(19)
(11) EP 0 137 095 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.1985  Patentblatt  1985/16

(21) Anmeldenummer: 84103412.7

(22) Anmeldetag:  28.03.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41F 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 18.06.1983 DE 3322020

(71) Anmelder: Krupp MaK Maschinenbau GmbH
D-24159 Kiel (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmitt, Josef, Dipl.-Ing.
    D-2301 Dänischenhagen (DE)

(74) Vertreter: Hansmann, Dierk, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Hansmann-Klickow-Hansmann Jessenstrasse 4
22767 Hamburg
22767 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ausblaseinrichtung für Ausstoss- und Ablaufrohre von U-Booten


    (57) Zur Steuerung eines Ausblasventils einer Ausblaseinrichtung ist zur höhenunabhängigen konstanten Ausstoßgeschwindigkeit ein hydraulisches Steuerventil angeordnet. Hierbei ist ein Kolben in einem Zylinder geführt und die abgeteilten Zylinderräume sind durch Überströmverbindungen miteinander verbunden. Durch Ausgestaltungen der Überströmverbindungen sind in Abhängigkeit des Kolbenhubes unterschiedliche Überströmquerschnitte einstellbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausblaseinrichtung mit einem Ausblasventil für Ausstoß- und Ablaufrohre von U-Booten zum Ausstoßen von Waffen mittels Druckgas, das aus zugeordneten Druckgasbehältern zuführbar und über eine Schaltungsanordnung steuerbar ist, wobei ein Öffnungsquerschnitt hubabhängig zunimmt und die Öffnungsgeschwindigkeit steuerbar ist.

    [0002] Bei Einrichtungen dieser Art, wie sie auch nach der DE-OS 31 22 631 bekannt sind, besteht das Problem, neben der eigentlichen Öffnungsfunktion auch eine Steuerfunktion zu erfüllen, um die auszustoßenden Waffen bei allen Tauchtiefen mit vorgegebenen Geschwindigkeiten auszustoßen. Es ist bereits bekannt, daß das Hauptauslaßventil der Ausblaseinrichtung mit einstellbaren und an die Tauchtiefe anpaßbaren unterschiedlichen Geschwindigkeiten geöffnet wird, beispielsweise bei geringer Tauchtiefe mit einer niedrigen Geschwindigkeit und bei großer Tauchtiefe mit einer hohen Geschwindigkeit. Dementsprechend kann das in der Ausblaseinrichtung gespeicherte Druckgas bei niedrigen Tauchtiefen langsam entweichen, bei großen Tauchtiefen jedoch schnell und so den.durch die Tauchtiefe bedingten Verlust an Verdrängungsvolumen ausgleichen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, in Weiterbildung der bekannten Anordnungen eine einfache Ausbildung zur Steuerung der Öffnungsgeschwindigkeit zu schaffen, die eine hinreichend konstante Ausstoßgeschwindigkeit ermöglicht.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß das Auslaßventil durch ein hydraulisches Steuerventil, bestehend aus einem Kolben und einem Zylinder, über ein Verbindungselement steuerbar ist, indem die vom Kolben abgeteilten Zylinderräume durch Überströmverbindungen miteinander verbunden sind und in Abhängigkeit des Kolbenhubes unterschiedliche Überströmquerschnitte einstellbar sind. Durch das hydraulische Steuerventil ist es damit möglich, die Geschwindigkeit in Abhängigkeit vom Ventilhub zu steuern und einen gewünschten Verlauf der Öffnungsgeschwindigkeit festzulegen.

    [0005] Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet. Selbstverständlich ist es damit auch möglich, daß die Öffnungsgeschwindigkeit des Ausblasventiles in einem Teil des Ventilhubes einen in etwa konstanten niedrigen Wert, über einen anderen Teil des Hubes einen in etwa konstanten höheren Wert und über einen dritten Teil wiederum einen niedrigen Wert aufweist.

    [0006] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:

    Figur 1 einen Seitenschnitt mit Längsbohrungen als Überströmverbindungen,

    Figur 2 einen Seitenschnitt mit Längsnuten als Überströmverbindungen,

    Figur 3 einen Querschnitt gemäß Linie III-III der Figur 2,

    Figur 4 einen Seitenschnitt mit einer Bohrung im Kolben sowie einer zugeordneten Kaliberstange und zusätzliche Längsbohrungen als Überströmverbindungen,




    Ansprüche

    1. Ausblaseinrichtung mit einem Ausblasventil für Ausstoß- und Ablauforhre von U-Booten zum Ausstößen von Waffen mittels Druckgas, das aus zugeordneten Druckgasbehältern zuführbar und über eine Schaltungsanordnung steuerbar ist, wobei ein Öffnungsquerschnitt hubabhängig zunimmt und die Öffnungsgeschwindigkeit steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaßventil (1) durch ein hydraulisches Steuerventil, bestehend aus einem Kolben (8) und einem Zylinder (9), über ein Verbindungselement (7) steuerbar ist, indem die vom Kolben (8) abgeteilten Zylinderräume (18,19) durch Überströmverbindungen (12, 22 bzw. 23,24 bzw. 27,30,31) miteinander verunden sind und in Abhängigkeit des Kolbenhubes unterschiedliche Überströmquerschnitte einstellbar sind.
     
    2. Ausblaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (9) Überströmverbindungen in Form von Längsbohrungen (12,22) aufweist und mindestens eine Längsbohrung (22) in einem Teilhubbereich des Kolbens (8) über zugeordnete Verbindungen (20,21) zusätzlich einschaltbar ist.
     
    3. Ausblaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Zylindermantel Überströmkanäle in Form von Längsnuten (23,24) gebildet sind und die Längsnuten (24) abschnittsweise einen größeren Querschnitt als die Nuten (23) aufweisen.
     
    4. Ausblaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8) eine Bohrung (27) zur Bildung einer Überströmverbindung aufweist, durch die eine Kaliberstange (28) mit abschnittsweise unterschiedlichem Durchmesser (29,30) geführt ist.
     
    5. Ausblaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8) eine Bohrung (27) zur Aufnahme einer Kaliberstange (28) aufweist und Überströmverbindungen großen Querschnitts durch Zusammenwirkung der Bohrung (27) im Kolben (8) und Kaliberstange (28) gebildet sind, während Überströmverbindungen mit kleinem Querschnitt durch Längsbohrungen (31) bzw. Längsnuten im Zylinder (9) gebildet sind.
     
    Figur 5 einen Querschnitt gemäß Linie V-V der Figur 4.
     
    Gemäß Figur 1 ist ein Auslaßventil 1 in einer Preßgasflsche 2 angeordnet und verschließt einen Flascheninnenraum 3 gegenüber einem Ausblasquerschnitt 4 mit Hilfe eines Dichtelementes 5. Beim Öffnen des Auslaßventils 1 wird durch einen kegelförmigen Ansatz 6 der Auslaßquerschnitt in Abhängigkeit vom Öffnungshub allmählich vergrößert. Das Ventil 1 ist über eine Kolbenstange 7 mit einem Hydraulikkolben 8 verbunden, welcher in einem Hydraulikzylinder 9 geführt wird. Der Hydraulikzylinder 9 wird durch ein Bodenstück 10 und einen Deckel 11 verschlossen. Die auf beiden Seiten des Zylinders befindliche Hydraulikflüssigkeit ist durch einen Überströmkanal 12 verbunden, welcher ein Drosselelement 13 enthält. Das Auslaßventil 1 wird im Ruhezustand durch eine Feder 14 in der Schließstellung gehalten und zusätzlich dadurch gesichert, daß in einem Raum 15 hinter dem Ventil Druckgas gespeichert wird, welches über eine kleine Bohrung 16 aus dem Druckgasraum 3 überströmen kann.
     
    Wird ein Öffnungsvorgang eingeleitet, so wird über ein Entlüftungsventil 17 der Raum 15 hinter dem Auslaßventil 1 entlüftet. Das auf der Vorderseite wirkende Druckgas ist somit in der Lage, das Ventil aufzudrücken. Im Hydraulikraum 18 baut sich ein Druck auf, welcher die Hydraulikflüssigkeit über die Drossel 13 und den Kanal 12 in den Hydraulikraum 19 überströmen läßt. Die Öffnungsgeschwindigkeit des Ventils wird dabei durch die Größe des Drosselquerschnittes an der Drossel 13 bestimmt und ist relativ klein.
     
    Kommt der Hydraulikkolben 8 in einen Zwischenbereich von zwei Bohrungen 20,21, welche weiter auseinander liegen als die Abmessungen des Hydraulikkolbens 8, so wird über diese beiden Bohrungen und einen Verbindungskanal 22 ein zusätzlicher Überströmquerschnitt wirksam, der dem Auslaßventil 1 erlaubt, mit einer hohen Geschwindigkeit in eine zweite Position zu laufen, von der ab die Bohrung 20 durch den Kolben wieder abgedeckt ist. Das bedeutet, daß sich der Kolben nach Durchlaufen des Abschnittes höherer Geschwindigkeit in einem dritten Abschnitt mit wiederum niedriger Öffnungsgeschwindigkeit befindet.
     
    Der gleich Effekt wird gemäß Fig. 2 und 3 auch dadurch erreicht, daß der Zylinder 9 mit Längsnuten 23 kleinen Querschnitts versehen sind, welche durch Längsnuten 24 großen Querschnitts im Wechsel ersetzt werden. Dabei muß die Länge 25 der Längsnuten 24 größer sein als die Höhe 26 des Hydraulikkolbens 8.
     
    Gemäß Fig. 4 und 5 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der der Hydraulikkolben 8 eine kalibrierte Bohrung 27 enthält, in welcher eine Kaliberstange 28 gleitet. Diese Stange 28 hat große Durchmesser 29 im Wechsel mit kleineren Durchmessern 30, so daß auch hier der Kolben 8 abwechselnd durch Bereiche kleinen Überströmquerschnittes und großen Überströmquerschnittes läuft.
     
    Schließlich kann auch die Bohrung 27 und das Kaliber 28 in seinen Querschnittsteilen 29 so eng gemacht werden, daß der verbleibende Ringspalt für den Überströmvorgang nicht mehr wirksam wird. In diesem Fall muß ein zusätzlicher Überströmkanal 31 mit einem Drosselelement 32 in dem Zylinder 9 angeordnet werden.
     




    Zeichnung