(19)
(11) EP 0 136 618 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.1985  Patentblatt  1985/15

(21) Anmeldenummer: 84111116.4

(22) Anmeldetag:  18.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 2/58, E04C 2/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI NL

(30) Priorität: 06.10.1983 DE 3336378

(71) Anmelder: Richter-System GmbH & Co. KG
D-64347 Griesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Knauf, Alfons Jean
    D-6639 Rehlingen (DE)

(74) Vertreter: Katscher, Helmut, Dipl.-Ing. 
Fröbelweg 1
D-64291 Darmstadt
D-64291 Darmstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Blechprofilstab für Traggerippe von zweischaligen Trennwänden


    (57) © Ein Blechprofilstab (1) weist gegenüberliegende Profil-Flanschflächen (3, 4) auf, die jeweils mit gegenüberliegenden Wandschalen (7, 8) einer zweischaligen Trennwand verbunden sind. Die beiden Profil-Flanschflächen (3, 4) sind miteinander durch eine Profil-Stegfläche (2) verbunden, die mehrere Längsreihen von Durchbrechungen (9) aufweist. Die Durchbrechungen (9) erstrecken sich in Profilstab-Längsrichtung und sind in den benachbarten Längsreihen gegeneinander versetzt. Dadurch entsteht ein Gitter von Materialstegen (10), die schräg zur Profilstab-Längsrichtung verlaufen. Die Profil-Stegfläche (2) ist in der Normalrichtung der Wandschalen (7, 8) elastisch, so daß die Schwingungsübertragung zwischen den Wandschalen (7, 8) gegenüber einer vollflächigen Stegfläche herabgesetzt ist. Außerdem ist die Wärmeübertragung zwischen den beiden Wandschalen (7, 8) wesentlich vermindert, weil der Querschnitt der Materialstege (10) gering ist und weil der von den Materialstegen (10) vorgegebene Weg für die Wärmeleitung verhältnismäßig lang ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Blechprofilstab für Traggerippe von zweischaligen Trennwänden, mit mindestens zwei jeweils mit gegenüberliegenden Wandschalen der Trennwand verbindbaren Profil-Flanschflächen, die durch eine Profil-Stegfläche miteinander verbunden sind, die in der Normalrichtung der Wandschalen elastisch ausgeführt ist.

    [0002] Für die Traggerippe von zweischaligen Trennwänden werden Blechprofilstäbe mit unterschiedlicher Profilgestalt verwendet. Häufig haben diese Blechprofilstäbe ein C-Profil oder ein U-Profil, wobei sich die Stegfläche jeweils zwischen den beiden Wandschalen erstreckt.und diese miteinander verbindet. Die Übertragung von Schwingungen, insbesondere Schallschwingungen, zwischen den beiden Wandschalen erfolgt zum allergrößten Teil durch diese Profil-Stegflächen.

    [0003] Um eine gute Schallisolierung der Trennwand zu erreichen, d. h. eine möglichst geringe Übertragung von Schwingungen zwischen den beiden Wandschalen, wurde bei einem bekannten Blechprofilstab der eingangs genannten Gattung (DE-PS 1 122 686) vorgesehen, die Profil-Stegfläche im Querschnitt stumpfwinklig auszuführen, so daß sie in Normalrichtung der Wandschalen wesentlich elastischer ist als eine sich geradlinig zwischen den beiden Wandschalen erstreckende Stegfläche.

    [0004] Die Wärmeübertragung zwischen den beiden Wandschalen ist jedoch bei dieser im Querschnitt stumpfwinkligen Ausführung der Profil-Stegfläche unverändert gegenüber einem herkömmlichen C-Profil oder U-Profil. Zur Wärmedämmung werden zwar in den zwischen den beiden Wandschalen befindlichen Raum üblicherweise Wärmedämmplatten eingelegt. Die durch die Profil-Stegflächen gebildeten Wärmebrücken bzw. Kältebrücken bleiben jedoch bestehen und machen die Dämmwirkung der eingelegten Dämmplatten mindestens teilweise wieder unwirksam.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Blechprofilstab der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß ohne wesentliche Verringerung seiner Steifigkeit eine wesentliche Verringerung der Wärmeübertragung zwischen den beiden benachbarten Wandschalen unter gleichzeitiger Verbesserung der Schallisolierung erreicht wird.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Profil-Stegfläche mehrere Längsreihen von sich im wesentlichen in Profilstab-Längsrichtung erstreckenden, gegeneinander versetzten Durchbrechungen aufweist.

    [0007] Durch diese sich in Längsrichtung des Profilstabs erstreckenden Durchbrechungen wird nicht nur der Querschnitt der die Wärmeleitung bewirkenden Wärmebrücke zwischen den beiden Profil-Flanschflächen erreicht, sondern insbesondere auch eine Vergrößerung der wirksamen Länge der Wärmebrücke auf einen Wert, der das Mehrfache des Abstands der Profil-Flanschflächen beträgt. Beide Faktoren vermindern die Wärmeleitung zwischen den beiden Profil-Flanschflächen in erheblichem Umfang.

    [0008] Da die die Durchbrechungen begrenzenden Materialstege sich im wesentlichen in Profil-Längsrichtung erstrecken, werden sie bei in Normalrichtung der Wandplatten wirkenden Kräften, also auch durch Schwingungen der Wandplatten, nur auf Biegung beansprucht, so daß die Profil-Stegfläche in dieser Normalrichtung der Wandschalen sehr elastisch ist. Dadurch werden Schallschwingungen nur sehr wenig übertragen. Die Profil-Stegfläche stellt daher weder eine Wärmebrücke noch eine Schallbrücke dar.

    [0009] Da die Steifigkeit der Profil-Stegfläche im wesentlichen durch die aufzunehmenden Schubbeanspruchungen bestimmt wird, wird diese Steifigkeit gegenüber einer vollflächigen Ausführung nur geringfügig herabgesetzt, da sich die verbleibenden Materialstege überwiegend in Richtung der Schubbeanspruchung erstrecken.

    [0010] Als besonders günstig hat sich in dieser Hinsicht eine Ausführungsform der Erfindung erwiesen, bei der die Profil-Stegfläche als Streckmetallfeld ausgeführt ist. In einem solchen Streckmetallfeld sind die Durchbrechungen längliche Rauten, so daß die verbleibenden Materialstege schräg zur Profilstab-Längsrichtung verlaufen. Das aus diesen schrägverlaufenden Materialstegen gebildete Steggitter ist zur Aufnahme von Schubbeanspruchungen besonders geeignet, so daß eine hohe Steifigkeit der Profilstegfläche erhalten bleibt.

    [0011] Die Ausführung der Profilstegfläche als Streckmetallfeld hat den weiteren Vorteil, daß die Durchbrechungen ohne Materialabfall durch Aufreißen hergestellt werden, d. h. durch Einschneiden und Auseinanderziehen der Einschnittränder. Der für die Herstellung der Stegfläche benötigten Blechstreifen ist daher wesentlich schmaler als die daraus gebildete, durchbrochene Profil-Stegfläche.

    [0012] Gemäß einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgedankens können die Durchbrechungen der Profil-Stegfläche als Längsschlitze ausgeführt sein,

    [0013] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:

    Fig. 1 in perspektivischer Darstellungsweise einen Abschnitt eines Blechprofilstabs mit C-förmigem Querschnitt zwischen zwei Wandschalen und

    Fig. 2 in einer Darstellung entsprechend der Fig. 1 einen Blechprofilstab mit Trapezquerschnitt.



    [0014] Der in Fig. 1 gezeigte Blechprofilstab 1 mit C-Querschnitt weist eine Profil-Stegfläche 2 auf, von deren beiden Längsrändern sich Profil-Flanschflächen 3 und 4 rechtwinklig in derselben Richtung erstrecken. Die freien Ränder der Profil-Flanschflächen sind zu gegeneinander gerichteten Randstreifen 5 bzw. 6 abgewinkelt. Derartige Blechprofilstäbe 1 dienen zum Aufbau von Traggerippen für zweischalige Trennwände, wobei Wandschalen 7, 8 an den beiden Profil-Flanschflächen 3 bzw. 4 angebracht werden.

    [0015] Die Profil-Stegfläche 2 ist als Streckmetallfeld ausgeführt. Mehrere Längsreihen von sich im wesentlichen in Profilstab-Längsrichtung erstreckenden, angenähert rautenförmigen Durchbrechungen 9 sind durch Einschneiden und Aufreißen des Blechs im Bereich der Profil-Stegfläche 2 entstanden.

    [0016] Die Durchbrechungen 9 benachbarter Längsreihen sind gegeneinander versetzt. Die zwischen den Durchbrechungen 9 stehengebliebenen Stege 10 verlaufen schräg zur Profilstab-Längsrichiung und bilden ein Gitter, das jedoch keine in Normalrichtung der Wandschalen 7, 8 verlaufenden und diese verbindenden Stege aufweist. Die Profil-Stegfläche 2 ist daher in dieser Normalrichtung sehr elastisch, so daß Schwingungen, beispielsweise Schallschwingungen, nur in sehr geringem Maße übertragen werden. Die Wärmeübertragung zwischen den beiden Profil-Flanschflächen 3 und 4 über die Profil-Stegfläche 2 ist dadurch stark vermindert, daß der Weg für die Wärmeübertragung durch den zick-zack-förmigen Verlauf der Stege 10 sehr groß ist. Außerdem ist der Materialquerschnitt der Stege 10 gering.

    [0017] Eine abgewandelte Ausführungsform ist als Blechprofilstab 11 in Fig. 2 dargestellt. Der Blechprofilstab 11 weist zwei gegenüberliegende, in einer gemeinsamen Ebene angeordneten Profil-Flanschflächen 13 als Randstreifen auf, die jeweils über eine schräg dazu verlaufende Profil- Stegfläche 12 mit einer gemeinsamen, in der Mitte des Blechprofilstabs 11 liegenden Profil-Flanschfläche 14 einstückig verbunden sind. Die beiden Profil-Flanschflächen 13 sind mit der einen Wandschale 17 und die andere Profil-Flanschfläche 14 ist mit der anderen Wandschale 18 verbunden.

    [0018] Die Profil-Stegflächen 12 weisen auch hierbei Durchbrechungen 19 auf, die als mehrere Längsreihen von gegeneinander versetzten Längsschlitzen ausgeführt sind. Zwischen den benachbarten Reihen von Längsschlitzen 19 bleiben Materialstege 20 bestehen, die sich in Profilstab-Längsrichtung erstrecken und bei der Übertragung von Kräften in Normalrichtung zu den Wandschalen 17, 18, insbesondere bei der Schwingungsübertragung, als elastische Biegebalken wirken. Ebenso wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist auch hierbei der Weg für eine Wärmeübertragung zwischen den Profil-Flanschflächen 13 und 14 verhältnismäßig lang, während der hierfür zur Verfügung stehende Materialquerschnitt gering ist.

    [0019] Beiden dargestellten Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, daß durch die wesentliche Verringerung der Wärmeleitmöglichkeiten die Bildung von Wärmebrücken bzw. Kältebrücken im Bereich der Blechprofilstäbe des Traggerippes einer Trennwand verhindert wird. Zugleich wird dadurch die Brandschutzwirkung verbessert, weil sich die im Brandfall auf einer Seite der Trennwand auftretende hohe Temperatur nicht auf die andere Wandseite überträgt.

    [0020] Die beiden dargestellten Profilformen stellen nur zur Erläuterung herausgegriffene Beispiele aus zahlreichen Ausführungsmöglichkeiten dar. Es versteht sich, daß die Ausführung der Profil-Stegfläche als Streckmetallfeld, die in Fig. 1 gezeigt wurde, auch bei einem Profilquerschnitt nach Fig. 2 verwendet werden kann und umgekehrt. Auch sonstige Profilquerschnitte sind möglich, sofern diesen nur gemeinsam ist, daß sie eine die beiden Wandschalen verbindende Profil-Stegfläche aufweisen.


    Ansprüche

    1. Blechprofilstab für Traggerippe von zweischaligen Trennwänden, mit mindestens zwei jeweils mit gegenüberliegenden Wandschalen der Trennwand verbindbaren Profil-Flanschflächen, die durch eine Profil-Stegfläche miteinander verbunden sind, die in der Normalrichtung der Wandschalen elastisch ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Profil-Stegfläche (2, 12) mehrere Längsreihen von sich im wesentlichen in Profilstab-Längsrichtung erstreckenden, gegeneinander versetzten Durchbrechungen (9, 19) aufweist.
     
    2. Blechprofilstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profil-Stegfläche (2) als Streckmetallfeld ausgeführt ist.
     
    3. Blechprofilstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (19) der Profil- Stegfläche (12) Längsschlitze sind..
     




    Zeichnung