[0001] Verfahren zur Imprägnierung von Textilien aus organischen Fasern durch Auftragen
von vernetzbarem Diorganopolysiloxan, Organopolysiloxan mit mindestens 3 Si-gebundenen
Wasserstoffatomen je Molekül und Vernetzungskatalysator auf die zu imprägnierenden
Textilien und Vernetzung vom vernetzbaren Diorganopolysiloxan sind bereits bekannt.
Die Vernetzung kann durch Kondensation von Si-gebundenem Wasserstoff und Si-gebundenen
Hydroxylgruppen erfolgen (vgl. z. B. US 4 098 701, ausgegeben 4. Juli 1978, P. M.
Burrill et al.,Dow Corning Limited). Die Vernetzung kann aber auch durch Anlagerung
von Si-gebundenem Wasserstoff an SiC-gebundene organische Reste mit aliphatischer
Mehrfachbindung erfolgen (vgl. z. B. US 4 154 714, ausgegeben 15. Mai 1979, F. Hockemeyer
et al., Wacker-Chemie GmbH).
[0002] Es bestand nun die Aufgabe, eine derartige Imprägnierung durchzuführen, ohne daß
die Textilien durch die Imprägnierung einen angenehmen Griff in unerwünscht hohem
Ausmaß verlieren bzw. den Textilien zusätzlich zu den anderen durch die Imprägnierung
verliehenen erwünschten Eigenschaften einen besonders angenehmen Griff zu verleihen,
wobei der angenehme Griff und die übrigen durch die Imprägnierung den Textilien verliehenen
erwünschten Eigenschaften gegenüber Reinigung der Textilien mit Wasser und/oder organischem
Lösungsmittel beständig sind. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Imprägnierung von Textilien aus organischen
Fasern durch Auftragen von vernetzbarem Diorganopolysiloxan, Organopolysiloxan mit
mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül und Vernetzungskatalysator
auf die zu imprägnierenden Textilien und in bekannter Weise erfolgende Vernetzung
von vernetzbarem Diorganopolysiloxan, dadurch gekennzeichnet, daß. auf die zu imprägnierenden
Textilien zusätzlich Organo(poly)siloxan mit 1 oder 2 Si-gebundenen Wasserstoffatom(en)
und 2 bis 8 Siliciumatomen je Molekül aufgetragen wird; wobei die Mitverwendung von
Füllstoff mit einer Oberfläche von mindestens 50 m
2/g in Mengen über 1 Gew.-%; bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweils eingesetzten
Organosiliciumverbindungen; ausgeschlossen ist.
[0004] US 3 697 473 (ausgegeben 10. Oktober 1972, K. E. Polmanteer et al., Dow Corning Corporation)
und US 4 057 596 (ausgegeben 8. November 1977, Minoru Takamizawa, Shinetsu Chemical
Company) betreffen jeweils die Mitverwendung von Organopolysiloxan mit nur 2 Si-gebundenen
Wasserstoffatomen je Molekül bei der Vernetzung von Diorganopolysiloxan mit mindestens
3 Si-gebundene . Wasserstoffatome je Molekül aufweisendem Organopolysiloxan durch
Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an SiC-gebundene organische Reste mit aliphatischer
Mehrfachbindung. Keine dieser Druckschriften erwähnt jedoch eine Behandlung von Textilien.
Somit konnten diese Druckschriften auch nicht erwarten lassen, daß durch die erfindungsgemäße
Maßnahme die eingangs geschilderte Aufgabe gelöst werden würde.
[0005] US 4 013 611 (ausgegeben 22. März 1977, W. Hechtl et al., Wacker-Chemie GmbH) betrifft
zwar ebenfalls die Mitverwendung von Organo(poly)siloxan mit nur 2 Si-gebundenen Wasserstoffatomen
je Molekül bei der Vernetzung von Diorganopolysiloxan mit mindestens 3 Si-gebundene
Wasserstoffatome je Molekül aufweisendem Diorganopolysiloxan durch Anlagerung von
Si-gebundenem Wasserstoff an SiC-gebundene organische Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung
und diese Druckschrift erwähnt auch die Beschichtung von Geweben. Bei dem Verfahren
gemäß US 4 013 611 ist jedoch die Mitverwendung von Füllstoff mit einer Oberfläche
von mindestens 50 m
2/g entscheidend. Weiterhin ist dieser Druckschrift nicht zu entnehmen, daß durch Behandlung
mit den dort beschriebenen Massen den Geweben ein angenehmer Griff belassen bzw. verliehen
werden würde.
[0006] Gemäß dem "Textilbericht"-Referat von JA 57 171 769 (ausgegeben 22. Okt. 1982, Shinetsu
Chem. Ind. KK) wird durch eine Textilausrüstung, die zusätzlich zu in den endständigen
Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisendem Diorganopolysiloxan ; Organopolysiloxan
mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül und Vernetzungskatalysator
Organopolysiloxan mit 2 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül und einer Viskosität
von mindestens 10 mPa.s bei 25°C, also mit mehr als 8 Siliciumatomen je Molekül, enthält,
den Textilien Elastizität und bauschiger; also angenehmer Griff verliehen. Die erfindungsgemäß
behandelten Textilien haben überraschenderweise noch angenehmeren Griff.
[0007] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle gewebten, gewirkten oder gestrickten
Textilien aus organischen Fasern imprägniert werden, die auch bisher mit Organosiliciumverbindungen
imprägniert werden konnten. Die organischen Fasern, aus denen die Textilien hergestellt
sind, können natürliche oder synthetische Fasern sein. Beispiele für derartige Fasern
sind solche aus Keratin, insbesondere Wolle, Baumwolle, Rayon, Hanf, natürlicher Seide,
Polypropylen, Polyethylen, Polyester, Polyurethan, Polyamid, Celluloseacetat und Gemische
aus mindestens zwei solcher Fasern. Die Textilien können in Form von Stoffbahnen oder
von Kleidungsstücken bzw. Teilen von Kleidungsstücken vorliegen.
[0008] Wenn die Vernetzung durch Kondensation von Si-gebundenen Hydroxylgruppen erfolgen
soll, ist als vernetzbares Diorganopolysiloxan solches bevorzugt, das in den endständigen
Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweist. Es können bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren als derartige Diorganopolysiloxane die gleichen, in den endständigen Einheiten
je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden Diorganopolysiloxane eingesetzt werden,
die auch bei den bisher bekannten Verfahren zum Imprägnieren von organischen Fasern
unter Verwendung von in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe
aufweisendem Diorganopolysiloxan.eingesetzt werden konnten. Bevorzugt als in den endständigen
Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisende Diorganopolysiloxane sind
wiederum solche der Formel

worin R gleiche oder verschiedene einwertige, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffreste
bedeutet und n eine ganze Zahl mit einem solchen Wert ist, daß die durchschnittliche
Viskosität dieser Diorganopolysiloxane 100 bis über 10
6 mPa.s bei 25"C..beträgt.
[0009] Innerhalb bzw. entlang der Organopolysiloxankette der oben angegebenen Formel können,
was bei derartigen Formeln üblicherweise nicht dargestellt wird, zusätzlich zu den
Diorganosiloxaneinheiten, also den Einheiten der Formel R
2SiO, auch andere Siloxaneinheiten vorliegen. Beispiele für solche anderen, vielfach
jedoch lediglich als mehr oder weniger schwer vermeidbare Verunreinigungen vorliegenden
Siloxaneinheiten sind solche der Formeln RSiO
3/2, R
3SiO
1/2 und SiO
4/2, wobei R jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung hat. Die Menge an solchen anderen
Siloxaneinheiten als Diorganosiloxaneinheiten beträgt vorzugsweise höchstens 10 %,
insbesondere höchstens 5 %, der Anzahl der Siloxaneinheiten in den durch Kondensation
vernetzbaren Diorganopolysiloxanen.
[0010] Vorzugsweise enthalten die Reste R und damit die SiC-gebundenen organischen Reste
in den im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten durch Kondensation
vernetzbaren Diorganopolysiloxanen 1 bis 20 Kohlenstoffatom(e) je Rest. Beispiele
für Kohlenwasserstoffreste R und damit für SiC-gebundene organische Reste in den im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten durch Kondensation vernetzbaren
Diorganopolysiloxanen sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- und Isopropylrest
sowie Butyl-, Octyl-, Tetradecyl- und Octadecylreste; Alkenylreste, wie der Vinyl-
und Allylrest; cycloaliphatische Kohlenwasserstoffreste, wie der Cyclohexyl- und Cycloheptylrest
sowie Cyclo- hexenylreste;Arylreste,wieider Phenylrest sowie Naphthylreste; Alkenylreste,
wie Tolylreste; und Aralkylreste, wie der Benzylrest. Beispiele für halogenierte Kohlenwasserstoffreste
R und damit ebenfalls für SiC-gebundene organische Reste in den im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingesetzten vernetzbaren Diorganopolysiloxanen sind der 3,3,3-Trifluorpropylrest
und o-, p- und m-Chlorphenylreste. Beispiele für SiC-gebundene organische Reste in
den im Rahmen des.erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten vernetzbaren Diorganopolysiloxanen
sind weiterhin solche, die zusätzlich zu Wasserstoff-, Kohlenstoff - und Fluoratomen
Ethersauerstoffatome enthalten, wie der Tetrafluorethyloxypropylrest.Insbesondere
wegen der leichteren Zugänglichkeit bestehen vorzugsweise mindestens 80 % der Anzahl
der Reste R und damit der SiC-gebundenen organischen Reste in den im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingesetzten Diorganopolysiloxanen aus Methylresten. Als durch Kondensation
vernetzbare Diorganopolysiloxane können gleiche oder verschiedene Moleküle dieser
Organopolysiloxanart eingesetzt werden.
[0011] Wenn die Vernetzung durch Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an SiC-gebundene
organische Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung erfolgen soll, kann dabei jedes
Diorganopolysiloxan mit aliphatische Mehrfachbindung aufweisenden SiC-gebundenen organischen
Resten eingesetzt werden, das auch bei den bisher bekannten Verfahren zum Imprägnieren
von organischen Fasern unter Verwendung von Diorganopolysiloxan mit aliphatische Mehrfachbindung
aufweisenden SiC-gebundenen organischen Resten und Vernetzung derartigen Diorganopolysiloxans
durch Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an SiC-gebundene organische Reste mit
aliphatischer Mehrfachbindung eingesetzt werden konnte. Bevorzugt sind als Diorganopolysiloxane
mit aliphatischer Mehrfachbindung aufweisenden SiC-gebundenen organischen Resten solche,
die durch die Formel

wiedergegeben werden können, wobei R' die oben für R angegebene Bedeutung hat, mit
der Maßgabe, daß mindestens 99 % der Anzahl'der Reste R' frei von aliphatischer Mehrfachbindung
sind, und n die oben dafür angegebene Bedeutung hat.
[0012] Alle Ausführungen über die Art der anderen Siloxaneinheiten als Diorganosiloxaneinheiten
und der Reste R, die oben in Zusammenhang mit den durch Kondensation vernetzbaren
Diorganopolysiloxanen gemacht wurden, gelten auch für die durch Addition vernetzbaren
Diorganopolysiloxane der vorstehend angegebenen Formel.
[0013] Als durch Addtion vernetzbare Diorganopolysiloxane können gleiche oder verschiedene
Moleküle dieser Organopolysiloxanart eingesetzt werden.
[0014] Als mindestens 3 Si-gebundene Wasserstoffatome je Molekül auf- .weisende Organopolysiloxane
können auch bei dem erfindungsgemäßgen Verfahren die gleichen Organopolysiloxane mit
mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen verwendet werden, die bei allen bisher
bekannten Verfahren zum Imprägnieren von organischen Fasern unter Verwendung von Diorganopolysiloxan
mit aliphatische Mehrfachbindung aufweisenden SiC-gebundenen organischen Resten und
Vernetzung derartigen Diorganopolysiloxans durch Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff
an SiC-gebundene organische Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung einsetzbar sind.
Diese Organopolysiloxane mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül
können linear, verzweigt oder cyclisch sein.
[0015] In den mindestens 3 Si-gebundene Wasserstoffatome je Molekül aufweisenden Organopolysiloxanen
sind die anders als durch Wasserstoff-und Siloxansauerstoffatome abgesättigten Siliciumvalenzen
vorzugsweise durch Methyl-, Ethyl- oder Phenylreste oder ein Gemisch aus mindestens
zwei solcher Reste abgesättigt.
[0016] , Bevorzugt als Organopolysiloxane mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen
je Molekül sind solche der Formel

worin R
2 Wasserstoff oder gleiche oder verschiedene Kohlenwasserstoffreste mit der Bedeutung
Methyl, Ethyl oder Phenyl und p eine ganze Zahl im Wert von 10 bis 500 bedeutet, mit
der Maßgabe, daß an ein Si-Atom jeweils nur ein Wasserstoffatom gebunden ist und daß
das Verhältnis von R2 SiO-Einheiten, in de-
nen beide R Kohlenwasserstoffreste sind, zu den HR SiO-Einheiten, in denen R
2 ein Kohlenwasserstoffrest ist, 0 : 1 bis 3 : 1 beträgt. Vorzugsweise bedeutet auch
R
2 Methyl, wenn es nicht Wasserstoff ist.
[0017] Falls erwünscht, können aber auch die mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatome
und die SiC-gebundenen organischen Reste in ein und demselben Molekül vorliegen.
[0018] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetztes Organopolysiloxan mit mindestens
3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül enthält vorzugsweise mindestens 0,1 Gewichtsprozent
Si-gebundenen Wasserstoff je Molekül dieser Organopolysiloxanart.
[0019] Auch als Organopolysiloxane mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül
können gleiche oder verschiedene Moleküle dieser Organopolysiloxanart eingesetzt'werden.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendetes Organopolysiloxan mit mindestens
3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül wird vorzugsweise in Mengen von 1 bis
10 Gewichtsteil(en)je 100 Gewichtsteile vernetzbares Diorganopolysiloxan eingesetzt.
[0021] Wenn die Vernetzung durch Kondensation von Si-gebundenem Wasserstoff und Si-gebundenen
Hydroxylgruppen erfolgen soll, wird als Vernetzungskatalysator ein Kondensationskatalysator
verwendet. Dabei können beliebige Katalysatoren verwendet werden, die auch bei den
bisher bekannten Verfahren zur Förderung der Kondensation von Si-gebundenen Hydroxylgruppen
und Si-gebundenem Wasserstoff eingesetzt werden konnten. Beispiele für solche Katalysatoren
sind insbesondere Carbonsäuresalze von Zinn oder Zink, wobei an diesen Metallen Kohlenwasserstoffreste
direkt gebunden sein können, wie Di-n-butylzinndiacetat, Di-n-butylzinndilaureat,
Di-n-butylzinndi-2-ethylhexoat, Di-2-ethylhexylzinndi-2-ethylhexoat und Zinkoctoate.
Weitere Beispiele für Kondensationskatalysatoren sind Alkyltitanate, wie Butyltitanate,
Triethanolamintitanat sowie Zirkoniumverbindungen.
[0022] Es kann eine Art von Kondensationskatalysator verwendet werden. Es kann aber auch
ein Gemisch aus mindestens zwei verschiedenen Arten von Kondensationskatalysatoren,
z. B. ein Gemisch aus Di-n-butylzinndilaurat und Butyltitanaten, verwendet werden.
[0023] Kondensationskatalysator wird vorzugsweise in Mengen von 0,3 bis 6 Gewichtsteilen
je 10 bis 90 Gewichtsteilen vernetzbaren Diorganopolysiloxans eingesetzt.
[0024] Wenn die Vernetzung durch Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an SiC-gebundene
organische Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung erfolgen soll, wird als Vernetzungskatalysator
ein die Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an aliphatischer Mehrfachbindung
fördernder Katalysator verwendet. Dabei können beliebige Katalysatoren verwendet werden,
die auch bei den bisher bekannten Verfahren zur Förderung der Anlagerung von Si-gebundenem
Wasserstoff an SiC-gebundene organische Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung eingesetzt
werden konnten. Beispiele für solche Katalysatoren sind metallisches fein verteiltes
Platin, Ruthenium, Rhodium, Palladium und Iridium, wobei sich diese Metalle, jeweils
auf festen Trägern, wie Siliciumdioxyd, Aluminiumoxyd oder Aktivkohle, befinden können,
und Verbindungen bzw. Komplexe dieser Elemente, wie PtCl
4, H
2PtCl
6. 6H
20, Na
ZptC1
4.4H
20, Platin-Olefin-Komplexe, Platin-Alkohol-Komplexe, platin-Alkoholat-Komplexe, Platin-Ether-Komplexe,
Platin-Aldehyd-Komplexe, Platin-Keton-Komplexe, einschließlich Umsetzungsprodukten
aus H
2PtCl
6 . 6H20 und Cyclohexanon, Platin-Vinylsiloxan-Komplexe, insbesondere Platin-Divinyltetramethyldisiloxan-Komplexe
mit oder ohne Gehalt an nachweisbarem anorganisch gebundenem Halogen, Bis-(gamma-picolin)-platindichlorid,
Trimethylenpyridinplatindichlorid, Dicyclopentadienplatindichlorid, Dimethylsulfoxyd-ethylenplatin(II)-dichlorid
und Umsetzungsprodukte aus in 1-Octen gelöstem Platintetrachlorid und sec.-Butylamin.
[0025] Platinverbindungen bzw. Platinkomplexe sind als die Anlagerung von Si-gebundenem
Wasserstoff an SiC-gebundene organische Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung fördernde
Katalysatoren bevorzugt.
[0026] Es kann eine Art von die Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an SiC-gebundene
organische Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung förderndem Katalysator verwendet
werden. Es kann aber auch ein Gemisch aus mindestens zwei solcher Kataly- . satoren
verwendet werden.
[0027] Wird als die Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an SiC-gebundene organische
Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung fördernder Katalysator Platinverbindung bzw.
Platinkomplex eingesetzt, so wird derartiger Katalysator vorzugsweise in Mengen von
0,002 - 0,02 Gewichtsteilen, berechnet als elementares Platin, je 100 Gewichtsteile
Organopolysiloxans mit SiC-gebundenen aliphatischen Mehrfachbindungen eingesetzt.
[0028] Auch in den Organo(poly)siloxanen mit 1 oder 2 Si-gebundenen Wasserstoffatom(en)
je Molekül sind die anders als durch Wasserstoff- und Siloxansauerstoffatome abgesättigten
Siliciumvalenzen vorzugsweise durch Methyl-, Ethyl- oder Phenylreste oder ein Gemisch
aus mindestens zwei solcher Reste abgesättigt. Der Methylrest ist als. organischer
Rest auch in den Organo(poly)-siloxanen mit 1 oder 2 Si-gebundenen Wasserstoffatom(en)
je Molekül besonders bevorzugt.
[0029] Besonders bevorzugte Beispiele für Organo(poly)siloxane mit 1 oder 2 Si-gebundenen
Wasserstoffatom(en) mit 2 bis 8 Siliciumatomen je Molekül sind solche der Formeln

und

wobei m 0 oder eine ganze Zahl im Wert von 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 4, ist, also
Verbindungen; die zu der Klasse der linearen Diorgano(poly)siloxane mit einem Si-gebundenem
Wasserstoffatom in mindestens einer der endständigen Einheiten gehören.
[0030] Es kann eine Art von Organo(poly)siloxan mit 1 oder 2 Si-gebundenen Wasserstoffatom(en)
und 2 bis 8 Siliciumatomen je Molekül verwendet werden. Es kann aber auch ein Gemisch
aus mindestens zwei derartiger Organo(poly)siloxane verwendet werden.
[0031] Vorzugsweise wird Organo(poly)siloxan mit 1 oder 2 Si-gebundenen Wasserstoffatom(en)
und 2 bis 8 Siliciumatomen je Molekül in Mengen von 0,2 bis 10 Gewichtsteilen je Gewichtsteil
Organopolysiloxan mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül eingesetzt.
[0032] Es wird angenommen, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch Si-gebundene
-Wasserstoffatome von Organo(poly)siloxan mit 1 oder 2 Si-gebundenen Wasserstoffatom(en)
und 2 bis 8 Siliciumatomen je Molekül und Si-gebundene Hydroxylgruppen von vernetzbarem
Diorganopolysiloxan kondensieren bzw. dieser Si-gebundene Wasserstoff sich an SiC-gebundene
organische Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung vom vernetzbarem Diorganopolysiloxan
anlagert.
[0033] Zusätzlich zu den bisher genannten Bestandteilen können bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren weitere Stoffe mitverwendet werden. Beispiele für solche weiteren Stoffe
sind, wenn die Vernetzung durch Kondensation von Si-gebundenem Wasserstoff und Si-gebundenen
Hydroxylgruppen erfolgen soll, Organopolysiloxan; das zusätzlich zu Diorganosiloxaneinheiten,
worin die beiden organischen Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste sind, je Molekül
mindestens zwei einwertige SiC-gebundene organische Reste mit basischem Stickstoff
enthält, wie ein Umsetzungsprodukt von in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene
Hydroxylgruppe aufweisendem Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 100 mPa.s
bei 25°C mit dem Silan der Formel

wobei dieses Umsetzungsprodukt eine Aminzahl (=Anzahl der ml 1-n-HCl, die zum Neutralisieren
von 1 g Substrat erforderlich sind) von 3 und eine Viskosität von 40 mPa.s bei 25°C
hat, (vgl. auch US 3 849 339, ausgegeben 19. November 1974, S. Nitzsche et al.) und
Silane der Formel

worin R
3 einen einwertigen aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und gegebenenfalls Sauerstoff
aufgebauten SiC-gebundenen organischen Rest mit mindestens 2 Aminogruppen, R
4 Alkyl- oder Arylgruppen, X Alkoxy- oder
Alkoxyalkylenoxygruppen mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen je Rest und a 0 oder 1 bedeuten
und/oder deren Teilhydrolysate sowie Silane der Formel

worin R Wasserstoff bedeutet oder die oben für R angegebene Bedeutung hat und X und
a jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung haben, oder deren Teilhydrolysate(vgl.
z. B.
US 3,962 500, ausgegeben 8. Juni 1976, Ch. Smith, Dow Corning Limited).
[0034] Auch wenn die Vernetzung durch Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an SiC-gebundene
organische Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung erfolgen soll, können bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren weitere Stoffe mitverwendet werden, wie die Anlagerung von Si-gebundenem
Wasserstoff an aliphatische Mehrfachbindung bei Raumtemperatur verzögernde bzw. verhindernde
Mittel, z.
'B. Ethinylcyclohexanol oder Maleinsäuremonoethylester, und durch Trimethylsiloxygruppen
endblockiertes Diorganopolysiloxan, worin bei 0,033 bis 50 % der Anzahl der
Diorganosiloxaneinheiten je eine Vinylgruppe als organischer Rest an das Siliciumatom
SiC-gebunden ist, während die übrigen organischen Reste in den Diorganosiloxaneinheiten
dieses Diorganopolysiloxans frei von aliphatischen Mehrfachbindungen sind, vorzugsweise
mit einer Viskosität von mindestens 10
6 mPa.s bei 25°C. Beispiele für derartige weitere Stoffe sind auch als Haftmittel geeignete
Organosiliciumverbindungen, wie die Organosiliciumverbindung, die durch 1 Stunde Erwärmen
eines Gemisches aus 10 Gewichtsteilen Vinyltriacetoxysilan und 13 Gewichtsteilen des
Silans der Formel

auf 200°C erhältlich ist.
Wenn als weitere Stoffe basische Stoffe mitverwendet werden, so ist es bevorzugt,
gleichzeitig Säure, wie Essigsäure, mitzuverwenden, um vorzeitige Abspaltung von Si-gebundenem
Wasserstoff zu vermeiden.
[0035] Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Stoffe können in unverdünnter
Form oder in Form von Lösungen in organischem Lösungsmittel oder in Form wäßriger
Emulsionen auf die zu imprägnierenden Textilien aufgetragen werden. Werden dabei wäßrige
Emulsionen eingesetzt, so können diese Emulsionen zusätzlich zu Wasser, Dispergiermittel
und dispergierten Stoffen, Verdickungsmittel, wie N-Vinylpyrrolidon, enthalten.
[0036] Das Auftragen der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Stoffe auf die
zu imprägnierenden Textilien kann in beliebiger für die Imprägnierung von Textilien
mit flüssigen Stoffen geeigneter und vielfach bekannter Weise erfolgen, z. B. durch
Tauchen;Streichen; Gießen;Sprühen, Aufwalzen, Drucken, Messer- oder Rakelbeschichtung;
einschließlich derjenigen mit einem Meyer-Stab (Meyer-rod), oder mittels einer Luftbürste.
[0037] Die Vernetzung durch Kondensation von Si-gebundenem Wasserstoff und Si-gebundenen
Hydroxylgruppen erfolgt bei Raumtemperatur. Sie kann durch Erwärmen auf z. B. 50°
bis 180°C beschleunigt werden.
[0038] Die Vernetzung durch Anlagerung von Si-gebundenem-Wasserstoff an SiC-gebundene organische
Reste mit aliphatischer Mehrfachbindung wird durch Erwärmen auf Temperaturen von vorzugsweise
mindestens 110°C bewirkt. Temperaturen von 140° bis 160°C während 5 bis 80 Sekunden
sind bevorzugt. Anstatt daß erwärmt wird, oder in Verbindung mit Erwärmen kann die
Anlagerung auch z. B. durch Ultraviolett-Licht ausgelöst werden. .
[0039] Die erfindungsgemäß imprägnierten Textilien aus organischen Fasern haben nicht nur
einen angenehmen Griff. Sie sind vielmehr auch wasserdicht bzw..wasserabweisend. Außerdem
kann durch die erfindungsgemäße Imprägnierung bei Keratin, insbesondere Wolle, vor
allem wenn das Keratin mit Chlor vorbehandelt, gespült und neutralisiert wurde, das
Schrumpfen durch Verfilzen verhindert werden.
[0040] Das in einigen der folgenden Beispiele verwendete Gemisch aus Platinkomplex und Verdünnungsmittel
wurde hergestellt wie folgt:
Zu einer Mischung aus 10 Gewichtsteilen H2PtCl6 . 6H2O,
20 Gewichtsteilen 1,3-Divinyl-1,1,3,3-tetramethxldisiloxan und 50 Gewichtsteilen Ethanol
wurden 20 Teile Natriumbi- , carbonat gegeben. Das Gemisch wurde 30 Minuten unter
Rühren zum Sieden unter Rückfluß erwärmt, dann 15 Stunden stehengelassen und danach
filtriert. Aus dem Filtrat wurden bei etwa 16 mbar (abs-) die flüchtigen Bestandteile
abdestilliert. Der Rückstand wurde in Vinyldimethylsiloxygruppen als endständige Einheiten
aufweisendem Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 1000 mPa.s bei 25°C in solcher
Menge gelöst, daß die Lösung 1 Gewichtsprozent Platin, berechnet als Element, enthält.
[0041] In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Angaben von Teilen auf das Gewicht.
Beispiel 1
[0042] Eine Lösung von in
25,0 Teilen eines/den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden
Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von weit über 106 mPa.s bei 25°C, nämlich mit einem im Brabender-Plastographen bei 25°C und 60 Umdrehungen
je Minute bestimmten Wert von 5400 J (ein Brabender-Plastograph ist z. B. in K. Frank
"Prüfungsbuch für Kautschuk", Stuttgart, 1955, Seite 25, abgebildet),
0,75 Teilen eines durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Methylwasserstoffpolysiloxans mit einer Viskosität von 20 mPa.s bei 25°C,
3,0 Teilen Pentamethyldisiloxan,
1,0 Teilen eines Umsetzungsprodukts von in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene
Hydroxylgruppe aufweisenden Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 100 mPa.s
bei 25°C mit dem Silan der Formel
H2N(CH2)2NH(CH2)3Si(OCH3)3.
wobei dieses Umsetzungsprodukt eine Aminzahl (=Anzahl der ml 1-n-HCl, die zum Neutralisieren
von 1 g Substanz erforderlich sind) von 3 und eine Viskosität von 40 mPa.s bei 25°C
hat, und
1,0 Teilen Eisessig und
1;0 Teilen Di-n-butylzinndiacetat in
68;25 Teilen Toluol
wird mittels eines Rakelmessers (Englisch: doctor blade) zweimal auf dichtgewebten
Polyamid-Taft (Filamentgewebe) mit einem Gewicht von 60 m
2/g aufgetragen, wobei nach jedem Auftragen 1 Minute auf 150°C erwärmt wird. Das Gewebe
hat dann eine Auflage von 13 g/m
2 und besitzt einen angenehm weichen Griff.
[0043] Der Wasserdichtwert des imprägnierten Gewebes beträgt 1000 mm Wassersäule nach DIN
(Deutsche Industrie Norm 53 886). Nach 5 Feinwäschen bei 30°C in einer Haushaltswaschmaschine
oder 5-maliger 20-Minuten-Behandlung mit Perchlorethylen, wie sie beim chemischen
Reinigen durchgeführt wird, ist dieser Wert immer noch unverändert.
Vergleichsversuch 1
[0044] Die in Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, daß
kein Pentamethyldisiloxan mitverwendet wird.
[0045] Das so imprägnierte Gewebe hat hinsichtlich seiner Wasserdichtigkeit die gleichen
Eigenschaften wie das gemäß Beispiel 1 imprägnierte Gewebe. Es besitzt jedoch einen
deutlich härteren Griff.
Beispiel 2
[0046] Eine Lösung von
30,0 Teilen eines in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe
aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von weit über 106 mPa.s bei 25°C, nämlich mit einem im Brabender-Plastographen bei 25°C und 60 Umdrehungen
je Minute bestimmten Wert von 4400 J,
1,0 Teilen eines durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Organopolysiloxans aus
25 Molprozent Dimethylsiloxaneinheiten und 75 Molprozent Methylhydrogensiloxaneinheiten mit einer Viskosität von 100 mPa.s bei
25°C,
2,5 Teilen 1,3-Dihydrogen-1;1,3;3-tetramethyldisiloxan,
0,5 Teilen des Silans der Formel
H2N(CH2)2NH(CH2)3Si(OCH3)3 ;
0,5 Teilen 1,3-Dimethyl-1,1,3,3-Tetramethoxydisiloxan,
1,0 Teilen Di-n-butylzinndiacetat und
1,0 Teilen Eisessig in
63,5 Teilen Xylolisomerengemisch
wird mittels eines Rakelmessers einmal auf dichtgewebtes Polyester-Filamentgewebe
mit einem Gewicht von 70 g/m
2 aufgetragen. Nach dem Auftragen wird das imprägnierte Gewebe 1 Minute auf 150°C erwärmt.
Das Gewebe hat dann eine Auflage von 11 g/m
2 und besitzt einen angenehm weichen Griff.
[0047] Der Wasserdichtwert des Gewebes beträgt 1000 mm Wassersäule nach DIN 53 886. Nach
5 Feinwäschen bei 30°C in einer Haushaltswaschmaschine oder 5-maliger 20 Minuten Behandlung
mit Perchlorethylen, wie sie beim Chemischen Reinigen durchgeführt wird, ist dieser
Wert immer noch unverändert.
Vergleichsversuch 2
[0048] Die in Beispiel 2 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, daß
kein Tetramethyldisiloxan mitverwendet wird.
[0049] Das so imprägnierte Gewebe hat hinsichtlich seiner Wasserdichtigkeit die gleichen
Eigenschaften wie das gemäß Beispiel 2 imprägnierte Gewebe; besitzt jedoch einen deutlich
härteren Griff.
Beispiel'3
[0050] Eine Lösung von
22,0 Teilen eines in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe
aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von weit über 106 mPa.s bei 25°C, nämlich mit einem im Brabender-Plastögraphen bei 25°C und 60 Umdrehungen
je Minute bestimmten Wert von 3920 J,
0,7 Teilen des durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Methylwasserstoffpolysiloxans
mit einer Viskosität von 20 mPa.s bei 25°C,
1,5 Teilen Pentamethyldisiloxan,
1,0 Teilen des Organopolysiloxans der Formel

1,0 Teilen des Umsetzungsprodukts von in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene
Hydroxylgruppe aufweisendem Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 100 mPa.s
bei 25°C mit dem Silan der Formel H2N(CH2)2NH(CH2)3Si(OCH3)3,
wobei dieses Umsetzungsprodukt die Aminzahl 3 und die Viskosität von 40 mPa.s bei
25°C hat, als Haftmittel und
1,0 Teilen Eisessig und
1,0 Teilen Di-n-butylzinndilaurat in
71;8 Teilen Perchlorethylen
wird mittels eines Rakelmessers zweimal auf dichtgewebten Polyamid-Taft (Filamentgewebe)
mit dem Gewicht von 60 g/m
2 aufgetragen; wobei nach jedem Auftragen l Minute auf 150°C. erwärmt wird. Das Gewebe
hat dann eine Auflage von 14 g/m2 und besitzt einen angenehm weichen Griff.
[0051] ber Wasserdichtwert des imprägnierten Gewebes beträgt 1000 mm Wassersäule nach DIN
53 886. Nach 5 Feinwäschen bei 30°C in einer Haushaltswaschmaschine oder 5-maliger
20-Minuten-Behandlung mit Perchlorethylen, wie sie beim Chemischen Reinigen durchgeführt
wird, ist dieser Wert immer noch unverändert.
Vergleichsversuch 3
[0052] Die in Beispiel 3 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, daß
kein Pentamethyldisiloxan und auch kein Organopolysiloxan mit je einem Si-gebundenem
Wasserstoffatom in den endständigen Einheiten mitverwendet wird.
[0053] Das so imprägnierte Gewebe hat hinsichtlich seiner Wasserdichtigkeit die gleichen
Eigenschaften wie das gemäß Beispiel 3 imprägnierte Gewebe. Es besitzt jedoch einen
deutlich härteren Griff.
Beispiel 4
[0054] Eine Lösung von
18,0 Teilen eines Diorganopolysiloxans aus 99,5 Molprozent Dimethylsiloxaneinheiten
und 0,5 Molprozent Vinylmethylsiloxaneinheiten mit einer Viskosität von weit über
106 mPa.s bei 25°C, nämlich mit einem im Brabender-Plastographen bei 25°C und 60 Umdrehungen
je Minute bestimmten Wert von 5100 J;
9,0 Teilen eines Diorganopolysiloxans aus 99,95 Molprozent Dimethylsiloxaneinheiten
und 0;05 Molprozent Vinylmethylsiloxaneinheiten mit einem im Brabender-Plastographen
bei 25°C und 60 Umdrehungen je Minute bestimmten Wert von 7160 J,
5,0 Teilen eines Vinyldimethylsiloxyeinheiten als endständige Einheiten aufweisenden
Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 20 000 mPa.s bei 25°C,
1,0 Teilen des durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Organopolysiloxans aus
25 Molprozent Dimethylsiloxaneinheiten und -75 Molprozent Methylhydrogensiloxaneinheiten
mit einer Viskosität von 100 mPa.s bei 25°C,
4,0 Teilen des Organopolysiloxans der Formel

1,0 Teilen der Organosiliciumverbindung, die durch 1 Stunde Erwärmen eines Gemisches
100 g Vinyltriacetoxysilan und 130 g des Silans der Formel

auf 200°C hergestellt wurde;
0,2 Teilen des Gemisches aus Platinkomplex und Verdünnungsmittel; dessen Herstellung
oben beschrieben wurde, und
0,1 Teilen Ethinylcyclohexanol in
61,7 Teilen eines Alkangemisches mit einem Siedebereich von 135°C bis 180°C bei 1013
mbar (abs.)
wird mittels eines Rakelmessers zweimal auf dichtgewebten Polyamid-Taft (Filamentgewebe)
mit einem Gewicht von 60 g/m
2 aufgetragen, wobei nach jedem Auftragen 45 Sekunden auf 150°C erwärmt wird. Das Gewebe
hat dann eine Auflage von 13 g/m
2 und besitzt einen angenehm weichen Griff.
[0055] Der Wasserdichtwert des imprägnierten Gewebes beträgt 1000 mm Wassersäule nach DIN
53 886. Nach 5 Feinwäschen bei 30°C in einer Haushaltswaschmaschine oder 5-maliger
20 Minuten-Behandlung mit Perchlorethylen, wie sie beim Chemischen Reinigen durchgeführt
wird, ist dieser Wert immer noch unverändert.
Vergleichsversuch 4
[0056] Die in Beispiel 4 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, daß
kein Organopolysiloxan mit je einem Si-gebundenen Wasserstoffatom in den endständigen
Einheiten mitverwendet wird.
[0057] Das so imprägnierte Gewebe hat hinsichtlich seiner Wasserdichtigkeit die gleichen
Eigenschaften wie das gemäß Beispiel 4 imprägnierte Gewebe. Es besitzt jedoch einen
deutlich härteren Griff.
Beispiel 5
[0058] Eine Lösung von
15,0 Teilen des in Beispiel 4 als ersten genannten Bestandteils,
7,5 Teilen des in Beispiel 4 als zweiten genannten Bestandteils,
4,0 Teilen des in Beispiel 4 als dritten genannten Bestandteils,
1,0 Teilen des durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Methylwasserstoffpolysiloxans
mit einer Viskosität von 20 mPa.s bei 25°C,
1,0 Teilen des Organopolysiloxans der Formel

1,0 Teilen des in Beispiel 4 als 6. Bestandteil genannten Haftmittels;
0,2 Teilen des Gemisches aus Platinkomplex und Verdünnungsmittel; dessen Herstellung
oben beschrieben wurde, und
0;1 Teilen Ethinylcyclohexanol in
70,2 Teilen Toluol
wird mittels eines Rakelmessers einmal auf ein Gewebe aus 50 Gewichtsprozent Baumwolle
und 50 Gewichtsprozent Polyester mit einem Gewicht von 200 g/m
2, wie es zur Herstellung von Arbeitsschutzkleidung verwendet wird, aufgetragen. Dann
wird 45 Sekunden auf 150°C erwärmt. Das Gewebe hat dann eine Auflage von 24 g/m
2 und einen angenehm weichen Griff.
[0059] Der Wasserdichtwert des imprägnierten Gewebes beträgt 250 mm Wassersäule nach DIN
53 886. Nach 5 Feinwäschen bei 30°C in einer Haushaltswaschmaschine oder 5-maliger
20 Minuten-Behandlung mit Perchlorethylen, wie sie beim chemischen Reinigen durchgeführt
wird, beträgt dieser Wert immer noch 200 mm.
Vergleichsversuch 5
[0060] Die in Beispiel 5 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, daß
kein Organopolysiloxan mit je einem Si-gebundenem Wasserstoffatom in den endständigen
Einheiten mitverwendet wird.
[0061] Das so imprägnierte Gewebe hat hinsichtlich seiner Wasserdichtigkeit die gleichen
Eigenschaften wie das gemäß Beispiel 5 imprägnierte Gewebe. Es besitzt jedoch einen
deutlich härteren Griff.
Beispiel 6
[0062] Eine wäßrige Dispersion, die durch Vermischen von
96,0 Teilen einer Methylolgruppen enthaltenden wäßrigen Dispersion von Mischpolymer
aus Ethylen, Vinylacetat und N-Methylolacrylamid mit einem Feststoffgehalt von 45
Gewichtsprozent("Vinnapas(R)EN 300" der Wacker-Chemie GmbH) mit
1,5 Teilen des in Beispiel 4 als 6. Bestandteil genannten Haftmittels und
2,5 Teilen einer 30 Gewichtsprozent Mischpolymer von N-Vinylpyrroliden enthaltenden
wäßrigen Lösung ("Collacral(R)VL; BASF); die als Verdickungsmittel dient,
hergestellt wurde, wird mittels eines Rakelmessers auf ein Polyestergewebe mit einem
Gewicht von 154 g/m2, dessen Kettgarn aus Filamentgarn und dessen Schußgarn aus Stapelfasergarn
besteht, aufgetragen. Nach dem Auftragen wird durch 45 Sekunden Erwärmen auf 95°C
getrocknet.
[0063] Auf das so vorbehandelte Gewebe wird mittels des Rakelmessers eine wäßrige Dispersion
aufgetragen, die enthält:
50 Teile eines Vinyldimethylsiloxyeinheiten als endständige Einheiten aufweisenden
Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 1000 mPa.s bei 25°C,
50 Teile eines Vinyldimethylsiloxyeinheiten als endständige Einheiten aufweisenden
Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 20 000 mPa.s bei 25°C,
Teile eines durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Diorganopolysiloxans aus 85,7
Molprozent Dimethylsiloxaneinheiten und 14,3 Molprozent Vinylmethylsiloxaneinheiten
mit einer Viskosität von 1000 mPa.s bei 25°C,
3 Teile eines durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Organopolysiloxans aus 50
Molprozent Methylhydrogensiloxaneinheiten und 50 Molprozent Dimethylsiloxaneinheiten
mit einer Viskosität von 120 mPa.s bei 25°C,
Teile des Organopolysiloxans der Formel

0,2 Teile Ethinylcyclohexanol und
0,5 Teile des Gemisches aus Platinkomplex und verdünnungsmittel, dessen Herstellung
oben beschrieben wurde,
wobei 50 Teile einer Konzentration von 20 Gewichtsprozent in dieser Emulsion entsprechen
und wobei je 9 Teile dieser Emulsion nach Zugabe von wenig wäßrigem Ammoniak mit 1
Teil einer 6 gewichtsprozentigen Dispersion von Polyacrylsäure oder Polymethacrylsäure
("Rohagit (R) SD 15", Röhm GmbH) verdickt wurden.
[0064] Auch nach diesem Auftragen wird durch 45 Sekunden Erwärmen auf 95°C getrocknet. Anschließend
wird das vernetzbare Organopolysiloxan durch 2 Minuten Erwärmen auf 150°C vernetzt.
Das Gewebe hat dann eine Auflage von 32 g/m
2 und besitzt einen angenehm weichen Griff.
[0065] Der Wasserdichtwert des Gewebes beträgt 400 mm Wassersäule nach DIN 53 886.
Vergleichsversuch 6
[0066] Die in Beispiel 6 beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung, daß
kein Organopolysiloxan mit je einem Si-gebundenen Wasserstoffatom in den endständigen
Einheiten mitverwendet wird.
[0067] Das so imprägnierte Gewebe-hat hinsichtlich seiner Wasserdichtigkeit die gleichen
Eigenschaften wie das gemäß Beispiel 6 imprägnierte Gewebe. Es hat jedoch einen deutlich
härteren Griff.