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EP 0 136 676 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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10.04.1985 Patentblatt 1985/15 |
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Anmeldetag: 28.09.1984 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: E06B 3/66 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH FR GB LI NL SE |
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Priorität: |
01.10.1983 DE 3335783
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Anmelder: |
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- Schott Glaswerke
55122 Mainz (DE)
- CARL-ZEISS-STIFTUNG
D-55122 Mainz (DE)
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Erfinder: |
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- Scheidler, Herwig, Dipl.-Ing.
D-6500 Mainz-Finthen (DE)
- Lucius, Victor, Dipl.-Ing.
D-6094 Bischofsheim (DE)
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Vertreter: Rasper, Joachim, Dr. |
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Bierstadter Höhe 22 D-6200 Wiesbaden D-6200 Wiesbaden (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Brandschutz-Isolierglas |
(57) Bei einem Brandschutzglas, bestehend aus mindestens einer Brandschutz-Scheibe (BSG-Scheibe)
(1) und mindestens einer Scheibe aus gewöhnlichem Glas (2), überragt die BSG-Scheibe
(1) die Nicht-BSG-Scheibe (2) an mindestens einer Seite, so Daß die BSG-Scheibe (1)
auch dann, wenn die Nicht-BSG-Scheibe (2) unter der Hitzeeinwirkung zerstört wird,
im Rahmen gehaltert bleibt, wodurch ein Raumabschluß für möglichst lange Zeit gewährleistet
wird.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Brandschutz-Isolierglas aus mindestens einer Brandschutzscheibe
(BSG-Scheibe) und mindestens einer Scheibe aus gewöhnlichem Glas. Hierbei kann die
Brandschutzscheibe sowohl eine spezielle Glasscheibe, ein Glasscheibenverbund oder
eine Scheibe aus Glaskeramik sein.
[0002] Derartige Brandschutz-Isoliergläser sind beispielsweise aus der P 3125597 bekannt
und werden zunehmend eingesetzt. Eine Verglasung (Brandschutz-Bauelement) mit dieser
Brandschutz-Isolierglasscheibe muß, in einem speziell hierauf abgestimmten Rahmen,
mit zugehörigen Dichtungsprofilen gehaltert und in eine Wand eingebaut, einer definierten
Normbrandbelastung (nach einer international festgelegten Einheitstemperatur-Kurve)
widerstehen, ohne daß in der Verglasung eine öffnung entsteht, durch die Rauch, Brandgase
oder die Flammen hindurchtreten können. Die entsprechenden Prüfbedingungen sind in
der Norm DIN 4102/Teil 5 genau spezifiziert.
[0003] Es ist bekannt, daß im Brandfalle die Scheiben aus gewöhnlichem Glas bereits nach
relativ kurzer Brandbelastung, auch im Randbereich, weich werden. Es hat sich nun
gezeigt, daß hierdurch der Preßverbund zwischen Glasscheibe und Rahmen verloren geht.
Dies bedeutet, daß der ganze Isolierglas-Verbundkörper und insbesondere die BSG-Scheibe
sich vom Rahmen löst und somit eine Öffnung freigibt. Da jedoch die wichtigste Aufgabe
der BSG-Scheibe darin besteht, den Raumabschluß für möglichst lange Zeit zu gewährleisten,
ist das Ziel.der vorliegenden Erfindung ein Brandschutz-Isolierglas, bei welchem sichergestellt
ist, daß auch dann, wenn die Nicht-BSG-Scheibe unter der Hitzeeinwirkung erweicht,
die BSG-Scheibe im Rahmen gehaltert bleibt.
[0004] Dieses Ziel wird mit einem Brandschutz-Isolierglas gemäß den Patentansprüchen erreicht.
[0005] In der Zeichnung ist ein Brandschutz-Isolierglas gemäß der Erfindung dargestellt.
Figur 1 zeigt im seitlichen Schnitt ein herkömmliches Brandschutz-Isolierglas.
Figur 2 zeigte ebenfalls im seitlichen Schnitt, eine Verglasung gemäß der Erfindung.
[0006] Die Figuren 3, 4 oder 5 zeigen in Draufsicht drei Ausführungsformen erfindungsgemäßer
Verglasungen, wobei die BSG-Scheibe die Nicht-BSG-Scheibe an einer Seite überragt
(Figur 3), an drei Seiten überragt (Figur 4) oder an vier Seiten überragt (Figur 5).
Letztere Ausführungsform ist vorzugsweise geeignet für Horizontal- oder Schrägverglasungen.
[0007] Die BSG-Scheibe 1 ist von der Nicht-BSG-Scheibe 2 durch Abstandshalter 3 getrennt.
Die Pfeile bzw. Kreuze zeigen, an welcher Stelle das erfindungsgemäße BSG-Isolierglas
durch eine geeignete, an sich bekannte Weise durch Anpreß-Konstruktionen im Rahmen
gehaltert wird (Figuren 2 bis 5) im Vergleich zu der Halterung bei herkömmlichem Brandschutz-Isolierglas
(Fig. 1).
[0008] Selbstverständlich können gemäß den Patentansprüchen auch andere Ausführungen zur
Anwendung in Brandschutzverglasungen kommen.
1. Brandschutz-Isolierglas (BSG-Isolierglas), bestehend aus mindestens einer Brandschutz-Glasscheibe
(BSG-Scheibe) und mindestens einer Scheibe aus gewöhnlichem Glas, die über Abstandhalter
mit der BSG-Scheibe dichtend verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die BSG-Scheibe
die Scheibe(n) aus gewöhnlichem Glas an mindestens einer Seite um soviel überragt,
daß gegebenenfalls die BSG-Scheibe an dieser überstehenden Seite in geeigneter Weise
separat im Verglasungsrahmen gehalten werden kann.
2. Isolierglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die BSG-Scheibe(n) die
Scheibe(n) aus gewöhnlichem Glas an drei Seiten, vorzugsweise der oberen und den beiden
Längsseiten, überragt.
3. Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe(n) aus gewöhnlichem Glas eine geringere Temperaturunterschiedsfestigkeit aufweist
(aufweisen) als die BSG-Scheibe derart, daß im Brandfalle stets diese Scheibe(n) aus
gewöhnlichem Glas eher zerspringt (zerspringen) als die BSG-Scheibe.
4. Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die BSG-Scheibe
vorgespannt ist.
5. Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auch
die Scheibe(n) aus gewöhnlichem Glas vorgespannt ist (sind).
6. Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe(n)
aus gewöhnlichem Glas Sollbruchstellen zur definierten Zerstörung im Brandfalle aufweist
(aufweisen).
7. Isolierglas nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die BSG-Scheibe die Scheibe(n) aus gewöhnlichem Glas an allen vier Seiten überragt.
