Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoff-Einspritzdüse nach der Gattung des Hauptanspruches.
Bei Einspritzdüsen dieser Gattung wird die Öffnungsbewegung der Ventilnadel gedämpft,
um die Spritzdauer zur Verbesserung der Motorwerte, insbesondere zur Verminderung
des Motorgeräusches, zu optimieren. Bei einer bekannten Ausführung der gattungsmäßigen
Art (DE-A1-31 05 686) ist der Ventilnadel eine Zusatzmasse zugeordnet, welche nach
einem ungedämpften Vorhub der Ventilnadel mit dieser gekoppelt wird und danach die
Bewegung der Ventilnadel geschwindigkeits- und beschleunigungsabhängig dämpft. Bei
dieser Ausführung läßt sich der zeitliche Verlauf der Öffnungsbewegung der Ventilnadel
vorteilhaft in weiten Grenzen variieren, jedoch muß eine Vergrößerung des Außendurchmessender
Einspritzdüse in Kauf genommen werden, wodurch sich Einbauprobleme ergeben können.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß die Mittel zum Dämpfen der Ventilnadelbewegung die
Außenabmessungen der Einspritzdüse nur geringfügig vergrößern. Die Spritzdauer kann
dennoch auf den Motorbedarf gut abgestimmt werden, wodurch sich günstige Motorwerte
ergeben. Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Anordnung bei Einspritzdüsen
mit Ventilnadeln, deren Durchmesser kleiner als 6 mm ist und bei denen erfahrungsgemäß
ohne zusätzliche Maßnahmen in der Regel ein zu schnelles Öffnen erfolgt.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
der Anordnung nach dem Hauptanspruch möglich.
[0004] Eine einfache und kompakte Ausführung ergibt sich, wenn der Drosselkörper auf der
Ventilnadel verschiebbar gelagert und durch eine Rückführfeder gegen eine der Druckschulter
an der Ventilnadel vorgelagerte gehäusefeste Anschlagschulter gedrückt ist, und wenn
zur Druckschulter mindestens ein ventilloser Drosselspalt führt.
[0005] Eine zusätzliche, unmittelbar und unverzögert wirkende Druckkraft zum Abheben der
Ventilnadel vom Ventilsitz ergibt sich, wenn die Ventilnadel eine zweite Druckschulter
hat, auf welche der Kraftstoffdruck im Druckraum ungedrosselt einwirkt.
[0006] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Rückführfeder des Drosselkörpers und die Drosselspalte
so bemessen bzw. aufeinander abgestimmt sind, daß zumindest im höheren Drehzahlbereich
der Maschine ein folgender Öffnungshub der Ventilnadel schon beginnt, bevor der Drosselkörper
bei seiner Rückführbewegung an der gehäusefesten Anschlagschulter zur Anlage kommt.
Mit zunehmender Drehzahl kann ein immer größerer Teil des zwischen dem Drosselkörper
und der Druckschulter eingeschlossenen Kraftstoffvolumens bis zum Beginn des nächsten
Öffnungshubes über die Drosselspalte nicht abströmen. Dieses Kraftstoffvolumen bildet
dann gewissermaßen ein flüssiges Anschlagspolster für den Drosselkörper, über welches
beim nächsten Öffnungshub die Ventilnadel zunächst ungedämpft verschoben wird, bis
der Drosselkörper zur Anlage an der gehäusefesten Anschlagschul-ter kommt und die
Dämpfung wieder wirksam wird.
Zeichnung
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Längsschnitt durch
den Düsenkörper der Einspritzdüse nach dem Ausführungsbeispiel, und in den Figuren
2 bis 4 sind Funktionsschaubilder der Dämpfungsmittel der Einspritzdüse nach Figur
1 dargestellt.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0008] Die Einspritzdüse hat einen Düsenkörper 10, in welchem eine Ventilnadel 12 verschiebbar
gelagert und ein konischer Ventilsitz 14 gebildet ist, von welchem eine zylindrische
Spritzöffnung 16 zur brennraumseitigen Stirnwand 18 des Düsenkörpers 10 führt. Die
Ventilnadel 12 hat einen Führungsab- - schnitt 20, welcher an einer Druckschulter
22 in einen im Durchmesser kleineren Abschnitt 24 übergeht. Dieser geht an einer zweiten
Druckschulter 26 in einen weiter abgesetzten Abschnitt 28 über, an welchem sich ein
Ventilkegel 30, ein die Spritzöffnung 16 mit Spiel durchsetzender Drosselzapfen 32
und ein Spritzformungszapfen 34 anschließen. Eine nicht dargestellte Schließfeder
übt auf die Ventilnadel 12 eine Schließkraft in Richtung des Pfeiles P aus.
[0009] Im Düsenkörper 10 ist ein Druckraum 36 gebildet, der über einen Kanal 38 mit einer
Ringnut 40 an der oberen Stirnseite des Düsenkörpers 10 verbunden ist. Bei eingebautem
Düsenkörper 10 mündet in die Ringnut 40 ein Kraftstoff-Zulaufkanal ein, der innerhalb
eines Düsenhalter verläuft. Der Druckraum 36 ist über Bohrungen 42, 44 mit unterschiedlichen
Durchmessern mit einem Druckraum 46 in der Führungsbohrung des Düsenkörpers 10 verbunden,
welcher durch die Druckschulter 22 der Ventilnadel 12 begrenzt ist.
[0010] Die beiden Druckräume 36 und 46 sind durch einen Drosselkörper 50 voneinander getrennt,
welcher auf dem abgesetzten Abschnitt 24 der Ventilnadel 12 mit einem gewissen Radialspiel
52 verschiebbar gelagert und von einer Rückführfeder 54 gegen eine zwischen den Bohrungen
42 und 44 gebildete Anschlagschulter 56 gedrückt ist. Der Außendurchmes.ser des Drosselkörpers
50 ist so bemessen, daß sich zwischen ihm und der Wand der Bohrung 42 ebenfalls ein
gewisses Radialspiel 58 ergibt. Ferner ist im Drosselkörper 50 eine Drosselbohrung
60 enthalten, welche die Druckräume 36 und 46 miteinander verbindet.
[0011] Die Arbeitsweise der Einspritzdüse wird nachstehend anhand der in den Figuren 2 bis
4 dargestellten Funktionsschaubilder beschrieben.
[0012] Zu Beginn eines Einspritzvorganges steigt der Kraftstoffdruck im Druckraum 36 an,
von wo er sich durch das Radialspiel 52 und die Drosselbohrung 60 in den Druckraum
46 fortpflanzt. Der Kraftstoffdruck wirkt so unmittelbar auf die zweite Druckschulter
26 und über die Drosselspalte 52, 60 auf die erste Druckschulter 22 der Ventilnadel
12 ein. Die Ventilnadel 12 hebt dadurch vom Ventilsitz 14 ab, wonach eine gedrosselte
Kraftstoffmenge innerhalb einer Voreinspritzphase durch das Radialspiel zwischen Drosselzapfen
32 und Spritzöffnung 16 in den Brennraum gelangt. Weil der Kraftstoff nur gedrosselt
in den Druckraum 46 übertreten kann, erfolgt die Öffnungsbewegung der Ventilnadel
12 entsprechend langsam, wodurch die Voreinspritzphase in der gewünschten Weise verlängert
wird. Wenn der Drosselzapfen 32 aus der Spritzöffnung 16 ausgetreten ist, beginnt
die Haupteinspritzphase, in welcher der Kraftstoff ungedrosselt in den Brennraum gelangt.
[0013] Am Ende der Haupteinspritzphase führt die Schließfeder die Ventilnadel 12 in die
dargestellte Schließlage zurück, wobei der Drosselkörper 50 über das zwischen ihm
und der Druckschulter 22 eingeschlossene Kraftstoffvolumen entgegen der Kraft der
Rückführfeder 54 in eine im Folgenden als zweite Endstellung bezeichnete Stellung
nach unten verschoben wird. Dabei setzt die Rückführfeder 54 der wesentlich stärkeren
Schließfeder nur einen verhältnismäßig geringen Widerstand entgegen, so daß der Schließhub
weitgehend ungedämpft erfolgt. Vom Beginn des Schließhubes andrückt die Rückführfeder
54 den Drosselkörper 50 gegen die Anschlagschulter 56 zurück, wobei die in den Druckraum
46 vorher eingeströmte Kraftstoffmenge aus dem Druckraum 46 durch die Radialspiele
52, 58 und die Drosselbonrung 60 wieder in den Druckraum 36 verdrängt wird. Das kann
wegen der engen Querschnitte der Radialspiele 52, 58 und der Drosselbohrung 60 nur
mit einer gewissen Verzögerung erfolgen. Der Abstand zwischen der dargestellten ersten
und der zweiten Endstellung des Drosselkörpers 50 entspricht dem Ventilnadelhub, verringert
um einen geringen Rückhub, welchen der Drosselkörper 50 schon während der Schließzeit
der Ventilnadel 12 unter dem ständigen Einfluß der Rückführfeder 54 ausführt.
[0014] Der Drosselkörper 50 bildet mit den Radialspielen 52, 58, der Drosselbohrung 60 und
der Rückführfeder 54 ein Zeit-Wegglied, dessen Funktion in den Schaubildern nach den
Figuren 2 bis 4 verdeutlicht ist. In diesen Schaubildern ist jeweils der Verlauf des
Ventilnadelhubes mit voll ausgezogenen Linien h und der Verlauf der Auslenkung des
Drosselkörpers 50 mit gestrichelten Linien a über der Zeit t dar- .gestellt. In allen
drei Schaubildern liegt die in Figur 1 gezeigte Schließlage der Ventilnadel 12 und
die erste Endstellung des Drosselkörpers 50 in der Zeitachse t.
[0015] Zum Zeitpunkt t
1 (Figur 2) soll der Schließhub der Ventilnadel 12 beginnen, bei welchem der Drosselkörper
50 aus der ersten Endstellung E
1 in die zweite Endstellung E2 geschoben wird. Der Drosselkörper 50 legt dabei einen
Weg a
5 zurück, der, wie bereits erwähnt, etwas kleiner als der Gesamthub h
g der Ventilnadel 12 ist. Der Schließhub ist zum Zeitpunkt t
2 beendet. Von da ab beginnt sich der Drosselkörper 50 unter dem Einfluß der Rückführfeder
54 mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit zurückzubewegen, welche sich im Schaubild
als Winkel α darstellt.
[0016] Zum Zeitpunkt t
3 soll ein neuer Öffnungshub der Ventilnadel 12 beginnen. Wenn, wie in Figur 2 dargestellt,
zum Zeitpunkt t
3'der Drosselkörper 50 seine erste Endstellung noch nicht wieder erreicht hat, wird
er mit annähernd der gleichen Geschwindigkeit wie die Ventilnadel 12 in diese Endstellung
zurückgeführt. Er erreicht dann die erste, in Figur 1 dargestellte Endstellung E zum
Zeitpunkt t
4. Von da ab wird der Drosselkörper 50 durch die Anschlagschulter 56 an einer weiteren
Bewegung in Öffnungsrichtung der Ventilnadel 12 gehindert, wodurch die beschriebene
Dämpfung wieder wirksam wird. Im Schaubild ist dies dadurch erkennbar,.daß der Hubverlauf
im Zeitpunkt t
4 einen Knickpunkt K hat. Vom Zeitpunkt t
4 wird die Ventilnadel 12 mit gedämpfter, d.h. mit verringerter Geschwindigkeit, in
die Hubendstellung überführt, worauf sich das beschriebene Spiel wiederholt.
[0017] In den Figuren 3 und 4 ist veranschaulicht, daß sich die Dämpfungswirkung der beschriebenen
Mittel den verschiedenen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine selbsttätig anpaßt.
In Figur 3 läuft die Brennkraftmaschine mit geringer Drehzahl und geringer Belastung,
so daß der Drosselkörper 50 seine erste Endstellung bereits vor Beginn des nächsten
Öffnungshubes erreicht. In diesem Fall ist die Dämpfung über den gesamten nächsten
Öffnungshub der Ventilnadel 12 wirksam. In Figur 4 ist ein Betriebszustand dargestellt,
bei welchem die Brennkraftmaschine mit hoher Drehzahl und unter großer Belastung läuft,
bei welcher sich auch ein großer Ventilnadelhub einstellt. In diesem FalLbeginnt der
nächste Öffnungshub, bevor der Drosselkörper 50 in seine erste Endstellung zurückgelaufen
ist. Der Knickpunkt K des Hubverlaufs h der Ventilnadel 12 ist noch weiter gegen das
Hubende hin gerückt, als beim Betriebszustand nach Figur 2, so daß auch ein geringerer
Teil der Öffnungsbewegung der Ventilnadel 12 gedämpft wird. Die Figur 4 macht auch
deutlich, daß der Knickpunkt K umso weiter gegen das Öffnungshubende der Ventilnadel
12 rückt, je schneller die Einspritzvorgänge aufeinanderfolgen und je größer der Ventilnadelhub
ist.
1. Kraftstoff-Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen, mit einem Düsenkörper, in welchem
eine schließfederbelastete Ventilnadel verschiebbar gelagert und ein mit einer Kraftstoffzuleitung
verbundener Druckraum gebildet ist, der die Ventilnadel im Bereich einer Druckschulter
umgibt, an welcher der Kraftstoffdruck eine die Ventilnadel entgegen der Kraftstoffströmung
in Öffnungsrichtung verschiebende Kraft hervorruft, und ferner mit Mitteln, welche
die Öffnungshubbewegung der Ventilnadel dämpfen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Einmündung der Kraftstoffzuleitung (38) in den Druckraum (36, 46) und der Druckschulter
(22) der Ventilnadel (12) ein Drosselkörper (50) angeordnet ist, welcher beim Öffnungshub
der Ventilnadel (12) den Kraftstoff-Zustrom zur Druckschulter (22) drosselt und beim
Schließhub der Ventilnadel (12) das in umgekehrter Richtung zu verdrängte Kraftstoffvolumen
unverzögert zurückströmen läßt.
2. Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drosselkörper (50)
auf der Ventilnadel (12) verschiebbar gelagert und durch eine Rückführfeder (54) gegen
eine der Druckschulter (22) der Ventilnadel (12) vorgelagerte gehäusefeste Anschlagschulter
(56) gedrückt ist, und daß zur Druckschulter (22) der Ventilnadel (12) mindestens
ein ventilloser Drosselspalt (52, 58, 60) führt.
3. Einspritzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drosselspalt durch
das Radialspiel (52) zwischen Drosselkörper (50) und Ventilnadel (12) gebildet ist.
4. Einspritzdüse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drosselspalt
bzw. ein weiterer Drosselspalt durch eine Drosselbohrung (60) im Drosselkörper (50)
gebildet ist.
5. Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilnadel (12)
eine zweite Druckschulter (26) hat, auf welche der Kraftstoffdruck im Druckraum (36)
ungedrosselt einwirkt.
6. Einspritzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführfeder (54)
des Drosselkörpers (50) und die Drosselspalte (52, 58, 60) so bemessen bzw. so aufeinander
abgestimmt sind, daß zumindest im höheren Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine ein
folgender Öffnungshub der Ventilnadel (12) schon beginnt, bevor der Drosselkörper
(50) bei seiner Rückführbewegung an der gehäusefesten Anschlagschulter (56) zur Anlage
kommt.