[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur verschlüsselten Nachrichtenübertragung
in übertragungssystemen mit fest stationierten und/oder mobilen Teilnehmergeräten
(Endgeräten), beispielsweise in Telefon-, Autotelefon- oder Funknetzen.
[0002] Mit der zunehmenden Ausbreitung von Mobilfunkanlagen stellt die Verschlüsselung der
Nachrichtenübertragung auf dem Funkwege mit zunehmendem Maße ein besonderes Problem
dar. Die verschiedenen, si.ch hierfür anbietenden Möglichkeiten, beispielsweise kryptologische
Verfahren oder Verschleierung der Funkwege, sind von der technischen Realisierung
meist recht aufwendig.
[0003] Eine Realisierung mit Hilfe der n-Band-Vertauschung auf statischem Wege durch einen
einheitlichen Schlüssel für das gesamte Funksystem oder mit verschiedenen Verschieierungsschlüsseln,
deren Anzahl aufgrund von Pre-Emphase und De-Emphase sowie der erforderlichen Verschleierungsmöglichkeit
auf wenige Konstellationen begrenzt ist, bietet neben den Vorteilen geringer Komplexität
und Optimierung der übertragungsqualität bzw. Verschleierung der einzelnen Verbindungen
mit unterschiedlichen Verschleierungsmodi den Nachteil,daß sich mit Hilfe eines normalen
Funk-Sende/Empfangsgerätes die Funkwege durch Einstellung auf die verschiedenen Verschleierungsmodi
abhören lassen.
[0004] Bei Anwendung einer.dynamischen Methode durch zeitlichen Wechsel der einzelnen Verschleierungsmodi
und damit Erhöhung des Verschleierungsgrades wird zwar die Verschleierungssicherheit
beträchtlich erhöht, es besteht jedoch die Möglichkeit, mit einem normalen Funk-Sende-Empfänger
durch entsprechende zeitliche Erfassung des Verschleierungsgrades die Funkwege zu
entschleiern.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verschlüsselungssystem zu schaffen,
das vielseitig in Netzen der Nachrichtenübertragung einsetzbar und relativ schwer
automatisch abhörbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in der Weise gelöst, daß im Endgerät der einen
übertragungsseite ein-Code-Geber und im Endgerät der anderen, als Zentralstation ausgebildeten,
lediglich amtsseitig zugänglichen übertragungsseite ein Code-Auswerter angeordnet
ist und daß in einem ersten Verfahrensschritt von der den Code-Geber enthaltenden
Obertragungsseite der eingestellte Code an.die andere Obertragungsseite übertragen,
in dieser ausgewertet und deren Empfänger entsprechend dem Code eingestellt wird und
daß danach in einem zweiten Verfahrensschritt im den Code-Geber enthaltenden Endgerät
der Obertragungsweg zur Übertragung des verschlüsselten Nutzsignals durchgeschaltet
wird.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
insbesondere für ein mobiles Funksystem, bei dem der Code-Geber in der mobilen Station
und der Code-Auswerter in den stationären Einrichtungen angeordnet ist, sind in den
Unteransprüchen angegeben.
[0008] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0009] In der Figur ist ein Verschlüsselungssystem für eine Mobil-Telefonanlage im Blockschaltbild
dargestellt. Hierbei sind ein Mobilgerät und ein Feststationsteil (Funkkonzentrator)
vorgesehen, die über ein Funkfeld FF miteinander in Funkverbindung stehen. Das Mobilgerät
enthält einen Handset 1, einen mit diesem verbundenen NF-Verstärker und Voice-Scrambler,
die im Kästchen 2 angeordnet sind, sowie einen diesem nachgeschalteten Funkteil 3,
der ausgangsseitig mit einer Antenne A1 verbunden ist. NF-Verstärker und Voice-Scrambler
2 sind über eine Empfangsleitung und eine Sendeleitung für die Niederfrequenz miteinander
verbunden. In der Sendeleitung ist ein Umschalter S eingefügt, der von einem Code-Geber
4 angesteuert wird. Der Code-Geber 4 ist ferner mit dem NF-Verstärker und Voice-Scrambler
2 verbunden und bewirkt in dieser die Code-Einstellung sowie mit einer Signalisierungseinheit
5, die ausgangsseitig an den einen Umschaltkontakt des Umschalters S angeschlossen
und über diesen Umschalter S an den Sendeweg des Mobilgeräts anschaltbar ist. Der
Feststationsteil enthält einen mit einer Antenne A2 verbundenen Funkteil 6, der mit
einem Voice-Scrambler und einer NF-Anpassung, welche in dem Kästchen 7 angeordnet
sind, verbunden ist. Voice-Scrambler und NF-Anpassung sind ausgangsseitig zur Übertragung
der Niederfrequenz NF zu einer in der Figur nicht dargestellten Oberleiteinrichtung
OLE geführt, die eine Verbindungseinrichtung zwischen dem Feststationsteil (Funkkonzentrator)
und dem Fernsprechnetz mit den Vermittlungsämtern bildet. Funkteil 6 und Voice-Scrambler
und NF-Anpassung 7 sind über eine Empfangsleitung und eine Sendeleitung für die Niederfrequenz
miteinander verbunden, wobei von der Empfangsleitung eine Verbindung zu einem Code-Auswerter
und einer Synchronisiereinrichtung, die in dem Kästchen 8 enthalten sind, geführt
ist. Dieses ist ausgangsseitig zur Codeeinstellung mit dem Voice-Scrambler und der
NF-Anpassung 7 verbunden.. Die Funkteile 3 und 6 in den beiden Endgeräten können aus
handelsüblichen Sende/Empfangsgeräten bestehen, die in der dargestellten Weise mit
den jeweiligen Verschleierungseinrichtungen zusammengeschaltet werden.
[0010] Bei dem vorliegenden Verschlüsselungssystem unterscheidet man in der Verschleierungsschaltung
zwischen einer solchen für die beweglichen Stationen und einer solchen, die ausschließlich
für die Funkkonzentratoren, also den Feststationsteil, vorgesehen ist. Es wird hierbei
ein dynamischer Verschleierungsmodus unter Benutzung der 4-Band-Vertauschung angewendet,
der z.B. mit Hilfe eines Zufall-Generators von dem beweglichen Teilnehmer mit dem
Geber zu der Verschleierungseinrichtung des Funkkonzentrators mit dem Empfänger übertragen
wird. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, diesen Empfänger in der Oberleiteinrichtung
und/oder in den Vermittlungsstellen oder auch beim B-Teilnehmer zu installieren.
[0011] Die Verschlüsselung des Funkweges erfolgt in'der Weise, daß zunächst von der Signalisierungseinheit
5 aus über den vom Code-Geber 4 angesteuerten Umschalter S der Feststationsteil auf
das Mobilgerät synchronisiert wird. Vom Code-Geber wird dann der dynamische Verschleierungsmodus
vom Mobilgerät zum Feststationsteil übertragen, und über dessen Code-Auswerter und
Synchronisiereinrichtung 8 erfolgt die Codeeinstellung im Voice-Scrambler und der
NF-Anpassung 7, so daß das übertragene, verschleierte Signal im Empfänger des Feststationsteils
richtig erkannt'wird.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem Prinzip, daß Endgeräte nur einen Obertragungscode
erzeugen, jedoch nicht auswerten können. Die Auswerter wiederum sind nicht in der
Lage, den Code zu erzeugen und sie sind außerdem nur in begrenzten Stückzahlen vorhanden.
Es ist nämlich hierbei eine streng hierarchische Struktur vorgesehen. D.h. in den
betreffenden Netzen sind immer mehrere Endgeräte mit einer Zentrale verbunden, die
nur von autorisiertem Personal betreten und gewartet wird. Der vom Endgerät, hier
also dem Mobilgerät, zu einem Zentralschlüsselgerät übertragene Schlüssel bildet lediglich
einen Zeiger in einer Codetabelle. Hierdurch kann in gleich aufgebauten Systemen durch
Veränderung der Codetabelle eine Abhörsicherheit erreicht werden.
[0013] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß neben einer hohen
Zahl an Verschleierungsmodi durch
*) auf der Feststationsseite
[0014] den Einsatz eines normalen, zu diesem entsprechenden Mobilfunksystem gehörenden Funk-Sende-Empfängers
die Funkwege nicht abgehört werden können, da dieser Funk-Sende-Empfänger nur mit
einem Geber und nicht mit einem Empfänger ausgestattet ist, der Verschleierungs-Empfänger
durch entsprechende Lieferbeschränkung für den öffentlichen Verkehr nicht freigegeben
werden kann und dieses System, obwohl die Funkteilnehmergeräte auf dem freien Markt
unbeschränkt verkauft werden können, ein hohes Maß an Verschleierungssicherheit enthält.
1. Verfahren zur verschlüsselten Nachrichtenübertragung in übertragungssystemen mit
fest stationierten und/oder mobilen Teilnehmergeräten (Endgeräten), beispielsweise
in Telefon-, Autotelefon- oder Funknetzen,
dadurch gekennzeichnet ,
daß im Endgerät der einen Übertragungsseite ein Code-Geber und im Endgerät der anderen,
als Zentralstation ausgebildeten, lediglich amtsseitig zugänglichen Obertragungsseite
ein Code-Auswerter angeordnet ist und daß in einem ersten Verfahrensschritt von der
den Code-Geber enthaltenden Obertragungsseite der. eingestellte Code an die andere
Obertragungsseite übertragen, in dieser ausgewertet und der Empfänger entsprechend
dem Code eingestellt wird und daß danach in einem zweiten Verfahrensschritt im den
Code-Geber enthaltenden Endgerät der übertragungsweg zur Übertragung des verschlüsselten
Nutzsignals auf den Sendeteil durchgeschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Code-Auswahl mittels eines Zufalls-Generators erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder-2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß vom Code-Geber Synchronisierimpulse auf die Übertragungsleitung zur empfangenden
Endstelle gegeben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem mobilen Funksystem der Code-Geber für den Verschleierungsmodus in der
mobilen Station und der Code-Auswerter in den stationären, als Zentralstation ausgebildeten,
lediglich amtsseitig zugänglichen Einrichtungen angeordnet ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Code-Auswerter in einem die Gegenstation für den Funkverkehr mit der mobilen
Station bildenden Funkkonzentrator, in einer dieser nachgeschalteten überleiteinrichtung
als Verbindungsteil mit dem Fernsprechnetz oder in einem Vermittlungsamt angeordnet
ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine hierarchische Struktur derart, daß in den Netzen jeweils mehrere Endgeräte mit
einer Zentrale verbunden sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Codesignalisierung vom Endgerät zum Zentralgerät in einem nicht systemkompatiblen
Ablauf erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet , daß der Code-Auswerter beim B-Teilnehmer angeordnet ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
der übertragene Code einen Zeiger in einer Codetabelle bildet.