[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Naßbehandlung und Trocknung textiler Wickelkörper
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 und des weiteren eine Anlage zur Durchführung dieses
Verfahrens gemäß Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] Eine besondere Naßbehandlung textiler Wickelkörper besteht im Färben derselben, woran
anschließend eine Nachbehandlung mindestens im Wege des Spülens, regelmäßig jedoch
im Wege des Seifens, daran anschließenden Spülens und Avivierens erfolgt, wonach die
Wickelkörper getrocknet werden.
[0003] Im Wege des eingangs hinsichtlich seiner Gattung bezeichneten Verfahrens werden die
Wickelkörper nach Aufstecken auf Wickelkörperträger und Befestigen letzterer an einem
Trägersystem mitsamt letzterem in einen Naßbehandlungskessel, den sogenannten eigentlichen
Färbeapparat, eingebracht. In diesem Kessel werden die Wickelkörper mittels Färbeflotte
gefärbt, die dazu in der Regel in einem permanenten Umlauf durch die Wickelkörper
steht. Nach Abschluß des Färbevorgangs wird die verbrauchte Färbeflotte abgelassen,
wonach allerdings noch immer eine erhebliche Färbeflottenrestmenge im Textilgut enthalten
ist. Diese zurückgehaltene Restmenge ist von verschiedenen Faktoren abhängig, beispielsweise
von der Wickelungsdichte des Textilguts und der kapilaren Flüssigkeitsaufnahmekapazität.
Üblicherweise werden die Wickelkörper mit einer Dichte von ca. 250 g/1 bis 500 g/1
hergestellt. Dies bedeutet unter der Annahme des spezifischen Gewichts sowohl der
Färbeflotte als auch gemeinsam der Färbeflotte und des Textilguts - hier nach dem
Ablaufenlassen der Färbeflotte - je zu 1000 g/l, daß nach dem Ablaufenlassen der Färbeflotte
sich im Fall der Dichte des Textilguts von 250 g/1 noch 0,750 1 Färbeflotte und im
Fall der Dichte des Textilguts von 500 g/1 noch 0,500 1 Färbeflotte in der jeweiligen
Textilgutmenge befinden.
[0004] Die gesamte noch im Textilgut verbleibende Flottenmenge muß vor einer Nachbehandlung
vollständig abgeführt werden. Hierzu wird durch die im Naßbehandlungskessel auf dem
Trägersystem befindlichen Wickelkörper solange Frischwasser hindurchgeführt, bis die
ursprünglich in den Wickelkörpern enthaltene Färbeflotte ausgewaschen ist. Daher bildet
der Naßbehandlungskessel gleichzeitig den Nachbehandlungsbehälter. Dieser Spülvorgang
kann entweder ein kontinuierlicher oder ein diskontinuierlicher sein. Hieran können
sich dann noch auszuführende Nachbehandlungsvorgänge, wie beispielsweise Avivieren,
anschließen, wobei auf jeden Nachbehandlungsvorgang ein erneutes Spülen folgen muß.
[0005] Anschließend werden bei der bekannten Verfahrensweise die Wickelkörperträger einzeln
manuell und unter Zuhilfenahme mechanischer Hebemittel in eine Zentrifuge umgesetzt
und dort zentrifugiert. Durch dieses Zentrifugieren wird erreicht, ·daß in den Wickelkörpern
anschließend im Vergleich zu der nach dem Ablassen der Spülflotte aus dem Naßbehandlungskessel
im Textilgut befindlichen restlichen Spülflotte nur noch halb soviel Spülwasser enthalten
ist. Die soweit "trocken"zentrifugierten Wickelkörperträger werden anschließend wiederum
einzeln manuell und unter Zuhilfenahme mechanischer Hebeeinrichtungen auf ein Trägersystem
aufgesetzt und in einen Trockner eingebracht, wo die abschließende Trocknung stattfindet.
[0006] Anstelle des Zentrifugierens einzelner Wickelkörperträger bei dem bekannten Verfahren
ist im Zusammenhang mit diesem auch bereits der Versuch unternommen worden, alle noch
auf dem Trägersystem befindlichen Wickelkörperträger gleichzeitig in einem geschlossenen
Raum unter Vakuum zu setzen, um so eine bessere Entwässerung vor dem eigentlichen
Trocknungsvorgang zu erreichen. Diese Vakuumentwässerung hat sich jedoch in ihrem
Wirkungsgrad als dem Zentrifugieren einzelner Wickelkörperträger deutlich unterlegen
erwiesen.
[0007] Ein wesentlicher Nachteil der vorstehend beschriebenen bekannten Verfahrensweise
besteht darin, daß vor Beginn der Nachbehandlung und nach dem Ablassen der Färbeflotte
aus dem Naßbehandlungskessel in den textilen Wickelkörpern noch eine sehr erhebliche
restliche Färbeflottenmenge enthalten ist. Demzufolge können die textilen Wickelkörper
nur eine entsprechend geringe Spülwassermenge aufnehmen, so daß der bei jedem einzelnen
Spülvorgang erreichte Fortschritt der Ausspülung restlicher Färbeflotte nur verhältnismäßig
gering ist, was eine häufige Wiederholung der Spülvorgänge erforderlich macht. Parallel
hierzu wird insgesamt eine sehr große Spülwassermenge benötigt, so daß die bekannte
Verfahrensweise zum einen sehr zeitaufwendig und zum anderen sehr kostspielig ist,
letzteres ganz besonders angesichts der Notwendigkeit, daß die verbrauchten Spülwassermengen
aufbereitet werden müssen, bevor sie frei abgelassen werden dürfen. Im übrigen ist
auch der Verbrauch elektrischer Energie für die bei allen Nachbehandlungsvorgängen
insbesondere dem Spülen erforderliche Umwälzung der Nachbehandlungsflotte entsprechend
sehr groß. Hinzu kommt in nachteiliger Weise der verhältnismäßig große Aufwand manueller
Arbeit für die einzelnen Umsetzvorgänge.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs hinsichtlich seiner
Gattung bezeichnete Verfahren und die zugehörige Anlage zu seiner Durchführung so
auszubilden, daß die vorstehend angegebenen Nachteile überwunden werden, nämlich daß
deutlich weniger Frischwasser zum Ausspülen benötigt wird und damit weniger verbrauchtes
Spülwasser zur Beseitigung ansteht, daß der gesamte Energieverbrauch gesenkt wird
und auch möglichst wenig manueller Arbeitsaufwand anfällt.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in verfahrenstechnischer Hinsicht durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 und in anlagentechnischer Hinsicht durch
die Maßnahmen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 7 gelöst.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Verfahrens und der zugehörigen Anlage ist
erreicht, daß'infolge des Zentrifugierens sowohl im Anschluß an das Ablassen der Färbeflotte
aus dem Naßbehandlungskessel als auch im Anschluß an jeden einzelnen Nachbehandlungsschritt
die noch in den Wickelkörpern befindliche restliche Färbeflottemenge stark reduziert
wird, so daß bei jedem weiteren Nachbehandlungsschritt mehr Frischwasser zugeführt
werden kann mit der Folge, daß die Anzahl der Nachbehandlungsschritte zur Erreichung
eines gleichen Ausspülungsgrades erheblich reduziert wird. Gleichzeitig wird aber
auch die dabei benötigte Frischwassermenge wie rechnerisch ohne weiteres nachzuweisen
ist, ebenfalls merklich reduziert, obwohl bei jedem einzelnen Nachbehandlungsschritt
mehr Frischwasser zuzuführen ist als bei der vorbekannten Verfahrensweise.
[0011] Ausgehend von der Annahme, daß nach dem Ablaufenlassen der Färbeflotte bzw. des Spülwassers
in jedem gemeinsamen Liter Wickelgut und Färbeflotte bzw. Spülwasser noch A g Färbeflotte
bzw. Spülwasser enthalten sind, ergeben sich beiZuführung von X g Frischwasser je
gemeinsamem Liter Wickelgut und Färbeflotte bzw. Spülwasser nach dem Ablaufenlassen
für die bekannte Verfahrensweise folgende Verhältnisse: Je Spülung werden X g Frischwasser
benötigt, und wird die vorher noch vorhandene Färbeflottenmange um den Faktor (1 +
X/A) reduziert; d. h. nach n Spülgängen sind insgesamt n.X g Frischwasser verbraucht
worden, und ist die ursprüngliche Färbeflottenrestmenge von A g reduziert worden auf
A/(1 + X/A)
n g Färbeflotte.
[0012] Ausgehend von den gleichen Annahmen wie eben mit der zusätzlichen Annahme, daß nach
dem Ablaufenlassen der Färbeflotte bzw. des Spülwassers ein Zentrifugieren stattfindet,
wie dies erfindungsgemäß vorgesehen ist, und zwar soweit gehend, daß die Hälfte der
vor dem Zentrifugieren im Wickelgut noch enthaltenen Färbeflotte bzw. Spülwasser abgeführt
wird, ergeben sich für die erfindungsgemäße Verfahrensweise folgende Verhältnisse:
je Spülung werden (X + A/2) g Frischwasser benötigt, und wird die nach dem Zentrifugieren
und damit vor dem Spülen noch vorhandene Färbeflottenmenge A/2 um den Faktor 2.(1
+ X/A) reduziert, wobei zu beachten ist, daß mit A zwar wiederum die Flottenrestmenge
nach dem Ablaufenlassen bezeichnet ist, aber wegen des Zentrifugierens nur A/2 g Färbeflotte
bzw. Spülwasser ausgespült werden müssen. Nach n Spülvorgängen sind insgesamt n.(X
+ A/2) g Frischwasser verbraucht worden, und ist die ursprüngliche Färbeflottenrestmenge
vor dem ersten Zentrifugieren von A g und nach dem ersten Zentrifugieren von A/2 g
reduziert worden auf A/(2
n(1 +
X/A)
n) g Färbeflotte.
[0013] Unter Annahme von A = X = 750 g ergeben sich die aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlichen
Verhältnisse für die vorbekannte Verfahrensweise und das erfindungsgemäße Verfahren.

[0014] Die Betrachtung der Werte der Tabelle zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren bei
Verwendung gleicher Spülwassergesamtmengen im Verhältnis zur vorbekannten Verfahrensweise
bei gleichzeitig weniger Spülschritten eine erheblich bessere Ausspülung erreichen
läßt. Die Betrachtung der Werte der Tabelle zeigt andererseits ausgehend von gleich
guten Ausspülergebnissen, daß diese im Wege des erfindungsgemäßen Verfahrens bei gleichzeitig
weniger Spülschritten und weniger Spülwassergesamtverbrauch erreichbar sind. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist der vorbekannten Verfahrensweise also weit überlegen.
[0015] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
von erfindungsgemäßen Anlagen zur Durchführung des Verfahrens unter gleichzeitiger
Bezugnahme auf die Zeichnungen weiter ins einzelne gehend erläutert; in den Zeichnungen
zeigt jede der Figuren ein eigenes Ausführungsbeispiel,das gegenüber denjenigen der
anderen Figuren etwas modifiziert ist.
[0016] Eingangs der erfindungsgemäßen Anlage aller Ausführungsbeispiele ist eine Arbeitsstation
I vorgesehen, in der einzelne Wickelkörper 1 an bzw. in Wickelkörperträgern 2 angeordnet
werden.
[0017] In der nächsten Arbeitsstation II der Anlage jedes Ausführungsbeispiels werden mehrere
Wickelkörperträger 2 mit aufgesteckten Wickelkörpern 1 auf einem Trägersystem 3 aufgesetzt.
[0018] In der Arbeitsstation III befindet sich ein Färbekessel 4, in den ein komplettesTrägersystem
3 mit aufgesetzten Wickelkörperträgern 2 einsetzbar ist. Der Färbekessel 4 ist selbstverständlich
mit den hinlänglich bekannten zum Färben notwendigen Einrichtungen ausgestattet, die
der Einfachheit halber zeichnerisch nicht dargestellt sind und im wesentlichen in
einer Zu- und Abführungsleitung für die Färbeflotte, einem Umwälzsystem, einem Flottenansatzgefäß,
einem Erwärmungssystem, Ventilen, Steuerungssystem und dergleichen bestehen.
[0019] An die Arbeitsstation III kann eine Arbeitsstation IIIa anschließen, die einer Zwischenlagerung
aus dem Färbekessel 4 entnommener Trägersysteme 3 dient. Diese Arbeitsstation ist
jedoch nur eine mögliche Zusatzstation bzw. kann auf dem Weg von der Arbeitsstation
III zur Arbeitsstation IV auch übersprungen werden.
[0020] In der Arbeitsstation IV befindet sich ein Behandlungsbehälter 5, in den wiederum
komplette Trägersysteme 3 einsetzbar sind. Der Behandlungsbehälter 5 stellt einerseits
einen Zentrifugenbehälter dar, andererseits aber auch zugleich den Behälter für eine
Nachbehandlung.
[0021] Vor der Entnahme der Trägersysteme 3 aus dem Färbekessel 4 der Arbeitsstation III
wird aus dem Färbekessel 4 die Färbeflotte ablaufen gelassen. Die nach dem Ablaufenlassen
der Färbeflotte noch in den Wickelkörpern 1 enthaltene Färbeflotte wird nach dem Umsetzen
der Trägersysteme 3 von der Arbeitsstation III in die Arbeitsstation IV in der dortigen
Zentrifuge zu einem erheblichen Teil herauszentrifugiert. Im Anschluß an dieses Zentrifugieren
findet der erste Nachbehandlungsschritt statt, der in der Regel in einem Spülschritt
besteht. Zu diesem Zweck wird über nicht näher dargestellte Zu- und Abführungsleitungen
Frischwasser zugeführt und verbrauchtes Frischwasser abgeführt. Nach dem ersten Spülschritt
und Ablaufenlassen des verbrauchten Frischwassers bzw. Spülwassers wird wiederum zentrifugiert,
so daß auch jetzt wieder nur noch eine reduzierte Spülwasser-Restmenge in den Wickelkörpern
enthalten ist. Derartige Spülschritte werden in der Regel mehrfach nacheinander ausgeführt,
um einen guten Ausspülungsgrad zu erreichen. Dabei ist jeder dieser Spülschritte mit
einer anschließenden Zentrifugierung verbunden.
[0022] In dem Behandlungsbehälter 5 der Arbeitsstation IV kann außer einer reinen Spülung
des Textilguts bzw. der Wickelkörper 1 jegliche andere Art der Nachbehandlung, beispielsweise
Seifen, Avivieren und dergleichen, durchgeführt werden. Auch für diese Nachbehandlungsvorgänge
gilt, daß jeweils abschließend zentrifugiert wird, um die Restmenge der jeweiligen
Behandlungsflotte nach dem freien Ablaufenlassen derselben weiter zu reduzieren. In
Hinblick auf die Verwendung des Behandlungsbehälters 5 nicht nur als Behälter einer
Zentrifuge, sondern auch als Behälter für die Nachbehandlung und hier wiederum in
der Form beispielsweise des Avivierens, ist dieser Behälter 5 mit einem Zu- und Abführungs-
sowie Umwälzsystem 6 ausgestattet, zu dem auch eine Ansatzgefäß 6a gehört.
[0023] In der letzten Arbeitsstation V der erfindungsgemäßen Anlage ist ein Trockner 7 vorgesehen,
der wiederum zur Aufnahme kompletter Trägersysteme ausgebildet ist. In den Trockner
werden Trägersysteme 3 eingebracht, die in der vorausgehenden Arbeitsstation IV nach
dem letzten Nachbehandlungsschritt nochmals zentrifugiert worden sind, nachdem zuvor
die letzte Nachbehandlungsflotte frei auflaufen gelassen worden ist. Der Trocknungsbehälter
7 der Arbeitsstation V ist selbstverständlich mit entsprechenden Beheizungsmöglichkeiten
und Umwälzsystemen, insgesamt mit 8 bezeichnet, ausgestattet, die, da hinlänglich
bekannt, hier nicht näher beschrieben werden müssen.
[0024] Die Anlage der Figur 2 entspricht identisch derjenigen der Figur 1 mit der einzigen
Ausnahme, daß die Arbeitsstationen IV und V der Anlage der Figur 1 bei der Anlage
der Figur 2 zusammengefaßt sind. Dies bedeutet, daß der Behandlungsbehälter 5 der
gemeinsamen Arbeitsstation IV und V den Behälter einer Zentrifuge, den Behälter für
eine Nachbehandlung und den Behälter zum Trocknen darstellt. Entsprechend ist dieser
Behälter 5 hinsichtlich seiner Zusatzaggregate so ausgebildet, wie die Behälter 5
und 7 der Anlage der Figur 1 gemeinsam.
[0025] Die Anlage der Figur 3 entspricht wiederum identisch derjenigen der Figur 1, hier
jedoch mit der Ausnahme, daß der Trocknungsbehälter 7 der Arbeitsstation
V kein Behälter zum Trocknen eines diskreten Trägersystems 3 ist, sondern ein Durchlauftrockner
für aufeinanderfolgende Wickelkörper 3 bei Ausbildung als Hochfrequenztrockner.
[0026] Die für diese Anlage gegebene zeichnerische Darstellung des Auffangens einzelner
Wickelkörper 1 an der
Arbeits- station V soll lediglich veranschaulichen, daß nach dem vollständigen Durchlauf
eines Wickelkörperträgers
2 durch den Durchlauftrockner 7 dieser Wickelkörper aus dem Durchlauftrockner austritt,
wobei gleichzeitig die auf den
Wickelkörperträgern befindlichen einzelnen Wickelkörper vom Wickelkörperträger entfernt
werden. Dieses Entfernen der auf den Wickelkörperträger 2 aufgesetzten Wickelkörper
1 kann ohne weiteres mechanisiert sein.
[0027] Im übrigen ist der Einfachheit halber bei der zeichnerischen Darstellung der Anlage
der Figur 3 auf die besondere Darstellung der Zusatzeinrichtungen des zum Zentrifugieren
und Nachbehandeln dienenden Behälters 5 und des Trockners 7 verzichtet worden.
[0028] Betreffend die Detailausbildung der Arbeitsstationen I bis V entspricht die Anlage
der Figur 4 derjenigen der Figur 1 identisch. Zusätzlich ist hier jedoch eine Hebe-
und Transporteinrichtung 9 vorgesehen, deren Detailausbildung jedoch nicht mehr zeichnerisch
dargestellt ist. Diese Hebe- und Transporteinrichtung 9 ist im einzelnen jedoch so
ausgebildet, daß sie die an den einzelnen Arbeitsstationen einzusetzenden und abzunehmenden
Aggregate dort hinbringt, absetzt, aufnimmt und weiterfördert, dies alles unter der
Einwirkung einer möglicherweise automatisch arbeitenden Steuereinheit, wozu die Hebe-
und Transporteinrichtung 9 in ihrer Gesamtheit zweckmäßigerweise als Endloseinrichtung
ausgebildet sein sollte.
[0029] Wie aus der zeichnerischen Darstellung aller Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer
Anlagen ohne weiteres ersichtlich ist, ist lediglich im Falle der Ausbildung des Trockners
7 als Durchlauftrockner für einzeln aufeinanderfolgende Wickelkörperträger 2 ausschließlich
unmittelbar vor diesem Durchlauftrockner 7 eine Entnahme der Wickelkörperträger 2
vom Trägersystem erforderlich. In allen anderen Arbeitsstationen aller vier Ausführungsbeispiele
findet keine Umsetzung einzelner Wickelkörperträger 2 statt, sondern werden nachdem
das Trägersystem 3 in der Arbeitsstation II komplettiert worden ist, ausschließlich
komplette Trägersysteme 3 mit aufgesetzten Wickelkörperträgern 2 umgesetzt. Hierdurch
ist ein wesentlich verkürzter Arbeitsablauf in seiner Gesamtheit erreicht bei gleichzeitiger
Minimalisierung bzw. sogar möglicherweise gänzlicher Ausschaltung jeglicher manueller
Handhabung.
[0030] Im übrigen ist wie vor der Detailbeschreibung aller Ausführungsbeispiele ausführlich
dargelegt durch das Zentrifugieren vor und nach jedem einzelnen Nachbehandlungsschritt
einschließlich der Spülschritte gewährleistet, daß lediglich stark reduzierte Flotten-Restmengen
entfernt werden müssen und damit die Zahl der einzelnen Nachbehandlungsschritte bei
gleichem Nachbehandlungsgütegrad und gleichzeitiger Reduzierung der jeweiligen Nachbehandlungsflotte
bzw. des aufzuwendenden Frischwassers stark reduziert wird.
[0031] Unter Wickelkörper werden auf Spulenkörper aufsitzende textile Garnwickel verstanden;
unter Wickelkörperträger werden mehrere säulenförmig zusammengefaßte Wickelkörper
verstanden; unter Trägersystem wird eine Einrichtung verstanden bei der mehrere Wickelkörperträger
auf einer Trägerplatte oder dergleichen angeordnet sind.
1. Verfahren zur Naßbehandlung und Trocknung textiler Wickelkörper, wobei zunächst
Wickelkörper auf Wickelkörperträger aufgesteckt werden, dann mehrere mit Wickelkörpern
bestückte Wickelkörperträger auf ein Trägersystem aufgesetzt werden und das Trägersystem
in einen Naßbehandlungskessel eingebracht wird, wonach in diesem die Naßbehandlung
durchgeführt wird, nach deren Abschluß die Behandlungsflotte aus dem Naßbehandlungskessel
abgelassen wird und die noch auf den Wickelkörperträgern aufsitzenden behandelten
Wickelkörper naß nachbehandelt, beispielsweise unter Zuführung von Frischwasser und
Abführung des verbrauchten Frischwassers gespült, dann in eine Zentrifuge eingebracht
und dort zentrifugiert werden, woran anschließend die auch dann immer noch auf den
Wickelkörperträgern aufsitzenden zentrifugierten Wickelkörper getrocknet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Ablassen der Behandlungsflotte aus dem Naßbehandlungskessel
das Trägersystem zusammen mit den auf ihm aufgesetzten und mit Wickelkörpern bestückten
Wickelkörperträgern aus dem Naßbehandlungskessel entnommen und in die Zentrifuge eingesetzt wird, in der nach dem
Zentrifugieren aller auf dem Trägersystem befindlichen Wickelkörper die Nachbehandlung
derselben in Verbindung mit einem neuerlichen Zentrifugieren nach jedem einzelnen
Nachbehandlungsvorgang ausgeführt wird, wonach schließlich die Wickelkörper getrocknet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Wickelkörperträgern
aufsitzenden Wickelkörper bereits getrocknet werden, während die Wickelkörperträger
noch auf dem Trägersystem aufsitzen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Wickelkörperträgern
aufsitzenden Wickelkörper im Anschluß an das Zentrifugieren nach der letzten Nachbehandlung
innerhalb der Zentrifuge getrocknet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Wickelkörperträgern
aufsitzenden Wickelkörper erst nach vorangehender Entfernung der Wickelkörperträger
vom Trägersystem getrocknet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Wickelkörperträgern
aufsitzenden Wickelkörper getrocknet werden, indem die Wickelkörperträger aufeinanderfolgend
durch einen Durchlauftrockner geführt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wickelkörperträger und deren Trägersystem mittels einer automatisch betriebenen
Hebe- und Transporteinrichtung den für die Ausführung der einzelnen Behandlungsschritte
vorgesehenen Arbeitsstationen zugeführt werden.
7. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus Wickelkörperträgern,
aus einem Trägersystem für mehrere Wickelkörperträger, aus einem Naßbehandlungskessel
zur Aufnahme des mit aufgesetzten Wickelkörperträgern ausgestatteten Trägersystems
und mit Zu- und Abführungssytem sowie Umwälzsystem für Behandlungsflotte, aus einem
Nachbehandlungsbehälter mit Zu- und Abführungssystem sowie gegebenenfalls Umwälzsystem
für Nachbehandlungsflotte, aus einer Zentrifuge und aus einem Trockner, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nachbe- handlungsbehälter (5) zugleich den Zentrifugenbehälter bildet und zur Aufnahme
des mit aufgesetzten Wickelkörperträgern (2) ausgestatteten Trägersystems (3) ausgebildet
ist.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner (7) zur Aufnahme
des mit aufgesetzten Wickelkörperträgern (2) ausgestatteten Trägersystems (3) ausgebildet
ist.
9. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachbehandlungsbehälter
(5) zugleich den Behälter des Trockners (7) bildet und mit einer Einrichtung (8) zum
Trocknen ausgestattet ist.
10. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner (7) zur Aufnahme
ausschließlich von Wickelkörperträgern (2) ausgebildet ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner (7) als Durchlauftrockner
für aufeinanderfolgend zugeführte Wickelkörperträger (2) ausgebildet ist.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine automatisch
betriebene Hebe-und Transporteinrichtung (9) für die Zuführung der Wickelkörperträger
(2) und des Trägersystems (3) zu den einzelnen Arbeitsstationen (I bis V) der Anlage
vorgesehen ist.