[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum pneumatischen Ausbringen von hydromechanisch
gefördertem hydraulischen Baustoff des Untertagebetriebes gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
[0002] Hydraulische Baustoffe, welche unter Tage eingesetzt werden, sind körnige bis pulverförmige
Substanzen mit unterschiedlichem Wasser-Feststoff-Faktor, die beim Verspritzen häufig
mit Zuschlägen u.a. aus Kunststoff oder Fasermischungen verarbeitet werden. Die Erfindung
bezieht sich insbesondere auf Spritzbetone aus diesen Baustoffen bzw. -mörtel, die
ihrerseits in mehreren Zentimetern Dicke auf den Gesteinsmantel von Grubenbauen, darunter
vor allem von Strecken unter Aussparung der Sohle möglichst frühzeitig nach dem Hereingewinnen
des Ausbruches beispielsweise durch Sprengen aufgetragen werden, um die Eigentragfähigkeit
des umgebenden Gebirges zu erhöhen. Neben dieser Ausbruchsicherung beim Auffahren
von Räumen im Berg- und Tunnelbau dient das erfindungsgemäße Verfahren auch zur Abdichtung
von Brand- und Wetterdämmen und zur Glättung von Wänden mit dem Ziel der Herabsetzung
von Wetterwiderständen, sowie allgemein für Verbauarbeiten. Hierbei kann mit dem Ziel
der Frühfestigkeit dem Baustoff vorzugsweise flüssiger Anreger beigemischt werden,
um nach möglichst kurzer Zeit eine optimale Tragfähigkeit zu gewährleisten, die u.a.
die Konvergenz der Gebirgsschichten gering hält.
[0003] Die hydromechanische Förderung des nassen Baustoffes, insbesondere in Form eines
Mörtels oder Betons hat gegenüber der auch bekannten Trockenförderung, bei der man
den Baustoff am Ende der Leitung das notwendige Anmachwasser und gegebenenfalls einen
Anreger zusetzt, den Vorteil einer gleichmäßigen Zusammensetzung der aufgetragenen
Schichten gemäß einer vorgegebenen Rezeptur, welche die im Gefolge von ungleichmäßigen
Zusammensetzungen des Baustoffes und unkontrollierter Wasser= zugabe auftretenden
Festigkeitsschwankungen in den aufgetragenen Schichten ausschaltet. Die Erfindung
geht daher von einem vorbekannten Verfahren aus, bei dem der Baustoff mit Hilfe eines
mit einer Düse versehenen Mundstückes einer mit einer Pumpe beaufschlagten Förderrohr-
bzw. Schlauchleitung austragen und auf die zu beschichtende Fläche gespritzt wird.
[0004] Bei der vorbekannten Vorrichtung wird der Baustoff in Achsrichtung der Düse hydromechanisch
gefördert. Kurz vor der Düse wird dem hydromechanischen Förderstrom Druckluft über
radial im Mundstück angeordnete Düsenkanäle zugesetzt. Der hiermit bewirkten Beschleunigung
des Baustoffes sind jedoch Grenzen gesetzt. Denn die Düsenvorrichtung muß wegen der
Verstopfungsgefahr auf die begrenzte Verdichtbarkeit des nassen Baustoffes Rücksicht
nehmen. Erschwerend wirkt sich die hydromechanische Förderung des Baustoffes hierauf
aus, wenn der Baustoff u.a. aus Gründen der verminderten Reibung in der Förderleitung
in dieser mit einem vergleichsweise großen Querschnitt herangeführt und nicht durch
einen Verteiler mehreren Austragsrohren bzw. -schläuchen gleichzeitig aufgegeben werden
kann. Denn in diesen Fällen muß der hydromechanische Förderstrom auch noch auf einen
geringeren Querschnitt am Mundstück reduziert werden, der sich aus der Handhabung
des Mundstückes mit den erforderlichen Kräften eines Bedienungsmannes ergibt, sofern
nicht Manipulatoren oder Monitoren eingesetzt werden können.
[0005] Da man unabhängig von diesen Schwierigkeiten wegen der Gefahr von Beeinträchtigungen
der Wege der hydromechanischen Förderung durch erhärtenden Baustoff den.Anreger erst
im letzten Augenblick zusetzen will, geschieht das mit einer oder mehreren Düsen am
Ende der hydromechanischen Förderstrecke. Das führt jedoch dazu, daß sich der Anreger
nicht völlig und nicht homogen mit dem hydraulischen Baustoff vermischt. Dann sind
die erzeugten Schichten inhomogen, in denen die geforderte Frühfestigkeit nicht überall
erreicht wird. Es kommt hinzu, daß Verluste an Anregerflüssigkeit auftreten, die mit
der radial geführten Treibluft weitergetragen und in der Atmosphäre zu Schadstoffkonzentrationen
führen.
[0006] Daraus, aber auch aus anderen Ursachen können sich:.Rückprallverluste einstellen,
worunter man den Prozentsatz an ausgetragenem Baustoff versteht, der nicht haftet
und herunterfällt. Zwar werden die bei trockenen Verfahren üblichen Größenordnungen
von 30 % bis 40 % von den nassen Verfahren nicht erreicht, jedoch hat auch deren Quote
unterschiedliche Ursachen. Sie hängt u.a. von dem Haftvermögen des Baustoffes, dem
Auftreffwinkel des aus dem Mundstück austretenden Baustoffstrahles und ähnlichen Parametern
ab. Insbesondere aber stellen die systembedingten Veränderungen der Tragfähigkeit
des Untergrundes, auf den der Baustoff beim Spritzen auftrifft, eine der wesentlichen
Ursachen des Rückpralls dar. Denn unabhängig von der Härte des Stoßes, z.B. einer
Gebirgsoberfläche, verändert sich der Widerstand des Untergrundes im Zuge des Aufbaus
der Spritzschicht und wird in der Regel umso geringer, je mehr der Auftrag wächst.
Die Frühfestigkeit des Baustoffes spricht daher in diesem Zusammenhang ebenso wie
die jeweils ausgetragene Baustoffmenge eine Rolle. Die bekannte Vorrichtung ermöglicht
jedoch keine Steuerung der Auftreffgeschwindigkeit und keine Anregerverwendung zur
Vermeidung übermäßiger Rückprallverluste, jedenfalls aber nicht in dem erforderlichen
Maße.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das als bekannt vorausgesetzte Verfahren
so zu führen, daß es sich besser beherrschen läßt und insbesondere die Möglichkeit
bietet, beim Einsatz von Anregern eine bessere Wirtschaftlichkeit bei Schonung der
Atmosphäre und Wirksamkeit in den aufgetragenen Schacht zu erreichen, wobei das neue
Verfahren auch die Voraussetzungen dafür schaffen soll, die systembedingten Rückprallverluste
zu vermindern.
[0008] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 1. Zweckmäßige
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Baustoff einem Förderluftstrom derart
aufgegeben, daß der Dichtstrom des Baustoffes zerteilt und die sich hieraus ergebenden
Baustoffpartikel derart beschleunigt werden, daß sie sich im Förderluftstrom in der
Schwebe halten. Dieser den Baustoff in einer u.a. von der Luftgeschwindigkeit und
-menge einerseits und der Fördermenge andererseits abhängigen Dichte enthaltende Förderluftstrom
läßt sich am Mundstück ohne die Gefahr von Verstopfern austragen und bei düsenförmigem
Mundstücken auch einschnüren und daher mit erhöhter Geschwindigkeit austragen, welche
bei gegebenem Querschnitt und gegebener Fördermenge im wesentlichen von der Druckluftmenge
abhängig ist. Andererseits führt das Aufbrechen des Dichtstromes, in dem der Baustoff
hydromechanisch gefördert wird, zur Vergrößerung der freien Baustofflächen, welche
ihrerseits für die Verbesserung der Aufnahme eines etwa eingesetzten Anregers günstige
Bedingungen bieten.
[0010] Die Erfindung hat daher den Vorteil, daß sie am Mundstück zu einer wesentlichen Herabsetzung
der zu manipulierenden Gewichte führt und den Baustoff in einem aufgelockerten Zustand
ausbringt, der eine gleichmäßige Verteilung des Baustoffes auf dem jeweiligen Untergrund
begünstigt und auch dadurch schon zu einer erheblichen Reduzierung der Rückprallverluste
führt. Das Aufbrechen des Dichtstromes mit Hilfe des Druckluftstromes hat keine nachteiligen
Folgen für den Baustoff, weil dieser Vorgang, soweit er" zur Entmischung des Baustoffes
führt, beim Aufprall wieder rückgängig gemacht wird. Der Luftverbrauch hält sich in
erträglichen Grenzen, weil die damit geschaffene pneumatische Förderstrecke sich auf
das Mundstück beschränkt und relativ kurz ist.
[0011] Unter diesen Voraussetzungen läßt sich die für den Einsatz von Anregern verbesserte
Möglichkeit zweckmäßig mit den Merkmalen des Anspruches 2 nutzen. Indem man nämlich
den Anreger bereits im Druckluftstrom verteilt, insbesondere in diesem zerstäubt,
vergrößert man die Zahl der Anregerpartikel und die Wahrscheinlichkeit erheblich,
daß ein Anregerpartikel mit einem Baustoffteilchen zusammentrifft durch die beim Zusatz
des Dichtstromes entstehende Relativgeschwindigkeit dieser Partikel. Bei erheblich
reduzierter Anregermenge wird dadurch gleichzeitig eine beträchtlich verbesserte Wirkung
des Anregers erreicht.
[0012] Diese nicht nur aus Gründen des wirtschaftlichen Einsatzes von Anregern, sondern
auch wegen der anzustrebenden möglichst gleichmäßigen Verteilung der Baustoffpartikel
im Förderluftstrom erwünschte Wirkung läßt sich mit den Merkmalen des Anspruches 3
verstärken. Dabei kann die Verwirbelung des Druckluftstromes auch dazu beitragen,
die Dichte des Baustoffes im Förderluftstrom zu erhöhen und dadurch die Druckluftmenge
zu reduzieren, die für das Ausbringen des Baustoffes benötigt wird.
[0013] Zweckmäßig ist deswegen auch die Verwirklichung der Merkmale des Anspruches 4., weil
dadurch im Gegensatz zu der axialen Zuführung des Dichtstromes die Relativgeschwindigkeiten
von Baustoff und Druckluft nennenswert größer und deswegen die Zerteilung des Baustoffes
und die Verteilung der hieraus entstehenden Partikel im Förderluftstrom sich günstiger
gestalten.
[0014] Mit den Merkmalen des Anspruches 5 lassen sich die Rückprallverluste vermindern,
die bei wachsender Schichtdicke systembedingt bislang unverhältnismäßig stark ansteigen.
Indem man nämlich den Förderluftstrom reduziert, kann die zur hydromechanischen Förderung
eingesetzte Pumpe, die meistens als Kolbenpumpe, seltener als Schneckenpumpe ausgeführt
ist, mit der vorgegebenen Aufgabemenge gleichmäßig arbeiten, aber dennoch die in dem
auftreffenden Spritzstrahl enthaltene Menge und Geschwindigkeit des Baustoffes angepaßt
werden.
[0015] Die Verwirklichung der Merkmale des Anspruches 6 bietet die vorteilhafte Möglichkeit,
den aus dem Ende der hydromechanischen Förderleitung austretenden Baustoff von seiner
relativ geringen Geschwindigkeit 'auf die erheblich höhere pneumatische Fördergeschwindigkeit
angemessen zu beschleunigen und Kunststbffsedimentationen zu verhindern.
[0016] Das Wirksamwerden eines oder mehrerer Zusatzmittel im Fördergutbeton setzt eine Einwirkzeit
von unterschiedlicher Dauer je nach Zusatzmittel voraus. Diese Einwirkzeit mußgenügend
lang sein. Sie darf andererseits einen gewissen Zeitraum nicht übersteigen, weil sonst
die Neigung zur Verstopferbildung unverhältnismäßig schnell zunimmt. Daher ist die
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 7 zweckmäßig, weil
nach dieser Ausführungsform die Einwirkzeit praktisch vorgegeben werden kann.
[0017] Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen einer zur Ausübung des vorstehenden
Verfahrens geeigneten Vorrichtung anhand der Figuren in der Zeichnung; es zeigen
Fig. 1 in abgebrochener Darstellung und schematisch den Aufbau eines Mundstücks gemäß
der Erfindung,
Fig. 2 in der Fig. 1 entsprechender Darstellung eine abgeänderte Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 3 in den Fig. 1 und 2 entsprechender Darstellung eine weiter abgeänderte Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 4 eine Variante der Ausführungsform nach Fig. 3,
Fig. 5 eine weitere Variante der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4,
Fig. 6 in Seitenansicht und schematisch die Druckluftzuführung in einem Mundstück
gemäß der Erfindung,
Fig. 7 in der Fig. l entsprechender Darstellung eine abgeänderte Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 8 eine gegenüber der Darstellung der Fig. 7 weiter abgeänderte Ausführungsform,
Fig. 9 eine weitere Ausführungsform der Drucklufteinführung in der Fig. 6 entsprechender
Darstellung,
Fig. 10 in den Fig. 6 und 9 entsprechender Darstellung eine abgeänderte Ausführungsform
der Drucklufteinführung und
Fig. 11 in den Fig. 6, 9 und 10 entsprechender Darstellung eine weiter abgeänderte
Ausführungsform.
[0018] Das in Fig. 1 dargestellte Mundstück 2 sitzt auf dem Ende einer Förderrohrleitung
3 einer in ihren Einzelheiten nicht wiedergegebenen, bekannten hydromechanischen Förderanlage
für Spritzbeton, der schematisch bei 4 dargestellt ist. Das Mundstück 2 ist mit Hilfe
eines Ringflansches 5 auf den dazu passenden Ringflansch 6 des Förderrohres 3 aufgeschraubt,
wobei zwischen das abgebrochen wiedergegebene Rohr 3 und eine stationäre Förderrohrleitung
eine Schlauchverbindung eingeschaltet ist.
[0019] Das Mundstück 2 besteht aus einem T-förmigen Rohr, dessen senkrechter Teil von einem
Rohrstutzen 7 gebildet wird, der den Flansch 5 aufweist und der rechtwinklig von dem
vergleichsweise engeren Rohr 8 des Mundstückes abzweigt. Das Rohr 8 ist mit einem
Flansch 9 an einen.entsprechenden Flansch 10 einer Düse 11 angeschlossen, aus der
gemäß den Pfeilen 12 der Baustoff austritt.
[0020] Am gegenüberliegenden Ende ist mit Hilfe eines Flansches 14 ein Druckluftanschluß
15 an einen dazu passenden Flansch 15'des Rohres 8 angeschlossen. Die Einzelheiten
des Druckluftanschlusses 15 ergeben sich aus der
:Darstellung der Fig. 6.
[0021] Danach tritt die bei 16 zugeführte Druckluft in eine rohrförmige Kammer 17 ein und
passiert zunächst die Schaufeln 18 eines Leitapparates 19. Diese erzeugen einen Drall
mit nachfolgender Verwirbelung des Luftstromes, der mit den Pfeilen 20 in den Figuren
angedeutet ist.
[0022] Konzentrisch in der Rohrkammer 17 ist ein weiteres Rohr 21 befestigt, dessen vorderes
Ende mit einem über den Leitapparat 19 vorstehenden Kegelverschluß 22 versehen ist.
Der Verschlußkegel hat auf seiner Kegelfläche mehrere öffnungen 23, 24, durch das
ein vorzugsweise flüssiger Anreger austreten kann. Der Verschlußkegel wird in der
Praxis im allgemeinen mit Hochdruckzerstäuberdüsen für flüssige Anreger besetzt.
[0023] Gemäeer Darstellung der Fig. 1 wird die Druckluft über einen Stutzen 25 mit Absperr-
und Regelorgan 26 gemäß dem Pfeil 27 zugeführt. Auch der Anreger wird über einen Rohrstutzen
28, ein Absperr- und Regelorgan 29 gemäß dem Pfeil 30 dem Rohr 21 zugesetzt.
[0024] Im Betrieb fördert eine Kolbenpumpe den aus einer hydraulischen körnigen bis pulverförmigen
Substanz, Wasser, Sand 31 und Zuschlägen 32 bestehenden Baustoff 4 durch den Stutzen
7 kontinuierlich in das Rohr 8. Der stark verwirbelte Druckluftstrom hinter dem Leitapparat
19 reißt den aus den öffnungen 23, 24 austretenden Anreger mit und verteilt ihn nebel-
bis tropfenförmig über den gesamten lichten Querschnitt des Rohres 8. In diesen verwirbelten
Druckluftstrom wird an der Mündung des Stutzens 7 der Baustoff 4 entsprechend der
hydromechanischen Förderung zugesetzt. Dabei wird der geschlossene Strom aufgebrochen
und in Partikel zerlegt, welche im Druckluftstrom verteilt in der Schwebe gehalten
werden. Die mit dem Strom mitgeführten Baustoffpartikel erreichen die Düse 11 und
werden aus dieser gemäß den Pfeilen 12 ausgebracht. Sie durchqueren im freien Flug
die Distanz zu einer Fläche bzw. einer Gebirgsoberfläche, auf der sie sich in Form
einer durchgehenden Schicht anlagern.
[0025] Gemäß der Ausführungsform nach Fig. 2 ist der Rohrstutzen 7 ebenso wie das angeflanschte
Rohr 3 nicht rechtwinklig, sondern spitzwinklig zum Rohr angeordnet. Das begünstigt
die hydromechanische Förderung durch Herabsetzung des Förderwiderstandes und kann
sich daher unter bestimmten Voraussetzungen günstig auswirken.
[0026] Gemäß der Darstellung der Fig. 3 ist der Querschnitt des Mundstückrohres 8 hinter
der Einmündung des Rohrstutzens 7 mit einer festen Blende, deren Schikane bei 38 dargestellt
ist, verengt. Diese Schikane besteht aus einem von der kreisförmigen Rohrwandung begrenzten
Wehr, dessen Kante eine abgerundete Innenfläche 39 aufweist. Die Schikane 38 führt
zu einer den Druckluftstrom 40 einschnürenden Querschnittsverbindung, wobei an der
Fläche 39 zusätzlich Wirbel entstehen, die das Aufbrechen des Dichtstromes 41 durch
die Rohre 3 und 7 begünstigen. Einige dieser Wirbel sind bei 42 schematisch dargestellt.
[0027] Die Ausführungsform nach Fig. 4 verwendet statt der Scheibenform der Schikane 38
eine Blende 43 mit trapezförmigem Querschnitt, um Sedimentationen in ihrem Strömungsschatten
entgegenzuwirken.
[0028] Dieser Tendenz wird mit der Ausführungsform nach Fig. 5 noch stärker entgegengewirkt,
weil hierbei der Querschnitt der Blende 44 in dem Düsenrohr 8 eine Wölbung 45 aufweist,
auf der der Förderluftstrom 46,.welcher sich hinter der Einmündung des Rohres 7 bildet,
beschleunigt wird.
[0029] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist eine Schikane 38 in Richtung des Doppelpfeiles
36 mit Hilfe einer Stellvorrichtung 47 in Richtung des Rohrstutzens 7 in dem Querschnitt
des Düsenrohres 8 verschieblich. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Blendenöffnung
48 verstellbar einzurichten, welche der Förderluftstrom unmittelbar hinter der Einmündung
des Rohres 7 zu durchqueren hat. Mit einer solchen verstellbaren Blende läßt sich
das Mundstück 2 auch auf unterschiedliche Baustoffzusammensetzungen bzw. unterschiedliche
Wasser-Feststoffaktoren einstellen.
[0030] Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 wird statt einer verstellbaren Blende 38 ein
in dem Rohr 7 verschiebliches Teleskoprohr 49 zur Einstellung des Blendenquerschnittes
48 im Düsenrohr 8 benutzt. Das Teleskoprohr bildet die Verlängerung der Rohrleitung
3, die mit Hilfe einer ringförmigen Verstelleinrichtung 50 axial im Rohr 7 verschoben
und eingestellt werden kann. Eine Dichtung 51 dichtet auf dem Mantel des Rohres 49
und verhindert den Austritt von Druckluft aus dem Druckluftstrom 40 bzw.dem Förderluftstrom
46 im Mundstückrohr 8 von.der Düse. Die axiale Verstellbarkeit des Teleskoprohres
49 ermöglicht die Veränderung des Querschnittes 48 auf besonders einfache Weise. Außerdem
ist bei der Darstellung der Fig. 8 das Rohr 8 mehrteilig ausgebildet, nämlich aus
den Rohrabschnitten 52, 53 und der Düse 54 zusammengesetzt. Dadurch läßt sich nicht
nur die angeflanschte Düse 54, sondern auch das anschließende Rohr 53 entfernen, was
die Beseitigung von Verstopfern und die Wartungsarbeit am Mundstück 2 wesentlich erleichtert.
[0031] Im Betrieb lassen sich sowohl die Anregermenge mit dem
Absperr- und Regelorgan 29 wie auch die Druckluftmenge mit dem Absperr- und Regelorgan
26 steuern. Die Steuerung der Druckluftzufuhr über das Regelorgan 26 kann so erfolgen,
daß die Austrittsgeschwindigkeit des
Förderluftstromes bei 12 entsprechend dem Aufbau der Schicht verlangsamt wird.
[0032] Häufig sind die dem geförderten hydraulischen Baustoff zugesetzten Zusatzmittel,
insbesondere also Anreger, verunreigt. In vielen Fällen handelt es sich auch um inhomogene
Zusatzmittel. Wenn größere Mengen solcher Zusatzmittel durchgesetzt werden müssen,
kommt es häufig zu Verstopfungen. Gemäß der Darstellung der Fig. 9 ist der Druckluftanschluß
15 für diese Verhältnisse vorgesehen und weist einen feststehenden Kolben 56 auf.
Der Kolben 56 hat einen reduzierten Teil 59, welcher außen einen Anschluß 60 für die
Zuführung des Zusatzmittels aufweist. Das reduzierte Teil ist hohl ausgebildet, wobei
der Hohlraum sich. wie bei 63 dargestellt, in den Kolben 56 fortsetzt. Radial orientierte
Querbohrungen 61, 62 münden in parallelen Luftkanälen 57, 58, welche mit der bei 16
zugeführten Druckluft beaufschlagt werden, deren Strom dadurch in mehrere Teilströme
zerlegt wird. Auf diese Weise lassen sich relativ weite Strömungskanäle für das Zusatzmittel
verwirklichen, ohne daß es zu einer ungenügenden Durchmischung des Zusatzmittels und
dem Luftstrom kommen kann. Denn das Zusatzmittel wird über die radialen Querbohrungen
61, 62 in den turbulenten Luftstrom eingebracht.
[0033] In vielen Fällen ist es zudem erforderlich, mehr als ein Zusatzmittel einzuführen,
wobei die Zusatzmittel erst im Luftstrom zusammengebracht werden sollen. Ausführungsformen
für einen derart ausgebildeten Druckluftanschluß 15 zeigen die Fig. 10 und 11.
[0034] Nach Fig. 11 ist der Kolben 56 zylindrisch ausgebildet. Er verschließt eine Kammer
70 des Rohres 71, welche den Druckluftanschluß bildet. In dem Kolben 56 befinden sich
jedoch eine Mehrzahl von Axialkanälen 57, 58, die der Ausbildung im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 9 entsprechen. Das Zusatzmittel wird bei der Ausführungsform nach Fig. 10
jedoch an zwei Stellen, nämlich über Anschlüsse 64, 65 und die Querbohrungen 66, 67
den in Teilströme aufgeteilten Luftstrom der Axialkanäle 57, 58 zugeführt.
[0035] Eine abgeänderte Ausführungsform, welche in Fig. 11 dargestellt ist, hat ebenfalls
zwei Anschlüsse für Zusatzmittel, die bei 68 und 76 dargestellt sind. Der Anschluß
76 beaufschlagt einen Axialkanal, welcher an dem oben beschriebenen Kegelverschluß
22 mit den Öffnungen 23 und 24 blind endet. Der weitere Anschluß 68 versorgt Parallelkanäle
72, 73. Diese beaufschlagen die Querbohrungen 74, 75 im Kolben 56 und führen dadurch
das jeweilige Zusatzmittel den Luftkanälen 70, 71 zu, auf die der bei 16 eingeführte
Hauptluftstrom aufgeteilt wird.
[0036] Das Wirksamwerden eines oder mehrerer Zusatzmittel in dem aus Beton bestehenden Fördergut
erfordert eine für den Umständen des Einzelfalles abhängige Einwirkungszeit. Daraus
ergibt sich eine möglichst lange, jedoch auch nicht zu lange Verweilzeit des Betons,
der bereits mit den Zusatzmitteln versetzt ist, in der Gesamtvorrichtung. Unter diesen
Umständen hat ein an einem Schlauch angebrachtes Mundstück den Vorteil, daß es die
Einwirkzeit über die Schlauchlänge und die Durchtrittsgeschwindigkeit zu bestimmen
gestattet. Ein Schlauch hat überdies den Vorteil, daß das eigentliche Spritzgerät
nicht getragen oder gehandhabt zu werden braucht, sondern ausschließlich der wesentlich
leichtere Austauschschlauch, in dem der Beton wie beschrieben im Tunnelstrom zum Mundstück
gefördert wird.
[0037] Um einerseits die erforderliche Schlauchlänge verwirklichen zu können und andererseits
die Verweilzeit nicht über Gebühr auszudehnen, kann die Geschwindigkeit des Betons
vor dem Mundstück erhöht werden. Das geschieht zweckmäßig durch ein Austragsrohr bzw.
einen Austragsschlauch, der einen geringeren Querschnitt als der Betoneinlauf aufweist.
Eine solche Ausbildung hat überdies den Vorteil, daß sich kleinste Betonmengen verarbeiten
lassen,weil der Austragsschlauch einen verhältnismäßig geringen Querschnitt hat.
[0038] Soweit das Mundstück mit einer Düse versehen ist, ergibt sich in der Düse die übliche
Druckumsetzung in Geschwindigkeit. Falls am Austrag eine solche Geschwindigkeitserhöhung
nicht gefordert wird, kann auf die Düse auch verzichtet werden.
1. Verfahren zum pneumatischen Ausbringen von hydromechanisch gefördertem hydraulischen
Baustoff des Untertagebetriebes, wobei dem im Dichtstrom gepumpten nassen Baustoff
vor einem zum Ausbringen dienenden, insbesondere düsenförmigen Mundstück Druckluft
zugesetzt und zusammen mit dem Baustoff ausgespritzt wird , dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtstrom (41) des gepumpten Baustoffes (4) der in einem Strom (40) herangeführten
Druckluft unter Abschluß gegen die Außenluft durch den nassen Baustoff (4) zugesetzt
und dabei in dem Druckluftstrom (40) verteilt sowie mit diesem dem Mundstück (11)
zugefördert und aus diesem ausgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem zur Schnellerhärtung des Baustoffes diesem vor
dem Mundstück ein vorzugsweise flüssiger Anreger zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anreger in dem Druckluftstrom (40) vor dem Zusatz des Dichtstromes (41) verteilt
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftstrom
(40) verwirbelt und der Dichtstrom (41) den Wirbeln (20) zugesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftstrom
(40) und der Dichtstrom (41) im spitzen bis rechten Winkel zusammengeführt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsgeschwindigkeit
des Förderluftstromes (46) mit der Druckluftzugabe (29) in den Druckluftstrom (40)
gesteuert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Zusammenführen des Druckluftstromes (40) und des Dichtstromes (41) der Förderluftstrom
eingeschnürt und danach erweitert wird, bevor er ausgetragen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderstrom
durch ein Austragsrohr oder einen Austragsschlauch abgeführt wird, durch dessen Länge
und verminderten Querschnitt über; die Fördergeschwindigkeit des Dünnstromes die Einwirkzeit eines oder mehrere Zusatzmittel festgelegt ist.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in einem vorzugsweise mit einer Düse
versehenen Mundstück einer Förderrohr- bzw. Schlauchleitung einer hydromechanischen
Förderanlage, insbesondere zum Austragen von Spritzbeton oder -mörtel auf den Gesteinsmantel
von Grubenbauen , dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück (11) das Ende eines pneumatischen
Förderrohres (8) bildet, dessen dem Mundstück gegenüberliegendes Ende verschlossen
und mit einer Drucklufteinführung (19) versehen ist, und daß das Mundstück zwischen
der Drucklufteinführung (19) und dem Mundstück (11) einen seitlichen Rohrabgang (7)
aufweist, in den die Förderrohr- bzw. Schlauchleitung (3) mündet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet , daß die Drucklufteinführung
(19) eine Rohrkammer (15) mit einem Leitapparat aufweist, dessen Schaufeln (18) Wirbel
(20) im Druckluftstrom (40) erzeugen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Rohrkammer
(15) konzentrisch ein Rohr (21) zur Zuführung von Anregern angeordnet ist, de-sen
inneres Ende mit einem Verschluß (22) versehen ist, der Öffnungen (23, 24) zur Einleitung
des Anregers in den Druckluftstrom (40) aufweist.
ll. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 10, gekennzeichnet durch eine Blende
hinter der Einmündung des Rohrabganges (7) in das Mundstück (8) zur festen oder einstellbaren
Einschnürung des Förderluftstromes (41) in einem Teilquerschnitt (48) des Mundstückrohres
(8).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis ll, dadurch gekennzeichnet, daß als
Blende eine Schikane (38, 43, 44) dient.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß als
Blende ein Teleskoprohr (49) dient, das im Rohrabgang (7) des Mundstückrohres (8)
verschieblich angeordnet und abgedichtet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Rohrkammer (15) der Luftstrom auf eine Mehrzahl von Axialkanälen (57, 58) verteilt
wird, welche radiale öffnungen (61, 62) aufweisen, durch die das Zusatzmittel in den
Luftstrom gelangt.
15. Vorrichtung nach einem der ANsprüche 8 bis 14, dadurch daß die Axialkanäle (57,
58) und die radialen öffnungen (61, 62) in einem Kolben (56) ausgebildet sind, der
die Rohrkammer (70) abschließt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (56) eine Baueinheit mit einem Rohrkolben (59) von vermindertem Querschnitt
aufweist, in dem eine axiale öffnung (63) zur zentralen Zuführung von Zusatzmittel
zu den radialen öffnungen (61, 62) ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rohrkolben eine konzentrisch innere Öffnung aufweist, die mit dem Kegelverschluß (22)
blindgeschlossen ist, welcher Bohrungen (23, 24) aufweist, und daß ein oder mehrere,konzentrisch
äußere Axialkanäle (72, 73) zur Zuführung von einem oder mehreren Zusatzmitteln zu
den radialen Öffnungen (74, 75) dienen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
radialen Öffnungen (66, 67) im Kolben (56) an außen liegenden Anschlüssen (64, 65)
für ein oder mehrere Zusatzmittel enden.