Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Elektromagnet nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Es ist schon ein elektromagnetisch betätigbares Ventil vorgeschlagen worden, bei dem
der Anker in nicht erregtem Zustand eine Stellung mit Abstand zum Kern einnimmt, während
bei elektromagnetischer Erregung der Anker zum Kern gezogen wird. Eine derartige Ausgestaltung
ist jedoch bei vielen Anwendungsgebieten nicht erwünscht, da z.B. bei der Verwendung
als nach aussen öffnendes Einspritzventil in diesem Fall zum Schließen des Ventiles
ständig das Elektromagnetsystem erregt sein muß.
Vorteile der Erfindung
[0002] Der erfindungsgemäße Elektromagnet mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß in nicht erregtem Zustand des Elektromagneten der
Anker am Kern anliegt und bei elektromagnetischer Erregung von diesem abfällt, wobei
der Elektromagnet kleinbauend gestaltet ist und bei sehr großer Ansteuergenauigkeit
eine hohe Lebensdauer aufweist.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Elektromagneten möglich. Besonders
vorteilhaft ist eine Ausgestaltung eines Elektromagneten mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruches 3, wodurch die Querschnitte der Polteile sehr stark verringert werden,
was neben einer Miniaturisierung eine Reduktion der Streuverluste ermöglicht.
Zeichnung
[0004] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 ein erstes
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Elektromagneten, Figur 2 ein zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Elektromagneten, Figur 3 ein drittes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Elektromagneten, Figur 4 eine Teildarstellung der Ausbildung von
Leitabschnitten, Figur 5 eine Teildarstellung eines durch einen Anker betätigten Ventilteiles.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0005] Bei dem in der Figur 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel eines Elektromagneten
wird der Kern aus einem ersten Polteil 1 und einem zweiten Polteil 2 aus Weicheisen
gebildet, die annähernd parallel verlaufend je an einem anderen Ende eines ersten
Permanentmagneten 3 anliegen. Das erste Polteil 1 weist einen abgewinkelten ersten
Leitabschnitt 4 auf und das zweite Polteil 2 einen abgewinkelten zweiten Leitabschnitt
5. Erster Leitabschnitt 4 und zweiter Leitabschnitt 5 verlaufen so aufeinander zugerichtet,
daß sie zwischen sich einen Luftspalt 6 begrenzen. Auf dem ersten Pclteil 1 ist eine
erste Magnetspule und auf dem zweiten Polteil 2 eine zweite Magnetspule 9 angeordnet.
Erster Leitabschnitt 4 und zweiter Leitabschnitt 5 verlaufen zwischen dem ersten Permanentmagneten
3 und den Magnetspulen 8 und 9. Dem ersten Permanentmagneten 3 abgewandt endet das
erste Polteil 1 in einem ersten Pol 10 und das zweite Polteil 2 in einem zweiten Pol
11. Ein Anker 12 aus weichmagnetischem Material ist in der Nähe der Pole 10, 11 so
gelagert, daß er eine axiale Bewegung ausführen kann. Die Pole 10, 11 sind dabei in
geeigneter Weise so auf den Anker 12 zugeführt, daß die Feldlinien möglichst günstig
verlaufen können. So können die Pole 10, 11 mit einer aufeinander zugerichteten Neigung
versehen sein und eine über beide Pole 10, 11 verlaufende konkave Oberfläche 13 am
Pol 10 und 1à am Pol 11 aufweisen, der eine konvexe Oberfläche 15 des Ankers 12 zugewandt
ist.
[0006] Wie beispielsweise in Figur 5 dargestellt ist, kann der Anker 12 mit einem beweglichen
Ventilteil 17 eines sonst nicht weiter dargestellten Kraftstoffeinspritzventiles für
Kraftstoffeinspritzanlagen von Brennkraftmaschinen verbunden sein, über das in bekannter
Weise Kraftstoff in das Saugrohr von Brennkraftmaschinen gespritzt werden kann. Dabei
ist das bewegliche Ventilteil 17 aus nichtmagnetischem Material gefertigt und weist
ein Dichtteil 18 auf, welches mit einem Ventilsitz 19 in einem Ventilsitzkörper 20
aus amagnetischem Material zusammenarbeitet. Der Ventilsitzkörper 20 ist in ein nicht
näher dargestelltes Ventilgehäuse eingesetzt. Stromaufwärts des Ventilsitzes 19 ist
in dem Ventilsitzkörper 20 eine Strömungsbohrung 21 vorgesehen, durch die ein Zapfen
22 des Ankers 12 teilweise ragt, der in einer Befestigungsbohrung 23 des Ventilteiles
17 befestigt ist. Vorzugsweise ist der Zapfen 22 bis zur Endfläche 24 des Venteilteiles
17 in die Befestigungsbohrung 23 eingeschoben und mit dem Ventilteil 17 bei 25 verschweißt.
Dabei läßt sich der Ventilhub, d.h. der Hub der miteinander verbundenen Elemente 12,
17 durch geeignete axiale Zuordnung von Anker 12 und Ventilteil 17 in gewünschter
Weise festlegen. Der konvexen Oberfläche 15 abgewandt ist am Anker 12 eine plane Anschlagfläche
26 vorgesehen, die bei vom Ventilsitz 19 abgehobenem Dichtteil 18 am Ventilsitzkörper
20 zum Anliegen kommt. Der von einer nicht dargestellten Kraftstoffversorgungsquelle
dem Kraftstoffeinspritzventil zugeführte Kraftstoff gelangt von einem Innenraum 27
des Kraftstoffeinspritzventiles in Kraftstoffkanäle 28, die in dem Ventilsitzkörper
ausgebildet sind und in die Strömungsbohrung 21 münden, in dem eine kreissymetrische
Verteilung des Kraftstoffes zu einem zwischen der Strömungsbohrung 21 und dem Umfang
eines Verbindungsteiles 29 des beweglichen Ventilteiles 17 gebildeten Strömungsquerschnitt
30 erfolgt. Der Strömungsquerschnitt 30 kann drosselnd ausgebildet sein und damit
der Zumessung dienen. Zur radialen Zentrierung von Anker 12 und Ventilteil 17 kann
ein schmaler zylindrischer Führungsabschnitt 31 am Zapfen 22 dienen, der mit einer
engen Passung in die Strömungsbohrung 21 ragt. Hat das nach außen öffnende Ventilteil
17 vom Ventilsitz 19 abgehoben, so liegt der Anker 12 mit seiner Anschlagfläche 26
an dem Ventilsitzkörper 20 an, und Kraftstoff kann über den geöffneten Ventilsitz
19 als rundum gleich dicker Kraftstoffilm in einen Ringspalt 32 eintreten, welcher
zwischen der mit einer sphärischen Form ausgebildeten Oberfläche des Dichtteiles 18
und einer sich in Strömungsrichtung an den Ventilsitz 19 im Ventilsitzkörper 20 anschliessenden
Abspritz- öffnung 33 mit sich erweiterndem Durchmesser gebildet wird, in dem er an
der Oberfläche des Dichtteiles nach außen strömt und sich mit der Umgebungsluft vermischt,
die nacn dem Abreißen des kegelförmig ausgebildeten Kraftstoffilmes bei Erreichen
der scharfkantigen Endfläche 24 des Dichtteiles 18 sich ebenfalls von innen her mit
dem Kraftstoff vermischt.
[0007] In Figur 1 ist der Fluß 0̸
p des ersten Permanentmagneten 3 in die Komponenten 0̸p1 und 0̸2 gestalten. Der Fluß
0̸p1 führt dabei über die Leitabschnitte 4, und den Luftspalt 6, während der Fluß
0̸
p2 über die Pclteile 1, 2 mit den Polen 10, 11 und den Anker 12 führt. Bei stromlosen
Magnetspulen 8, 9 wird somit der Anker 12 durch den Fluß 0̸
p2, z.B. mit dem Sättigungsfluß 0̸
2sat angezogen und liegt an den Polen 10, 11 an. Die Leitabschnitte 4, 5 mit dem Luftspalt
6 sind erforderlich, da der erste Permanentmagnet 3 den Elektromagnetfluß 0̸
i nur schwer leitet. Der Elektromagnetfluß 0̸
i entsteht durch das Anlegen eines Stromes i an jede der Magnetspulen 8, 9 und verläuft
dabei über den Anker 12 in entgegengesetzter Richtung des Permanentmagnetflußes 0̸
P2. Vereinfachend ist der Elektromagnetfluß 0. 0̸
i nur über den Luftspalt 6 geführt. Vorteilhaft ist es, für die Komponenten des Permanentmagnetflusses
0̸
p das Verhältnis 0̸
p1 = 2 0̸
p2 = 2 0̸
2sat zu wählen. Bei stromlosen Magnetspulen 8, 9 wird bei einer Ausbildung eines Ventiles
entsprechend Figur 5 der Anker 12 in Richtung zu den Polen 10, 11 beaufschlagt, also
das Ventilteil 17 in Schließstellung an dem Ventilsitz 19 gehalten. Wird nun an die
Magnetspulen 8, 9 ein Strom i derart gelegt, daß ein Magnetfluß 0̸
i über den Anker 12 in entgegengesetztem Sinn wie der Fluß 0̸
p2 fließt, so wird der Anker 12 dann von den Polen 10, 11 abheben, wenn der Elektrcmagnetfluß
0̸
i annähernd gleich der Komponente des Fermanentflusses 0p2 ist. Bei von den Polen 10,
11 abhebendem Anker wird gleichzeitig das Ventilteil 17 vom Ventilsitz 19 abgehoben
und das in Figur 5 dargestellte Einspritzventil öffnet. Eine Begrenzung des Elektromagnetflusses
0̸
i kann durch eine Sättigung in den Leitabschnitten 4, 5 erfolgen.
[0008] Bei dem in der Figur 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel eines Elektromagneten
sind die gegenüber dem Ausführungsbeispiel in Figur 1 gleichbleibenden und gleichwirkenden
Teile durch die gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Vom konstruktiven Aufbau her
unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel nach Figur 2 von dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 dadurch, daß der erste Permanentmagnet 3 die Polteile 1, 2 zwischen den
Polen 10, 11 und den Magnetspulen 8, 9 verbindet und die Magnetspulen 8, 9 an den
Polteilen 1, 2 zwischen dem ersten Permanentmagneten 3 und den Leitabschnitten 4,
5 angeordnet sind. Die Leitabschnitte 4, 5 mit dem Luftspalt 6 sind hier erforderlich,
damit der erste Permanentmagnet 3 nicht kurzgeschlossen ist. Wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 soll auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 der Elektromagnetfluß
0̸
i durch den Anker 12 in entgegengesetzter Richtung der Komponente des Permanentmagnetflusses
0p2 verlaufen, so daß solange der Elektromagnetfluß 0̸
i geringer als der Permanentmagnetfluß 0 p
2 ist der Anker an den Polen 10, 11 gehalten wird, während bei 0̸
i = 0̸
p2 keine Magnetkraft mehr auf den Anker 12 ausgeübt wird und dieser sich von den Polen
10, 11 wegbewegen kann.
[0009] Bei dem dritten Ausführungsbeispiel nach Figur 3 sind die gegenüber den bisherigen
Ausführungsbeispielen gleichbleibenden und gleichwirkenden Teile durch die gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet. Abweichend von dem Ausfüh-. rungsbeispiel nach Figur
1 ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3 zusätzlich zwischen den Magnetspulen
8, und den Polen 10, 11 ein die Pclteile 1, 2 verbindender zweiter Permanentmagnet
35 vorgesehen. Dadurch ergibt sich ein durch die Permanentmagneten 3 und 35 bewirkter
Fluß über den Anker 12, der sich aus dem Anteil 0̸
p2 des ersten Permanentmagneten 3 und dem in gleicher Richtung wirkenden Anteil 0̸
p2, des zweiten Permanentmagneten 35 zusammensetzt und dem in entgegengesetzter Richtung
der Elektrcmagnetfluß 0̸
i der Magnetspulen 5, 9 entgegenwirkt. Bei geeigneter Wahl der Flüsse beider Permanentmagneten
3, 35 sind bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3 wesentlich kleinere Querschnitte
der Polteile 1, 2 erforderlich als bei den Ausführungsbeispielen nach den Figuren
1 und 2.
[0010] In den Figuren 1, 2 und 3 ist der Anker 12 jeweils in einer Stellung gezeigt, in
der er von den Polen 10, 11 abgefallen ist und damit ein nach Figur 5 ausgebildetes
Kraftstoffeinspritzventil öffnet.
[0011] Zur Kompensation von Temperatureinflüssen kann der Bereich um den Luftspalt 6 an
den Leitabschnitten 4, 5 aus einem Magnetmaterial mit großem negativem Temperaturkoeffizienten
der Sättigungsinduktion ausgeführt sein. Eine solche Magnetanordnung leitet bei hoher
Temperatur weniger Permanentmagnetfluß ab. Beispielsweise kann in nicht dargestellter
Weise parallel zum Luftspalt 6 ein solches Material, das im Sättigungsbereich betrieben
wird, angeordnet sein. Wirtschaftlicher ist es, den gesättigten temperaturabhängigen
Magnetleiter nur in einem an den nicht gesättigten Magnetleiter angrenzenden Bereich
zu sättigen, indem mindestens einer der Leitabschnitte 4, 5 an seiner dem anderen
Leitabschnitt zugewandten Stirnfläche ein mit Spitzen 36 versehenes Profil aufweist.
Die gesättigten Spitzen 36 leiten wie gewünscht bei höherer Temperatur weniger Permanentmagnetfluß
ab. Da die Sättigungscharakteristik wegen des flachen Sättigungsbereiches nicht ausgeprägt
ist, kann der Elektromagnetfluß 0̸
i im Sinne zusätzlicher Sättigung relativ leicht fließen. Der Widerstand, den der Elektromagnetfluß
0̸
i an dem gesättigten Material findet, ist bei höherer Temperatur größer, so daß also
0̸
i bei hoher Temperatur ähnlich wie der Permanentfluß abnimmt.
1. Elektromagnet, insbesondere zur Steuerung eines Kraftstoffeinspritzventiles für
Kraftstoff einspritzanlagen von Brennkraftmaschinen, mit einem Anker und einem Kern
aus weichmagnetischem Material, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern aus einem einerseits
eines ersten Permanentmagneten (3) angeordneten, eine erste Magnetspule (8) tragenden
ersten Polteil (1) und einem andererseits des ersten Permanentmagneten (3) angeordneten,
eine zweite Magnetspule (9) tragenden zweiten Polteil (2) gebildet wird und das erste
Polteil (1) einen ersten dem Anker (12) zugewandten Pol (10) sowie einen abgewinkelten
ersten Leitabschnitt (4) und das zweite Polteil (2) einen zweiten dem Anker (12) zugewandten Pol (11) sowie
einen abgewinkelten zweiten Leitabschnitt (5) hat und erster Leitabschnitt (4) und zweiter Leitabschnitt (5) aufeinander zugerichtet verlaufen und zwischen sich
einen Spalt (6) begrenzen.
2. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitabschnitte (4,
5) der Polteile (1, 2) zwischen den Magnetspulen (8, 9) und dem ersten Permanentmagneten
(3) und die Magnetspulen (8, 9) an den Polteilen (1, 2) zwischen den Polen (10, 11)
und den Leitabschnitten (4, 5) angeordnet sind.
3. Elektromagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Magnetspulen
(8, 9) und Polen (10, 11) ein zweiter Permanentmagnet (35) so angeordnet ist, daß
an ihm einerseits das erste Polteil (1) und andererseits das zweite Polteil (2) anliegt.
4. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits der Magnetspulen
(8, 9) die Leitabschnitte (4, 5) und andererseits der erste Permanentmagnet (3) und
die Pole (10, 11) der Polteile (1, 2) angeordnet sind.
5. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der
Leitabschnitte (4, 5) an seiner dem anderen Leitabschnitt (4, 5) zugewandten Stirnfläche
ein mit Spitzen (36) versehenes Profil aufweist.
6. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pole (10, 11) geneigt
aufeinander zu verlaufen und dem mit einer konvexen Oberfläche (15) versehenen Anker
(12) zugewandt mit einer über beide Pole (10, 11) verlaufenden konkaven Oberfläche
(13, 14) versehen sind.