[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Montageabstützung zum Einsetzen der unteren Kalotte
eines metallischen Kugelbehälters in ein Betonbett, zwischen dem und der Kalotte ein
abnehmbarer Stützring für die Sohlkappe und abnehmbare Stützen für die an die Sohlkappe
bzw. an die bereits mit der Sohlkappe verbundenen Ringzonen der Kalotte angesetzten
Ringzonenabschnitte vorgesehen sind.
[0002] Kugelförmige Druckbehälter, wie sie beispielsweise im Reaktorbau Verwendung finden,
sind üblicherweise in einem Betonbett gelagert, über das die auftretenden Lasten abgetragen
werden. Zum Einsetzen in das vorbereitete Betonbett wird zunächst die untere Kalotte
des Kugelbehälters auf einem Montagegerüst auf dem Betonbett zonenweise aufgebaut,
wonach in das Betonbett Wasser eingelassen wird, so daß die aufschwimmende Kalotte
nach der Entfernung des Montagegerüstes durch ein Auslassen des Wassers auf im Betonbett
vorgesehene Abstandhalter abgesenkt werden kann. Der verbleibende Zwischenraum zwischen
der Kalotte und dem Betonbett wird dann mit Beton ausgegossen, um ein sattes Aufliegen
der Kalotte auf dem Betonbett sicherzustellen.
[0003] Das Montagerüst besteht im allgemeinen aus je einem Stützring für die einzelnen,
sich durch den Aufbau der Kalotte aus einzelnen Blechen ergebenden Ringzonen, wobei
zunächst die Sohlkappe auf einem Stützring aufgesetzt wird, während die Bleche der
anschließenden Ringzonen entsprechend dem Montagefortschritt an den nacheinander aufgebauten
und durch fachwerkartige Aussteifungen zu geschlossenen Ringen verbundenen Stützen
abgestützt werden. Nachteilig bei diesen bekannten Montagegerüsten ist zunächst, daß
durch die fachwerkartigen Aussteifungen ein vergleichsweise großer Materialeinsatz
erforderlich ist, der naturgemäß den einzurechnenden Arbeitszeitaufwand für den Gerüstaufbau
maßgeblich beeinflußt. Außerdem wird das Ein- und Ausbringen von Gerätschaften oder
das Entfernen der inneren Stützringe vor dem Aufschwimmvorgang durch die zu Ringen
verbundenen Stützen erheblich erschwert. Darüber hinaus ist wegen der Abstützung mit
zusätzlichen Zwangskräften zufolge von Wärmedehnungen und einseitigen Belastungen,
beispielsweise beim Ausbau der inneren Stützringe, zu rechnen. Schließlich werden
die Bleche der Ringzonen nicht satt auf den Stützringen aufliegen, weil stets ein
bestimmter Toleranzbereich vorhanden ist.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine
Montageabstützung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß nicht nur der
Arbeitszeitaufwand für den Gerüstauf- und -abbau auf Grund vergleichsweise einfacher,
wenig Materialeinsatz erforderlicher Stützen wesentlich verkürzt, sondern auch das
Auftreten zusätzlicher Zwangskräfte vermieden werden kann.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Stützen aus einzelnen,
über den Umfang verteilten, bezüglich des Mittelpunktes des Kugelbehälters radial
ausgerichteten Pendelstützen bestehen und daß für die oberste Ringzone der Kalotte
wenigstens drei zusätzliche, gleichmäßig über den Umfang verteilte Stützen vorgesehen
sind, die ausschließlich in Richtung der jeweiligen Vertikalebene durch den Mittelpunkt
des Kugelbehälters verschwenkbar an der obersten Ringzone und am Betonbett abgestützt
sind.
[0006] Durch die Verwendung von radialen Pendelstützen können alle auftretenden Kräfte,
deren Wirkungslinien durch den Kugelmittelpunkt gehen, über die Montageabstützung
auf das Betonbett abgetragen werden, ohne Verschiebungen der Kalotte auf Grund des
Montagevorganges oder von Temperaturschwankungen zu behindern, so daß daraus resultierende
Zwangskräfte vermieden werden. Es müssen daher lediglich Momentbelastungen um den
Kugelmittelpunkt aufgenommen werden, wie sie beispielsweise durch unsymmetrische Belastungen
beim abschnittsweisen Aufbau der einzelnen Ringzonen auftreten. Diese Drehmomentbelastung
kann ohne weiteres vom Stützring für die Sohlkappe der Kalotte übernommen werden,
wenn dieser Stützring verschiebefest mit der Sohlkappe verbunden ist, was beispielsweise
durch Seile oder Zugstangen erfolgen kann.
[0007] Das Vorsehen von einzelnen Pendelstützen bietet darüber hinaus den Vorteil eines
geringen Materialeinsatzes und einer guten Zugänglichkeit, weil die Stützringe bildenden
Ausfachungen entfallen.
[0008] Die zusätzlichen, gleichmäßig über den Umfang verteilten Stützen im Bereich der obersten
Ringzone der Kalotte stellen das Abtragen der auftretenden Drehmomentbelastungen beim
Ausbau des Stützringes für die Sohlkappe der Kalotte sicher, weil diese Stützen ausschließlich
in Richtung der jeweiligen Vertikalebene durch den Mittelpunkt des 4ugelbehälters
verschwenkbar abgestützt sind. Die lediglich auf den Pendelstützen aufruhende Kalotte
könnte sich ja um eine vertikale Achse durch den Kugelmittelpunkt verdrehen, wenn
diese zusätzlichen Stützen nicht vorgesehen wären. Da die auftretenden Drehmomente
um eine solche Vertikalachse vergleichsweise gering sind, reichen im allgemeinen drei
oder vier dieser zusätzlichen, nur in Richtung der jeweiligen Vertikalebene durch
den Mittelpunkt des Kugelbehälters verschwenkbaren Stützen zum Abtragen dieser Belastungen
aus.
[0009] Damit Drehmomente um eine vertikale Achse durch den Mittelpunkt des Kugelbehälters
mit einfachen konstruktiven Mitteln abgefangen werden können, können die ausschließlich
in Richtung der zugehörigen Vertikalebene durch den Mittelpunkt des Kugelbehälters
verschwenkbaren Stützen jeweils aus zwei Stützarmen bestehen, die mit gegenseitigem
Abstand in Richtung ihrer Schwenkachsen angeordnet und verwindungssteif miteinander
verbunden sind. Die verwindungssteif miteinander verbundenen Stützarme bilden auf
Grund ihres gegenseitigen Abstandes in Richtung ihrer Schwenkachsen eine wirksame
Abstützung der Kalotte gegenüber einer Drehbewegung um die Vertikalachse durch den
Mittelpunkt des Kugelbehälters, ohne Wärmedehnungen od. dgl. zu verhindern, weil ja
diese Stützen bezüglich einer horizontalen Tangente an die Kugelkalotte schwenkbar
sind. Durch den Abstand wirde außerdem die mögliche Schwenkachse vorgegeben.
[0010] Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn die beiden Stützarme
zumindest im wesentlichen parallel verlaufen und durch Diagonalstreben miteinander
verbunden sind.
[0011] Wesentlich für die Funktion dieser zusätzlichen Stützen ist eine entsprechende Abstützung
gegenüber der Kalotte einerseits und dem Betonbett anderseits. Tragen die beiden Stützarme
an ihren Enden verschwenkbare Stützplatten zur Abstützung am Betonbett bzw. an der
Kalotte des Kugelbehälters, so kann für eine gute Krafteinleitung gesorgt werden,
ohne die Verschwenkbarkeit zu beeinträchtigen. Die Stützplatten müssen allerdings
zu diesem Zweck verschiebefest mit der Kalotte verbunden sein. Diese Forderung kann
mit einfachen Mitteln dadurch erfüllt werden, daß die Stützplatten zwischen kalottenfesten
Anschlägen verschiebefest gehalten sind.
[0012] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Montageabstützung zum Einsetzen der unteren Kalotten
eines metallischen Kugelbehälters in ein Betonbett in einem schematischen Vertikalschnitt
durch die Kalotte,
Fig. 2 eine der im Bereich der obersten Ringzone der Kalotte vorgesehenen, zusätzlichen
Stützen zur Drehmomentaufnahme in einer Vorderansicht in einem größeren Maßstab,
Fig. 3 die Stütze nach Fig. 2 in einer Seitenansicht und die
Fig. 4 bis 7 die Montage einer Kugelkalotte mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Montagegerüstes
schematisch in verschiedenen Montageabschnitten.
[0013] Wie Fig. 1 erkennen läßt, ist die in ein Betonbett 1 einzusetzende, untere Kalotte
2 eines Kugelbehälters aus einer Sohlkappe 3 und daran angesetzten Stützringen 4,
5 und 6 zusammengesetzt. Diese Kalotte 2 ruht auf einer Montageabstützung, die einen
Stützring 7 für die Sohlkappe 3 und eine Mehrzahl von über den Umfang verteilten Pendelstützen
8 für die an die Sohlkappe 3 angesetzten Ringzonen 4, 5 und 6 aufweist. Zusätzlich
zu den Pendelstützen 8 sind im Bereich der obersten Ringzone 6 der Kalotte 2 wenigstens
drei gleichmäßig über den Umfang dieser Ring 6 verteilte, zusätzliche Stützen 9 vorgesehen,
die ausschließlich in Richtung einer Vertikalebene durch den Mittelpunkt des Kugelbehälters
verschwenkbar am Betonbett 2 und an der Kugelkalotte 2 abgestützt sind. Zu diesem
Zweck bestehen diese zusätzlichen Stützen 9 aus zwei Stützarmen 10, die mit Abstand
senkrecht zu der Vertikalebene durch den Kugelmittelpunkt angeordnet und durch Diagonalstreben
11 verwindungssteif miteinander verbunden sind. Diese beiden Stützarme 10 tragen an
ihren Enden verschwenkbare Stützplatten 12 und 13, über die die Stützen 9 am Betonbett
1 bzw. an der Kalotte 2 abgestützt sind. Die Stützplatten 12 und 13 sind mit jeweils
paarweise angeordneten Laschen 14 versehen, zwischen denen die Stützarme 10 durch
Schraubbolzen od.dgl. gehalten sind, die mit entsprechendem Spiel durch Durchtrittsöffnungen
15 in den Laschen 14 ragen. Da die Stützarme 10 konvexe Stirnflächen 16 aufweisen
(Fig. 3) und sich über diese Stirnflächen 16 an den Stützplatten 12 und 13 abstützen,
ist die Verschwenkbarkeit der Stützen 9 im Ausmaß des Spiels der Schraubbolzen in
der einen Richtung sichergestellt, ohne die Schraubbolzen mit den Stützkräften zu
belasten.
[0014] Damit die zusätzlichen Stützen 9 ihre Aufgabe erfüllen können, nämlich auftretende
Drehmomente um die vertikale Achse der Kalotte 2 abzufangen, muß für eine verschiebefeste
Verbindung zwischen den Stützplatten 13 und der Kalotte 2 gesorgt werden. Sind gemäß
der Fig. 2 an der Ringzone 6 der Kalotte 2 Anschläge 17 für die Stützplatten 13 angebracht,
so kann die erforderliche Verbindung zwischen den Stützen 9 und der Kalotte 2 einfach
hergestellt werden.
[0015] Wie den Fig. 4 bis 7 entnommen werden kann, wird in das vorbereitete Betonbett 1
zunächst der Stützring 7 für die Sohlkappe 3 der Kalotte 2 eingebracht. Dieser Stützring
7 kann mit Hilfe einer hydraulischen Hubeinrichtung 18 der Höhe nach verstellt werden,
was nicht nur ein genaues Justieren der Sohlkappe 3 erlaubt, sondern auch einen raschen
Ausbau des Stützringes 7. Die auf dem Stützring 7 aufruhende Sohlkappe 3 muß vor dem
abschnittsweisen Ansetzen der folgenden Ringzone 4 mit dem Stützring 7 verschiebefest
verbunden werden, damit auftretende Drehmomente um den Mittelpunkt des Kugelbehälters
über den Stützring 7 aufgenommen werden können. Alle resultierenden Kräfte, deren
Wirkungslinien durch den Kugelmittelpunkt gehen, wie dies beispielsweise für die Gewichtsbelastung
gilt, können durch die radial ausgerichteten Pendelstützen abgetragen werden.
[0016] Die verschiebefeste Verbindung wird im Ausführungsbeispiel durch Seile 19 erreicht,
die zwischen der unteren Sohlkappe 3 und dem Stützring 7 bzw. der Hubeinrichtung 18
gespannt werden. An die in dieser Weise abgestützte Sohlkappe 3 wird gemäß Fig. 5
die Ringzone 4 abschnittsweise angeschweißt und durch radiale Pendelstützen 8 abgestützt,
die sehr unterschiedlich ausgebildet sein können, da es lediglich darauf ankommt,
eine Drehmomentübertragung zu vermeiden. Auf diese Ringzone 4 wird dann die anschließende
Ringzone 5 aufgebaut, wobei wiederum Pendelstützen 8 für die Montageabstützung der
Ringzone dienen. Die durch einseitiges Ansetzen der Ringzonenabschnitte auftretende
Drehmomentbelastung kann über den Stützring 7 auf das Betonbett 1 ohne weiteres abgetragen
werden. Nachdem die Kalotte 2 zonenweise unter jeweiliger Abstützung der neu angesetzten
Ringzone mit Hilfe von Pendelstützen aufgebaut wurde, muß die oberste Ringzone 6 zusätzlich
mit drehmomentaufnehmenden Stützen 9 gesichert werden, um beim Ausbau des Stützringes
7 eine Verdrehung der Kalotte 2 um ihre vertikale Achse zu verhindern. Die Pendelstützen
8 können ja nur radiale Kräfte, wie sie durch das Eigengewicht oder durch Windbelastungen
auftreten, abtragen, was den Vorteil hat, daß keine zusätzlichen Zwangskräfte auftreten
können.
[0017] Nach der Fertigstellung der Kalotte 2 muß sie noch an vertikale Führungsböcke 20
angeschlossen werden, um die Kalotte 2 auch nach dem Abbau der Stützen 9 während des
Absenkens in das Betonbett 1 sicher abzustützen. Zum Absenken der Kalotte sind zunächst
die Pendelstützen 8 im Bereich der Ringzone 4, aoferne diese Pendelstützen nicht bereits
nach dem Ansetzen der Ringzone 5 entfernt worden sind, und der Stützring 7 auszubauen,
was einfach durchgeführt werden kann, weil zwischen den Pendelstützen 8 der oberen
Ringzonen 5 und 6 hiefür ausreichend Platz vorhanden ist. Die Pendelstützen 8, die
in ihrer Länge mit Hilfe von Winden verstellt werden können, um eine genaue Justierung
der Ringzonen zu gewährleisten, brauchen zum Ausbau lediglich entsprechend verkürzt
und aus dem Zwischenraum 21 zwischen der Kalotte 2 und dem Betonbett 1 entfernt zu
werden. Nach dem Entfernen der Abstützung im Bereich der Aufschwimmzone kann in den
Zwischenraum 21 Wasser gepumpt werden, das die Kalotte 2 zum Abbau der verbliebenen
Stützen 8 und 9 trägt. Nach dem Ausbau dieser Stützen kann das in den Zwischenraum
21 gepumpte Wasser über die Leitung 22 abgelassen werden, wobei sich die Kalotte 2
in das Betonbett 1 absenkt. Die Lage der Kalotte 2 wird während des Absenkvorganges
durch die Führungsböcke 20 bestimmt, die die Aufgabe der Stützen 9 bezüglich des Auffangens
einer Drehmomentbelastung übernehmen. Die Kalotte 2 wird solange abgesenkt, bis sie
auf Abstandhalter 23 zu liegen kommt, die einen Ausgußspalt für eine Betonschicht
bestimmen, um ein satte Aufliegen der Kalotte 2 sicherzustellen.
1. Montageabstützung zum Einsetzen der unteren Kalotte (2) eines metallischen Kugelbehälters
in ein Betonbett (1), zwischen dem und der Kalotte (2) ein abnehmbarer Stützring (7)
für die Sohlkappe (3) und abnehmbare Stützen für die an die Sohlkappe (3) bzw. an
die bereits mit der Sohlkappe (3) verbundenen Ringzonen (4, 5, 6) der Kalotte (2)
angesetzten Ringzonenabschnitte vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen
aus einzelnen, über den Umfang verteilten, bezüglich des Mittelpunktes des Kugelbehälters
radial ausgerichteten Pendelstützen (8) bestehen und daß für die oberste Ringzone
(6) der Kalotte (2) wenigstens drei zusätzliche, gleichmäßig über den Umfang verteilte
Stützen (9) vorgesehen sind, die ausschließlich in Richtung der jeweiligen Vertikalebene
durch den Mittelpunkt des Kugelbehälters verschwenkbar an der obersten Ringzone (6)
und am Betonbett (1) abgestützt sind.
2. Montageabstützung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ausschließlich
in Richtung der zugehörigen Vertikalebene durch den Mittelpunkt des Kugelbehälters
verschwenkbaren Stützen (9) jeweils aus zwei Stützarmen (10) bestehen, die mit gegenseitigem
Abstand in Richtung ihrer Schwenkachsen angeordnet und verwindungssteif miteinander
verbunden sind.
3. Montageabstützung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stützarme
(10) zumindest im wesentlichen parallel verlaufen und durch Diagonalstreben (11) miteinander
verbunden sind.
4. Montageabstützung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Stützarme (10) an ihren Enden verschwenkbare Stützplatten (12, 13) zur Abstützung
am Betonbett (1) bzw. an der Kalotte (2) des Kugelbehälters tragen.
5. Montageabstützung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützplatten
(13) zwischen kalottenfesten Anschlägen (17) verschiebefest gehalten sind.