(19)
(11) EP 0 136 616 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.1985  Patentblatt  1985/15

(21) Anmeldenummer: 84111097.6

(22) Anmeldetag:  18.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B05B 15/06, B05B 13/02, B05B 13/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT SE

(30) Priorität: 21.09.1983 DE 3334047

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80788 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Fröhlich, Georg
    D-8000 München 60 (DE)

(74) Vertreter: Dexheimer, Rolf 
Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, Patentabteilung AJ-31
80788 München
80788 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Konservieren vn Hohlräumen


    (57) @ Es wird eine Einrichtung beschrieben für das Konservieren von Hohlräumen, insbesondere von solchen einer Fahrzeugkarosserie (3). Die Einrichtung besteht im wesentlichen aus einer Positionierungsvorrichtung (1) und einem gegenüber dieser relativ in vertikaler Richtung bewegbaren Trägerrahmen (2). Auf dem Trägerrahmen (2) sind sämtliche Sprühdüsen (6) für die zu konservierenden Hohlräumen der Fahrzeugkarosserie (3) angeordnet. Die Konservierung erfolgt in einem Vorgang. Desweiteren sind Düsensysteme beschrieben, die sich in vorteilhafter Weise für eine solche Konservierungseinrichtung eignen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Konservieren von Hohlräumen nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

    [0002] Eine bekannte Einrichtung geht aus der DE-OS 26 57 533 hervor. Die Sprühdüsen werden hier vom Werker auf eine Sprühpistole aufgesetzt und in den jeweiligen Hohlraum der Fahrzeugkarosserie eingeführt. Dabei ist das Sprühbild jeder Sprühdüse auf die Form des jeweiligen Hohlraums rest mit ihr verbundenen abgestimmt. Desweiteren weist die Sprühdüse einen Positionierungsanschlag auf. Durch dessen Anlage am Hohlkörper sind die Lage und Richtung des Düsenkopfes im Hohlraum bestimmt. Den Sprühvorgang leitet der Werker ein, während die Sprühdauer werkerunabhängig gesteuert ist.

    [0003] Da eine Automobilkarosserie eine Anzahl von zu konservierenden Hohlräumen aufweist, muß der Werker für den jeweiligen Hohlraum eine andere Düse auf die Sprühpistole aufsetzen. Dieses Wechseln erfordert Zeit. Außerdem können Verwechslungen auftreten oder Hohlräume übersehen werden. Darüber hinaus bleibt es dem Werker überlassen, wann er den Sprühvorgang einleitet. Betätigt er beispielsweise die Sprühpistole bevor der Positionierungsanschlag am Hohlkörper anliegt, stimmt das Sprühbild der Düse nicht mit-der Hohlraumform überein mit der Folge, daß die Beschichtung der Innenwände fehlerhaft wird.

    [0004] Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Anlage besteht darin, daß für jeden Karosserietyp eigene angepaßte Positionierungsanschläge an den Sprühdüsen vorgesehen sein müssen.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zu schaffen, die eine weitere Automatisierung der Hohlraumkonservierung erlaubt, insbesondere eine solche, die vom Werker unabhängig ist, den Konservierungsvorgang in kürzerer Zeit ablaufen und sich leicht auf andere Karosserietypen bzw. Fahrzeugmodellen umstellen läßt.

    [0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Hauptanspruchs erreicht. Die Unteransprüche 2-5 zeigen zweckmäßige Weiterbildungen einer Einrichtung nach Anspruch 1 auf.

    [0007] Eine solche Einrichtung eignet sich besonders gut für das Konservieren der Hohlräume von Fahrzeugkarosserien und Fahrzeugteilen wie Achsträger usw. Sie ist jedoch darauf nicht beschränkt.

    [0008] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung lassen sich alle von außen zugänglichen Hohlräume auf einmal konservieren. So auch die der Türen. Darüber hinaus können bei entsprechender Ausgestaltung der Sprühdüsen bzw. des Düsensystems auch Hohlräume konserviert werden, deren Zugang nur seitlich möglich ist.

    [0009] Die Positionsierungsvorrichtung besteht im einfachsten Falle aus mehreren Zylinder-Kolben-Einheiten mit Aufnahmedornen, die in entsprechende Aufnahmen der Fahrzeugkarosserie eingreifen. Es versteht sich von selbst, daß die Positionierungsvorrichtung in der waagrechten Ebene, also in x- und y-Richtung in ihrer Lage zu dem Trägerrahmen unverändert bleiben muß. Die vertikale Bewegung kann der Trägerrahmen ausführen. Jedoch ist eine entsprechende Bewegung der Positionierungsvorrichtung ebenso möglich. Desweiteren kann diese Bewegung teilweise von dem Trägerrahmen und teilweise von der Positionierungsvorrichtung vorgenommen werden, beispielsweise durch Absenken der Karosserie und anschließendem Einfahren der Sprühdüsen in die Hohlräume.

    [0010] Die Fahrzeugkarosserie weist für das Konservieren für jeden Hohlraum eine oder mehrere Öffnungen für das Hindurchtreten der Sprühdüsen auf. Das Lochbild aller Öffnungen entspricht der Anordnung der Sprühdüsen auf dem Trägerrahmen. Aufgrund von Fertigungstoleranzen können sich die Durchtrittsöffnungen etwas verschieben, so daß beim Hochfahren die zugeordnete Sprühdüse nicht mehr genau trifft. Es ist deshalb vorteilhaft, die Sprühdüsen federnd auf dem Düsenträger zu lagern, so daß sie diese Fertigungstoleranzen ausgleichen können.

    [0011] Sollten die Abweichungen zu groß oder die Durchtrittsöffnungen verschlossen sein, kann das Sprühsystem seine Funktion nicht ausführen. Darüber hinaus können die Sprühdüsen beschädigt werden. Es ist daher zweckmäßig, Mittel vorzusehen, die die betroffene Sprühdüse in diesem Fall außer Betrieb setzen und gegebenenfalls ein entsprechendes Warn-oder Steuerungssignal auslösen. Dabei muß dafür gesorgt werden, daß sie nicht mehr in Richtung Fahrzeugkarosserie gedrängt wird und außerdem darf der Sprühvorgang nicht eingeleitet werden. Das erste Erfordernis läßt sich durch entsprechende Steuermaßnahmen erreichen, in dem der auf der Düse lastende Druck und ihre Höhenlage gemessen und mit einem vorgegebenen Wert verglichen wird. Beim Überschreiten dieses Wertes werden Stellglieder betätigt, die ein Nachgeben der Sprühdüse nach unten erlauben. In einem anderen Fall ist der Sprühdüse eine überlastkupplung zugeordnet, die bei überhöhter vertikaler Druckbelastung die Sprühdüse ausklinkt. Die Unterbindung des Sprühvorganges läßt sich durch einen elektrischen Schalter steuern, der beim Nachgeben der Düse betätigt wird.

    [0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung weist die erfindungsgemäße Einrichtung einen Anschlag auf, der die ausgeklinkte Sprühdüse beim Zurückfahren des Trägerrahmens in ihre ursprüngliche Stellung drängt, so daß diese Sprühdüse bei der nächsten zu konservierenden Karosserie wieder funktionsfähig ist. Ein derartiges System reduziert den mechanischen und steuerungstechnischen Aufwand.

    [0013] Anspruch 6 beinhaltet ein Düsensystem, daß sich in besonders vorteilhafter Weise für die erfindungsgemäße Einrichtung nach Anspruch 1 eignet. Es erlaubt nach der Positionierung ein Einfädeln der Sprühdüsen auch dann, wenn große Toleranzunterschiede in den einzelnen Durchgangsöffnungen der Hohlräume vorliegen. Desweiteren ist durch dieses Düsensystem die Sprühdüse vor Beschädigungen geschützt in dem Düsenträger gehalten. Nur während des Sprühvorganges tritt sie aus ihm heraus. Das Düsensystem nach Anspruch 6 ist trotz besonders guter Eignung für die Einrichtung nach Anspruch 1 nicht auf diese beschränkt.

    [0014] In einer vorteilhaften Ausführung ist der Düsenkopf in dem Düsenträger während der Ruhestellung gekapselt gehalten. In diesem Fall kann das in der Konservierungsflüssigkeit enthaltene Lösungsmittel nicht oder nur schwer verdampfen. Die Austrittsöffnungen der Sprühdüse verharzen somit nicht. Außerdem läßt sich im Bereich der Kapselung der Sprühdüse eine Reinigungsflüssigkeit zuführen, die eventuelle verharzte Austrittsöffnungen freiwäscht. Die erfindungsgemäße Einrichtung ist dadurch immer betriebsbereit, ein Demontieren und Auswaschen der Sprühdüsen ist nicht erforderlich.

    [0015] Durch das erfindungsgemäße Düsensystem läßt sich die Sprühdüse wie bereits angedeutet fein positionieren und selbst in kleinere öffnungen einführen. Dabei weist der Düsenträger an seinen dem zu konservierenden Hohlraum zugewandten Abschnitt entsprechende Mittel auf. Diese Mittel können bestehen aus Formbacken, die als Abbild der Außenkontur des Hohlraumes ausgeführt sind. Ferner können an dem Düsenträger Dorne vorgesehen sein, die in der Umgebung des zu konservierenden Hohlraums in eine entsprechende Aufnahme der Karosserie greifen. Solche Dorne können dann zweckmäßig sein, wenn über die Formbacken lediglich eine Positionierung in einer Richtung möglich ist; als Beispiel sei hier ein Längsträger genannt. Für die Feinpositionierung können selbstverständlich auch Formbacken in Kombination mit solchen Dornen verwendet werden.

    [0016] Diese Feinpositionierungsmittel greifen an der Unterseite der entsprechenden Karosserieabschnitte an. Da wegen Toleranzschwankungen von Karosserie zu Karosserie unterschiedliche Höhenlagen dieser Abschnitte auftreten, ist es weiter zweckmäßig, den Abschnitt des Düsenträgers, der dem zu konservierenden Hohlraum zugewandt ist, gegenüber dem übrigen Düsenträger in Vertikalrichtung federbelastet verschiebbar auszulegen. Damit lassen sich auf einfache Weise diese unterschiedlichen Höhentoleranzen des Karosseriebodens ausgleichen.

    [0017] Durch ihre Befestigung am Düsenträger sind diese Feinpositionierungsmittel von den eigentlichen Sprühdüsen gegenüber denen nach der DE-OS 26 57 533 losgelöst. Das wirkt sich vorteilhaft bei der Gestaltung der Sprühdüsen aus. Außerdem trägt diese Maßnahme zu dem Vorteil der Erfindung bei, alle Hohlräume gleichzeitig konservieren zu können, wobei die Anzahl der auf dem Trägerrahmen angeordneten Düsensystemen nahezu beliebig ist.

    [0018] Um eine Vereinheitlichung der Bauteile zu erhalten, ist es weiter vorteilhaft, die Sprühdüse aus einem hohlen Düsenkörper und einem darauf aufgesetzten auswechselbaren Düsenkopf aufzubauen. Die Halterung muß dabei den Düsenkopf in definierter Stellung aufnehmen, so daß das Sprühbild der ausgetauschten Düse dem zugeordneten Hohlraum entspricht.

    [0019] Beim Konservieren wird die Fahrzeugkarosserie zunächst durch die Positionierungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Einrichtung in ihre richtige Lage gebracht. Sodann fährt der Trägerrahmen nach oben in Richtung Fahrzeugboden. Die Feinpositionierungsmittel der Düsensysteme docken an der Außenkontur der Hohlräume an. Bei weiterer Aufwärtsbewegung des Tragerrahmens werden die Düsenträger gegen Federkraft zurückgehalten und die Sprühdüsen treten mit ihren Düsenköpfen aus ihnen heraus und in die Hohlräume hinein. Dabei ist die anfängliche Höhenlage der Düsenköpfe, wenn der Trägerrahmen also noch in seiner Ausgangslage sich befindet, so eingestellt, daß sie bei beendeter Hubbewegung um das durch das Sprühbild vorbestimmte Maß in den jeweiligen Hohlraum eingetaucht sind.

    [0020] Wo es zweckmäßig ist, können die Düsensysteme so ausgelegt sein, daß sie teilweise oder alle gleichzeitig andocken. Sie sind dann in ihrer Höhenlage entsprechend der Kontur des Fahrzeugbodens auf dem Trägerrahmen angeordnet.

    [0021] Ganz allgemein läßt sich sagen, daß die Anordnung der Düsensysteme auf dem Trägerrahmen bezüglich ihrer Höhenlage und der ihrer Sprühdüsen sich nach dem jeweiligen Anwendungsfall richtet. So können Fälle gegeben sein, bei denen einzelne Sprühdüsen sich bei gleichzeitigem Sprühen stören. Hier ist bei der Hubbewegung eine entsprechende Steuerung vorzusehen, durch die gegebenenfalls einzelne Düsen beispielsweise schon früher sprühen und danach ausgeklinkt werden oder während des Eintauchens bereits mit dem Sprühen beginnen usw.

    [0022] Bei einem anderen Düsensystem werden nach dem Andocken die Sprühdüsen durch entsprechende Stelleinrichtungen in die Hohlräume verfahren. Dabei können die Sprühdüsen im einfachsten Falle mit Druckluft beaufschlagt werden. Ebenso kann die Bewegung eine im Düsenträger angeordnete Zylinder-Kolben-Einheit übernehmen. Mit einem solchen Düsensystem lassen sich auch Hohlräume konservieren, bei denen die Sprühdüse nicht vertikal, sondern schräg einfahren muß. Besonders vorteilhaft ist es, wenn beide Düsensysteme miteinander kombiniert werden, in diesem Fall werden die Sprühdüsen, die vertikal einfahren über den zweiten Hub des Trägerrahmens positioniert. Sodann werden die schräggestellten Sprühdüsen des zweiten Düsensystems eingefahren.

    [0023] Sind sehr lange Hohlräume zu konservieren oder komplizierte Sprühbilder erforderlich, so ist es vorteilhaft, den Düsenkopf mit einem ausfahrbaren Sprüheinsatz zu versehen. Dieser Sprüheinsatz ist vorteilhaft im Düsenkopf gekapselt. Der Sprüheinsatz kann beispielsweise für lange Hohlräume teleskopartig ausgelegt sein. Bei dieser Art von Sprühdüsen ist es weiter zweckmäßig, den Düsenkopf als Positionierungsdorn zu formen. Er kann sich dann an der Durchtrittsöffnung des Hohlraums ausrichten.

    [0024] Es liegt auf der Hand, daß je nach Anwendungsfall die einzelnen Düsensysteme miteinander kombiniert werden können. Ebenso lassen sich Elemente der einzelnen Systeme, wo es zweckmäßig ist, untereinander austauschen.

    [0025] In der Regel weist die erfindungsgemäße Einrichtung einen einzigen Trägerrahmen für alle Sprühdüsen auf. Ist die Zahl der Sprühdüsen jedoch sehr groß, kann der Anpreßdruck beim Andocken übermäßig ansteigen. In diesem Fall ist es vorteilhaft, den Trägerrahmen zu unterteilen und den Konservierungsvorgang in den sich daraus ergebenden Teilabschnitten vorzunehmen.

    [0026] Der Trägerrahmen kann neben dem Düsensatz eines Modells auch den Düsensatz eines zweiten aufnehmen. In diesem Fall werden die Düsen des gerade nicht zu konservierenden Modells in vorbeschriebener Weise ausgeklinkt oder niedergehalten. Ein derart bestückter Trägerrahmen erlaubt eine flexiblere Fertigungssteuerung.

    [0027] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung und mehrere vorteilhafte Beispiele der erfindungsgemäßen Düsensysteme näher beschrieben und in den dazugehörigen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen

    Fig. 1 eine erfindungsgemäße Einrichtung mit einer Automobilkarosserie;

    Fig. 2 ein Düsensystem mit einer überlastkupplung;

    Fig. 3 ein Düsensystem ähnlich dem nach Fig. 2, jedoch mit druckbeaufschlagter Sprühdüse;

    Fig. 4 ein Düsensystem mit einer Zylinder-Kolben-Einheit, im Düsenträger angeordnet;

    Fig. 5 ein Düsenkopf mit einem teleskopartig ausfahrbaren Sprüheinsatz und

    Fig. 6 ein anderes Ausführungsbeispiel eines Düsenkopfes mit einem Sprüheinsatz.



    [0028] Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung besteht aus einer Positionierungsvorrichtung 1 und einem Trägerrahmen 2. Die Positionierungsvorrichtung 1, die in der Figur symbolisch durch zwei Zylinder-Kolben-Einheit dargestellt ist, trägt eine Karosserie 3, deren Hohlräume zu konservieren sind. Dabei sind die Kolben der Positionierungsvorrichtung 1 an ihren Enden zu Aufnahmedornen ausgeführt, die in entsprechende öffnungen der Karosserie 3 greifen.

    [0029] Der Trägerrahmen 2 läßt sich in Richtung des Doppelpfeiles 4 in vertikaler Richtung auf und ab bewegen. Er gleitet dabei in FUhrungsschienen 5. Er kann zusätzlich noch oder ausschließlich in der Positionierungsvorrichtung 1 geführt sein. Desweiteren können die Führungsschienen 5 starr mit der Vorrichtung 1 verbunden sein. Auf dem Trägerrahmen 2 sind Düsensysteme 6 angeordnet. Fig. 1 zeigt vier solcher Düsensysteme 6; sie sollen stellvertretend stehen für den ganzen Satz Düsensysteme, der für die Konservierung sämtlicher von unten zugänglicher Hohlräume der Karosserie 3 benötigt wird. Außerdem sind die Düsensysteme in ihren Höhenlagen so angeordnet, daß sie mit ihren der Fahrzeugkarosserie 3 zugewandten Ende in etwa auf einer Linie liegen, die in Fig. 1 mit 7 bezeichnet und gestrichelt dargestellt ist. Diese Linie verläuft in etwa gleichabständig zur Bodenkontur der Karosserie 3. Die Karosserie 3 weist für jeden zu konservierenden Hohlraum mindestens eine im Bodenbereich liegende Öffnung auf (nicht dargestellt) für den Durchtritt der Sprühdüsen. Auf dem Trägerrahmen 2 sind die Sprühdüsen der Düsensysteme 6 so angeordnet, daß sie dem Lochbild dieser Durchgangsöffnungen entsprechen.

    [0030] Bei einem Konservierungsvorgang wird die Fahrzeugkarosserie 3 durch einen Transportmechanismus auf die Positionierungsvorrichtung 1 gestellt und soweit erforderlich durch zusätzliche, nicht dargestellte Haltemittel festgelegt. Sodann fährt der Trägerrahmen 2 nach oben bis die Düsensysteme 6 am Boden der Karosserie andocken. Nun werden die Sprühdüsen entweder durch einen weiteren Hub des Trägerrahmens 2 oder durch andere Antriebsmittel in die jeweiligen Hohlräume eingefahren bis sie eine vorbestimmte Lage erreichen. Danach beginnt der eigentliche Sprühvorgang. ,Dabei ist das Sprühbild jeder Düse auf die Form und die Abmessungen des ihr zugeordneten Hohlraumes abgestimmt. Nach Beendigung des Sprühvorgangs fährt der Trägerrahmen 2 mit den Sprühdüsen wieder nach unten. Durch das Transportsystem wird anschließend die Karosserie 3 zur nächsten Arbeitsstation weitertransportiert.

    [0031] Fig. 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Düsensystems 6. Das Düsensystem 6 besteht aus einem Düsenträger der insgesamt mit 8 bezeichnet ist und im wesentlichen aus zwei Hauptteilen 9 und 10 besteht. Der erste oder untere Teil 10 des Düsenträgers 8 ist über eine Überlastkupplung 11 und einer federnden Zwischenlage 12 aus beispielsweise gummiähnlichem Material am Trägerrahmen 2 festgelegt. Der zweite oder obere Hauptteil 9 des Düsenträgers 8 ist dem zu konservierenden, in dieser Fig. 2 nicht dargestellten Hohlraum zugewandt. Er stützt sich über eine Druckfeder 13 am unteren Teil 10 ab. Bei der Feder 13 kann es sich auch um eine Gasfederung handeln. Desweiteren sind fest mit dem oberen Teil 9 Formbaeken 14 verbunden, die die Außenkontur des zu konservierenden Hohlraums abbilden; in diesem Fall beispielsweise die eines Karosserieträgers.

    [0032] Im unteren Teil 10 des Düsenträgers 8 ist eine Sprühdüse 15 befestigt. Die Sprühdüse 15 setzt sich zusammen aus einem rohrartigen Düsenkörper 16 und einem auswechselbaren Düsenkopf 17. An seinem freien Ende weist der Düsenkopf 17 Öffnungen 18 auf für den Austritt des Konservierungsmittels. In der Ruhelage liegt der Düsenkopf 17 versenkt im Düsenhalter 8. Für den Zufluß des Konservierungsmittels ist der Düsenkörper 16 mit einer Leitung 19 verbunden.

    [0033] Fährt der Trägerrahmen 2 entsprechend dem Pfeil 4 nach oben, nimmt er das Düsensystem 6 mit. Die Formbacken 14 docken alsbald an dem Fahrzeugboden an und richten damit den Düsenkopf 17 genau auf die Durchtrittsöffnung in der Karosserie aus. Fährt der Rahmenträger 2 nun weiter nach oben, wird der obere Teil 9 des Düsenträgers 8 zurückgehalten. Der Düsenkopf tritt nun aus dem Oberteil 9 heraus und in den nicht dargestellten Hohlraum hinein.

    [0034] Sollte die Durchtrittsöffnung des Hohlraums verstopft sein oder aus Toleranzgründen soweit abseits liegen, daß die Formbacken 14 eine Ausrichtung des Düsenkopfes 17 nicht mehr vermögen, spricht die Uberlastkupplung 11 an. Der in diesem Fall auf Widerstand stoßende Düsenkopf 17 wird auf Druck belastet. Dieser Druck bewirkt ein Ausklinken einer mit dem unteren Teil 10 des Düsenkörpers 8 fest verbundenen Stange 11a der Überlastkupplung 11. Die Stange 11a ist in einem Halteteil 11b geführt, das wiederum über die elastische Zwischenlage 12 mit dem Trägerrahmen 2 fest verbunden ist. Nach dem Ausklinken rutscht das Düsensystem 6 mit der Stange 11a nach unten, wobei ein Anschlag 11c den Weg begrenzt. In Fig. 2 ist gestrichelt das ausgeklinkte Düsensystem dargestellt. Hier ist auch ein Anschlag 20 erkennbar, der identisch ist mit einem entsprechenden Anschlag 20 in Fig. 1. Der Anschlag 20 wirkt auf das ausgeklinkte Düsensystem 6, wenn der Trägerrahmen 2 nach unten fährt. Das Düsensystem 6 wird dadurch nach oben in seine Ursprungslage verschoben und ist für den nächsten Aufwärtshub wieder betriebsbereit.

    [0035] In Fig. 2 sind außerdem Endschalter 21 erkennbar. Sie sollen stellvertretend stehen für sämtliche Signalgeber und die Steuerung des Konserviervorganges.

    [0036] Die Durchstoßöffnung im Oberteil 9 des Düsenträgers 8 für den Düsenkopf 17 weist einen Verschluß 22 auf. Der Verschluß 22 ist lediglich angedeutet und steht symbolisch für die Verkapselung des Düsenkopfs 17. Er kann aus elastisch nachgiebigen Material sein und bei versenktem Düsenkopf 17 diesen nach außen abschließen. Dadurch wird weitgehendst unterbunden, daß das Lösungsmittel, mit dem das Konservierungsmittel versetzt ist und es flüssig hält, verdunstet und die Austrittsöffnungen 18 des Düsenkopfs 17 dadurch verharzen. Die Kapselung des Düsenkopfes 17 könnte auch auf eine andere Weise vorgenommen werden. So könnten oberhalb und unterhalb der Austrittsöffnungen 18 im Oberteil 19 Dichtringe vorgesehen sein. Desweiteren könnte ein so abgeschlossener Raum zusätzlich mit einer Waschflüssigkeit versorgt werden, die die sich ggf. doch verharzenden Austrittsöffnungen 18 freispült.

    [0037] Das in Fig. 3 dargestellte Düsensystem unterscheidet sich von dem nach Fig. 2 dadurch, daß der Düsenträger, hier mit 23 bezeichnet, aus einem einteiligen Rohr mit aufgesetzten Formbacken 14 besteht. Nach dem Andocken dieses Düsensystems wird die Sprühdüse 24 pneumatisch oder hydraulisch über mit einer Kolben-Zylinder-Einheit 25 eine Kolbenstange 26 nach oben verfahren. Die Kolben-Zylinder-Einheit 25 ist dabei so ausgelegt, daß die Sprühdüse 24 in jeder Lage innerhalb ihren Hubes gehalten werden kann. Die Zuflußleitung für das Druckmedium ist mit 25a bezeichnet. Während die Zuflußleitung für das Konservierungsmittel ebenfalls wieder die Bezugsnummer 19 trägt.

    [0038] In Fig. 3 ist eine andere Möglichkeit einer "Oberlastkupplung" angedeutet. Die Zuflußleitung 25a weist einen symbolisch angedeuteten Ventilkörper 25b und eine Entlüftungsleitung 25c auf. Bei dieser Ausführung wird der Druckanstieg und die ausgefahrene Strecke der Sprühdüse gemessen (nicht näher dargestellt). Sollte der Druck bei nicht vollständig ausgefahrener Sprühdüse übermäßig ansteigen - die Sprühdüse stößt auf ein Hindernis - öffnet der Ventilkörper 25b und gibt die Entlüftungsleitung 25c frei, so daß die Sprühdüse 24 wieder in ihre versenkte Lage zurückkehren kann. In Fig. 3 ist der Ventilkörper 25b halb geöffnet dargestellt. Mit 27 ist eine Platte bezeichnet, mit der sich das Düsensystem auf dem Trägerrahmen befestigen läßt.

    [0039] In Fig. 4 ist ein Düsensystem 6 erkennbar, bei dem im Düsenträger 28 eine Zylinder-Kolben-Einheit angeordnet ist. Mit 30 und 31 sind die Versorgungsleitung dieser Einheit 29 erkennbar. Die Einheit 29 weist ein Band 32 auf, an dem die Sprühdüse 33 über eine Führung 34 befestigt ist. Durch entsprechende Druckbeaufschlagung über die Versorgungsleitungen 30, 31 zieht das Band 32 die Sprühdüse 33 entweder aus dem Düsenträger 28 heraus oder hinein.

    [0040] Fig. 5 zeigt in einem vergrößerten Maßstab lediglich einen Düsenkopf 35 mit einem teleskopartig ausfahrbaren Sprüheinsatz 36. Das Ausfahren bzw. Zurückziehen des Sprüheinsatzes übernimmt eine Kolbenstange 37 einer nicht näher dargestellten Zylinder-Kolben-Einheit. Nach Fig. 5 ist der Sprüheinsatz 36 in einen Karosseriehohlraum 3' eingefahren. Für den Austritt des Konservierungsmittels weist jeder Teleskopabschnitt 38 entsprechende Öffnungen auf. Wird der Sprüheinsatz in seine Ruhestellung zurückgezogen, sind wiederum diese Austrittsöffnungen weitgehend nach außen abgeschlossen und damit gekapselt. Der Düsenkopf 35 weist an seinerp dem Hohlraum zugewandten Ende eine kegelstumpfähnliche Form auf. Er wirkt dadurch als Positionierungsdorn, wenn er an den Hohlraum 3' andockt.

    [0041] Die Ausführung nach Fig. 6 unterscheidet sich von der nach Fig. 5 im wesentlichen nur durch die andere Gestaltung des Sprüheinsatzes 40. Der Sprüheinsatz 40 weist hier eine T-Form auf, die mit Durchflußkanälen durchzogen ist. Durch diesen Sprüheinsatz 40 läßt sich ein in manchen Fällen notwendig komplexes Sprühbild verwirklichen.

    [0042] Die Düsensysteme können selbstverständlich miteinander kombiniert werden. Außerdem können in jedem Düsensatz unterschiedliche Düsensysteme enthalten sein.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Konservieren von Hohlräumen, insbesondere einer Fahrzeugkarosserie,mittels Sprühdüsen, bei der jedem Hohlraum wenigstens eine im Sprühbild ihm angepaßte Sprühdüse zugeordnet ist und während des Sprühvorganges der Düsenkopf der Sprühdüse eine festgelegte Lage in dem Hohlraum einnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Positionierungsvorriohtung (1) für das Positionieren und Festhalten der Fahrzeugkarosserie (3) und ein mit den Sprühdüsen (Düsensysteme 6) bestückter Trägerrahmen (2) vorgesehen sind und daß die Positionierungsvorrichtung (1) und der Trägerrahmen (2) in vertikaler Richtung relativ zueinander bewegbar sind.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (Düsensysteme 6) federnd auf dem Trägerrahmen (2) gehalten sind.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Sprühdüse beim Überschreiten einer vorgegebenen Druckbelastung in eine Außerbetriebsstellung überführbar ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Sprühdüse eine überlastkupplung (11) zugeordnet ist.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf die in Außerbetriebsstellung sich befindende Sprühdüse wirkender Anschlag (20) vorgesehen ist.
     
    6. Düsenträger für eine Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, gekennzeichnet durch einen mit dem Trägerrahmen (2) verbundenen Düsenträger (8, 23, 28) und einer darin versenkt gehaltenen Sprühdüse (15, 24, 33), wobei der Düsenträger (8, 23, 28) und die Sprühdüse (15, 24, 33) federbelastet relativ zueinander verschiebbar sind.
     
    7. Düsensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüse (15) wenigstens im Bereich ihres Düsenkopfes (17) in dem Düsenträger (8) gekapselt ist.
     
    8. Düsensystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenträger (8, 23, 28) im Bereich des gekapselten Abschnittes der Sprühdüse (15, 24, 33) Mittel zur Reinigung der Austrittsöffnungen der Sprühdüse (15, 24, 33) aufweist.
     
    9. Düsensystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüse (15) aus einem rohrförmigen Düsenkörper (16) und einem darauf aufgesetzten, auswechselbaren Düsenkopf (17) besteht.
     
    10. Düsensystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-9, dadurch gekennzeichnet, daß am Düsenträger (8) an seinem dem zu konservierenden Hohlraum zugewandten Abschnitt Mittel zur Feinpositionierung der Sprühdüse (15) vorgesehen sind.
     
    11. Düsensystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel aus der Außenkontur des Hohlraumes angepaßten Formbacken (14) und/oder in der Umgebung des Hohlraumes in die Karosserie eingreifenden Dornen bestehen.
     
    12. Düsensystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-11, dadurch gekennzeichnete daß der dem zu konser- vierenden Hohlraum zugewandte Abschnitt (9) des Düsenträgers (8) gegenüber dem übrigen Düsenträger (10) federbelastet verschiebbar ist.
     
    13. Düsensystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüse (33) mit einer im Düsenträger (28) angeordneten Zylinder-Kolben-Einheit (29) ausfahrbar ist.
     
    14. Düsensystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 6-13, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkopf (35) einen in ihm gekapselt gehaltenen und ausfahrbaren Sprüheinsatz (36, 40) aufweist.
     
    15. Düsensystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkopf (35) als Positionierungsdorn ausgebildet ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht