[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausblaseinrichtung mit einem Ausblasventil für
Ausstoß- und Ablaufrohre von U-Booten zum Ausstoßen von Waffen mittels Druckgas, das
aus zugeordneten Druckgasbehältern zuführbar und über eine Schaltungsanordnung steuerbar
ist, wobei ein Öffnungsquerschnitt hubabhängig zunimmt und die Öffnungsgeschwindigkeit
steuerbar ist.
[0002] Bei Einrichtungen dieser Art, wie sie auch nach der DE-OS 31 22 631 bekannt sind,
besteht das Problem, neben der eigentlichen Öffnungsfunktion auch eine Steuerfunktion
zu erfüllen, um die auszustoßenden Waffen bei allen Tauchtiefen mit vorgegebenen Geschwindigkeiten
auszustoßen. Es ist bereits bekannt, daß das Hauptauslaßventil der Ausblaseinrichtung
mit einstellbaren und an die Tauchtiefe anpaßbaren unterschiedlichen Geschwindigkeiten
geöffnet wird, beispielsweise bei geringer Tauchtiefe mit einer niedrigen Geschwindigkeit
und bei großer Tauchtiefe mit einer hohen Geschwindigkeit. Dementsprechend kann das
in der Ausblaseinrichtung gespeicherte Druckgas bei niedrigen Tauchtiefen langsam
entweichen, bei großen Tauchtiefen jedoch schnell und so den.durch die Tauchtiefe
bedingten Verlust an Verdrängungsvolumen ausgleichen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, in Weiterbildung der bekannten Anordnungen eine einfache
Ausbildung zur Steuerung der Öffnungsgeschwindigkeit zu schaffen, die eine hinreichend
konstante Ausstoßgeschwindigkeit ermöglicht.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß das Auslaßventil durch
ein hydraulisches Steuerventil, bestehend aus einem Kolben und einem Zylinder, über
ein Verbindungselement steuerbar ist, indem die vom Kolben abgeteilten Zylinderräume
durch Überströmverbindungen miteinander verbunden sind und in Abhängigkeit des Kolbenhubes
unterschiedliche Überströmquerschnitte einstellbar sind. Durch das hydraulische Steuerventil
ist es damit möglich, die Geschwindigkeit in Abhängigkeit vom Ventilhub zu steuern
und einen gewünschten Verlauf der Öffnungsgeschwindigkeit festzulegen.
[0005] Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche
gekennzeichnet. Selbstverständlich ist es damit auch möglich, daß die Öffnungsgeschwindigkeit
des Ausblasventiles in einem Teil des Ventilhubes einen in etwa konstanten niedrigen
Wert, über einen anderen Teil des Hubes einen in etwa konstanten höheren Wert und
über einen dritten Teil wiederum einen niedrigen Wert aufweist.
[0006] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Figur 1 einen Seitenschnitt mit Längsbohrungen als Überströmverbindungen,
Figur 2 einen Seitenschnitt mit Längsnuten als Überströmverbindungen,
Figur 3 einen Querschnitt gemäß Linie III-III der Figur 2,
Figur 4 einen Seitenschnitt mit einer Bohrung im Kolben sowie einer zugeordneten Kaliberstange
und zusätzliche Längsbohrungen als Überströmverbindungen,
1. Ausblaseinrichtung mit einem Ausblasventil für Ausstoß- und Ablauforhre von U-Booten
zum Ausstößen von Waffen mittels Druckgas, das aus zugeordneten Druckgasbehältern
zuführbar und über eine Schaltungsanordnung steuerbar ist, wobei ein Öffnungsquerschnitt
hubabhängig zunimmt und die Öffnungsgeschwindigkeit steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Auslaßventil (1) durch ein hydraulisches Steuerventil, bestehend aus einem
Kolben (8) und einem Zylinder (9), über ein Verbindungselement (7) steuerbar ist,
indem die vom Kolben (8) abgeteilten Zylinderräume (18,19) durch Überströmverbindungen
(12, 22 bzw. 23,24 bzw. 27,30,31) miteinander verunden sind und in Abhängigkeit des
Kolbenhubes unterschiedliche Überströmquerschnitte einstellbar sind.
2. Ausblaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (9)
Überströmverbindungen in Form von Längsbohrungen (12,22) aufweist und mindestens eine
Längsbohrung (22) in einem Teilhubbereich des Kolbens (8) über zugeordnete Verbindungen
(20,21) zusätzlich einschaltbar ist.
3. Ausblaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Zylindermantel
Überströmkanäle in Form von Längsnuten (23,24) gebildet sind und die Längsnuten (24)
abschnittsweise einen größeren Querschnitt als die Nuten (23) aufweisen.
4. Ausblaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8)
eine Bohrung (27) zur Bildung einer Überströmverbindung aufweist, durch die eine Kaliberstange
(28) mit abschnittsweise unterschiedlichem Durchmesser (29,30) geführt ist.
5. Ausblaseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8)
eine Bohrung (27) zur Aufnahme einer Kaliberstange (28) aufweist und Überströmverbindungen
großen Querschnitts durch Zusammenwirkung der Bohrung (27) im Kolben (8) und Kaliberstange
(28) gebildet sind, während Überströmverbindungen mit kleinem Querschnitt durch Längsbohrungen
(31) bzw. Längsnuten im Zylinder (9) gebildet sind.
Figur 5 einen Querschnitt gemäß Linie V-V der Figur 4.
Gemäß Figur 1 ist ein Auslaßventil 1 in einer Preßgasflsche 2 angeordnet und verschließt
einen Flascheninnenraum 3 gegenüber einem Ausblasquerschnitt 4 mit Hilfe eines Dichtelementes
5. Beim Öffnen des Auslaßventils 1 wird durch einen kegelförmigen Ansatz 6 der Auslaßquerschnitt
in Abhängigkeit vom Öffnungshub allmählich vergrößert. Das Ventil 1 ist über eine
Kolbenstange 7 mit einem Hydraulikkolben 8 verbunden, welcher in einem Hydraulikzylinder
9 geführt wird. Der Hydraulikzylinder 9 wird durch ein Bodenstück 10 und einen Deckel
11 verschlossen. Die auf beiden Seiten des Zylinders befindliche Hydraulikflüssigkeit
ist durch einen Überströmkanal 12 verbunden, welcher ein Drosselelement 13 enthält.
Das Auslaßventil 1 wird im Ruhezustand durch eine Feder 14 in der Schließstellung
gehalten und zusätzlich dadurch gesichert, daß in einem Raum 15 hinter dem Ventil
Druckgas gespeichert wird, welches über eine kleine Bohrung 16 aus dem Druckgasraum
3 überströmen kann.
Wird ein Öffnungsvorgang eingeleitet, so wird über ein Entlüftungsventil 17 der Raum
15 hinter dem Auslaßventil 1 entlüftet. Das auf der Vorderseite wirkende Druckgas
ist somit in der Lage, das Ventil aufzudrücken. Im Hydraulikraum 18 baut sich ein
Druck auf, welcher die Hydraulikflüssigkeit über die Drossel 13 und den Kanal 12 in
den Hydraulikraum 19 überströmen läßt. Die Öffnungsgeschwindigkeit des Ventils wird
dabei durch die Größe des Drosselquerschnittes an der Drossel 13 bestimmt und ist
relativ klein.
Kommt der Hydraulikkolben 8 in einen Zwischenbereich von zwei Bohrungen 20,21, welche
weiter auseinander liegen als die Abmessungen des Hydraulikkolbens 8, so wird über
diese beiden Bohrungen und einen Verbindungskanal 22 ein zusätzlicher Überströmquerschnitt
wirksam, der dem Auslaßventil 1 erlaubt, mit einer hohen Geschwindigkeit in eine zweite
Position zu laufen, von der ab die Bohrung 20 durch den Kolben wieder abgedeckt ist.
Das bedeutet, daß sich der Kolben nach Durchlaufen des Abschnittes höherer Geschwindigkeit
in einem dritten Abschnitt mit wiederum niedriger Öffnungsgeschwindigkeit befindet.
Der gleich Effekt wird gemäß Fig. 2 und 3 auch dadurch erreicht, daß der Zylinder
9 mit Längsnuten 23 kleinen Querschnitts versehen sind, welche durch Längsnuten 24
großen Querschnitts im Wechsel ersetzt werden. Dabei muß die Länge 25 der Längsnuten
24 größer sein als die Höhe 26 des Hydraulikkolbens 8.
Gemäß Fig. 4 und 5 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der der Hydraulikkolben
8 eine kalibrierte Bohrung 27 enthält, in welcher eine Kaliberstange 28 gleitet. Diese
Stange 28 hat große Durchmesser 29 im Wechsel mit kleineren Durchmessern 30, so daß
auch hier der Kolben 8 abwechselnd durch Bereiche kleinen Überströmquerschnittes und
großen Überströmquerschnittes läuft.
Schließlich kann auch die Bohrung 27 und das Kaliber 28 in seinen Querschnittsteilen
29 so eng gemacht werden, daß der verbleibende Ringspalt für den Überströmvorgang
nicht mehr wirksam wird. In diesem Fall muß ein zusätzlicher Überströmkanal 31 mit
einem Drosselelement 32 in dem Zylinder 9 angeordnet werden.