[0001] Aus DE-PS 22 45 o77 sind Fettungsmittel für Leder oder Pelze auf der Basis von sulfonierten
Chlorierungsprodukten von natürlichen oder synthetischen höheren Fettsäuren oder Fettsäureestern
in Form ihrer Alkali-, Ammonium- oder Aminsalze bekannt, die dadurch gekennzeichnet
sind, daß sie aus solchen sulfonierten Chlorierungsprodukten bestehen, die durch Chlorieren
von höheren Fettsäuren oder von Estern höherer Fettsäuren der Kettenlängen C
8 bis C
24 bis zu einem Chlorgehalt von 2o bis 45 Gewichtsprozent, wobei die Chlorierungsprodukte
im wesentlichen keine olefinischen Doppelbindungen mehr enthalten, und nachfolgende
Sulfonierung mit SO
3 bis zu einem Gehalt von 40 bis loo Molprozent 50
3, bezogen auf Chlorierungsprodukt, erhalten worden sind.
[0002] Aus DE-OS 3o 18 176 sind weiterhin Fettungsmittel für Leder oder Pelze auf der Basis
von sulfonierten Chlorierungsprodukten von natürlichen oder synthetischen höheren
Fettsäuren oder Fettsäureestern in Form ihrer Alkali-, Ammonium- oder Aminsalze bekannt,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie im wesentlichen aus solchen sulfonierten
Chlorierungsprodukten bestehen, die durch Sulfochlorieren von höheren Fettsäuren oder
von Estern höherer Fettsäuren der Kettenlängen C
8 bis C
24 mittels Chlor und SO
2 ggf. unter UV-Bestrahlung bei 20 - 90° C bis zu einem Gehalt an gebundenem Chlor
von 5 - 3o Gewichtsprozent und einem Gehalt an SO
2Cl-Gruppen von 1 - 2o Gewichtsprozent, wobei das Verhältnis von Chloratomen zu SO
2Cl-Gruppen o,7 : 1 bis 7
0 : 1 beträgt, und-nachfolgende Verseifung erhalten worden sind.
[0003] Es wurde nun gefunden, daß sich die bekannten Verfahren zur Herstellung derartiger
Fettungsmittel weiterhin verbessern lassen, sofern man bei der Herstellung der sulfooierten
Chlorierungsprodukte von höheren Fettsäuretriglyceriden ausgeht. Die Sulfochlorierung
von Fettsäuretriglyceriden ist zwar nach dem bekannten Verfahren möglich. Sie wird
aber im Verlaufe der Reaktion durch die stark zunehmende Viskosität der Reaktionsprodukte
erheblich verlangsamt und schließlich dadurch unwirtschaftlich, daß Chlor und SO
2 mangels ausreichender Durchmischung nicht mehr genügend reagieren. Dieser Nachteil
wird erfindungsgemäß dadurch behoben, daß man den höheren C
12-C
24Fettsäuretriglyceriden vor der Sulfochlorierung C
6-C
20-Fettsäureester einwertiger C -C -Alkohole oder Mineralöle mit Siedepunkten oberhalb
200 °C im Gewichtsverhältnis 1:0,2 - 1,2 zumischt. Diese Ester bzw. Mineralöle wirken
als viskositätserniedrigende Verdünnungsmittel für die höheren Fettsäuretriglyceride.
Sie werden bei der Sulfochlorierungsreaktion zum Teil mit umgesetzt und brauchen nach
der Reaktion nicht aus dem Gemisch entfernt zu werden.
[0004] Gegenstand der Erfindung sind somit Fettungsmittel für Leder und Pelze auf der Basis
von sulfonierten Chlorierungsprodukten von natürlichen oder synthetischen höheren
Fettsäuretriglyceriden in Form ihrer Alkali-, Ammonium-oder Aminsalze, dadurch gekennzeichnet,
daß sie im wesent-
lichen aus solchen sulfonierten Chlorierungsprodukten bestehen, die erhalten worden
sind durch Sulfochlorieren von gegebenenfalls bis zur Absättigung der Doppelbindungen
vorchlorierten Gemischen aus höheren C
12-C
24 -Fettsäuretriglyceriden und C
6-C
20-Fettsäureestern einwertiger C
1--C
3-Alkohole oder Mineralöle mit Siedepunkten oberhalb 200 °C im Gewichtsverhältnis 1
: 0,2 - 1,2 mittels Chlor und SO
2, gegebenenfalls unter UV-Bestrahlung, bei 2D - 9D °C bis zu einem Gehalt an organisch
gebundenem Chlor von 5 - 30 Gewichtsprozent und einem Gehalt an SO
2Cl-Gruppen von 1 - 20 Gewichtsprozent, wobei das Verältnis von Chloratomen zu SO
2Cl-Gruppen 0,7 : 1 - 70 : 1 beträgt, und nachfolgende Verseifung.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung derartiger Fettungsmittel
unter den vorstehend angegebenen Bedingungen. Das neue Verfahren führt zu einer besseren
Ausnutzung der eingesetzten Gase, d. h. zu geringerem Verbrauch an Chlor und SO
2. Sofern die höheren Fettsäuretriglyceride ungesättigte Anteile enthalten, kann es
zweckmäßig sein, zunächst eine Chlorierung bis zur Absättigung der Doppelbindungen
vorzunehmen und erst danach die Sulfochlorierung durchzuführen.
[0006] Bei der Herstellung der beanspruchten Fettungsmittel geht man vorzugsweise von natürlich
vorkommenden.Fetten oder Ölen aus, die einen Anteil an einfach oder mehrfach ungesättigten
Fettsäuren enthalten können. Beispiele hierfür sind Kokosöl, Sojaöl, Palmkernöl, Baumwollsaatöl,
Rüböl, Leinöl, Rizinusöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, Klauenöl, Erdnußöl, Heringstran,
Dorschtran, Haifischtran, Waltran, Talgfette oder Schweineschmalz. Auch entsprechende
synthetisch hergestellte Triglyceride kommen als Ausgangsstoffe in Betracht.
[0007] Als C
6 -C
20-Fettsäureester einwertiger C
1-C
3-Alkohole kommen die Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Isopropylester der betreffenden
Fettsäuren, z. B. ein C
6-C
10 -Fettsäuremethylestergemisch, oder Talgfettsäuremethylester in Betracht.
[0008] Geeignete Mineralöle sind im wesentlichen aus paraffinschen Anteilen bestehende Öle
mit Siedepunkten oberhalb 200 °C , wobei die Siedegrenzen vorzugsweise bei etwa 250
- 410°C liegen.
[0009] Die Gemische aus Fettsäuretriglyceriden und Fettsäureestern bzw. Mineralölen werden
in an sich bekannter Weise sulfochloriert durch gleichzeitiges Einleiten von C
12 and SO im Molverhältnis von 85 : 1 bis 1,4 : 1. Die Reaktions-2 temperatur beträgt
20 - 90 °C und wird gegebenenfalls durch Kühlen auf dem gewünschten Stand gehalten.
Bevorzugt wird eine Reaktionstemperatur von 40 - 75 °C. Durch Bestrahlung mit UV-Licht
(Quecksilberdanpf-Lampe)wird der Reaktionsablauf gefördert. Die Reaktion ist nach
etwa 2 - 10 Stunden beendet, nach welcher Zeit 5 - 30 Gew.-% Chlor und 1 - 20 Gew.-%
SO
2Cl-Grumpen angelagert worden sind. Das Verhältnis von Chloratomen zu 30
2Cl-Gruppen liegt bei 0,7 : 1 bis 70 : 1. Die nachfolgende Verseifung wird mit wäßriger,
etwa 3
0 %iger Matnium- oder Kaliumhydroxidlösung bei etwa 5
0° C durchgeführt, die Neutralisation erfolgt entweder mit einen Überschuß der gleichen
Alkalihydroxyce oder mit Ammoniaklösung oder mit einem aliphatischen oder cycloaliphatischen
Amin oder einem Alkanolamin der Kettenlängen C
2 bis C
6, wie Triäthanolamin. Man erhält flüssige hochkonzentrierte wasseremulgierbare Produkte
mit ausgezeichneter Oxidations-, Licht- und Säurestabilität, die sich für die Fettung
aller hellen, pastell-Cefärbten und weißen Leder sowie zur Fettung auch wertvoller
und empfindlicher Pelze hervorragend eignen.
[0010] Bei Verwendung dunkelfarbiger oder stärker ungesättigter Ausgangsstoffe kann sich
eine Bleichung der Sulfochlorierungsprodukte empfehlen. Diese wird in üblicher Weise
durch Zugabe geringer Mengen von etwa 0,5 bis 5 %, vorzugsweise 1 bis 4 % H
2O
2 zum sauren Sulfochlorierungsprodukt durchgeführt, wobei die Temperaturen zwischen
20 und 80, vorzugsweise zwischen 40 und 60 °C liegen. Durch diese Maßnahme können
auch dunkelfarbige Sulfochlorierungsproduktc sehr weitgehend aufgehellt werden.
[0011] Die Produkte werden in üblicher Weise in Form wäßriger Emulsionen zum Lickern von
Leder oder zur Pelzbehandlung angewendet. Die Produkte sind selbstemulgierend, so
daß weitere Zusätze an Emulgatoren im allgemeinen nicht notwendig sind. Zur Erzielung
spezieller Effekte können die Snlfochlorierungsprodukte mit -entsprechenden nicht
sulfonierten Chlorierungsprodukten, oder anderen üblichen Lederbehandlungsmitteln
kombiniert werden, wie z. B. nichtsulfonierte öle oder Fette, wie Fischtran, Spermöl,
Klauenöl und dergleichen oder synthetische Fettungsmittel, wie Chlorparaffine, Paraffinsulfonate,
sulfierte native Fette oder Öle oder synthetische Fettsäureester, oder Mineralöle
oder dergleichen, gegebenenfalls in Verbindung mit anionischen, nichtionogenen oder
kationischen Emulgatoren, wie Ethylenoxidanlagerungsprodukte an höhere Fettalkohole,
Alkylphenole oder Fettamine der Kettenlängen C
10 bis C
20. Eine Stabilisierung der Produkte kann durch Unschädlichmachen evtl. noch vorhandener
oder neu gebildeter Chlorwasserstoffreste mittels Epoxidverbindungen in Mengen von
o,5 bis 5 Gewichtsprozent erreicht werden. Beispiele hierfür sind: Glyzid, Epichlorhydrin,
Glyzidylether ein- oder mehrwertiger Alkohole, wie Glykol, Glycerin oder Sorbit, sowie
epoxidierte Fettstoffe, z. B. epoxiertes Sojaöl, Leinöl oder Ölsäurebultylester.
[0012] Die Produkte werden vom Leder gut aufgenommen und geben ausgezeichnete Fettungs-
und Weichmachungseffekte, die eine bemerkenswerte Beständigkeit gegen Wasser und wäßrige
oder organische Reinigungsmittellösungen besitzen. Ihre Neigung zum Wandern bei thermischer
Beanspruchung ist sehr gering, so daß sich z. B. Verklebungsvorgänge oder das Anvulkanisieren
von Gummisohlen an Schuhoberteile ohne Schwierigkeiten durchführen lassen. Besonders
hervorzuheben ist die gute Licht-, Oxidations-und Säurebeständigkeit der Produkte,
die sie auch zur Fettung empfindlicher und heller Leder und Pelze geeignet machen.
Die behandelten Leder oder Pelze zeichnen sich durch einen besonders angenehmen weichen
und schmalzigen Griff sowie einen schönen Glanz des Pelzhaares aus.
[0013] Gegenüber den Sulfochlorierungsprodukten höherer Fettsäuretriglyceride der DE-OS
30 18 176 bestehen Vorteile insbesondere darin, daß die beanspruchten Produkte eine
niedrigere Viskosität besitzen und homogener sind. Sie lassen sich daher leichter
emulgieren und ergeben gleichmäßigere und beständigere Emulsionen, weshalb sie auch
dem Lickerbad direkt zugesetzt werden können. Infolge der erhöhten Eindringfähigkeit
in die Lederschicht ergibt sich eine verbesserte Tiefenfettung, wodurch weichere und
flexiblere Leder und Pelze erhalten werden.
[0014] 'Die in den nachfolgenden Beispielen beschriebenen Sulfochlorierungsreaktionen wurden
in der folgenden Apparatur durchgeführt:
Auf einem 2-1-Rundkolben mit Bodenablaß steht ein Reaktorturm aus Glas, der mit Raschigringen
gefüllt ist und der einen Doppelmantel für eine Heiz- bzw. Kühlflüssigkeit besitzt.
[0015] Das Einsatzmaterial wird durch den Badenablaß des Rundkolbens mittels einer Schlauchpumpe
durch ein beheizbares Steigrohr in den Kopf des Reaktionsturmes gepumpt.
[0016] Die Gase (Chlor und Schwefeldioxid) werden am unteren Ende des Turmes über Nadelventile
eingeleitet. Die Dosierung wird mittels Rotametern durchgeführt. Die Strömungsgeschwindigkeit
der Gase liegt für Chlor zwischen 25 und
120 1/h und für S0
2 zwischen 4 und 50 l/h.
[0017] Das entstandene HCl-Gas wird mit dem Rest an nicht umgesetzten Ausgangsgasen am Kopf
des Reaktionsrohres über ein Waschflaschensystem entnommen. Die gläserne-Reaktionskolonne
kann von außen mit einer Hg-Damprlampe bestrahlt werden.
Beispiel 1 a
[0018] Ein Gemisch aus 800 g Talg und 200 g C
6-C
10-Fettsäuremethylester wurde in der beschriebenen Apparatur mit einer Umlaufgeschwindigkeit
von 1 l/min, umgepumpt und dabei 50 l Chlor im Laufe von etwa einer Stunde bei 40
°C eingeleitet, das dem im Rieselturm nach unter fließenden Substrat entgegen aufstieg.
Nach beendeter Chlorierung (etwa 45 min.) wurde 3 Stunden lang mit 50 1/h Chlor und
12,5 1/h S0
2 unter UV-Bestrahlung bei 50 - 55 °C sulfochloriert. Die Umsetzung lief ohne Störung
ab. Eine Staubildung im Reaktionsturm infolge Viskositätserhöhung wurde nicht beobachtet.
Die Umwälzgeschwindigkeit konnte bis zum Ende der Reaktion beibehalten werden.
[0019] Es wurden erhalten:
1338 g Sulfochlorierungsprodukt, enthaltend 20,7 Gew.-% Chlor (48,8 % des Verbrauchs) 4,7 Gew.-% SO2 (65,4 % des Verbrauchs)
Beispiel 1b
[0020] Ein Gemisch aus 6
00 g Talg und 4oo g C
6-C
10-Fettsäuremethylester wurde wie in Beispiel la beschrieben umgesetzt. Die Reaktion
verlief ohne Störung.
[0021] Es wurden erhalten:
1252 g Sulfochlorierungsprodukt, enthaltend 18,8 Gew.-% Chlor (42,2% des Verbrauchs)
3,5 Gew.-% SO2 (46,0% des Verbrauchs)
Beispiel lc
[0022] Zum Vergleich wurden 1000 g Talg ohne Zusatz von C
6-C
10 Fettsäuremethylester in der in Beispiel la beschriebenen Weise umgesetzt, wobei die
Chloreinleitung bei einer Umlaufgeschwindigkeit von 1 1/min. vorgenommen wurde. Nach
45 min. Reaktionszeit erfolgte bereits Staubildung in der Füllkörperkolonne infolge
Viskositätserhöhung, so daß die Umlaufgeschwindigkeit auf 0,75 l/min, abgesenkt werden
mußte. Nach Erwärmen auf 60 °C erfolgte Sulfochlorierung unter UV-Bestrahlung, wie
in Beispiel la angegeben. Bereits 10 min. nach Beginn der Sulfochlorierung kam es
erneut zu Staubildung, weshalb die Umlaufgeschwindigkeit auf 0,5 1/min. herabgesetzt
werden mußte. Nach weiteren 2 Stunden war eine weitere Herabsetzung der Umlaufgeschwindigkeit
auf 0,3 1/min. erforderlich. Die gesamte Reaktionszeit belief sich auf 6 Stunden.
Der Versuch konnte wegen der hohen Viskosität nicht zu Ende geführt werden. Das erhaltene
Reaktionsprodukt erwies sich als nicht ausreichend sulfochloriert und eignete sich
nicht zur Herstellung emulgierbarer Lederfettungsmittel
Beispiel 2a
[0023] Ein Gemisch aus 500 g Sojaöl und 500 g C
6-C
10Fettsäuremethylester wurde in der beschriebenen Apparatur bei einer Umlaufgeschwindigkeit
von 1 l/min. 60 Minuten bei 25 °C mit 50 1/h und 12,5 1/h SO
2 sulfochloriert. Die Reaktion verlief störungsfrei ohne Staubildung.
[0024] Es wurden erhalten:
1360 g Sulfochlorierungsprodukte, enthaltend 21,4 Gew.-% Chlor (48,4 % des Verbrauchs)
2,2 Gew.-% SO2 (29,6 % des Verbrauchs)
Beispiel 2b
[0025] Zum Vergleich wurden 1000 g Sojaöl ohne Zusatz von C -C --Fettsäuremethylester wie
in Beispiel 2a beschrieben umgesetzt. Bereits 20 min. nach Beginn der Sulfochlorierung
kam es zu Staubildung in der Reaktionskolonne, was zur Verringerung der Umlaufgeschwindigkeit
auf 0,75 l/min. zwang. Die Umlaufsgeschwindigkeit mußte danach noch mehrfach herabgesetzt
werden, schließlich bis auf 0,3 l/min.. Um eine einigermaßen hinreichende Sulfochlorierung
zu erreichen, mußte die gesamte Reaktionszeit auf 6 Stunden verlängert werden.
[0026] Es wurden erhalten:
1326 g Sulfochlorierungsprodukt, enthaltend: 21,5 Gew.-% Chlor (48,1 % des Verbrauchs)
1,8 Gew.-% SO2 (27,1 % des Verbrauchs)
Beispiel 3
[0027] Ein Gemisch aus 800 g Talg und 200 g Mineralöl (Siedegrenzen 295 - 375 °C) wurde
wie in Beispiel 1 beschrieben bei einer Umlaufgeschwindigkeit von 1,0 l/min. 60 Minuten
bei 25 °C mit 50 1 Chlor umgesetzt. Danach wurde bei 60 °C 3 Stunden unter Einleitung
von 50 1/h Chlor und 12,5 1/h S0
2 sulfochlriert. Die Reaktion verlief ohne Störung bis zu Ende.
[0028] Es wurden erhalten:
1282 g Sulfochlorierungsprokukte, enthaltend 19,8 Gew.-% Chlor (47 % des Verbrauchs)
2,73 Gew.-% SO2 (51,7% des Verbrauchs)
Beispiel 4
[0029] Ein Gemisch aus 800 g gereinigtem Talg und 200 g Talgfettsäuremethylester wurde wie
in Beispiel 1 beschrieben, innerhalb einer Stunde mit 50 1 Chlor umgesetzt. Danach
wurde bei 55 - 60 °C 3 Stunden unter Einleitung von 50 l/h Chlor und 12,5 1/h SO sulfochloriert.
Während der Chlo-2 rierung und Sulfochlorierung erhöhte sich die Viskosität des im
Reaktor befindlichen Produktes, ohne daß es jedoch zu Störungen des Reaktionsablaufs
kam.
[0030] Es wuraen erhalten:
1214 g Sulfochlorierungsprodukte, enthaltend 21,0 Gew.-% Chlor (3b % des Verbrauchs)
5,2 Gew.-% SO (51,5 des Verbrauchs)
[0031] Die Verseifung und Neutralisation der Produkte gemäß den vorstehenden Beispielen
erfolgte mit etwa 30 %iger NaOH. Mit Ausnahme des Belspiels 1 c wurden in allen Fällen
wasseremulgierbare Produkte erhalten, die als Lederfettungsmittel eingesetzt werden
konnten. Dabei zeichneten sich die Produkte der Beispiele la, lb, 2a, 3 und 4 dadurch
aus, daß sie den damit behandelten Ledern einen sehr angenehmen, weichen und schmalzigen
Griff verliehen. Das Produkt 2b war demgegenüber im Griff etwas trocken.
1. Fettungsmittel für Leder und Pelze auf der Basis von sulfonierten Chlorierungsprodukten
von natürlichen oder synthetischen höheren Fettsäuretriglyceriden in Form ihrer Alkali-,
Ammonium- oder Aminsalze, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus solchen
sulfonierten Chlorierungsprodukten bestehen, die erhalten worden sind durch Sulfochlorieren
von gegebenenfalls bis zu Absättigung der Doppelbindungen vorchlorierten Gemischen
aus höheren C12-C24 -Fettsäuretriglyceriden und C6-C20-Fettsäureestern einwertiger C1-C3 -Alkohole oder Mineralole mit Siedepunkten oberhalb 200 °C im Gewichtsverhältnis
1 : 0,2 - 1,2 mittels Chlor und SO2, gegebenenfalls unter UV-Bestrahlung, bei 20 - 90 °C bis zu einem Gehalt an SO2 Cl-Gruppen von 1 - 20 Gewichtsprozent, wobei das Verhältnis von Chloratomen zu SO
Cl-Gruppen 0,7 : 1 - 70 : 1 beträgt, und nachfolgende Verseifung.
2. Fettungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die höheren Fettsäuretriglyceride
natürlich vorkommende Fette und Öle mit einem Anteil an einfach oder mehrfach ungesättigten
Fettsäuren sind.
3. Fettungsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäureester
ein. C6-C10-Fettsäuremethylester-Gemisch sind.
4. Fettungsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäureester
ein Talgfettsäuremethylester-Gemisch sind.
5. Fettungsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralöle
im wesentlichen ausparafflnischen Anteilen bestehen und Siedegrenzen von etwa 250
- 410 °C aufweisen.
6. Fettungsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
der Chloratome zu den SO2 Cl-Gruppen 2 : 1 bis 20 : 1 beträgt.
7. Verwendung von Fettungsmitteln nach den Ansprüchen 1 bis 6 in Kombination mit üblichen
Lederbehandlungsmitteln und/ oder anionischen, nichtionischen oder kationischen Enulgatoren
zum Fetten von Leder und Pelzen in Form wässriger Emusionen.
8. Verfahren zur Herstellung von Fettungsmitteln entsprechend Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß man gegebenenfalls bis zur höheren C12-C24-Fettsäuretriglyceriden und C6-C20-Fettsäureestern einwertiger C1-C3-Alkohole oder Mineralöle mit Siedepunkten oberhalb 200 °C im Gewichtsverhältnis 1
: 0,2 - 1,2 mittels Chlor und SO2 sulfochloriert, gegebenenfalls unter UV-Bestrahlung, bei 20 - 90 °C bis zu einem
Gehalt an organisch gebundenem Chlor von 5 - 30 Gewichtsprozent und einem Gehalt an
SO2Cl-Gruppen von 1 - 20 Gewichtsprozent, wobei das Verhältnis von Chloratomen zu SO
2Cl-Gruppen 0,7 : 1 bis 70 : 1 beträgt, und nachfolgend verseift.