(19)
(11) EP 0 136 403 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.1985  Patentblatt  1985/15

(21) Anmeldenummer: 84106688.9

(22) Anmeldetag:  12.06.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 20/06, B65H 23/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH GB IT LI SE

(30) Priorität: 19.08.1983 DE 3329987

(71) Anmelder: JAGENBERG Aktiengesellschaft
D-40476 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Hildebrandt, Arno
    D-4040 Neuss 1 (DE)

(74) Vertreter: Pfeiffer, Helmut, Dipl.-Ing. 
c/o Jagenberg AG Kennedydamm 15-17
40476 Düsseldorf
40476 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Einführen einer Warenbahn in eine Behandlungsmaschine


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen einer Warenbahn (3) in eine Behandlungsmaschine, die ein Trennmesser zum Abtrennen mindestens eines Randstreifens (2) und Mittel zum Führen dieses Randstreifens umfaßt. Kennzeichen der Erfindung ist ein den Randstreifen seitlich aus seiner ursprünglichen Laufrichtung heraus- und weiterföderndes Druckrollenpaar (4,5) und ein nachgeschaltetes mit Leitflächen (12) zum Führen des Randstreifenanfangs auf einen Führungstisch (13) undioder in eine Seilschere (14) ausgerüstetes Ouerteilmesser (11), wobei die Vorrichtung um eine vertikale Achse (9) schwenkbar gelagert ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen einer Warenbahn in eine Behandlungsmaschine, die ein Trennmesser zum Abtrennen mindestens eines Randstreifens und Mittel zum Führen dieses Randstreifens umfaßt.

    [0002] Eine solche Vorrichtung ist z.B. aus der DE-OS 3218 306 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird der abgetrennte Randstreifen durch Anblasen mit aus Düsenöffnungen strömender Preßluft auf Leitbleche geblasen, die ihn dann zu der gewünschten Behandlungsmaschine führen. Ist der Randstreifen in die Behandlungsmaschine eingeführt, wird das Abtrennen des Randstreifens unterbrochen, und die Bahn wird dann in voller Breite in die Behandlungsmaschine, in die der Randstreifen bereits eingefädelt war, eingezogen.

    [0003] Das Arbeiten mit Preßluft zum Führen des Randstreifens bringt einige Nachteile mit sich. Eine exakte Führung des Randstreifens ist auch schwierig, da er seitlich aus seiner ursprünglichen Laufrichtung herausgeführt werden muß, damit er seitlich an nachfolgenden Behandlungsmaschinen, durch die die Bahn hindurchgeführt werden soll, vorbeigeführt werden kann.

    [0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, Mittel anzugeben, die ein exaktes und störungsfreies Führen des von der Warenbähn abgetrennten Randstreifens zum Einführen desselben in beliebige nachfolgende Behandlungsmaschinen ermöglicht.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine gattungsgemäße Vorrichtung mit den im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen vorgeschlagen. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht ein sicheres Erfassen und genaues Weiterführen des abgetrennten Randstreifens einer Warenbahn in beliebige nachfolgende Behandlungsmaschinen. Dabei kann dieser Vorgang vollautomatisch gesteuert werden. Nach dem Erfassen des abgetrennten Randstreifens durch das Druckrollenpaar wird die gesamte Vorrichtung um eine vertikale Achse nach außen geschwenkt, so daß der Randstreifen von dem Rest der Warenbahn wegläuft. Beide, Warenbahn und abgetrennter Randstreifen laufen dabei in den Pulper. Durch Betätigen des Querteilmessers wird der Randstreifen abgeschnitten, und der dabei gebildete neue Anfang des Randstreifens wird durch die Leitflächen am Querteilmesser, die bevorzugt dem Radius der einen Rolle des Druckrollenpaares angepaßt sind, auf einen Überführungstisch oder in eine Seilschere befördert, die ihn in die gewünschte nachfolgende Behandlungsmaschine führen.

    [0007] Zum besseren Vorbeiführen an nachfolgenden Einrichtungen kann es auch zweckmäßig sein, die Vorrichtung um eine horizontale Achse schwenkbar zu lagern, damit der Randstreifen nach oben oder unten abgelenkt werden kann.

    [0008] Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.

    [0009] Es zeigen

    Fig. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht und

    Fig. 2 in Draufsicht.



    [0010] Der von einer Walze 1 frei ablaufende Randstreifen 2 der Warenbahn 3, z.B. Papier oder Karton, wird von einem Druckrollenpaar 4, 5 geführt und hierbei in seiner Bewegung beruhigt. Die eine Rolle 5 des Druckrollenpaares wird über einen Motor 6 angetrieben. Die andere Rolle 4 ist gummiert und wird an die Rolle 5 gedrückt, so daß der ablaufende Randstreifen 2 gehalten und gleichzeitig spannungslos geführt wird.

    [0011] Z.B. über ein Parallelogrammgestänge 7 wird der Randstreifen 2 durch Betätigen der Zylinder-Kolbeneinheit 8 um die vertikalen Achsen 9 in die Übergabeposition nach außen in die strichpunktiert eingezeichnete Stellung (Fig. 2) geschwenkt. Unmittelbar danach wird der Trennvorgang über einen vorgespannten Preßluftzylinder 10 in horizontaler Richtung eingeleitet, der das Querteilmesser 11 in Richtung auf den Randstreifen 2 zu bewegt. Die Schnittgeschwindigkeit des Messers 11 wird hierbei der Geschwindigkeit der Warenbahn 3 nahezu angeglichen. Das Profil des Messers 11 ist der Rolle 5 angepaßt, so daß dem Anfang des geschnittenen Randstreifens 2 die Ablaufrichtung vorgegeben wird. Durch den zwischen den Leitflächen 12 am vorgeschobenen Messer 11 (gestrichelt angedeutet) und der Rolle 5 gebildeten Spalt wird der Randstreifen 2 aus der Vertikalen in die Horizontale umgelenkt und auf dem Führungstisch 13 zu der Seilschere 14 geleitet, die ihn weiterfördert.

    [0012] Um bestimmte Einschießpositionen zu erreichen, läßt sich in Sonderfällen die Gesamtvorrichtung z.B. über Balgzylinder 15 um die horizontale Achse 16 in andere Winkelstellungen hoch oder herunter schwenken.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einführen einer Warenbahn (3) in eine Behandlungsmaschine, die ein Trennmesser zum Abtrennen mindestens eines Randstreifens (2) und Mittel zum Führen dieses Randstreifens umfaßt, gekennzeichnet durch ein den Randstreifen (2) seitlich aus seiner ursprünglichen Laufrichtung heraus- und weiterförderndes Druckrollenpaar (4,5) und ein nachgeschaltetes mit Leitflächen (12) zum Führen des Randstreifenanfangs auf einen Führungstisch (13) und/oder in eine Seilschere (14) ausgerüstetes Querteilmesser (11), wobei die Vorrichtung um eine vertikale Achse (9) schwenkbar gelagert ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitflächen (12) am Querteilmesser (11) dem Radius der einen Rolle (5) des Druckrollenpaares (4,5) angepaßt ist.
     
    3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie um eine horizontale Achse (16) schwenkbar gelagert ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht