[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Auf-und Abrollen von Schläuchen,
insbesondere von Abgasschläuchen, auf einer mit einem eigenen Antrieb versehenen,
in einem Tragrahmen gelagerten Trommel, wobei der Trommelantrieb von einem vom Montageort
der Trommel entfernten Ort betätigbar ist.
[0002] Aus der DE-PS 25 54 511 des Anmelders sind derartige, in einem Tragrahmen gelagerte
Aufwickeltrommeln für Abgasschläuche bekannt. Derartige Trommeln werden z.B. als sogenannte
Kompaktschlauchaufroller mit einem eigenen Gebläse ausgerüstet und z.B. unter der
Decke einer Werkstatt montiert. Als sogenannte Standardschlauchaufroller können sie
mittels Rohrleitungen auch an einem externen Gebläse angeschlossen werden, was insbesondere
dann der Fall ist, wenn eine Mehrzahl derartiger Schlauchaufroller vorgesehen ist.
[0003] Zur Betätigung eines Schlauchaufrollers, d.h. entweder zum Herablassen des Schlauches
aus dem Bereich der Werkstattdecke oder einer Hallendecke zum Arbeitsort und umgekehrt
zum Aufwickeln eines abgezogenen Schlauches, ist die Trommel mit einem elektromotorischen
Antrieb ausgerüstet, der von einem Handschaltkasten betätigt werden kann. Dieser Handschaltkasten
befindet sich entweder an einem hängenden Kabel unterhalb des Schlauchaufrollers oder
ist z.B. an der Hallenwand montiert und über Kabel mit dem Elektroantrieb verbunden.
[0004] In der Praxis hat es sich gezeigt, daß insbesondere die letzte Art der Schalteranordnung
dazu führt, daß bei nicht ganz sachgemäßer Behandlung, insbesondere dann, wenn der
Abgasschlauch nicht genau senkrecht zur Trommelachse liegt, das Aufwickeln des Schlauches
zu Störungen führt. Der Benutzer ist dann gezwungen, den Schlauch mit der Hand nachzuführen,
was unmöglich ist, wenn er sich nicht direkt unter der Schlauchtrommel befindet.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Lösung, mit der eine störungsfreie
Bedienung des Auf- und Abwickelns eines Schlauches möglich ist ohne daß der Benutzer
gezwungen ist, sich gleichzeitig im Bereich der Trommel aufzuhalten.
[0006] Bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß die Betätigung des Trommelantriebes über eine drahtlose
Sender/Empfängereinheit erfolgt und daß an der Schlauchtrommel eine Zwangsführung
zum Nebeneinanderlegen der Schlauchwicklungen vorgesehen ist.
[0007] Mit der Erfindung wird erreicht, daß von jedem Ort im Empfangsbereich der Sender/Empfängereinheit
der Schlauch ab- oder aufgewickelt werden kann ohne daß die bedienende Person dabei
gezwungen wäre, zum störungsfreien Auf- bzw. Abwickeln den Schlauch mit der Hand nachzuführen.
Auch ist es mit der Erfindung möglich, daß der Benutzer den Abgasschlauch von seinem
unmittelbaren Arbeitsplatz aus in eine andere Position legen kann ohne daß er gezwungen
wäre, seinen Arbeitsplatz zu verlassen.
[0008] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß als drahtlose Sender/Empfängereinheit
eine Infrarotfernbedienung vorgesehen ist, wobei in weiterer Ausgestaltung vorgesehen
sein kann, daß der Infrarotempfänger am Montagerahmen der Trommel innerhalb einer
Abschirmung angeordnet ist.
[0009] Die Abschirmung ist insbesondere dann nützlich, wenn eine Vielzahl von erfindungsgenäßen
Vorrichtungen innerhalb eines gemeinsamen Raumes, z.B. einer PKW- oder LKW-Reparaturwerkstatt,
vorgesehen ist, um zu verhindern, daß versehentlich eine andere Trommel betätigt wird.
[0010] Zweckmäßig kann es sein, wie dies die Erfindung ebenfalls vorsieht, die Abschirmung
als Rohr auszubilden. Ein derartiges Rohr läßt sich leicht auf eine bevorzugte Bedienungsrichtung
ausrichten.
[0011] In erfindungsgemäßer Ausgestaltung ist auch vorgesehen, daß die Zwangsführung als
auf einer parallel zur Trommelachse angeordneten Rinne geführten Leitblech ausgebildet
ist.
[0012] Für die Erfindung ist dabei auch wesentlich, daß das Leitblech in Abwickelrichtung
des Schlauches unter Federbelastung steht.
[0013] Insbesondere mit der letzten Maßnahme wird erreicht, daß beim Abwickeln des Schlauches
das Leitblech ebenso immer mit dem Schlauch in Kontakt bleibt wie beim Aufwickeln
des Schlauches, so daß es zu Fehlwicklungen nicht kommen kann.
[0014] Zweckmäßig kann es sein, wenn das Leitblech mit einer Laufrolle zur Abstützung auf
der Tromme-loberfläche einerseits und mit einer weiteren Laufrolle zur Abstützung
am Tragrahmen der Trommel andererseits ausgerüstet ist. Die Erfindung ist allerdings
auf diese spezielle Ausgestaltung nicht beschränkt. In gleicher Weise können auch
andere Führungs-und Rollelemente vorgesehen sein. Etwa Doppelrollen auf dem Trommelrahmen
u. dgl. mehr.
[0015] Zur Aufbringung einer Federkraft sieht die Erfindung in besonders einfacher zweckmäßiger
Gestaltung vor, daß die Federbelaatung des Leitbleches von einem Drahtzug ausgeübt
wird, dessen Aufwickelspule gegen die Abzugrichtung eine Feder spannt. Wird dabei
der Schlauch abgewickelt, so zieht die Feder des Drahtzuges das Leitblech in Abwickelrichtung
in axialer Weise. Beim Aufwickeln wird die Feder durch Auszug des Drahtzuges dadurch
gespannt, daß der Abgasschlauch das Leitblech in entgegengesetzter Richtung schiebt.
Damit ist immer ein ganz gleichmäßiges Auf- und Abwickeln des Schlauches auf der Trommel
gewährleistet.
[0016] Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß das Leitblech funktionsmäßig zweigeteilt
ausgebildet ist, mit einem Seitenführungsteil und einem Kopfführungsteil. Das Seitenführungsteil
dient zur Aufbringung der einzelnen Wicklungen auf der Trommeloberfläche, während
das Kopffuhgungsteil verhindert, daß der Schlauch zu lose aufgelegt wird. Dieses Kopfführungsteil
drückt den Schlauch auf die Trommeloberfläche.
[0017] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig.1 eine Seitenansicht der Vorrichtung, teilweise geschnitten sowie in
Fig. 2 eine teilweise Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Linie II-II in Fig. 1.
[0018] Die allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem U-förmigen
Rahmen 2, in dem eine Trommel 3 drehbar gelagert ist. Auf der Trommel 3 wird ein Abgasachlauch
4 in einfacher Lage aufgewickelt, und zwar mittels eines elektrischen Antriebes 5.
Im dargestellten Beispiel ist seitlich am Trommelrahmen 2 ein Radialgebläse 6 angeflanscht,
was für die Erfindung von untergeordneter Bedeutung ist. In gleicher Weise kann der
Absaugstutzen 7 an einer weiter entfernt liegenden Vakuumquelle angeschlossen sein.
[0019] Oberhalb der Schlauchwicklungen befindet sich parallel zur Trommelachse eine Welle
8, auf der eine Buchse 9 geführt ist. An dieser Buchse 9 ist eine allgemein mit 10
(Fig. 2) bezeichnete Zwangsführung für die Wicklungen des Schlauches 4 vorgesehen.
[0020] Im dargestellten Beispiel wird die Zwangsführung 10 von einem funktionsmäßig zweigeteilten
Leitblech 11 gebildet. Dieses Leitblech 11 besteht aus einem Seitenführungsteil 11'
und einem Kopfführungsteil 11".
[0021] Am Leitblech 11 greift ein Seilzug 12 an, der in ein seitlich am Trommelrahmen 2
angeordnetes Gehäuse 13 für eine an sich bekannte federbelastete Aufwickelvorrichtung
führt. Der Seilzug 12 unterliegt einer Pederbelastung in Abwickelrichtung des Schlauches,
d.h. in Fig. 1 nach rechte. An dieser Stelle sei angemerkt, daß aus Darstellungsgründen
die Leitbleche 11' und 11" in der Figur einen gewissen Abstand zur Schlauchoberfläche
aufweisen. Dies ist in der Praxis nicht der Fall, wenigstens das Seitenführungsteil
11' liegt direkt am Schlauch an.
[0022] Zur Verringerung der Reibung verfügt das Leitblech 11 über eine Laufrolle 14 zur
Abstützung auf der Trommeloberfläche 15. Eine weitere Laufrolle 16 zur Abstützung
am Tragrahmen 2 ist ebenfalls vorgesehen.
[0023] Zur Fernbedienung ist eine Sender/Empfangseinheit, allgemein mit 17 bezeichnet, vorgesehen.
Hierbei handelt es sich um eine drahtlose Sender/Empfangseinheit als Infrarotfernbedienung,
wobei das Handhabungsteil 18 vom Benutzer in der Tasche mitgeführt werden kann, während
der Empfänger 19 in einer Abschirmung 20, die im dargestellten Beispiel als Rohr ausgebildet
ist, am Trommelrahmen 2 angeordnet ist.
[0024] Die Funktionsweise der Vorrichtung ist dabei die folgende: Durch Betätigung der "Auf"-
bzw. "Ab"-Taste am Handhabungsteil 18 der Sender/Empfängereinheit 17 wird der entsprechende
Impuls zum Empfänger 19 gesendet, der dann den Elektroantrieb 5 in Funktion setzt.
Gleichzeitig wird mit der Auf- bzw. Abwickelbewegung die Zwangsführung 10 auf der
Welle 8 verschoben, wobei einmal die Verschieberichtung unter Zug des Drahtzuges 12
erfolgt und in umgekehrter Richtung durch Vorsichhertreiben des Schlauches 4.
[0025] Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch in vielfacher
Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist die Erfindung insbesondere
nicht auf die spezielle Gestaltung des Leitbleches und der Rollenanordnungen beschränkt.
Hier können auch andere Konstruktionen gewählt werden, auch nicht auf die Art der
Fernbedienung, ebensowenig wie auf die Art der Aufbringung der Rückstellkräfte bzw.
der Federbelastung am Leitblech 11. Hier kann z.B. auch eine Gasdruckfeder vorgesehen
sein u. dgl. mehr.
1. Vorrichtung zum Auf- und Abrollen von Schläuchen, insbesondere von Abgasschläuchen,
auf einer mit einem eigenen Antrieb versehenen, in einem Tragrahmen gelagerten Trom- mel, wobei der Trommelantrieb von einem vom Montageort der Trommel entfernten
Ort betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigung des Trommelantriebes (5) über eine drahtlose Sender/Empfängereinheit
(17) erfolgt und daß an der Schlauchtrommel (3) eine Zwangsführung (10) zum Nebeneinanderlegen
der Schlauchwicklungen vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als drahtlose Sender/Empfängereinheit (17) eine Infrarotfernbedienung vorgesehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Infrarotempfänger (19) am Montagerahmen (2) der Trommel (3) innerhalb einer
Abschirmung (20) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung (20) als Rohr ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwangsführung (10) als auf einer parallel zur Trommelachse angeordnete Welle
(8) geführtes Leitblech (11) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitblech (11) in Abwickelrichtung des Schlauches (4) unter Federbelastung
steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitblech (11) mit einer Laufrolle (14) zur Abstützung auf der Trommeloberfläche
(15) einerseits und mit einer weiteren Laufrolle (16) zur Abstützung am Tragrahmen
der Trommel andererseits ausgerüstet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federbelastung des Leitbleches (11) von einem Drahtzug (12) ausgeübt wird,
dessen Aufwickelspule gegen die Abzugsrichtung eine Feder spannt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitblech (11) funktionsmäßig zweigeteilt ausgebildet ist mit einem Seitenführungsteil
11 und einem Kopfführungsteil 11".