[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Handhabung von Blechtafeln,
welche mit Hilfe einer Blechbearbeitungsmaschine, z.B. mittels einer Blechpresse,
zu verformen sind.
[0002] Die Verformung von Blechtafeln erfolgt auf den modernen Blechbearbeitungsmaschinen
meistens automatisch und vorprogrammiert, indem die Blechtafeln die zur vorgesehenen
Profilierung benötigten Arbeitsgänge automatisch durchlaufen. Es wurde aber als nachteilig
empfunden, dass während der Profilierung, d.h. vährend der nacheinander folgenden
Biegevorgänge, die Blechtafel durch mehrere Hilfskräfte gehalten und abgestützt werden
musste. Es handelt sich meistens um schwere ind grosse Blechtafeln, die mittels der
Blechpresse profil.ert werden, wobei deren Handhabung mit intensivem Arbeitseinsatz
verbunden ist.
[0003] Man hat deshalb bereits eine Manipulie-vorrichtung für Pressen, insbesondere für Abkantpressen
vorgeschlagen, welche es ermöglicht, vor allem schwere md unhandliche Werkstücke,
beispielsweise schwere und gresse Blechtafeln, die von einem einzelnen Arbeiter olne
Hilfsmittel nicht mehr oder nur sehr schwer bewegt werden können, automatisch und
zeitsparend in alle nötigen Positionen zu bringen, die beispielsweise für eine verschiedenartige
Abkantung erforderlich sind. Solch eine Manipuliervorrichtung weist zwei drehbare
Zangen auf, die mit . Blechstützen zusammenwirken, welche die Blechtafeln seitlich
erfassen. Die Blechzangen sind in drei Dimensionen verschiebbar angeordnet. Zu diesem
Zwecke ist ein Zangenschlitten vorgesehen, welcher auf und ab bewegbar auf einem horizontalen
Schlitten angeordnet ist, der seinerseits von einem weiteren Schlitten getragen wird,
der ebenfalls in horizontaler Richtung aber senkrecht zur Bewegung des anderen horizontalen
Schlittens verschiebbar ist.
[0004] Zweck der Erfindung ist eine wesentliche Weiterentwicklung und Verbesserung dieser
bekannten Vorrichtung.
[0005] Erfindungsgemäss wird von einer Einrichtung zur Handhabung von in einer Blechbearbeitungsmaschine
zu verformenden Blechtafeln mit Hilfe von zwei drehbaren Zangen ausgegangen, die mit
Blechstützen zusammenwirken und die Blechtafeln seitlich zu erfassen bestimmt und
in drei Dimensionen verschiebbar angeordnet sind.
[0006] Die Erfindung besteht nun darin, dass an der Frontseite der Blechbearbeitungsmaschine
in zur Frontalebene senkrechten Ebene zwei Träger angeordnet sind und in jedem Träger
eine vertikale, in der Ebene des Trägers verschiebbare Führung vorhanden ist, in welcher
eine Zange vertikal verstellbar Aufnahme findet. Es ist besonders vorteilhaft, wenn
jeder Träger als z-Rahmen ausgebildet ist, welcher an den Schenkelenden der ⊃-Form
in an der Frontseite der Blechbearbeitungsmaschine angeordneten Trägern entlang derselben
verschiebbar geführt ist. Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die
verschiebbare Führung zwischen den Schenkeln des U-förmigen Trägers eingesetzt und
als Führungssäule ausgebildet ist, welche mit einem Greiferschlitten zur Aufnahme
der einen Zange und mit einem Balkenschlitten zur Aufnahme eines Stützbalkens ausgerüstet
ist. Ferner kann an der Frontseite der Blechbarbeitungsmaschine eine Drehvorrichtung
vorhanden sein, welche ein drehbares Halteorgan zum Festhalten des zu bearbeitenden
Werkstückes in der vertikalen zur Frontalebene parallelen Lage und zum Drehen desselben
in dieser Ebene um eine horizontale zur Frontalebene senkrechte Achse aufweist.
[0007] Weitere Merkmale des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den Ansprüchen, aus
der Beschreibung und aus den Zeichnungen, welche ein Ausführungsbeispiel der vorgeschlagenen
Einrichtung beinhalten. Es zeigen:
Fig. 1 einen Grundriss der Einrichtung in schematischer Darstellung;
Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Linie 2-2 in der Fig. 1;
Fig. 2A und 2B eine vergrössert gezeichnete Einzelheit der Fig. 2 in zwei verschiedenen
Stellungen;
Fig. 3 einen Schnitt gemäss der Linie 3-3 in Fig. 1;
Fig. 4 die Anordnung einer Zange in vergrösserter Schnittdarstellung;
Fig. 5 eine vergrösserte Darstellung der Drehvorrichtung in Frontalansicht; und
Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch die Drehvorrichtung.
[0008] In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 eine an und für sich bekannte Blechpresse bezeichnet,
mittels welcher die Bearbeitung von Blechtafeln erfolgt. Die Blechpresse l weist einen
Stössel 101 mit oberem Werkzeug 102 auf, welches mit dem unteren Werkzeug 103 im Gestell
104 der Blechpresse 1 zusammenwirkt. Die Bearbeitung, z.B. eine Profilierung, erfolgt
meistens nach einem vorgegebenen Programm, wobei die einzelnen Biegeschritte von einem
Computer gesteuert und überwacht werden. An der Frontseite der Presse 1 ist oben und
unten je ein Hauptträger 2 bzw. 3 und am Stössel 101 eine Drehvorrichtung 105 vorhanden.
Die Träger 2 und 3 erstrecken sich in horizontaler Richtung und sind mindestens so
lang wie die Länge der Presse an der Frontseite. Gemäss der Darstellung in der Fig.
1 überragen die Hauptträger 2 und 3 die Pressenlänge sowohl rechts als auch links
beträchtlich. Mit 4 und 5 ist je ein ⊃-förmiger Rahmen bezeichnet, wobei jeder Rahmen
aus einem unteren und einem oberen horizontalen Träger 6 bzw. 8 und aus einem vertikalen
Träger 7 bzw. 9 zusammengesetzt ist. In dieser Weise ist der eine in der Fig. l linke
Rahmen 4 aus den beiden horizontalen Trägern 6 und aus dem vertikalen Träger 7 gebildet,
während der Rahmen 5 auf der rechten Seite aus den beiden horizontalen Trägern 8 und
aus dem vertikalen Träger 9 besteht. Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, sind die horizontalen
Träger 8 oben und unten in der Höhe des oberen bzw. unteren Hauptträgers 2 bzw. 3
angeordnet und der ganze Rahmen 5 kann entlang den Trägern 2 und 3 bewegt werden.
Aus dieser Figur ist ferner erkennbar, dass der ⊃-Rahmen 5 an der Frontseite der Blechpresse
1 an den oberen und unteren Hauptträgern 2 und 3 geführt ist, während das der Frontseite
abekehrte Ende des unteren Trägers 8 mittels einer Rolle 106'am Boden aufliegt. Die
Anordnung des ⊃-Kahmens 4, ebenfalls an der Frontseite der Blechpresse 1, erfolgt
in genau gleicher Weise. Die Hauptträger 2 und 3 sind am Gestell 104 der Blechpresse
1 oder an separaten seitlichen vertikalen Stützen 48 (Fig. 3) befestigt und mit Schienen
10 und 11 versehen, auf welchen die horizontalen Träger 8 bzw. 6 mit Hilfe von Rollen
12 abgestützt sind. Die Konstruktion sieht unten je ein Paar Rollen 12 rechts und
links vom Träger 8 vor. Ein angetriebenes Zahnrad 13 greift in eine Zahnstange 14
(Fig. 2), welche entlang des Hauptträgers 3 unterhalb diesem befestigt ist.
[0009] In jedem der beiden ⊃-Rahmen 4 und 5 ist zwischen den horizontalen Trägern 6 bzw.
8 je eine vertikale Führungssäule 15 angeordnet. Jede Führungssäule 15 ist mit unteren
Führungsrollen 16 versehen, welche auf einer Schiene 17 entlang der horizontalen unteren
Träger 6 bzw. 8 gleiten. Jede Führungssäule 15 ist oben durch Rollen 18 entlang einer
Schiene 49 geführt, welche im Bereiche des oberen horizontalen Trägers 8 angeordnet
ist. Aus den Figuren 2 und 3 sind ferner noch Rollen 19' und 19'' ersichtlich, welche
eine zusätzliche obere Führung für die ⊃-Rahmen 4 und 5 bilden.
[0010] Auf jeder Führungssäule 15 ist vertikal bewegbar zuerst ein Greiferschlitten 20 und
darunter ein Balkenschlitten 21 angeordnet. Die beiden Schlitten 20 und 21 sind miteinander
gekoppelt und werden mittels einer oberen Kette 22, welche über Umlenkrollen 23 geführt
ist mit einem Gegengewicht 24 verbunden, welches mittels einer unteren Kette 25, über
die unteren Umlenkrollen 26 mit dem Balkenschlitten 21 verbunden ist, welcher durch
Rollen 27 abgestützt ist. Der Greiferschlitten 20 wird mit Hilfe von Rollen 28 geführt.
Zur vertikalen Verschiebung des Greiferschlittens 20 entlang der Führungssäule 15
ist ein Hydraulikmotor 29 vorgesehen, welcher ein Zahnrad 30 antreibt, das mit einer
in der Führungssäule 15 angeordneten Zahnstange 31 kämmt.
[0011] Zum Verschieben der Führungssäule 15 entlang der Schiene 17 dient ein Motor 32, welcher
im Bereiche des oberen horizontalen Trägers 8 angeordnet ist und mit Hilfe eines Schaftes
33 mit den Führungsrollen 16 gekoppelt ist. Auf dem Greiferschlitten 20 ist eine Zange
34 vorhanden (Fig. 3), welche mit Greifbacken 35 ausgerüstet ist und mit Hilfe eines
Hydromotors 36 um die horizontale, parallel zur Frontalebene der Presse verlaufende
Achse gedreht werden kann. Der Hydromotor 36 weist ein hohes Drehmoment auf und rotiert
nur mit niedriger Drehzahl. Die nähere Ausbildung der Zange 34 wird anhand der Fig.
4 später erläutert.
[0012] Am Balkenschlitten 21 ist ein Hydromotor 37 vorhanden, welcher ein Zahnrad 38 antreibt,
das mit der Zahnstange 31 kämmt. Ferner ist ein Stützbalken 39 vorgesehen, welcher
sich zwischen den Führungssäulen 15 und unterhalb der Zangen 34 horizontal erstreckt
und mit Hilfe von Auslegern 40 am Balkenschlitten 21 befestigt ist. Die Anordnung
ist so getroffen, dass der Stützbalken 39 aus der in den Fig. 2 und 2A dargestellten,
ausgeschwenkten Normallage in die in der
[0013] Fig. 2B gezeigte Lage eingeschwenkt werden kann, in welcher der Stützbalken 39 sich
nicht mehr im Bereiche der Zange 34, sondern neben der Säule 15 befindet, so dass
die Zange 34 ganz nahe an die Vorderfront der Presse 1 bewegt werden kann. Die Verschwenkung
des Stützbalkens 39 erfolgt durch hydraulisch oder pneumatisch verstellbare Gelenkstützen
41, welche an die Ausleger 40 und an die Säule 15 angeschlossen sind.
[0014] Im Stützbalken 39 ist ein Zentrierkettenantrieb 42 angeordnet, welcher eine horizontale
Verstellung des Stützbalkens 39 bewirkt, so dass er bezüglich der beiden Führungssäulen
15 immer eine symmetrische Stellung einnimmt. Ferner ist direkt vor den Greifbacken
35 der Zange 34 auf gleichem Niveau eine Stützrolle 43 angeordnet, welche in einem
Halter 44 Aufnahme findet und die Bewegungen der Zange 34 entlang des Stützbalkens
39 mitmacht. Weitere Stützrollen 45 sind entlang des Stützbalkens 39 in schwenkbaren
Stützen 46 gelagert, die unter Federwirkung stehen oder durch ein Gegengewicht belastet
sind, welche die Stützen 46 in der aus der Figur 3 ersichtliche Lage halten. Bei einer
Bewegung der vertikalen Führungssäule 15 entlang des Stützbalkens 39 werden die Stützen
46 im Uhrzeigersinne verschwenkt. Mit 47 ist eine feste Stützrolle bezeichnet, welche
in der Mitte des Stützbalkens 39 angeordnet ist.
[0015] Die nähere Ausbildung der Zangen 34 und Greifbacken 35 ist aus der Figur 4 ersichtlich.
Der dargestellte Greifbacken 35 weist einen festen Backenteil 51 und einen beweglichen
Backenteil 52 auf. Der feste Backenteil 51 ist an seinem Ende mit einer Zangenhälfte
53 ausgerüstet, welche um einen Bolzen 54 schwenkbar ist und mit der Zangenhälfte
55 des beweglichen Backenteils 52 zusammenwirkt. Diese Zangenhälfte 55 ist um einen
Bolzen 56 schwenkbar gelagert. Die beiden Zangenhälften 53 und 55 stehen unter Wirkung
einer Feder, welche bestrebt ist, die beiden Zangenhälften in der dargestellten Oeffnungslage
zu halten. Es sei noch erwähnt, dass die beiden Zangenhälften 53 und 55 der in den
Figuren 1 bis 3 mit 34 bezeichneten Zange entsprechen. Die Zangenhälften passen sich
selbsttätig der Form des Blechstückes an, welches sie zu ergreifen bestimmt sind.
Ob sich ein Blechstück in der Zange befindet oder nicht, wird durch eine Lichtschranke
angezeigt, welche einen Sender 57 im festen
Backenteil 51 und einen Empfänger 57'im beweglichen Backenteil 52 aufweist. Der bewegliche
Backenteil 52 ist um einen Bolzen 58 schwenkbar gelagert und trägt an seinem der Zangenhälfte
55 abgekehrten Ende eine Führungsrolle 59, welche mit einer Führungsrolle 60 zusammenwirkt.
Mit 61 ist eine Feder bezeichnet, welche die Backenteile 51 und 52 offenhält.
[0016] Die Backenhälften 51 und 52 sind mit einem kragenförmigen Ansatz 62 versehen und
um die Längsachse drehbar in einem Gehäuse 66 gelagert. Zum Schliessen der Zange wird
der Backenteil 52 um den Bolzen 58 geschwenkt. Zu diesem Zwecke ist ein Kolben 63
vorgesehen, welcher sich in einem Zylinder 64 befindet und einen gegen die Zange gerichteten
keilförmigen Teil 65 aufweist. Bei einer Verschiebung des Kolbens 63 in der Figur
4 von links nach rechts wird durch die Keilfläche des keilförmigen Teiles 65 die Zangenhälfte
52 um den Bolzen 58 geschwenkt indem die Führungsrolle 59 durch das Vordringen der
Keilfläche angehoben wird. Der Zylinder 64 des Kolbens 63 ist im zylindrischen Gehäuse
66 drehbar gelagert, wobei der achsial angeordnete Drehantrieb mit 67 bezeichnet ist.
Dieser Drehantrieb ermöglicht eine Drehung um 360
0 in beiden Richtungen. Das zylindrische Gehäuse 66 ist mit Druckanschlüssen 68 und
69 versehen, welche durch Bohrungen 70, 71 durch die Wand des Zylinders 64 mit dem
Raum zur Aufnahme des Kolbens 63 in Verbindung stehen. Durch Druckbetätigung kann
das Oeffnen und das Schliessen der Greifbacken 51, 52 bewirkt werden.
[0017] Die Greifbacken 51, 52 stehen samt Zangenbetätigung bestehend aus den Teilen 63,
64, 65, 66 und Drehantrieb 67 mit Hilfe von zwei zylindrischen Halterungen 72 mit
dem Greiferschlitten 20 in Verbindung, welche Verbindung durch zwei Führungsarme 73
gebildet wird, die mit Hilfe von je einer Führungsrolle 78 in einer Schiene 79 der
Halterung 72 geführt ist. Zwischen den beiden Armen 73 und den zugehörigen Halterungen
72 ist je ein Gehäuse 74 eingesetzt, in welchem vier sternförmig versetzte Druckzylinder
75 mit Kolben vorhanden sind. Das Gehäuse 74 ist in der zylindrischen Halterung 72
so angeordnet, dass falls die Druckkolben in den Zylindern 75 ausgefahren sind, diese
die Halterung 72 arretieren, so dass zwischen dem Schlitten 20 und der zylindrischen
Halterung 72 eine starre Verbindung gebildet wird. Werden die Druckkolben in den Zylindern
75 zurückgezogen, so tritt zwischen den beiden Teilen ein begrenztes Spiel auf, welches
der Spaltbreite entspricht, die zwischen der Halterung 72 und dem Gehäuse 74 vorhanden
ist. Der Schlitten 20 führt mit dem Führungsarm 73 die vom Computer berechnete theoretische
Bewegung der Greifbacken 51, 52 aus, welche aus Kreisbögen zusammengesetzt ist. Tatsächlich
entstehen aber kleine Abweichungen, welche bei einer starren Verbindung zu Spannungen
im Blech führen. Dieses wird einerseits in der Presse eingeklemmt und verformt sowie
andererseits zwischen den Zangenhälften festgehalten. Um das Auftreten von solchen
gefährlichen Spannungen zu vermeiden und eine eventuelle Beschädigung des zu bearbeitenden
Bleches zu verhüten, werden während der Bearbeitung die Kolben in den sternförmig
angeordneten Druckzylindern 75 eingefahren, so dass sich die zylindrischen Halterungen
72 etwas bewegen und nachgeben können. Die Druckleitung zum Beaufschlagen der Druckkolben
ist mit 77 bezeichnet und ein Fixierverschluss mit 76, welcher eine axiale Bewegung
des Gehäuses 74 verhindert.
[0018] Die nähere Ausbildung der Drehvorrichtung 105 ist aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich.
Diese Drehvorrichtung ist am Stössel 101 der Blechpresse angeordnet und ist in der
Fig. 5 in Frontalansicht und in Fig. 6 teilweise im Vertikalschnitt gezeigt. Die Drehvorrichtung
105 weist eine Grundplatte 106' auf, welche mittels Halteorganen 107 am Stössel 101
einstellbar festgehalten ist. Die Halteorgane 107 übergreifen die Grundplatte im Bereiche
der Ecken derselben und weisen Distanzschrauben 108 auf, mittels welchen die Grundplatte
106 genau justiert und durch in den Stössel 101 eingelassene Spannschrauben 109 fixiert
werden kann.
[0019] Die Grundplatte 106 trägt ein Gehäuse 110, in welchem ein Schneckengetriebe untergebracht
ist. Die Welle des Schneckengetriebes ist mit 111 bezeichnet. Sie erstreckt sich senkrecht
zur Grundplatte 106 und zum Stössel 101 aus dem Gehäuse 110 und trägt eine Nabe 112,
welche mit Hilfe einer Haltescheibe 113 an der Welle festgehalten wird. Am äusseren
Ende der Nabe 112 ist eine Halteplatte 114 befestigt. Mit der Nabe 112 ist ferner
ein Anschlaghebel 115 verbunden, mittels welchem die Drehung der Welle 111 genau begrenzt
werden kann. Zur mechanischen Drehbegrenzung des Anschlaghebels sind einstellbare
Anschläge 116 sowie Schalter 117 vorhanden, welche zum Abstellen des Antriebsmotors
des Getriebes dienen. Dieser Antriebsmotor ist am Getriebegehäuse 110 seitlich angeflanscht
und mit 118 bezeichnet. Anstelle der beschriebenen mechanischen Drehbegrenzung mittels
Anschlaghebel 115 kann auch eine elektronische Regulierung vorhanden sein. Zur elektronischen
Regulierung des Drehwinkels ist in diesem Falle ein Winkelschrittgeber l19 am Getriebegehäuse
110 angeordnet, während der Anschlaghebel 115 sowie die Anschläge 116 samt Schalter
117 wegfallen.
[0020] Die Halteplatte 114 ist balkenartig ausgebildet und erstreckt sich in der Ruhelage
horizontal entlang der Blechpresse. Auf dieser Halteplatte 114 sind eine Anzahl Magnete
120 angeordnet, welche unter Strom gesetzt werden können und dabei ihre magnetische
Wirkung verlieren. Anstelle dieser elektrisch lösbaren magnetischen Verbindung ist
es möglich, auch Saug- oder Greiforgane anzuordnen, welche durch Anlegen von Vakuum
wirken.
[0021] Durch die Magnete 120 kann eine Blechtafel festgehalten und um eine horizontal senkrecht
zur Blechtafel verlaufende Achse gedreht werden, wie dies später noch ausführlicher
beschrieben wird.
[0022] Die zu bearbeitende Blechtafel wird durch einen nicht dargestellten Zuführwagen in
angenähert vertikaler Lage der Blechpresse 1 zugeführt und von den Zangen 34 ergriffen.
Dabei bildet der Boden des Zuführwagens, auf welchem die Blechtafel mit einer Kante
aufruht, eine Referenzfläche, bezüglich welcher sich die Zangen 34 orientieren und
eingestellt werden. Zu diesem Zwecke werden die beideh vertikalen Führungssäulen 15
so manövriert, dass die geöffneten Greifbacken 35 der Zangen 34 über die Seitenkanten
der Blechtafel greifen und diese festhalten sobald die Kante der Blechtafel am Grund
des Zangenmauls ansteht. Durch die Verschiebung der Kolben 63 werden die Zangenhälften
55 geschlossen, die Blechtafel in vertikaler Stellung festgehalten und durch die Bewegung
der beiden Greiferschlitten 20 nach oben von der Referenzfläche angehoben. Der Drehantrieb
67 wird betätigt bis die Blechtafel die horizontale Lage einnimmt und durch die Rollen
43,45 und 47 gestützt wird. Anschliessend werden die beiden Führungssäulen 15 in horizontaler
Richtung zusammen mit der durch die Rollen 43, 45 und 47 gestützten Blechtafel gegen
den Werkzeugstössel 101 der Blechpresse 1 bewegt und zwar in einer Höhe, die ein Einbringen
derselben zwischen dem oberen und unteren Werkzeug 102 bzw. 103 der Blechpresse ermöglicht.
Zum genauen Positionieren der Blechtafel wird die Schliesskraft der Zangenhälften
55 vorübergehend reduziert. Anschliessend schliessen sich die Zangenhälften 55 und
die Blechtafel ist für die Bearbeitung bereit. Beim Abkanten beschreibt die durch
die Zangen 34 festgehaltene Blechtafel eine genau vorberechnete Schwenkbewegung, welche
von den Greifbacken 35 exakt ausgeführt wird, indem die Greifbacken den theoretisch
berechneten und vom Computer gesteuerten Weg beschreiben. Dieser theoretisch ermittelte
We
g entspricht aber nicht genau dem tatsächlich beschriebenen Weg, da durch die Blechbeschaffenheit
und andere Einflüsse immer kleine Abweichungen vorhanden sind. Durch diese Abweichungen
würden Spannungen im Blech entstehen, welche sich nachteilig auswirken können. Um
das Auftreten von solchen Spannungen zu vermeiden, werden die Kolben in den sternförmig
angeordneten Druckzylindern 75 eingefahren, so dass sich die zylindrischen Halterungen
72 etwas bewegen und nachgeben können.
[0023] Eine weitere zusätzliche Ergänzung ist noch dadurch möglich, dass die Relativbewegung
zwischen den beweglichen Zangenkörpern und den restlichen starren Teilen der Führung
elektrisch gemessen und die ermittelten Unterschiede zur Korrektur der von der Steuerung
berechneten Folgebewegung in die Steuerung eingegeben wird.
[0024] Ist auf einer der drei anderen Seitenkanten der Blechtafel eine bezüglich der Tafelebene
gleichgerichtete Kantung durchzuführen, so wird die Blechtafel durch Drehung der Zangen
34 wieder in die vertikale Lage gebracht und durch Verschiebung der Säulen 15 auf
den Schienen 17 sowie durch Heben der Greiferschlitten 20 der Drehvorrichtung 105
zugeführt. Dort wird die Blechtafel durch die Magnete 120 festgehalten, worauf die
Zangen 34 geöffnet und die Säulen 15 in der Fig. 3 nach links zurückgezogen werden.
Die Drehvorrichtung 105 wird durch Betätigung des Motors 118 in Betrieb gesetzt, so
dass die Blechtafel in der vertikalen Ebene gedreht wird. Der Drehwinkel kann dabei
genau eingestellt oder programmiert werden. Anschliessend wird die Blechtafel in vertikaler
Stellung wieder durch die Zangen 34 ergriffen, worauf die Haltemagnete 120 ausgeschaltet
werden. Die Blechtafel wird durch Drehung der Zangen 34 in die horizontale Lage gebracht
und erneut um das erforderliche Mass unter den Werkzeugstempel gefahren. Die weiteren
Kantungen verlaufen genau gleich wie die beschriebene erste Kantung. Wird eine weitere
gleichsinnige Biegung erforderlich, so erfolgt eine Drehung der Blechtafel um die
Achse der beiden Zangen 34.
[0025] Werden schmale Blechstreifen bearbeitet, bei welchen die Zangen 34 nahe an die Werkzeuge
102,103 herangeführt werden müssen, so wird der Stützbalken 39 durch Verschwenkung
der Ausleger 40 in die in der Fig. 2B gezeichnete Lage gebracht, so dass die vertikalen
Säulen 15 samt Greiferschlitten 20 sehr nahe zum Werkzeugstössel 1 heranfahren können.
Diese Stellung ist in der Fig. 2 strichpunktiert dargestellt.
[0026] Durch die Bewegung der Z-Rahmen 4 und 5 entlang der Front der Blechpresse l, durch
die Bewegbarkeit der Führungssäulen 15 und zugehörigen Rahmen 4 bzw. 5 und nicht zuletzt
durch die vertikale Höhenverstellbarkeit der Zangen 34 und des Stützbalkens 39 können
die Greifbacken 35 nicht nur jede beliebige Lage einnehmen, sondern in einfacher und
sehr präziser Weise durch eine Computersteuerung bewegt werden. Die Anordnung der
Drehvorrichtung 105 bietet die Möglichkeit, dass die Blechtafel auch um eine senkrecht
zur Frontalseite der Presse verlaufende Achse gedreht und somit in jede beliebige
Stellung gebracht werden kann.
1. Einrichtung zur Handhabung von in einer Blechbearbeitungsmaschine (1) zu verformenden
Blechtafeln mit Hilfe von zwei drehbaren und in drei Dimensionen verschiebbaren Zangen
(34), die die Blechtafel seitlich zu erfassen bestimmt sind und mit Blechstützen (39)
zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, dass an der Frontseite der Blechbearbeitungsmaschine
(1) in zwei zur Frontalebene senkrechten Ebenen je ein entlang der Frontseite verschiebbarer
Rahmen (4,5) vorhanden ist und in jedem Rahmen (4,5) eine vertikale in der Ebene des
Rahmens (4,5) verschiebbare Führung (15) angeordnet ist, in welcher eine Zange (34)
vertikal verstellbar Aufnahme findet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Rahmen (4,5) ⊃-förmig
ausgebildet und an den Schenkelenden der>-Form in an der Frontseite der Blechbearbeitungsmaschine
angeordneten Trägern (2,3) entlang derselben verschiebbar geführt ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die verschiebbare
Führung (15) zwischen den Schenkeln des>-förmigen Rahmens (4,5) eingesetzt und als
Führungssäule (15) ausgebildet ist, welche mit einem Greiferschlitten (20) zur Aufnahme
der einen Zange (34) und mit einem Balkenschlitten (21) zur Aufnahme eines Stützbalkens
(39) ausgerüstet ist.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Frontseite
der Blechbearbeitungsmaschine eine Drehvorrichtung (105) vorhanden ist, welche ein
drehbares Halteorgan (114) zum Festhalten des zu bearbeitenden Werkstückes in der
vertikalen zur Frontalebene der Blechbearbeitungsmaschine parallelen Lage und zum
Drehen desselben in dieser Ebene um eine horizontale zur Frontalebene senkrechten
Achse aufweist.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteorgan
als balkenartige Halteplatte (114) ausgebildet und mit ein- und ausschaltbaren Magneten
(120) oder mit pneumatischen bzw. mechanischen Halteorganen bestückt ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (114)
mit Vakuumsaugern bestückt ist.
7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die balkenartige
Halteplatte (114) an der Welle (111) eines Getriebes (110) angeordnet und mit einstellbarem
Drehwinkel drehbar ist.
8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mit der angetriebenen
Welle (111) ein Anschlaghebel (115) verbunden ist, welcher zur Drehbegrenzung mit
einstellbaren Anschlägen (116) sowie mit Schaltern (117) zusammenwirkt.
9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Antrieb
und zur Drehbegrenzung der Welle (111) ein Winkelschrittgeber (119) mit elektronischer
Steuerung vorhanden ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Greiferschlitten
(20) und der Balkenschlitten (21) miteinander gekoppelt und gemeinsam antreibbar sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Balkenschlitten
(21) einen Stützbalken (39) aufweist, welcher mit Hilfe von Auslegern (40) schwenkbar
am Balkenschlitten befestigt ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Greifbacken (51, 52) der Zange (34) samt Zangenbetätiaung (63,64,65) und Drehantrieb
(67) und Greiferschlitten (20) eine Verbindung (72,73,74) mit einem einstellbaren
Zwischenglied (74) vorhanden ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenglied als
Gehäuse (74) zur Aufnahme von sternförmig angeordneten Druckzylindern (75) mit Kolben
ausgebildet und in einer zylindrischen Halterung (72) angeordnet ist, gegen welche
die ausgefahrenen Kolben im Druckzylinder (75) anstossen.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse (74) ein
Führungsarm (73) befestigt ist, welcher eine Führungsrolle (78) trägt, die in einer
Schiene (79) des Greiferschlittens (20) geführt ist, während die zylindrische Halterung
(72) mit dem Gehäuse (66) zur Aufnahme der Zangenbetätigung (63,65) starr verbunden
ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zylindrische Halterung
(72) bei eingefahrenen Kolben der Druckzylinder (75) um die Führungsrolle (78) pendelnd
angeordnet und gegenüber dem Gehäuse (74) um die Spaltbreite verschiebbar ist, welche
zwischen den beiden Teilen (72,74) vorhanden ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Relativbewegung
zwischen den beweglichen Zangenkörpern und den restlichen starren Teilen der Führung
elektrisch gemessen und die ermittelten Unterschiede zur Korrektur der von der Steuerung
berechneten Folgebewegung in die Steuerung eingegeben wird.