[0001] Die Erfindung betrifft ein Kupplungselement für Verbundbauteile mit starren Deckschichten
und einer Kernschicht aus geschlossenzelligem Hartschaumstoff, der durch Aufschäumen
eines zwischen die Deckschichten eingebrachten Reaktionsgemisches bei gleichzeitiger
Entlüftung des Hohlraumes hergestellt wird, wobei jeweils in den Stirnflächen bzw.
im Randbereich der Seitenflächen des Verbundbauteiles eine Kupplungshälfte von zweiteiligen
Hakenkupplungen angeordnet ist, die jeweils einen in einem Gehäuse angeordneten Schließbolzen
bzw. verschwenkbaren Schließhaken umfaßt.
[0002] Kupplungselemente der voranstehend beschriebenen Art für Verbundbauteile sind bekannt.
Diese Verbundbauteile werden mittels der zweiteiligen Hakenkupplungen an Ort und Stelle
beispielsweise zu Kühlzellen oder Kühlhäusern zusammengesetzt, indem die den Boden,
die Seitenwände und die Decke bildenden Verbundbauteile mit Hilfe der zweiteiligen
Hakenkupplungen miteinander verbunden werden. Die entweder einen Schließbolzen oder
einen verschwenkbaren Schließhaken enthaltenden Gehäuse der Kupplungshälften sind
zu diesem Zweck an vorher bestimmten Stellen in den Stirnflächen bzw. in den Randbereichen
der Seitenflächen der Verbundbauteile angeordnet.
[0003] Die bekannten Verbundbauteile werden in einer stabilen Form hergestellt, in die zuerst
die untere Deckschicht, anschließend die Gehäuse der Hakenkupplungen und schließlich
die obere Deckschicht eingelegt werden, wobei die Gehäuse auf Seiten- bzw. Querholme
der Form aufgesteckt werden, die die späteren Stirnflächen des Verbundbauteiles bilden.
Nach Einbringen der Form in eine Presse wird das vorzugsweise flüssige Reaktionsgemisch
in den Hohlraum eingeführt, wobei das Volumen des Reaktionsgemisches zwischen 35 und
45 % des Gesamtvolumens der herzustellenden Kernschicht liegt. Der unter einem Überdruck
bis zu 2 bar expandierende Schaum füllt unter Verdrängung der im Hohlraum der Form
befindlichen Luft den kompletten Hohlraum aus und verbindet bei seiner anschließenden
Aushärtung nicht nur die starren Deckschichten miteinander, sondern hält auch die
eingeformten Kupplungshälften fest. Damit die beim Aufschäumvorgang verdrängte Luft
aus dem Hohlraum der Form entweichen kann, müssen Entlüftungsöffnungen vorgesehen
werden. Diese sind entweder in den Deckschichten oder in den Seiten- und Querholmen
der Form vorgesehen. Der aus diesen Entlüftungsöffnungen austretende Schaum muß nach
der Fertigstellung des Verbundbauteils entfernt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kupplungselement für Verbundbauteile
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei deren Herstellung auf die Anbringung
spezieller Entlüftungsöffnungen verzichtet werden kann.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Gehäuse der Hakenkupplungen mit einer Mehrzahl von Entlüftungsöffnungen versehen
sind. Durch die Ausbildung der für den Herstellvorgang erforderlichen Entlüftungsöffnungen
an den Gehäusen der Hakenkupplungen entfällt die Notwendigkeit, spezielle Entlüftungsöffnungen
anzubringen bzw. als vorgefertigte Formkörper in die Form zur Herstellung der Verbundbauteile
einzusetzen. Da sich die Gehäuse der Hakenkupplungen gleichmäßig über den Umfang der
Stirnflächen verteilen, erfolgt mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag eine gleichmäßige
und gute Entlüftung des Hohlraumes, ohne daß hierfür besondere Maßnahmen getroffen
werden müssen.
[0006] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Entlüftungsöffnungen als Kanäle
mit kleinem Querschnitt und gegenüber dem Querschnitt großer Länge ausgebildet, so
daß zwar Luft nahezu ungehindert austreten kann, das Austreten von Schaumstoff jedoch
verhindert wird. Auf diese Weise entfällt die Notwendigkeit einer Nachbearbeitung
des Verbundbauteils durch Entfernen überschüssigen Schaumstoffes.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Entlüftungsöffnungen
zwischen dem Innenraum des Gehäuses und einer dem Inneren des Verbundbauteils zugewandten
Außenfläche des Gehäuses ausgebildet. Die Entlüftung erfolgt somit über den Innenraum
der Kupplungsgehäuse.
[0008] Bei einer erfindungsgemäßen Weiterbildung dieses Vorschlages sind die Entlüftungsöffnungen
innerhalb von stopfenartigen Ansätzen ausgebildet, die an der Rückseite des Gehäuses
ausgebildet sind. Durch diesen erfindungsgemäßen Vorschlag ergibt sich die Möglichkeit,
die zur Herstellung der aus Kunststoff bestehenden Kupplungsgehäuse vorhandenen Formen
ohne großen Aufwand derart umrüsten zu können, daß die Kupplungsgehäuse nunmehr mit
stopfenartigen Ansätzen und darin ausgebildeten Entlüftungsöffnungen hergestellt werden.
[0009] Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung sind die Entlüftungsöffnungen
innerhalb von seitlich am Gehäuse ausgebildeten Kammern ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform
erfolgt die Entlüftung des Hohlraumes nicht durch das Innere der Kupplungsgehäuse,
sondern durch die seitlich am Kupplungsgehäuse ausgebildeten Kammern, so daß auch
vereinzelt durch die Entlüftungsöffnungen hindurchtretender Schaumstoff nicht in das
Innere der Kupplungsgehäuse gelangt.
[0010] Die Entlüftungsöffnungen können erfindungsgemäß mit einem kreisförmigen oder mit
einem kreisbogenabschnittförmigen Querschnitt ausgebildet werden. Diese Querschnittsausbildung
ermöglicht eine besonders einfache Herstellung der Entlüftungsöffnungen als Kanäle
mit kleinem Querschnitt und großer Länge.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Entlüftungsöffnungen durch ein textiles
Flächengebilde mit Öffnungen geringen Querschnitts abgedeckt. Dieses textile Flächengebilde
kann erfindungsgemäß durch eine Matte aus Nadelfilz gebildet sein. Vorzugsweise ist
das textile Flächengebilde in einer rahmenartigen Aussparung des Gehäuses angeordnet..Die
vom textilen Flächengebilde abgedeckten Entlüftungsöffnungen können durch im Abstand
voneinander sowie parallel zueinander verlaufende Stege gebildet sein.
[0012] Auf der Zeichnung sind außer Darstellungen der Verwendung und der Herstellung der
Verbundbauteile vier Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Kupplungsgehäusen
dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer aus Verbundbauteilen zusammengesetzten Kühlzelle,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine Form zur Herstellung von Verbundbauteilen,
Fig. 3 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie III-III in Fig. 2 durch die Form,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Kupplungsgehäuses,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch das Kupplungsgehäuse gemäß Fig. 4,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Rückseite des Kupplungsgehäuses gemäß den Fig. 4 und
5,
Fig. 7 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform des Kupplungsgehäuses mit
einer abgeänderten Art der Entlüftungsöffnungen,
Fig. 8 eine der Fig. 6 entsprechende Teilansicht der Ausführungsform nach Fig. 7,
Fig. 9 eine Seitenansicht einer dritten Ausführunasform entsprechend der Darstellung
in Fig. 4,
Fig. 10 eine der Fig. 6 entsprechende Ansicht der dritten Ausführungsform,
Fig. 11 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie XI-XI in Fig. 10,
Fig. 12 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform des Kupplungsgehäuses,
Fig. 13 eine Stirnansicht des Kupplungsgehäuses nach Fig. 12 gemäß Pfeil 13 und
Fig. 14 eine der Fig. 13 entsprechende Stirnansicht, jedoch ohne den die Entlüftungsöffnungen
abdeckenden Nadelfilz.
[0013] In Fig. 1 ist anhand eines Ausführungsbeispiels der Bau einer Kühlzelle aus Verbundbauteilen
1 dargestellt, die gemäß Fig. 3 aus zwei starren Deckschichten 2 und 3 und einer Kernschicht
4 aus geschlossenzelligem Hartschaumstoff bestehen. In den Stirnflächen bzw. im Randbereich
der Seitenflächen der Verbundbauteile 1 sind zweiteilige Hakenkupplungen angeordnet,
die jeweils einen in einem Gehäuse 5 angeordneten Schließbolzen bzw. einen in einem
Gehäuse verschwenkbaren Schließhaken umfassen, wie dies im linken oberen Teil der
Fig. 1 zu erkennen ist.
[0014] Die Herstellung der Verbundbauteile 1 erfolgt in einer Form, wie dies in den Fig.
2 und 3 dargestellt ist. Diese Form umfaßt eine Formgrundplatte 6, auf welche eine
starre Deckschicht 2 gemäß Fig. 3 aufgelegt wird. Die Stirnflächen des Verbundbauteiles
1 werden durch Formseitenholme 7 gebildet, die am besten in der Draufsicht der Fig.
2 zu erkennen sind. An diese Formseitenholme 7 werden die Kupplungsgehäuse 5 angesetzt,
die bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel in den Stirnflächen des Verbundbauteiles
1 eingeformt werden sollen. Anschließend wird die zweite Deckschicht 3 in die Form
eingelegt und die Form durch Aufbringen der Formdeckplatte 8 geschlossen. Nunmehr
wird über das in Fig. 2 zu erkennende Füllrohr 9 ein Reaktionsgemisch in den Hohlraum
der Form eingebracht, welches durch Aufschäumen die Kernschicht bildet. Hierbei muß
die zwischen den Deckschichten 2 und 3 in der Form befindliche Luft entweichen. Dies
geschieht - wie die Pfeile in Fig. 2 andeuten - durch die Kupplungsgehäuse 5.
[0015] Bei dem ersten Ausführungsbeispiel eines derartigen Kupplungsgehäuses 5 in den Fig.
4 bis 6 sind an der Rückseite des Gehäuses 5 stopfenartige Ansätze 10 ausgebildet,
in denen jeweils eine Mehrzahl von Entlüftunsöffnungen 11 vorgesehen sind. Diese Entlüftungsöffnungen
11 sind als Kanäle mit kleinem Querschnitt und gegenüber ihrem Querschnitt großer
Länge ausgeführt, so daß zwar die Luft nahezu ungehindert austreten kann, ein Austreten
des Schaumstoffes jedoch verhindert wird. Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4
bis 6 haben die kanalförmigen Entlüftungsöffnungen 11 einen kreisförmigen Querschnitt,
der bei der Herstellung der Kupplungsgehäuse 5 aus Kunststoff auf einfache Weise gebildet
werden kann. Wie insbesondere Fig. 5 erkennen läßt, tritt die durch die Entlüftungsöffnungen
11 aus dem Inneren der Form austretende Luft in den Innenraum 12 des Kupplungsgehäuses
5 ein. Der Längsschnitt in Fig. 5 und die Ansicht in Fig. 6 lassen außerdem erkennen,
daß das Kupplungsgehäuse 5 mit Befestigungslöchern 13 für in die Kernschicht 4 einzuschraubende
Halteschrauben versehen ist.
[0016] Bei der zweiten Ausführungsform des Kupplungsgehäuses 5 nach den Fig. 7 und 8 besitzen
die Entlüftungsöffnungen 11 einen Querschnitt in der Form eines Kreisbo
genabschnit- tes, wie insbesondere die Fig. 8 ergibt. Auch bei dieser Ausführungsform
lassen sich die Entlüftungsöffnungen 11 als Kanäle mit kleinem Querschnitt und gegenüber
ihrem Querschnitt großer Länge ausbilden.
[0017] Während bei den beiden voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen die aus der
Form austretende Luft über den Innenraum 12 der Kupplungsgehäuse 5 ins Freie austritt,
zeigt das dritte Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 bis 11 Entlüftungsöffnungen 11
mit kreisförmigem Querschnitt, die innerhalb von seitlich am Gehäuse 5 ausgebildeten
Kammern 14 münden. Hierdurch läßt sich nicht nur eine größere Anzahl von Entlüftungsöffnungen
11 unterbringen, sondern es erfolgt auch eine unmittelbare Entlüftung unter Umgehung
des Innenraumes 12 der Kupplungsgehäuse 5, so daß mit Sicherheit ausgeschlossen wird,
daß Schaum über die Entlüftungsöffnung 11 in den Innenraum 12 der Kupplungsgehäuse
5 eindringen kann.
[0018] Das in den Figuren 12 bis 14 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel zeigt ein entsprechendes
Kupplungselement, bei dem die Entlüftungsöffnungen 11 innerhalb eines Rahmens 15 ausgebildet
sind. In diesem Rahmen 15 sind parallel und im Abstand voneinander verlaufende Stege
16 ausgebildet, die zwischen sich die Entlüftunasöffnungen 11 bilden. Um diesen Entlüftungsöffnungen
11 einen möglichst feinen Querschnitt zu geben, aus dem kein Schaum austreten kann,
sind die Entlüftungsöffnungen 11 durch ein textiles Flächengebilde 17 abgedeckt, beispielsweise
durch einen Nadelfilz. Dieser Nadelfilz ist im Querschnitt in Fig. 12 und in der Draufsicht
in Fig. 13 zu erkennen. In Fig. 14 wurde der Nadelfilz weggelassen, um die Entlüftungsöffnungen
11 und die Stege 16 darstellen zu können.
B e z u g s z i f f e r n l i s t e
[0019]
1 Verbundbauteil
2 Deckschicht
3 Deckschicht
4 Kernschicht
5 Kupplungsgehäuse
6 Formgrundplatte
7 Formseitenholm
8 Formdeckplatte
9 Füllrohr
10 Ansatz
11 Entlüftungsöffnung
12 Innenraum
13 Befestigungsloch
14 Kammer
15 Rahmen
16 Steg
17 textiles Flächengebilde
1. Kupplungselement für Verbundbauteile mit starren Deckschichten und einer Kernschicht
aus geschlossenzelligem Hartschaumstoff, der durch Aufschäumen eines zwischen die
Deckschichten eingebrachten Reaktionsgemisches bei gleichzeitiger Entlüftung des Hohlraumes
hergestellt wird, wobei jeweils in den Stirnflächen bzw. im Randbereich der Seitenflächen
des Verbundbauteils eine Kupplungshälfte von zweiteiligen Hakenkupplungen angeordnet
ist, die jeweils einen in einem Gehäuse angeordneten Schließbolzen bzw. verschwenkbaren
Schließhaken umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuse (5) der Hakenkupplungen
mit einer Mehrzahl von Entlüftungsöffnungen (11) versehen sind.
2. Kupplungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsöffnungen
(11) als Kanäle mit kleinem Querschnitt und gegenüber dem Querschnitt grosser Länge
ausgebildet sind.
3. Kupplungselement nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsöffnungen
(11) zwischen dem Innenraum (12) des Gehäuses (5) und einer dem Inneren des Verbundbauteils
(1) zugewandten Außenfläche des Gehäuses (5) ausgebildet sind.
4. Kupplungselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftungsöffnungen (11) innerhalb von stopfenartigen Ansätzen (10) ausgebildet
sind, die an der Rückseite des Gehäuses (5) ausgebildet sind.
5. Kupplungselement nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsöffnungen
(11) innerhalb von seitlich am Gehäuse (5) ausgebildeten Kammern (14) ausgebildet
sind.
6. Kupplungselement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftungsöffnungen (11) mit einem kreisförmigen oder einem kreisbogenabschnittförmigen
Querschnitt ausgebildet sind.
7. Kupplungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsöffnungen
(11) durch ein textiles Flächengebilde (17) mit Öffnungen geringen Querschnitt abgedeckt
sind.
8. Kupplungselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde
(17) durch eine Matte aus Nadelfilz gebildet ist.
9. Kupplungselement nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das textile
Flächengebilde (17) in einer rahmenartigen Aussparung (15) des Gehäuses (5) angeordnet
ist.
10.Kupplungselement nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die vom textilen Flächengebilde (17) abgedeckten Entlüftungsöffnungen (11) durch
im Abstand voneinander sowie parallel zueinander verlaufende Stege (16) gebildet sind.