(19)
(11) EP 0 136 415 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.1985  Patentblatt  1985/15

(21) Anmeldenummer: 84107768.8

(22) Anmeldetag:  04.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 5/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR GB IT LU NL

(30) Priorität: 14.09.1983 CH 5000/83

(71) Anmelder: Nodari, Claudio
CH-3008 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Nodari, Claudio
    CH-3008 Bern (CH)

(74) Vertreter: Kerr, Andrew 
Postfach 2050
3001 Bern
3001 Bern (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einlage für Ballettschuhe für Spitzentanz


    (57) Um die schmerzverursachenden Druck-, Reibungs- und Wundstellen der Füsse beim Spitzentanz zu vermeiden, sind Einlagen (3), die eine Schicht (5) aus einer knetbaren, nicht trocknenden Masse aus Kalk, Paraffin und Schlämmkreide, die zwischen zwei feinen, elastischen Folien (4) eingeschlossen ist, vorgesehen. Die mit den Zehen in Berührung kommende Breitseite der Einlage (3) ist mit einer Schicht (6) aus schmiegsamen Ziegenleder überzogen. Die Gegenseite der Einlage (3) ist ebenfalls mit einer Schicht (7) versehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einlage für Ballettschuhe für Spitzentanz.

    [0002] Da der Fuss und die Zehen im Spitzentanz senkrecht zum Boden stehen, muss die Spitze des Schuhs hart sein, um den Körper im Gleichgewicht halten zu können. Im Innern des Schuhs können sich aber die Zehen nur schlecht an die harte Form der Spitze anpassen, so dass sich das Gewicht der ganzen Person oft nur auf wenige Stellen der Fussspitze aufstützt. Dies verursacht schmerzhafte Blasen, Hautschürfungen und Quetschungen und hindert vor allem angehende Tänzerinnen am notwendigen regelmässigen Training teilzunehmen.

    [0003] Die Hersteller von Ballettschuhen für Spitzentanz konnten diese Nachteile mit Einlagen aus Schaumstoff nicht beheben. Deshalb versuchen die Tänzerinnen selbst den Schmerz durch Einlegen von Watte, nassen Papiertüchern oder zugeschnittenem Schaumstoff zu beseitigen. Gewisse Tänzerinnen sollen sogar Kalbslebertranchen anwenden, um mit offenen Wunden weitertanzen zu können.

    [0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine plastisch anpassungsfähige Einlage zu schaffen, bei der der freie Raum zwischen den Zehen und der Schuhspitze ausgefüllt wird, so dass das Gewicht der Person von einer grösstmöglichen Fläche der Fussspitze aufgenommen werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch eine Einlage, welche die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale aufweist.

    [0006] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 die in die Einlage eingebetteten Zehen im Ballettschuh,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die ausgebreitete Einlage, und

    Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2.



    [0007] Damit der Ballettschuh 1 für Spitzentanz seine schöne Form beibehält, ist die Schuhspitze mit einer harten, festen Schale 2 aus Papiermache versehen (Fig. 1). Zum Schutze der Fussspitze, insbesondere der Zehen, ist eine Einlage 3 vorgesehen, die sich plastisch an die Zehen anschmiegt.

    [0008] Im ausgebreiteten Zustand besitzt die Einlage 3 eine ovale Form (Fig. 2 und 3). Zwischen zwei feinen, dichten, elastisch zähen Folien 4 ist eine plastische, sich der Form anpassende, nicht austrocknende Schicht 5, vorzugsweise aus einer knetbaren Masse aus Kalk, Paraffin und Schlämmkreide eingeschlossen. Die Ränder der Folien 4 sind miteinander dicht verschweisst. Die Dicke der eingeschlossenen plastischen Schicht 5 beträgt ca. 3-5 mm. Im ausgebreiteten Zustand hat die Einlage eine Länge von ca. 4-7 cm, je nach Schuhgrösse. Auf die mit den Zehen in Berührung kommende Seite der Einlage 3 ist eine Schicht 6, vorzugsweise feines Ziegenleder, geklebt. Die mit dem Fuss nicht in Berührung kommende Seite der Einlage 3 ist mit einer feinen, geschmeidigen Schicht 7 überzogen. Die Schicht 7 ist vorzugsweise aus Kunststoff, z.B. Kunstleder, kann aber ebenfalls aus Ziegenleder bestehen.

    [0009] Die Einlage 3 wird gewöhnlich lose in den Schuh 1 eingesetzt. Sie kann auch in den Schuh 1 eingeklebt oder eingenäht werden. Sie kann, beispielsweise, schon während der Fertigung des Schuhs 1 in diesen eingebaut und mit dem Futter befestigt werden.

    [0010] Die Einlage 3 passt sich jeder Fussspitzen- und Zehenform an. Die berührende und tragende Fläche der Fussspitze wird dadurch wesentlich erhöht und der spezifische Flächendruck wird verkleinert und ausgeglichen, so dass die schmerzverursachenden Druck-, Reibungs- und Wundstellen verschwinden. Die Einlage verbleibt zur wiederholten Verwendung im Schuh 1, wobei sie ihre eingenommene Anpassungsform beibehält.


    Ansprüche

    1. Einlage für Ballettschuhe für Spitzentanz, dadurch gekennzeichnet, dass eine plastische, sich der Form anpassbare Masse (5) zwischen zwei elastisch zähen Folien (4) eingeschlossen ist, deren Ränder dicht miteinander verschweisst sind, dass wenigstens eine der beiden Folien (4) mit einer schmiegsamen Schicht (6) überdeckt ist, welche an die Zehen zu liegen kommt, und dass die Einlage eine teilweise ovale Flächenform besitzt.
     
    2. Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die plastische, sich der Form anpassbare Masse (5) aus einer knetbaren, nicht trocknenden Mischung aus Kalk, Paraffin und Schlämmkreide besteht.
     
    3. Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schmiegsame Schicht, welche an die Zehen zu liegen kommt, aus Ziegenleder besteht.
     
    4. Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breitfläche, die nicht mit dem Fuss in Berührung kommt, mit einer geschmeidigen Kunststoffschicht (7) überzogen ist.
     
    5. Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie lose in den Schuh (1) einsetzbar ist.
     
    6. Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Schuh (1) fest montiert ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht