[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Heizvorrichtung für Wellpappe in einer Wellpappen-Beklebemaschine
mit mehreren in Vorschubrichtung beabstandeten, die maximale Breite der Wellpappenbahn
überdeckenden Heizplatten, die über eine Steuervorrichtung an eine Wärmequelle anschließbar
sind und gegen deren nach oben weisende Heizfläche die Wellpappe geführt wird unter
Belastung durch einen Belastungsgurt und/oder Druckluft.
[0002] Bei herkömmlichen Wellpappen-Beklebemaschinen erstrecken sich die Heizplatten über
mindestens die maximale Breite einer Wellpappenbahn. Die Beheizung erfolgt in den
meisten Fällen mit Hilfe von Dampf. Die Zufuhr von Dampf kann mit Hilfe geeigneter
Armaturen eingestellt werden, um bestimmte Temperaturen an der Heizfläche zu erzielen.
Die Energiezufuhr wird u.a. von der Bahngeschwindigkeit abhängig gemacht. Naturgemäß
muß die Wärmezufuhr bei Erhöhung der Bahngeschwindigkeit vergrößert werden. Umgekehrt
muß bei kleinerer Geschwindigkeit die Wärmezufuhr reduziert und nach Möglichkeit sofort
unterbunden werden, wenn ein Stillstand der Bahn eintritt. Andernfalls besteht Gefahr,
daß durch zu hohe Temperaturen eine Beschädigung der Wellpappe eintritt.
[0003] Es kommt verhältnismäßig häufig vor, daß die Feuchtigkeit der einzelnen Lagen der
Wellpappe über ihre Breite nicht gleich ist. Eine Ursache liegt darin, daß beim Lagern
der Papierrollen Feuchtigkeit von außen eindringt, jedoch nur bis zu einer gewissen
Tiefe, die ihrerseits von der Lagerzeit abhängt. In der Wellpappenbeklebemaschine
bewirkt die unterschiedliche Feuchtigkeit über die Bahnbreite eine unterschiedliche
Entfeuchtung. Bei der Weiterverarbeitung besteht daher die Gefahr, daß die Pappe sich
krümmt und unter Spannung gelangt, was für die Konfektionierung von aus Pappenzuschnitten
hergestellten Gegenständen nachteilig ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Heizvorrichtung für Wellpappe
in einer Wellpappen-Beklebemaschine zu schaffen, die eine auch über die Breite gleichmäßige
Trocknung der Wellpappenbahn ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in mindestens einem Abschnitt
zwei oder mehr getrennte Heizplatten quer zur Laufrichtung der Wellpappe nebeneinander
angeordnet und mittels der Steuervorrichtung getrennt beheizbar sind.
[0006] Herkömmliche Wellpappen-Beklebemaschinen weisen in der Regel mehrere Heizsektionen
auf, von denen jede mehrere längliche Heizplatten aufweist, die quer zur Vorschubrichtung
angeordnet sind. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können zum Beispiel gleiche
oder ähnliche Heizplatten eingesetzt werden, jedoch in um 90
0 verdrehter Orientierung. Je nach geforderter Breite können zum Beispiel vier oder
fünf derartige Platten parallel zueinander in Längsrichtung angeordnet werden. Durch
Steuerung der Energiezufuhr zu den einzelnen Platten können diese mit unterschiedlicher
Temperatur an der Heizfläche versehen werden. Da in der Regel die Wellpappenlagen
außen feuchter als innen sind, können zum Beispiel die äußeren Platten eine höhere
Temperatur als die mittleren aufweisen. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Heizvorrichtung
gelingt es auf einfache Weise, die beim Heizen stattfindende Entfeuchtung gleichmäßig
zu halten und damit spätere Krümmungen der Wellpappe zu vermeiden.
[0007] Es versteht sich, daß alle Sektionen mit nebeneinander angeordneten, getrennt beheizbaren
Heizplatten versehen sein können.
[0008] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß in Laufrichtung vor der
Heizvorrichtung jeweils einerHeizplatte ein Feuchtigkeitsfühler zugeordnet ist. Die
Feuchtigkeitsfühler messen den Feuchtigkeitsgehalt der jeweils den zugeordneten Heizplatten
zugeführten Bahnstreifen, damit die Wärmezufuhr zu den jeweiligen Heizplatten in entsprechender
Weise eingestellt werden können. Derartige Feuchtigkeitsfühler sind an sich bekannt
und arbeiten berührungslos zum Beispiel auf Infrarot- oder Mikrowellenbasis. Mit Hilfe
derartiger Feuchtigkeitsfühler ist es nach einer weiteren Ausgestaltung aus möglich,
diese mit der Steuervorrichtung zu koppeln zwecks automatischer Steuerung der Temperatur
der einzelnen Heizplatten.
[0009] Wenn nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung in Laufrichtung hinter der Heizvorrichtung
weitere den Heizplatten zugeordnete Feuchtigkeitsfühler angeordnet sind, die mit einem
Regler verbunden sind, indem die gemessenen Feuchtigkeitswerte mit jeweils einem Sollwert
verglichen werden zwecks Verstellung der Wärmezufuhr zu den Heizplatten mittels der
Steuervorrichtung, läßt sich darüber hinaus der Grad der Entfeuchtung automatisch
regeln. Dadurch wird nicht nur eine gleichmäßige Trocknung erreicht, sondern auch
der Trocknungsgrad bestimmbar.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß ein Geschwindigkeitsfühler
die Bahngeschwindigkeit der Wellpappe mißt und ein Signal auf die Steuervorrichtung
gibt zwecks Steuerung der Wärmezufuhr zu den Heizplatten in Abhängigkeit von der Bahngeschwindigkeit.
Wie oben bereits erwähnt, ist es zweckmäßig, die Wärmezufuhr zu den Heizplatten in
Abhängigkeit von der Wellpappengeschwindigkeit einzustellen.
[0011] Es versteht sich, daß auch eine Steuerung der Wärmezufuhr zu den Heizplatten in den
einzelnen hintereinander angeordneten Sektionen vorgenommen werden kann. Dies ist
jedoch an sich bekannt. Üblicherweise werden die vorderen Heizplatten stärker als
die hinteren beheizt, um eine Beeinträchtigung durch zu große Wärmezufuhr bei bereits
weitgehend getrocknetem Material zu verhindern.
[0012] Wenn weiter oben von Heizplatten, die erfindungsgemäß nebeneinander angeordnet sind,
die Rede ist, versteht sich, daß die Erfindung auch solche Konstruktionen einschließt,
welche eine Unterteilung der Heizfläche quer zur Vorschubrichtung vorsieht. Denkbar
wäre auch eine durchgehende Heizplatte in Querrichtung, die in einzelne voneinander
weitgehend wärmeisolierte Kammern unterteilt ist.
[0013] Es ist bekannt, die Heiz- und Kühlpartie einer Wellpappenbeklebemaschine über die
Breitseite der Wellpappenbahn unmittelbar oder über einen Beschwergurt mit Druckluft
zu beaufschlagen. Auf diese Weise wird eine besonders günstige Druckverteilung erzielt,
die sich vorteilhaft auf den Beklebe- und Trocknungsvorgang der Wellpappenbahn auswirkt.
Außerdem können Hoch- und Tieferscheinungen, die durch Ausfallen einer oder mehrerer
Wellen entstehen, durch die Druckluftbeaufschlagung ausgeglichen werden und haben
keinen nachteiligen Einfluß mehr auf die Qualität der Wellpappe. Schließlich wird
durch den gleichmäßigen Flächendruck auch der Wärmeübergang von den Heizplatten auf
die Wellpappenbahn verbessert und dadurch die Verarbeitung schwerer Papiere bei hoher
Durchlaufgeschwindigkeit möglich. Es ist auch bekannt, mehrere haubenartig Druckluftvorrichtungen
in Förderrichtung hintereinander anzuordnei Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht
in diesem Zusammenhang vor, daß in mindestens einem Abschnitt zwei oder mehr getrennte
Drucklufthauben quer zur Vorschubrichtung angeordnet und getrennt steuerbar sind.
[0014] Bei der bekannten Vorrichtung befindet sich in der Druckvorrichtung ein Lüfter, oder
die Druckvorrichtung wird über einen oder mehrere Schläuche mit einer Druckluftquelle
verbunden. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich nun der Luftdruck in jeder
Unterhaube getrennt einstellen, so daß über die Breite der Heizvorrichtung eine unterschiedliche
Belastung der Wellpappenbahn eingestellt werden kann. Da, wie bereits erwähnt, die
Belastung auch den Wärmeübergang beeinflußt, läßt sich mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Maßnahme die Entfeuchtung über die Breite der Wellpappenbahn zusätzlich zu den unterteilten
Heizplatten steuern.
[0015] Üblicherweise haben die Beklebemaschinen mehrere Sektionen hintereinander, die nach
der Erfindung jeweils mit mehreren quer angeordneten Heizplatten versehen sind. In
diesem Zusammenhang sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die Drucklufthauben
jeweils einen Heizplattenabschnitt überdecken und in der Zahl und Anordnung so gewählt
sind, daß sie sich über die Trennlinie zwischen in Querrichtung benachbarten Heizplatten
hinwegerstrecken. Auf diese Weise kann der mehr oder weniger scharfe Übergang zwischen
den in Querrichtung benachbarten Heizplatten bei unterschiedlichen Temperaturen ausgeglichen
werden.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
[0017]
Fig. 1 zeigt äußerst schematisch in Draufsicht eine Beklebemaschine nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt schematisch ein Blockbild der Wirkungsweise der Vorrichtung nach der
Erfindung.
Fig. 3 zeigt perspektivisch schematisch eine Beklebemaschine nach der Erfindung.
[0018] Die gezeigte Vorrichtung nach Fig. 1 ist in drei Sektionen A, B, C unterteilt. Jede
Sektion enthält längliche rechteckige Heizplatten 10, und zwar fünf Platten 10 parallel
nebeneinander angeordnet. Sie liegen auf einer nicht weiter im einzelnen dargestellten
und beschriebenen Rahmenkonstruktion 11. Die Anzahl und die Abmessungen der Heizplatten
10 ist derart, daß die Gesamtbreite der durch die einzelnen Heizplatten 10 ist derart,
daß die Gesamtbreite der durch die einzelnen Heizplatten gebildeten Gesamtheizfläche
breiter ist als die größte Bahnbreite. Die Vorschubrichtung ist durch den Pfeil 12
dargestellt. Jede Heizplatte 10 ist mit zwei Anschlüssen 13, 14 versehen für die Zufuhr
bzw. Abfuhr von Heizmedium, zum Beispiel Dampf, Wie später noch erläutert wird, kann
die Zufuhr des Heizmediums zu jeder einzelnen Heizplatte 10 separat gesteuert werden.
[0019] Jeder Reihe von Heizplatten 10, zum Beispiel A1, B1 und C1 ist jeweils ein Feuchtigkeitsfühler
15 zugeordnet. Die Feuchtigkeitsfühler 15 sind von bekannter Bauart und können berührungslos
arbeitende Mikroqellensensoren sein. Auch hinter der Heizvorrichtung können den einzelnen
Reihen der Heizplatten 10 Feuchtigkeitsfühler 16 zugeordnet werden.
[0020] In Fig. 2 ist eine Steuervorrichtung, die auch einen Regler enthalten kann, mit 17
bezeichnet. Von ihr gehen entsprechende Steuer- bzw. Stellbefehle an Regelventile
18. Jeder Heizplatte 10 ist ein Regelventil 18 zugeordnet. Ein Geschwindigkeitsfühler
19 gibt ein Geschwindigkeitssignal auf die Steuervorrichtung 17.
[0021] Messen die Feuchtigkeitsfühler 15 in den Randzonen eine höhere Bahnfeuchtigkeit als
in der Mitte, erfolgt über die Regelventile 18 eine entsprechende Steuerung der Wärmezufuhr.
Beispielsweise können die Randplatten A1 und A5 eine Temperatur von 180°C an der Heizfläche
aufweisen, während die übrigen A2 bis A4 eine Temperatur von zum Beispiel 100°C haben.
Da die meiste Feuchtigkeit in der ersten Sektion A abgebaut wird, werden die nächsten
Sektionen B und C wie üblich mit niedrigen Temperaturen betrieben. Mit Hilfe der Feuchtigkeitsfühler
16 kann auch eine Regelung in der Weise vorgenommen werden, daß der Feuchtigkeitsgrad
bzw. der Trocknungsgrad einstellbar wird.
[0022] Der Geschwindigkeitsfühler 19 sorgt für eine geschwindigkeitsabhängige Beheizung
der Heizplatten 10.
[0023] In Fig. 3 sind jeweils drei Sektionen der im einzelnen nicht erläuterten Beklebemaschine
mit Heizplatten 30 versehen, ähnlich den Heizplatten A1 bis A5, B1 bis B5 bzw. C1
bis C5 nach Fig. 1. Den einzelnen Abschnitten sind Hauben D1 bis D3, E1 bis E3 sowie
F1 bis F3 zugeordnet. Ihre Länge entspricht dabei der Länge der Heizplatten 30. Sie
haben jedoch eine größere Breite. Da die Breite der Druckhauben größer ist als die
der Heizplatten, werden die in Längsrichtung verlaufenden Trennlinien zwischen den
einzelnen Heizplatten 30 immer von einer Druckhaube überdeckt.
[0024] Die Druckhauben D1 bis D3, E1 bis E3 bzw. F1 bis F3 werden jeweils mit einem eigenen
Lüfter versorgt bzw. von einer gemeinsamen Druckluftquelle, wobei jedoch die Verbindung
von der Druckluftquelle zu den einzelnen Hauben derart steuerbar ist, daß der Druck
innerhalb der Hauben veränderbar ist. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, erstreckt sich die
in Förderrichtung gesehen letzte Haube G über die gesamte Breite der Beklebemaschine.
[0025] Die Steuerung der Druckluftbeaufschlagung innerhalb der beschriebenen Hauben kann
ebenfalls mit Hilfe der Feuchtigkeitsfühler 15, 16 gemäß Fig. 2 erfolgen. Ihre Signale
steuern daher außer den Regelventilen 18 für die Dampfzufuhr weitere Regelventile
für die Druckluftzufuhr zu den Hauben bzw. die Lüfterantriebe innerhalb der Hauben.
1. Heizvorrichtung für Wellpappe in einer Wellpappen-Beklebemaschine mit mehreren
in Vorschubrichtung beabstandeten, die maximale Breite der Wellpappenbahn überdeckenden
Heizplatten, die über eine Steuervorrichtung an eine Wärmequelle anschließbar sind
und gegen deren nach oben weisende Heizfläche die Wellpappe geführt und unter Belastung
durch einen Belastungsgurt und/oder Druckluft, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens
einem Abschnitt (A, B, C) zwei oder mehr getrennte Heizplatten (10) quer zur Laufrichtung
(12) der Wellpappe nebeneinander angeordnet und mittels der Steuervorrichtung (17)
getrennt beheizbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Abschnitte (A,
B, C) mit zwei oder mehr getrennten Heizplatten (10) versehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung
vor der Heizvorrichtung jeweils einer Heizplatte ein Feuchtigkeitsfühler (15) zugeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchtigkeitsfühler
(15) mit der Steuervorrichtung (17) gokoppolt sind zwecks automatischer Steuerung der
Temperatur der einzelnen Heizplatten (10).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Laufrichtung
hinter der Heizvorrichtung weitere den Heizplatten (10) zugeordnete Feuchtigkeitsfühler
(16) angeordnet sind, die mit einem Regler verbunden sind,in dem die gemessenen Feuchtigkeitswerte
mit jeweils einem Sollwert verglichen werden zwecks Verstellung der Wärmezufuhr zu
den Heizplatten (10) mittels der Steuervorrichtung (17).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Geschwindigkeitsfühler
(19) die Bahngeschwindigkeit der Wellpappe mißt und ein Signal auf die Steuervorrichtung
(17) zwecks Steuerung der Wärmezufuhr zu den Heizplatten in Abhängigkeit von der Bahngeschwindigkeit.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der oberhalb der Wellpappenbahn
eine haubenartige Belastungsvorrichtung angeordnet ist, die eine Luftdruckbelastung
von oben auf die Wellpappenbahn bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens
einem Abschnitt zwei oder mehr getrennte Drucklufthauben (D1 bis D3, E1 bis E3, F1
bis F3) quer zur Vorschubrichtung angeordnet und getrennt steuerbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Drucklufthauben (D1
bis D3, E1 bis E3, F1 bis F3) jeweils einen Heizplattenabschnitt überdecken und in
der Anzahl und Anordnung so gewählt sind, daß sie sich über die Trennlinie zwischen
in Querrichtung benachbarten Heizplatten (30) hinwegerstrecken.