[0001] Die Erfindung betrifft eine mit Gegendruckzylinder und ebener Siebschablone arbeitende
Siebdruckmaschine.
[0002] Derartige Siebdruckmaschinen sind beispielsweise durch die US-PS 3 120 180 bekannt.
[0003] Bei diesen bekannten Siebdruckmaschinen ist im oberen Teil des Maschinengestells
eine hin- und herfahrende ebene Schablone angeordnet und in der Mitte der Vorrichtung
ein Gegendruckzylinder, der als Zugzylinder ausgebildet ist. Der Nachteil dieser Maschinen
besteht darin, daß bei dieser Vorrichtung ein enormer Platzbedarf besteht, um die
ebene Siebschablone von einer Seite der Maschine zur anderen laufen zu lassen, damit
sie den stationär angeordneten Gegendruckzylinder überfährt. Diese vorbekannte Vorrichtung
arbeitet als Bogendruckmaschine. Beim vorliegenden Erfindungsgegenstand ist im wesentlichen
an die Arbeit von Rolle zu Rolle gedacht, und zwar im diskontinuierlichen Betrieb.
[0004] Weiterhin sind sogenannte Flachbettmaschinen bekannt, bei denen das ebene Sieb jeweils
auf die Ware aufgelegt wird. Eine Rakel, gegebenenfalls als Auftragswerk ausgebildet,
läuft im Inneren der Siebschablone hin und her, trägt die Farbe auf; die ebene Siebschablone
wird angehoben und die Warenbahn entsprechend der Auftragslänge vorgezogen. Der Nachteil
dieser Vorrichtungen besteht darin, daß das Sieb mit seinem Farbtümpel jeweils angehoben
werden muß, was Schwierigkeiten bei Ablösung von der Warenbahn hervorruft und flächig
auf die Warenbahn aufgesetzt werden muß, wobei berücksichtigt werden muß, daß die
an dem Sieb anhaftende Farbe diese Ablöse- und Aufsetzbewegung des Siebes mitmachen
muß.
[0005] Gegenüber den Flachbettmaschinen haben die sogenannten Zylindermaschinen, bei denen
die ebene Siebschablone über einen Gegendruckzylinder läuft, erhebliche Vorteile hinsichtlich
der Präzision des Druckauftrages.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die Vorteile beider
Maschinentypen zu vereinen, und zwar bei den sogenannten Zylindermaschinen die Baulänge
erheblich zu verkleinern, aber sämtliche Vorteile dieser Maschinenart voll zu erhalten.
[0007] Die Erfindung besteht darin, daß die Siebschablone ortsfest und der Gegendruckzylinder
bzw. die Gegendruckwalze hin- und herlaufend verfahrbar gelagert ist.
[0008] Unter "ortsfest" ist die Arbeitsposition der Siebschablone zu verstehen. Sie kann
ausgewechselt werden und demzufolge gehoben und gesenkt werden.
[0009] Der wesentliche Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß nunmehr die Maschine
im wesentlichen nur die Länge der Siebschablone aufzuweisen braucht, so daß bis zu
50% an Platzersparnis gegeben ist, mindestens aber 30%. Über die Länge der Siebschablone
hinaus braucht entweder nur Platz gelassen zu werden für ein Einlaufwerk oder für
das Einlaufwerk und die Positionierung eines Druckwerkwagens, der den Gegendruckzylinder
bzw. die Gegendruckwalze trägt. Dieser Druckwerkwagen kann außerhalb des Schablonenbereiches
in Warenlaufrichtung gesehen vor der Siebschablone einen Standplatz haben, wenn das
Rakelwerk über den Schablonenbereich hinaus zurückgefahren werden soll.
[0010] Die kürzere Baulänge, die aber immer vorhanden ist, ermöglicht es, in Fabriken eine
größere Anzahl von erfindungsgemäßen Maschinen aufzustellen, so daß die Produktionskapazität
in einer Maschinenhalle vergrößert werden kann und mehr Farbenstationen vorgesehen
werden können.
[0011] Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes ist darin zu sehen, daß die kürzere
Baulänge auch geringere Herstellungskosten verursacht. Es ist zwar in bezug auf das
Druckwerk notwendig, Bewegungsmittel für den Gegendruckzylinder und auch gegebenenfalls
für ein Rakelwerk vorzusehen, jedoch ist sonst bei den vorbekannten Maschinen ein
Antrieb für die Siebschablone notwendig, so daß sich der Mehraufwand für die Bewegung
des Druckzylinders kaum bemerkbar macht.
[0012] Zweckmäßige Weiterbildungen des Gegenstandes nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen
beschrieben. Bei Ausgestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 2 wird erreicht, daß
der Gegendruckzylinder auf einem Wagen sicher gelagert ist, wobei dieser W
3gen auch übrige Arbeitsmittel, z.B. das Rakelwerk mitnehmen kann und/oder ein oder
mehrere Bahnmittensteuerungen.
[0013] Bei Ausgestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 14 wird erreicht, daß der gesamte
Schablonenbereich beim Zurückfahren des Wagens mit dem Gegendruckzylinder bzw. der
Gegendruckwalze und vor allen Dingen Rakelwerk freiliegt und die Schablone auf einfache
Art und Weise nach oben abgehoben werden kann, gewechselt werden kann, beispielsweise
durch Zuordnung eines Magazins od.dgl., aus dem heraus jede beliebige Schablone genommen
und aufgesetzt werden kann und in das die Schablone wieder eingebracht werden kann.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Siebdruckmaschine in Seitenansicht in Startposition zum Auflegen der Farbpaste
oder Flotte,
Fig. 2 die Siebdruckmaschine in Seitenansicht vor Beginn. des Druckhubes,
Fig. 3 eine Draufsicht mit eingezeichnetem Schnitt I - I zur Klarstellung der Schnittführung
für die Fig. 1 bzw. auch die Fig. 2,
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel in Seitenansicht, dargestellt in der Position
des Druckbeginnes,
Fig. 5 das Ausführungsbeispiel der Fig. 4, ebenfalls in Seitenansicht dargestellt
in der Position des Druckendes und des Beginns des Vorlegens der Farbpaste bzw. Flotte,
Fig. 6 das Ausführungsbeispiel der Fig. 4, ebenfalls in Seitenansicht im Schnitt in
der Position für den Schablonenwechsel,
Fig. 7 die Draufsicht auf eine Stellung gemäß der Fig. 6.
[0015] Die erfindungsgemäße Siebdruckmaschine besteht zunächst aus einem Maschinengestell
1 mit einem Einzugswerk 2 für eine Warenbahn 3, vorzugsweise Papier, Folie, Non-woven
u.dgl., gegebenenfalls aber auch für Textilmaterial. Ferner besteht die Vorrichtung
aus einem Wagen 4, der auch als Druckwerkwagen bzw. Druckwagen bezeichnet werden kann.
Dieser Wagen 4 ist mit seinen Laufrollenpaaren oder Gleitstücken 40, 41 auf Holmen
oder Schienen 10 bzw. 11 in Laufrichtung der Warenbahn und zurück im Maschinengestell
1 hin- und herlaufend verfahrbar gelagert. Der Wagen 4 trägt eine Gegendruckwalze
44 und vorzugsweise gleichzeitig auch ein Rakelwerk 5. Die Gegendruckwalze 44 ist
unterhalb der Warenbahndurchführungsebene angeordnet und das Rakelwerk oberhalb derselben.
Außerdem kann der Wagen 4 eine oder mehrere, bei den dargestellten Ausführungsbeispielen
jeweils zwei Bahnmittensteuerungen 42, 43 tragen, die jeweils über eine Umlenkung
45, über die die Warenbahn 3 geführt wird, miteinander verbunden sind.
[0016] Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 wird der Wagen selbst angetrieben
von einem, z.B. in Fig. 3 dargestellten Motor 46.
[0017] Der Motor 46 ist am Wagen 4 befestigt und nimmt einen Antrieb 146 mit. Über diesen
Antrieb 146 werden zwei im Maschinengestellt jeweils seitlich liegende Ritzel 47 angetrieben,
die über eine Stabilisierungswelle 147 miteinander verbunden sind. Die Ritzel 47 kämmen
jeweils in ebenfalls seitlich im Maschinengestell angeordneten Zahnstangen 17.
[0018] Durch diesen Antrieb wird der Wagen hin- und hergefahren, wobei nicht dargestellte
Endschalter den Bewegungsweg begrenzen und den Motor jeweils umschalten. Der Motor
46 muß demzufolge umschaltbar sein.
[0019] Um die Drehbewegung der Gegendruckwalze 44 zu erzielen, ist diese ebenfalls mit einem
allerdings nicht dargestellten Ritzel versehen. Hier können zwei Ritzel vorgesehen
werden, und zwar jeweils wieder beidseitig der Gegendruckwalze 44. Fährt der Wagen
4, wie in Pfeilrichtung 1 dargestellt, in Pfeilrichtung A, kämmt das nicht dargestellte
Ritzel bzw. die nicht dargestellten Ritzel der Gegendruckwalze 44 zwar in den Zahnstangen
17, aber ein Drehmoment wird nicht auf die Gegendruckwalze übertragen, da das oder
die Ritzel der Gegendruckwalze mit einem Freilauf versehen sind, der jeweils in dieser
Drehrichtung eine Übertragung des Drehmomentes verhindert. Erst in der umgekehrten
Richtung, wie in Fig. 2 gezeigt, sperrt der Freilauf und läßt die Übertragung eines
Drehmomentes auf die Gegendruckwalze 44 zu.
[0020] Die Gegendruckwalze 44 kann als Vakuumwalze ausgebildet sein, d.h., daß in ihr ein
in Richtung auf die Anlagefläche der Bahn liegendes Segment liegt und der perforierte
Walzenmantel sich um dieses Segment dreht. Derartige Vakuumwalzen sind an sich bekannt,
auch als Gegendruckwalzen eines Druckwerkes, beispielsweise durch das de-Patent 29
43 894. Eine solche Gegendruckwalze wird auch als "Gegendruckzylinder" bezeichnet.
[0021] Der Gegendruckwalze 44 in Warenlaufrichtung im Abstand nachgeordnet kann eine weitere
Vakuumwalze 48 vorgesehen sein, die ebenfalls angetrieben ist. Beide Vakuumwalzen
44 und 48 halten die Warenbahn 3 fest.
[0022] In Fig. 1 ist die Ausgangsposition der Vorrichtung dargestellt. In Pfeilrichtung
E wird die Warenbahn 3 in hin- und hergehender Weise um angetriebene Walzen 20, 21,
22, 23 des Einzugswerkes geführt, wobei auch nur die Walze 20 angetrieben sein kann,
während die Walzen 21, 22 und 23 nur den Zug auf die Schlaufen der Warenbahn ausüben,
um eine einwandfreie Zuführung der Warenbahn in die Maschine zu gewährleisten. Die
Walzen 22 und 23 liegen in Schwingen 24 und straffen die sich jeweils bildenden Schlingen
der Warenbahn 3. Über eine anschließend direkt im Maschinengestell angeordnete weitere
Walze 25 wird nun die Warenbahn 3 in den Bereich des Wagens 4 geführt. Innerhalb des
Wagens 4, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Bahnmittensteuer'ungen 42
und 43 an sich bekannter Art aufweist, wird nun die Warenbahn 3 durch diese Bahnmittensteuerungen
geführt und auch über die zwischen den beiden Bahnmittensteuerungen liegende Umlenkung.
Diese Umlenkung-45 besteht aus zwei versetzt zueinander liegenden Umlenkwalzen 145
und 245.
[0023] Die Bahnmittensteuerungen sind jeweils kastenartige Gebilde mit im Inneren angeordneten
Umlenkwalzen 342, 442, 143 und 243, die jeweils um einen im Zulauf der Warenbahn liegenden
unteren Schwenkpunkt schwingen, und zwar jeweils in der Warenbahnführungsebene, wodurch
sie die Warenbahn zwingen, im Mittenbereich durchzulaufen und nicht nach rechts oder
links innerhalb der Maschine herauszulaufen.
[0024] Der Zulauf zu den Bahnmittensteuerungen erfolgt über ZUlaufwalzen 142 und 242 zu
der vertikal stehenden Bahnmittensteuerung 42.
[0025] Der horizontalliegenden Bahnmittensteuerung 43 nachgeschaltet ist eine Anordnung
von Stabilisierungswalzen 48 und diesen ist eine Lichtschranke bzw. ein Lochwerkzeug
49 nachgeordnet, das direkt unmittelbar vor der Gegendruckwalze 44 liegt. Diese Lichtschranke
oder das Lochwerkzeug 49 ermöglichen eine exakte Bewegung des als Druckwerkwagen ausgebildeten
Wagens 4 nach Passermarken, die vorzugsweise beim ersten Durchzug der Warenbahn durch
die Maschine eingebracht werden, z.B. durch das Lochwerkzeug, und beim zweiten Durchzug
abgelesen werden. Derartige Vorrichtungen sind ebenfalls an sich bekannt.
[0026] An diesem Wagen 4, dessen Seitenträger 4' und 4" Laufrollen 40, 41 tragen, sind auch
an den Seitenträgern die Halterungen 50 für das Rakelwerk 5 befestigt, genauso wie
die Antriebsmittel für den Wagen. Das Rakelwerk 5 selber be- - steht vorzugsweise
in an sich bekannter Weise aus einer Flutrakel 51 und einer Druckrakel 52. Die Betätigung
der Rakeln des Rakelwerkes 5 kann in an sich bekannter Weise erfolgen.
[0027] Der Wagen 4 wird, wie bereits erwähnt, angetrieben durch den. Motor 46, der über
Zahnriemen 146 die Stabilisierungswelle 147 mitnimmt.
[0028] Die Fig. 1 bis 3 zeigen die unterschiedlichen Arbeitspositionen des ersten Ausführungsbeispieles:
Von einer Position gemäß der Fig. 1 ausgehend fährt der mit Antrieb versehene Wagen
4, bestehend aus Seitenträgern 4', 4" mit Laufrollenpaaren 40, 41, gegebenenfalls
ersetzt durch Gleitstücke und Halterungen 50 für das Rakelwerk 5 sowie Lagerungen
für die Gegendruckwalze 44 in Pfeilrichtung A. Dies erfolgt dadurch, daß der am Wagen
4 befestigte Motor 46 über das oder die Ritzel 47 den gesamten Druckwerkwagen verfährt.
Bei herabgefahrender Flutrakel 51 ohne Durchdrücken des Siebes 60 der Schablone 6
wird dabei auf die Gesamtfläche des Siebes 60 die Farbe aufgelegt, und zwar ohne Berührung
der Gegendruckwalze 44, die durch ihre Freiläufe nicht mitdreht, sondern die Warenbahn
3 innerhalb des Bereiches des Druckwerkwagens vollkommen festhält. Dabei vergrößert
sich die Distanz zwischen Einzugswerk 2 und dem Wagen 4. Der vor der Flutrakel 51
liegende Farbtümpel wird somit gleichmäßig auf der Oberfläche des Siebes 60 verteilt
und die Gegendruckwalze 44 folgt dabei dieser Auflegebewegung. Das Auflegen der Farbe
über die gesamte Gazefläche bzw. über das gesamte Sieb 60 der Schablone 6 erfolgt
durch Verfahren des Wagens 4, wobei durch Stillstand der Walzen 48, 44 bis zur Zuführungswalze
142, wie erwähnt, die Warenbahn in ihrer Position festgehalten wird und sich der Abstand
zwischen der Walze 142 und der Walze 25 des Einzugswerks vergrößert und hier die Warenbahn
aus dem Einzugswerk 2 herausgezogen wird. Sie legt sich, wie aus Fig. 2 ersichtlich,
straff unter den oberen Teil der Maschine. Bei diesem Vorzug drehen sich somit nur
die Walzen 20, 21, 22, 23 und 25 des Einzugs- . werkes. Alle übrigen Walzen stehen
still.
[0029] Ist nun die Vorrichtung in eine Position gebracht, wie sie in Fig. 2 dargestellt
ist, so erfolgt ein Rakelwechsel.
[0030] Die Flutrakel 51 wird angehoben und die Druckrakel 52 senkt sich, beispielsweise
durch Druck auf den Kolben des Zylinders 55 und der eigentliche Rakelvorgang beginnt.
Der Motor 46 wird umgeschaltet entweder durch eine Vorrichtung, die die Passermarkierungen
abliest oder durch nicht dargestellte Endschalter und die Bewegung erfolgt in umgekehrter
Richtung, d.h. der Wagen 4 fährt in Pfeilrichtung B zurück. Dabei drückt die Druckrakel
oder Auftragsrakel 52 das Sieb 60 der Schablone 6 durch und hat dadurch Berührung
mit der Gegendruckwalze 44 und diese spult die Warenbahn 2 ab, die sich nur innerhalb
des Bereiches des Druckwerkwagens bewegt, in Pfeilrichtung B zurückläuft. Das aus
dem Einzugswerk 2 herausgezogene Warenbahnstück verkürzt sich dabei.
[0031] Bei diesem Rücklauf fährt mindestens die Gegendruckwalze zu dem erforderlichen Druckhub
in Pfeilrichtung B bis zur Position in Fig. 1 zurück. Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen
fährt aber der Gesamtwagen zurück. Die Gegendruckwalze 44 und die Stabilisierungswelle
147 beginnen zu drehen, wobei die Gegendruckwalze 44 mit ihrer Oberfläche auf der
Unterfläche des Siebes 60 abrollt. Bei dieser Abrollbewegung wird die Warenbahn vortransportiert
und durch eine Drehbewegung der zweiten Vakuumwalze 48 vorgezogen. Der Drehantrieb
derselben ist nicht dargestellt. Sie kann ebenfalls seitlich ein Ritzel tragen, das
in einer der Zahnstangen 17 kämmt.
-
[0032] Durch diese Bewegung durchläuft die Warenbahn 3 die Lichtschranke 49 soweit, bis
diese durch eine Passermarke o.dgl-. ein Signal gibt und die Gesamtvorrichtung zum
Stillstand bringt. Der gesamte Vorzug kann allein durch diese Lichtschranke oder durch
das Lochwerkzeug 49 gesteuert werden, wenn keine Endschalter für den Motor 46 vorgesehen
werden und rapportgenau gearbeitet werden soll.
[0033] Durch diese Zurückbewegung des Wagens 4 läuft auch die Warenbahn 3 durch die Bahnmittensteuerungen
42 und 43 und wird demzufolge der Gegendruckwalze 44 in exakter Position zugeführt.
Zwischenzeitlich beruhigt sich die Warenbahn durch Überlaufen von Stabilisierungswalzen
148. Dabei bleibt während der Gesamtbewegung die Druckrakel in Arbeitsposition und
die aufgelegte Farbpaste bzw. das aufgelegte Medium anderer Art, wie Kleber, Glanzstoff,
Chemikalien od.dgl., wird durch die offenen Felder des Siebes 60 der Schablone 6 gedrückt.
Dies erfolgt, bis der Wagen 4 und auch das Rakelwerk 5 in die Position zurückgefahren
ist, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist. Die Druckrakel 52 kann auch als Auftragsrakel
bezeichnet werden.
[0034] Ob nun die Schablone bemustert oder unbemustert ist, welche Chemikalien durchgedrückt
werden und in welcher Form ist gleichgültig. Im wesentlichen ist an den Auftrag von
Farbe auf Papier gedacht. Statt des dargestellten Rakelblattes 5 kann auch eine andere
Auftragsvorrichtung für den Auftrag des Mediums auf das Substrat vorgesehen werden,
z.B. Rollrakel, Schlitzrakel oder eine Dreieranordnung, dann Rakeln mit zwei Flutrakeln
und einer Druckrakel oder eine geführte Druckrakel allein.
[0035] Während der Rückführbewegung in Pfeilrichtung B des Wagens 4 und auch des Rakelwerkes
5 bleibt das Einzugswerk 2 stehen, d.h. die Walzen 20, 21, 22, 23 und 25 drehen sich
nicht mit. Die Schwinge 24 hält die Warenbahn . 3 in der vorabgegebenen Position.
Ist die Rückführbewegung. ausgeführt, ist eine bedrucktes freies Ende 3' der Warenbahn
3 vorhanden, wie es in Fig. 1 gezeigt ist.
[0036] In Fig. 3 ist die Lagerung des Wagens 4, insbesondere auch die Lagerung der Gegendruckwalze
44 an den Seitenträgern 4' und 4" gut zu sehen und der Antrieb 46, 146 und der Antrieb
120 für die Walze 20.
[0037] Die Fig. 4 bis 7 zeigen die erfindungsgemäße Siebdruckmaschine in einer weiteren
Ausführung. Die verwendeten Bezugszeichen des ersten Ausführungsbeispieles gelten
für gleiche Teile analog für das zweite Ausführungsbeispiel.
[0038] Die Fig. 4 ist analog zu sehen im Ausführungsbeispiel der Fig. 1. Hier ist die Ausgangsposition
im Druckhub gezeigt. Der Unterschied zwischen der Ausführung, die in den Fig. 1 bis
3 dargestellt ist und der Ausführung, die in den Fig. 4 bis 7 dargestellt ist, besteht
darin, daß der Bereich des Maschinengestelles 1 zwischen der Siebschablone 6 und dem
Einzugswerk 2 in Richtung der Warenbahndurchführungsebene verlängert ist, wobei die
Holme 10 oder Schienen 11 im Maschinengestell 1 entsprechend verlängert sind. Durch
diese Verlängerung ist der Wagen 4 mit dem Rakelwerk 5 in der Lage, aus dem Siebdruckschablonenbereich
komplett herauszufahren. Auch die jeweils zugehörigen Zahnstangen 17 rechts und links
des Maschinengestells sind entsprechend verlängert.
[0039] In diesem verlängerten Bereich des Maschinengestelles 1 ist auf der Höhe der Siebdruckschablone
6 eine Wanne 13 vorgesehen, die dazu dient, um die vom Rakelwerk abtropfende Farbpaste
aufzufangen.
[0040] Der Aufbau des Wagens 4 mit Rakelwerk 5 und der Gegendruckwalze 44 entspricht in
etwa dem des in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Wagens.
[0041] Fig. 4 zeigt den Beginn des Druckhubes mit der größten Entfernung zwischen Einzugswerk
2 und der Stellung des Wagens 4. Dabei ist die Druckrakel 52 heruntergedrückt, sie
drückt gleichzeitig das Sieb 60 mit herunter und durch die Bewegung in Pfeilrichtung
C fährt der Druckwerkwagen mit heruntergefahrener Druckrakel zurück in eine Position
gemäß Fig. 5. Dabei verkürzt sich das Warenbahnstück zwischen Einzugswerk 2 und Druckwagen,
was vorher unter dem oberen Bereich des Gestelles 1 gelegen hat. Es bildet sich wieder
eine Warenbahnschlaufe 3.
[0042] Fig. 5 zeigt die Stellung der Gesamtvorrichtung nach Beendigung des Druckvorganges.
Das Sieb 60 spannt sich, entfernt sich von der Oberfläche der Gegendruckwalze 44,
die Druckrakel 51 wird heruntergefahren und die Vorrichtung ist in der Stellung des
Vorlegebeginnes und fährt dann den Druckwerwagen 4 in Pfeilrichtung D in die Position
der Fig. 4 zurück. Diese Stellung entspricht der Stellung der Fig. 1 des ersten Ausführungsbeispieles.
[0043] Fig. 6 zeigt den Druckwagen 4 in einer Position, in der ein freier Schablonenwechsel
in vertikaler Richtung möglich ist. Diese Stellung wird immer gewählt, wenn eine neue
Schablone benutzt werden soll. Der Wagen 4, der in den Fig. 4 bis 7 gezeigt ist, ist
gegenüber dem, der in den Fig. 1 und 3 dargestellt ist, insofern etwas verändert,
als daß das Rakelwerk 5 auf zwei starr befestigten Trägern angeordnet ist, sondern
auf einer schwenkbaren Traverse 57. Dies ist vorteilhaft, um den in Zulaufrichtung
der Warenbahn liegenden Rahmenteil im Rakelwerk zu überlaufen. Die Schwenkbewegung
der Traverse 57 wird von vorzugsweise zwei Hubzylindern 56 ausgeführt, deren _ Kolbenstangen
156 an der Traverse und deren Zylinderrohr 256 am Wagen 4 befestigt sind. Die Schwenkbewegung
ermöglicht, das Rakelwerk 5 auch bei ausgefahrenen Rakeln in vertikaler Richtung von
der Siebdruckschablone 6 soweit abheben zu können, um aus dem Bereich der Siebdruckschablone
6 herauszufahren.
[0044] In der in Fig. 6 gezeigten Position des Wagens 4 mit hochgefahrenem Rakelwerk 5 tritt
die Wanne 13 in Funktion. Die von den Rakeln 51 und,52 abtropfenden Farbflottenreste
werden in der Wanne aufgefangen und können somit die Gegendruckwalze 44 und die gegebenenfalls
darunter liegende Warenbahn 3 nicht beschmutzen.
[0045] Die Fig. 7 zeigt analog zu Fig. 3 die Lagerung des Wagens 4 und die Lagerung der
Gegendruckwalze 44 jeweils an den Seitenträgern 4' und 4". Ferner ist der Antrieb
46 und der Zahnriemen 146 als Übertragungsmittel zu sehen für den Antrieb der Stabilisierungswelle
147.
[0046] Das Rakelwerk selbst hat eine andere Ausbildung als in den Fig. 1 bis 3 gezeigt und
weist, wie erwähnt, eine schwenkbare Traverse 47 auf, an der das Rakelwerk befestigt
ist. In der Fig. 7 sind ferner die Hubzylinder 56 deutlich ersichtlich.
[0047] Weiterhin zeigt die Fig. 7 den Bewegungszylinder 55 für das Rakelwerk, durch den
das Rakelwerk hochgeschwenkt werden kann, gleichzeitig aber in unterschiedliche Arbeitspositionen
gebracht werden kann, da über die Kolbenstange 155 eine Verschwenkung des Rakelwerkes
5 ermöglicht ist, um die beiden Rakeln 52 bzw. 51 in die jeweils erforderliche Druckposition
zu bringen, gegebenenfalls auch in de-i jeweils erforderlichen Anstellwinkel zu bringen,
der für die Aufrakelung der Farbpaste notwendig ist bzw. um die - Farbflotte od.dgl.
auf dem Sieb 60 der Schablone 3 gleichmäßig zu verteilen.
[0048] Ob nun die Rakel aufwärts gefahren werden kann gemäß den Fig. 1 bis 3 oder verschwenkt
wird und dadurch hochgefahren wird, wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 bis 7,
ist im Grunde gleichgültig, wesentlich ist, daß der in Zulaufrichtung der Warenbahn
liegende Rahmenholm 6' beim vollständigen Zurückfahren der Rakelanordnung wieder mit
der Gegendruckwalze zusammen im Wagen 4 angeordnet ist, diesen Bereich überwinden
kann.
[0049] Justiereinrichtungen für die Schablone, die ebenfalls in Fig. 7 dargestellt sind,
zwingen diese in eine exakte Position in bezug auf den Längsrapport.
[0050] Die Bewegung des Wagens 4 wird entweder durch Endschalter gesteuert, wenn nur ein
Durchlauf verlangt wird, oder, wie bereits erwähnt, durch Passermarken, die im ersten
Durchlauf aufgebracht und in jedem weiteren Durchlauf abgetastet werden und die die
normale Hin- und Herbewegung des Wagens steuern und umschalten.
[0051] Die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschränken nicht den Gedanken
der Erfindung. So können beispielsweise der Gegendruckzylinder 44 und die als Zugwalze
dienende Walze 48 jeweils Vakuumwalzen sein.
[0052] Es besteht aber auch die Möglichkeit, diese Walzen beispielsweise mit einem dicken
Gummibelag zu versehen.
[0053] Die Vakuumanschlüsse 244 und 248 sind in der Zeichnung angedeutet.
[0054] Der wesentliche Vorteil der Vorrichtung ergibt sich somit nicht nur aus der Verkürzung
der Baulänge, sondern gleichzeitig in der Möglichkeit, den gesamten oberen Bereich
oberhalb der Schablone freilassen zu können, um eine freie Hantierung mit der Schablone
zu ermöglichen, gegebenenfalls aber auch hier Geräte zum Wechseln der Schablone ansetzen
zu können.
[0055] Die offenbarten Merkmale, einzeln und in Kombination werden, soweit sie gegenüber
dem Stand der Technik neu sind, als erfindungswesentlich angesehen.
1. Mit Gegendruckzylinder (44) und ebener Siebschablone (6) arbeitende Siebdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß die Siebschablone (6) ortsfest und der Gegendruckzylinder
bzw. die Gegendruckwalze (44) hin- und herlaufend verfahrbar gelagert ist.
2. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegendruckzylinder
bzw. die Gegendruckwalze (44) in einem Wagen (4) angeordnet und der Wagen (4) mit
einem Antrieb (46,47) zur Erzielung der Hin- und Herfahrbewegung versehen ist.
3. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (4) mindestens
eine Bahnmittensteuerung (42, 43) aufnimmt.
4. Siebdruckmaschine nach Anspruch 3,-dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (4) zwei
im rechten Winkel zueinander stehende Bahnmittensteuerungen (42,43) aufnimmt.
5. Siebdruckmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (4) ein
Rakelwerk (5) trägt und als kompletter Druckwagen ausgebildet ist.
6. Siebdruckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (4) ein
Rakelwerk (5) mit wechselweise arbeitender Vorlegerakel oder Flutrakel (51) und Auftrags-oder
Druckrakel (52) trägt und bei seiner Bewegung mitführt.
7. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wagen (4) am Maschinengestell (1), vorzugsweise auf Holmen
oder Schienen (10,11,11'), verfahrbar gelagert ist.
8. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rakelwerk
(5) über Halterungen (50) auf den Seitenträgern (4',4") des Wagens (4) gelagert ist.
9. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gegendruckzylinder (44) als diskontinuierlich angetriebener
Vakuumzylinder ausgebildet ist.
10. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gegendruckzylinder
(44) eine weitere, vorzugsweise als Vakuumzylinder ausgebildete Stabilisierungswalze
(48) in Warenlaufrichtung vorgeordnet ist, die ebenfalls diskontinuierlich angetrieben
ist.
11. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Gegendruckzylinder (44) in Warenlaufrichtung direkt vorgeordnet
eine Lichtschranke bzw. ein Lochwerkzeug (49) zugeordnet ist.
12. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Einlauf der Maschine ein Einzugswerk (2) vorgesehen ist, das
mindestens eine diskontinuierlich angetriebene Walze aufweist, wobei die Walzen des
Einzugswerkes (2) derart angeordnet sind, daß die Warenbahn in Schlaufen in Hin- und
Herführung das Einzugswerk (2) durchläuft.
13. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren
Bereich des Einzugswerkes (2) Schwingen (24) vorgesehen sind, in denen Walzen (22,23)
zur Führung der Warenbahn (3) angeordnet sind, die in Warenbahnschlaufen liegen.
14. Siebdruckmaschine nach Anspruch 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der das Rakelwerk
(5) tragende Wagen (4) aus dem Schablonenbereich herausfahrbar ist.
15. Siebdruckmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen
des Wagens (4), wie Holme oder Schienen, über den Schablonenbereich hinausgeführt
und verlängert ausgebildet sind.
16. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Rakelwerk
(5) auf- und abbeweglich bzw. hochschwenkbar am Wagen (4) gelagert ist.
17. Siebdruckmaschine nach Anspruch 1-und 14, dadurch gekennzeichnet, daß in Warenlaufrichtung
vor dem Schablonenbereich eine Wanne (13) unterhalb des Standplatzes für das Rakelwerk
(5) vorgesehen ist.