[0001] Im Kampf gegen Dekubitus-Geschwüre werden bekannterweise verschiedene Arten von Luftmatratzen
eingesetzt, besonders jene, die an Wechseldruckgeräte angeschlossen sind. Die bekannten
Wechseldruck-Luftmatratzen haben den Nachteil, dass die aufgeblasenen Luftkammern
hartgepumpt werden müssen, um zu verhindern, dass der Patientenkörper auf die Bettmatratze
durchdrückt. Dadurch werden Auflagedrucke auf den Patientenkörper von bis zu etwa
275 mm Hg erzeugt, wodurch an den Druckstellen jede Kapillardurchblutung unterbunden
wird. Luftmatratzen, die aus einer einzigen oder nur wenigen Luftkammern bestehen,
müssen ebenfalls hartgepumpt werden, weil sonst der Patient, mit seinen knochigen,
schweren Körperpartien und besonders beim Hochstellen des Kopfendes auf die Bettmatratze
durchdrücken würde mit resultierenden excessiven Druckwerten.
[0002] Die Erfindung bietet eine Luft-Flotations-Patientenunterlage, die es erlaubt, den
Patientenkörper auf weichaufgeblasenen Luftkammern, ähnlich wie auf Wasser flottieren
zu lassen. Die nur schwach aufgeblasenen, schmalen Luftzylinder (1) erlauben, dass
der Körper sich tief in die Luftkammern einbetten kann. Dadurch wird die Auflagefläche
bedeutend vergrössert und der Auflagedruck entsprechend verringert. Der geringe Durchmesser
der einzelnen Luftschläuche und die dadurch hohe Anzahl der Schläuche verhindern auch,
dass der Patientenkörper sogar beim Sitzen im Bett oder auf einem Stuhl durchdrücken
kann. Damit bietet die Erfindung eine Patientenunterlage, welche andauernd einen bedeutend
niedrigen Druck auf einen Patientenkörper ausübt, als bekannte Wechseldruck-Luftmatratzen,
und dies ohne die Anwendung von kostspieligen Wechselluftgeräten.
[0003] Die Erfindung beruht zum Teil auch auf der Beobachtung, dass bei Patientenunterlagen,
welche solide Materialien als Polsterung verwenden, wie Schaumstoffe, Felle usw..,
die Stellen unter besonders knochigen, schweren Körperstellen komprimiert werden,
wodurch sich der Druck auf diese Stellen besonders akzentuiert. Dadurch wird die Dekubitusgefahr
erhöht. Bei der Verwendung von Wasser und Luft als Polsterung gibt es jedoch keine
solche örtliche Druckakzentuierungen, weil diese zwei Materialien nicht komprimiert
sondern verdrängt werden.
[0004] Die Luft-Flotations-Unterlage kann aus einem einzigen Stück weichem Plastikmaterial
gefertigt werden. Bei einer solchen Fertigung werden die quer zum Bett laufenden,
zylindrischen Schläuche (1) an beiden Enden durch eine Schweissnaht (2) geschlossen
und in der Länge durch eine einzige Schweissnaht (3) gebildet. Somit formt die aus
einem Stück bestehende Plastikfolie Zylinderwände (4) und Zylinderverbindung (5),
wie auch Befestigungs-Umschläge (6). Jeder einzelne zylindrische Luftschlauch hat
ein eingeschweisstes Luftventil (7). Dadurch können auch besonders gefährdete oder
schon beschädigte Körperstellen noch besonders weich gebettet werden. Die Luft-Flotations-Patienten-
unterlage kann aber auch aus einzelnen, individuellen Luftschläuchen und einer zusätzlichen
Hülle zusammengesetzt werden. Diese Form der Unterlage erleichtert die Reparatur oder
den Ersatz eines beschädigten Luftschlauches.
[0005] Im folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung gegeben :
Fig. 1 Gesamtansicht einer Luft-Flotations-Matratze, die aus einem einzigen Stück
Plastik gefertigt ist.
Fig. 2 Detail von zwei einzelnen Luftröhren und ihrer Verbindung
Fig. 3 Längsschnitt durch Luft-Flotations-Matratze mit aufliegendem Patientenkörper
Fig. 4 Querschnitt durch Luft-Flotations-Matratze mit aufliegendem Patientenkörper
Fig. 5 Zeigt eine technische Variante der Luft-Flotations-Matratze. Bei dieser Variante
besteht die Unterlage aus einer Hülle (8) mit offenen Querröhren (9), in welche individuelle,
mit Luft aufgeblasene Plastikzylinder (10) eingeschoben werden. Diese Variante hat
zum Vorteil, dass einzelne, beschädigte Zylinder leicht entfernt und ausgewechselt
werden können.
Fig. 6 Zeigt eine weitere technische Alternative, wobei an der in Fig. 5 gezeigten
Matratze auf den beiden Längsseiten je ein Längsrahmen angeschweisst wird. Diese Längsrahmen
können mit Luft oder mit Schaumstoff gefüllt sein. Sie werden am Boden der Hülle (12)
der gesamten Matratzen-Länge entlang angeschweisst. Dies erlaubt, den Rahmen nach
unten zu kippen (13), wodurch die Röhrenenden freigelegt werden, damit die Luftzylinder
(10) eingeschoben oder deren Luftinhalt reguliert werden können. Bei hochgeklappten
Rahmenteilen (14) formen diese abschliessende Seitenkanten, wlche gleichzeitig für
den Patienten einen stabilisierenden seitlichen Rahmen bilden.
Fig. 7 Zeigt nochmals eine weitere technische Alternative, bei der die Patienten-Unterlage
für einen liegenden Patienten in 3 Teile geteilt wird, die mit Hilfe von Velcro-Streifen
(15) aneinander geheftet werden können. Diese Alternative gestattet die Verwendung
von nur einer oder zwei Teil-Unterlagen für weniger gefährdete Patienten.
Fig. 8 Zeigt die Luft-Flotations Unterlage, speziell bemessen für Rollstühle oder
gewöhnliche Stühle und Sessel.
Eine Antidekubitus Luft-Flotations-Patientenunterlage aus weichem Plastikmaterial.
Die gesamte Liege- oder Sitzfläche besteht aus einer Vielzahl, quer zum Patienten
laufenden, individuellen, schlauchförmigen Luftkammern. Jede Luftkammer kann unabhängig
aufgeblasen werden und besitzt ein eigenes Luftventil. Die Luftschläuche sind parallel
zueinander angeordnet und sind an ihrer Unterseite längsgeschweisst mit regelmässigen
Abständen zwischen allen Schläuchen, oder es werden individuelle Schläuche verwendet,
die in. eine Hülle eingeschoben werden, die ihrerseits die Schläuche in paralleler
Lage und in regelmässigen Abständen festhält. Die Abstände sind so gewählt, dass der
Patientenkörper an keiner Stelle zwischen zwei Schläuchen durchdrücken kann. Die ganze
Patientenunterlage kann aus einem einzigen Stück Plastik gefertigt werden, oder aber
aus einer Hülle und individuellen Luftröhren zusammengesetzt werden.