[0001] Die Neuerung betrifft ein elektromagnetisches Relais mit einer einen Spulenkern enthaltenden
Spule, einem winkelförmigen Joch, dessen erster Schenkel mit einem Polende des Spulenkerns
gekoppelt ist und dessen zweiter Schenkel parallel zur Spulenachse verläuft, mit einem
plattenförmigen, am freien Ende des zweiten Jochschenkels gelagerten und mit dem anderen
Polende des Spulenkerns einen Arbeitsluftspalt bildenden Anker sowie mit einer abgewinkelt
ausgebildeten, als Ankerrückstell- und Kontaktfeder dienenden Blattfeder, deren erster
Schenkel am Joch gehalten ist und sich zumindest teilweise parallel zum zweiten Jochschenkel
erstreckt und deren zweiter Schenkel teilweise auf dem Anker aufliegend mit diesem
verbunden ist.
[0002] Ein derartiges Relais ist bereits aus dem DE-GM 82 35 283 bekannt. Dort ist der erste
Federschenkel der Blattfeder flach an einen Jochschenkel angeschweißt, so daß der
im wesentlichen in einer durch die Ankerdrehachse verlaufenden Ebene liegt und außerdem
eine Vorspannung auf den Anker in dessen Längsrichtung ausübt. Dadurch kann der durch
den zweiten Federschenkel gefesselte Anker nicht frei auf seiner Lagerstelle abrollen,
sondern es tritt im Lager eine unerwünschte Reibung auf. Durch die von beiden Federschenkeln
auf den Anker ausgeübte Vorspannung wird die Federrate im übrigen verhältnismäßig
steil.
[0003] Aufgabe der Neuerung ist es, ein Relais der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß im Ankerlager unerwünschte Reibungen vermieden werden und daß die auf den Anker
wirkende Federrate nur gering ansteigt.
[0004] Neuerungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die beiden Schenkel der Blattfeder
an einem im Abstand von der Ankerdrehachse liegenden Knickpunkt annähernd einen rechten
Winkel zueinander bilden und daß der erste Federschenkel im wesentlichen kräftefrei
um seine Befestigungsstelle am Joch schwenkbar ist.
[0005] Durch die neuerungsgemäße Gestaltung und Befestigung der Blattfeder kann sie einen
doppelte Funktion als Kontaktfeder und als-Ankerrückstellfeder erfüllen, ohne daß
dabei der erste Schenkel eine Richtkraft auf den Anker ausübt. Dieser erste Federschenkel
wird also lediglich in seiner Längsrichtung auf Zug belastet, während er in Querrichtung
aufgrund seiner Querschnittsgestaltung und der Art seiner Befestigung frei beweglich
ist und praktisch keine Kräfte aufnimmt. Die Rückstellkraft für den Anker wird vom
zweiten Federschenkel erzeugt, welcher etwa im rechten Winkel vom ersten Federschenkel
abgebogen ist und von diesem außerhalb der Ankerdrehachse liegenden Knickpunkt bis
zum Angriffspunkt am Anker eine große Federlänge aufweist, so daß über den langen
Federarm des Ankers eine weiche Federcharakteristik erzeugt wird. Bei der Ankerbewegung
kann dieser zweite Federschenkel in seiner Längsrichtung durch Verschwenken des ersten
Federschenkels ausweichen, so daß der Anker nicht auf der Lagerstelle verschoben wird
und somit keiner merklichen Reibung unterliegt.
[0006] Die freie Beweglichkeit des ersten Federschenkels um ihren Befestigungspunkt wird
in einer zweckmäßigen Ausgestaltung dadurch erreicht, daß er in einem vom Joch vorstehenden
Haltezapfen schwenkbar gelagert ist. Dieser Schenkel der Blattfeder kann dabei mittels
einer an seinem freien Ende vorgesehenen ösenförmigen Ausnehmung an dem Haltezapfen
eingehängt sein. In zweckmäßiger Ausgestaltung ist dabei weiterhin vorgesehen, daß
der Haltezapfen in Längsrichtung dieses ersten Federschenkels verstellbar ist, beispielsweise
durch Biegen, so daß die Lage des Knickpunktes zwischen den beiden Federschenkeln
verändert werden kann, wodurch die Vorspannung des zweiten Federschenkels gegenüber
dem Anker einstellbar ist.
[0007] Da der erste Federschenkel keine Richtkraft auf den Anker ausüben soll, kann er in
weiterer Ausgestaltung einen im Querschnitt geschwächten Bereich aufweisen. Dies ist
besonders dann vorteilhaft, wenn das Ende des ersten Federschenkels unmittelbar am
Joch durch Schweißen oder auf vergleichbare Weise befestigt ist. Durch die Querschnittsschwächung
wird auch in diesem Fall sichergestellt, daß der erste Federschenkel praktisch keine
Kräfte auf den Anker ausübt. Soll in besonders einfacher Gestaltung die Blattfeder
mit dem ersten Federschenkel flach auf dem zweiten Jochschenkel aufliegen und an diesem
befestigt sein, so ist es zweckmäßig, wenn der Anker nicht in üblicherweise auf dem
freien Ende des Jochschenkels, sondern an der Innenseite des Jochschenkels auf einem
Spulenflansch gelagert ist. Auf diese Weise wird auch bei dieser Ausführungsform sichergestellt,
daß die Ebene des zweiten Federschenkels vom Ankerdrehpunkt einen Abstand besitzt.
[0008] Die Neuerung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung ein neuerungsgemäß gestaltetes Relais,
Fig. 2 das Relais von Fig. 1 in Seitenansicht,
Fig. 3 und Fig. 4 abgewandelte Ausführungsformen eines Relais in einer der Fig. 2
entsprechenden Ansicht.
[0009] Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Relais besitzt als Träger einen Spulenkörper 1 mit
den Flanschen 2 und 3, auf den eine Wicklung 4 aufgebracht ist und der im Innern einen
durchgehenden Kern 5 trägt. Ein winkelförmiges Joch 6 ist mit seinem ersten Schenkel
6a an ein Ende des Spulenkerns gekoppelt, während sich der zweite Schenkel 6b parallel
zur Spulenachse erstreckt und an seinem freien Ende eine Lagerung für einen plattenförmigen
Anker 7 bildet. Dieser Anker bildet einen Arbeitsluftspalt 8 mit dem freien Pol des
Kerns 5. Insoweit entspricht das Relais einem herkömmlichen Aufbau.
[0010] Der Anker 7 betätigt eine Kontaktfeder 9, welche mit Nieten oder Schweißpunkten 10
auf dem Anker befestigt ist und mit ihrem freien Ende 9c über den Anker hinausreicht,
dort ein Kontaktstück 11 trägt und mit einem Gegenkontaktelement 12 zusammenwirkt.
Die Stromzuführung zu der Blattfeder 9 erfolgt über eine Litze 13, welche unmittelbar
auf das Kontaktstück 11 aufgeschweißt ist.
[0011] Die Blattfeder 9 dient aber neben der Kontaktgabe auch zur Ankerrückstellung. Sie
besitzt zu diesem Zweck einen ersten Schenkel 9a, der an seinem Ende mit einer ösenförmigen
Ausnehmung 9d an einem Haltezapfen 6c des Joches 6 eingehängt ist und von dem am Knickpunkt
9d ein zweiter Schenkel 9b annähernd im rechten Winkel abgebogen ist. Der Haltezapfen
6c ist zweckmäßigerweise unmittelbar aus dem Material des Joches 6 herausgebogen.
Er kann durch Biegen in Längsrichtung des Federschenkels 9a verstellt werden, wodurch
auch der Knickpunkt 9d verstellt wird, so daß auf diese Weise die Vorspannung des
Schenkels 9b gegenüber dem Anker verändert werden kann.
[0012] Da der Federschenkel 9a um den Einhängepunkt am Haltezapfen 6c frei verschwenkt werden
kann, übt er auf den Anker keinerlei Kräfte aus, er wird vielmehr nur in seiner Längsrichtung
beansprucht und nimmt dabei die Kräfte des zweiten Schenkels 9b auf. Da der erste
Schenkel 9a in einer Ebene liegt, die einen Abstand zur Drehachse des Ankers 7 aufweist,
ergibt sich für den zweiten Schenkel 9b der Blattfeder ein langer Hebelarm und damit
eine weiche Federcharakteristik. Durch eine Querschnittsverminderung im Bereich 9e
steigt die Federrate besonders flach an. Der erste Schenkel ist im Bereich 9f zusätzlich
besonders schmal gehalten, so daß die Einwirkung von Vorspannkräften auf den Anker
durch diesen Federschenkel zusätzlich ausgeschlossen wird, selbst wenn dieser Federschenkel
am Einhängepunkt nicht völlig frei beweglich wäre.
[0013] Fig. 3 zeigt eine etwas abgewandelte Ausführungsform gegenüber Fig. 2. Um in diesem
Fall den Haltezapfen am Joch einzusparen, wurde die Blattfeder 19 mit ihrem ersten
Federschenkel 19a leicht gekröpft, so daß er teilweise auf dem Jochschenkel 6b aufliegt
und durch Schweißen an diesem befestigt werden kann. Bei der Montage wird die Feder
19 mit einem Hilfsstempel 20 schrittweise in Richtung des Pfeiles 21 gedrückt, bis
der Relaisansprechwert die gewünschte Größe erreicht hat. Danach kann der Federschenkel
19a in der erwähnten Weise am Joch befestigt werden. Durch entsprechende Querschnittsgestaltung
wird auch in diesem Fall erreicht, daß der Federschenkel 19a praktisch keine Vorspannkräfte
auf den Anker ausübt.
[0014] Eine weitere Abwandlung gegenüber Fig. 2 und 3 zeigt Fig. 4. Das Relais als solches
ist auch in diesem Fall weitgehend wie vorher aufgebaut. Nunmehr ist jedoch die Blattfeder
29 mit ihrem ersten Federschenkel 29a unmittelbar flach auf den Jochschenkel 6b aufgelegt
und an diesem befestigt. Um einen Abstand gegenüber der Ankerlagerung herzustellen,
ist der Anker 27 in diesem Fall nicht auf dem Jochende, sondern neben dem Jochschenkel
6b auf einem Vorsprung 3a des Spulenflansches 3 gelagert. Bei der Montage wird auch
in diesem Fall zunächst mit einem Stempel 20 leicht in Richtung des Pfeiles 21 gedrückt,
bis die gewünschte Vorspannung des Ankers erreicht ist. Dann wird der Federschenkel
29a an dem Jochschenkel 6b befestigt.
1. Elektromagnetisches Relais mit einer einen Spulenkern enthaltenden Spule, einem
winkelförmigen Joch, dessen erster Schenkel mit einem Polende des Spulenkerns gekoppelt
ist und dessen zweiter Schenkel parallel zur Spulenachse verläuft, mit einem plattenförmigen,
am freien Ende des zweiten Jochschenkels gelagerten und mit dem anderen Polende des
Spulenkerns einen Arbeitsluftspalt bildenden Anker sowie mit einer abgewinkelt ausgebildeten,
als Ankerrückstell- und Kontaktfeder dienenden Blattfeder, deren erster Schenkel am
Joch gehalten ist und sich zumindest teilweise parallel zum zweiten Jochschenkel erstreckt
und deren zweiter Schenkel teilweise auf dem Anker aufliegend mit diesem verbunden
ist, dadurch gekenn- zeichnet, daß die beiden Schenkel (9a, 9b; 19a, 19b; 29a, 29b)
der Blattfeder (9, 19, 29) in einem im Abstand von der Ankerdrehachse liegenden Knickpunkt
(9d) annähernd einen rechten Winkel zueinander bilden und daß der erste Schenkel (9a;
19a; 29a) im wesentlichen kräftefrei um seine Befestigungsstelle am Joch (6) schwenkbar
ist.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Schenkel (9a) der
Blattfeder (9) an einem vom Joch (6) vorstehenden Haltezapfen (6c) schwenkbar gelagert
ist.
3. Relais nach Anspruch 2, dadurch gekenn- zeichnet, daß der erste Schenkel (9a) der
Blattfeder (9) mittels einer an seinem freien Ende vorgesehenen Ausnehmung (14) an
dem Haltezapfen (6c) eingehängt ist.
4. Relais nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Haltezapfen (6c)
in Längsrichtung des zweiten Federschenkels (9a) verstellbar ist.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der erste
Schenkel (9a) der Blattfeder einen im Querschnitt geschwächten Abschnitt (9f) aufweist.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der erste
Schenkel (19a; 29a) der Blattfeder (19; 29) mit seinem freien Ende unmittelbar mit
dem Joch (6) verbunden ist.
7. Relais nach Anspruch 6, dadurch gekenn- zeichnet, daß der erste Schenkel (29a)
der Blattfeder (29) flach auf der Außenseite des zweiten Jochschenkels (6b) aufliegt
und daß der Anker (7) an der Innenseite des zweiten Jochschenkels (6b) auf einem Vorsprung
(3a) eines Spulenflansches (3) gelagert ist.
8. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß der zweite
Federschenkel (9b) eine gering ansteigende Federkennrate besitzt.