(19)
(11) EP 0 134 975 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1985  Patentblatt  1985/13

(21) Anmeldenummer: 84107851.2

(22) Anmeldetag:  05.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 23/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 24.08.1983 DE 3330486

(71) Anmelder: Wera-Werk Hermann Werner GmbH & Co.
D-42349 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Lieser, Karl
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. 
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spannfutter für Werkzeug-Einsatzstücke, insbesondere Schraubendreherbits


    (57) Die Erfindung betriff ein Spannfutter für unrund gestaltete Schaftenden von Werkzeug-Einsatzstücken, insbesondere Schraubendreherbits (5), mit einer in ihrer Höhlung (3) dem unrunden Querschnitt entsprechenden Büchse (1) und einer auf den Schaft einwirkenden Kugel (13), welcher eine entgegen Federwirkung verschiebbare Hülse (9) zugeordnet ist derart, daß eine zum freien Ende hin keilförmig abfallende Spannfläche auf die Kugel drückt, wobei die zum Übertritt in die Freigabestellung in Einsteckrichtung des Schaftes (4) verlagerbare Hülse in einem vorstehenden Flügel (10") die Kugel aufnimmt und die Spannfläche an der Innenflanke eines den Rand der Büchse und den Flügel umfassenden Endringes (14) sitzt, und schlägt zur Erzielung einer verbesserten Justierung und Handhabung vor, daß Flügel (10") und Hülse (9) zweiteilig zueinander ausgestaltet sind und die Büchse (1) jenseits des Flügels (10") eine im Querschnitt durchlaufende, vom Endring (14) umfaßte Ringzone (Z) ausbildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Spannfutter für unrund gestaltete Schaftenden von Werkzeug-Einsatzstücken, insbesondere Schraubendreherbits, mit einer in ihrer Höhlung dem unrunden Querschnitt entsprechenden Büchse und einer auf den Schaft einwirkenden Kugel, welcher eine entgegen Federwirkung verschiebbare Hülse zugeordnet ist derart, daß eine zum freien Ende hin keilförmig abfallende Spannfläche auf die Kugel drückt, wobei die zum Übertritt in die Freigabestellung in Einsteckrichtung des Schaftes verlagerbare Hülse in einem vorstehenden Flügel die Kugel aufnimmt und die Spannfläche an der Innenflanke eines den Rand der, Büchse und den Flügel umfassenden Endringes sitzt.

    [0002] Die Vorteile einer solchen Ausgestaltung bestehen im wesentlichen darin, daß beim Verlagern der Hülse auch bei unzureichend festem Sitz des Spannfutters in der Halterung einer Bohrmaschine das Spannfutter nicht aus der Halterung herausbewegt wird. Der Flügel ist einstückig mit der Hülse verbunden. Da der Flügel einem den unrunden Querschnitt der Büchse formenden Segment entspricht, läßt sich die Hülse ausschließlich in Längsrichtung des Spannfutters verlagern (DE-OS 32 43 389).

    [0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spannfutter dieser Gattung dahingehend weiterzubilden, daß bei gleicher Größe ein höheres Drehmoment übertragbar ist bei verbesserter Justierung und Handhabung.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß Flügel und Hülse zweiteilig zueinander ausgestaltet sind und die Büchse jenseits des Flügels eine im Querschnitt durchlaufende, vom Endring umfaßte Ringzone ausbildet.

    [0005] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein Spannfutter angegeben, welches sich einerseits durch eine stabilere Bauform und andererseits durch eine verbesserte Handhabung auszeichnet. Die stabilere Bauform resultiert daraus, daß die Büchse jenseits ihrer den Flügel aufnehmenden Aussparung geschlossen ist unter Bildung der durchlaufenden, vom Endring umfaßten Ringzone. Daher vermag das Spannfutter höhere Drehmomente gefahrlos zu übertragen. Auch ist die Angriffsfläche für den Endring durch die Ringzone vergrößert unter Erzielung eines verbesserten Sitzes desselben an der Büchse. Da Flügel und Hülse nun zweiteilig sind, vermag sich die Hülse relativ zur Büchse verdrehen. Dies bringt Vorteile bei der Justierung, also beim Ansetzen des Schraubendreherbits an einer Schraube, da mit der einen Hand die Hülse gehalten werden kann, während hierzu die Büchse mit in ihr sitzendem Schraubendreherbit umläuft.

    [0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, daß die Innenflanke der Ringzone die Mehrkantform besitzt in winkelgerechter Lage zu den Mehrkantflächen der Höhlung der Büchse. Die sich demgemäß bis in die Ringzone fortsetzenden Mehrkantflächen der Büchse führen zu einem stabilen Sitz des Schraubendreherbits in der Büchse selbst.

    [0007] Schließlich erweist es sich noch als günstig, daß der Flügel einen auswärts gerichteten Lappen besitzt, der eine einwärts gerichtete Schulter der Hülse übergreift und einen Teil der Stützfläche für die Hülsenfeder formt. Bei einer Verlagerung der Hülse zwecks einer Freigabe des eingesetzten Schraubendreherbits nimmt die Schulter den Lappen und damit den Flügel mit, deren Kugel in eine Freigabestellung gelangt. Nach Loslassen der Hülse bringt die Hülsenfeder die Hülse und den Flügel in die Grundstellung zurück. Die Montage läßt sich sehr einfach vornehmen. Vorerst wird die Hülsenfeder auf die Büchse aufgeschoben. Danach erfolgt das Einsetzen des Fügels derart, daß sich dabei ein Teil der Hülsenfeder an dem auswärts gerichteten Lappen des Flügels abstützt. Hieran ist die Hülse aufzuschieben und der Endring in Klemmsitz zu bringen.

    [0008] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Fig. 1-5 erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 eine Ansicht eines einen Schraubendreherbit aufnehmenden Spannfutters in größerem Maßstab,

    Fig. 2 in Übereinanderdarstellung die Einzelteile des Spannfutters,

    Fig. 3 in stark vergrößerter Darstellung einen Längsschnitt durch das Spannfutter mit eingesetztem Schraubendreherbit,

    Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 und

    Fig. 5 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, jedoch bei in Freigabestellung verlagerter Hülse.



    [0009] Das Spannfutter besitzt eine sich an ihrem oberen Ende in einen Einspannzapfen 2 fortsetzende Büchse 1. Vom freien Ende 1' der Büchse 1 her ist eine Höhlung 3 unrunden Querschnitts eingearbeitet. Im vorliegenden Fall handelt es sich um einen sechseckigen Querschnitt, der demjenigen des Schaftes 4 eines Schraubendreherbits 5 angepaßt ist. Bezüglich des letzteren handelt es sich um einen solchen für Kreuzschlitzschrauben.

    [0010] Das dem Einspannschaft 2 gegenüberliegende Ende 1'. der Büchse 1 ist stufenförmig abgesetzt. Hierdurch wird eine Schulter 6 erzeugt, an welcher sich das eine Ende einer auf dem Ende 1' sitzenden Schraubendruckfeder 7 abstützt. Das andere Ende derselben findet einen Anschlag an einer einwärts gerichteten Schulter 8 einer auf der Büchse 1 sowohl längsverschieblich als auch drehbar angeordneten Hülse 9. Einen Teil der Stützfläche für dieses andere Ende der Schraubendruckfeder 7 bildet ein auswärts gerichteter Lappen 20 eines Flügels 10", welcher Lappen 20 zufolge Federbelastung gegen die Schulter 8 tritt. Letztere verbindet zwei unterschiedlich große Führungsflächen F und F 1 der Hülse 9. Die eine Führungsfläche F 1 gleitet auf dem stufenförmig abgesetzten Ende 1' der Büchse, während die andere Führungsfläche F den im Querschnitt größeren Teil der Büchse umfaßt.

    [0011] Der mit der Hülse 9 gekuppelte Flügel 10" ist im Querschnitt segmentförmig gestaltet derart, daß seine innenliegende ebene Fläche 10' mit einer Flanke der Höhlung 3 fluchtet. Um dies ermöglichen zu können, ist das Ende 1' der Büchse 1 mit einer Aussparung 11' versehen, so daß sich der Flügel 10" mit dem auf gleicher Höhe liegenden Restquerschnitt des Endes 1' zu einer Kreisform ergänzt, vergl. Fig. 4. Die Länge der Aussparung 11' ist dabei größer als die Länge des Flügels 10". Die Aussparung 11' endet jedoch mit Abstand vor dem freien Stirnrand des Endes 1', so daß die Büchse 1 jenseits des Flügels 10" eine im Querschnitt durchlaufende Ringzone Z ausbildet.

    [0012] In dem Flügel 10" befindet sich eine quer zur Längsrichtung der Hülse 9 angeordnete Lagerbohrung 12 zur Aufnahme einer Kugel 13. Der Durchmesser der Kugel 13 ist dabei größer als die in radialer Richtung liegende Dicke des Flügels 10". Ein Herausfallen der Kugel 13 aus der Lagerbohrung 12 wird durch einen einwärts gerichteten Rand R verhindert. Es ist jedoch gewährleistet, daß die Kugel 13 in radialer Richtung ein ausreichendes Spiel besitzt.

    [0013] Die Innenflanke 3' der Ringzone Z besitzt eine Mehrkantform, und zwar in winkelgerechter Lage zu den Mehrkantflächen der Höhlung 3, so daß hierdurch auch eine vergrößerte Anlagefläche für den Schaft 4 des Schraubendreherbits 5 gegeben ist.

    [0014] Sowohl die Ringzone Z der Büchse 1 als auch der Flügel 10" werden von einem Endring 14 umfaßt. Dieser ist im Klemmsitz auf der Ringzone Z und dem sich anschließenden Bereich des Endes 1' angeordnet, und zwar so, daß der Flügel 10" von diesem Klemmsitz nicht erfaßt ist, sondern seine freie Beweglichkeit behält.

    [0015] Der Endring 14 bildet eine zum freien Ende hin keilförmig abfallende innenseitige Spannfläche 15 aus, mit welcher er gegen die Kugel 13 drückt. Die Spannfläche 15 setzt sich über eine Abstufung 16 in eine Höhlung 17 fort, die dem Außenumfang eines abgesetzten freien Endes 9' der Hülse 9 angepaßt ist unter Gewährung der freien Bewegbarkeit der Hülse 9.

    [0016] Befindet sich in der Höhlung 3 ein Schraubendreherbit 5, so wird dieser in seiner Lage dadurch gehalten, daß die Schraubendruckfeder 7 den Flügel 10" mit Hülse entgegen Einsteckrichtung des Schraubendreherbits verlagert. Hierbei stützt sich die Kugel 13 an der Spannfläche 15 des Endringes 14 ab und wird in radialer Einwärtsrichtung bewegt unter Ausübung eines Druckes auf den Schaft 4 des Schraubendreherbits 5. Tritt eine Zugkraft an diesem auf, so verstärkt sich die Klemmkraft.

    [0017] Zum Abziehen des Schraubendreherbits 5 ist es erforderlich, die umfangseitig gerändelte Hülse 9 in Einsteckrichtung entgegen der Federkraft zu verlagern. Hierbei beaufschlagt die Schulter 8 der Hülse 9 den Lappen 20 des Flügels 10" und nimmt diesen mit einschließlich der in ihm befindlichen Kugel 13, die dann aus der Klemmstellung zwischen Spannfläche 15 und Schaft 4 gelangt, vergl. Fig. 5. Der Schraubendreherbit 5 kann dann leicht entnommen werden. Ist der Schraubendreherbit 5 entfernt worden, führt die Druckfeder 7 die Hülse nebst Flügel 10" in die Grundstellung zurück, wobei die Hülse 9 mit einer Abstufung 18' gegen den oberen Stirnrand 14' des Endringes 14 tritt. Der Lappen 20 beaufschlagt dann die Schulter 8.

    [0018] Bei eingestecktem Schraubendreherbit 5 kann sich der Flügel noch um ein bestimmtes Maß innerhalb der Aussparung 11' in Richtung der Ringzone Z verlagern unter Erzielung einer Nachspannwirkung. Bei eingesetztem Schraubendreherbit 5 liegt dementsprechend auch der Lappen 20 mit geringem Abstand vor der Schulter 8 der Hülse 9.

    [0019] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Spannfutter für unrund gestaltete Schaftenden von Werkzeug-Einsatzstücken, insbesondere Schraubendreherbits, mit einer in ihrer Höhlung dem unrunden Querschnitt entsprechenden Büchse und einer auf den Schaft einwirkenden Kugel, welcher eine entgegen Federwirkung verschiebbare Hülse zugeordnet ist derart, daß eine zum freien Ende hin keilförmig abfallende Spannfläche auf die Kugel drückt, wobei die zum Übertritt in die Freigabestellung in Einsteckrichtung des Schaftes verlagerbare Hülse in einem vorstehenden Flügel die Kugel aufnimmt und die Spannfläche an der Innenflanke eines den Rand der Büchse und den Flügel umfassenden Endringes sitzt, dadurch gekennzeichnet, daß Flügel (10") und Hülse (9) zweiteilig zueinander ausgestaltet sind und die Büchse (1) jenseits des Flügels (10") eine im Querschnitt durchlaufende, vom Endring (14) umfaßte Ringzone (Z) ausbildet.
     
    2. Spannfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenflanke (3') der Ringzone (Z) die Mehrkantform besitzt in winkelgerechter Lage zu den Mehrkantflächen der Höhlung (3) der Büchse (1).
     
    3. Spannfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flügel (10") einen auswärts gerichteten Lappen (20) besitzt, der eine einwärts gerichtete Schulter (8) der Hülse (9) übergreift und einen Teil der Stützfläche für die Hülsenfeder (7) formt.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht