[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abgasrückführung bei einer Brennkraftmaschine
mit Mitteln zum Verhindern des Rauchstoßes durch vorübergehende Reduzierung oder Unterbrechung
der Abgasrückführung abhängig von der Belastung der Brennkraftmaschine.
[0002] Es sind vielfältige Versuche unternommen worden, den auf einer vorübergehenden Überfettung
des Betriebsgemisches der Brennkraftmaschine beruhenden Rauchstoß gerade zu Beginn
einer Beschleunigung zu vermeiden. Hierzu gehören die deutschen Offenlegungsschriften
27 41 834, 30 20 985 und 31 25 124, in denen Verfahren beschrieben sind, die während
einer Beschleunigungsphase die Abgasrückführung unterbrechen und sie in Betriebsphasen
mit konstanter Belastung einschalten. Als Alternative ergibt sich aus der DE-PS 30
43 752, zu Beginn einer Beschleunigung die Brennstoffmenge gegenüber der tatsächlichen
Änderung des Stellweges des Fahrpedals verzögert zu vergrößern. Das erstgenannte Verfahren
ermöglicht es nicht, den Rauchstoß tatsächlich zu vermeiden. Ursache hierfür ist das
zu Beginn der Belastungsänderung noch vorhandene, rückgeführte Abgas aus der vorhergehenden
Betriebsphase mit konstanter Belastung. Das zweite Verfahren wiederum besitzt den
gravierenden Nachteil, daß das Kraftfahrzeug aufgrund der verzögerten Mengeninderung
des zugeführten Kraftstoffs auch nur verzögert beschleunigt werden kann. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
das ohne negative Auswirkung auf das Beschleunigungsverhalten des Kraftfahrzeugs den
Rauchstoß sicher vermeidet.
[0003] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Abgasrückführung während des Betriebs
der Brennkraftmaschine mit von der Leerlast verschiedener und zumindest annähernd
gleichbleibender Last unterbrochen und erst bei einer vorgegebenen Belastungsänderung
eingeschaltet wird.
[0004] Gegenüber dem ersten Verfahren bedeutet die Erfindung gerade eine Vertauschung der
Betriebsphasen, in denen die Abgasrückführung durchgeführt wird. Die Abgasrückführung
gerade in der Beschleunigungsphase des Kraftfahrzeugs erfolgt von einem Betriebszustand
aus, bei dem eine Abgasrückführung nicht erfolgt. Es ist daher gerade zu Beginn der
Beschleunigung kein Abgas vorhanden, das den Brennräumen zugeführt wird. Die Einschaltung
der Abgasrückführung erst in der Beschleunigungsphase und ohne Auswirkung auf die
Änderung der zugeführten Kraftstoffmenge hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Brennkraftmaschine
unverzögert auf die Änderungen der Fahrpedal-Stellung anspricht und dem Kraftfahrzeug
ein optimales Beschleunigungsverhalten verleiht.
[0005] Eine weitere Verbesserung des Verfahrens läßt sich durch ein verzögertes Einschalten
der Abgasrückführung in Belastungsänderungsphasen der Brennkraftmaschine erreichen.
Dadurch wird die Abgasrückführung erst dann eingeschaltet, wenn die Belastungsänderung
eine gewisse Zeit besteht und damit bereits eine deutliche Beschleunigung des Kraftfahrzeugs
erfolgt ist.
[0006] Eine weitere Verbesserung des Verfahren besteht darin, die Abgasrückführung wieder
auszuschalten, wenn die Belastungsänderung wieder unter dem für die Einschaltung kritischen
Wert liegt. Im Gegensatz zu einer Abschaltung der Abgasrückfuhrung eine vorgegebene
Zeit nach deren Einschaltung ergibt sich dadurch der Vorteil, daß die Abgasrückführung
gut an den Verlauf der Belastung der Brennkraftmaschine angepaßt werden kann. Diese
Anpassung kann weiter dadurch verbessert werden, daß die Ausschaltung der Abgasrückführung
verzögert vorgenommen wird.
[0007] Schließlich kann, wie an sich aus der DE-OS 24 10 837 bekannt, die Belastung der
Brennkraftmaschine bzw. deren Änderung aus der Stellung eines Stellglieds für die
der Brennkraftmaschine zugeführte Kraftstoff- oder Luftmenge bestimmt werden. Hierdurch
ergibt sich eine schnelle Reaktion der Mittel zum Steuern der Abgasrückführung auf
das Belastungsverhalten der Brennkraftmaschine.
[0008] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Hierzu ist ein Ausschnitt aus einem gemessenen Belastungsdiagramm
einer Brennkraftmaschine dargestellt und hierzu die Steuerung der Abgasrückführung
gezeigt.
[0009] Eine Kurve 1 zeigt den Belastungsverlauf einer DieselBrennkraftmaschine. Dieser wird
beispielsweise mit Hilfe eines Potentiometers bestimmt, das die Drehbewegung eines
drehbaren Verstellhebels einer Einspritzpumpe (nicht im einzelnen dargestellt) in
eine analoge elektrische Spannung U
1 als Funktion f (α) des Drehwinkels α dieses Verstellhebels umwandelt (Kurve 1). Die
Spannung U, wird elektrisch nach der Zeit differenziert und ergibt eine Kurve 2 für
eine Spannung U
2, deren Zusammenhang mit der Spannung U
1 in der Zeichnung angegeben ist.
[0010] Zur Kurve 2 ist in beiden Richtungen ein Triggerband eingetragen, das durch parallele
Geraden 3 und 4 gegeben ist. überschreitet bzw. erreicht die Kurve 2 bei zunächst
ausgeschalteter Abgäsrückführung das Triggerband, so wird die Abgasrückführung verzögert
eingeschaltet. Die Verzögerung wird hier durch ein bei Überschreiten der Geraden (Schnittstelle
5) getriggertes Zeitglied mit einer relativ kurzen Schaltzeit t
2 ausgelöst. Dadurch ergibt sich bei einer Belastungsänderung der Brennkraftmaschine,
die über dem durch die Geraden 3 bzw. 4 festgelegten Schwellwert liegt, daß die Abgasrückführung
verzögert eingeschaltet wird. Da die Abgasrückführung vor und gerade zu Beginn der
Belastungsänderung nicht eingeschaltet ist, wird dadurch der Rauchstoß vermieden,
gleichzeitig aber eine unverzögerte Reaktion auf den Belastungswunsch des Fahrzeugbenutzers
erzielt. Das Einschalten der Abgasrückführung in der Beschleunigungsphase des Kraftfahrzeugs
mit relativ konstanter Stellung des Einstellhebels der Einspritzpumpe hat keinen Rauchstoß
zur Folge.
[0011] In der nachfolgenden Betriebsphase, bei der die Kurve 2 wieder innerhalb des Triggerbandes
verläuft - die Belastung der Brennkraftmaschine ist dann relativ gleichmäßig im Teillastbereich
-, bleibt die Abgasrückführung zunächst eingeschaltet. Sie wird jedoch verzögert wieder
ausgeschaltet, wenn die Kurve 2 nach Ablauf der Verzögerungszeit t
2 erneut eine der beiden Triggerschwellen 3 bzw. 4 erreicht oder überschreitet und
ein dabei getriggertes Zeitglied mit einer Schaltzeit von t
j, die beispielsweise wesentlich größer als die Zeit t
2 ist, abgelaufen ist. Dieses Ablaufen geschieht jedoch nur dann, wenn innerhalb der
Schaltzeit t, das Triggerband nicht erneut erreicht oder überschritten wird. Die für
das Triggern dieses Zeitglieds maßgebliche Schnittstelle befindet sich beim Punkt
6. Die entsprechenden vorangegangenen Schnittstellen sind die Punkte 7 und 8, da die
Zeit bis zur jeweils nachfolgenden Schnittstelle (8 nach 7 bzw. 6 nach 8) kleiner
als die Zeit t
1 ist.
[0012] Schließlich wird die Abgasrückführung um t
2 verzögert erneut wieder eingeschaltet, wenn bei einer Belastungsänderung nach dem
Einstellen des Einstellhebels in die
[0013] Ausgangslage erneut das Triggerband erreicht oder überschritten wird. Dabei führt
das bei diesem Einstellen erfolgende Überfahren des Triggerbandes nicht zum Einschalten
der Abgasrückführung, da diese bei eingestellter Leerlast in bekannter Weise in Abhängigkeit
von einem die Leerlast bestimmenden Schalter (nicht dargestellt) unmittelbar bei Erreichen
der Leerlast ausgeschaltet sein kann.
1. Verfahren zur Abgasrückführung bei einer Brennkraftmaschine mit Mitteln zum Verhindern
des Rauchstoßes durch vorübergehende Reduzierung oder Unterbrechung der Abgasrückführung
abhängig von der Belastung der Brennkraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abgasrückführung während des Betriebs der Brennkraftmaschine mit von der Leerlast
verschiedener und zumindest annähernd gleichbleibender Last unterbrochen und erst
bei einer vorgegebenen Belastungsänderung eingeschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasrückführung verzögert
(t2) eingeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasrückführung
bei einer nachfolgenden Belastungsänderung, die gleich der vorgegebenen Belastungsänderung
ist, nach einer Verzögerungszeit (t1) ausgeschaltet wird, sofern innerhalb dieser Zeit die auftretenden Belastungsänderungen
dann kleiner als die vorgegebene Belastungsänderung sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Belastung
aus der Stellung eines Stellglieds für die zugeführte Kraftstoffmenge entnommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzet, daß die Belastung aus der zeitlichen
Änderung der Stellung des Stellglieds gewonnen wird.