[0001] Die Erfindung betrifft ein Aggregat bestehend aus einer Hubkolbenmaschine und einem.
Getriebe.
[0002] Aus der DE-PS 736 050 ist eine Hubkolben-Brennkraftmaschine mit zwei zu einer Einheit
gleichachsig miteinander verbundenen Zylindern bekannt. Die Zylinder sind in einem
Maschinengehäuse als Einheit drehbar gelagert. Die in den Zylindern in Richtung der
Drehachse verschiebbaren Kolben werden durch ein zwischen den Kolben angeordnetes
Getriebe gegenläufig zueinander zwangsgeführt. Von den Kolben stehen Kolbenstangen
aufeinander zu ab, an deren kolbenfernen Ende jeweils in axialen Schlitzen der Zylindereinheit
geführte Rollen sowie zwei in einer schlangenförmigen, in sich geschlossenen, gehäusefesten
Kurvenbahn geführte Rollen gelagert sind. Die beiden Rollenpaare jedes Kolbens sorgen
für eine drehfeste, aber axial verschiebbare Verbindung des Kolbens mit dem Zylinder
und für eine hin- und hergehende Hubbewegung des Kolbens in dem axial feststehenden
Zylinder. Der Abtrieb der Brennkraftmaschine erfolgt über ein an der rotierenden Zylindereinheit
angeordnetes Zahnrad.
[0003] Bei diesem bekannten Getriebe-Brennkraftmaschinen-Aggregat ist die axiale Baulänge
mindestens gleich dem dreifachen Hub des Kolbens. Darüber hinaus ist das Getriebe
nur nach Zerlegen der Kolben-Zylinder-Anordnung zugänglich.
[0004] Die bekannte Brennkraftmaschine wird durch Schlitze am Umfang ihrer rotierenden Zylinder
gesteuert. Da auch die Kraftabnahme an den rotierenden Zylindern erfolgt, ist die
Abdichtung problematisch.
[0005] Schließlich ist aus dem US-Patent 3 264 949 ein Hydraulik-Stellantrieb bekannt, bei
welchem ein in zwei Richtungen translatorisch antreibbarer Kolben einer Druckzylindereinheit
über ein Schrägflächengetriebe eine Welle rotierend antreibt, so daß die Drehstellung
der Welle der Hubposition des Kolbens entspricht. An dem Kolben sind hierzu Zapfen
angeformt, die in gegenläufige Schrägflächen eingreifen. Eine der Schrägflächen ist
fest mit der Welle verbunden, während die andere Schrägfläche fest mit der Druckzylindereinheit
verbunden ist. Der Stellantrieb kann jedoch nur Schwenkbewegungen um weniger als 180°
ausführen.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, das aus einer drehschiebergesteuerten Hubkolbenmaschine
und einem Getriebe bestehende, bekannte Aggregat so zu verbessern, daß der axiale
Platzbedarf des Zylinders der Hubkolbenmaschine unter Beibehaltung der Vorteile der
Getriebekonstruktion verringert werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0008] Bei der Hubkolbenmaschine kann es sich sowohl um eine Kolbenpumpe als auch um eine
Kolben-Brennkraftmaschine handeln. Zur Steuerung der Ventile der Maschine wird bevorzugt
die Drehbewegung des zweiten Getriebeteils bzw. der Kolbenstange ausgenutzt. Die Drehschieber
der Einlaß- und Auslaßventile rotieren außerhalb der feststehenden Zylinder. Das Getriebe
ist seitlich an der Kolben-Zylinder-Anordnung angeflanscht, kann also problemlos abgenommen
werden. Die Arbeitstakte in den beiden Arbeitsräumen sind zeitlich gegeneinander versetzt,
was die Arbeitsleistung erhöht. Insbesondere bei Verwendung als Kolbenpumpe ergibt
sich trotz geringer Abmessungen eine hohe Pumpleistung oder, bei ausgangsseitiger
Verbindung der Arbeitsräume eine Verringerung der Pulsation des gepumpten Fluids.
Das Aggregat läßt sich insbesondere bei Viertakt-Brennkraftmaschinen einsetzen. Es
ist aber auch die Verwendung als Zweitakt-Brennkraftmaschine möglich.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erste Getriebeteil als in dem Gehäuse
drehbar aber axial fest gelagertes Zahnrad ausgebildet. Das zweite Getriebeteil umfaßt
eine in Verschieberichtung langgestreckte Stange mit Polygonquerschnitt, vorzugsweise
Dreiecksquerschnitt, die eine den Polygonquerschnitt formschlüssig angepaßte öffnung
des Zahnrads verschiebbar durchsetzt. Die Stange kann in einem Gleitlager des Zahnrads
gelagert sein. Vorzugsweise ist in der Öffnung des Zahnrads jedoch ein die Stange
drehfest aber axial verschiebbar führendes Linearwälzlager angeordnet. Die Wälzkörper
sind exzentrisch zur Symmetrielängsebene der Polygonflächen angeordnet, um das Drehmoment
übertragen zu können. Bei den Wälzkörpern kann es sich um achsfrei in Käfigen, beispielsweise
Käfi
gen für Endlos-Wälzkörperreihen, geführte Kugeln oder Zylinder handeln; die Wälzkörper
können aber auch jeweils für sich an Achsen des Wälzlagers gelagert oder geführt sein.
[0010] Die Kurvenbahn weist zweckmäßigerweise wenigstens einen um die Drehachse herum sich
erstreckenden, in Verschieberichtung ansteigenden Schubflächenabschnitt und wenigstens
einen um die Drehachse herum sich erstreckenden, in Verschieberichtung abfallenden
Schubflächenabschnitt auf. Die ansteigenden und die abfallenden Schubflächenabschnitte
sind jeweils paarweise vorgesehen und wechseln sich in Umfangsrichtung ab. Die Zahl
der Paare ansteigender und abfallender Schubflächenabschnitte bestimmt die Zahl der
Hubbewegungen des Kurvenfolgers pro Umdrehung des sich drehenden Getriebeteils. Zweckmäßigerweise
sind wenigstens zwei Paare ansteigender und abfallender Schubflächenabschnitte vorgesehen.
Die ansteigenden und abfallenden Schubflächenabschnitte weisen bevorzugt in entgegengesetzte
Richtungen, so daß sowohl die Hin- als auch die Herbewegung des Kurvenfolgers kraftschlüssig
von den Schubflächenabschnitten geführt wird. Die Form der Schubflächenabschnitte
kann herkömmlich, insbesondere unter Berücksichtigung der Beschleunigungsverhältnisse
des Kurvenfolgers, beispielsweise in Sinoidenform, gewählt sein.
[0011] Das Getriebe eignet sich insbesondere für die Umsetzung der Drehbewegung einer Antriebsmaschine
in die Linearbewegung des Kolbens einer Kolbenpumpe oder aber für die Umsetzung der
Linearbewegung des Kolbens einer Kolben-Brennkraftmaschine in eine rotierende Bewegung
einer Abtriebswelle. Der Kolben einer solchen Maschine verläuft hierbei zweckmäßigerweise
in Richtung der Drehachse des drehbaren Getriebeteils, insbesondere gleichachsig mit
ihr.
[0012] Derartige Kolbenpumpen oder Kolben-Brennkraftmaschinen umfassen Einlaßventile und
Auslaßventile. Das zweite Getriebeteil führt nicht nur eine Verschiebebewegung aus,
sondern rotiert auch zusammen mit dem ersten Getriebeteil.
[0013] Diese Drehbewegung läßt sich zur Steuerung von Drehschieberventilen ausnutzen, deren
Drehschieber drehfest aber axial verschiebbar mit dem zweiten Getriebeteil gekuppelt
sind. Die Drehschieber sind hierzu zweckmäßigerweise gleichachsig zur Drehachse des
zweiten Getriebeteils angeordnet, beispielsweise an den Stirnseiten der ebenfalls
gleichachsig zu dem zweiten Getriebeteil angeordneten Zylindern der Pumpe bzw. Brennkraftmaschine
und werden bevorzugt so gesteuert, daß sowohl die Einlaßventile der beiden Arbeitsräume
als auch die Auslaßventile der beiden Arbeitsräume wechselweise geöffnet oder geschlossen
sind. Diese Ausführungsform ist insbesondere für Kolbenpumpen von Vorteil, da hier
sowohl der hingehende als auch der hergehende Kolbenhub als Pumphub ausgenutzt wird.
Eine solche Kolbenpumpe hat eine hohe Pumpleistung trotz geringer Abmessungen. Darüber
hinaus sind die Pulsationen des gepumpten Fluids gering, wenn beide Arbeitsräume ausgangsseitig
miteinander verbunden sind. Die vorstehend erläuterte Kolben-Zylinder-Anordnung läßt
sich insbesondere bei Viertakt-Brennkraftmaschinen einsetzen. Es ist aber auch die
Verwendung als Zweitakt-Brennkraftmaschine möglich.
[0014] Eine andere Zweitakt-Kolbenbrennkraftmaschine, die vorteilhaft in Verbindung mit
dem erfindungsgemäßen Getriebe eingesetzt werden kann, ist aus der DE-OS 30 29 287
bekannt.
[0015] Diese Brennkraftmaschine ist als Zweitakt-Brennkraftmaschine ausgebildet und weist
drei gleichachsig angeordnete, gegeneinander abgedichtete Zylinderkammern auf, in
welchen je einer von drei über eine Kolbenstange in Verschieberichtung fest miteinander
verbundenen Kolben verschiebbar angeordnet ist. Die mittlere Zylinderkammer ist durch
den mittleren Kolben in zwei Räume unterteilt. Die Kolben steuern jeweils Ventilschlitze
ihrer Zylinderkammern und, gegebenenfalls in Verbindung mit der Kolbenstange, Überströmkanäle
zwischen benachbarten Zylinderkammern. Bei dieser Brennkraftmaschine bilden die beiden
äußeren Zylinderkammern die Brennräume, während die mittlere Zylinderkammer durch
den mittleren Kolben in zwei Vorverdichterräume unterteilt ist. Diese Anordnungsweise
führt zu gewissen Schwierigkeiten bei der Kraftabnahme, da diese auf der Seite der
"heißen" Brennräume erfolgt.
[0016] Um diesen Nachteil, insbesondere der Wärmeführung, zu vermeiden, ist bevorzugt vorgesehen,
daß der mittlere Kolben die mittlere Zylinderkammer in zwei Brennräume unterteilt
und wenigstens einen beiden Brennräumen gemeinsamen oder mehrere gesonderte Auslaßventilschlitze
steuert und daß die beiden außenliegenden Zylinderkammern mit Einlaßventilschlitzen
versehene Vorverdichterräume bilden, die die Brennräume wechselweise beschicken. Eine
derartige Brennkraftmaschine kann auch mit einem anderen als dem vorerwähnten Getriebe
betrieben werden. Sie kann auch direkt mit dem Kolben einer Kolbenpumpe oder sonstigen
Arbeitsmaschine, die die hin- und hergehende Bewegung der drei Kolben ausnutzen kann,
unmittelbar gekuppelt sein. Die Brennkraftmaschine ist hierbei bevorzugt fest mit
der Arbeitsmaschine verbunden.
[0017] Im folgenden sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein Getriebe für ein Getriebe-Hubkolbenmaschinen-Aggregat
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Getriebe der Fig. 1 gesehen entlang einer Linie
II-II;
Fig. 3 eine Abwicklung des Innenmantels eines mit einer Kurvenbahn versehenen zylindrischen
Gehäuseteils des Getriebes der Fig. 1;
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Hubkolbenpumpe für ein Getriebe-Hubkolbenmaschinen-Aggregat
gemäß der Erfindung;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Hubkolbenpumpe und
Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine Zweitakt-Brennkraftmaschine, insbesondere zur
Verwendung mit einem Getriebe der Fig. 1.
[0018] In Fig. 1 ist schematisch ein Getriebe 1 für ein Getriebe-Hubkolbenmaschinen-Aggregat
dargestellt. In einem Gehäuse 5 des Getriebes 1 ist drehbar eine Eingangswelle 7 gelagert,
auf der drehfest ein Ritzel 9 sitzt. Das Ritzel 9 kämmt mit einem Zahnrad 11, welches
axial beiderseits an Kugellagern 13 um eine Drehachse 15 drehbar in dem Gehäuse 5
gelagert ist. Eine langgestreckte Stange 17 mit dreieckförmigem Querschnitt und ebenflächigen
Polygonflächen 19 durchsetzt, wie am besten Fig. 2 zeigt, eine zentrische öffnung
21 des Zahnrads 11. Wälzkörper 23 eines Linearwälzlagers führen die Stange 17 drehfest,
aber axial verschiebbar in dem Zahnrad 11. Die Wälzkörper 23 sind hierzu exzentrisch
zur Längssymmetrieebene jeder Polygonfläche 19 angeordnet, um die Drehmomentübertragung
sicherzustellen. Bei dem Linear-Wälzlager kann es sich um ein Wälzlager nach Art einer
Kugelbüchse mit endlosen Wälzkörperreihen handeln. Die Wälzkörper 23 können aber auch
als achsgelagerte Rollen oder dergleichen ausgebildet sein. Die Stange 17 ist mit
einem Kurvenfolger 25 eines Kurvengetriebes 27 drehfest verbunden. Der Kurvenfolger
25 verfolgt kraftschlüssig eine am Innenmantel eines hohlzylindrischen Gehäuseteils
29 als Nut vorgesehene Kurvenbahn 31. Die Kurvenbahn 31 umschließt gleichachsig die
Drehachse 15 des Zahnrads 11 und damit der Stange 17 sowie des Kurvenfolgers 25. Wie
am besten die Abwicklung des Innenmantels des Gehäuseteils 29 in Fig. 3 zeigt, besteht
die Kurvenbahn 31 aus in Umfangsrichtung abwechselnd paarweise aufeinanderfolgenden,
ansteigenden Schubflächenabschnitten 33 und abfallenden Schubflächenabschnitten 35.
Die Anzahl der Schubflächenabschnittspaare bestimmt die Zahl der
Hin-und Herbewegungen des Kurvenfolgers 25 und damit der Stange 17 pro Umdrehung des
Zahnrads 11. Die ansteigenden Schubflächenabschnitte 33 und die abfallenden Schubflächenabschnitte
35 weisen in Richtung der Drehachse 15 gegeneinander, so daß sowohl die Hinbewegung
als auch die Herbewegung des Kurvenfolgers 25 kraftschlüssig erfolgt. Die Kurvenbahn
31 kann beispielsweise Sinoidenform haben. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind
zwei Schubflächenabschnittspaare vorgesehen. Andere Paarzahlen sind möglich. Desgleichen
weist der Kurvenfolger 25, wie Fig. 1 zeigt, zwei diametral gegenüberliegende Folgerarme
37 auf, die an ihren radial äußeren Enden um radiale Drehachsen drehbare, in die Kurvenbahn
31 eingreifende Rollen 39 tragen. Wenngleich ein einziger dieser Folgerarme 37 ausreicht,
so sind doch zur besseren Kraftübertragung soviele Folgerarme vorgesehen, wie Schubflächenabschnittspaare
vorhanden sind.
[0019] Fig. 5 zeigt eine Kolbenpumpe 101, die über das Getriebe 1 gemäß Fig. 1 angetrieben
werden kann. Die Kolbenpumpe 101 umfaßt einen Zylinder 103, der durch einen Kolben
105 in zwei Arbeitsräume 107, 109 unterteilt ist. Die Arbeitsräume 107, 109 werden
so gesteuert, daß sie wechselweise im Saugbetrieb oder wechselweise im Druckbetrieb
arbeiten. Eine drehbar in dem Zylinder 103 und dem Kolben 105 gelagerte Kolbenstange
111 ist fest mit der Stange 17 des Getriebes 1 verbunden. Der Arbeitsraum 107 wird
von einem Drehschieber 113 gesteuert, der drehbar aber axial fest vor der den Arbeitsraum
107 begrenzenden Stirnwand des Zylinders 103 gleichachsig zur Kolbenstange 111 angeordnet
ist. Die Kolbenstange 111 trägt feststehende Schiebekeile 115, die in axialen Nuten
117 des Drehschiebers verschiebbar sitzen und die Kolbenstange 111 drehfest aber axial
verschiebbar mit dem Drehschieber 113 kuppeln. Der Drehschieber 117 weist Einlaßschlitze
119 auf, die die Verbindung einer Einlaßöffnung 121 des Arbeitsraums 107 zu einem
Einlaßkanal 123 steuern. Radial und winkelversetzt zu den Einlaßschlitzen 119 weist
der Drehschieber 113 Auslaßschlitze 125 auf, die eine Auslaßöffnung 127 des Arbeitsraums
107 mit einem Auslaßkanal 129 verbinden.
[0020] Die Kolbenstange 111 durchsetzt den Kolben 105 und ragt durch den anderen Arbeitsraum
109 hindurch zur getriebefernen Seite des Zylinders 103. Auf dieser Seite sitzt spiegelbildlich
ein weiterer Drehschieber 131, der über kolbenstangenfeste Schiebekeile 133, die in
axialen Nuten 135 des Drehschiebers 131 geführt sind, drehfest aber axial verschiebbar
mit dem Drehschieber 131 gekuppelt ist. Der Drehschieber 131 umfaßt Auslaßschlitze
137 zur Steuerung der Verbindung einer Auslaßöffnung 139 des Arbeitsraums 109 mit
einem Auslaßkanal 141 und Einlaßschlitze 143 zur Steuerung der Verbindung einer Einlaßöffnung
145 mit einem Einlaßkanal 147. Die Schlitze der Drehschieber 113 und 131 sind relativ
zueinander so angeordnet, daß sich die Druckphasen und Saugphasen in jedem der beiden
Arbeitsräume 107, 109 abwechseln und zwar so, daß stets nur einer der beiden Arbeitsräume
in seiner Saugphase und der jeweils andere in seiner Druckphase betrieben wird. Die
Drehschieber 113, 131 sitzen drehbar, jedoch axial fest vor den Stirnseiten des Zylinders
103, wobei entsprechend der Anzahl an Schubflächenabschnittspaaren Einlaßschlitze
119 bzw. 143 und Auslaßschlitze 125 bzw. 137 vorgesehen sind, wie dies am besten aus
Fig. 4 ersichtlich ist. Die Einlaßschlitze 119 bzw. 143 und die Auslaßschlitze 125
bzw. 137 sind sowohl in Umfangsrichtung als auch radial gegeneinander versetzt, derart,
daß die Einlaßöffnung 121 bzw. 145 und die Auslaßöffnung 127 bzw. 139 wechselweise
geöffnet sind, bzw. geschlossen sind. Der Kolben 105 kann fest auf der Kolbenstange
45 sitzen, er kann aber auch drehbar an dieser gelagert sein.
[0021] Das Getriebe-Kolbenpumpen-Aggregat arbeitet wie folgt: Beim Drehantrieb der Eingangswelle
7 (Fig. 1) wird die Stange 17 über das Ritzel 9 und das Zahnrad 11 mit gleichbleibendem
Drehsinn um die Drehachse 15 angetrieben. Der mit der Stange 15 axial fest verbundene
Kolben 105 führt, gesteuert durch das Kurvengetriebe 27, hin- und hergehende Hubbewegungen
aus und zwar entsprechend der Zahl der Schubflächenabschnittspaare zwei vollständige
Hubbewegungen pro Umdrehung des Zahnrads 11. Der drehfest mit der Stange 17 gekuppelte
Drehschieber 113 öffnet mit Beginn der in den Fig. 4 und 5 für den Arbeitsraum 107
dargestellten Saugphase die Einlaßöffnung 121, während die Auslaßöffnung 127 geschlossen
ist. In der anderen Umkehrstellung des Kurvengetriebes 27, das heißt bei zwei Schubflächenabschnittspaaren
nach einer Viertelumdrehung des Zahnrads 11, schließt der Drehschieber 113 die Einlaßöffnung
121 und öffnet die Auslaßöffnung 127.
[0022] Die grundsätzliche Konstruktion der in Fig. 5 dargestellten Kolbenpumpe kann für
eine Brennkraftmaschine, insbesondere eine Viertakt-Brennkraftmaschine ausgenutzt
werden. Für einen Ottomotor sind bei 151 und 153 Zündkerzen angedeutet, die das über
Einlaßkanäle 123 und 141 z.B. aus Vergasern zugeführte Luft-Kraftstoff-Gemisch wechselweise
zünden. Fig. 5 zeigt den Brennraum 107 in der Ansaugphase bei geöffneter Einlaßöffnung
121. Die Einlaßschlitze 119 und Auslaßschlitze 125 des Drehschiebers 113 sind so angeordnet,
daß der Brennraum während der nachfolgenden Verdichtungsphase und der darauffolgenden
Arbeitsphase geschlossen ist. Auf die Arbeitsphase folgt die Auspuffphase, in der
die Auslaßöffnung 127 geöffnet ist. Die in gleicher Reihenfolge ablaufenden Phasen
des Arbeitsraums 109 sind gegenüber den Phasen des Arbeitsraums 107 phasenverschoben.
In der Stellung nach Fig. 5 befindet sich der Arbeitsraum 109 in der Auspuffphase,
in der die Auslaßöffnung 139 geöffnet ist. An diese Phase schließen sich die Ansaugphase,
die Verdichtungsphase und schließlich die Arbeitsphase an. Anstelle der in Fig. 5
dargestellten Auspuffphase des Arbeitsraums 109 kann durch geeignete Anordnung des
Drehschiebers 131 der Ansaugphase des Arbeitsraums 107 auch die Verdichtungsphase
des Arbeitsraums 109 zugeordnet werden. Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt durch eine
Zweitakt-Brennkraftmaschine 201, deren Kolbenhubbewegung vorzugsweise über ein Getriebe
der in Fig. 1 dargestellten Art in die Drehbewegung einer Abtriebswelle umgesetzt
wird. Die Kolbenhubbewegung der Brennkraftmaschine 201 kann aber auch durch andere
Getriebekonstruktionen in eine Drehbewegung umgesetzt werden, oder aber direkt zum
Antrieb einer Arbeitsmaschine, insbesondere einer Kolbenpumpe eingesetzt werden.
[0023] Die Brennkraftmaschine 201 weist drei gleichachsig nebeneinander angeordnete Zylinderkammern
203, 205 und 207 auf, in denen je ein Kolben 209, 211 bzw. 213 abgedichtet verschiebbar
ist. Die Zylinderkammern sind fest mit dem Gehäuse 5 des Getriebes 1 (Fig. 1) verbunden.
Die Kolben 209, 211, 213 sind axial fest mit einer gemeinsamen, drehfest oder drehbar
mit der Stange 17 des Getriebes 1 gekuppelten Kolbenstange 215 verbunden. Der mittlere
Kolben 211 unterteilt die mittlere Zylinderkammer in zwei Brennräume 217, 219 und
steuert eine, gegebenenfalls mehrere axial mittig angeordnete Auspufföffnungen 221.
Die beiden äußeren Zylinderkammern 203, 207 umgrenzen zusammen mit den darin angeordneten
Kolben 209, 213 einerseits und zur Kolbenstange 215 abgedichteten Zylinderkammer-Trennwänden
223 bzw. 225 jeweils Vorverdichterräume 227 bzw. 229. Die beiden äußeren Kolben 209,
213 steuern in die Zylinderkammern 203, 207 führende Einlaßschlitze 231, 233. In der
Kolbenstange 215 sind darüber hinaus zwischen dem mittleren Kolben 211 und jedem der
beiden äußeren Kolben 209 bzw. 213 Überströmkanäle 235 bzw. 237 vorgesehen, über die
vorverdichtete Luft oder vorverdichtetes Gemisch aus den Vorverdichterräumen 227 bzw.
229 in die jeweils benachbarten Brennräume 217 bzw. 219 einströmen kann. Zur Zündung
des Luft-KraftstoffGemisches in den Brennräumen 217, 219 sind Zündkerzen 239, 241
vorgesehen.
[0024] Die Brennräume 217, 219 werden wechselweise geladen und gespült und wechselweise
gezündet. Fig. 6 zeigt den Brennraum 217 im Augenblick der Zündung. Der Einlaßschlitz
231 ist offen, so daß der Vorverdichterraum 227 mit Frischgemisch geladen wird. Der
Arbeitstakt treibt die Kolben in Fig. 6 nach rechts, wobei der Einlaßschlitz 231 geschlossen
und die Frischladung komprimiert wird. Der Vorverdichtungsdruck steigt solange an,
bis der überströmkanal 235 unter der Zylinderkammer-Trennwand 223 hindurchgewandert
ist und den Vorverdichterraum 227 zum Brennraum 217 öffnet. Dieser Zustand ist in
Fig. 6 für den Überströmkanal 237 dargestellt. Das vorverdichtete Frischgemisch strömt
aus dem Vorverdichterraum 229 über den überströmkanal 237 in den Brennraum 219, während
die Abgase über den Auspuffschlitz 221 abströmen. Der Spülvorgang dauert an, bis die
Umkehrbewegung des mittleren Kolbens 211 den Auspuffschlitz 221 schließt und die Frischladung
erneut in dem Brennraum verdichtet. Die Brennräume 217, 219 werden.abwechselnd gezündet.
Weiterhin wird während der Verdichtung der Frischladung in einem der Brennräume die
Frischladung des jeweils anderen Brennraums im zugehörigen Vorverdichterraum vorverdichtet.
Die Vorverdichterräume sind auf den Außenseiten der Brennräume angeordnet. Damit können
den Brennräumen trotz Vorverdichtung relativ kühle Frischladungen zugeführt werden,
selbst wenn die Arbeitstemperaturen der Brennräume zur Verbrennung schwer entzündlicher
Kraftstoffe höher gewählt werden. Die Kraftabtriebselemente, hier die Kolbenstange
215, sind auf der "kühleren" Außenseite aus dem Gehäuse der Brennkraftmaschine 201
herausgeführt. Die Brennkraftmaschine kann nach dem Otto-Prinzip oder Diesel-Prinzip
arbeiten. Die Vorverdichtungsdrücke und Kompressionsdrücke können durch geeignete
Durchmesserverhältnisse des mittleren Kolbens 211 zu den äußeren Kolben 209, 213 gewählt
werden. Die Vorverdichtung kann sich auf die Frischluft allein beschränken, während
der Kraftstoff direkt in die Brennräume 217, 219 eingespritzt wird; es kann aber auch
Gemisch vorverdichtet werden.
1. Aggregat umfassend eine Hubkolbenmaschine (3; 101; 201), insbesondere eine Hubkolben-Brennkraftmaschine
mit wenigstens zwei durch eine Kolben-Zylinder-Anordnung gebildeten Arbeitsräumen
(107, 109; 217, 219) und ein Getriebe (1) mit einem Gehäuse (5), einem drehbar um
eine zur Kolbenverschieberichtung parallele Drehachse (15) in dem Gehäuse (5) gelagerten
ersten Getriebeteil (11) und einem sowohl linear verschiebbar als auch gleichachsig
zum ersten Getriebeteil (11) drehbar in dem Gehäuse (5) gelagerten zweiten Getriebeteil
(17), welches mit dem Kolben (43; 105) und drehfest aber in Richtung der Drehachse
(15) verschiebbar mit dem ersten Getriebeteil (11) gekuppelt ist und mit einem Kurvengetriebe
(27), dessen die Drehachse (15) des ersten Getriebeteils (11) umschließende Kurvenbahn
(31) feststehend am Gehäuse (5) angeordnet ist und in Richtung der Drehachse (15)
ansteigende bzw. abfallende Schubflächen (33, 35) hat und dessen Kurvenfolger (25)
bezüglich der Drehachse (15) des zweiten Getriebeteils (17) drehfest mit diesem verbunden
ist, derart, daß das zweite Getriebeteil (17) bei mit gleichbleibender Drehrichtung
rotierendem ersten Getriebeteil (11) eine hin- und hergehende Verschiebebewegung ausführt,
dadurch gekennzeichnet , daß die Kolben-Zylinder-Anordnung einen fest mit dem Gehäuse
(5) des Getriebes (1) verbundenen Zylinder (103) aufweist, der von einem gemeinsamen
Kolben (105; 211) in die beiden Arbeitsräume (107, 109; 217, 219) unterteilt ist und
daß der Kolben (105; 211) über eine durch eine Stirnwand (223) des Zylinders (103)
abgedichtet herausgeführte Kolbenstange (111; 215) mit dem zweiten Getriebeteil (17)
verbunden ist.
2. Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Getriebeteil als
in dem Gehäuse drehbar aber axial fest gelagertes Zahnrad (11) ausgebildet ist, daß
das zweite Getriebeteil eine in Verschieberichtung langgestreckte Stange (17) mit
Polygonquerschnitt umfaßt, die eine dem Polygonquerschnitt formschlüssig angepaßte
öffnung des Zahnrads (11) verschiebbar durchsetzt.
3. Aggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der öffnung des Zahnrads
(11) ein die Stange (17) drehfest aber axial verschiebbar führendes Linearwälzlager
(23) angeordnet ist.
4. Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Kurvenbahn
(31) wenigstens einen um die Drehachse herum sich erstreckenden in Verschieberichtung
ansteigenden Schubflächenabschnitt (33) und wenigstens einen um die Drehachse (15)
herum sich erstreckenden, in Verschieberichtung-abfallenden Schubflächenabschnitt
(35) aufweist, daß die ansteigenden und die abfallenden Schubflächenabschnitte (33,
35) paarweise vorgesehen sind und sich in Umfangsrichtung abwechseln und daß die ansteigenden
und die abfallenden Schubflächenabschnitte (33, 35) in entgegengesetzte Richtungen
weisen.
5. Aggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Paare ansteigender
und abfallender Schubflächenabschnitte (33, 35) vorgesehen sind.
6. Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Hubkolbenmaschine
(3; 101, 151, 153) Drehschieber-Einlaßventile (53, 57; 119, 121, 143, 145) und Drehschieber-Auslaßventile
(55, 61; 125, 127, 1 37, 1 39) für die beiden Arbeitsräume (107, 109) aufweist, deren
vorzugsweise miteinander verbundene Drehschieber (51; 113, 131) gleichachsig zur Drehachse
(15) des zweiten Getriebeteils (17) drehbar an den Stirnseiten des Zylinders (103)
angeordnet sind und abhängig von der Drehung des zweiten Getriebeteils (17) sowohl
die Einlaßventile (119, 121 bzw. 143, 145) der beiden Arbeitsräume (107, 109) als
auch die Auslaßventile (125, 127 bzw. 137, 139) der beiden Arbeitsräume (107, 109)
wechselweise öffnen oder schließen.
7. Aggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Hubkolbenmaschine
als Zweitakt-Brennkraftmaschine ausgebildet ist und drei gleichachsig angeordnete,
gegeneinander abgedichtete Zylinderkammern (203, 205, 207) aufweist, in welchen je
einer von drei über eine Kolbenstange (215) in Verschieberichtung fest miteinander
verbundenen Kolben (209, 211, 213) verschiebbar angeordnet sind, daß die mittlere
Zylinderkammer (205) durch den mittleren Kolben (211) in zwei Räume (217, 219) unterteilt
ist, und die Kolben (209, 211, 213) jeweils Ventilschlitze (221, 231, 233) ihrer Zylinderkammern
(203, 205, 207) und, gegebenenfalls in Verbindung mit der Kolbenstange (215) Überströmkanäle
(235, 237) zwischen benachbarten Zylinderkammern (203, 205 bzw. 205, 207) steuern,
daß der mittlere Kolben (211) die mittlere Zylinderkammer (205) in zwei Brennräume
(217, 219) unterteilt und wenigstens einen beiden Brennräumen gemeinsamen Auslaßventilschlitz
(221) oder mehrere gesonderte Auslaßventilschlitze steuert und daß die beiden außenliegenden
Zylinderkammern (203, 207) mit Einlaßventilschlitzen (231, 233) versehene Vorverdichterräume
(227, 229) bilden, die die Brennräume (217, 219) wechselweise beschicken.
8. Aggregat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das maximale Volumen der
Vorverdichterräume (227, 229) jeweils größer ist als das maximale Volumen des jeweils
axial benachbarten Brennraums (217, 219).