(19)
(11) EP 0 135 716 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.04.1985  Patentblatt  1985/14

(21) Anmeldenummer: 84108956.8

(22) Anmeldetag:  27.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02D 5/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 04.08.1983 AT 2837/83

(71) Anmelder: Baugesellschaft Nägele & Co.
A-6832 Sulz-Röthis (AT)

(72) Erfinder:
  • Nägele Hubert
    A-6832 Sulz-Röthis (AT)

(74) Vertreter: Hefel, Herbert, Dipl.-Ing. 
Egelseestrasse 65a
6800 Feldkirch-Tosters
6800 Feldkirch-Tosters (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verbindungsanordnung zwischen einzelnen Teilen eines bewehrte Rammpfahles


    (57) Zur Verbindung zwischen einzelnen Teilen eines bewehrten Rammpfahles sind an den Stirnseiten der Rammpfahlteile und zumindest in deren Eckbereichen Verbindungsbeschläge (1) vorgesehen, welche schwalbenschwanzförmig hinterschnittene Nuten (6) aufweisen. In die spiegelbildlich angeordneten Verbindungsbeschläge zweier aufeinanderfolgender Rammpfahlteile werden doppelschwalbenschwanzförmig ausgeführte Verbindungskörper (2) eingeschlagen. Die Nuten (6) in den Verbindungsbeschlägen erweitern sich in Einschlagrichtung des Verbindungskörpers (2) gesehen und der Verbindungskörper (2) weist korrespondierend zu den Nuten (6) verlaufende Außenflächen auf. Zur Einführung des Verbindungskörpers (2) ist dieser entlang einer Längsvertikalebene in zwei Keilkörper (7, 8) getrennt, welche in entgegengesetzter Richtung keilförmig verjüngt ausgebildet und in ihrer Endlage verriegelbar sind, z. B. durch Umschlagen einer am Keilkörper (7) vorgesehenen Lasche (9).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindungsanordnung zwischen einzelnen Teilen eines bewehrten Rammpfahles, bestehend aus an den Stirnseiten der Rammpfahlteile zumindest an deren Eckbereichen anzuordnenden, schwalbenschwanzförmig hinterschnittene Nuten aufweisenden Verbindungsbeschlägen und aus in zwei spiegelbildlich angeordnete Verbindungsbeschläge zweier aufeinanderfolgender Rammpfahlteile einschlagbaren, annähernd doppelschwalbenschwanzförmig ausgeführten Verbindungskörpern.

    [0002] Es sind bereits verschiedene Ausführungen von Verbindungsanordnungen bekannt geworden, bei denen jedoch stets enge Herstellungstoleranzen sowohl für die Verbindungsbeschläge als auch für die Verbindungskörper gegeben waren.

    [0003] Bei einer bekannten Anordnung ragen bogenförmige Abschnitte der Bewehrung in Einbuchtungen an den Stirnseiten der Rammpfahlteile hinein, wobei ein U-förmiger Bügel als Verbindungskörper eingesetzt ist. Es bedarf hier einer sehr genauen Festlegung der Armierungsteile und auch einer sehr genauen Ausbildung der U-förmigen Verbindungsbügel, um eine ausreichende Spannkraft beim Einsetzen des Bügels zu erzielen.

    [0004] Bei einer anderen bekannten Pfahlverbindung werden in schwalbenschwanzförmige Nuten Verbindungskörper eingesetzt, welche dann annähernd doppelschwalbenschwanzförmig ausgeführt sind. Diese Doppelschwalbenschwanzform ergibt sich durch das Aneinanderstoßen der Pfahlteile, so daß jeweils zwei Verbindungsbeschläge praktisch spiegelbildlich einander zugeordnet sind. Diese Nuten sind nach innen keilförmig verengt, wobei auch der Verbindungskörper keilförmig ausgebildet ist. Nach dem Einschlagen dieses keilförmigen Verbindungskörpers kann eine Lippe umgebogen werden, um ein Herausgleiten des keilförmigen Verbindungskörpers zu verhindern. Je nach dem, ob nun die Nut exakt in den Toleranzgrenzen gefertigt ist oder auch der Verbindungskörper, kann der Verbindungskörper mehr oder weniger weit in die Nut eingeschlagen werden, so daß die umschlagbare Lippe wohl ein Herausgleiten des Verbindungskörpers verhindert, nicht aber ein Festlegen desselben ermöglicht. Die Verbindung wird dann wohl in jedem Fall aufrecht erhalten, doch kann es zu gegenseitigen Bewegungen der Enden der Pfahlteile kommen, was schlußendlich auch zu einer Beschädigung der Beschlagteile fihren kann.

    [0005] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Verbindungsanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher unabhängig von Fertigungstoleranzen eine exakte, feste Verbindung zwischen den Rammpfahlteilen erreicht werden kann.

    [0006] Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß die schwalbenschwanzförmigen Nuten in den Verbindungsbeschlägen in Einschlagrichtung des Verbindungskörpers gesehen keilförmig erweitert ausgebildet sind und der Verbindungskörper korrespondierend dazu verlaufende Außenflächen aufweist, und daß der Verbindungskörper entlang einer Längsvertikalebene in zwei Keilkörper getrennt ist, welche in entgegengesetzten Richtungen keilförmig verjüngt ausgebildet und in ihrer Endlage verriegelbar sind.

    [0007] Unabhängig von eventuellen Fertigungstoleranzen kann ein solcher Verbindungskörper eine ordnungsgemäß feste Verbindung zwischen aufeinanderfolgenden Rammpfahlteilen bewerkstelligen. Nach dem Einsetzen eines der beiden Keilkörper kann der zweite Keilkörper von außen eingeschlagen werden, so daß sich die beiden Keilkörper gegeneinander und an den Begrenzungsflächen der schwalbenschwanzförmigen Nut anpressen. Nach dem endgültigen Einschlagen dieser Keilkörper und einem Verriegeln derselben ist än Lösen nicht mehr möglich, da sich die Nuten an ihren innenliegenden Enden ja erweitern, so daß ein Herausgleiten des gesamten Verbindungskörpers nicht möglich ist. Auch durch Erschütterungen kann sich eine solche Verbindungsanordnung nicht lösen.

    [0008] Die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung ist gerade bei dem sehr rauhen Baustellenbetrieb besonders günstig einzusetzen, da durch entsprechend starkes Einschlagen sogar noch eine Verbesserung der Haltekraft erreicht wird.

    [0009] Weitere erfindungsgemäße Merkmale und besondere Vorteile werden in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine mit Verbindungsbeschlägen ausgestattete Abdeckkappe für einen Rammpfahlteil in der Ansicht von unten, also von der Pfahlseite her gesehen, teilweise geschnitten dargestellt; Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie I - I in Fig. 1; Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie II - II in Fig. 1; Fig. 4 eine Frontansicht zweier Verbindungsbeschläge zweier aneinanderstoßender Rammpfahlteile; Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Verbindungskörper, teilweise aufgeschnitten dargestellt; Fig. 6 eine Seitenansicht in Pfeilrichtung 3 gemäß Fig. 5 gesehen; Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie IV - IV in Fig. 5.

    [0010] Die Verbindungsanordnung besteht im wesentlichen aus Beschlagteilen 1, die an den Stirnseiten der Rammpfahlteile zumindest an deren Eckbereichen angeordnet sind sowie aus Verbindungskörpern 2. Beim gezeigten Beispiel sind die Verbindungsbeschläge 1 an den Ecken einer kappenartigen Abdeckung 3 für die Pfahlenden integriert. Es wäre auch möglich, diese Verbindungsbeschläge 1 über Stege miteinander zu verbinden oder aber auch einfach einzeln in den Ecken im Bereich der Stirnseiten der Rammpfahlteile einzubetten.

    [0011] Im Bereich der Verbindungsbeschläge sind Zugelemente 4 befestigt, die in den Beton des Rammpfahlteiles hineinragen. Über eine Gewindeverbindung 5 werden die Zugelemente 4 mit den Verbindungsbeschlägen 1 bzw. der kappenförmigen Abdeckung 3 fest verbunden.

    [0012] Die Verbindungsbeschläge weisen eine schwalbenschwanzförmig hinterschnittene Nut 6 auf, so daß sich bei Aneinanderreihen von Rammpfahlteilen durch spiegelbildlich aufeinanderfolgende Verbindungsbeschläge 1 doppelschwalbenschwanzförmige Öffnungen ergeben, wie dies der Fig. 4 entnommen werden kann. Der Verbindungskörper 2 ist dehalb ebenfalls doppelschwalbenschwanzförmig ausgeführt und wird zur Verbindung von aufeinanderfolgenden Rammpfahlteilen in die von den Nuten 6 gebildete Öffnung eingeführt.

    [0013] Die schwalbenschwanzförmigen Nuten 6 in den Verbindungsbeschlägen 1 sind in Einschlagrichtung des Verbindungskörpers 2 gesehen keilförmig erweitert ausgebildet. Die Nut 6 wird also im inneren Bereich des Verbindungsbeschlages weiter.

    [0014] Um eine ordnungsgemäße Verbindung zu erreichen, ist dann eine Zweiteilung des Verbindungskörpers 2 erforderlich, da dieser ja mit korrespondierend zu den Außenbegrenzungen der Nut 6 verlaufenden Außenflächen versehen sein muß. Der Verbindungskörper 2 ist daher entlang einer Längsvertikalebene in zwei Keilkörper ? und 8 getrennt, welche in entgegengesetzten Richtungen keilförmig verjüngt ausgebildet sind. Dadurch ist es möglich, diese beiden Keilkörper 7 und 8 aufeinanderfolgend in die Nuten 6 einzubringen und entsprechend zu verspannen.

    [0015] Dabei ist es von besonderer Bedeutung, daß durch den zweiten einzusetzenden Keilkörper die erforderliche Verspannung und der Anzug des Keilkörpers erreicht wird. Es ist daher der Keilwinkel α des ersten Keilkörpers 7 größer als der Keilwinkel ß der Nut 6. Ferner ist der Keilwinkel αdes zweiten Keilkörpers 8 kleiner als der Keilwinkel β der Nut 6 im Verbindungsbeschlag 1. Zweckmäßigerweise wird der Keilwinkel α des ersten Keilkörpers 7 nur geringfügig größer sein als der Keilwinkel ß der Nut 6 im Verbindungsbeschlag 1, so daß sich für die Ausbildung des Keilkörpers 8 und somit auch für das Einschlagen desselben ein relativ flacher Winkel ergibt. Es kann dadurch das Anzugsmoment beim Einschlagen des zweiten Keilkörpers 8 wesentlich verbessert werden.

    [0016] Der erste Keilkörper 7 mit dem größeren Keilwinkel αwird also mit dem dickeren Ende voran in die Nut 6 im Verbindungsbeschlag 1 eingesetzt, wobei dadurch in den zwischen dem ersten Keilkörper 7 und der gegenüberliegenden Nutbegrenzungsfläche verbleibenden Raum der zweite Keilkörper 8 mit dem schmaleren Ende voran eingetrieben werden kann. Es wird dadurch ein rasches und sicheres Festlegendes gesamten Verbindungskörpers 2 erreicht.

    [0017] Besonders wesentlich ist noch, daß die Keilkörper 7 und 8 in ihrer Endlage verriegelbar sind. Dies kann natürlich durch irgendwelche umbiegbare Laschen od. dgl. erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn diese gegenseitige Fixierung allein zwischen den beiden Keilkörpern 7 und 8 erfolgt, wie dies beim gezeigten Beispiel dargestellt ist. Der erste Keilkörper 7 weist hier an seinem äußeren, schmaleren Ende eine Lasche 9, einen Fortsatz od. dgl. auf, welche bzw. welcher in Richtung zum zweiten Keilkörper 8 umschlagbar ist. Durch dieses Umschlagen wird nicht nur eine Fixierung erreicht, sondern infolge der Schlagbewegung in Pfeilrichtung 10 wird der Keilkörper 8 zusätzlich noch weiter in die Nut 6 eingeschlagen, ohne daß dabei der Keilkörper 7 herausgezogen werden könnte. Nach dem Umschlagen der Lasche 9 wird eine Fixierung des gesamten Verbindungskörpers 2 erreicht, die praktisch nicht lösbar ist, zumindest aber durch Erschütterungen od. dgl. keinesfalls gelockert werden kann. Durch das Umbiegen der Lasche 9 wird wieder ein in sich kompakter Gesamtverbindungskörper 2 geschaffen, welcher ja durch die Erweiterung im Innern des Verbindungsbeschlages nicht aus dieser Stellung herausführen kann. Derjenige Keilkörper 8, welcher an sich herausgleiten könnte, ist jedoch durch diese umgebogene Lasche 9 entsprechend fixiert.

    [0018] Damit durch unscharfe Kanten in den Nuten 6 keine Behinderung auftritt, ist zweckmäßigerweise an den doppelschwalbenschwanzförmigen Außenflächen der beiden Keilkörper 7 und 8 am Übergang der beiden Schrägflächen eine Nut 11 herausgearbeitet.

    [0019] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird einekonstruktiv einfache, aber sicher wirkende Verbindung für Rammpfahlteile geschaffen.

    [0020] In den Eckbereichen der Abdeckung 3, also im Bereich der Verbindungsbeschläge 1, ist eine schräg abfallende Abschlußwand 15 vorgesehen (Fig. 3), die einen Druck auf den anschließenden Beton ausüben kann (bei Belastung und auch beim Einschlagen der Rammpfahlteile). Es ist durch die schräg abfallende Abschlußwand 15 stets ein Druck Richtung Pfahlzentrum gegeben, so daß keine Betonteile ausbrechen können, wie dies z.B. bei ebener Abschlußwand und bei Anordnung von Versteifungsrippen usw. der Fall ist.


    Ansprüche

    1. Verbindungsanordnung zwischen einzelnen Teilen eines bewehrten Rammpfahles, bestehend aus an den Stirnseiten der Rammpfahlteile zumindest an deren Eckbereichen anzuordnenden, schwalbenschwanzförmig hinterschnittene Nuten aufweisenden Verbindungsbeschlägen und aus in zwei spiegelbildlich angeordnete Verbindungsbeschläge zweier aufeinanderfolgender Rammpfahlteile einschlagbare, annähernd doppelschwalbenschwanzförmig ausgeführten Verbindungskörpern, dadurch gekennzeichnet, daß die schwalbenschwanzförmigen Nuten (6) in den Verbindungsbeschlägen (1) in Einschlagrichtung des Verbindungskörpers (2) gesehen keilförmig erweitert ausgebildet sind und der Verbindungskörper (2) korrespondierend dazu verlaufende Außenflächen aufweist, und daß der Verbindungskörper (2) entlang einer Längsvertikalebene in zwei Keilkörper (7, 8) getrennt ist, welche in entgegengesetzten Richtungen keilförmig verjüngt ausgebildet und in ihrer Endlage verriegelbar sind.
     
    2. Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Keilwinkel (α) des ersten Keilkörpers (7) größer ist als der Keilwinkel (β) der Nut (6) im Verbindungsbeschlag.
     
    3. Verbindungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Keilwinkel (α) des zweiten Keilkörpers (8) kleiner ist als der Keilwinkel (β) der Nut (6) im Verbindungsbeschlag (1).
     
    4. Verbindungsanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Keilkörper (7) mit dem größeren Keilwinkel (α) mit dem dickeren Ende voran in die Nut (6) im Verbindungsbeschlag (1) einsetzbar ist und daß in den zwischen dem ersten Keilkörper (7) und der gegenüberliegenden Nutbegrenzungsfläche verbleibenden Raum der zweite Keilkörper (8) mit dem schmaleren Ende voran eintreibbar ist.
     
    5. Verbindungsanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Keilkörper (7, 8) in eingeschlagener Stellung gegenseitig fixierbar sind.
     
    6. Verbindungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Keilkörper (7) an seinem äußeren, schmaleren Ende eine in Richtung zum zweiten Keilkörper (8) umschlagbare Lasche (9), einen Fortsatz od. dgl. aufweist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht