(19)
(11) EP 0 136 675 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.1985  Patentblatt  1985/15

(21) Anmeldenummer: 84111634.6

(22) Anmeldetag:  28.09.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F02D 21/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 01.10.1983 DE 3335770

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80788 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Preis, Michael, Dipl.-Ing.
    D-8059 Oberding (DE)

(74) Vertreter: Bullwein, Fritz 
Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Patentabteilung AJ-33
80788 München
80788 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Abgasrückführung bei einer Brennkraftmaschine


    (57) @ Bei einem Verfahren zur Abgasrückführung bei einer Brennkraftmaschine mit Mitteln zum Verhindern des Rauchstoßes wird hierzu die Abgasrückführung bei einer gleichmäßigen Belastung der Brennkraftmaschine unterbrochen und erst bei einer vorgegebenen Belastungsänderung eingeschaltet. Damit liegt am kritischen Zeitpunkt zu Beginn der Belastungsänderung gerade keine Abgasrückführung vor, so daß der andernfalls durch das Zusammentreffen einer relativen Gemischanfettung infolge der Abgasrückführung und der Gemischanfettung für die Belastungsänderung besonders starker Rauchstoß sicher vermieden wird.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abgasrückführung bei einer Brennkraftmaschine mit Mitteln zum Verhindern des Rauchstoßes durch vorübergehende Reduzierung oder Unterbrechung der Abgasrückführung abhängig von der Belastung der Brennkraftmaschine.

    [0002] Es sind vielfältige Versuche unternommen worden, den auf einer vorübergehenden Überfettung des Betriebsgemisches der Brennkraftmaschine beruhenden Rauchstoß gerade zu Beginn einer Beschleunigung zu vermeiden. Hierzu gehören die deutschen Offenlegungsschriften 27 41 834, 30 20 985 und 31 25 124, in denen Verfahren beschrieben sind, die während einer Beschleunigungsphase die Abgasrückführung unterbrechen und sie in Betriebsphasen mit konstanter Belastung einschalten. Als Alternative ergibt sich aus der DE-PS 30 43 752, zu Beginn einer Beschleunigung die Brennstoffmenge gegenüber der tatsächlichen Änderung des Stellweges des Fahrpedals verzögert zu vergrößern. Das erstgenannte Verfahren ermöglicht es nicht, den Rauchstoß tatsächlich zu vermeiden. Ursache hierfür ist das zu Beginn der Belastungsänderung noch vorhandene, rückgeführte Abgas aus der vorhergehenden Betriebsphase mit konstanter Belastung. Das zweite Verfahren wiederum besitzt den gravierenden Nachteil, daß das Kraftfahrzeug aufgrund der verzögerten Mengeninderung des zugeführten Kraftstoffs auch nur verzögert beschleunigt werden kann. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das ohne negative Auswirkung auf das Beschleunigungsverhalten des Kraftfahrzeugs den Rauchstoß sicher vermeidet.

    [0003] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Abgasrückführung während des Betriebs der Brennkraftmaschine mit von der Leerlast verschiedener und zumindest annähernd gleichbleibender Last unterbrochen und erst bei einer vorgegebenen Belastungsänderung eingeschaltet wird.

    [0004] Gegenüber dem ersten Verfahren bedeutet die Erfindung gerade eine Vertauschung der Betriebsphasen, in denen die Abgasrückführung durchgeführt wird. Die Abgasrückführung gerade in der Beschleunigungsphase des Kraftfahrzeugs erfolgt von einem Betriebszustand aus, bei dem eine Abgasrückführung nicht erfolgt. Es ist daher gerade zu Beginn der Beschleunigung kein Abgas vorhanden, das den Brennräumen zugeführt wird. Die Einschaltung der Abgasrückführung erst in der Beschleunigungsphase und ohne Auswirkung auf die Änderung der zugeführten Kraftstoffmenge hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Brennkraftmaschine unverzögert auf die Änderungen der Fahrpedal-Stellung anspricht und dem Kraftfahrzeug ein optimales Beschleunigungsverhalten verleiht.

    [0005] Eine weitere Verbesserung des Verfahrens läßt sich durch ein verzögertes Einschalten der Abgasrückführung in Belastungsänderungsphasen der Brennkraftmaschine erreichen. Dadurch wird die Abgasrückführung erst dann eingeschaltet, wenn die Belastungsänderung eine gewisse Zeit besteht und damit bereits eine deutliche Beschleunigung des Kraftfahrzeugs erfolgt ist.

    [0006] Eine weitere Verbesserung des Verfahren besteht darin, die Abgasrückführung wieder auszuschalten, wenn die Belastungsänderung wieder unter dem für die Einschaltung kritischen Wert liegt. Im Gegensatz zu einer Abschaltung der Abgasrückfuhrung eine vorgegebene Zeit nach deren Einschaltung ergibt sich dadurch der Vorteil, daß die Abgasrückführung gut an den Verlauf der Belastung der Brennkraftmaschine angepaßt werden kann. Diese Anpassung kann weiter dadurch verbessert werden, daß die Ausschaltung der Abgasrückführung verzögert vorgenommen wird.

    [0007] Schließlich kann, wie an sich aus der DE-OS 24 10 837 bekannt, die Belastung der Brennkraftmaschine bzw. deren Änderung aus der Stellung eines Stellglieds für die der Brennkraftmaschine zugeführte Kraftstoff- oder Luftmenge bestimmt werden. Hierdurch ergibt sich eine schnelle Reaktion der Mittel zum Steuern der Abgasrückführung auf das Belastungsverhalten der Brennkraftmaschine.

    [0008] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierzu ist ein Ausschnitt aus einem gemessenen Belastungsdiagramm einer Brennkraftmaschine dargestellt und hierzu die Steuerung der Abgasrückführung gezeigt.

    [0009] Eine Kurve 1 zeigt den Belastungsverlauf einer DieselBrennkraftmaschine. Dieser wird beispielsweise mit Hilfe eines Potentiometers bestimmt, das die Drehbewegung eines drehbaren Verstellhebels einer Einspritzpumpe (nicht im einzelnen dargestellt) in eine analoge elektrische Spannung U1 als Funktion f (α) des Drehwinkels α dieses Verstellhebels umwandelt (Kurve 1). Die Spannung U, wird elektrisch nach der Zeit differenziert und ergibt eine Kurve 2 für eine Spannung U2, deren Zusammenhang mit der Spannung U1 in der Zeichnung angegeben ist.

    [0010] Zur Kurve 2 ist in beiden Richtungen ein Triggerband eingetragen, das durch parallele Geraden 3 und 4 gegeben ist. überschreitet bzw. erreicht die Kurve 2 bei zunächst ausgeschalteter Abgäsrückführung das Triggerband, so wird die Abgasrückführung verzögert eingeschaltet. Die Verzögerung wird hier durch ein bei Überschreiten der Geraden (Schnittstelle 5) getriggertes Zeitglied mit einer relativ kurzen Schaltzeit t2 ausgelöst. Dadurch ergibt sich bei einer Belastungsänderung der Brennkraftmaschine, die über dem durch die Geraden 3 bzw. 4 festgelegten Schwellwert liegt, daß die Abgasrückführung verzögert eingeschaltet wird. Da die Abgasrückführung vor und gerade zu Beginn der Belastungsänderung nicht eingeschaltet ist, wird dadurch der Rauchstoß vermieden, gleichzeitig aber eine unverzögerte Reaktion auf den Belastungswunsch des Fahrzeugbenutzers erzielt. Das Einschalten der Abgasrückführung in der Beschleunigungsphase des Kraftfahrzeugs mit relativ konstanter Stellung des Einstellhebels der Einspritzpumpe hat keinen Rauchstoß zur Folge.

    [0011] In der nachfolgenden Betriebsphase, bei der die Kurve 2 wieder innerhalb des Triggerbandes verläuft - die Belastung der Brennkraftmaschine ist dann relativ gleichmäßig im Teillastbereich -, bleibt die Abgasrückführung zunächst eingeschaltet. Sie wird jedoch verzögert wieder ausgeschaltet, wenn die Kurve 2 nach Ablauf der Verzögerungszeit t2 erneut eine der beiden Triggerschwellen 3 bzw. 4 erreicht oder überschreitet und ein dabei getriggertes Zeitglied mit einer Schaltzeit von tj, die beispielsweise wesentlich größer als die Zeit t2 ist, abgelaufen ist. Dieses Ablaufen geschieht jedoch nur dann, wenn innerhalb der Schaltzeit t, das Triggerband nicht erneut erreicht oder überschritten wird. Die für das Triggern dieses Zeitglieds maßgebliche Schnittstelle befindet sich beim Punkt 6. Die entsprechenden vorangegangenen Schnittstellen sind die Punkte 7 und 8, da die Zeit bis zur jeweils nachfolgenden Schnittstelle (8 nach 7 bzw. 6 nach 8) kleiner als die Zeit t1 ist.

    [0012] Schließlich wird die Abgasrückführung um t2 verzögert erneut wieder eingeschaltet, wenn bei einer Belastungsänderung nach dem Einstellen des Einstellhebels in die

    [0013] Ausgangslage erneut das Triggerband erreicht oder überschritten wird. Dabei führt das bei diesem Einstellen erfolgende Überfahren des Triggerbandes nicht zum Einschalten der Abgasrückführung, da diese bei eingestellter Leerlast in bekannter Weise in Abhängigkeit von einem die Leerlast bestimmenden Schalter (nicht dargestellt) unmittelbar bei Erreichen der Leerlast ausgeschaltet sein kann.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Abgasrückführung bei einer Brennkraftmaschine mit Mitteln zum Verhindern des Rauchstoßes durch vorübergehende Reduzierung oder Unterbrechung der Abgasrückführung abhängig von der Belastung der Brennkraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasrückführung während des Betriebs der Brennkraftmaschine mit von der Leerlast verschiedener und zumindest annähernd gleichbleibender Last unterbrochen und erst bei einer vorgegebenen Belastungsänderung eingeschaltet wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasrückführung verzögert (t2) eingeschaltet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasrückführung bei einer nachfolgenden Belastungsänderung, die gleich der vorgegebenen Belastungsänderung ist, nach einer Verzögerungszeit (t1) ausgeschaltet wird, sofern innerhalb dieser Zeit die auftretenden Belastungsänderungen dann kleiner als die vorgegebene Belastungsänderung sind.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Belastung aus der Stellung eines Stellglieds für die zugeführte Kraftstoffmenge entnommen wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzet, daß die Belastung aus der zeitlichen Änderung der Stellung des Stellglieds gewonnen wird.
     




    Zeichnung