[0001] Die Erfindung betrifft ein Kühlmöbel mit einem umlaufenden, in den Eckbereichen auf
Gehrung miteinander verbundenen Dichtungsrahmen, insbesondere eine Gefriertruhe, bestehend
aus einem Kühlgutbehälter und einem Verschlußdeckel, in dessen Randbereichen der Dichtungsrahmen
angeordnet ist und in geschlossenem Zustand die Öffnung des Kühlgutbehälters luftdicht
abschließt, wobei der Dichtungsrahmen Elemente zum beschleunigten Druckausgleich bei
Öffnungs- u. Schließmaßnahmen des Verschlußdeckels aufweist.
[0002] Aus dem Deutschen Patent 1 601 171 ist ein aus einer Profildichtung bestehender Dichtungsrahmen
für ein Kühlmöbel bekannt, welcher einen in der Profildichtung mit der Außenluft in
Verbindung stehenden Luftdurchlaß aufweist, der gegen den Innenraum der Gefriertruhe
hin durch eine zusätzliche Lippendichtung abgedeckt ist. Mit dieser Anordnung wird
erreicht, daß mit dem Schließen der Gefriertruhentür ein rascher Druckausgleich zwischen
der Luft im Kühlraum und der das Kühlmöbel umgebenden Außenluft stattfinden kann.
Der Luftdurchlaß selbt ist in der Profildichtung als Durchgangsbohrung ausgebildet.
[0003] Der Nachteil dieses bekannten Prinzips ist darin zu sehen, daß die Luft-Durchgangsbohrung
in die Profildichtung nach deren Herstellung eingebracht werden muß. Da auf die Länge
der Profildichtung verteilt mehrere solcher Durchgangsbohrungen angeordnet sein müssen,
um einen optimalen Luftausgleich zwischen dem Innenraum des Kühlmöbels und der Außenluft
zu erzielen, ist ein erheblicher Arbeitsaufwand erforderlich, um die entsprechenden
Öffnungen in die Profildichtung einzubringen.
[0004] Aus der US-Patentschrift 3 201 833 ist eine weitere Profildichtungs-Anordnung für
Kühlmöbel bekannt, bei der zur Verringerung der Öffnungskräfte bei Kühlmöbeltüren
eine bewußt herbeigeführte Einschnürung der Atmungshöhe des Dichtungsrahmens herbeigeführt
wird. Zu diese Zweck wird der Dichtungsrahmen partiell mit einem Band, das z. B. ein
Klebeband sein kann, eingeschnürt. Die Wirkung dieser Maßnahme ist die, daß beim Anheben
des Kühlmöbel-Deckel, d. h. beim Aufbringen der Öffnungskraft an den Stellen der Einschnürung
früher der Luftausgleich zwischen dem Innenraum des Kühlmöbels und der Außenluft eintreten
kann, so daß die zur Öffnung erforderliche Kraftaufwendung verringert wird. Der Nachteil
dieser Maßnahme ist darin zu sehen, daß die Einschnürungen durch Umwickeln des Dichtungsrahmens
an den dafür vorgesehenen Stellen mit dem Klebeband nachträglich vorgenommen werden
müssen. Die Einschnürungen können beispielsweise durch zusätzliche Arbeitsgänge hergestellt
werden, wenn der Dichtungsrahmen in den Eckbereichen bereits miteinwander ver- - bunden
ist. Danach wird dann an einer festzulegenden Stelle über der Längsausdehnung des
Dichtungsrahmens eine oder mehrere solcher radialen Einschnürungen durch Umwickeln
mit dem Klebeband hergestellt. Die Einschnürungen können aber auch bereits an den
unverbundenen Profildichtungsteilen hergetellt werden, wonach dann die einzelnen Profildichtungsteile
in den Eckbereichen durch entsprechende Verbindung zu dem Dichtungsrahmen aufgebaut
werden.
[0005] Hier setzt die Erfindung ein, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, die Nachteile
des bekannten Standes 'der Technik - insbesondere der Nachbearbeitung der Profildichtungsteile
- zu vermeiden.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird in erster Linie darin gesehen, einen Dichtungsrahmen
für ein Kühlmöbel zu schaffen, welcher ohne zusätzliche Arbeitsschritte während des
Zusammenfügens der Rahmenteile zu den Dichtungsrahmen in den Fügebereichen die Elemente
zum beschleunigten Druckausgleich erhält. Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen,
daß der Querschnitt des Dichtungsrahmens in den Gehrungsecken auf eine Höhe verringert
ist, welche bis zu 2 mm über dem Scharnierabstand zwischen dem Verschlußdeckel und
dem Kühlgutbehälter liegt.
[0007] Vorteilhaft erfolgt die Querschnittsverringerung bei der Verschweißung der Profileinzelteile
zu dem Dichtungsrahmen.
[0008] Der erfindungsgem. Dichtungsrahmen macht sich die Möglichkeit zunutze, beim Zusammenfügen
der Dichtugnsrahmenteile in den Eckbereichen in einem einzigen Arbeitsschritt die
Querschnittsverringerung bleibend einzubringen, die für einen schnellen Druckausgleich
beim Öffnen des Kühlmöbel-Deckels erforderlich sind. Die Erfindung macht sich weiterhin
die Tatsache zunutze, daß beim Zusammenfügen der einzelnen Profillägen des Dichtungsrahmens
in den Gehrungseckbereichen durch die Applikation von Schweißwärme eine Plastifizierung
des zur Herstellung des Dichtungsprofils verwendeten Kunststoffmaterials stattfindet,
die nicht nur zum Verbinden der einzelnen Profilteile verwendet werden kann, sondern
gleichzeitig zur bleibenden Absenkung des Querschnittes der Profildichtung im Verbindungsbereich
der Gehrun
gsecken. Das Kunststoffmaterial wird in diesen Bereichen in die Profildichtung hinein
verdrückt und bleibt durch Abkühlung in dieem verdrückten Zustand stehen. Die Eckverschweißung
und synchron laufende Querschnittsverringerung kann dabei so eingestellt werden, daß
auch im querschnittsverringerten Eckbereich eine atmende Bewegung des Dichtungsrahmens
noch möglich ist.
[0009] Dies ist insbesondere deswegen erforderlich, weil beim Anheben des Kühlmöbeldeckels
eine gewisse Kraft erforderlich sein muß, bis durch Abheben der Dichtung in den Eckbereichen
der Druckausgleich stattfindet, da sonst eine luftdichte Absperrung des Kühlgutbehälters
nicht erzielbar wäre.
[0010] Diese verringerte Kraft ergibt sich aus der Tatsache, daß die Dichtung im Gehrungseckbereich
bis zu einem Abstand abgeschweißt ist, der geringfügig über dem Scharnierabstand zwischen
dem Verschlußdeckel und dem Kühlgutbehälter liegt. Dieser Abstand ist erfindungsgemäß
bis zu 2 mm einstellbar und richtet sich nach dem Gewicht des Kühlmöbel- deckels sowie
der Größe des Kühlmöbels selbst. Wesentlich ist jedenfalls, daß mit dieser Abstandsangabe
ein verringerter Dichtbereich erhalten bleibt, den es gilt, bei der Öffnung des Kühlmöbeldeckels
zu überwinden, bevor der Druckausgleich stattfindet.
[0011] In der Zeichnung ist im Querschnitt eine Profildichtung schematisch dargestellt,
die zu einem erfindungsgemäßen Dichtungsrahmen verarbeitet werden kann. Es zeigt:
Fig. 1 die Profildichtung im Extrusionszustand
Fig. 2 die Profildichtung in ihren Arbeitsbereichen
Fig. 3 die Profildichtung in den abgeschweißten Eckbereichen
[0012] In Fig. 1 ist die Profildichtung 1 gezeigt, welche aus dem Profilfuß 2 und dem Dichtbalg
3 besteht. Der Profilfuß 2 beteht aus den Verrasterungsteilen 21, 22, welche für einen
sicheren Sitz des Dichtungsrahmens an dem Verschlußdeckel sorgen. Der Dichtbalg 3
besteht in der gezeigten Darstellung aus einem dreigeteilten Hohlprofil. Diese Dreiteilung
erfolgt durch die im Dichtbalg 3 eingeformten Sperrwände 31, 32, 33, welche zusammen
mit den Außenwänden 34, 35, 36 des Dichtbalges 3 die Teilhohlkammern 37, 38, 39 bilden.
[0013] In Fig. 2 ist die Profildichtung gemäß Fig. 1 in ihren Arbeitsbereichen dargestellt.
Zeigt Fig. 1 noch die Profildichtung in ihrem Extrusionszustand, so gibt Fig. 2 den
Zustand der Dichtung wieder, wie er sich nach dem Einsetzen in den Verschlußdeckel
als bleibende Verformung -bedingt durch die auftretenden Arbeitsdrücke - ergibt. Die
Außenwände 34 und 36 des Dichtbalges haben sich in der gestrichelt dargestellten Form
der bleibenden Verformung gerundet und nach außen geschoben. Die Innenstege 31, 32
sind dieser Bewegung nach außen gefolgt. Sie bilden nunmehr mit dem Innensteg 33 eine
gegenüber der Darstellung in Fig. 1 abgeflachte Y-Form. Die Aufwand 35 des Dichtbalges
3 hat sich ebenfalls in ihren Ausbauchungen verflacht.
[0014] In den voll gezeichneten Umrissen zeigt Fig. 2 gegenüber der bleibenden Verformung
der Profildichtung in der gestrichelten Ausführung die Lage der höchsten Verpressung
beim Aufliegen des Verschlußdeckels auf dem Kühlgutbehälter. Die Außenwände 34, 36
des Dichtungsbalgs 3 sind noch weiter nach außen gedrückt, die Innenstege 31, 32 sind
nahezu rechtwinkelig zum Innensteg 33 gestellt und die Außenwand 35 liegt annähernd
an den Innenstegen 31, 32 an. Aus dieser Darstellung wird leicht ersichtlich, daß
ein weiteres Zusammenpressen des Dichtungsbalges 3 nicht mehr möglich ist, da sich
dem der Innensteg 3,3 und die daran angelenkten Innenstege 31, 32 entgegenstellen
würden.
[0015] Gegenüber der Darstellung des wirksamen Arbeitsbereiches des Dichtprofils in Fig.
2 zeigt Fig. 3 die Profildichtung in den abgeschweißten Eckbereichen. Hier ist der
Endbereich der Verpressung gem. Fig. 2 noch nicht erreicht, d. h. die Außenwand 35
des Dichtbalges 3 steht noch geringfügig von den Innenstegen 31, 32 ab.
[0016] Der Unterschied zwischen der in Fig. 2 gezeigten Endverpressung der Profildichtung
und dem Abstand der in Fig. 3 gezeigten Eckverschweißung zeigt die Verpressmöglichkeit
in den geschweißten Eckbereichen. Beim Öffnen des Verschlußdeckels ist lediglich so
viel Kraft aufzuwenden, die erforderlich ist, um das Dichtprofil aus der in Fig. 2
gezeigten Stellung der Endverpressung auf die in Fig. 3 gezeigten Bereich der Eckenabschweißung
zu bringen. Sobald die zum Öffnen aufgewendetre Kraft über den in Fig. 3 gezeigten
Eckenabschweiß-Bereich hinausgeht, tritt der Druckausgleich zwischen dem Innenraum
des Kühlmöbels und der Außenathmosphäre ein. Danach hebt der Verschlußdeckel völlig
vom Kühlgutbehälter ab.
[0017] Bei der weiteren Öffnung aus der Situation der Fig. 3 bis zum gestrichelten Bereich
der Fig. 2 muß dann die Öffnungskraft nicht mehr gegen einen erhöhten Innendruck gerichtet
werden, sondern sie hat hier lediglich noch die Adhäsionskräfte des Dichtungsrahmens
gegenüber dem Kühlgutbehälter zu überwinden.
1. Kühlmöbel mit einem umlaufenden, in den Eckbereichen auf Gehrung miteinander verbundenen
Dichtungsrahmen, insbesondere für Gefriertruhen, bestehend aus einem Kühlgutbehälter
und einem Verschlußdeckel, in dessen Randbereichen der Dichtungsrahmen angeordnet
ist und in geschlossenem Zustand die Öffnung des Kühlgutbehälters luftdicht abgeschließt,
wobei der Dichtungsrahmen Elemente zum beschleunigten Druckausgleich bei Öffnungs-
u. Schließmaßnahmen des Verschlußdeckels aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Querschnitt des Dichtungsrahmens in den Gehrungsecken auf eine Höhe verringert ist,
welche bis zu 2 mm über dem Scharnierabstand zwischen dem Verschlußdeckel und dem
Kühlgutbehälter liegt.
2. Kühlmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsverringerung
bei der Verschweißung der Dichtprofile zu dem Dichtungsrahmen erfolgt.