(19)
(11) EP 0 136 410 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.1985  Patentblatt  1985/15

(21) Anmeldenummer: 84107317.4

(22) Anmeldetag:  26.06.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01B 9/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 09.09.1983 DE 3332522

(71) Anmelder: Hoesch Aktiengesellschaft
D-44145 Dortmund (DE)

(72) Erfinder:
  • Pfeiffer, Peter,
    D-5840 Schwerte (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schienenbefestigung mit verstellbarer Schienenunterlagsplatte


    (57) Um bei einer Schienenbefestigung mit verstellbarer Schienenunterlagsplatte, versehen mit Stützrippen und Befestigungsbohrungen für die Schwellenschrauben auch größere Spurweitenänderungen erlauben zu können, haben die Befestigungsbohrungen 7 für die Schwellenschrauben 6 einen unterschiedlichen Abstand 10, 11 zur an der jeweils gleichen Seite des Schienenfußes angeordneten Stützrippe 5.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schienenbefestigung mit verstellbarer Schienenunterlagsplatte, versehen mit Stützrippen und Befestigungsbohrungen.

    [0002] Derartige Schienenbefestigungen ermöglichen eine Korrektur der Schienenspurweite durch Verschieben der Unterlagsplatte unter Beibehaltung der Befestigungspunkte in der Schwelle. Die Korrektur der Seitenlage der Schienenbefestigung durch Verschieben der Schienenunterlagsplatte in Schienenquerrichtung erfolgt nach der DD-PS 113 781 durch einen exzentrischen Einsatz in der Befestgungsbohrung der Schienenunterlagsplatte, der durch Verdrehen eine Seitenverschiebung der Schienenunterlagsplatte hervorruft. Nach dem DE-GM 1 775 242 ist vorgesehen, die Querverschiebung der Schienenunterlagsplatte durch schrägge- stelle Langlöcher zu erzielen und dadurch eine Variation der Spurweite zu ermöglichen. Abgesehen von der aufwendigen Konstruktion dieser Schienenbefestigung ermöglicht die DD-PS 113 781 nur eine geringe Seitenverstellung, das DE-GM 1775 242 besitzt keine eindeutige Seitenfixierung, so daß sich bei Überfahren der federnd befestigten Schienenunterlagsplatte, insbesondere in Kurven, eine seitliche Verschiebung nicht ausschließen läßt.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schienenbefestigung der eingangs genannten Art zu schaffen, die auch größere Spurweitenveränderungen erlaubt, wobei eine eindeutige seitliche Lagefixierung der Schienenunterlagsplatte gewährleistet ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Befestigungsbohrungen für die Schwellenschrauben einen unterschiedlichen Abstand zur an der jeweils gleichen Seite des Schienenfußes angeordneten Stützrippe haben. Um die Spurweite in mehreren Stufen variieren zu können, ist nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung vorgesehen, die Schienenunterlagsplatten eines Gleises mit unterschiedlichen Bohrungsabstandsdifferenzen auszubilden.

    [0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ohne zusätzliche Bauteile eine variable Schienenbefestigung es ermöglicht, die Spurweite in mehreren Stufen zu variieren. Durch die besonders einfache und anschauliche Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist es möglich, diese Spurweitenvariation auch durch Hilfskräfte ohne technische Vorbildung durchführen zu lassen. Als weiterer Vorteil ist herauszustellen, . daß eine vorgesehene Spurweitenänderung ohne zusätzlichen Meß- und Einstellaufwand durchgeführt werden kann, da die Spurweitenänderung durch die Lage der Schienenunterlagsplatte auf ein vorgesehenen Maß fixiert ist.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

    [0007] Es zeigen

    Fig. 1 eine Schienenbefestigung nach der Erfindung in Richtung der Schiene gesehen,

    Fig. 2 eine Gleishälfte mit Schwelle in Richtung der Schiene gesehen mit geringer Spurweite und

    Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Figur 2 mit großer Spurweite.



    [0008] Im beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht das Problem, daß in einem Land ein Eisenbahnnetz mit einer geringeren Spurweite besteht als in den umliegenden Ländern, beispielsweise 1000 mm gegenüber 1067 mm. Es ist vorgesehen, daß diese Spurweite vorerst beibehalten wird, jedoch nach Erneuerung ganzer Streckenabschnitte kurzfristig eine Umstellung auf die größere Spurweite ohne großen Umbauaufwand ermöglicht wird. Dieses wird durch die erfindungsgemäße Schienenbefestigung möglich.

    [0009] Im Ausführungsbeispiel liegt die Schiene 1 über einer Dämpfungsunterlage 2 und einer Schienenunterlagsplatte 3 auf der Schwelle 4 auf. Schwellenschrauben 6 verbinden die Schienenunterlagsplatte 3 durch Befestigungsbohrungen 7 über einen Dübel mit der Schwelle 4. Die seitliche Fixierung der Schiene 1 erfolgt durch seitliche Abstützung des Schienenfußes an den Stützrippen 5. In Taschen der Stützrippen 5 sind in bekannter Weise Hakenschrauben 8 befestigt, die die Schiene 1 elastisch oder starr über Niederhalter 9 am Schienenfuß niederhalten. Nach der Erfindung ist der jeweilige Abstand zwischen Stützrippe 5 und Befestigungsbohrung 7 der Schienenunterlagsplatte an den verschiedenen Seiten unterschiedlich. Das Ausführungsbeispiel zeigt einen geringen Abstand 10 und einen großen Abstand 11. Um im Bedarfsfall die geringe Spurweite 12 von 1000 mm auf eine größere Spurweite 13 von 1067 mm umstellen zu können, ist vorgesehen, die jeweiligen Schienenbefestigungen mit einer Differenz des Abstandes von Stützrippe 5 zur Befestigungsbohrung 11 minus 10 von 33,5 mm auszubilden. Nach dem Ausführungsbeispiel ist dann vorgesehen, durch Umdrehen beider Schienenbefestigungen des Gleises die gewünschte Spurerweiterung von 1000 mm entsprechend Figur 2 auf 1067 mm entsprechend Figur 3 zu erzielen. Es ist jedoch auch möglich, diese Spurerweiterung nur durch Umdrehen einer Schienenbefestigung eines Gleises vorzunehmen, wenn die Differenz der Abstände 11 minus 10 zwischen Stützrippe 5 und Befestigungsbohrung 7 67 mm beträgt.

    [0010] Entsprechend einer weiteren nicht dargestellten Ausgestaltung ist es jedoch auch möglich, geringe Spurdifferenzen in mehreren Stufen auszugleichen. Dieses ist besonders dann erforderlich, wenn durch starke seitliche Abnutzung des Schienenkopfes die gewünschte Spurweite nicht mehr vorliegt. In diesem Fall kann beispielsweise eine Schienenbefestigung des Gleises mit einer Differenz des Abstandes zwischen Stützrippe und Befestigungsbohrung von 5 mm ausgebildet werden und die andere Schienenbefestigung des Gleises mit einer Differenz von 10 mm. Wenn im ursprünglichen Einbauzustand die Befestigungen so eingebaut sind, daß die größtmögliche Spurweite vorgesehen ist, kann nach seitlichem Verschleiß des Schienenkopfes um 5 mm die erste Schienenbefestigung verdreht werden, so daß die ursprüngliche Spurweite wieder hergestellt ist, nach einem Verschleiß von 10 mm an beiden Schienen würde die zweite Schienenbefestigung verdreht werden, wobei die erste Befestigung die ursprüngliche Lage hat und nach einem Seitenverschleiß beider Schienenköfpe von insgesamt 15 mm könnte durch Verdrehen beider Schienenbefestigungen wieder die ursprüngliche Spurweite hergestellt werden. Die Erfindung kann jedoch auch für Plattenoberbau eingesetzt werden, um Fertigungstoleranzen der Betonplatten auszugleichen.

    [0011] 

    1 Schiene

    2 Dämpfungsunterlage

    3 Schienenunterlagsplatte

    4 Schwelle

    5 Stützrippe

    6 Schwellenschraube

    7 Befestigungsbohrung

    8 Hakenschraube

    9 Niederhalter

    10 geringer Abstand

    11 großer Abstand

    12 geringe Spurweite

    13 große Spurweite




    Ansprüche

    1. Schienenbefestigung mit verstellbarer Schienenunterlagsplatte, versehen mit Stützrippen und Befestigungsbohrungen für die Schwellenschrauben, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsbohrungen (7) für die Schwellenschrauben (6) einen unterschiedlichen Abstand (10, 11) zur an der jeweils gleichen Seite des SchienenfuBes angeordneten Stützrippe (5) haben.
     
    2. Schienenbefestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienenunterlagsplatten (3) eines Gleises mit unterschiedlichen Bohrungaabstandsdifferenzen ausgebildet sind.
     




    Zeichnung