[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fensterfertigelement umfassend im wesentlichen
eine Zarge, Laibungsteile, Außenfensterbank sowie Rolladenkasten mit in diesem von
einer Welle aufzunehmendem Rolladen.
[0002] Entsprechende Fensterfertigelemente eignen sich zum sofortigen Einbau ins aufgehende
Mauerwerk oder zum nachträglichen Einbau für Bauten. So ist in der DE-A-22 36 097
eine Zarge für ein Fensterelement mit Rolladenkasten beschrieben, bei dem die Laibungsteile
sowie die Rolladenkastenseitenwände aus durch Abkanten von Blech gebildeten Profilen
bestehen, die untereinander mittels Schrauben verbunden werden. Dabei ist der Rolladenkasten
selbst oberhalb und im wesentlichen im Warmbereich des Fensterfertigelementes angeordnet.
Ein entsprechender Aufbau zeigt zum einen bezüglich der Verbindungsart erhebliche
Nachteile, die sich unter anderem in einem erhöhten Montageaufwand äußern. Ferner
muß gegebenenfalls eine Nachbearbeitung der einzelnen Elemente nach Herstellung der
Schraubverbindung erfolgen. Bezüglich der Anordnung des Rolladenkastens treten Probleme
hinsichtlich der Wärmedämmung und Schallübertragung auf. So bergen entsprechende im
Warmbereich, also innenliegend angeordnete Rolladenkasten den Nachteil in sich, daß
in diesem Bereich erhöhte Wärmeverluste auftreten, da die Rolledenkastenseitenwandungen
nicht hinreichend wärmedämmend ausgebildet werden können. Ferner stellen entsprechende
Rolladenkastenwände Schallbrücken dar, so daß insbesondere in belebten Wohngegenden
entsprechende Fensterfertigelemente nicht die gewünschte Schallabisolierung zeigen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fensterfertigelement der eingangs
beschriebenen Art so auszubilden, daß bei einfacher Konstruktion eine erhöhte Wärmedämmung
und eine gute Schallisolierung erfolgen, wobei gleichzeitig das Zusammenfügen der
einzelnen Elemente problemlos und im wesentlichen ohne nachträgliche Bearbeitungsschritte
erfolgen soll.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rolladenkasten im Kaltbereich
des Fensterfertigelementes angeordnet ist und daß die Fensterzarge taschenförmige
Ausnehmungen aufweist, in die zumindest von der Außenfensterbank, den Laibungsteilen
sowie der Rolladenkastenabdeckplatte ausgehende Vorsprünge in Art einer Steckverbindung
eingebracht sind.
[0005] Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird demzufolge der Rolladenkastenbereich an
der Außenseite der Zarge, also straßenseitig angeordnet, wodurch sich hinsichtlich
der Schallisolierung und der Wärmedämmung erkennbare Vorteile bieten. Ferner besteht
die Möglichkeit von außen, also nicht von einem mit einem erfindungsgemäßen Fensterfertigelement
versehenen Raums Reparaturen durchzuführen, wohingegen bei den bekannten Fensterfertigelementen
dies dadurch erfolgt, daß die normalerweise mit einer Tapete verkleideten innenliegenden
Rolladenkastenseitenwandungen unter Beschädigung der Tapete entfernt werden müssen.
Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag, die wesentlichen Bestandteile des Fensterfertigelementes
in Art einer Steckverbindung zusammenzusetzen, ist montagemäßig außerdem ein erheblicher
Vorteil gegeben, zu dem problemlos Einzelelemente zum Beispiel bei Schäden ausgetauscht
und erneuert werden können. Dabei sind die taschenförmigen Ausnehmungen, die im wesentlichen
von einen U-förmigen Querschnitt aufweisenden Abschnitten der Zarge umgeben sind,
derart angeordnet, daß sie in der Fensterebene liegen, wobei die außenliegenden Schenkel
der die Ausnehmungen seitlich begrenzenden Abschnitte zu den parallel zu der Fensterebene
verlaufenden Zargenflächen fluchten. Ferner erstrecken sich die Ausnehmungen vorzugsweise
jeweils über die gesamte Länge eines jeweiligen Zargenschenkels.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Putzleisten gleichfalls über die
zuvor beschriebene Art einer Steckverbindung sowohl mit der Zarge als auch mit den
Laibungsteilen verbunden.
[0007] Das Zusammenhalten der durch die Steckverbindungen zusammengefügten Elemente kann
ferner dadurch verstärkt werden, daß die Vorsprünge in die Ausnehmungen einrasten.
Alternativ oder zusätzlich können außerdem die die Ausnehmungen begrenzenden Schenkel
dann aufeinanderzugebogen werden, wenn die Vorsprünge eingebracht sind. Dadurch ist
eine überaus sichere Verbindung gewährleistet. Selbstverständlich ist das Verbiegen
der Schenkel nur bei aus Metall wie zum Beispiel Aluminiumprofil bestehenden Zargen
und Laibungsteilen möglich. Bei aus Kunststoff bestehenden Profilen können zusätzlich
einfache Schraubverbindungen benutzt werden, die jedoch nicht eine Belastung aushalten
müssen, wie bei den bekannten Fensterfertigelementen. Sofern die. Zarge aus Holz besteht,
können umlaufend Metallprofile angeordnet werden, die die taschenförmigen Ausnehmungen
aufweisen, in die dann die Vorsprünge der mit der Zarge zu verbindenden Elemente eingebracht
wie zum Beispiel eingerastet werden. Aber nicht nur die unmittelbar mit der Zarge
zu verbindenden Elemente können über die beschriebene Art der Steckverbindung zusammengefügt
werden, sondern zum Beispiel auch die mit den Laibungsteilen und den Rolladenkastenabdeckplatten
zu verbindenden Elemente wie Putzleisten oder außenseitige Rolladenkastenseitenwandung.
Daraus wird erkennbar, daß im wesentlichen sämtliche einzel hergestellten und für
das Fensterfertigelement notwendigerweise zusammenzusetzenden Elemente mittels der
Steckverbindungsart zusammengesetzt werden können, wobei selbstverständlich dahingehend
eine Modifizierung erfolgen kann, daß anstelle der zuvor beschriebenen Vorsprünge
Ausnehmungen und anstelle der Ausnehmungen Vorsprünge vorgesehen sind.
[0008] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich sowohl aus
den Schutzansprüchen als aus dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 im Schnitt eine Seitendarstellung eines erfindungsgemäßen Fensterfertigelementes
und
Fig. 2 im Schnitt eine Draufsicht auf das Fensterfertigelement gemäß Fig. 1 sowohl
im Bereich des Rolladenkastens als auch im Bereich der Außenfensterbank.
[0010] Das in Fig. 1 in Seitenansicht und im Schnitt dargestellte erfindungsgemäße Fensterfertigelement
besteht im wesentlichen aus einer aus thermisch getrenntem Aluminiumprofil bestehenden
Fensterzarge 10 mit von diesem aufgenommenen Fenster 12, Außenfensterbank 14, Rolladenkasten
16 mit in diesem angeordneten einen Rolladen 20 aufnehmender Welle 18 sowie Laibungen
36 und 38. Ferner gehen von der Zarge 10 bzw. den Laibungsteilen 36 und 38 sowie dem
Rolladenkasten 16 Putzleisten 22, 24, 26, 28, 30, 32 und 34 aus.
[0011] Die Fensterzarge 10, deren Aufbau im wesentlichen dem des thermisch getrennten Fenstersystems
gemäß Rahmengruppe 2.1 entspricht, weist in Abweichung zu diesem im oberhalb des Fensters
12 vorhandenen Bereich ein Blendenstück 36 auf, das von Profilabschnitten 38 und 40
umgeben ist. Dabei ist das Blendenstück 36 bezüglich seiner Länge auf die Höhe des
Rolladenkastens 16 abgestimmt. Das Blendenstück 36 besteht ferner aus einem Material,
das sowohl wärmedämmend als auch schallisolierend wirkt. Von dem Blendenstück 36 kann
außerdem eine in ein Rauminneres ragende Putzkante 42 befestigt sein.
[0012] Nach einem besonders hervorzuhebenden Merkmal der Erfindung befindet sich der Rolladenkasten
16 im Kältebereich der Zarge 10, also an dessen Außenseite. Der Rolladenkasten 16
ragt demzufolge nicht in das Rauminnere hinein, wodurch sich gegenüber den bekannten
Fensterelementen sowohl hinsichtlich der Wärmedämmung als auch der Schallisolierung
Vorteile ergeben. Außerdem ist das Rolladenkasteninnere vom äußeren eines Hauses,
in dem das erfindungsgemäße Fensterfertigelement eingesetzt ist, zugänglich, so daß
zum Beispiel bei Reparaturarbeiten Tapeten oder ähnliches nicht beschädigt werden
müssen.
[0013] Als weiteres hervorzuhebendes Merkmal der Erfindung sind die wesentlichen zum Fensterfertigelement
zusammenzusetzenden Teile in Art einer Steckverbindung zusammengefügt. Zu diesem Zweck
gehen von der Zarge 10 in der Ebene des Fensters 12 von Abschnitten mit U-förmigem
Querschnitt umgebene Ausnehmungen aus, die in Fig. 1 die Bezugszeichen 44 bis 50 tragen.
Dabei sind die Ausnehmungen 44 bis 50 an den Außenrandbereichen der Zarge 10 und vorzugsweise
umlaufend angeordnet, wobei die äußeren Schenkel der als Tasche oder Schuh wirkenden
Ausnehmungen fluchtend zu den in der Ebene des Fensters 12 verlaufenden Außenflächen
der Zarge 10 verlaufen. In diese Taschen oder Schuhe 44 bis 50 können nun nach der
Art einer Steckverbindung Vorsprünge in Form von zum Beispiel Steckfüßen eingebracht
bzw. eingerastet werden, wobei diese in Fig. 1 mit dem Bezugszeichen 52 bis 58 versehen
sind.
[0014] Dabei ragen die Vorsprünge 52 und 56 von den Putzleisten 22 und 24 ab, wohingegen
die Vorsprünge oder Steckfüße 54 und 58 zum einen von der Außenfensterbank 14 und
zum anderen von der Rolladenkastenabdeckplatte 16 ausgehen. Sobald die Steckfüße 52
bis 58 in die Steckschuhe oder Taschen 44 bis 50 eingebracht sind, können die die
Ausnehmungen begrenzenden Schenkel aufeinanderzuverformt werden, um so ein sicheres
Festlegen der mit der Zarge 10 verbundenen Teile zu gewährleisten. Ferner kann die
Innenwandung der Schuhe oder Taschen 52 bis 58 längslaufende Einkerbungen aufweisen,
in die entsprechende Ausbuchtungen der Füße bzw. Vorsprünge 52 bis 58 einrasten können.
Diese entsprechende Ausbildung ist anhand einer entsprechend ausgebildeten Steckverbindung
62 gemäß Fig. 2 verdeutlicht. Dort erkennt man, daß der taschen- bzw. schuhförmige
im Randbereich der Zarge 10 vorhandene von den Schenkeln 64 und 66 umgebene Ausnehmung
68 -innen angeordnete Einkerbungen 70 und 72 aufweist, die mit entsprechenden Ausbuchtungen
74 und 76 eines an der Putzleiste 28 vorhandenen Vorsprungs 78 wechselwirken.
[0015] Ist die Rolladenkastenabdeckplatte 60 mit ihrem innen angeordneten Randbereich über
die Steckverbindung 50 bzw. 58 mit der Zarge 10 verbunden, so ist der äußere Randbereich
ebenfalls mit einer längslaufenden Ausnehmung 80 versehen, in die ein Vorsprung der
außenliegenden Rolladenkastenseitenwandung 82 einbringbar bzw. einrastbar und festklemmbar
ist. Von der unteren Kante der Rolladenkastenseitenwandung 82 geht ebenfalls eine
von den Schenkeln der Stege umgebene Ausnehmung aus, in die ihrerseits ein Vorsprung
der Putzleiste 26 einbringbar ist.
[0016] Von der Innenseite der Rolladenkastenseitenwandung 82 geht ein Abschnitt der Rolladendichtung
84 aus, der auf der bezüglich des Rolladens 20 gegenüberliegenden Seite mit der Rolladenkastenbodenplatte
86 verbunden ist, die ihrerseits über vorzugsweise Eckwinkel 88 mit der Zarge 10 verbunden
ist.
[0017] Wie die Schnittdarstellung von Fig. 1 verdeutlicht, sind in der Außenfensterbank
14 sowie in der Rolladenkastenabdeckplatte 16 Schraubkanäle 90 bzw. 92 vorgesehen,
in denen Schrauben 94 bzw. 96 eingebracht werden, die die Laibungen 36 und 38 durchsetzen
(siehe Fig. 2). Mit anderen Worten sind die Laibungsteile 36 und 38 mit der Zarge
10 über Steckverbindungen 98 und 100, die der vergrößert dargestellten Steckverbindung
62 entspricht und über Schrauben 94 und 96 sowohl mit der Rolladenkastenabdeckplatte
16 als auch der Fensterunterbank 14 verbunden. Die Laibungsteile 36 und 38 weisen
ihrerseits -wie erwähnt- an ihren Außenflächen taschen- bzw. schuhförmige Ausnehmungen
102 und 104 auf, in die entsprechend der Detaildarstellung in Fig. 2 ausgebildete
Vorsprünge 106 bzw. 108 in Form von Steckfüßen eingebracht werden, die von den Putzleisten
32 und 34 ausgehen.
[0018] Sofern die Zarge nicht aus zum Beispiel Aluminiumprofil, sondern aus Kunststoff besteht,
kann die Ausbildung der Steckverbindungsart gleich gewählt werden, wobei jedoch die
die Ausnehmungen umgebenden Schenkel nicht verbogen werden können. Um dennoch sicherzustellen,
daß die Steckverbindungen nicht unkontrolliert gelöst werden, können im Schenkelbereich
zusätzliche Schraubverbindungen vorgesehen werden. Sofern die Zarge aus Holz besteht,
können im Randbereich Leisten zum Beispiel aus Aluminium angeschraubt bzw. eingelassen
werden, die eine Profilierung aufweisen, die eine Steckverbindung der zuvor beschriebenen
Art gewährleistet, also Abschnitte mit parallel zueinanderlaufenden Schenkeln also
Stege aufweist, die seitliche Ausnehmungen begrenzen, in die von den Laibungsteilen,
der Rolladenkastenabdeckplatte, Putzleisten und ähnliches ausgehende Vorsprünge eingebracht
werden können.
1. Fensterfertigelement umfassend eine Zarge, Laibungsteile, Außenfensterbank sowie
Rolladenkasten mit in diesem von einer Welle aufgenommenem Rolladen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rolladenkasten (16) im Kaltbereich des Fensterfertigelements angeordnet ist
und daß zumindest die Fensterzarge (10) taschenförmige Ausnehmungen (44, 46, 48, 50,
68, 98, 100) aufweist, in die zumindest von der Außenfensterbank (14), den Laibungsteilen
(36, 38) sowie der Rolladenkastenabdeckplatte (60) ausgehende Vorsprünge (52, 54,
56, 58, 68) in Art einer Steckverbindung eingebracht sind.
2. Fensterfertigelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (44, 46, 48, 50, 62, 98, 100, 68, 102, 104) durch Steckschuhe
und die Vorsprünge (52, 54, 56, 58, 78, 106, 108) durch Steckfüße gebildet sind.
3. Fensterfertigelement nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (44, 46, 48, 50, 68, 98, 100, 102, 104) durch zur Fensterebene
verlaufende Schenkel oder Stege seitlich begrenzt sind und vorzugsweise im wesentlichen
umlaufend im äußeren Randbereich der Zarge (10) verlaufen, wobei die äußeren die Ausnehmungen
begrenzenden Schenkel bzw. Stege fluchtend zu den parallel zu der Fensterebene verlaufenden
Außenflächen der Zarge (10) verlaufen.
4. Fensterfertigelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den vorderen äußeren Randbereichen der Laibungsteile (36, 38) sowie den inneren
Randbereichen der Zarge (10) taschenförmige Ausnehmungen (44, 48, 68, 102, 104) angeordnet
sind, in die von Putzleisten (22, 24, 28, 30, 32, 34) ausgehende Vorsprünge (52, 56,
78, 106, 108) in Art einer Steckverbindung eingebracht sind.
5. Fensterfertigelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen (44, 46, 48, 50, 68, 98, 100, 102, 104) von im wesentlichen einen
U-förmigen Querschnitt aufweisenden Abschnitten der Fensterzarge (10) bzw. der Laibungen
(36, 38) bzw. der vorderen Rolladenkastenseitenwandung (82) umgeben sind.
6. Fensterfertigelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge (52, 54, 56, 58, 78, 10,6 108) in die Ausnehmungen (44, 46, 48,
50, 62, 68, 98, 100, 102, 104) eingerastet sind.
7. Fensterfertigelement nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach in die Ausnehmungen (44, 46, 48, 50, 62, 68, 98, 100, 102, 104) eingebrachten
Vorsprüngen (52, 54, 56, 58, 78, 106, 108) die Schenkel der die Ausnehmungen umgebenen
Abschnitte aufeinanderzu verformt sind.
8. Fensterfertigelement nach Anspruch 1 mit einer aus Holz bestehender Fensterzarge,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Randbereich der Zarge Ausnehmungen aufweisende Profile angeordnet sind,
in die zumindest die von der Außenfensterbank, den Laibungsteilen sowie der Rolladenkastenabdeckplatte
ausgehende Vorsprünge eingebracht sind.