[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absaugen von gasförmigen Schadstoffen,
insbesondere von Abgasen aus Verbrennungsmotoren, mit einem stationären Saugkanal,
an dem ein Saugwagen mit Absaugeinrichtung verfahrbar angeordnet ist und wobei der
Saugkanal geschlossene Ober-, Rück- und Unterwände sowie eine freigebbare Kanalseitenwand
aufweist.
[0002] Ein derartiger Saugkanal ist aus der DE-PS 29 28 519 bekannt, der in einer senkrechten
Seitenwand Gliederelemente aufweist, die ineinandergreifen und von dem Saugwaren derart
angehoben werden, daß die Seitenwand immer nur im Bereich des Saugwagens geöffnet
ist. Ein Nachteil dieser von der Fachwelt als Kulissen-Saugkanal bezeichneten Vorrichtung
besteht darin, daß sich die einzelnen Gliederelemente verkanten können, was zu Betriebsstörungen
führen kann. Außerdem ist die Herstellung eines Kulissen-Saugkanals wegen der Vielzahl
ineinandergreifender Gliederelemente verhältnismäßig aufwendig.
[0003] Ein einfacherer Saugkanal ist aus der US-A-2 693 749 bekannt, welche einen von einem
Rohr gebildeten stationären Kanal zeigt. Das Rohr ist etwa in 8-Uhr-Stellung mit einem
Längsschlitz versehen, der normalerweise durch zwei gegeneinander gerichtete Dichtlippen
verschlossen ist. Wird an den Saugkanal Unterdruck gelegt, so werden die Dichtlippen
gegeneinander gezogen und verschließen den Saugkanal. Ein Saugwagen ist an dem stationären
Saugkanal so montiert, daß er mit einem Übergangsstück zwischen die Dichtlippen greift
und somit eine Strömungsverbindung von einer Absaugvorrichtung zum Saugkanal herstellt.
Ein Nachteil dieses bekannten Saugkanals besteht darin, daß zwei Dichtlippen erforderlich
sind, die sich bei zunehmendem Gebrauch verschleißen und daher ausgetauscht werden
müssen.
[0004] Aus der US-A-2 923 227 ist ferner bereits ein Abgas-Saugkanal bekannt, bei welchem
der im Querschnitt viereckige Saugkanal an drei Seiten geschlossen ist, jedoch in
seiner Oberseite einen Längsschlitz aufweist, der von einer Kautschukbahn abgedeckt
wird. Unter die Kautschukbahn greift ein Saugwagen, der auf diese Weise die Kautschukbahn
teilweise von dem Saugkanal abhebt und damit eine Strömungsverbindung von einer Absaugvorrichtung
zum Saugkanal herstellt. Diese Absaugvorrichtung ist jedoch verhältnismäßig aufwendig,
da eine mehrfache Umlenkung des Saugschlauches von unten nach oben und wieder nach
unten in den Saugkanal und ein aufwendiger Mechanismus zum Abheben der Kautschukbahn
erforderlich sind.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, die beim Stand der Technik auftretenden Nachteile zu
vermeiden und einen einfachereren Abgas-Saugkanal zu schaffen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe dient eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, welche
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kanalseitenwand von unter 30° bis 60°, vorzugsweise
etwa 45° zur Kanalunterwand geneigten Gitterstäben, Gitterrosten, Gittern, Lochplatten
o.ä. gebildet ist, die auf ihrer Außenseite von einer hochschwenkbaren Lippe abgedeckt
sind, und daß der Saugwagen mit einem kanalseitigen Anschlußstück unter die Lippe
greift.
[0007] Anstelle von Gitterstäben oder Gitterrosten lassen sich auch andere Einrichtungen
wie Gitter, Netze, Lochplatten o.ä. verwenden, sofern sie nur einen Strömungsdurchtritt
vom Saugwagen zum Saugkanal gestatten und andererseits eine Auflage für die die Seitenwand
verschließende Lippe bilden.
[0008] Gemäß Erfindung ist somit der Saugwagen seitlich neben einem stationären Abgaskanal
aufgehängt, und zwar zweckmäßigerweise in einem Rahmengerüst, das an seiner Oberseite
Laufräder aufweist, welche in eigens dafür vorgesehenen Schienen laufen. Die Schienen
sind auf an sich bekannte Weise an einer Gebäudedecke zu befestigen, beispielsweise
an einem oder mehreren Hauptträgern. Der Schlauchwagen trägt an seiner Unterseite
einen senkrecht nach unten hängenden Absaugvorrichtung und lenkt somit die Abgasströmung
um 90° in den Saugkanal um.
[0009] Vorzugsweise ist an der Unterseite des Saugkanals in der Nähe von dessen Kanalunterwand
ein weiterer Lippenstreifen vorgesehen, welcher die Unterseite des Saugwagen-Anschlußstücks
abdichtet.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform ist an die geneigte und von der erwähnten Lippe
verschließbare Kanalseitenwand ein unter die Lippe greifendes Anschlußstück vorgesehen,
welches in einen verfahrbaren weiteren Saugkanal übergeht. Der weitere Saugkanal befindet
sich dabei etwa auf der Höhe des stationären Saugkanals und verläuft zweckmäßigerweise
im rechten Winkel dazu, obgleich auch eine andere Winkelausrichtung möglich ist. Der
verfahrbare Saugkanal ist wiederum zweckmäßigerweise mit einer geneigten Kanalseitenwand
versehen, die von einer Lippe abgedichtet wird. Greift nun unter die Lippe des verfahrbaren
Saugkanals ein verfahrbarer Saugwagen der zuvor erwähnten
Art, so kann dessen Absaugvorrichtung praktisch jeden beliebigen Punkt innerhalb eines
Rechtecks erreichen, welches durch die Länge des stationären und des verfahrbaren
Saugkanals beschrieben wird.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren näher erläutert; es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels;
Figur 2 eine Vorderansicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1; und
Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit zum Hauptkanal rechtwinkelig angeordnetem
zweiten Saugkanal.
[0012] Figur 1 zeigt einen Saugkanal 22 mit horizontaler Kanaloberwand 12 und dazu paralleler
Kanalunterwand 19, die zusammen mit einer die beiden Wände verbindenden Kanalrückwand
20 einen geschlossenen Kasten bilden. Gegenüber der Kanalrückwand 20 ist eine Kanalseitenwand
18 durch schräge Gitterstäbe 11 gebildet, welche die Kanalunterwand 19 mit der Kanaloberwand
12 unter einem Winkel von 30
0 bis 60° vorzugsweise unter 45° verbinden. Anstelle der Gitterstäbe 11 können auch
Lochplatten, Gitter, Siebbleche oder ähnliche luftdurchlässige Einrichtungen vorgesehen
sein. Durch die Schrägstellung der Gitterstäbe 11 ist die Kanalunterwand 19 breiter
als die Kanaloberwand 12. Letztere ist über Stehbolzen 21 an Hauptträgern 2 befestigt.
Die Hauptträger 2 sind üblicherweise in der Nähe der Decke einer Werkshalle montiert
und tragen somit den stationären Saugkanal 22.
[0013] In der Nähe der Kanaloberwand 12 ist eine Lippe 7 aus Gummi oder Kautschuk durch
einen Haltestreifen 9 und Schrauben 8 an dem Saugkanal 22 befestigt, und zwar vorzugsweise
unter einem mit den Gitterstäben 11 fluchtenden Flansch 25 des Saugkanals 22. Die
Lippe 7 erstreckt sich über die gesamte Länge des Saugkanals 22 und verschließt normalerweise
mit ihrem Unterrand frei auf den Gitterstäben 11 aufliegend die Kanalseitenwand 18
des Saugkanals 22. Dadurch ist die Lippe 7 von den Gitterstäben 11 abhebbar und die
Kanalseitenwand 18 kann auf diese Weise in dem Bereich geöffnet werden, in dem die
Lippe 7 von den Gitterstäben 11 abgehoben ist. Hierzu dient ein Saugwagen 1 mit einem
Anschlußstück 6, das in Längsrichtung des Saugkanals 22 etwa Tropfenform hat und sich
allmählich sanft nach oben wölbt, so daß es bei der Bewegung des Saugwagens l entlang
dem Saugkanal 22 zunächst die Lippe 7 nur geringfügig von den Gitterstäben 11 abhebt,
während eine maximale Abhebung der Lippe 7 von den Gitterstäben 11 und damit eine
maximale Öffnung der Kanalseitenwand 18 in der Mittelebene des Saugwagens 1 erfolgt.
Zweckmäßigerweise ist die Oberseite des Anschlußstücks 6 unter einem Winkel von etwa
10° bis 30° zur Horizontalen geneigt, um die Lippe 7 nicht übermäßig hochschwenken
zu müssen.
[0014] Der Saugwagen 1 besitzt einen aus Querträgern 13 und Längsträgern 14 gebildeten Rahmen,
der über Streben 4 und Laufräder 3 in Schienen 23 verfahrbar ist. Die Schienen 23
sind auf an sich bekannte Weise beispielsweise an den Hauptträgern 2 montiert.
[0015] Unter dem Anschlußstück 6 ist ein weiterer Lippenstreif en 15 in Verlängerung der
Kanalunterwand 19 durch einen Haltestreifen 16 und Schrauben 17 montiert, welcher
die Unterseite des Saugwagen-Anschlußstücks 6 abdichtet. Hierzu weist das Anschlußstück
6 des Schlauchwagens 1 einen sanft gekrümmten Übergangsabschnitt von seiner der Kanalseitenwand
18 benachbarten Öffnung zu dem Abgasschlauch-Anschlußbereich 26 auf.
[0016] Figur 2 zeigt eine Vorderansicht in Richtung des Pfeils A auf die Vorrichtung gemäß
Figur 1, wobei der aus den Querträgern 13 und den Längsträgern 14 gebildete Rahmen
des Schlauchwagens 1 erkennbar ist. Außerdem erkennt man die sanfte Wölbung des Anschlußstücks
6, welche die Lippe 7 allmählich von der Kanalseitenwand 18 bis zu dem in Figur 1
dargestellten Maximum abhebt. Figur 2 ist nur eine schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels, in welchem Einzelheiten aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen
sind. Gleiche Teile wie in den Figuren 1 oder 3 sind jedoch mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0017] Figur 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel mit einem stationären Saugkanal 22,
dessen schräge Kanalseitenwand 18 in zuvor erwähnter Weise durch eine Lippe 7 aus
Kautschuk oder Kunststoff aufgrund ihres Eigengewichts und des Unterdrucks verschließbar
ist. Zur Halterung der Lippe 7 dienen wiederum Gitterstäbe 11; es können jedoch auch
Siebplatten, Lochbleche, Gitter oder ähnliche Einrichtungen zum Halten der Lippe 7
vorgesehen sein. Das Anschlußstück 6' ist bei diesem Ausführungsbeispiel nicht um
90
o nach unten abgewinkelt, sondern setzt sich etwa gerade in einen verfahrbaren Saugkanal
22' fort, welcher bis auf die Verfahrbarkeit gleich wie der stationäre Saugkanal 22
gebaut ist. Zum Verfahren des verfahrbaren Saugkanals 22' dienen an sich bekannte
Streben 4', welche an ihrem oberen Ende Laufräder 3' tragen, die in Schienen 23' laufen.
Die Schienen 23' sind in der zuvor erwähnten und an sich bekannten Weise an der Decke
einer Werkshalle oder an Hauptträgern 2 angebracht. Die schräge Seitenwand des verfahrbaren
Saugkanals 22' wird wiederum von einer Lippe 7 überdeckt, unter welche der in Figur
3 nicht erkennbare Saugwagen 1 mit seinem Anschlußstück 6 auf die in Verbindung mit
Figur 1 beschriebenen Weise greift. Die Ausführungsform gemäß Figur 3 besitzt den
Vorteil, daß der Schlauchwagen 1 praktisch jeden Punkt eines Rechtecks erreichen kann,
welcher durch die Länge der stationären und verfahrbaren Saugkanäle 22 und 22' definiert
ist.
[0018] Es wird darauf hingewiesen, daß in einer anderen bevorzugten Ausführungsform das
Anschlußstück 6 des Saugwagens 1 in seiner Form so abgeflacht ist, daß die Lippe 7
durch den Saugwagen nur halb-ellipsenförmig angehoben wird. Gegenüber der tropfenförmigen
Abhebung der Lippe 7 bedeutet die halb-ellipsenförmige Abhebung keine Querschnittsverkleinerung
für ein an den Saugwagen 1 angeschlossenes Absaugrohr. Auch bei dieser Ausführungsform
gleiten die Lippenwand und der Saugwagen eng aufeinander.
1. Vorrichtung zum Absaugen von gasförmigen Schadstoffen, insbesondere von Abgasen
aus Verbrennungsmotoren, mit einem stationären Saugkanal (22), an dem ein Saugwagen
(1) mit Absaugeinrichtung verfahrbar angeordnet ist und wobei der Saugkanal (22) geschlossene
Ober-, Rück- und Unterwände (12, 20, 19) sowie eine freigebbare Kanalseitenwand (18)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalseitenwand (18) von unter 30° bis 600, vorzugsweise etwa 45° zur Kanalunterwand (19) geneigten Gitterstäben (11), Gitterrosten,
Gittern, Lochplatten o.ä. gebildet ist, die auf ihrer Außenseite von einer hochschwenkbaren
Lippe (7) abgedeckt sind, und daß der Saugwagen (1) mit einem kanalseitigen Anschlußstück
(6) unter die Lippe (7) greift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippe (7) aus Kautschuk
oder Kunststoff oder einem sonstigen dehnbaren Material besteht und in der Nähe der
Kanaloberwand (12) mit ihrem Oberrand befestigt ist, während ihr Unterrand frei auf
den Gitterstäben (11), Gitterrosten, Gittern, Lochplatten o.ä. der Kanalseitenwand
(18) aufliegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe des
Unterrandes der Kanalseitenwand (18) ein Lippenstreifen (15) aus Kautschuk oder Kunststoff
montiert ist, der sich etwa in Verlängerung der Kanalunterwand (19) in Richtung auf
den Saugwagen (1) erstreckt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (6)
des Saugwagens (1) sanft gewölbt ist und die schräg auf den Gitterstäben (11) o.ä.
aufliegende Lippe (7) beim Verfahren allmählich anhebt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugwagen (1)
einen unteren Übergangsabschnitt (24) aufweist, welcher von dem Lippenstreifen (15)
dichtend berührt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugwagen
(1) die Absaugeinrichtung nach unten hängend trägt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Saugwagen (1) ein weiterer Saugkanal (22') angeschlossen ist, der sich etwa auf der
Höhe des ersten Saugkanals (22) im Winkel zu diesem erstreckt und gegenüber dem ersten
Saugkanal (22) verfahrbar ist.