Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung nach der Gattung
des Hauptanspruchs bzw. des ersten Vorrichtungsanspruchs. Auf vielen Gebieten der
Technik ist es üblich, bestimmte Größen,Werte oder Positionen durch Regelung oder
Steuerung zu bestimmen, indem einem beliebigen Stellglied eine üblicherweise elektrische,
einen bestimmten Funktionsverlauf aufweisende Größe von einem Regler zugeführt wird,
der bestimmte Eingangssignale aus der Regelstrecke verarbeitet und auch das durch
die Stellglied-Verstellung erzielte Ergebnis in sein Ansteuerverhalten einbezieht.
Ergeben sich in der Gesamtkonzeption einer Steuerung oder Regelung dann schon Stör-
oder sonstige unerwünschte Einflußgrößen, die ausschließlich auf das Stellgliedverhalten
zurückzuführen slnd, mit anderen Worten,daß das Stellglied in seinem Kennlinienverlauf
nicht nur ausschließlich dem ihm jeweils zugeführten Sollwert folgt, dann können erhebliche
Abweichungen von den eingestellten Werten auftreten, die bei Regelungen je nach den
auftretenden Zeitkonstanten auch zu einem Überschwingen führen können oder dazu, daß
die Regelung einfach zu langsam wird.
[0002] Die Erfindung eignet sich in ihrer Anwendung grundsätzlich zur Adaption beliebiger
Stellglied-Kennlinienverläufe, wird im folgenden aber für ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
angewendet auf das Stellgliedverhalten bei der Leerlauf-Füllungsregelung (LFR) für
eine Brennkraftmaschine und genauer erläutert, da sich hier auch ein bevorzugtes Anwendungsgebiet
für. die vorliegende Erfindung ergibt.
[0003] So ist es bekannt, die Regelung der Leerlaufdrehzahl bei einer Brennkraftmaschine
in der Weise durchzuführen, daß einem Leerlaufdrehzahlregler bestimmte Angaben über
den momentanen Betriebszustand der Brennkraftmaschine zugeführt werden, beispielsweise
Druck im Ansaugrohr, Istdrehzahl, eine gewünschte Solldrehzahl für den Leerlauffall
und sonstige, peripher verwertbare Betriebszustandangaben, wie Drosselklappenstellung,
Position eines Bypassventils, an welchem die Leerlauf-Füllungsregelung insbesondere
angreift und/oder, auch anstelle des Drucks im Ansaugrohr, Angaben über die angesaugte
Luftmenge oder Luftmasse.
[0004] Aus diesen Größen kann der Leerlaufdrehzahlregler eine elektrische Stellgröße als
Sollwert, beispielsweise ein Luftmengensignal Q
Soll oder ein Luftmassensignal mSoll ermitteln und einem Leerlaufsteller (LL-Steller)
zuführen, der den Luftmassensollwert beispielsweise in einen öffnungsquerschnitt (des
weiter vorn schon erwähnten Ventils im
Bypass) umwandelt.
[0005] Gerade bei der Leerlauf-Füllungsregelung (LFR) einer Brennkraftmaschine müssen aber
besondere Bedingungen einbezogen werden, beispielsweise möglichst geringer Kraftstoffverbrauch
und die Konstanthaltung einer minimalen Leerlaufdrehzahl auch bei plötzlichen Lastwechseln.
Leerlaufdrehzahlregler sind da= her bekannt (DE-OS 30 39 435) und so ausgelegt, daß
Abweichun
- gen von einer gewünschten Solldrehzahl aufgefangen und klein gehalten werden. Problematisch
ist hier jedoch der Umstand, daß Drehzahlschwankungen letztendlich Reaktionen der
Brennkraftmaschine auf äußere Einflüsse sind und entsprechende Drehzahlsignale das
letzte Glied in der Regelungskette bilden, so daß zwangsläufig eine gewisse Zeitdauer
zwischen einer auf die Brennkraftmaschine ausgeübten Wirkung bis zum Auftreten der
Reaktion der Brennkraftmaschine verstreicht. Es besteht daher bei im Leerlauf extrem
niedrig laufenden Brennkraftmaschinen mindestens die Gefahr eines unruhigen Rundlaufs
und letztlich die Möglichkeit, daß die Brennkraftmschine stehen bleibt, wenn schnell
hohe Verbraucher, wie beispielsweise Klimaanlage und dergleichen zugeschaltet werden.
Diese Problematik wird noch durch das Verhalten des Leerlaufstellers selbst vergrößert,
da die Stellerkennlinie eine erhebliche Abhängigkeit über der jeweiligen Temperatur
und der Betriebsspannung der Brennkraftmaschine zeigt, die ebenfalls erheblich schwanken
kann. Leerlaufsteller arbeiten üblicherweise bei der Verstellung des Öffnungsquerschnitts,
über welchen der Brennkraftmaschine die erforderliche Luftmenge zugeführt wird, als
elektromagnetische Wandler und können in diesem Fall als Einwicklungsdrehsteller (EWD)
ausgebildet sein oder als Magnetteil für eine Ventilbetätigung. Bei kaltem Leerlaufsteller
nimmt die Wicklung des Stellers bei einem gegebenen Arbeitstastverhältnis einen grösseren
Strom auf; es ergibt sich ein größerer Ausschlag und eine entsprechende Fehlanpassung.
Ähnliche negative Verhältnisse ergeben sich bei erheblichen Batteriespannungsschwankungen,
wie dies bei Brennkraftmaschinen sehr häufig auftritt. Um daher im Stellerbereich
eine möglichst geringe Fehlanpassung zu haben, muß der Leerlaufsteller, um die Umwandlung
der ihm zugeführten elektrischen Stellgröße in den öffnungsquerschnitt korrekt durchzuführen,
aufwendig konstruiert sein und eine möglichst genau reproduzierbare Kennlinie aufweisen.
[0006] Aber auch bei soweit wie möglich einwandfrei reagierendem Leerlaufsteller bleiben
nicht vermeidbare Abhängigkeiten, beispielsweise an der Drosselklappe in der Leerlaufposition
vorbeiströmende Leckluftmengen, eine Höhenabhängigkeit des vom Leerlaufsteller ausgegebenen
öffnungsquerschnitts u.dgl.
[0007] Eine der Aufgaben vorliegender Erfindung besteht daher darin, eine Einrichtung zur
Adaption einer Stellglied-Kennlinien zu schaffen, die die Bedingung erfüllt, daß die
dem Stellglied zugeführte Ansteuersollgröße im wesentlichen gleich ist der durch die
Wirkung des Stellglieds unter Einbeziehung von Randeinflüssen sich ergebenden Istgröße,
angewendet auf den Leerlaufsteller bei einer Leerlaufstellerkennlinie also, daß die
Luftmengen- oder Luftmassen-Sollgröße am Ausgang des Leerlaufdrehzahlreglers im wesentlichen
gleich ist der der Brennkraftmaschine zugeführten oder von ihm angesaugten Luftmenge
oder 'Luftmasse.
Vorteile der Erfindung
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des ersten
Vorrichtungsanspruchs haben demgegenüber den Vorteil, daß die Adaption an die (sich
gegebenenfalls unter bestimmten Einflußgrößen verändernde)Kennlinie des Stellglieds
sowie die Einbeziehung und insofern auch Ausregelung sonstiger Störgrößen so erfolgt,
daß sich eine effektive Unabhängigkeit von der Stellerkennlinie ergibt, so daß es
auch nicht mehr erforderlich ist, das jeweils verwendete Stellglied, angewendet auf
die Leerlauf-Füllungsregelung, also den Leerlaufsteller, besonders aufwendig zu konstruieren.
Durch die Erfindung ist es möglich, mit einfacheren Stellerausführungen zu arbeiten,
wobei sich bei einer Luftmassenmessung eine vollständige Unabhängigkeit von der Höhe
ergibt, auf welcher sich die Brennkraftmaschine jeweils befindet und bei der Luftmengenmessung
jedenfalls die Abhängigkeit von der Höhe drastisch verringert ist. Die Erfindung sichert
ferner eine Unabhängigkeit von der Leckluft, so daß Motoreinstellungen nicht mehr
erforderich sind und außerdem ergeben sich durch die erfindungsgemäße, während des
gesamten Regelbetriebs erfolgende Adaption keine Beeinflussungen der eigentlichen
Leerlauf-Füllungsregelung.
[0009] Weitere Vorteile der Erfindung und vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen.
Zeichnung
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben und erläutert. Es zeigen Fig. 1 in Form eines Blockschaltbilds
eine Leerlauf-Füllungsregelung mit Leerlaufdrehzahlregler und von diesem angesteuertem
Leerlaufsteller und entsprechend einem Merkmal vorliegender Erfindung zwischengeschalteter
Kennlinienadaptions-Schaltung, Fig. 2 ebenfalls vorwiegend in Form eines Blockschaltbildes
die Vorrichtung zur Kennlinienadaption und Fig. 3 in Form eines Diagramms die Stellerkennlinie
Luftmenge oder Luftmasse über der elektrischen Stellgröße τ und die Auswirkungen der
erfindungsgemäßen Adaption auf den Verlauf der Kennlinie.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0011] Die folgenden Erläuterungen beziehen sich speziell auf das Anwendungsbeispiel der
Erfindung auf die Optimierung der Leerlauf-Füllungsregelung (LFR) bei einer Brennkraftmaschine
(OttoMotor) derart, daß die von einem Leerlaufdrehzahlregler ausgegebene Soll-Luftmenge
Q
Soll über eine Stellerkennlinienadaption und den Leerlaufsteller in ein Q
Ist umgesetzt wird, wobei gelten soll, daß Q
Soll ≈ Q
Ist.
[0012] Entsprechend einem Grundgedanken vorliegender Erfindung erfolgt die Adaption an die
dann in dem jeweiligen Zeitpunkt gerade vorliegende Kennlinie des Leerlaufstellers
und die Leckluft nach einer bestimmten Strategie, die ein additives und/oder multiplikatives
Eingreifen in die vom (Leerlaufdrehzahl)-Reg
- ler ausgegebene Sollgröße zum Ziel hat.
[0013] In Fig. 1 ist der Leerlaufdrehzahlregler mit 10 und der von ihm über das System zur
Kennlinienadaption 11 angesteuerte Stellglied als Leerlaufsteller mit 12 bezeichnet.
Der Leerlaufsteller wirkt im vorliegenden Anwendungsfall auf den öffnungsquerschnitt
im Saugrohr einer Brennkraftmaschine 13 ein, insbesondere durch entsprechende Vergrößerung
oder Verkleinerung eines Bypassquerschnitts oder auch durch motorische Verstellung
der Drosselklappe.
[0014] Dabei setzt sich die Luft, die die Brennkraftmaschine 13 letztendlich erhält, zusammen
aus der Luft durch den Steller bzw. aus der Luft, die der Steller aufgrund seiner
Ansteuerung durchläßt,und einer beispielsweise über die Drosselklappe strömende Leckluft-Restmenge
. Durch die erfindungsgemäße Kennlinienadaption im Block 11 wird die vom Leerlaufdrehzahlregler
10 ausgegebene Solluftmenge Q
Soll oder m
Soll so in eine elektrische StellgröBe τ umgewandelt, daß mit dem Leerlaufsteller 12 eine
Luftmenge (oder Luftmasse) eingestellt wird, die zusammen mit der Leckluft die gewünschte
angesaugte Luftmenge Q
Ist (oder Luftmasse mlst) ergibt.
[0015] Um die Kennlinienadaption durchzuführen, sind zwei Integratoren I1 für den Kennlinienoffset
oder die Fußpunktverschiebung der Kennlinie und 12 für die Kennliniensteigung vorgesehen,
wobei die jeweiligen Integratoren immer nur dann laufen, wenn durch bestimmte Betriebsbedingungen
der jeweils von ihnen bewirkte Eingriff in die Kennlinienadaption freigegeben werden
kann; daher sind jedem Integrator Freigabeglieder zugeordnet, dem Offset-Integrator
I1 ein Freigabeglied FG1 und dem Steigungs-Integrator 12 ein Freigabeglied FG2.
[0016] Dementsprechend erfolgt der Eingriff des Steigungs-Integrators 12 auf die vom Leerlaufdrehzahlregler
10 ausgegebene Sollgröße multiplikativ über einen Multiplizierer M mit einem vorgegebenen
Multiplizierfaktor, während die Offset-Korrektur vom Ausgang des Integrators I1 additiv
an einem Summationspunkt S1 erfolgt.
[0017] Beide Integratoren I1 und 12 werden von einem zweiten Summations-oder Vergleichspunkt
S2 ein Luftmengendifferenzsignal △Q zugeführt, welches der Abweichung der Sollgröße
(Solluftmenge Q
Soll oder Solluftmasse m
Soll) von der Istgröße (Luftmenge Q
Ist oder Luftmasse m
Ist ) entspricht. Die Angabe Q
Ist kann von einem Luftmengenmesser im Ansaugrohr abgeleitet oder auf sonstige, für sich
gesehen bekannte Weise gewonnen sein.
[0018] Man kann daher die gewünschte Beziehung QIst =Q
Soll (oder auch bezogen auf die Luftmasse, was im folgenden nicht mehr weiter wiederholt
wird) durch Verändern von zwei Parametern erzielen, nämlich durch Variation des Offsets
K1 und durch Variation der Steigung K2. Um bestimmte Kennlinienanfangswerte sicherzustellen,
sind den Integratoren I1 und 12 jeweils noch Summationspunkte S3 und S4 nachgeschaltet,
denen Anfangswerte K10 für den Offset und K20 für die Steigung zugeführt werden.
[0019] Wesentlich ist, daß die Adaption an die gerade vorliegende Kennlinie des Leerlaufstellers
und die Leckluft nach folgender Strategie erfolgt:
Der Integrator I1 für den Offset oder die Fußpunktverschiebung der Kennlinie läuft
nur, wenn die Drosselklappe länger als eine vorgegebene Zeit T1 = f(n) geschlossen
ist und die Drehzahl n des Motors sich in einem bestimmten Bereich, nämlich im Leerlaufbereich
befindet. Dementsprechend ist das Freigabeglied FG1 für den Integrator I1 so ausgebildet,
daß ihm ein Drosselklappensignal DK und der Istwert der Brennkraftmaschinendrehzahl
n zugeführt ist und nur bei Vorliegen dieser beiden Bedingungen der Offset-Integrator
11 freigegeben ist und läuft.
[0020] Für den Eingriff durch den Integrator I2, der multiplikativ eine Kennlinienverdrehung
(Steigungsänderung) betrifft und daher erheblich stärker auf die elektrische Ausgangsstellgröße
τ als Eingangssignal für den Leerlaufsteller einwirkt, gilt, daß dieser Integrator
nur dann freigegeben ist, wenn die Drosselklappe eine vorgegebene längere Zeitspanne
T2, die beispielsweise bei 100 ms betragen kann, geschlossen ist, wobei für T2 die
folgende Beziehung gilt

wodurch es möglich ist, ein Überschwingverhalten und eine entsprechende Fehlereinführung
des Luftmengenmessers auszublenden, und ferner Q
soll größer ist als der letzte Wert Q
soll vor dem öffnen der Drosselklappe. Das heißt, daß der momentane Adaptions-Arbeitspunkt
für den Integrator 12 auf der Kennlinie über dem Adaptions-Arbeitspunkt liegen muß,
der durch den Eingriff des Offset-Integrators I1 erreicht worden ist.
[0021] Betrachtet man den in Fig. 3 dargestellten Kennlinienverlauf, wobei der in der Zeichenebene
linke, schraffierte Kennlinienknickverlauf lediglich der Vollständigkeit halber bei
einem Leerlaufsteller angegeben ist und als Notlaufkennlinie durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen auch nicht beeinflußt wird, dann erkennt man, daß als erster Adaptionsschritt
die Arbeitspunktverlagerung durch Offset, wie durch den Pfeil A angegeben, erfolgt;
es ist offensichtlich, daß der multiplikative Steigungseingriff nicht in einem Arbeitspunkt
realisiert werden darf, der unterhalb des Offset-Arbeitspunkts liegt, da sich in diesem
Fall eine umgekehrte, also gerade nicht gewünschte Wirkung ergibt. Die Steigungsadaption
erfolgt immer in Arbeitspunkten oberhalb des Offset-Arbeitspunktes.
[0022] Dementsprechend sind die Bedingungen für den Freigabeblock FG2 des Steigungsintegrators
12 ergänzend so ausgelegt, daß die ,Steigung nur adaptiert wird bei Luftmengendurchsätzen,
die größer sind als beispielsweise ein minimaler Luftmengendurchsatz, wie er sich
für den eindeutigen Leerlauffall ergibt.
[0023] Bevorzugt wird zur Gewinnung dieser Bedingungen daher so vorgegangen, daß im Moment
des öffnens der Drosselklappe die momen-
tanen Q
soll- oder m
Soll-Werte abgespeichert werden, wozu ein Speicherblock SB vorgegsehen ist, dem ein Drosselklappensignal
DK und der QSoll-Wert zugeführt wird; diese Abspeicherung entspricht dann dem letzten
Arbeitspunkt, an welchem durch den Offset-Integrator I1 adaptiert worden ist. Zur
Freigabe der Steigungsadaption wird dann jeweils überprüft, ob der jetzt
angeforderte Luftmengenwert (Q
Soll; m
Soll) größer ist als der jeweils zuletzt abgespeicherte Wert und erst dann kann die Freigabe
erfolgen; der die beiden Sollwerte vergleichende Block ist in Fig. 2 mit VG bezeichnet.
[0024] Diese Bedingung kann hilfsweise auch durch die Überlegung ersetzt werden, daß eine
Steigungsadaption immer dann freigegeben werden kann, wenn die momentane Drehzahl
sich oberhalb einer gewissen Drehzahl befindet, also beispielsweise die folgende Bedingung
erfüllt ist n > n
LL + 500 min , weil angenommen werden kann, daß bei höherer Drehzahl auch ein Arbeitspunkt
auf der Kennlinie eingenommen wird, der über dem Leerlaufpunkt liegt, so daß man sich
auf dem richtigen Kennlinienabschnitt befindet. Ein solcher Fall einer erhöhten Drehzahl
tritt beispielsweise nach einem Gasstoß oder im Schub auf. Es muß aber erwähnt werden,
daß diese Überlegung nur hilfsweise gelten sollte und die Speicherung der Sollwerte
vor dem Öffnen der Drosselklappe unbedingten Vorzug hat.
[0025] Auf einen Umstand ist noch einzugehen. Noch vor dem Multiplizierer M ist ein weiterer
Summationspunkt S4 vorgesehen, an welchem von der Sollgröße Q
Soll eine Luftmenge Q
O abgezogen wird. Diese Maßnahme dient der Optimierung des Arbeitsbereiches. Dabei
sollte der Wert von Q
O nicht größer sein als die minimal auftretende Solluftmenge Q
Soll, so daß die zum Multiplizierer M gelangende Größe nach dem Summationspunkt S4 vorzugsweise
immer größer als 0 ist. Durch diese Addition mit einem negativen Wert von Q
o gelingt es, den Drehpunkt der Kurve oder Kennlinie möglichst nahe an den Arbeitspunkt
zu legen. Geht man von einem allerdings nicht wünschenswerten Idealfall aus, in welchem
der zugeführte Q̇
O-Wert genau auf dem Arbeitspunkt liegt, dann gelingt es nämlich, mit nur lediglich
einem Iterationsschritt, nämlich einmal Offset-Einstellung und einmal Steigungs-Einstellung,
die Kurve zu adaptieren und darzustellen. Aber auch wenn der Drehpunkt durch die Abweichung
des Q̇
O-Wertes vom direkten Arbeitspunkt tiefer liegt, kommt man doch insgesamt mit weniger
Iterationsschritten aus.
[0026] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
1. Verfahren zur Adaption eines Stellglied-Kennlinienverlaufs zur Eliminierung von
auf das Stellglied einwirkenden Stör-und sonstigen unerwünschten Einflußgrößen, insbesondere
zur Adaption der Stellerkennlinie für die Leerlauf-Füllungsregelung (LFR) von Brennkraftmaschinen,
wobei die der Brennkraftmaschine unter bestimmten Betriebsbedingungen (Leerlauf) zugeführte
Luftmenge geregelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Reglerausgang dem Stellglied
(12;LL-S) zugeführte Ausgangssollgröße (QSoll;mSoll) durch Regelung unter Einbeziehung eines von der momentanen Istposition des Stellglieds
mindestens teilweise abhängigen Ausgangsistwertes (QIst;mIst) dadurch in eine adaptierte elektrische Ansteuergröße (τ) für das Stellglied umgewandelt
wird, daß multiplikativ und/oder durch Summation die Ausgangssollgröße verknüpft wird
mit dem Ausgangssignal mindestens eines, den Offset (Fußpunkt) und/oder die Steigung
der Stellgliedkennlinie beeinflussenden Integrators (I1,I2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Integratoren (11,12)
jeweils in Abhängigkeit zu unterschiedlichen Betriebszustandsgrößen der Brennkraftmaschine
zur Beeinflussung der elektrischen Ansteuergröße (τ) für das Stellglied freigegeben
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstanten
der Integratoren (I1,I2) für Offset- und Steigungsadaption so groß sind, der Eingriff
in die Kennlinienadaption daher so langsam ist, daß die eigentliche Leerlauf-füllungsregelung
nicht beeinflußt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Offset-Integrator
(I1) zur additiven Korrektur der elektrischen Leerlaufsteller-Ansteuergröße (τ) nur
dann freigegeben wird, wenn die Drosselklappe der Brennkraftmaschine für einen vorgegebenen,
von der Drehzahl abhängigen Zeitraum (T1 = f(n)) geschlossen ist und die Drehzahl
des Motors sich im. Leerlaufbereich befindet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steigungs-Integrator
(12) nur dann freigegeben wird, wenn die Drosselklappe für eine vorgegebene Zeit (T2=
f(n)) geschlossen ist, die größer als die Drosselklappenschließdauer für die Offsetverstellung
ist und der Arbeitspunkt, an welchem eine Steigungsadaption erfolgt, über dem Arbeitspunkt
liegt, der durch eine Offsetverstellung erreicht wurde.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Freigabe der Steigüngsadaption
jeweils ein im Moment des letzten Öffnens der Drosselklappe gespeicherter QSoll-Wert, entsprechend dem letzten Arbeitspunkt, bei welchem durch Offsetverstellung
adaptiert worden ist, verglichen wird mit dem angeforderten QSoll-Wert, derart, daß der steigungsadaptierte Arbeitspunkt stets über dem offsetadaptierten
Arbeitspunkt liegt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Reduzierung der Iterationsschritte für Offset und Steigung vom vom Leerlaufdrehzahlregler
(10) ausgegebenem Luftmengensollwert (QSoll) ein konstanter Luftmengenwert (Qo) abgezogen wird, der höchstens gleich oder größer ist als der minimal auftretende
Luftmengensollwert.
8. Vorrichtung zur Adaption eines Stellglied-Kennlinienverlaufs zur Eliminierung von
Stör- und sonstigen unerwünschten Einflußgrößen insbesondere zur Adaption der Stellerkennlinie
bei der Leerlauf-Füllungsregelung von Brennkraftmaschinen, bei der die der Brennkraftmaschine
unter bestimmtenBetriebsbedingungen (Leerlauf) zugeführte Luftmenge geregelt wird,
zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die vom Regler (Leerlaufdrehzahlregler 10) ausgegebene.Sollgröße (Qsoll) mindestens multiplikativ und/oder additiv zur Offset- und/ oder Steigungsadaption
der Stellgliedkennlinie vom Ausgang mindestens eines Integrators (I1,I2) beeinflußt
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Offset-Integrator
(I1) zur Adaption des Kennlinienfußpunktes und ein Steigungs-Integrator (12) zur Adaption
der Kennliniensteigung vorgesehen und parallel an einen die Differenz zwischen der
vom Regler (10) ausgegebenen Solluftmenge (QSoll) zur, beispielsweise von einem Luftmengenmesser gelieferten Istluftmenge (QIst) erzeugendem Summationspunkt (S2) angeschlossen sind, daß den Integratoren jeweils
weitere Summationspunkte (S3,S4) zur Zuführung von Kennlinienanfangswerten (K10,K20)
nachgeschältet sind und daß der Ausgang des Summationspunktes (S4) für den Steigungs-Integrator
(12) mit einem Multiplikator (M) und der Ausgang des dem Offset-Integrator (I1) nachgeschalteten
Summationspunkt (S3) mit einem in Reihe zum Multiplizierer (M) geschalteten Summationspunkt
(S1) verbunden ist, derart, daß der Luftmengensollwert (QSoll) des Reglers (10) additiv und multiplikativ über eine Stellerkennlinienadaption und
den Leerlaufsteller (LL-S) in einen Luftmengenistwert (QIst ) umgesetzt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß den Integratoren
(I1,I2) für Offset und Steigung jeweils Freigabeblöcke (FG1,FG2) zugeordnet sind,
die die Integratoren jeweils in Abhängigkeit zu bestimmten Betriebsbedingungen freigeben.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an
einem dem Regler (10) nachgeschaltetem Summationspunkt (S4) dem Luftmengensollwert
ein negativer Luftmengengrundwert (Q̇O) zugesetzt ist, wobei der Luftmengengrundwert höchstens gleich oder größer als der
minimale Luftmengensollwert ist.