[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Färben von synthetischen
Polyamidmaterialien mit anionischen Farbstoffen unterschiedlicher Farbstoffklassen
in hellen bis dunklen Farbtönen aus wässriger Flotte, wobei unabhängig von der Farbtiefe
der Färbung und unabhängig von der verwendeten Farbstoffklasse bei einem konstanten
pH-Wert von 5 bis 7 gefärbt wird, das Färbebad praktisch vollständig ausgezogen wird
und die Färbung gute Gesamtechtheiten, insbesondere gute Nassechtheiten und gute Lichtechtheit
zeigt, sowie das nach dem neuen Verfahren gefärbte Material.
[0002] Nachteil der bisher üblichen Färbeverfahren für synthetische Polyamide ist, dass
sowohl zur Erzielung heller und dunkler Farbtöne, als auch bei Verwendung von Farbstoffen
aus verschiedenen Farbstoffklassen, bei unterschiedlichen pH-Werten gefärbt werden
muss.
[0003] Dem pH-Wert des Färbebades kommtbeim Färben von synthetischen Polyamidmaterialien
hinsichtlich der Reproduzierbarkeit der Färbungen eine entscheidende Bedeutung zu.
[0004] Ein weiterer Nachteil der bisher üblichen Färbeverfahren ist, dass zum Egalisieren
und zur Deckung materialbedingter Streifigkeit auf die jeweilige Farbstoffklasse abgestimmte
Hilfsmittel verwendet werden; d.h. die in den bisher üblichen Färbeverfah.ren eingesetzten
Hilfsmittel sind nicht mit gleich gutem Erfolg auf alle Farbstoffklassen anwendbar.
Insbesondere bei der Kombination von Farbstoffen
[0005] verschiedener Farbstoffklassen ist eine sorgfältige Farbstoffauswahl unerlässlich.
[0006] Ueberraschenderweise wurde nun ein einheitliches Verfahren gefunden, das die genannten
Nachteile und Schwierigkeiten nicht aufweist und welches erlaubt auf einfache Art
und Weise synthetisches Polyamid unabhängig von der gewünschten Farbtiefe und unabhängig
vom verwendeten Farbstofftyp und sogar bei Verwendung von Gemischen verschiedener
Farbstofftypen im pH-Bereich von 5 bis 7 zu färben.
[0007] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum Färben von Fasermaterial
aus synthetischen Polyamiden mit Farbstoffen oder Farbstoffmischungen in Gegenwart
eines Hilfsmittelgemisches, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man zum Färben
dieser Materialien eine wässrige Flotte verwendet, welche mindestens einen anionischen
Farbstoff, der unter den definierten Färbebedingungen bei 1/1 Richttyptiefe einen
Ausziehgrad von mindestens 95 % aufweist, und ein Hilfsmittelgemisch, enthaltend eine
anionische Verbindung, eine quaternäre Verbindung und eine nichtionogene. Verbindung,
enthält, und dass die Flotte ein Alkalisalz und eine organische Säure enthält, und
die Färbung bei einem pH-Wert von 5 bis 7,vorzugsweise 5,5 bis 6,und bei einer Temperatur
von 95 bis 130° C fertigstellt.
[0008] Als Hilfsmittelgemisch kommt vorzugsweise ein Hilfsmittelgemisch in Betracht, welches
eine anionische Verbindung der Formel

worin R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, H Wasserstoff,
Alkalimetall oder Ammonium und m und n ganze Zahlen bedeuten, wobei die Summe von
m und n 2 bis 14 ist, eine quaternäre Verbindung der Formel

worin R' unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat, A ein Anion, Q einen
gegebenenfalls substituierten Alkylrest und p und q ganze Zahlen bedeuten, wobei die
Summe von p und q 20 bis 50 ist, und eine nichtionogene Verbindung der Formel

worin R" unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat und x und y ganze Zahlen
bedeuten, wobei die Summe von x und y 80 bis 140 ist, enthält.
[0009] Die verwendbaren anionischen Farbstoffe können den verschiedensten Farbstoffklassen
angehören und gegebenenfalls eine oder mehrere Sulfonsäuregruppen und gegebenenfalls
eine oder mehrere faserreaktive Gruppen enthalten. Insbesondere handelt es sich um
Triphenylmethanfarbstoffe mit mindestens zwei Sulfonsäuregruppen, schwermetallfreie
Monoazo- und Disazofarbstoffe mit je einer oder mehreren Sulfonsäuregruppen und gegebenenfalls
einer oder mehreren faserreaktiven Gruppen und schwermetallhaltige, namentlich kupfer-,
chrom-, nickel- oder kobalthaltige Monoazo-, Disazo-, Azomethin- und Formazanfarbstoffe,
insbesondere metallisierte Farbstoffe, die an ein Metallatom zwei Moleküle Azofarbstoff
oder ein Molekül Azofarbstoff und ein Molekül Azomethinfarbstoff gebunden enthalten,
vor allem solche, die als Liganden Mono- und/oder Disazofarbstoffe und/oder Azomethinfarbstoffe
und als zentrales Metallion ein Chrom- oder Kobaltion enthalten, wie auch Anthrachinonfarbstoffe,
insbesondere 1-Amino-4-arylamino- anthrachinon-2-sulfonsäuren bzw. 1,4-Diarylamino-
oder 1-Cycloalkyl- amino-4-arylaminoanthrachinonsulfonsäuren. Unter faserreaktiven
Gruppen sind solche Gruppen zu verstehen, die mit dem zu färbenden synthetischen Polyamidmaterial
eine kovalente Bindung eingehen.
[0010] Die Mengen, in denen die Farbstoffe in den Färbebädern verwendet werden, können je
nach der gewünschten Farbtiefe in weiten Grenzen schwanken, im allgemeinen haben sich
Mengen von 0,001 bis 6 Gewichtsprozent, bezogen auf das Färbegut, eines oder mehrerer
Farbstoffe als vorteilhaft erwiesen.
[0011] Unter 1/1-Richttyptiefe ist die gemäss DIN (Deutsche-Industrie-Norm) 54000 bezeichnete
Farbtiefe 1/1 zu verstehen.
[0012] Ein Ausziehgrad von mindestens 95 % bedeutet, dass weniger als 5 Z der in dem erfindungsgemässen
Verfahren eingesetzten Farbstoffmenge nach dem Färben im Bad zurückbleiben.
[0013] In dem erfindungsgemässen Verfahren können gegebenenfalls auch Mischungen anionischer
Farbstoffe verwendet werden. Bevorzugt ist eine Mischung definitionsgemässer anionischer
Farbstoffe, welche
a) mindestens zwei Farbstoffe enthält; oder
b) mindestens drei Farbstoffe enthält; oder
c) zum Trichromie-Färben mindestens drei Farbstoffe aus gelb- bzw. orange-, rot- und
blaufärbenden Farbstoffen enthält.
[0014] Unter Trichromie ist dabei die additive Farbmischung passend gewählter gelb- bzw.
orange-, rot- und blaufärbender Farbstoffe zu verstehen, mit denen jede gewünschte
Nuance des sichtbaren Farbspektrums durch geeignete Wahl der Mengenverhältnisse der
Farbstoffe eingestellt werden kann.
[0015] Vorzugsweise werden in dem erfindungsgemässen Verfahren anionische Farbstoffe verwendet,
die unter den definierten Färbebedingungen bei 1/1-Richttyptiefe einen Ausziehgrad
von mindestens 97 % aufweisen.
[0016] Als anionische Farbstoffe kommen insbesondere solche der fol- - genden Farbstoffklassen
in Betracht:
a) Triphenylmethanfarbstoffe mit mindestens zwei Sulfonsäuregruppen der Formel

worin R1, R2' R3 und R4 unabhängig voneinander C1-4-Alkyl und R5 C1-4-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder Wasserstoff ist;
b) Mono- und Disazofarbstoffe der Formeln

worin R6 eine über die -NH-Gruppe gebundene faserreaktive Gruppe, Benzoylamino, Phenoxy, Chlorphenoxy,
Dichlorphenoxy oder Methylphenoxy, R7 Wasserstoff, Benzoyl, Phenyl, C1-4-Alkyl, Phenylsulfonyl, Methylphenylsulfonyl oder eine gegebenenfalls über Aminobenzoyl
gebundene faserreaktive Gruppe und die Substituenten R8 unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen Phenylamino- oder N-Phenyl-N-methyl-amino-sulfonylrest
bedeuten;

worin R9 eine faserreaktive Gruppe ist und der Phenylring B substituiert sein kann
durch Halogen, C1-4-Alkyl und Sulfo;

worin R6 die unter Formel (5) angegebene Bedeutung hat;

c) 1:2-Metallkomplexfarbstoffe, wie die 1:2-Chromkomplexfarbstoffe der Azo- und Azomethinfarbstoffe
der Formel

worin R10 Wasserstoff, Sulfo oder Phenylazo und R11 Wasserstoff oder Nitro ist, und der Phenylring B die unter Formel (6) angegebenen
Substituenten enthalten kann;
d) 1:2-Metallkomplexfarbstoffe, wie die symmetrischen 1:2-Chromkomplexfarbstoffe der
Azofarbstoffe der Formeln

worin der Phenylring B die unter Formel (6) angegebenen Substituenten enthalten kann
und R12 und R13 unabhängig voneinander Wasserstoff, Nitro, Sulfo, Halogen, C1-4 Alkylsulfonyl, C1-4-Alkylaminosulfonyl und -SO2NH2 bedeuten;

worin R14 Wasserstoff, C1-4-Alkoxy-carbonylamino, Benzoylamino, C1-4-Alkylsulfonylamino, Phenylsulfonylamino, Methylphenylsulfonylamino oder Halogen,
R15 Wasserstoff oder Halogen und R16 C1-4 Alkylsulfonyl, C1-4-Alkylaminosulfonyl, Phenylazo, Sulfo oder -SO2NH2 ist, wobei die Hydroxygruppe im Benzring D in o-Stellung zur Azobrücke an den Benzring
D gebunden ist; die symmetrischen 1:2-Kobaitkomplexe der Azofarbstoffe der Formeln

worin R17 die -OH oder NH2 Gruppe, R18 Wasserstoff oder C1-4-Alkylaminosulfonyl und R19 Nitro oder C1-4-Alkoxy-C1-4-alkylenamino- sulfonyl ist;

die unsymmetrischen 1:2-Metallkomplexfarbstoffe, wie die 1:2-Chromkomplexfarbstoffe
der Azofarbstoffe der Formeln

worin ein Substituent R20 Wasserstoff und der andere Sulfo ist;

worin R11 die unter Formel (9) und R15 die unter Formel (11) angegebene Bedeutung haben und die Phenylringe B unabhängig
voneinander, die unter Formel (6) angegebenen Substituenten enthalten können;

worin der Phenylring B in den Formeln (16), (17) und (19) die unter Formel (6) angegebenen
Substituenten enthalten kann, R11 die unter Formel (9) angegebene Bedeutung hat, R21 Wasserstoff, Methoxycarbonylamino oder Acetylamino ist und R16 die unter Formel (11) angegebene Bedeutung hat; 1:2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe
der Formeln (10)+(11); l:2-Chrom-Mischkomplexe der Azofarbstoffe der Formeln (10)
und (11);
e) Anthrachinonfarbstoffe der Formeln

worin R9 die unter Formel (6) angegebene Bedeutung hat, R22 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C1-4-Alkyl und R23 Wasserstoff Sulfo oder den Rest-CH2-NH-R9 bedeutet;

worin die Substituenten R24 unabhängig voneinander Cyclohexyl und den Diphenylätherrest, der durch Sulfo und
den Rest -CH2NH-R9 substituiert sein kann, bedeuten, wobei R9 die unter Formel (6) angegebene Bedeutung hat; und

worin R die unter Formel (6) und R22 die unter Formel (20) angegebenen Bedeutungen haben und R25 C4-8-Alkyl ist.
[0017] Geeignete Faserreaktivgruppen in den angegebenen Formeln sind z.B. solche der aliphatischen
Reihe, wie Acryloyl, Mono-, Di- oder Trichlor- bzw. Mono-, Di- oder Tribromacryloyl
oder -metacryloyl, wie -CO-CH-CH-C1, -CO-CCl=CH
2, -CO-CH=CHBr, -COCBr=CH
2, -CO-CBr=CHBr, -CO-CCl=CH-CH
3, ferner -CO-CCl=CH-COOH, -CO-CH=CCl-COOH, 3-Chlorpropionyl, 3-Phenylsulfonylpropionyl,
3-Methylsulfonylpropionyl, β-Sulfatoäthylaminosulfonyl, Vinylsulfonyl, β-Chloräthylsulfonyl,
β-Sulfatoäthylsulfonyl, β-Methylsulfonyläthylsulfonyl, β-Phenylsulfonyläthylsulfonyl,
2-Fluor-2-chlor-3,3-difluorcyclobutan-l-carbonyl, 2,2,3,3-Tetrafluorcyclobutan-carbonyl-l
oder-sulfonyl-1; β-(2,2,3,3-Tetrafluorcyclobutyl-1)-acryloyl, α- oder β-Alkyl- oder
-Arylsulfonyl-acryloyl, wie α- oder β-Methylsulfonylacryloyl.
[0018] Besonders für Polyamid geeignete Reaktivreste sind: Chloracetyl, Bromacetyl, α,β-Dichlor-
oder a,p-Dibrompropionyl, a-Chlor- oder α-Bromacryloyl, 2,4-Difluor-5-chlorpyrimidyl-6,
2,4,6-Trifluoropyrimidyl-5, 2,4-Dichlor-5-methylsulfonylpyrimidinyl-6, 2-Fluor-4-methyl-5-chlorpyrimidyl-6,
2,4-Difluor-5-methyl-sulfonylpyrimidyl
-6, 2,4-Difluorotriazinyl-6, sowie Fluortriazinylreste der Formel

worin R
26 eine gegebenenfalls substituierte Aminogruppe oder eine gegebenenfalls verätherte
Oxy- oder Thiogruppe bedeutet, wie z.B. die NH
2-Gruppe, eine mit C
1-C
4-Alkylresten mono- oder disubstituierte Aminogruppe, eine C
1-C
4-Alkoxygruppe, eine C
1-C
4-Alkylmercaptogruppe Arylamino, insbesondere Phenylamino, oder mit Methyl, Methoxy,
Chlor und vor allem Sulfo substituiertes Phenylamino, Phenoxy, Mono-oder Disulfophenoxy
etc., sowie die entsprechenden Chlortriazinylreste.
[0019] Die in den Formeln (11) und (15) gestrichelten Benzringe bedeuten einen gegebenenfalls
an den ausgeschriebenen Phenolrest ankondensierten Benzring, so dass die Farbstoffe
wahlweise einen Phenol- oder Naphtholrest enthalten.
[0021] Die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten sulfogruppenhaltigen Farbstoffe
liegen entweder in der Form ihrer freien Sulfonsäure oder vorzugsweise als deren Salze
vor.
[0022] Als Salze kommen beispielsweise die Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze oder die
Salze eines organischen Amins in Betracht. Als Beispiele seien die Natrium-, Lithium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze oder das Salz des Triäthanolamins genannt.
[0023] M
⊕ in den oben angegebenen Formeln (35) bis (39) ist ein Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumion,
wie beispielsweise das Natrium-, Kalium-, Lithium- oder Ammoniumion.
[0024] Werden in dem erfindungsgemässen Verfahren Farbstoffmischungen verwendet, so kann
diese durch Mischung der Einzelfarbstoffe hergestellt werden. Dieser Mischprozess
erfolgt beispielsweise in geeigneten Mühlen, z.B. Kugel- und Stiftmühlen, sowie in
Knetern oder Mixern.
[0025] Ferner können die Farbstoffmischungen durch Zerstäubungstrocknen der wässrigen Farbstoffmischungen
hergestellt werden.
[0026] Bevorzugt sind in dem erfindungsgemässen Verfahren die Farbstoffe der Formeln (62)
bis (65) sowie die Farbstoffmischungen der Farbstoffe der Formeln (23)+ (24) +
'(30) +(39), (25) +(42), (26) + (26a) + (27), (31) + (38), (40) + (44), (41) + (54),
(32) + (37) + (56), (35) + (39) + (53) + (57), (36) + (51) + (53), (43) + (45) + (46)
+ (47) + (49) und (51) + (55). Die Einzelfarbstoffe und die Farbstoffmischungen zeichnen
sich durch hervorragende Kombinierbarkeit aus, womit fast sämtliche Nuancen für synthetisches
Polyamidmaterial abgedeckt werden können.
[0027] Als Reste R, R' und R" in den Formeln (1), (2) und (3) kommen unabhängig voneinander
Alkyl- oder Alkenylreste mit 12 bis 22, vorzugsweise 16 bis 22 Kohlenstoffatomen in
Betracht. Als Beispiele seien genannt: der n-Dodecyl-, Myristyl-, n-Hexadecyl-, n-Heptadecyl-,
n-Octadecyl-, Arachidyl-, Behenyl-, Dodecenyl-, Hexadecenyl-, Oleyl-und Octadecenylrest.
[0028] Als Rest M in Formel (1) kommt Wasserstoff, Alkalimetall wie z.B. Natrium oder Kalium
und insbesondere Ammonium in Betracht.
[0029] Der Rest Q und das Anion A
⊖ in Formel (2) leiten sich von Quaternierungsmitteln ab, wobei Q ein gegebenenfalls
substituierter Alkylrest ist. Als Beispiele solcher Quaternierungsmittel kommen z.B.
Chloracetamid, Aethylbromid, Aethylenchlorhydrin, Aethylenbromhydrin, Epichlorhydrin,
Epibromhydrin und insbesondere Dimethylsulfat in Betracht.
[0030] Vorzugsweise verwendet man in dem erfindungsgemässen Verfahren ein Hilfsmittelgemisch
enthaltend 5 bis 70 Teilen der Verbindung der Formel (1), 15 bis 60 Teilen der Verbindung
der Formel (2) und 5 bis 60 Teilen der Verbindung der Formel (3), bezogen auf 100
Teile des Hilfsmittelgemisches.
[0031] In einer bevorzugten Verfahrensvariante verwendet man ein Hilfsmittelgemisch, welches
ausser den Verbindungen der Formeln (1), (2) und (3) noch ein Addukt von 60 bis 100
Teilen Aethylenoxid an ein Teil eines C
15-20-Alkenylalkohols enthält. Als Beispiele für einen C
15-20-Alkenylalkohol seien genannt: Hexadecenyl-, Oleyl-und Octadecenylalkohol. Vorzugsweise
verwendet man 5 bis 10 Teile, insbesondere 7 bis 9 Teile des Adduktes bezogen auf
100 Teile des Hilfsmittelgemisches.
[0032] Die Einsatzmengen, in denen das Hilfsmittelgemisch bestehend aus den Verbindungen
der Formel (1), (2) und (3) und gegebenenfalls dem oben beschriebenen Addukt von Aethylenoxid
an einen C
15-20 Alkenyl- alkohol dem Färbebad zugesetzt werden, bewegen sich zwischen 0,5 und 2 Gewichtsprozent
bezögen auf das zu färbende Fasermaterial. Vorzugsweise verwendet man 1 Gewichtsprozent
des Hilfsmittelgemisches bezogen auf das Fasermaterial.
[0033] Als weiteren Zusatz enthalten die Färbebäder organische Säuren, zweckmässig niedere,
aliphatische Carbonsäuren, wie z.B. insbesondere Essigsäure. Die Säuren dienen vor
allem der Einstellung des pH-Wertes der erfindungsgemäss verwendeten Flotten.
[0034] Ferner enthält die Färbeflotte Alkalisalze wie z.B. Natriumacetat. Vorzugsweise werden
2 g/1 Natriumacetat verwendet.
[0035] Die Färbebäder können neben dem Farbstoff und der genannten Hilfsmittelmischung noch
weitere übliche Zusätze wie z.B. Netz-und Entschäumungsmittel, Entlüftungsmittel und
Penetatrionsbeschleuniger enthalten.
[0036] Das Flottenverhältnis kann innerhalb eines weiten Bereiches gewählt werden, von 1:5
bis 1:40, vorzugsweise 1:8 bis 1:25.
[0037] Das Färben erfolgt aus wässriger Flotte nach dem Ausziehverfahren z.B. bei Temperaturen
zwischen 95 und 130° C vorzugsweise bei Kochtemperatur.
[0038] Die Färbedauer beträgt in der Regel 10 bis 50 Minuten bei Färbeendtemperatur.
[0039] Besondere Vorrichtungen sind beim erfindungsgemässen Verfahren nicht erforderlich.
Es können die üblichen Färbeapparate und -maschinen, beispielsweise für Flocke, Kammzug,
Stranggarn, Wickelkörper, Stückwaren und Teppiche verwendet werden.
[0040] Das Hilfsmittelgemisch wird zweckmässig der wässrigen Farbstoff-Flotte zugemischt
und gleichzeitig mit dem Farbstoff appliziert. Man kann auch so vorgehen, dass man
das Färbegut zuerst mit dem Hilfsmittelgemisch behandelt und im gleichen Bad nach
Zugabe des Farbstoffes färbt. Vorzugsweise geht man mit dem Fasermaterial in eine
Flotte ein, die 2g/l Natriumacetat und zur Einstellung des pH-Wertes von 5,5 bis 6
eine ausreichende Menge Essigsäure und das Hilfsmittelgemisch enthält und eine Temperatur
von 30 bis 70°C aufweist. Anschliessend wird der Farbstoff oder eine Farbstoffmischung
zugegeben und die Temperatur des Färbebades mit einer Aufheizrate von 0,75 bis 3°
C pro Minute, gegebenenfalls mit einem Temperaturstop während des Aufheizens, gesteigert,
um im angegebenen Temperaturbereich von 95 bis 130° C vorzugsweise 10 bis 50 Minuten
zu färben. Am Schluss wird das Bad abgekühlt und das gefärbte Material wie üblich
gespült und getrocknet.
[0041] Als Fasermaterial aus synthetischen Polyamiden, das erfindungsgemäss gefärbt werden
kann, kommen alle bekannten snythetischen Polyamide in Betracht. Das Fasermaterial
kann dabei in den verschiedensten Aufmachungsformen vorliegen, wie z.B. als loses
Material Kammzug, Garn und Stückware oder als Teppich.
[0042] Das erfindungsgemässe Verfahren weist gegenüber den bekannten Verfahren für Fasermaterial
aus synthetischen Polyamiden neben den bereits genannten noch folgende Vorteile auf.
Das so unter ein~ : heitlichen Färbebedingungen gefärbte Material zeichnet sich durch
eine ausgezeichnete Reproduzierbarkeit der gewünschten Nuance aus. Die erhaltenen
Färbungen zeichnen sich zudem durch gute Gesamtechtheiten, insbesondere gute Licht-
und Nassechtheiten aus, und sie sind unabhängig vom gewählten Farbton und sogar unabhängig
vom gewählten Gemisch an verschiedenen Farbstofftypen flächenegal gefärbt. Ein weiterer
wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Farbstoffe praktisch vollständig aufgenommen
werden. Nach beendetem Färben sind die Färbebäder nahezu vollständig ausgezogen.
[0043] Die Verbindungen der Formeln (1), (2) und (3) sind bekannt.
[0044] Die Verbindungen der Formel (1) können hergestellt werden, indem man 2 bis 14 Mol
Aethylenoxid an aliphatische Amine, die einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen aufweisen, anlagert und das Anlagerungsprodukt in den sauren Ester
und gegebenenfalls den erhaltenen sauren Ester in die Alkali- oder Ammoniumsalze überführt.
Die Verbindungen der Formel (2) werden hergestellt, indem man z.B. 20 bis 50 Mol Aethylenoxid
an aliphatische Amine, die einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
aufweisen, anlagert und das Anlagerungsprodukt mit einem der oben genannten Quaternisierungsmitteln
zu der Verbindung der Formel (2) umsetzt.
[0045] Die Verbindungen der Formel (3) werden hergestellt, indem man 80 bis 140 Mol Aethylenoxid
an eine Verbindung der Formel

worin R" die unter Formel (3) angegebene Bedeutung hat, anlagert.
[0046] Die Amine, die als Ausgangsstoffe für die Herstellung der Verbindungen der Formeln
(1) und (2) benötigt werden, können gesättigte oder ungesättigte, verzweigte oder
unverzweigte Kohlenwasserstoffreste mi.t 12 bis 22, vorzugsweise 16 bis 22 Kohlenstoffatomen
aufweisen. Die Amine können chemisch einheitlich sein oder in Form von Gemischen vorliegen.
Als Amingemische werden vorzugsweise solche herangezogen wie sie bei der Ueberführung
von natürlichen Fetten oder Oelen wie z.B. Talgfett, Soja- oder Kokosöel in die entsprechenden
Amine entstehen. Als Amine seien im einzelnen Dodecylamin, Hexadecylamin, Octadecylamin,
Arachidylamin, Behenylamin und Octadecenylamin genannt. Bevorzugt ist Talgfettamin.
Dieses ist ein Gemisch aus 30% Hexadecylamin, 25% Octadecylamin und 452 Octadecenylamin.
[0047] Sowohl die Aethylenoxidanlagerung als auch die Veresterung können nach an sich bekannten
Methoden durchgeführt werden. Zur Veresterung kann Schwefelsäure oder deren funktionelle
Derivate wie z.B. Chlorsulfonsäure und üisbesondere Sulfaminsäure dienen.
[0048] Die Veresterung wird in der Regel durch einfaches Vermischen der Reaktionspartner
unter Erwärmen, zweckmässig auf eine Temperatur zwischen 50 und 100°C, durchgeführt.
Die freien Säuren können anschliessend in die Alkalimetall- oder Ammoniumsalze übergeführt
werden, indem auf übliche Weise Basen wie z.B. Ammoniak, Natrium- oder Kaliumhydroxid
zugegeben werden.
[0049] Die nachfolgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung. Darin sind
die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in
Celsiusgraden angegeben. Die Beziehung zwischen Gewichtsteilen und Volumenteilen ist
dieselbe wie diejenige zwischen Gramm und Kubikzentimeter.
[0050] Das in den folgenden Beispielen genannte Hilfsmittelgemisch A
1 hat folgende Zusammensetzung:
14,6 Teile der anionischen Verbindung der Formel

R27 = Kohlenwasserstoffrest des Talgfettamins, m + n = 8;
21,3 Teile der quaternären Verbindung der Formel

R28= C20-22-Kohlenwasserstoffrest;
7,7 Teile des Umsetzungsproduktes von Oleylalkohol mit 80 Mol Aethylenoxid; 7, 0 Teile
der Verbindung der Formel

sowie 49,4 Teile Wasser.
[0051] Das in den folgenden Beispielen genannte Hilfsmittelgemisch A
2 hat folgende Zusammensetzung:
15,2 Teile der anionischen Verbindung der Formel (67), 21,3 Teile der quaternären
Verbindung der Formel (68), 7,7 Teile des Umsetzungsproduktes von Oleylalkohol mit
80 Mol Aethylenoxid, 12,6 Teile der Verbindung der Formel (69) sowie 43,2 Teile Wasser.
[0052] Das in den folgenden Beispielen genannte Hilfsmittelgemisch A
3 hat folgende Zusammensetzung:
12,6 Teile der anionischen Verbindung der Formel (67), 21,3 Teile der quaternären
Verbindung der Formel (68), 7,7 Teile des Umsetzungsproduktes von Oleylalkohol mit
80 Mol Aethylenoxid, 10,0 Teile der Verbindung der Formel (69) sowie 48,4 Teile Wasser.
[0053] Das in den folgenden Beispielen genannte Hilfsmittelgemisch A
4 hat folgende Zusammensetzung:
15,2 Teile der anionischen Verbindung der Formel (67), 21,3 Teile der quaternären
Verbindung der Formel (68), 7,7 Teile des Umsetzungsproduktes von Oleylalkohol mit
80 Mol Aethylenoxid, 31 Teile der Verbindung der Formel (69) sowie 24,8 Teile Wasser.
[0054] Beispiel 1: In einem Laborfärbeapparat, dessen Färbeflotte 1,5 1 Wasser, 0,12 ml/1
80 Z-ige Essigsäure, 2 g/1 Natriumazetat, 0,25 g/1 Natriumsulfat und 0,75 g der Hilfsmittelmischung
A
3 enthält, werden 75 g Polyamid-6.6-Texturtrikot. bei 40° C eingefahren. Nach 10 Minuten
werden 0,17 g des Farbstoffes der Formel
0,07 g des Farbstoffes der Formel

0,04 g des Farbstoffes der Formel

0,2 g des Farbstoffes der Formel

0,15 g des Farbstoffes der Formel

und 0,2 g des Farbstoffes der Formel

zugegeben. Man erhitzt die Färbeflotte innerhalb von 45 min auf 98°C und färbt 30
min bei dieser Temperatur. Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und das PA-6.6-Texturtrikot
gespült und getrocknet. Man erhält eine braune Färbung des PA-6.6-Texturtrikots. Der
Ausziehgrad beträgt 98%. Der pH-Wert des Färbebades beträgt zu Anfang 5,7 und gegen
Ende 5,9.
[0055] Beispiel 2: In einem Laborfärbeapparat, dessen Färbeflotte 1,5 1 Wasser, 0,12 ml/1
80 %-ige Essigsäure, 2 g/1 Natriumazetat, 0,5 g/l Natriumsulfat und 0,75 g der Hilfsmittelmischung
A
1 enthält, werden 75 g Polyamid-6.6-Texturtrikot bei 40°C eingefahren. Nach 10 min
werden 0,005 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffes der Formel
0,005 g des 1:2-Chromkomplex des Farbstoffes der Formel

0,007 g des Farbstoffes der Formel

0,02 g des Farbstoffes der Formel

0,01 g des Farbstoffes der Formel

0,05 g des Farbstoffes der Formel

0,05 g des Farbstoffes der Formel

0,05 g des Farbstoffes der Formel

zugegeben. Man erhitzt die Färbeflotte innerhalb von 45 min auf 98°C und färbt 30
min bei dieser Temperatur. Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und das PA-6.6-Texturtrikot
gespült und getrocknet. Man erhält eine braune Färbung des PA-6.6-Texturtrikots. Der
Ausziehgrad beträgt 99%. Der pH-Wert des Färbebades beträgt zu Anfang 5,7 und gegen
Ende 5,9.
[0056] Beispiel 3: In einem Zirkulationsfärbeapparat werden 700 g Polyamid-6,6-Stapelgarn
in 11 1 Wasser bei 40° eingenetzt. Hierauf werden 0,12 ml/1 80%-ige Essigsäure, 2
g/1 Natriumazetat und 7 g der Hilfsmittelmischung A
1 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 2,2 g des Farbstoffes der Formel
1 g des Farbstoffes der Formel

0,13 g des Farbstoffes der Formel

0,55 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffes,der Formel

und 0,6 des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel

zugesetzt. Man erhitzt die Färbeflotte bei periodisch wechselnder Richtungsänderung
der Flottenzirkulation, innerhalb von 45 min auf 98° C und färbt 30 min bei dieser
Temperatur. Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und das PA-6.6-Stapelgarn gespült
und getrocknet. Man erhält eine braune Färbung des PA-6.6-Stapelgarne. Der Ausziehgrad
beträgt 97X. Der pH-Wert des Färbebades beträgt zu Anfang 5,7 und gegen Ende 5,9.
[0057] Beispiel 4: In einem Zirkulationsfärbeapparat werden 700 g Polyamid-6-Flocke in 11
1 Wasser bei 40° C eingenetzt. Anschliessend werden 0,12 ml/1 80 %-ige Essigsäure,
2 g/1 Natriumazetat und 7 g der Hilfsmittelmischung A
1 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 0,05 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffes
der Formel
0,05 g des 1:2-Chromkomplex des Farbstoffes der Formel

0,07 g des Farbstoffes der Formel

0,2 g des Farbstoffes der Formel

0,1 g des Farbstoffes der Formel

0,5 g des Farbstoffes der Formel

0,5 g des Farbstoffes der Formel

und 0,5 g des Farbstoffes der Formel

zugegeben. Bei periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erhitzt
man die Färbeflotte innerhalb von 45 min auf 98°C und färbt.30 min bei dieser Temperatur.
Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und die Polyamid-6-Flocke gespült und getrocknet.
Man erhält eine graue Färbung der Polyamid-6-Flocke. Der pH-Wert des Färbebades beträgt
zu Anfang 5,7 und gegen Ende 5,9. Der Ausziehgrad beträgt 99%.
[0058] Verwendet man bei sonst gleicher Verfahrensweise anstelle der Hilfsmittelmischung
A
1 die gleiche Menge der Hilfsmittelmischung A
2 oder A
4, so erhält man ebenfalls eine graue Färbung mit gleichguten Eigenschaften.
[0059] Beispiel 5: In einem Zirkulationsfärbeapparat werden 700 g Polyamid-6-Flocke in 11
1 Wasser bei 40°C eingenetzt. Anschliessend werden 0,12 ml/l 80 %-ige Essigsäure,
2 g/1 Natriumazetat, 3 g/1 Natriumsulfat und 7 g der Hilfsmittelmischung A
2 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 6,9 g des Farbstoffes der Formel
1 g des Farbstoffes der Formel

0,6 g des Farbstoffes der Formel

und 2,5 g des Farbstoffes der Formel

zugegeben. Bei periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erhitzt
man die Färbeflotte innerhalb von 45 min auf 98°C und färbt 30 min bei dieser Temperatur.
Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und die Polyamid-6-Flocke gespült und getrocknet.
Man erhält eine rote Färbung der Polyamid-6-Flocke. Der pH-Wert des Färbebades beträgt
zu Anfang 5,7 und gegen Ende 5,9. Der Ausziehgrad beträgt 96%.
[0060] Beispiel 6: In einem Zirkulationsfärbeapparat werden 700 g Polyamid-6-Flocke in 11
1 Wasser bei 40°C eingenetzt. Anschliessend werden 0,12 ml/1 80 Z-ige Essigsäure,
2 g /1 Natriumazetat und 7 g der Hilfsmittelmischung A
1 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 1,5 g des Farbstoffes der Formel
0,25 g des Farbstoffes der Formel

0,3 g des Farbstoffes der Formel

10 g des Farbstoffes der Formel

0,55 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffes der Formel

und 0,57 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel

zugegeben. Bei periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erhitzt
man die Färbeflotte innerhalb von 45 min auf 120°C und färbt 10 min bei dieser Temperatur.
Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und die Polyamid-6-Flocke gespült und getrocknet.
Man erhält eine blaue Färbung der Polyamid-6-Flocke. Der pH-Wert des Färbebades beträgt
zu Anfang 5,7 und gegen Ende 5,9. Der Ausziehgrad beträgt 96X.
[0061] Beispiel 7: In einem Zirkulationsfärbeapparat werden 700 g Polyamid-6-Flocke in 11
1 Wasser bei 40°C eingenetzt. Anschliessend werden 0,12 ml/l 80%-ige Essigsäure, 2
g/1 Natriumazetat, 3 g/l Natriumsulfat und 7 g der Hilfsmittelmischung A
4 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 1,2 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffes der
Formel
2,6 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel

0,4 g des Farbstoffes der Formel

0,9 g des Farbstoffes der Formel

und 17,6 g des Farbstoffes der Formel

zugegeben. Bei periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erhitzt
man die Färbeflotte innerhalb von 45 min auf 98°C und färbt 30 min bei dieser Temperatur.
Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und die Polyamid-6-Flocke gespült und getrocknet.
Man erhält eine grüne Färbung der Polyamid-6-Flocke. Der pH-Wert des Färbebades beträgt
zu Anfang 5,7 und gegen Ende 5,9. Der Ausziehgrad beträgt 96%.
[0062] Beispiel 8: In einem Zirkulationsfärbeapparat werden 700 g Polyamid-6-Flocke in 11
1 Wasser bei 40°C eingenetzt. Anschliessend werden 0,12 ml/l 80 Z-ige Essigsäure,
2 g/1 Natriumazetat, 3 g/1 Natriumsulfat und 7 g der Hilfsmittelmischung A
2 zugegeben. Nach 10 Minuten werden
0,4 g des 1:2-Kobaltkomplexes des Farbstoffes der Formel

0,9 g des 1:2-Chromkomplexes des Farbstoffes der Formel

0,2 g des Farbstoffes der Formel

0,04 g des Farbstoffes der Formel

0,65 g des Farbstoffes der Formel

und 0,3 g des Farbstoffes der Formel

zugegeben. Bei periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erhitzt
man die Färbeflotte innerhalb von 45 min auf 98°C und färbt 30 min bei dieser Temperatur.
Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und die Polyamid-6-Flocke gespült und getrocknet.
Man erhält eine beige Färbung der Polyamid-6-Flocke. Der pH-Wert des Färbebades beträgt
zu Anfang 5,7 und gegen Ende 5,9. Der Ausziehgrad beträgt 98%.
[0063] Beispiel 9: In einem Zirkulationsfärbeapparat werden 700 g Polyamid-6-Flocke in 11
1 Wasser bei 40°C eingenetzt. Anschliessend werden 0,12 ml/1 80%-ige Essigsäure, 2
g/1 Natriumazetat und 7 g der Hilfsmittelmischung A
1 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 6 g des Farbstoffes der Formel
1,25 g des Farbstoffes der Formel

0,2 g des Farbstoffes der Formel

und 0,1 g des Farbstoffes der Formel

zugegeben. Bei periodisch wechselnder Richtungsänderung der Flottenzirkulation erhitzt
man die Färbeflotte innerhalb von 45 min auf 120°C und färbt 10 min bei dieser Temperatur.
Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und die Polyamid-6-Flocke gespült und getrocknet.
Man erhält eine blaue Färbung der Polyamid-6-Flocke. Der pH-Wert des Färbebades beträgt
zu Anfang 5,7 und gegen Ende 5,9. Der Ausziehgrad beträgt 97%.
[0064] Beispiel 10: In einem Zirkulationsfärbeapparat werden 700 g Polyamid-6-Flocke in
11 1 Wasser bei 40°C eingenetzt. Anschliessend werden 0,12 ml/1 80%-ige Essigsäure,
2 g/1 Natriumazetat und 7 g der Hilfsmittelmischung A
1 zugegeben. Nach 10 Minuten werden 8,4 g der 1:2-Mischkomplexe aus dem l:l-Chromplex
des Farbstoffs der Formel

umgesetzt mit den metallisierbaren Farbstoffen der Formeln

zu den entsprechenden 1:2-Mischkomplexen 8,4 g des Farbstoffes der Formel

1 g des Farbstoffes der Formel

1,6 g des Farbstoffes der Formel

und 0,35 g des Farbstoffes der Formel

zugegeben. Bei periodisch wechselndet Richtungsänderung der Flottenzirkulation'erhitzt
man die Färbeflotte innerhalb von 45 min auf 120°C und färbt 10 min bei dieser Temperatur.
Anschliessend wird das Färbebad abgekühlt und die Polyamid-6-Flocke gespült und getrocknet.
Man erhält eine schwarze Färbung der Polyamid-6-Flocke. Der pH-Wert des Färbebades
beträgt zu Anfang 5,7 und gegen Ende 5,9. Der Ausziehgrad beträgt 96%.
1. Verfahren zum Färben von Fasermaterial aus synthetischen Polyamiden mit Farbstoffen
oder Farbstoffmischungen in Gegenwart eines Hilfsmittelgemisches, dadurch gekennzeichnet,
dass man zum Färben dieser Materialien eine wässrige Flotte verwendet, welche mindestens
einen anionischen Farbstoff , der unter den definierten Färbebedingungen bei 1/1 Richttyptiefe
einen Ausziehgrad von mindestens 95% aufweist, und ein Hilfsmittelgemisch, enthaltend
eine anionische Verbindung, eine quaternäre Verbindung und eine nichtionogene Verbindung,
enthält, und dass die Flotte Alkalisalz und eine organische Säure enthält, und die
Färbung bei einem pH-Wert von 5 bis 7, vorzugsweise 5,5 bis 6,und einer Temperatur
von 95 bis 130°C fertigstellt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Hilfsmittelgemisch
enthaltend eine aniohisehe Verbindung der Formel

worin R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoff atomen, M Wasserstoff,
Alkalimetall oder Ammonium und m und n ganze Zahlen bedeuten, wobei die Summe von
m und n 2 bis 14 ist, eine quaternäre Verbindung der Formel

worin R' unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat, A ein Anion, Q einen
gegebenenfalls substituierten Alkylrest und p und q ganze Zahlen bedeuten, wobei die
Summe von p und q 20 bis 50 ist, und eine nichtionogene Verbindung der Formel

worin R" unabhängig von R die für R angegebene Bedeutung hat und x und y ganze Zahlen
bedeuten, wobei die Summe von x und y 80 bis 140 ist, verwendet.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als anionische Farbstoffe
Triphenylmethanfarbstoffe mit mindestens zwei Sulfonsäuregruppen, schwermetallfreie
Monoazo- und Disazofarbstoffe mit je einer oder mehreren Sulfonsäuregruppen und gegebenenfalls
einer oder mehreren faserreaktiven Gruppen, schwermetallhaltige Monoazo-, Disazo-,
Azomethin- und Formazanfarbstoffe und Anthrachinonfarbstoffe verwendet.
4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als anionische Farbstoffe
Farbstoffe oder Mischungen der Farbstoffe der Formeln (4) bis (8)

worin R
1,
R2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander C
1-4-Alkyl und R
5 C
1-4-Alkyl, C
1-4-Alkoxy oder Wasserstoff ist,

worin R
6 eine über die -NH-Gruppe gebundene faserreaktive Gruppe, Benzoylamino, Phenoxy, Chlorphenoxy,
Dichlorphenoxy oder Methylphenoxy, R
7 Wasserstoff, Benzoyl, Phenyl, C
1-4-Alkyl, Phenylsulfonyl, Methylphenylsulfonyl oder eine gegebenenfalls über Aminobenzoyl
gebundene faserreaktive Gruppe und die Substituenten R
8 unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen Phenylamino- oder N-Phenyl-N-methyl-amino-sulfonylrest
bedeuten,

worin R
9 eine faserreaktive Gruppe ist und der Phenylring B substituiert sein kann durch Halogen,
C
1-4-Alkyl und Sulfo,

worin R
6 die unter Formel (5) angegebene Bedeutung hat,

die 1:2-Chromkomplexfarbstoffe des Azo- und des Azomethinfarbstoffes der Formel (9)

worin R
10 Wasserstoff, Sulfo oder Phenylazo und R
11 Wasserstoff oder Nitro ist, und der Phenylring B die unter Formel (6) angegebenen
Substituenten enthalten kann; symmetrische 1:2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe
der Formeln (10) und (11)

worin der Phenylring B die unter Formel (6) angegebenen Substituenten enthalten kann
und R
12 und R
13 unabhängig voneinander Wasserstoff, Nitro, Sulfo, Halogen, C
1-4-Alkylsulfonyl, C
1-4-Alkylaminosulfonyl und -SO
2NH
2 bedeuten,

worin R
14 Wasserstoff, C
1-4-Alkoxy-carbonylamino, Benzoylamino, C
1-4-Alkylsulfonylamino, Phenylsulfonylamino, Methylphenylsulfonylamino oder Halogen,
R
15 Wasserstoff oder Halogen und R
16 C
1-4-Alkylsulfonyl, C
1-4-Alkylaminosulfonyl, Phenylazo, Sulfo oder -S0
2NH
2 ist, wobei die Hydroxygruppe im Benzring D in o-Stellung zur Azobrücke an den Benzring
D gebunden ist; die symmetrischen 1:2-Kobaltkomplexe der Azofarbstoffe der Formeln
(12) und (13)

worin R
17 die -OH oder NH
2 Gruppe, R
18 Wasserstoff oder C
1-4-Alkylaminosulfonyl und R
19 Nitro oder C
1-4-Alkoxy-C
1-4-alkylenamino- sulfonyl ist,

die unsymmetrischen 1:2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe der Formeln (14)
bis (19)

worin ein Substituent R
20 Wasserstoff und der andere Sulfo ist,

worin R
11 die unter Formel (9) und R
15 die unter Formel (11) angegebene Bedeutung haben und die Phenylringe B unabhängig
voneinander, die unter Formel (6) angegebenen Substituenten enthalten können,

worin der Phenylring B in den Formeln (16), (17) und (19) die unter Formel (6) angegebenen
Substituenten enthalten kann, R die unter Formel (9) angegebene Bedeutung hat, R
21 Wasserstoff, Methoxycarbonylamino oder Acetylamino ist und R
16 die unter Formel (11) angegebene Bedeutung hat; 1:2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe
der Formeln (10)+(11); 1:2-Chrom-Mischkomplexe der Azofarbstoffe der Formeln (10)
und (11); Anthrachinonfarbstoffe der Formeln (20) bis (22)

worin R
9 die unter Formel (6) angegebene Bedeutung hat, R
22 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C
1-4-Alkyl und R
23 Wasserstoff, Sulfo oder den Rest -CH
2-NH-R
9 bedeutet;

worin die Substituenten R
24 unabhängig voneinander Cyclohexyl und den Diphenylätherrest, der durch Sulfo und
den Rest -CH
2NH-R
9 substituiert sein kann, bedeuten, wobei R die unter Formel (6) angegebene Bedeutung
hat, und

worin R
9 die unter Formel (6) und R
22 die unter Formel (20) angegebenen Bedeutungen haben und R
25 C
4-8-Alkyl ist, verwendet, wobei in den Formeln (11) und (15) die gestrichelt gezeichneten
Benzringe einen gegebenenfalls an den ausgeschriebenen Phenolrest ankondensierten
Benzring bedeuten.
5. Verfahren gemäss Anspruch 4 zum Trichromie-Färben, dadurch gekennzeichnet, dass
man eine Mischung von mindestens drei anionischen Farbstoffen aus gelb- bzw. orange-,
rot- und blaufärbenden Farbstoffen verwendet.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man
anionische Farbstoffe verwendet, die bei 1/1 Richttyptiefe einen Ausziehgrad von mindestens
97% aufweisen.
7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man ein
Hilfsmittelgemisch bestehend aus 5 bis 70 Teilen der Verbindungen der Formel (1) 15
bis 60 Teilen der Verbindung der Formel (2) und 5 bis 60 Teilen der Verbindung der
Formel (3) bezogen auf 100 Teile des Hilfsmittelgemisches verwendet, und dass in den
Formeln (1), (2) und (3) R, R'undR" unabhängig voneinander einen Alkyl- oder Alkenylrest
mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeuten.
8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man
eine Verbindung der Formel (2) verwendet, worin sich A und Q von den Quaternisierungsmitteln
Chloracetamid, Aethylenchlorhydrin, Aethylenbromhydrin, Epichlorhydrin, Epibromhydrin
oder vorzugsweise Dimethylsulfat ableiten.
9. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man
ein Hilfsmittelgemisch verwendet, welches ausser den Verbindungen der Formeln (1),
(2) und (3) noch ein Addukt von 60 bis 100 Teilen Aethylenoxid an einen C15-20-Alkenylalkohol enthält.
10. Verfahren gemäss einem der Ansprüche l bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man
0,5 bis 2 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Fasermaterial
des definitionsgemässen Hilfsmittelgemisches verwendet, und dass man als Alkalisalz
ein Alkaliazetat, insbesondere Natriumazetat, verwendet.
11. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man 2 g/1 Alkaliazetat
bezogen auf das Fasermaterial verwendet.
12. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man
zur Einstellung des pH-Wertes von 5 bis 7,vorzugsweise 5,5 bis 6,0,Essigsäure verwendet.
14. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass man
aus wässriger Flotte nach dem Ausziehverfahren bei Temperaturen zwischen 95° und 130°C
färbt.
15. Das gemäss einem der Ansprüche 1 bis 14 gefärbte synthetische Polyamid.