[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absaugen der Füllgase bei Verkokungsöfen
mittels eines Krümmers, der eine Öffnung in der Decke des zu füllenden Ofens mit einer
entsprechenden Öffnung eines Nachbarofens, vorzugsweise des übernächsten Ofens, verbindet,
wobei in die Öffnungen der Ofendecke mit Deckeln verschließbare Steigrohre einge-
setzt sind, die an ihrem oberen Ende mit ringförmigen Wassertassen versehen sind.
Die nach unten ragenden ringförmigen Enden des Krümmers, der auf einem längs der Batterie
verfahrbaren Wagen heb- und senkbar angeordnet ist, sind mit einer Ringleiste versehen,
die einen Verschlußabschnitt bildet und in die Wassertasse eintaucht.
[0002] Eine derartige Vorrichtung zum Absaugen der Füllgase ist aus der DE-OS 29 20 406
bekannt. Das Absaugen der Füllgase mit dem bekannten Krümmer erfolgt in der Weise,
daß nach Abheben der Deckel der Krümmer auf die Öffnungen in der Ofendecke bzw. in
die Wassertassen der in die Öffnungen eingesetzten Steigrohre abgesenkt wird, so daß
ein rauchdichter Verschluß vorhanden ist. Durch Einstellung einer verstärkten Saugung
an dem Nachbarofen erfolgt eine teilweise Absaugung der Füllgase aus der zu füllenden
Kammer durch den Krümmer. Nach Beendigung des Füllvorganges wird der Krümmer wieder
angehoben und die Steigrohre werden mit den Deckeln verschlossen. Bei dieser Arbeitsweise
ist es häufig beim Abheben des als Krümmer ausgebildeten Überleitrohres zu explosionsartigen
Verpuffungen gekommen, die nicht nur bei wassergetauchten Uberleitrohren, sondern
auch bei Überleitrohren mit anderen Dichtungssystemen festgestellt wurden. Die explosionsartigen
Verpuffungen sind darauf zurückzuführen, daß sich beim Abheben des Krümmers restliche
Füllgase mit Sauerstoff zu einem explosiven Gemisch verbunden haben, das bei den hohen
Temperaturen gezündet wurde.
[0003] Die Aufgabe, die der Erfindung zugrundeliegt, besteht darin, die Füllgasabsaugung
über ein Überleitrohr so auszubilden, daß Verpuffungen vermieden werden.
[0004] Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art besteht die Erfindung
darin, daß im Bereich eines der Enden des Krümmers, vorzugsweise an dem Ende, das
mit dem zu füllenden Ofen verbunden ist, eine Verbindung mit der Außenluft herstellbar
ist, ohne daß die gasdichte Verbindung des anderen Endes mit dem in Betrieb befindlichen
Nachbarofen aufgehoben ist.
[0005] Die Herstellung der Verbindung mit der Außenluft kann gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung in der Weise erfolgen, daß an einem der Enden des Krümmers der in die
Wassertasse tauchende Verschlußabschnitt kürzer ausgebildete ist als an dem anderen
Ende, derart, daß beim Anheben des Krümmers an dessen kürzerem Verschlußabschnitt
der Wassertassenverschluß durch Bildung eines ringförmigen Spaltes aufgehoben ist,
während der andere Verschlußabschnitt noch in die Wassertasse eintaucht.
[0006] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß an einem Ende
des Krümmers oberhalb des Ver- schlußabschnittes ein Stutzen angebracht ist, der mit
einer verschwenkbaren Klappe versehen ist, die in der einen Schwenkstellung den Stutzen
verschließt und den Abzug der Füllgase in den Krümmer freigibt, während sie in der
anderen Schwenkstellung die Abzugsöffnung für die Füllgase verschließt und die Öffnung
des Stutzens freigibt. Ferner kann erfindungsgemäß einer der Viertelbögen des Krümmers
durch eine Hülse ersetzt werden, in der ein Rohrstück in senkrechter Richtung verschiebbar
ist, das oben verschlossen und an seinem unteren Ende mit einem Verschlußabschnitt
versehen ist, der in der abgesenkten Stellung in die Wassertasse eintaucht und in
der angehobenen Stellung von dieser frei ist. Das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip
kann auch für eine Ausführung mit innenliegendem Deckelabheber benutzt werden. Zu
diesem Zweck sieht die Erfindung vor, daß die beiden Enden des Krümmers durch senkrechte
Rohrstücke gebildet sind, deren unterer Rand in die äußere ringförmige Wassertasse
eines doppelten Wassertassenverschlusses eintaucht und daß in jedem Rohrstück ein
glockenartig ausgebildeter Deckel mit Hilfe einer Betätigungsstange in senkrechter
Richtung aus einer oberen Stellung, in der er die obere Öffnung des Rohrstückes verschließt,
in eine untere Stellung verschiebbar ist, in der sein unterer Rand in eine zweite
konzentrisch zu der ersten Wassertasse angeordnete innere Wassertasse eintaucht und
die obere Öffnung des Stutzens offen ist. Zweckmäßigerweise wird dabei der Deckel
lösbar an der Betätigungsstange angebracht, so daß er den Verschlußdeckel für das
Steigrohr bilden kann.
[0007] Daß es bei der Arbeitsweise gemäß vorliegender Erfindung nicht zu Verpuffungen kommt,
ist darauf zurückzuführen, daß infolge der vorhandenen Saugung und der damit verbundenen
hohen Strömungsgeschwindigkeit im Rohr eine Zündung des Gas-Luft-Gemisches ausbleibt.
[0008] Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur la und lb eine Ausführungsform eines Krümmers mit einem verkürzten Verschlußabschnitt
in der Arbeits- und in der Spülstellung,
Figur 2a und 2b eine andere Ausführungsform mit einer Verschlußklappe in der Arbeits-
und der Spülstellung,
Figur 3a und 3b eine dritte Ausführungsform mit einem in senkrechter Richtung verschiebbaren
Verschlußstück in der Arbeits- und der Spülstellung und
Figur 4a und 4b eine vierte Ausführungsform mit einem innenliegenden Deckelabheber,
ebenfalls in der Arbeits- und der Spülstellung.
[0009] Bei der auf den Figuren la und lb dargestellten Ausführungsform besteht der Krümmer
1 aus einem U-förmigen Rohrstück, dessen als Viertelbögen ausgebildete Enden 2, 3
mit jeweils einer Ofenkammer verbunden werden, von denen die eine gefüllt wird, während
die andere, meist die übernächste, ganz oder teilweise ausgegarten Koks enthält. In
die Öffnungen der Decke der nicht dargestellten Ofenkammern sind Steigrohre 4 eingesetzt,
deren obere Enden, wie in der Zeichnung dargestellt, als Wassertasse 5 ausgebildet
sind. Die Wassertassen können durch nicht dargestellte ausschwenkbare Deckel verschlossen
werden. In der in Figur la dargestellten Arbeitsstellung kann gegebenenfalls nach
Einstellung einer verstärkten Saugung ein Teil der Füllgase in die Ofenkammer gesaugt
werden, in der sich der ausgegarte Koks befindet. Insoweit entspricht die Arbeitsweise
der Füllgasabsaugung, die in der DE-OS 29 20 406 beschrieben ist.
[0010] Um die Gefahr von Verpuffungen zu vermeiden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, im Bereich
des einen Endes des Krümmers, vorzugsweise an dem Ende, das in den zu füllenden Ofen
eingeführt ist, nach Beendigung des Füllvorganges eine Verbindung mit der Außenluft
herzustellen, ohne daß die gasdichte Verbindung des anderen Endes mit der in Be- trieb
befindlichen Ofenkammer aufgehoben wird, so daß Spülluft durch das Überleitungsrohr
gesaugt wird. Dies geschieht bei der auf den Figuren la und lb dargestellten Ausführungsform
dadurch, daß an einem der Enden des Krümmers der in die Wassertasse 5 eintauchende,
als Ringleiste ausgebildete Verschlußabschnitt 6 kürzer ausgebildet ist als an dem
anderen Ende. Auf diese Weise kann der Krümmer aus der in Figur la dargestellten Arbeitsstellung
durch leichtes Anheben in die in Figur lb dargestellte Spülstellung gebracht werden,
bei der das auf der Zeichnung rechte Ende 2 des Krümmers mit dem kürzeren Verschlußabschnitt
6 aus der Wassertasse 5 ausgetreten ist, während an dem anderen Ende 3 der gasdichte
Verschluß aufrechterhalten bleibt. Durch den so gebildeten Spalt wird, wie mit dem
Pfeil angedeutet, Spülluft angesaugt, die den das Überleitungsrohr bildenden Krümmer
1 durchströmt und über die Kammer, die den ausgegarten Koks enthält, abgezogen wird.
[0011] Bei der auf den Figuren 2a und 2b dargestellten Ausführungsform haben die Verschlußabschnitte
6 an beiden Enden die gleiche Länge und tauchen auch gleich tief in die Wassertasse
ein. An dem Ende 2 des Krümmers 1 ist oberhalb des Verschlußabschnittes 6 ein Stutzen
7 vorgesehen, der mit einer um eine waagerechte Achse 9 verschwenkbaren Klappe 8 verschließbar
ist. In Figur 2a ist die Arbeitsstellung dargestellt, bei der die Klappe 8 die Öffnung
des Stutzens 7 verschließt, so daß die Füllgase ungehindert durch den Krümmer 1 gesaugt
werden können, während bei der in Figur 2b dargestellten Spülstellung die Durchtrittsöffnung
für die Spülgase durch die waagerecht liegende Klappe 8 verschlossen und die Öffnung
des Stutzens freigegeben ist.
[0012] Bei der auf den Figuren 3a und 3b dargestellten Variante ist einer der Viertelbögen
des Krümmers 1 durch eine Hülse ; 10 ersetzt, in der ein Rohrstück 11 in senkrechter
Richtung verschiebbar angeordnet ist. Dieses Rohrstück, das oben verschlossen ist,
enthält an seinem unteren Ende den ringförmigen Verschlußabschnitt 6, der in der abgesenkten
Arbeitsstellung (Figur 3a) in die Wassertasse 5 eintaucht, während er in der angehobenen
Stellung (Figur 3b), die durch einen ringförmigen Anschlag 12 des Rohrstückes 11 begrenzt
wird, oberhalb der Wassertasse liegt, so daß Spülluft durch den so gebildeten Spalt
durch den Krümmer 1 gesaugt werden kann.
[0013] Die Figuren 4a und 4b zeigen eine Ausführungsform mit innenliegendem Deckelabheber.
Dabei sind beide Viertelbögen des Krümmers 1 durch senkrechte Rohrstücke 13 ersetzt,
die an ihrem unteren Ende mit einem ringförmigen Verschlußabschnitt 14 versehen sind,
der in die äußere Wassertasse 16 eines doppelten Wassertassenverschlußes 15 eintaucht,
der eine innere ringförmige Wassertasse 17 konzentrisch umgibt. In beiden Rohrstücken
13 ist ein glockenartig ausgebildeter Deckel 18 derart angeordnet, daß er aus einer
oberen Stellung, in der er eine obere Öffnung 20 des Rohrstückes 13 verschließt, in
eine untere Stellung verschiebbar ist, in der sein unterer Rand in die innere Wassertasse
17 eintaucht, während die obere Öffnung 20 des Rohr- stückes 13 offen ist. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur Betätigung des Deckels 18 eine
Stange 19 benutzt, an der der Deckel lösbar befestigt ist, so daß die Stange von dem
Deckel, wenn er sich in der Wassertasse befindet (Figur 4b, rechte Hälfte) getrennt
werden kann und der Deckel den Verschlußdeckel für das Steigrohr 4 bildet.
[0014] Figur 4a zeigt die Arbeitsstellung, in der die Füllgase über die Rohrstücke und den
mittleren Abschnitt des Krümmers 1 von einer Ofenkammer in eine andere gesaugt werden
können, während Figur 4b die Spülstellung zeigt, in der der rechte Verschlußdeckel
das entsprechende Steigrohr verschließt und Luft über die obere Öffnung 20 des rechten
Rohrstückes 13 eintreten kann.
1. Vorrichtung zum Absaugen der Füllgase bei Verkokungsöfen mittels eines Krümmers,
der eine Öffnung in der Decke des zu füllenden Ofens mit einer entsprechenden Öffnung
eines Nachbarofens, vorzugsweise des übernächsten Ofens, verbindet, wobei in die Öffnungen
der Ofendecke mit Deckeln verschließbare Steigrohre mit ringförmigen Wassertassen
eingesetzt sind und die nach unten ragenden ringförmigen Enden des Krümmers, der auf
einem längs der Batterie verfahrbaren Wagen heb- und senkbar angeordnet ist, mit einer
in die Wassertassen eintauchenden, einen Verschlußabschnitt bildenden Ringleiste versehen
sind, dadurch gekennzeichnet , daß im Bereich eines der Enden (2, 3) des Krümmers
(1), vorzugs- weise an dem Ende (2), das mit dem zu füllenden Ofen verbunden ist,
eine Verbindung mit der Außenluft herstellbar ist, ohne daß die gasdichte Verbindung
des anderen Endes (3) mit dem in Betrieb befindlichen Nachbarofen aufgehoben ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem der Enden des
Krümmers der in die Wassertasse (5) tauchende Verschlußabschnitt (6) kürzer ausgebildet
ist als an dem anderen Ende (3), derart, daß beim Anheben des Krümmers (1) an dessen
kürzerem Verschlußabschnitt (6) der Wassertassenverschluß durch Bildung eines ringförmigen
Spaltes aufgehoben ist, während der andere Verschlußabschnitt noch in die Wassertasse
eintaucht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Ende des Krümmers
(1) oberhalb des Verschlußabschnittes (6) ein Stutzen (7) angebracht ist, der mit
einer verschwenkbaren Klappe (8) versehen ist, die in der einen Schwenkstellung den
Stutzen (7) verschließt und den Abzug der Füllgase in den Krümmer freigibt, während
sie in der anderen Schwenkstellung die Abzugsöffnung für die Füllgase verschließt
und die Öffnung des Stutzens (7) freigibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Viertelbögen des Krümmers (1) durch eine Hülse (10) ersetzt ist, in der ein Rohrstück
(11) in senkrechter Richtung verschiebbar ist, das oben verschlossen und an seinem
unteren Ende mit einem Verschlußabschnitt (6) versehen ist, der in der abgesenkten
Stellung in die Wassertasse (5) eintaucht und in der angehobenen Stellung von dieser
frei ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden des Krümmers
(1) durch senkrechte Rohrstücke (13) gebildet sind, deren unterer Rand in die äußere
ringförmige Wassertasse (16) eines doppelten Wassertassenverschlußes (15) eintaucht
und daß in jedem Rohr- stück ein glockenartig ausgebildeter Deckel (18) mit Hilfe
einer Betätigungsstange (19) in senkrechter Richtung aus einer oberen Stellung, in
der er die obere Öffnung (20) des Rohrstückes verschließt, in eine untere Stellung
ver- ! schiebbar ist, in der sein unterer Rand in eine zweite konzentrisch zu der
ersten Wassertasse angeordnete innere Wassertasse (17) eintaucht und die obere Öffnung
(20) des Stutzens offen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (13) lösbar
an der Betätigungsstange (19) | angebracht ist und den Verschlußdeckel für das Steigrohr
(4) bildet.