragen, kann die Filmbildungageschwindigkeit
bzw. Trocknung beschleunigt werden, da das Trennmittel wegen des nachträglichen Auftrages
bereits außen auf den Bindemittel sitzt und eine zeiterfordernde Fhasentrennung ganz
oder teilweise vermieden werden kann.
[0019] Die Erfindung bezieht sich desweiteren auf eine Vorrichtung zur Durchführung der
vorbeschriebenen Verfahren. Zum Auftragen der Glättungsflüssigkelt und/oder ihrer
Trennmittelkomponente ist erfindungsgemäß eine in einem das aufzutragende Mittel enthaltenden
Bad umlaufende Tauchwalze oder von einer Transfervalze belieferte Auftragswalze vorhanden
und sie weist eine in fadenlaufrichtung nachgeordnete Verstreicheinrichtung auf. Die
Ausgestaltung der Auftragevorrichtung mit Walzen ist besonders geeignet, da hierbei
auf herkömmliche bauelemente zurückgegriffen werden kann, die ein genaues Dosieren
auch geringer Auftragamengen erlauben. Dabei ist vorteilhafterweise als Verstreicheinrichtung
einer Walze und/oder die Tauch- oder Transferwalze und/oder ein zwischen die Fäden
greifender Kamm vorhanden, dem ein- und/oder auslaufseitig parallele sowie fadenacharüber-
und -untergreifende Streichstäbe zugeordnet sind.
[0020] Die der Garnbehandlung dienenden Einrichtungsteile oder Walzen sind rillenfrei und/oder
zwischen benachbarten fäden ist ein freier Abstand von mindestens o,2 mm vorhanden.
Dadurch wird der Trocknungsvorgang beschleunigt und ein gegenseitiges stören benachbarter
Fäden vermieden.
[0021] Die Walzen sind stufenlos regelbar drehangetrieben und wirken bedarfswelse mit einer
umlaufenden Reinigungewalze zusammen.
[0022] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine echematisehe Darstellung einer ersten Auftragsvorrichtung, bei der Auftragen
der Glättungsflüssigkeit und Verstreichen getrennt voneinander erfolgen,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren Auftragevorrichtung, bei der Auftragen
der Glättungsflüssigkeit und Verstreichen kombiniert erfolgen,
Fig. 3 eine dritte Vorrichtung, bei der weitere Modifizierungen vorgenommen sind und
Fig. 4, 5 eine verstreicheinrichtung.
[0023] Die Vorrichtung der Fig. 1 besitzt zwei Tröge I, II, und in Fadenlaufrichtung F nachgeordnet
sind hinter jedem Trog I, II Verstreicheinrichtungen I/8 und II/S angeordnet. In jeden
Trog I$, II ist eine Tauchwalze 10 vorhanden, die jewells in ein Bad 11 eintauchen.
Die Tauchwalzen 10 berühren andererseits eine Fadenschar 12 bzw. einen entsprechend
verlaufenden Einzelfaden. Die Tauchwalzen 10 sind in Pfeilrichtung drehangetrieben,
und zwar durch Hitnahme durch die Fadenschar 12 oder durch separaten Drehantrieb.
Durch die Drahung einer Tauchvalze 10 wird aus dem Bad 11 Flüssigkeit mitgenommen,
die einen Pilz 13 auf der Tauchwalze 10 bildet, der sich teilweise auf das Garn bzw.
die Fadenschar 13 überträgt. Die Fadenschar 13 läuft dann über die Verstreicheinrichtungen
I/S, II/S, die noch abstehende Fasern an den Garnkörper andrücken und gegebenenfalls
einen Teil der auf das Garn Obertragenen Flüssigkeit in das Innere den Garne drücken.
Mit der vorgeschriebenen Vorrichtung können die folgenden Verfahrensvarianten durchgeführt
werden:
Variante 1: Die Tröge I, II enthalten beide sowohl Bindemittel als auch Trennmittel
in aleichem oder unterschiesdlichem Mischungsverhältnis.
Variante 21 Der Trog I enthält Binde- und Trennmittel, der Trog II nur Trennmittel.
Variante 3: Der Trog I enthält nur Bindemittel, der Trog II Bindemittel und Trennmittel,
oder nur Trennmittel.
Variante 4: Die Verstreichelnrichtung II/S ist nicht vorhanden. Der Trog II enthält
nur Trennmittel, Der Trog I nur Bindemittel oder Binde- und Trennmittel gemeinsam.
[0024] Mit der Vorrichtung der rig. l können daher alle Verfahrensvarianten durchgeführt
werden, die zur Auftragen der Glättungsflüssigkeit mit der govünschten geringen Schichtdicke
erforderlich sind.
[0025] Bei der Vorricbtung der Fig. 2 bilden die Tauchvalzen 10 bzw. eine Auftragsvalze
14 selbst die Verstreicheinrichtung, so daß lediglieh die Tröge I, II zum Garnglätten
erforderlich sind. Während die Tauchwalze 10 wie bezüglich Fig. 1 beschrieben, mit
einem Pilm 13 FlQssigkeit den Bades 11 auf die Fadenschar 12 befördert, wird die Auftragswalze
14 im Trog II von einer Transferwalze 15 mit einem Film 13' versorgt, der vergleichsweise
dünn ist.
[0026] Die Vorrichtung der Fig. 2 dient vorzugsweise zur Durchführung folgender Verfahransvarianten:
Variante 1: Der Trog I enthält entweder nur Bindemittel oder Bindemittel und Trennmittel
zusam- men. Der Trog II enthalt Trennmittel und seine Auftragswalze 14 trägt dieses
Trennmittel auf und verstreicht gleichreitig.
[0027] Variante 2: Der Trog I enthält nur Bindemittel oder Binde- und Trennmittel gemeinsam.
Der Trog II enthält Binde- und Trennmittel zugleich und die Auftragswalze 14 arbeitet
wieder zugleich als verstreicheinrichtung.
[0028] Hatürlich sind auch drei- oder wierstufige Verfahren möglich. Außerdem braucht der
Trog I* nicht lediglich in Verbindung mit einer Tauchwalze verwendet zu werden. Auch
der Tror I oder nur der Trog I kann auch so bestückt sein wie der Trog II in Fig.
2, nämlieh als Galette mit transferwalze.
[0029] Fig. 3 zeigt einen Trog I mit einen Bad II, das aus Bindemittel, gegebenenfalls einem
Tensid und einen Trennmittel besteht. Der Auftrag erfolgt mit einer Tauchwalze 10,
die mit einem Abstreifer 16 zusamzenarbeitet, um den aus Glättungsflüssigkeit bestehenden
Film 13 für die Fadenschar 12 dünn zu halten. In Fadenlaufrichtung F nachgeordnet
ist eine Verstreicheinrichtung 17, bestehend aus einer drehangetriebenen Walze, die
mit einer Reinigungswalze 18 zusammenwirkt. Die Reinigungswalze 18 ist, wie auch die
Walze der verstreicheinrichtung 17, eine Bürstenwalze. Es sind jadoch auch andere
Ausgestaltungen denkbar, vorzugsweise glatte bzw. rillenfreie berührungsflächen für
die Fadenschar 12. Derartige rillenfreie Berührungsflächen sind bei allen Tauchbaw.
Auftragewalzen vorzugsweise vorhanden, um Fadenverschließ zu mindern.
[0030] Mit den vorbeschriebenen Mitteln läßt sich die Garnhaerigkeit entschieden herabsetzen,
und zwar um mindestens 50%, gemessen mit einen shirley hairiness analyzer, bei einer
Prüfläge von 4 mm. Die Höchstzugkraft des Garne ändert sich durch das Glätten nicht.
[0031] Das mit den vorbeschriebenen Mitteln geglättete Garn trocknet im aufgewickeltem Zustand
und verklebt dabei nicht. Die Garnfäden verkleben nicht miteinander, so daß wie nach
ihren Aufwickeln mit Geschwindigkeiten von o,5 m/min bis 1500 m/min störungsfrel tangential
oder über Kopf wieder abgezogen werden können. Die auf das Garn aufgetragenen Mittel
sind leicht löslich, insbesondere wasserlöslich und könnon daher in üblicher Welse
aus den fertigen Gewebe ausgewaschen werden. Abgelagerte dberschüssig Glättungsflüssigkeit
bildet durch die Trennmittel-Komponente auf Metalloberflachen einen velchen, nicht
klebrigen film, der von der Schäranlage bzw. von der Webmaschine leicht zu entfernen
ist.
[0032] Das Glätten ist inshesondere eine Zettfestbehandlung von Garnen, die als Alternative
zum Schlichten von Faser- oder Filamentgarnen oder verwirbelter glatter oder texturierter
Filamentgarne eingesetzt werden kann. Das Durchlaufen eines flüssigkeitsgefüllten
Troges kann vermieden werden. Infolgedessen erfolgt auch kein überschüssiger flüssigkeitaauftrag
auf bzw. in das Garn und es ist keine Abquetschvorrichtung erforderlich, um Öberachüssigen
Auftrag wieder zu entfernen.
[0033] Die
Fig. 4, 5 zeigen eine besondere Verstreichvorrichtung, die wegen ihrer allseitigen
Wirkung bevorzugt verwendet wird. Vertikal zur Fadenlaufrichtung F ist ein Kamm 19
vorhanden, der zwischen die Fäden 12 greift, von denen lediglich ein einziger dargestellt
ist. Der Kamm 19 hält also die Fäden 12 auf Distanz voneinander. Parallel zum Kamm
19 ist einlaufseitig ein Streichstab 20 und auslaufseitig ein Streichstab 21 angeordnet.
Die undrehbar oder drehbar gelagerten 'Stäbe 20, 21 sind parallel zum Kamm 19. Die
Fadenschar läuft unter dem Einlaufstab 20 in den Kamm 19 ein, jedoch über den Auslaufstab
21 hinweg, so daß durch den Kamm 19 und die Streichstäbe 20, 21 ein allseitiger Streicheffekt
auf jeden einzelnen Faden 12 ausgeübt wird. Dabei kann die Vorrichtung zugleich zur
Fadenführung dienen, was insbesondere auch dann der Fall ist, wenn die Fadenschar
unter einem beliebigen, von 90° zur Kammachse abweichenden Winkel in den Kamm einläuft.
[0034] Zur
Kettverfestigung der Fäden einer aufzuwickelnden Fadenschar werden beispielsweise Polyester-Filamentfäden
des Titers dtex 50 f 18 eingesetzt und gemäß Vorstehendem mit Folgendem behandelt:
Beispiel 1: Bindemittel: 8 - 10% Polyvinylalkohol 8 - 12% Polyethylenoxid, verseift
Trennmittel: 3 - 4% Diol 4 - 6% Mineralöl Der Rest zu 100% Wasser
oder Beispiel 2: Bindemittel: 8 - 10% Polyvinylalkohol 8 - 12% Polyethylenoxid, verseift
Trennmittel: 3 - 4% Diol 4 - 6% Mineralöl Tensit 5 - 8% Alkoholoxethylat und Alkylphenoloxethylat Der Rest zu 100% ist Wasser.
1. Flüssigkeit zum Garnglätten mit einen dem Glatten dienenden Bindemittel, dadurch
qekennzeichnet, daß das Bindemittel beim Auftragen auf das Garn aine Viskosität von
mindestens 500 mPa x s und einen Wirkoubatanzanteil von mindestens 10% hat und daß
als weitere Kompononto ein mit Bindamittel unvertragliches Trennmittel vorhanden ist.
2. Flüssigkeit nach Anspruch 1, d a dur c h gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein
Tonsid enthält und/oder ein Polymerizat ist, das in Wasser oder in einen organinchen
Lösungamittel dispergiert oder golöst ist.
3. Flüssigkeikt nach λnspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ihre auftraçfähige
Eindemittalkomponento bei 0,1 mm schichtdicke filnbilcende Eigenschaft bei hoher Kiedkraft
hat.
4. Flüssigkeit nach eisen der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die viskesität
das Bindemittels beim Auftras auf das Garn 1500 bis 2000 mPa x a beträgt.
5. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß der wirkeubstanzateil
das Bindemittels bein Auftragen auf das Garn 15a bis 10% betragt.
6. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Tranazittelanteil
2% bis 8%, maximal 20% des Wirksübstanzanteils das Bindenitels boträgt.
7. Flussigkeit nach eihen der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte
des Trennmittelss beim Auftragen auf das Garn kleiner ist, als die Dichte des das
Bindemittel dispergierenden Dispersionssittels
8. Flüssigkeit nach eines der Ansprûche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die ELB-Zahi
des Transmittels bein Auftragen auf das Garn um mindestens 1 gröber ist, als die der
Bindemitteldisparsion.
9. Flüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel
Fadan/Fadon- und Faden/Hetail-Peibung reduzierende Higesschaft aufweist.
10. Verfahren zum Glätten von Garn, das als laufender Einzelfaden oder laufende Fadenschar
durch sine Glättungsflüssigkeit auftragende Vorrichtunc geführt und aufgewickelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Flüssigkalt nach einem der Ansprüche 1 bis 9 bein
Auftragen Rauntesporatur oder nahorn Raumtemperatur hat und daß der behandelte Fadon
bei einer Geschwindigkeit von mindestens 50 m/min thernotrocknungsfrei aufgewickelt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit dosiert
auf den Einzelfaden oder die Fadenschar mit 0,5% bis 10% Wirksubstanz aufgetragen
und/oder auf dem Garnmantel verstrichen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragen
der erforderlichen Mengen der Glättungsflüssigkeit oder ihrer Bindemittel- und Trennmittelkomponente
ein- oder mehrstufig erfolgt und daß bei mehrstufigem Auftragen die Glättungsflüssigkeit
jeweils als fertiges Komponentengemisch oder in der Reihenfolge Bindemittelkomponente
mit Tensid und Trennmittelkomponente naß in naß aufgetragen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Glättungsflüssigkeit als Bindemittel 8 bis 10% Polyvinylalkohol und 8 bis 12% Polyethylenoxid,
verseift; als Trennmittel 3 bis 4% Diol und 4 bis 6% Mineralöl sowie bedarfsweise
als Tensid 5 bis 8% Alkoholoxethylat und Alkylphenoloxethylat und als jeweiliger Rest
zu 100%, Wasser verwendet werden.
14. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekenn- zeichnet,
daß zum Auftragen der Glättungsflüssigkeit und/oder ihrer Trennmitttelkomponente eine
in einem das aufzutragende Mittel bildenden Bad (11) umlaufende Tauchwalze (10) oder
eine von einer Transferwalze (15) belieferte Auftragswalze (14) vorhanden ist und/oder
daß sie eine in Fadenlaufrichtung (F) nachgeordnete Verstreicheinrichtung (I/S, II/S)
aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß als Verstreicheinrichtung
eine Walze und/oder die Tauch- oder Auftragswalze (14) und/oder ein zwischen die Fäden
(12) greifender Kamm (19) vorhanden ist, dem ein-und/oder auslaufseitig parallele
sowie fadenschar- über- und -untergreifende Streichstäbe (20, 21) zugeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die der Garnbehandlung
dienenden Einrichtungsteile oder Walzen (10, 14) rillenfrei sind und/oder daß zwischen
benachbarten Flächen ein freier Abstand von mindestens 0,2 mm vorhanden ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Walzen (10, 14, 15, 17, 18) stufenlos regelbar drehangetrieben sind und bedarfsweise
mit einer umlaufenden Reinigungswalze (18) zusammenwirken.
18. Garn, geglättet mit einem Glättungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
19. Verwendung von Glättungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Glätten
von Garn.