[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum thermischen Spritzen von Auftragsschweißwerkstoffen,
bestehend aus einer kühlbaren Strahlbündelungsdüse mit einem beschickungsseitig erweiterten
Raum zur Aufnahme von Einrichtungen zur regelbaren Zuführung der Betriebskomponenten,
nämlich Betriebsgasen und Auftragsschweißwerkstoff.
[0002] Vorrichtungen der genannten Art sind für das thermische Spritzen zum Auftragen von
Pulvern nach der DAS 1 089 614 bekannt. Der weitere Stand der Technik wird durch die
Europaanmeldung 812 01061.9 und durch die Zeitschrift "Metall" Heft 3/83, Seite 238,
Fig. lb repräsentiert. Bei der letztgenannten Vorrichtung wird Stickstoff als Fördergas
benutzt, wobei die Flamme (Brenngas ist Gemisch aus Methylacetylenpropadien und Sauerstoff)
in der wassergekühlten Strahlbündelungsdüse gebildet wird. Das Verfahren nach der
Europaanmeldung 812 01061.9 setzt ein aufwendiges Dosiersystem mit elektronischer
Steuerung und Regelung voraus, d.h. die zugehörige genannte Anlage ist sehr teuer
und deren Anschaffung und Einsatz lohnt sich nur für bestimmte Einsatzfälle, obgleich
mit einer solchen Anlage (die Betriebsmittelkomponenten werden nach dem Gleichdruckprinzip
zusammengeführt) Spritzqualitäten erreichbar sind, die einen Vergleich mit dem beim
Plasma- und Flammschockspritzen erreichbaren Spritzqualitäten ohne weiteres aushalten,
d.h. sehr hochwertig sind. Da diese Anlagen nicht unter Verwendung reinen Acetylens
betrieben werden können und, wie erwähnt, sehr teuer sind, verbietet sich deren Verwendung
für gewissermaßen normale Spritzauftragsfälle, d.h. für solche Fälle konnte man mit
einfacheren Mitteln, die mit einem solchen Verfahren und einer solchen Strahlbündelungsdüse
(Pinchdüse) verbundenen Vorteile, nämlich Vermeidung bzw. Reduktion von Spritzverlusten,
bessere Partikelaufschmelzung und höhere Partikelbeschleunigung, bisher nicht ausnutzen.
[0003] Bei der Vorrichtung nach der eingangs genannten DAS ist keine Brennkammer vorhanden,
sondern die Mündung des Trägergas-Pulveraustrittskanals ist unmittelbar im Bereich
der Einmündung in den Strahlbündelungskanal der Bündelungsdüse angeordnet, wobei der
erweiterte Raum um die Düse lediglich der Sauerstoffzufuhr dient, der durch einen
Ringspalt dem Trägergas-Pulverstrom zugemischt wird. Abgesehen von der Rückzündgefahr
in dem Trägergas-Pulverzufuhrkanal ist die Düse nicht verstellbar ausgebildet, so
daß hierbei keine Anpassungsmöglichkeiten an differente Pulver sich ergeben. Außerdem
muß die ganze Vorrichtung von vorn her gezündet werden, was ebenfalls nicht ungefährlich
ist.
[0004] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine mit vergleichbar geringen
Spritzverlusten arbeitende Vorrichtung zu schaffen, die, nach dem sogenannten Differenzdruckprinzip
arbeitend, einerseits hinsichtlich ihres apparativen Aufwandes nicht bzw. nicht wesentlich
mehr verlangt als bisher für das Flammspritzen erforderlich, die andererseits bei
angepaßter Veränderbarkeit der Brennkammer die Verwendung aller brennbaren Gase, insbesondere
aber auch Acetylen und differenter Spritzpulver erlaubt und mit der insbesondere auch
der Zünd- bzw. Anfahrvorgang sicher beherrschbar sein soll.
[0005] Diese Aufgabe ist mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art nach der Erfindung
dadurch gelöst, daß der erweiterte Raum als Brennkammer mit strömungsbeschleunigender
Übergangskontur zur Einmündung der Bündelungsdüse ausgebildet und in der Brennkammer
in bezug auf die Einmündung der Strahlbündelungsdüse eine axial verstellbare, differenzdruckbeschickte
Brennerdüse bzw. ein Düsenhalter mit Düse angeordnet ist und daß ferner in der Wand
der Brennkammer eine auf die Düse einstellbare Zündelektrode angeordnet und diese
mit einem die Elektrode nach der Spülung der Bündelungsdüse und vor der Zufuhr des
Brenngases einschaltendem Schaltelement versehen ist. Vorteilhafte Weiterbildungen
dieser Lösung ergeben sich nach den Unteransprüchen 2 bis 14.
[0006] Die gegebene Lösung ist am einfachsten zu verwirklichen, indem man die Strahlbündelungsdüse
mit einer Flammspritzpistole kombiniert und zwar derart, daß die Veränderbarkeit des
Brennkammervolumens erhalten bleibt. Dabei bleibt man allerdings von den Leistungsdaten
der jeweils verwendeten Spritzpistole abhängig. Will man dies nicht und außer Pulver
auch Draht als Spritzzusatzwerkstoff verarbeiten können, so wird der Düselhalter als
entsprechend angepaßter Düsenstock unter Beibehaltung des Grundprinzips ausgebildet.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Lösung ergeben sich hinsichtlich der Auftragsschichten
folgende Vorteile: Bei hochschmelzenden Werkstoffen (Oxide, Cermets, hochschmelzende
Metalle usw.) kann, wie sich gezeigt hat, eine wesentlich bessere Schichtqualität
erzielt werden. Die Dichtigkeit in der Auftragsschicht wird gegenüber herkömmlichen
Flammspritzaufträgen wesentlich erhöht. Die Haftfestigkeit ist aufgrund der höheren
kinetischen Energie der Spritzpartikel ebenfalls wesentlich verbessert, und es treten
auch keine Beeinträchtigungen der aufgespritzten Schicht durch im Strahlbündelungskanal
angebackene und sich früher oder später wieder ablösende Pulverpartikel auf. Durch
die Bündelung des Spritzstrahles sind die sonst unvermeidbaren Spritzverluste für
gezielte Auftragungen wesentlich vermindert.
[0008] Es können bisher auch mit einer Flammspritzpistole allein nicht zu verspritzende
Zusatzwerkstoffe eingesetzt werden. Ferner ist auch die Forderung nach der Verwendbarkeit
aller in diesem Arbeitsbereich üblichen Brenngase insbesondere von Acetylen durch
entsprechend optimal mögliche Einstellung.des Brennkammervolumens erfüllt und schließlich
verlangt der Betrieb einer solchen Vorrichtung keine aufwendige elektronische Steuerung,
sondern nur eine einfache elektrische Schaltung und Regelung für die Gewährleistung
der folgerichtigen Schritte zum Zünden. Für die betriebssichere Zündung bei Inbetriebnahme
und somit für die Brauchbarkeit der Vorrichtung überhaupt ist es nämlich wesentlich,
daß diese in folgenden Schritten vollzogen wird, um das brennbare Gas-Sauerstoff-Gemisch
für die Anfahrphase auf ein Minimum zu reduzieren: Spülen mit reinem Sauerstoff, Wirksammachen
der Zündeinrichtung und erst dann Zuführung des Brenngases. Würde diese Reihenfolge
nicht eingehalten, so führt dies bei Zündung unmittelbar vor der Düse der Flammspritzpistole
zu einer Explosion ggf. mit Auslöschen der Flamme oder bei Zündung an der Ausmündung
der Strahlbündelungsdüse, wie das bei der Vor- . richtung nach der DAS der Fall ist,
zu einer Rückzündung in die Düse hinein und zu einem Verlöschen der Flamme. Diese
für die Anfahrphase also wesentliche Reihenfolge ließe sich zwar an der Flammspritzpistole
für die Gaszufuhr von Hand manipulieren, und zwar einschließlich der Einschaltung
der Zündeinrichtung an der erfindungsgemäßen Vorrichtung, dies wäre aber zu umständlich
und zu unsicher.
[0009] Bezüglich der mit einer Elektrode ausgestatteten Zündeinrichtung hat sich auch für
eine dauernde Betriebsfähigkeit der Vorrichtung als wesentlich erwiesen, die Elektrode
nach erfolgter Zündung aus der Brennkammer zurückziehen zu können, dies auch, um einerseits
die Strömung in der Brennkammer nicht zu stören und zum anderen, um die Anpassung
des Brennkammervolumens an die jeweiligen Gegebenheiten nicht zu behindern. In der
Praxis bedeutet dies, daß die Düse und die Elektrode auf Zündstellung zusammengefahren
werden und daß danach, je nach den Erfordernissen, das optimale Brennkammervolumen
unbehindert von der Elektrode eingestellt werden kann.
[0010] In der Brennraumkammer, die bezüglich ihrer Größe auch bei der Flammspritzpistolen/Strahlbündelungsdüsen-Kombination
variierbar sein muß, findet eine weitgehend kontrollierte Verbrennung der gemischten
Gase statt, die ggf. zu Temperaturen führen kann, bei denen sogar Metallverdampfungen
auftreten. Aus diesem Grunde ist auch die Brennkammerwand kühlbar ausgebildet.
[0011] Da bei der erfindungsgemäße Vorrichtung das Brennkammervolumen durch die Einstellbarkeit
der Düse bzw. des Düsen- .stockes variabel ist, kann dadurch auf die Verweilzeit der
Pulverpartikel in der Brennkammer Einfluß genommen werden, d.h., das Pulver wird angepaßt
vorgewärmt bzw. gezielt auf gewünschte Temperatur gebracht und zwar noch ehe es hochbeschleunigt
in die Strahlbündelungsdüse gelangt. In diesem Zusammenhang ist es wesentlich, daß
zwischen Brennkammer und Einmündung in den Strahlbündelungskanal eine strömungsbeschleunigende
Übergangskontur vorhanden ist, und zwar vorteilhaft in bezug auf die Vorrichtungsachse
mit konvexer Formgebung, was im vorliegenden Fall insofern von besonderer Bedeutung
ist, als sich sonst, da die Pulverpartikel schon mindestens angeschmolzen aus der
Brennkammer austreten, die Pulverpartikel schon im Einmündungsbereich des Strahlbündelungskanales
ansetzen können. Falls dieser Bereich bei strömungsungünstiger Ausbildung nicht ganz
zuwächst, führen solche Ansätze zur Gefahr des Abreißens und wenn solche Abrißpartikel
in die Auftragsschicht gelangen, führt dies nicht zu optimalen Beschichtungsergebnissen.
[0012] Durch Veränderung der Brennkammergröße, ggf. aber auch Veränderung der Länge der
Strahlbündelungsdüse, können sowohl hochschmelzende als auch niedrigschmelzende Spritzzusatzwerkstoffe
verspritzt werden, und schließlich ist die Möglichkeit der Zuführung von Zerstäuber-
bzw. Zusatzgasen gegeben, die die Wirkungsweise der Vorrichtung gezielt beeinflußbar
machen.
[0013] Bezüglich der Längenanpassung zum zu verarbeitenden Spritzwerkstoff ist deshalb die
Strahlbündelungsdüse vorteilhaft mehrteilig ausgebildet, was noch näher erläutert
wird.
[0014] Bei der Ausbildung der Vorrichtung mit einem Düsenstock wird beim Pulverspritzen
die Pulverförderung von einem externen Pulverfördersystem übernommen, so daß eine
gleichmäßige Pulverförderung ermöglicht wird. Im Falle der Verarbeitung von Draht
als Spritzzusatzwerkstoff erfolgt die Drahtzuführung ebenfalls über ein externes Vorschubgerät
bekannter Art für den Draht.
[0015] Insbesondere für eine längere Benutzungsdauer der Vorrichtung, auch dies gilt für
beide Varianten, hat es sich ' als vorteilhaft erwiesen, im Innenkanal der Strahlbündelungsdüse
für die Ausbildung einer Mantelströmung zu sorgen, was apparativ einfach zu verwirklichen
ist. Durch eine solche Mantelströmung kann nämlich ein Anbacken der aufgeschmolzenen
Partikel an den Wänden des Innenkanales verhindert werden, was für eine längere Betriebsdauer
wesentlich ist.
[0016] Je nach der Länge der Strahlbündelungsdüse können dann auch in der einmündungsseitigen
Hälfte, vorzugsweise im Bereich vor der Einmündung, zusätzliche Einrichtungen zur
Ausbildung einer solchen Mantelströmung getroffen werden, die bspw. auch durch Zufuhr
von Inertgas erzeugt werden kann. Außerdem ist es aber auch möglich, mindestens einen
Teil der Wand des Strahlbündelungskanals aus porösem Material zu bilden (bspw. Keramik)
und diesen Formkörper mit einem mit Druckgas beschickbaren Hohlraum zu umgeben. Das
eingepreßte Gas, das ggf. auch ein Brenngas sei kann, bildet dann eine Mantelschicht
im Kanal, und ein Anbacken geschmolzener Partikel ist praktisch nicht mehr möglich.
[0017] Im übrigen muß einerseits der Innenkanal der Strahlbündelungsdüse nicht zylindrisch,
sondern kann auch sich zur Düsenmündung hin konisch erweiternd ausgebildet sein.
[0018] Abgesehen von den praktischen Ausführungsformen, die im einzelnen noch erläutert
werden, und den vorteilhaften Weiterbildungen, ist mit der erfindungsgemäßen Lösung
eine in ihrer Konstruktion denkbar einfache Vorrichtung geschaffen, deren einer Teil
sogar eine herkömmliche Flammspritzpistole sein kann, die durch einfache Anpaßbarkeit
des Brennkammervolumens allen auf diesem Gebiet üblichen Brenngasen bzw. Brenngasgemischen
zugänglich ist und die. einen sicheren Zündvorgang gewährleistet.
[0019] Wesentlich für die erfindungsgemäße Vorrichtung ist also die Ausbildung einer Brennkammer,
in der in Längsrichtung verstellbar die Austrittsdüse für die Brenngase und den Trägergasstrom
angeordnet ist. Die Größe der Brennkammer ist also variabel und erst die in der Brennkammer
ausgebrannten Gase gelangen unter Beschleunigung in den Strahlbündelungskanal. Da
die Pulverpartikel somit ebenfalls erst in die Brennkammer gelangen, werden diese
dort angepaßt an- bzw. aufgeschmolzen und gelangen in diesem Zustand in den Bündelungskanal.
Ferner ist wesentlich die Anordnung einer zurückziehbaren Zündelektrode in der Brennkammer,
um die Zündung nur eines relativ kleinen Brenngasgemisches in der Brennkammer bei
Inbetriebnahme der Vorrichtung zu gewährleisten.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0021] Es zeigt schematisch
Fig.1 im Schnitt die Vorrichtung einer Flammspritzpistolen/Strahlbündelungsdüsenkombination;
Fig.2 im Schnitt die Vorrichtung in Form einer Düsenstock/Strahlbündelungsdüsenkombination;
Fig. 3 eine besondere Ausführungsform der Strahlbünde- lungsdüse;
Fig. 4 eine weitere besondere Ausführungsform der Strahlenbündelungsdüse zur Ausbildung
einer Mantelströmung;
Fig..5 eine bevorzugte Ausführungsform der Elektrodenausbildung;
Fig. 6 ein Schaltschema für die Vorrichtung;
Fig. 7 ein Funktionsdiagramm und
Fig. 8 einen Schnitt durch einen Teil der Vorrichtung in einer weiteren Ausführungsform.
[0022] Gemäß Fig. 1 sind die wesentlichen Teile der Vorrichtung die nur gestrichelt angedeutete
Flammspritzpistole 6", ein die Brennkammer 2 enthaltender Adapter 3, die Strahlbündelungsdüse
1 und die Zündeinrichtung mit Elektrode 7. Die Flammspritzpistole 6" bedarf, da an
sich bekannt, keiner näheren Erläuterung. Der Adapter 3 muß natürlich bezüglich seiner
Aufnahmebohrung so bemessen sein, daß der Kopf 6' der Flammspritzpistole 6", in dem
auch die Brennerdüse 5 sitzt, in den Adapter 3 eingesetzt werden kann, und zwar mit
geeigneten Elementen in unterschiedlichen Stellungen fixierbar, um die Brennkammer
2 an die jeweiligen Erfordernisse anpassen zu können. Die Zündeinrichtung mit der
Zündelektrode 7 ist dabei in bezug auf ihre Längsachse ebenfalls verstellbar angeordnet,
so daß die geeignete Zünddistanz zur Düse 5 einstellbar ist und kurzzeitig für das
Zünden ein Zündlichtbogen bzw. Zündfunke entstehen kann.
[0023] Im vorliegenden Zusammenhang ist dabei die Zündeinrichtung gemäß Fig. 5 wie folgt
ausgebildet: Die Elektrode 7 bildet den Anker einer Magnetspule 11, die bei Erregung
die Elektrode 7 gegen die Wirkung einer Rückstellfeder 12 in Zündstellung (gestrichelt)
zur Düse 5 bringt. In dieser Stellung ist von einem Endschalter 13 (Fig. 6) der Zündstrom
eingeschaltet. Nach erfolgter Zündung, gekoppelt mit Stromabschaltung der Spule 11,
wird die Elektrode 7 aus der Brennkammer 2 durch die Feder 12 zurückgestellt. Für
den Zündvorgang ist wesentlich, daß die Zündung nicht etwa erst dann erfolgt, wenn
die Brennkammer 2 gefüllt ist, sondern sofort zu Beginn des Einströmens eines zündfähigen
Gasgemisches in die Brennkammer.
[0024] Die Strahlbündelungsdüse 1 einschließlich des Adapters 3 ist, wie aus Fig. 1 erkennbar,
wassergekühlt ausgebildet, wobei die Kühlkanäle 14, 15 mit einer Verbindungsleitung
16 verbunden sind. Der Kühlmittelzuströmanschluß 17 für beide Kühlkanäle 14, 15 ist
im Ansatzbereich der Strahlbündelungsdüse 18 zum Adapter 3 angeordnet, und für beide
Kanäle 14, 15 ist ein gemeinsamer Kühlmittelabströmanschluß 19 vorgesehen.
[0025] Zwecks Längenanpaßbarkeit kann gemäß Fig. 3 (dies gilt sowohl für die Ausführungsform
nach Fig. 1 als auch für die gemäß Fig. 2) die Strahlbündelungsdüse 1 aus aneinander
anschließbaren Einzelteilen 22 gebildet sein, die hinsichtlich der Kühlmitteldurchleitung
durch Überbrükkungsleitungen 23 miteinander verbunden sind, sofern nicht jedes Einzelteil
22 mit separaten Zu- und Abströmanschlüssen versehen ist.
[0026] Zur Ausbildung der vorerwähnten Mantelströmung innerhalb der Strahlbündelungsdüse
1 sind am adapterseitigen Ende eine oder mehrere Gaszufuhröffnungen 21, wie in Fig.
4 schematisch dargestellt, vorgesehen. Ferner können solche Öffnungen 21' zusätzlich
im Bereich der mündungsseitigen Hälfte der Stahlbündelungsdüse 1, bspw. im Strömungsschatten
einer Abstufung 24 (rechts in Fig. 4) vorgesehen werden. Diese Ausführungsformen können
auch bei der Vorrichtung nach Fig. 2 zur Anwendung kommen.
[0027] Für die einwandfreie betriebssichere Inbetriebnahme und damit für die Funktionsfähigkeit
des ganzen Gerätes überhaupt, ebenfalls für beide Ausführungsbeispiele (Fig. 1, -2)
gültig, ist es wesentlich, daß der Brenngaszufuhrregler 8 und der Sauerstoff- bzw.
Preßluftzufuhrregler 9 der Flammspritzpistole 5" einerseits und das Einschaltelement
10 für die Zündeinrichtung derart ausgebildet miteinander gekoppelt und angeordnet
sind, daß Spülung der Strahlbündelungsdüse mit Sauerstoff oder Preßluft, Einschaltung
der Zündeinrichtung und Einströmen des Brenngases zwangsläufig nacheinander bewirkbar
sind. Dafür sind geeignete Regel- und Steuerelemente ohne weiteres verfügbar.
[0028] Das in bezug auf die Brennkammer 2 bewegliche bzw. einstellbare Teil (Flammspritzpistole
6" bzw. Düsenhalter 6 gemäß Fig. 2) ist vorteilhaft mit einer Markierung oder mit
einem einstellbaren Anschlag versehen, um zu gewährleisten, daß für den Zündvorgang
das betreffende Teil mit seiner Düse 5 in die richtige Zünddistanz zur Elektrode 7
gebracht wird.
[0029] Die Zündeinrichtung bzw. die Elektrode 7 wird zweckmäßig im aufsteckseitigen Bereich
3' des die Brennkammer 2 enthaltenden Adapters 3 angeordnet, so daß auch bei größt
eingestelltem Volumen der Brennkammer 2 die Durchgriffsöffnung in der Adapterwand
für die Elektrode 7 abgedeckt wird, was in Rücksicht auf die hohen Temperaturen in
der Brennkammer 2 vorteilhaft ist.
[0030] Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von der nach Fig. 1 beschriebenen
praktisch nur dadurch, daß hierbei anstelle der Spritzpistole ein entsprechend angepaßter
Düsenstock bzw. Düsenhalter 6 vorgesehen und man damit nicht mehr an die Leistungsdaten
der Flammspritzpistole 6" gebunden ist. Außerdem kann hiermit sowohl pulverförmig
oder drahtförmig zugeführter Spritzwerkstoff verarbeitet werden. Nicht dargestellt
sind bei der Flammspritzpistole der Pulvervorratsbehälter und beim Düsenhalter gemäß
Fig. 2 die Förderelemente für den drahtförmigen Spritzwerkstoff, da solche Elemente
allgemein bekannt sind. Der Düsenhalter 6 gemäß Fig. 2 kann selbstverständlich auch
mit einem Anschluß für einen Pulvervorratsbehälter oder für eine Pulverzufuhrleitung
ausgestattet sein. Entsprechende Teile dieser Ausführungsform nach Fig. 2 sind deshalb
mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet, die mit Strichindex versehen sind.
[0031] In Fig. 8 sind die Flammspritzpistole bzw. der Düsenstock, die Elektrode und entsprechende
Anschlußleitungen nicht dargestellt. Besonders deutlich hierbei ist die konvexe Gestaltung
der Übergangskontur 4' von der Brennkammer 2 in den Strahlbündelungskanal 25 erkennbar,
der sich konisch zur Ausmündung 26 hin etwas erweitert. Eine solche Erweiterung kann
auch bei den Ausführungsformen nach Fig. 1, 2 vorgesehen werden. Außerdem ist bei
der Ausführungsform nach Fig. 8 die Wand des Strahlbündelungskanales 25 als Formkörper
27 aus porösem, gasdurchlässigen Material ausgebildet. Der poröse Formkörper 27 ist
dabei mit einem mit
;Druckgas beschickbaren Hohlraum 28 umgeben, dem das Druckgas durch einen Druckgasbeschickungsanschluß
29 zugeführt wird. Vorteilhaft ist dabei, wie dargestellt, der Hohlraum 28 vom Beschickungsanschluß
29 aus mit einem kleinerwerdenden Hohlraumvolumen versehen, um eine möglichst gleichmäßige
Druckgasaustrittsverteilung durch das poröse Material des Formkörpers 27 hindurch
über dessen ganze Länge zu gewährleisten. Der Formkörper 27 ist bspw. aus gesintertem
A1
2 0
3 oder zr03 bzw. Mischformen davon gebildet. Da der Formkörper 27 auf seiner gesamten
Fläche gasdurchlässig ist, bildet sich gewissermaßen ein sich ständig erneuerndes
Gaspolster im Sinne der vorerwähnten Mantelströmung, wobei es durchaus möglich ist,
im unmittelbaren Anschluß an die Überströmkontur 4' zusätzlich Öffnungen 21 anzuordnen.
Beim durch den Anschluß 29 zugeführten Druckgas kann es sich durchaus auch um ein
Brenn- . gas handeln, das für eine zusätzliche Beschleunigung der gesamten Strömung
im Strahlbündelungskanal 25 sorgt.
[0032] Im Schaltschema gemäß Fig. 6 haben nur die großen Bezugszeichen 5, 7, 8, 9 10, 11,
13 und X, Y direkten Bezug auf entsprechende Bezugszeichen in den Fig. 1 - 5. An die
Vorrichtung selbst gehören von dieser Schaltung nur die Elemente 5, 7, 8, 9, 11, d.h.
die, die sich unter der strichpunktierten Linie im rechten Teil des Schaltbildes befinden.
[0033] Durch entsprechende anzug- bzw. abfallverzögerte Relais K
6, K
2, K
3, K4 und zugehörige Schaltungselemente wird an der Vorrichtung der notwendige Funktionsablauf
gemäß Fig.7 gewährleistet, wobei t
3 die eigentliche Betriebsphase darstellt. Die dargestellten Kurven haben selbstverständlich
nur qualitative Bedeutung. Bspw. verdeutlicht die Zündkurve, daß der Zündstrom nur
im Zeitintervall t
2 fließt, in dem erst das Brenngas zuzuströmen beginnt. Die Elektrodenkurve verdeutlicht,
daß unmittelbar nach dem Intervall t
2 die Elektrode zurückgezogen wird. Im Intervall t
4, d.h. nach Abschaltung bei S
3 der Steuerung fällt die Brenngaszufuhr sofort ab, wobei jedoch zwecks Spülung die
Sauerstoffzufuhr noch ein wenig weiterlaufen kann.
1. Vorrichtung zum thermischen Spritzen von Auftragsschweißwerkstoffen, bestehend
aus einer kühlbaren Strahlbündelungsdüse mit einem beschickungsseitig erweiterten
Raum zur Aufnahme von Einrichtung zur regelbaren Zuführung der Betriebskomponenten,
nämlich Betriebsgasen und Auftragsschweißwerkstoff, dadurch gekennzeichnet , daß der
erweiterte Raum als Brennkammer (2) mit strömungsbeschleunigender Übergangskontur
(4') zur Einmündung der Bündelungsdüse ausgebildet und in der Brennkammer (2) in bezug
auf die Einmündung (4) der Strahlbündelungsdüse (1) eine axial verstellbare, differenzdruckbeschickte
Brennerdüse (5) bzw. ein Düsenhalter (6) mit Düse angeordnet ist und daß ferner in
der Wand der Brennkammer (2) eine auf die Düse (5) einstellbare Zündelektrode (7)
angeordnet und diese mit einem die Elektrode (7) nach der Spülung der Bündelungsdüse
(1) und vor der Zufuhr des Brenngases einschaltendem Schaltelement (10) versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die strömungsbeschleunigende
Übergangskontur (4') von der Brennkammer (2) zur Einmündung (4) der Strahlbündelungsdüse
(1) in bezug auf die Vorrichtungslängsachse konvex ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenhalter (6) in
Form einer an sich bekannten Flammspritzpistole (6") verstellbar in der Bohrung eines
Adapters (3) der Strahlbündelungsdüse (1) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellb are Zündelektrode
(7) als Anker einer Magnetspule (11) ausgebildet, mit einer Rückstellfeder (12) und
mit Zündstromschaltkontakt (13) versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündelektrode (7)
im aufsteckseitigen Bereich (3') des Adapters (3) der Strahlbündelungsdüse (1) angeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand der Brennkammer
(2) mit einem Kühlkanal (14) versehen und dieser mit dem Kühlkanal (15) der Strahlbündelungsdüse
(1) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlmittelzuströmanschluß
(17) für beide Kühlkanäle (14, 15) im Ansatzbereich (18) der Strahlbündeldüse (1)
zur Brennkammer (2) angeordnet und für beide Kanäle (14, 15) ein gemeinsamer Kühlmittelabströmanschluß
(19) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Strahlbündelungsdüse
(1), sich über deren gesamte Innenlänge erstreckend, ein Düsenrohr (20) auswechselbar
angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß am adapterseitigen Ende
der Strahlbündelungsdüse (1) eine oder mehrere Gaszufuhröffnungen (21) zur Ausbildung
einer Mantelströmung längs der Innenwand der Düse (1) angeordnet sind.
lO. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der mündungsseitigen
Hälfte der Strahlbündelungsdüse (1) eine oder mehrere Gaszufuhröffnungen (21') zur
Ausbildung einer Mantelströmung längs der Innenwand der Düse (1) angeordnet sind.
ll. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlbündelungsdüse
(1) aus mehreren untereinander verbindbaren Einzelteilen (22) gebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand der Strahlbündelungsdüse
(1) aus einem rohrförmigen, in den Düsenkörper eingesetzten Formkörper (27) aus porösem,
gasdurchlässigem Material gebildet und dieser mit einem mit Druckgas beschickbaren
Hohlraum (28) umgeben ist.
13.Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (28) vom
Druckgasbeschickungsanschluß (29) aus mit einem kleinerwerdenden Hohlraumvolumen versehen
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement (10)
für die Elektrode (7) und die Brenngaszufuhr (8) - und Sauerstoff- bzw. Preßluftzufuhrregler
(9) der Vorrichtung derart miteinander gekoppelt und angeordnet sind, daß die Spülung
der Strahlbündelungsdüse (1), die Einschaltung des Zündstromes und das Einströmen
des Brenngases nacheinander erfolgen.