[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen bossierter Spaltsteine aus
quaderförmigen Betonrohlingen.
[0002] Die Betonrohlinge, aus denen solche Spaltsteine hergestellt werden, bestehen aus
hochverdichteten, vorzugsweise mit rieselfähigem Natursteinmaterial gefülltem Beton.
Diese Rohlinge werden zunächst in einer Mittelebene gespalten und es entstehen Spalt-
beziehungsweise Bruchflächen, die Unebenheiten haben. Während diese Unebenheiten im
mittleren Bereich der Spaltfläche erwünscht sind, einerseits als Rutschsicherung bei
Pflasterbelägen oder aus ornamentalen Grünen, sind diese Unebenheiten entlang der
Ränder der Spaltflächen deshalb nicht erwünscht, weil die mit ihrer Spaltfläche nach
außen im Verband verlegten Spaltsteine dann entlang ihrer Ränder Stufen aufweisen.
Sämtliche vier Ränder einer jeden Spaltfläche werden deshalb auf einheitlicher Höhe
glattgemeißelt. Diesen Vorgang nennt man bossieren.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß bei einfachem Vorrichtungs- und Bedienungsaufwand bossierte Spaltsteine gleichförmig
im Durchlauf hergestellt werden können.
[0004] Die Erfindung ist gekennzeichnet durch Anspruch 1.
[0005] Jeder der beiden Bossierer ist so ausgebildet, daß er die beiden in der Förderreihe
seitlich einander gegenüberliegenden Spaltflächenränder bossiert. Da zwischen den
beiden Bossierern ein rechtwinkliger Richtungswechsel stattfindet, sind nach Durchlaufen
des zweiten Bossierers alle vier Ränder bossiert.
[0006] Die fertigen bossierten Spaltsteine werden zu Stapeln verpackt, im allgemeinen auf
Paletten. Dabei lastet das Gewicht vieler Steine auf den untersten Steinen. Es ist
wünschenswert, mit diesem Gewicht nicht die bossierten Flächen zu belasten. Dem trägt
eine Weiterbildung Rechnung, die Gegenstand des Anspruchs 2 ist. Die Spaltsteine gelangen
dann zur Abnahme und zur Paketierung mit vertikaler Spaltfläche. Die Spaltflächen
können also nicht von der darüberliegenden Steinelast belastet werden und im übrigen
ist dadurch auch sichergestellt, daß die Spaltsteine mit gegossenen, glatten Flächen
aufeinanderstehen, was für die Stabilität des Stapels vorteilhaft ist.
[0007] Der Spalter kann horizontal oder vertikal spaltend ausgebildet sein. Vorzugsweise
ist er horizontal spaltend ausgebildet. Dann liegen die beiden aus einem Betonrohling
gespaltenen Spaltsteine übereinander, und zwar der untere mit der Spaltfläche nach
oben und der obere mit der Spaltfläche nach unten. Wenn nun die Spaltsteine mit gleichartiger
Orientierung, nämlich mit der Spaltfläche nach oben, in den Bossierer einlaufen sollen,
muß jeweils einer der beiden Spaltsteine eines Rohlings gewendet werden in die Orientierung
des anderen. Das ist bei horizontaler Spaltebene besonders einfach durchzuführen.
Dies macht sich eine Weiterbildung zunutze, die Gegenstand der Ansprüche 4 und 5 ist.
[0008] Um beim Bossieren eine gerade Kante auf einer vorbestimmten Höhe zu erzielen, ist
es erforderlich, daß die Spaltsteine reproduzierbar und exakt an den Meißeln entlanggeführt
werden. Das wird behindert, wenn die Spaltsteine sich beim Bossieren unerwünscht bewegen,
möglicherweise unter dem Einfluß des oszillierend auf die Kanten einwirkenden Meißels.
[0009] Solche unerwünschten Ausweichbewegungen der Steine werden vermieden durch Ausgestaltungen
nach den Ansprüchen 6 bis 10.
[0010] Im allgemeinen genügt für die angestrebte Wirkung eine schwere Masse der einzelnen
Rollen, die etwa das 0,3 bis 3fache, vorzugsweise das 2fache, des Gewichtes eines
Spaltsteines beträgt.
[0011] Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
[0012] In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 eine Vorrichtung zur Herstellung bossierter Spaltsteine von oben gesehen,
Figur 2 ein Steueraggregat für diese Vorrichtung,
Figur 3 die Rohlinge beziehungsweise Steine in verschiedenen Stellungen, die sie beim
Durchlauf durch die Vorrichtung nach Figur 1 einnehmen,
Figur 4 den Querschnitt IV aus Figur 1,
Figur 5 den Vereinzeler aus Figur 1 mit weiteren Details in der Ansichtsrichtung wie
in Figur 1 beim Abkippen des oberen Spaltsteines,
Figur 6 die Ansicht gemäß dem Pfeil VI aus Figur 5,
Figur 7 einen Bossierer aus Figur 1 mit weiteren Details im Teilschnitt VII,
Figur 8 den Schnitt gemäß dem Pfeil VIII aus Figur 7,
Figur 9 den Kipper aus Figur 1 mit weiteren Details in der Ansicht gemäß dem Pfeil
IX,
Figur 10 einen fertig bossierten, als Pflasterstein dienenden Spaltstein perspektivisch,
Figur 11 die Ansicht XI aus Figur 10,
Figur 12 in der Ansicht XII aus Figur 10 eine Ecke der bossierten Oberfläche in stark
vergrößertem Maßstab, und
Figur 13 den Ausschnitt XIII aus Figur 11 vergrößert.
[0013] Gemäß Figur 1 ist einem Aufgabeförderer 1 ein mit einem Spalter 2 ausgestatteter
Spalterförderer 3 rechtwinklig nachgeordnet. Diesem Spalterförderer 3 ist ein Vereinzelerförderer
95 mit einem Vereinzeler 23 nachgeordnet und dem Vereinzeler 23 ist ein mit einem
ersten Bossierer 4 ausgestatteter Bossierförderer 6 nachgeordnet. Diesem Bossierförderer
6 ist ein zweiter Bossierförderer 7 rechtwinklig nachgeordnet, der mit einem zweiten
Bossierer 8 ausgestattet ist. Dem zweiten Bossierförderer 7 ist ein Abnahmeförderer
11 nachgeordnet, der mit einem Kipper 10 ausgestattet ist. An den Abnahmeförderer
11 schließt sich rechtwinklig ein mit einem Packförderer 58 ausgestatteter Packtisch
12 an.
[0014] Die Förderflächen aller Förderer sind horizontal in einer gemeinsamen Ebene angeordnet
und stoßen lückenlos aneinander. Die Förderfläche des Aufgabeförderers 1 wird durch
die den Keilflächen 30, 31 (Figur 4) abgekehrten Rückflächen 32 mehrerer endlos umlaufender
Keilriemen 33 bis 37 gebildet. Die Förderfläche des Spalterförderers 3 ist eine Gleitfläche.
Der Vereinzelerförderer 95 besteht aus einem Förderband, das im Anschluß an den Vereinzeler
23 als Puffer dient. Der Bossierförderer 6 besteht förderaufwärtig aus einem Förderband,
dem sich eine Gleitfläche anschließt, die sich über den Bereich des Bbssierers 4 erstreckt.
Dieser Gleitfläche schließt sich wieder ein Förderband an. Der Bossierförderer 7 besteht
aus einer Gleitfläche, die sich bis über den Bereich des Bossierers 8 erstreckt und
der sich ein Förderband im Anschluß an den Bossierer 8 anschließt, das bis in den
Bereich des Kippers 10 reicht. Der Abnahmeförderer 11 besteht aus einer Gleitfläche,
der Packförderer 58 besteht aus einer Gleitfläche.
[0015] Der Vorschubstempel 88 ist der Gleitfläche des Aufgabeförderers 1 zugeordnet. Der
Vorschubstempel 45 ist den Gleitflächen des Aufgabeförderers 1 und des Spalterförders
3 zugeordnet. Der Vorschubstempel 47 ist der Gleitfläche des Bossierförderers 7 zugeordnet.
Der aus Figur 9 ersichtliche Vorschubstempel 142 ist der Gleitfläche des Abnahmeförderers
11 zugeordnet und der Vorschubstempel 14 ist der Gleitfläche des Packförderers 58
zugeordnet. Die Vorschubstempel und die Förderbänder werden angetrieben, so daß der
Vorschub der Rohlinge beziehungsweise Spaltsteine in Pfeilrichtung 89 erfolgt.
[0016] Der Aufgabeförderer 1 wird bedient aus einem nicht dargestellten Vorrat von Betonrohlingen
über einen Greifer 38, der ein Roboter oder eine Bedienungsperson sein kann.
[0017] Die Rohlinge (Figur 3A) beziehungsweise Steine sind in Figur 1 durch kleine Quadrate
angezeigt und es ist sichtbar, daß auf dem Aufgabeförderer 1 die Betonrohlinge 50
in Gruppen zu jeweils vier Rohlingen nebeneinander dicht aufgereiht gefördert werden.
Die jeweils vorderste Vierergruppe wird von dem Vorschubstempel 45 in Pfeilrichtung
41 auf den Spalterförderer 3 geschoben und bildet dort mit anderen Gruppen eine Reihe
einzelner Rohlinge, die gruppenweise im Vorschubtakt zwischen die Messer 51, 52 des
Spalters 2 gelangen, indem sie sich gegenseitig vorschieben. Im Takt des Vorschubes
jeweils bei stillstehendem Vorschub wird das Messer 51 durch ein zugeordnetes Antriebsaggregat
53 mit horizontaler Spaltebene oszillierend auf die bereitstehende Rohlingsgruppe
zur Einwirkung gebracht, während das Messer 52 abgestützt in einem Stützaggregat 54
auf gleicher horizontaler Spaltebene starr dagegengerichtet ist. Die Messer spalten
die Rohlinge dieser Gruppe in der horizontalen Mittelebene. Jeder Rohling bildet nun
ein Paar von zwei Spaltsteinen (Figur 3B).
[0018] Dieses Spaltsteinpaar 55 gelangt noch unter der Vorschubwirkung des Vorschubstempels
45 an den Vereinzeler 23. Der Vereinzelerförderer 95 wird im Takt betrieben. Zu dem
Vereinzeler 23 gehört, wie aus Figur 5 und 6 ersichtlich, eine Gleitfläche 195, ein
Vorschubstempel 60, eine stationäre Sperre 57 und ein verfederter Rückholer 196. Die
Gleitfläche 195 ist neben dem Vereinzelerförderer 95 angeordnet. Der Rückholer 196
hinterfaßt bei vorgeschobenem Vorschubstempel 60 die jeweils oben gelegenen Spaltsteine
und kippt diese beim Rücklauf des Vorschubstempels 60 auf die Gleitfläche 195, wobei
die Spaltsteine über die Sperre 57 kippen und um 180 Grad drehen, so daß nun die Spaltflächen
sämtlicher Spaltsteine nach oben weisen. (Figur 3C)
[0019] Ist das geschehen, führt der Vereinzelerförderer 95 einen Fördertakt durch und fördert
die Gruppe der zuvor unten gelegenen Spaltsteine ab. Sobald dadurch Platz auf dem
Vereinzelerförderer 95 geschaffen ist, schiebt der Vorschubstempel 60 im Vorschub
die abgekippten Spaltsteine auf den Vereinzelerförderer 95 in die Reihe der dort bereits
befindlichen Spaltsteine und der Vereinzelerförderer 95 vollführt einen neuen Vorschubtakt
und fördert auch diese Spaltsteingruppe ab. Der Vorschubstempel 60 weicht nun zurück
und es ist Platz für die nächste Gruppe von Spaltsteinpaaren.
[0020] Es entsteht so eine Reihe einzeln hintereinander aufgereihter Spaltsteine 70, die
mit ihrer Spaltfläche 71, 67 nach oben weisend angeordnet sind.(Figur 3D) Diese Steine
gelangen auf dem Bossierförderer 6 in den Wirkbereich des Bossierers 4, der von beiden
Seiten auf die jeweils seitlichen Längsränder der Spaltfläche dieser Spaltsteine einwirkt
und diese bossiert. Dabei wird über 1 bis 5 mm (Millimeter) Höhe von oben abgetragen
entlang der betreffenden Ränder, und zwar auf einer für alle Steine einheitlichen
horizontalen Höhenebene.
[0021] Auf dem Wege zum Bossierer wird die Reihe der Spaltsteine ausgerichtet durch seitlich
einwirkende, endlose, umlaufende Bänder 68, 69, die durch den Bossierer reichen und
dort die Spaltsteine beim Bossieren abstützen und über die Gleitfläche des Bossierförderers
schieben.
[0022] Die einmal bossierten Steine gelangen dann einzeln in den Wirkbereich des Vorschubstempels
47, der den jeweils letzten Stein in Pfeilrichtung 43 auf den Bossierförderer 7 schiebt,
so daß sich dort eine neue Reihe bildet, wobei jetzt allerdings die noch unbossierten
Ränder seitlich liegen und zugänglich sind für den Bossierer 8, der genauso ausgebildet
ist wie der Bossierer 4 und diese Ränder in entsprechender Weise mit der gleichen
geometrischen Höhenorientierung bossiert wie der Bossierer 4 (Figur 3E). Den Bändern
68, 69 entsprechende Bänder sind mit 86, 87 bezeichnet.
[0023] Die Spaltsteine gelangen dann an den Kipper 10, in dem sie sämtlichst quer zur Förderrichtung
um einen Winkel von 90 Grad gekippt werden, so daß die Spaltflächen, bezogen auf die
Blickrichtung des Beschauers von Figur 1, nach rechts weisen (Figur 3F).
[0024] Die jeweils fünf vordersten Spaltsteine werden von dem Stempel 14 erfaßt und auf
dem Packtisch 12 auf eine nicht dargestellte Palette oder ein anderes Packmaterial
geschoben. Der Packtisch 12 ist höhenverstellbar. Wenn die erste Lage der Spaltsteine
auf dem Packtisch 12 gebildet ist, dann wird dieser um eine Steinhöhe abgesenkt und
die nächsten Steine auf die bereits gebildete Steinlage geschoben zur zweiten Steinlage,
dann wird der Packtisch wieder abgesenkt und so fort. Die zu mehreren Lagen gestapelten
Spaltsteine werden zu Gebinden verschnürt.
[0025] Der Spalter 2 und die Bossierer 4 und 8 sind auf verschiedene Abmessungen der quaderförmigen
Betonrohlinge einrichtbar. Die Vorschubstempel 45 und 60 sind auch auf andere Gruppengrößen
beziehungsweise auf andere Länge der Messer 51, 52 einrichtbar beziehungsweise verstellbar.
Diese Einrichtungen und Verstellungen können ferngesteuert werden über ein Steuergerät
80 mit einem Steueraggregat 81 für die Vorschubstempel, einem Verstellaggregat 82
für die beiden Bossierer 4 und 8 und einem Verstellaggregat 83 für den Spalter 2.
Die Pfeile 84 deuten entsprechende Steuerleitungen an, während die Handhaben 85 zur
Einstellung und Bedienung dienen.
[0026] Zu Steuerung der Vorschubbewegungen der aktiv fördernden Förderer und der Vorschubstempel
sind Fühler für die Spaltsteine angebracht, zum Beispiel der Fühler 73 für den Vorschubstempel
14, der den Vorschubstempel 14 dann aktiviert, wenn eine Reihe von Spaltsteinen im
Wirkungsbereich des Vorschubstempels 14 bereitliegt.
[0027] Die Messer 51, 52 des Spalters 2 sind mehrteilig ausgebildet. Zu diesem Zweck stehen
mehrere Meißel nebeneinander und bilden mit ihren Schneiden die durchgehende Schneide
eines Messers. Die einzelnen Meißel stützen sich gegeneinander nachgiebig auf Kugeln
ab, die in einem zickzackförmigen Kanal geführt sind, so daß die Meißel in geringem
Umfang gegeneinander nachgeben können.
[0028] Zur Anpassung an die Steinbreite kann man beide Messer verstellen. Es genügt aber
auch, nur ein Messer verstellbar auszugestalten. In einem solchen Fall muß man aber
zur Anpassung an die Steinbreite den nachgeordneten Bossierer auf der gleichen Seite
verstellbar ausgestalten, damit der neu eingestellte Bossierer mit dem Spalter in
Flucht bleibt.
[0029] Nach Figur 7 und 8 weisen die Spaltsteine, wie für den Spaltstein 106 aus Figur 7
sichtbar, mit ihrer rauhen, unebenen Spaltfläche 123 nach oben und erstrecken sich
mit zwei gegenüberliegenden Seitenkanten 109, 110, die bossiert werden sollen, in
Förderrichtung gemäß Pfeil 102. Auf ein grade horizontale Linie dicht unterhalb dieser
Kanten 109 und 110 und der entsprechenden Kanten der anderen Spaltsteine sind die
Schneiden 111, 112 zweier Meißel 113, 114 angesetzt. Die Meißel 113, 114 sind auf
gegenüberliegenden Seiten der Spaltsteine 104 bis 108 angeordnet und spiegelsymmetrisch
zu der durch die strichpunktierte Linie 115 angedeuteten Spiegelsymmetrieebene einander
gegenüber und auf gleicher Höhe, bezogen auf die Förderrichtung gemäß Pfeil 102.
[0030] Die Meißel werden entlang ihrer Achsen 116, 117 oszillierend gemäß Doppelpfeil 118,
119 angetrieben von Antriebsaggregaten 120, 121, die in Figur 7 nur angedeutet sind.
Die Achsen, entlang derer diese Meißel einwirken, erstrekken sich im spitzen Winkel
122, 124 nach oben geneigt. Unterhalb der Meißel sind einander spiegelsymmetrisch
zur Spiegelsymmetrieebene 115 gegenüberliegend zwei massive Rollen 125, 126 angeordnet,
die um Rollenachsen 127, 128 drehbar in gehäusefesten Lagern 129 bis 132 gelagert
sind. Die Drehachsen 127, 128 erstrecken sich senkrecht zu den Achsen 116 beziehungsweise
117 des auf der gleichen Seite gelegenen Meißels, sind also um den Betrag des spitzen
Winkels 124 gegen die Vertikale geneigt. Die Umfangsflächen 133, 134, die mit den
Seitenflächen der Spaltsteine in Berührung kommen, sind gegenüber der Drehachse in
Form eines Kegelstumpfes abgeschrägt entsprechend der Neigung der Drehachse der zugehörigen
Rolle. Auf diese Weise ist es möglich, den freien Raum unter dem auf der gleichen
Seite befindlichen Meißel 113 beziehungsweise 114 für die massive Rolle besser auszunutzen
und auch sicherzustellen, daß die Rollen mit ihrer Umfangsfläche 133, 134 bis ganz
dicht unter die zu bossierenden Kanten 109, 110 an der zugekehrten Seitenfläche 135,
136 des betreffenden Spaltsteines 106 anliegen. Die Rollen 125, 126 rollen bündig
mit ihrer Umfangsfläche 133, 134 auf den genannten Seitenflächen 135, 136 ab und bieten
so aufgrund ihrer Masse, die das 0,7fache der Masse eines Spaltsteines 106 beträgt,
ein massives Gegenlager beziehungsweise eine Stütze des Spaltsteines gegen die hämmernden
oder meißelnden Einwirkungen des jeweils auf der gegenüberliegenden Seite gelegenen
Meißels.
[0031] Die Spaltsteine sind im Interesse einer exakten Führung zwischen den Trums 140 bis
143 der paarweise angeordneten, endlos umlaufenden, als Keilriemen ausgebildeten Bänder
86, 87 geführt. Diese Bänder 86, 87 werden mit der Fördergeschwindigkeit des Bossierförderers
6 in Förderrichtung gemäß Pfeil 102 umlaufend angetrieben und die gezeichneten Trums
liegen beidseitig an den Spaltsteinen an und sind gegebenenfalls durch nicht dargestellte
Gleitschienen rückseitig abgestützt, um eine gute Führung für die Spaltsteine zu bilden.
[0032] Um den zur Verfügung stehenden Platz unterhalb der Meißel für die gewünschte hohe
Masse der Rollen 125, 126 auszunutzen, erstrecken sich diese mit ihrer axialen Höhe
bis über mindestens den oberen Trum 140, 143 und weisen für diesen Umfang eine Ausnehmung
144, 145 auf.
[0033] Die Seitenflächen 135, 136 sind nicht immer exakt und damit die Rollen entsprechende
Ausgleichsbewegungen durchführen können, sind sie in Richtung der Doppelpfeile 118,
119 oder senkrecht zu den Seitenflächen 135, 136 und in Gegenrichtung beweglich gelagert.
Auf die Lager der Rollen wirken Rückstellfedern 146 bis 149 ein, die die Rollen 125,
126 gegen die zugehörigen Seitenflächen 135, 136 pressen. Die Meißel 113 und 114 sind
höhenverstellbar auf unterschiedliche Höhenlagen der Seitenkanten 109, 110 und hinsichtlich
des Anstellwinkels gemäß dem spitzen Winkel 124 verstellbar. Entsprechend sind auch
die Rollen 125, 126 höhenverstellbar, um in verschiedenen Höhenlagen der Meißel die
Rollen immer so einzustellen, daß sie mit ihren Umfangsflächen 133, 134 bis ganz dicht
unter die zu bossierenden Kanten 109, 110 reichen. Wenn die Ausnehmungen 144, 145
durch eine weitere Absenkung der Rollen keinen hinreichenden Platz mehr bieten für
den Trum 140, 143, dann wird dieser Trum im Bereich der Rollen entfernt und gegebenenfalls
auch der Trum 141, 142. Dazu braucht man nicht auf der ganzen Strecke auf die Andruckbänder
zu verzichten, man setzt dann jeweils zwei Andruckbänder auf jeder Seite in Förderrichtung
hintereinander ein, die eine entsprechende Aussparung für die Rolle zwischen sich
freilassen.
[0034] Die Meißel sind vorzugsweise in Richtung der Doppelpfeile 118, 119 gegen ein nicht
dargestelltes Rückstellkraftorgan nachgiebig, damit sie sich eventuellen Unebenheiten
und kleinen Toleranzdifferenzen in der Steinbreite anpassen können.
[0035] An den Kipper 10 gelangen die Spaltsteine auf einem Förderband 15 des Bossierförderers
7. Am Ende dieses Förderbandes fallen die Spaltsteine bei gleichzeitiger Drehung um
etwa 90 Grad ab auf eine Fangplatte 92, die am freien Ende eines um die Achse 93 beweglich
gelagerten Fangarms 94 angeordnet ist. Der Fangarm 94 ist mit einem Gegengewicht 97
ausgestattet und steht entlastet in seiner hochgeschwenkten Stellung, in der sich
die Fangplatte 92 in der in Figur 9 gestrichelt gezeichneten Position befindet. Belastet
von einem Spaltstein weicht der Fangarm 94 gegen die Kraftwirkung seines Gegengewichtes
97 in die in Figur 9 ausgezogen gezeichnete Stellung mit der Fangplatte 92 etwa auf
der Höhe der Gleitfläche des Abnahmeförderers 11. Der Spaltstein befindet sich dann
Flucht des Vorschubstempels 42, der die Reihe der Spaltsteine in Pfeilrichtung 89
Stein für Stein vorwärtsschiebt. Der Fangarm 94 dient dazu, das Abfallen der Spaltsteine
von dem Förderband 15 auf den Abnahmeförderer 11 zu dämpfen.
[0036] Anhand der Figuren 10 bis 13 wird nun ein fertig bossierter Spaltstein beschrieben,
der auf den Abnahmeförderer 11 gelangt. Der beschriebene Spaltstein ist ein Pflasterstein
entsprechend den gewählten Abmessungen. Es sind auch andere Abmessungen möglich, entsprechend
sind solche Spaltsteine als Vormauersteine, Mauersteine, Verblendsteine und dergleichen
ausgebildet beziehungsweise verwendbar.
[0037] In Figur 10 ist mit 201 ein Pflasterstein aus hochverdichtetem Beton bezeichnet,
der die Grundform eines Quaders hat. Der Beton ist mit rieselfähigem Natursteinmaterial
gefüllt. Die Abmessungen für die Oberflächenlänge gemäß Doppelpfeil 202, die Oberflächenbreite
gemäß Doppelpfeil 203 und die Tiefe gemäß Doppelpfeil 204 ergeben sich aus der weiter
unten angeführten Tabelle, in der auch weitere Abmessungen angegeben sind.
[0038] Die Seitenflächen 205, 206, 207, 208 und die Bodenfläche 209 sind glatte, ebene Flächen,
die durch Ausformen an glatten, ebenen Flächen entstanden sind und die senkrecht aufeinanderstehen.
Die Oberfläche 210 ist eine Bruchfläche, die durch Abspalten des Pflastersteines 201
von einem etwa doppelt so großen Betonrohling entstanden ist und anschließend entlang
der Ränder 221, 222, 223, 224 bossiert, das heißt feingemeißelt wurde.
[0039] Die höchsten Punkte der Rauhigkeit 228 der Oberfläche 210, zum Beispiel die Punkte
212, 213, liegen nur wenige Millimeter gemäß Doppelpfeil 214 über einer sich planparallel
zur Bodenfläche 209 erstreckenden Mittelebene 215. Die tiefsten Punkte der Rauhigkeit
228, zum Beispiel die nicht sichtbaren und nur gestrichelt eingezeichneten Punkte
216 und 217, liegen um wenige Millimeter gemäß Doppelpfeil 218 unterhalb der Mittelebene
215. Die Rauhigkeit 228 erstreckt sich zwischen der oberen Grenze 225 und der unteren
Grenze 226 über eine durch den Doppelpfeil 229 angezeigte Tiefe. Die Bossierung entlang
der Ränder 221, 222, 223, 224 erfolgt auf einer gemeinsamen Bossierebene 230, die
sich planparallel zur Mittelebene 215 etwa auf der Höhe der unteren Grenze 226 erstreckt,
die in der Zeichnung mit dieser zusammenfällt. Durch die Bossierung entstehen entlang
der vier Ränder gerade Kanten, die mit jeweils einer ansteigenden Schräge 227, 232,
233, 234 in die Rauhigkeit 228 übergehen. Der Schrägenwinkel ist mit 231 bezeichnet
und für alle Schrägen gleich groß bemessen. Die Schrägen entstehen durch das beim
Bossieren gespaltene Material.
[0040] Diejenigen Körner, die 1 mm groß und größer sind und in die gebrochene Oberfläche
210 hineinragen, sind, wie für die Körner 219, 220 und weitere in Figur 10 angedeutete,
angebrochen, so daß man in der Draufsicht in Figur 10 auf die Bruchfläche dieser Körner
sieht.
[0041] In der nachfolgenden Tabelle sind Abmessungen und Angaben über den Aufbau eines Pflastersteins
nach Figur 10 bis 13 in der ersten Spalte und in den nachfolgenden Spalten die entsprechenden
Angaben für abgeänderte Ausführungsbeispiele angegeben.

Die Ausführungsformen nach Figur 10 bis 13 und die Abänderungen 1, 3, 4 und 6 sind
vorzugsweise als Pflastersteine vorgesehen, während die übrigen Abänderungen vorzugsweise
als Vormauersteine, Verblendsteine oder anderweitig verwendet werden. Es sind auch
andere Abmessungen möglich, vorzugsweise mit einer Oberfläche von 60 x 60 mm bis 240
x 500 mm, und in der Tiefe gemäß Doppelpfeil 204 von 30 bis 240 mm
1. Vorrichtung zum Herstellen bossierter Spaltsteine aus quaderförmigen Betonrohlingen,
gekennzeichnet durch einen Aufgabeförderer (1),
diesem rechtwinklig nachgeordnet einen mit einem die Betonrohlinge zu Spaltsteine
halbierenden Spalter (2) ausgestatteten Spalterförderer (3),
diesem nachgeordnet einen die Spaltsteine mit der Spaltfläche nach oben einzeln hintereinander
aufreihenden Vereinzeler (23),
diesem nachgeordnet einen mit einem ersten Bossierer (4) ausgestatteten Bossierförderer
(6),
diesem rechtwinklig nachgeordnet einen mit einem zweiten Bossierer (8) ausgestatteten
zweiten Bossierförderer (7) und diesem nachgeordnet einen Abnahmeförderer (11) und
dadurch,
daß die Förderflächen dieser Förderer (3,6,7,11) horizontal und lückenlos aneinanderstoßend
angeordnet sind und daß für jede rechtwinklig nachgeordnete Förderfläche (3,11,12)
förderaufwärtig ein Einschieber (45,47,14) vorgesehen ist, der die förderabwärtig
auf der vorgeordneten Förderfläche bereitstehenden Rohlinge beziehungsweise Spaltsteine
erfaßt und reihenweise mit in Förderrichtung der nachgeordneten Förderfläche hintereinander
aufreiht und mit aneinanderstoßenden Rohlingen beziehungsweise Spaltsteinen vorschiebt,
und zwar für den Abnahmeförderer (11) mit mehreren Reihen nebeneinander und für die
übrigen Förderer (3,6,7) mit einer Reihe.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Abnahmeförderer (11)
ein Kipper (10) vorgeordnet ist, der die mit ihrer bossierten Spaltfläche nach oben
liegenden Spaltsteine um 90 Grad kippt, so daß die Spaltfläche vertikal steht.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einschieber (45) des Spalterförderers (3) die Betonrohlinge zu Gruppen hintereinanderliegender
Steine vorschiebt, wobei jede Gruppe der Längenkapazität der Messer (51,52) des Spalters
angepaßt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Messer (51,52) des Spalters (2) für horizontale Spaltflächen spaltend ausgebildet
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Spalter (2) ein Vereinzeler
(23) nachgeordnet ist, der einen Kipper (10) aufweist, der die oberen, mit ihrer Spaltfläche
nach unten liegenden Spaltsteine über 180 Grad um eine vertikale Achse kippt, so daß
die oberen Spaltsteine mit ihrer Spaltfläche nach oben neben die zugehörigen unteren
Spaltsteine geraten, und daß dem Vereinzeler ein Vereinzelerförderer (95) zugeordnet
ist, der die Reihe der unteren Spaltsteine mit einer Geschwindigkeit höher als die
des Spalterförderers abführt und daß der Kipper (10) auf dem Rückweg die abgekippten
oberen Spaltsteine in die Lücken dieser Reihe eingliedert.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Bossierer (4) je einen Bossiermeißel (113,114) beidseitig neben der Bahn der Spaltsteine
(104 - 108) aufweist, der auf die zugekehrte zu bossierende Kante des Spaltsteines
gegen die Horizontale im spitzen Winkel nach oben gerichtet und oszillierend antreibbar
ist,
daß ein Bossierer (4) im Förderbereich der Bossiermeißel beidseitig mit Fördergeschwindigkeit
umlaufende endlose Andruckbänder (68,69) aufweist, die mit ihren den vorbeigeförderten
Spaltsteinen zugekehrten Trums führend an den den Andruckbändern zugekehrten Seitenflächen
der vorbeigeförderten Spaltsteine anliegen,
daß für jeden Meißel (113,114) auf der gegenüberliegenden Seite der vorbeigeförderten
Spaltsteine (104 - 108) ein Gegengewicht (125, 126) als Stütze eines in Bearbeitung
befindlichen Spaltsteines (104 - 108) gegen die Einwirkung des zugehörigen Meißels
(113,114) angeordnet ist, und daß das Gegengewicht eine drehbar gelagerte, massive
Rolle (125,126) ist, die mit ihrem Umfang bündig auf der zugekehrten Seitenfläche
eines vorbeigeförderten Spaltsteines (104 - 108) abrollend angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (125,126) in
Richtung der Meißeleinwirkung und in Gegenrichtung beweglich gelagert sind,
daß ein elastisches Rückstellorgan (146,147,148,149) für jede Rolle vorgesehen ist,
das die betreffende Rolle gegen den Spaltstein drückt, und
daß eine Rolle (125,126) mit Ihrem Umfang bis dicht unterhalb der zugekehrten zu bossierenden
Kante des Spaltsteines (106) reicht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (125,126)
sich in ihrer axialen Ausdehnung nach unten bis über ein führendes Trum (140,143)
des Andruckbandes erstreckt und
daß die Rolle für diesen Trum (140,143) an ihrem Umfang eine Ausnehmung (144,145)
aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Meißel
(113,114) auf beiden Seiten einander spiegelsymmetrisch gegenüberstehen,
daß die massiven Rollen (125,126) auf beiden Seiten sich ebenfalls spiegelsymmetrisch
gegenüberstehen, daß die Drehachse (127,128) für jede Rolle senkrecht zur Einwirkrichtung
des auf der gleichen Seite gelegenen Meißels (113,114) orientiert ist, und
daß die mit der Seitenfläche des Spaltsteines (106) in Berührung kommende Umfangsfläche
(133,134) gegenüber der Drehachse (127,128) in Form eines Kegelstumpfes abgeschrägt
ist entsprechend dem Neigungswinkel der Drehachse der zugehörigen Rolle.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
schwere Masse einer Rolle (125,126) das 0,3 bis 3fach der schweren Masse eines Spaltsteines
(106) beträgt.