[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von Beschichtungsmedien, z.B.
Lack auf Gegenstände, bestehend aus Lackierkammern mit in jeder Lackierkammer zwangsumlaufendem
Luftstrom, sowie mit einer Farbenpartikelabschneidevorrichtung darin.
[0002] Es ist bekannt, Lackier- und Trockenanlagen zu belüften, damit die beim Farbspritzen
von der zu lackierenden Oberfläche reflektierten Lacknebel und das verdampfende Lösungsmittel
abgeführt wird, daß das Lösungsmittel in der Abluft, die die Anlage dementsprechend
verläßt, eine die den Umweltschutzvorschriften gemäße Konzentration nicht überschreitet.
In diesem Zusammenhang ist aus der DE-OS 30 30 045 bekannt, eine Lackierkammer mit
einem umlaufenden Luftstrom vielfach zu beschicken und nach Anreicherung der Luft
mit Lösungsmittel des Beschichtungsmaterials auf einen zulässigen Höchstwert einen
Teilluftstrom als Abluft einer Verbrennungsanlage zuzuführen.
[0003] Hierbei besteht der Nachteil, daß eine Regel- oder zumindest eine Steuervorrichtung
erfoderlich ist, die die Größe des Teilluftstromes bestimmt. Weiterhin ist es erforderlich,
daß für die Beschichtung eines Gegenstandes mit mehreren Beschichtungsmedien zum Beispiel
verschiedenen Farben, die Kammer und Spritzvorrichtung jeweils zeitaufwendig gereinigt
werden muß. Außerdem eignet sich die Kammer nur zum Betrieb bei geschlossenen Türen,
da die hochangereicherten Lösungsmitteldämpfe sonst austreten würden; dadurch ist
eine Anordnung der Kammer um ein Transportband bei geöffnetem Ein- und Auslaß nicht
möglich.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung die vorbekannte Vorrichtung dahingehend zu verbessern,
daß Gegenstände bei geöffnetem Eingang der Lackierkammer beschichtet werden können,
so daß eine Förderanlage durch ihn geführt werden kann, und daß Lösungsmitteldämpfe
aus dem Eingang nicht austreten.
[0005] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß in Förderrichtung der Gegenstände jeweils
in den Lackierkammern mindestens zwei Belüftungszonen aneinander angeordnet sind und
daß jeweils die Abluft der vorhergehenden Belüftungszone, gegebenenfalls Lackierkammer,
über jeweils eine Farbpartikelabscheidevorrichtung der nächstfolgenden Belüftungszone
bzw. Lackierkammer zugeführt wird und die aus der lezten Lackierkammer mit Lösungsmittel
bis zu einer Höchstmenge angereicherte Abluft einer Verbrennungsanlage zugeführt wird.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der Vorrichtung besteht darin, daß die Luft mehrfach
zonenweise als Umluft durch die Lackier- und/oder Abdunstanlage geführt wird, wobei
die Abluftabfuhr so dosiert wird, daß die maximale Lösungsmittelkonzentration bis
an die zulässige Explosionssicherheitskonzentration heranreicht und die Zahl der Umwälzungen
in Verbindung mit der jeweiligen Zonenbreite so gewählt wird, daß die Luftgeschwindigkeit
in den Lackierzonen einem vorgegebenen Wert entspricht und in keinem Bereich die Explosionssicherheitskonzentrationsgrenze
überschritten wird.
[0007] Die Vorrichtung bietet die vorteilhafte Möglichkeit, die mit Lösungsmitteldampf hoch
angereicherte Abluft ohne Vorheizung direkt zu verbrennen und die freiwerdende Wärme
dem Trockenprozeß zuzuführen. Die Wärmemenge ist so groß, daß einer nachgeschalteten
Trockenanlage keine weitere Heizenergie zugeführt werden muß.
[0008] In vorteilhafter Weise wird die Farbpartikelabscheidevorrichtung als Wasch-, Filter-
und Trockenvorrichtung ausgeführt. Die ständige Abführung und Auswaschung der Farbnebel
aus der Luft hat einerseits den Vorteil, daß sich in der Lackierzone kaum feuergefährliche
und schwer zu beseitigende Ablagerungen von Farbstoff bilden und daß insbesondere
bei Mehrfach- oder Mehrfarblackierungen keine Vermischungen oder Überlagerungen der
Farben auftreten.
[0009] Durch Sicherheitsschaltungen an den Betriebsaggregaten und Zugängen wird ein gefahrloser
Betrieb und eine gefahrlose Begehung der Anlagen ermöglicht.
[0010] Eine Wartungs- und Bedienungsstation und die Steuervorrichtung sind vorteilhaft explosionssicher
ausgestaltet und im Nahbereich außerhalb der Anlagen angeordnet. Es ist hierdurch
vorteilhaft ermöglicht worden, die Lackierkammer in ihrer Grundfläche erheblich zu
verkleinern,wodurch wiederum der Luftdurchsatz gegenüber herkömmlichen Kammern entsprechend
verringert worden ist, was zu entsprechend kleinen Umluft-und Luftreinigungsanlagen
führt.
[0011] In den Fig. 1 und 4 sind Ausführungsbeispiele für Hochleistungsfaßlackiervorrichtungen
für ein- und zweifarbige Lakkierungen dargestellt.
[0012] Die Lackierkammern sind in ihrer Größe nur so gewählt worden, daß eine sporadische
Manipulation an den Faßspritzstühlen möglich ist. Zum Farbwechsel bzw. zum Verstellen
der Spritzpistolen werden die Spritzstühle aus den Lackierkammern herausgefahren.
Hierdurch ist die hohe Anreicherung mit Lösungsmitteln in der Umluft der Lackierkammer
möglich, da ein Bedienungsmann sich nicht in dieser Zone ständig aufhalten muß. Die
auf ein Minimum reduzierte Luftmenge, die gezielt auf die Spritzstühle gerichtet wird,
um einen Farbnebelschleier beim Spritzen zu vermeiden, ist auf ein vertretbares technisch
mögliches Minimum reduziert worden. Diese Luft wird ständig gefiltert und ausgewaschen,
um vor dem neuerlichen Einblasen in die Lackierkammer von anhaftenden Lackpartikein
gereinigt zu werden, um keine Qualitätseinbußen an den lackierten Flächen zu bekommen.
Während des Durchganges der Luft durch die Lackierkammer, - die Luft wird zum Beispiel
fünfmal verwendet - erfolgt eine ständige Temperaturerhöhung, um keine Kondensation
der Feuchtigkeit von der ausgewaschenen Luft am Faß zu bekommen. Die im Lackierbereich
freiwerdenden Lösungsmittel werden in die Luft aufgenommen. Nachdem die Luft in der
Lackierkammer in der letzten Stufe eingegeben wurde, wird sie in die anschließende
Abdunstzone geleitet. Dort nimmt sie weiterhin Lösungsmittel auf, und sie
",wird dann von der Ofeneingangsschleuse als Ofenfrischluft dem Ofen selbst zugeführt.
Der Anteil der Zuluft, der nicht als Frischluft im Ofen aufgenommen werden kann, wird
über eine Bypassleitung mit einem separaten Ventilator direkt der thermischen Abluftreinigung
als Frischluftanteil zugeführt. Es ist möglich gemacht worden,die gesamte im Prozeß
des Lackierens benötigte Umluft, mit den sowohl in der Lackierzone als in der Abdunstzone
aus dem Lack austretenden Lösungsmitteln dem Ofen bzw. damit auch der thermischen
Abluftreinigung direkt zuzuführen.
[0013] Anstelle des in den Beispielen gezeigten vertikalen Luftstromes kann auch ein horizontaler
gewählt werden. Hierfür werden zweckmäßig Trockenfilter zur Farbpartikelabscheidung
verwendet.
[0014] Es ist eine vorteilhafte Variante der Vorrichtung,zwischen Lackierkammern Frischluftzonen,
in denen Personen Zutritt zu dem dort geförderten Lackiergut haben, anzuordnen. Der
angrenzende Ausgang bzw. Eingang wird dabei jeweils durch eine Richtdüse mit Umluft
betrieben, wie dies an dem Übergang zur Abdunstanlage dargestellt ist, und die Abluftmenge
der angrenzenden Zone ist gegenüber der Zuluft erhöht, so daß eine gewisse Menge Frischluft
zutritt bzw. der Lösungsmitteldampf aus dieser Zone ferngehalten wird.
Fig. 1 zeigt eine Einkammerlackieranlage und Abdunstanlage mit zweifacher Umluftführung
im senkrechten, in der Tiefe versetzten Schnitt;
Fig. 2 zeigt eine Zweikammerlackieranlage und Abdunstanlage mit vierfacher Umluftführung
im senkrechten, versetzten Schnitt A - A;
Fig. 3 zeigt einen Horizontalschnitt der Anlage nach Fig. 2 verkleinert mit Wartungs-
und Bedienungsstand;
Fig. 4 zeigt ein Schema der Steuervorrichtung mit Sicherheitsschaltung.
[0015] In der Fig. 1 ist schematisch eine Lackierkammer 10 und eine Abdunstanlage 30 dargestellt
bei der das Lackiergut 11, Fässer fertigungsgemäß getaktet von links nach rechts durchläuft
und von dort direkt anschließend in einen Trockenofen ge führt wird. Die Farbpartikelabscheidevorrichtung
12 a,b sind Waschtürme, die seitlich versetzt zum Durchlauf der Fässer 11 angeordnet
sind, wie entsprechend aus dem Horizontalschnitt Fig. 3 Linie A-A zu ersehen ist.
[0016] In der Lackierstellung, in der das warme Faß 11 gezeigt ist, wird es während des
allseitigen Hochdruckspritzlackierens gedreht.
[0017] Damit der reflektierte Farbnebel abgeführt wird, wird das Faß 11 allseitig von oben
nach unten von Luftströmen V4a,b von ca. 0,5 m/s Geschwindigkeit umgeben. Diese Luftströme
von insgesamt 6000m
1/h setzen sich aus dem Frischluftstrom V3 von 2500 m
3/h und einem Umluftstrom V2 von 3500 m
3/h zusammen und werden von Ventilatoren 21,19a über Heizregister 22,24 vorgewärmt
und über Verteilerfilter 23,25 der Lackierkammer 10 zugeführt. Durch den Eingang der
Lackierkammer, wird zusätzlich ein Frischluftstrom V1 mit 1000 m
3/h angesaugt, da der Durchsatz des Umluftventilators 19a höher als der des Frischluftventilators
21 ausgelegt ist, damit keine Lösungsmitteldämpfe aus der Lackierkammer 10 austreten.
Die Frischluft V3 wird auf der Seite des Eingangs zugeführt. Die vom Eingang kommende
und die am geringsten beladene Umluft V2 wird in der Eingangshälfte des Kammerbodens
14 abgezogen.
[0018] Durch den rechten Kammerboden 14 wird ein weiterer Luftstrom V5 von 5000 m'/h durch
den Ventilator 19b abgezogen und gemäß der Stellung einer einstellbaren Drosselklappe
31 in einem Teilstrom V4 über eine Richtdüse 34 von der Abdunstkammer 30 durch die
Durchtrittsöffnung zu der Lackierkammer 10 geblasen und in einem zweiten Teilstrom
V7 von 3500 m'/h in die Abdunstkammer gedrückt.
[0019] Aus dieser zieht der Ventilator V32 die hoch mit Lösungsmittel angereicherte Abluft
V8 ab und führt diese gemäß der Stellung einer regelbaren Verteilerklappe 33 in einem
Teilstrom V9 nochmals in die Abdunstkammer zurück, die dem Austrittsstrom V11 entspricht,
der über dem angrenzenden Trokkenofen abgezogen wird und in einem weiteren Teilstrom
V10 der Abdunstverbrennungsanlage zugeführt wird.
[0020] Die Umluftströme V2,V5 werden jeweils über Farbpartikelabscheidevorrichtungen, Waschtürme
12a,12b, geführt. Die Luft tritt durch ein Rost 14 am Boden der Kammer und streicht
über den Sumpf 13 bis zur Kante 13b des Waschturmes, die an das Niveau 13a der Sumpfoberfläche,
das ständig über einen Wächter gehalten wird, geführt ist, wodurch die Luft unter
der Kante hindurch in einem Wirbel, auch Wasserwalze 15 genannt, in den Turm 12a,b
übertritt und die Farbtropfen ausgewaschen werden. Die von der Luft dadurch aufgenommenen
Wassertröpfchen werden dann an den Prallblechen 16 und dem Lochfilter 17 und weiteren
Filtern ausgeschieden. Die gereinigte Luft wird dann in dem Heizregister 24 so weit
über den Taupunkt erwärmt, daß bei der Expansion beim folgenden Kammerdurchlauf keine
Kondensation eintritt. Das Wasser im Sumpf 13 enthält ein Koalierungsmittel für Farbnebel.
Weitere Einzelheiten sind in der Fig. 2 dargestellt, in der gleicherweise ausgestattete
Lackierkammern hintereinander angeordnet sind, wobei die Abluft aus der ersten Lackierkammer
noch zweimal durch die zweite Lackierkammer geführt ist. Die Bezugszeichen sind entsprechend
gewählt wie in Fig. 1 und teilweise durch angehängte Buchstaben differenziert. Durch
die Lackierkammern 10a,b führen Transportschienen 40, auf denen die Fässer von einer
Spritzstation zur anderen rollen.
[0021] Während des Spritzens lagern die Fässer auf Faßstühlen 41 und sind durch Rollen 42
angetrieben, so daß sie allseits gleichmäßig lackiert werden. Im vorliegenden Fall
werden (in getrennten Streifen) in den beiden Lackierkammern unterschiedliche Farben
aufgetragen. Eine scharfe Abgrenzung erfolgt durch Schablonen in Nähe der Fässer (nicht
gezeigt) und die Abführung der Farbnebel durch die Luft. Die Faßstühle sind mit Rollen
63 auf Schienen 62 gelagert und können zu Bedienungs- und Wartungszwecken aus den
Lackierkammern herausgefahren werden.
[0022] Unten im Sumpf 13 ist ein Förderband 60 verlegt, das an einer Seite herausgeführt
ist und zur Austragung des ausgewaschenen Farbschlammes dient.
[0023] Nach der Lackierung werden die Fässer aufgestellt und auf eine Rollenbahn 43 übergeben
und taktweise durch die Abdunstanlage transportiert, bis sie von dem Transportband
44 in den Trockenofen befördert werden
[0024] Hinter jedem Ventilator 19a,b,c befindet sich eine durch ein Signal S19 steuerbare
Entlüftungsklappe 50, die für den Fall, daß eine Reinigung der Anlage notwendig ist,
ein schnelles Entlüften in die Abluftrohre 51 gestatten. Die Position der Klappen
wird jeweils durch Melder über Signalleitung M50 an die Steuervorrichtung 70 mitgeteilt.
[0025] In Figur 3 ist ein horizontaler Riß der Anlage von Fig. 2 gegeben, aus dem ersichtlich
ist, daß die 4 Waschtürme 12a bis d abwechselnd seitlich versetzt von den Lackierkammern
und dem Transportweg der Fässer angeordnet sind. Die Luftführung 64 bewirken die Zuordnung
der aus der jeweiligen Zone unten austretenden Luft zu dem zugehörigen Waschturm.
Für die Begehbarkeit der Lackierkammern und für das Ausfahren der Spritzstühle 41a,b
sind Sicherheitstüren 61 angebracht, die von innen jederzeit und von außen nur bei
Freigabe der Türsicherung durch ein Steuersignal S61 der Steuervorrichtung 70 geöffnet
werden können. Außerdem sind alle Türen 61 durch eine Schließkontrolle überwacht,
deren Signal M61 in der Steuervorrichtung 70 ausgewertet wird.
[0026] Die Steuervorrichtung ist in einem Schrank neben den Lackierkammern zwischen den
Wartungsplätzen der Spritzstühle angeordnet. Sie trägt ein Bedienungspult und Kontrollpult
73, von dem aus über die Druckluftleitungen und Kabel 72 die Funktionen der Spritzpistolen,
die Transportantriebe, die Ventilatoren und Klappenantriebe gesteuert werden und die
Meldesignale empfangen werden.
[0027] Zur Explosionssicherung ist der Schrank luftdicht und von außerhalb der Sicherheitszone
63 mit Druckluft über einen Druckregeler 74 versorgt und von einem Druckwächter überwacht,
so daß keine lösungsmittelhaltige Luft in ihn eintreten kann und Explosionen nicht
gezündet werden können.
[0028] Am Eingang der Abdunstkammer 30 befindet sich die Faßaufrichtevorrichtung und Förderanlage
46. Von der schrittweise arbeitenden Rollenfördereinrichtung 43 erfolgt eine übergabe
4-fach parallel auf eine entspreche langsamer getakte Rollenbahn 45, auf der eine
weitgehende Abdunstung des Lösungsmittels erfolgt.
[0029] Bei voller Spritzleistung der Anlage werden pro Stunde 3500m
3 Abluft mit einer Konzentration von 20 g/m' Lösungsmittel abgegeben, was einem Heizwert
von 50 m'/h Heizgas entspricht. Bei Auftrag dickerer Lackschichten können auch noch
höhere Konzentrationen, z.B. 30 g/m', entstehen.
[0030] In Fig. 4 ist schematisch die Steuervorrichtung 70 dargestellt. Sie steht mit dem
Kontrollanzeige- und Bedienungspult 73 in Verbindung und wird von einer Uhr C getaktet.
Weiter empfängt die Steuervorrichtung die Meldesignale Mx, die von dem mit den jeweils
zugehörigen Bezugszeichen angegebenen Baugruppen abgegeben werden, und gibt sie die
Steuersignale Sx ab, die ebenfalls mit entsprechenden Bezugszeichen benannt sind.
[0031] Vor der Inbetriebnahme der Spritzpistolen durch Signal SS wird die Meldung: Türen
geschlossen M61; Entlüftungsklappen geschlossen M50; Ventilatoren 19, 32 in Betrieb
M19,M32; Schrankdruck vorhanden M75, und Wasserniveau vorhanden M13, auf ihr Vorhandensein
überprüft. Andernfalls werden die fehlenden Meldungen angezeigt und das Spritzen nicht
gestartet bzw. stillgesetzt.
[0032] Wird durch Betätigung der Bedienungsvorrichtung eine Begehung verlangt, wird das
Spritzen über Signal SS gestoppt und über das Signal S50 die Entlüftung geöffnet.
[0033] Die Ventilatoren bleiben über die Signale S19 und S32 in Tätigkeit. Wenn über die
Signale M19, M32 das Arbeiten für eine vorgegebene Sicherheitszeit festgestellt ist,
werden über Signal S61 die Türverriegelungen freigegeben.
[0034] Außerdem werden über die Signale M74, MT, M31, M33, M13a und die zugehörigen Signale
S74, ST, S31, S33, S13a der Druckregler 74, die Transportantriebe, die Drosselklappen
31, 33, und das Wasserniveau 13a gesteuert bzw. geregelt und überwacht, wodurch ein
vollständig sicheres Arbeiten der Anlage gewährleistet ist.
1. Vorrichtung zum Auftragen von Beschichtungsmedien, zum Beispiel Lack auf Gegenstände,
bestehend aus Lackierkammern mit in jeder Lackierkammer zwangsumlaufendem Luftstrom,
sowie mit einer Farbpartikelabscheidevorrichtung darin, dadurch gekennzeichnet, daß
in Förderrichtung der Gegenstände jeweils in den Lackierkammern (10,10a,10b) mindestens
zwei Belüftungszonen aneinander angeordnet sind und daß jeweils die Abluft der vorhergehenden
Belüftungszone und gegebenenfalls Lackierkammer (10a) über jeweils eine Farbpartikelabscheidevorrichtung
(2a,12c,12d) der nächstfolgende Belüftungszone bzw. Lackierkammer (10b) zugeführt
wird und die aus der letzten Lakierkammer (10b) mit Lösungsmittel bis zu einer Höchstmenge
angereicherte Abluft (V10,V11) einer Verbrennungsanlage zugeführt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Lackierkammer (10,10a,10b)
in zwei Belüftungszonen aufgeteilt ist, die in Förderrichtung nebeneinander 1-iegen
und in dieser Folge nacheinander mit dem Luftstrom mittels Ventilatoren (19a,19d),
über jeweils die Farbpartikelabscheidevorrichtung (12a,12d) geführt, belüftbar sind
und daß ein Zuluftstrom (V3) derart geringer im Verhältnis zum Umluftstrom (V2) in
der Eingangszone gewählt wird, daß eingangsseitig ein geringer Unterdruck entsteht
und ein Luftstrom (V1) durch den Eingang eintritt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Farbpartikelabscheidevorrichtung
(12a,12b,12c,12d) jeweils aus einer Waschanlage mit einer Wasserwalze (15) Wasserabscheidern,
wie Prallblechen (16), Lochfiltern (17) und/oder Faserfilter (18) besteht, denen ein
Ventilator (19a,19b) nachgeschaltet ist, dessen abgangseitige Luftleitung in einen
Verteilerkasten (20), führt, der ein Heizregister (24) enthält, mit dem eine Aufwärmung
der Luft jeweils über den für die einzelne Lackierkammer (10a,10b) bzw. Belüftungszone
maßgeblichen Taupunkt erfolgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß an die in Förderrichtung
lezte Lackierkammer (10b) eine Abdunstanlage (30)mit einem offenen Durchlaß angeschlossen
ist und die Abluft (V5) aus der letzten Lackierkammer (10,10b) über die Farbpartikelabscheidevorrichtung
(12b) der Abdunstanlage (30) zugeführt wird, wobei vorzugs weise ein Teilluftstrom
(V6) über eine steuerbare Drosselklappe (31) und eine Richtdüse (34), die schräg,
vorzugsweise von oben gegen den Durchlaß von der Lackierkammer (10) in die Abdunstanlage
(30) gerichtet ist, geführt ist und wobei die Abluft (V10,V11) der Abdunstanlage (30)
der Verbrennungsanlage zugeführt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Abdunstanlage (30)
ein Abluftventilator (32) angeschlossen ist, in dessen Abgangsleitung eine steuerbare
Verteilerklappe (23) angeordnet ist, die den Luftstrom (V8) in eine Umluft- und eine
Abluftleitung verteilt.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß in
den Umluftleitungen steuerbare Entlüftungsklappen (50) angeordnet sind, die in Entlüftungsstellung
den Umluftstrom unterbrechen und in eine Entlüftungsleitung (51) führen, und daß die
Entlüftungsklappen (50) mit Stellungsmeldern ausgerüstet sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
in den Lackierkammern (10,10a, 10b) eine Lackiervorrichtung, vorzugsweise ein Faßstuhl
(41), in Arbeitsstellung angeordnet ist, der einen Antrieb (42) für ein Faß trägt
und mit Rollen (63) auf Schienen (64) lagert, die durch einen in der Kammerwand angeordnete
Sicherheitstür (61) in eine Wartungsstellung neben der Lackierkammer (10) führen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß neben der Wartungsstellung
der Lackiervorrichtungen (41) eine Steuervorrichtung (70) mit einem Anzeige- und Bedienungspult
(73) angeordnet ist, die mit den steuerbaren Vorrichtungen (31,33,61,50), den Fördervorrichtungen
(40, 43,44), den Antrieben (42) und Spritzvorrichtungen über Steuerleitungen (Sx)
und Meldeleitungen (Mx) durch Kabel-und/oder Druckluftleitungen (72) verbunden ist
und die mit einer Uhr (C) verbunden ist und die in einem Schrank luftdicht untergebracht
ist, in dem sich ein Druckwächter (75) befindet, der ebenfalls durch eine Meldeleitung
(M75) mit der Steuervorrichtung (70) verbunden ist, und daß der Schrankinnenraum über
einen Druckregler (74) mit einer Druckluftzuleitung (71), die von außerhalb der Explosionssicherheitsgrenze
zugeführt ist, verbunden ist und daß die Spritzvorrichtung durch das Steuersignal
(SS) nur freigegeben wird, wenn die Meldesignale (M50,M61,M19,M32, M75,M13a) den angeschlossenen
Zustand der Entlüftungsklappen (50) und der Sicherheitstütren (61) und das Laufen
der Ventilatoren (19a,19b,19c,19d;32) sowie Druck im Schrank(70) und vorhandenes Wasserniveau
(13a) melden.