[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schalungslement für die Mantelbetonbauweise,
mit zwei zueinander parallelen, vertikalen, gleiche Höhe sowie Länge aufweisenden
Hartschaumplatten, die dadurch vertikale, metallische Querstege mit zumindest teilweise
geringerer Höhe als die Platten starr miteinander verbunden sind.
[0002] Solche übereinandergestellten Schalungselemente bilden eine sogenannte "verlorene
Schalung" für eine Mauer, die durch Ausbetonieren der Schalung entsteht. Die "verlorene
Schalung" bildet sodann eine beidseitige Isolationsschicht an der Mauer.
[0003] Ein gattungsgemässes Schalungselement, welches allerdings keine metallischen Querstege
aufweist, ist aus der CH-PS 616 981 bekannt. Die aus Hartschaum bestehenden Seitenplatten
sind an ihren Lagerflächen, d.h. an ihren Oberkanten bzw. Unterkanten, mit einer Feder-Nut-Ausbildung
versehen, welche ein Aufeinandersetzen gleichartiger Elemente erlaubt und dabei gewährleistet,
dass die einzelnen Elemente gegeneinander fixiert sind. Allerdings bedingt das Schalungselement
nach der genannten CH-PS eine komplizierte Formgebung, wobei nicht ausgeschlossen
werden kann, dass beim Einbringen des im wesentlichen flüssigen Betons darin vorhandene
Zementmilch austritt, da die gewählte Ausbildung der Feder-Nut-Anordnung keine sichere
Abdichtung gewährleisten kann. Ferner ist festzustellen, dass eine Teilung dieses
Schalungselementes kaum, geschweige denn in einem feinen Raster möglich ist; diese
Anforderung ist aber insbesondere dann zu erfüllen, wenn innerhalb vergleichsweise
geringer Masstoleranzen Mauerecken auszubilden sind.
[0004] Die CH-PS 519 066 offenbart ein gattungsgemässes Schalungselement, welches zwar metallische
Querstege zur gegenseitigen Verbindung der im Abstand zueinander angeordneten Hartschaumplatten
aufweist, bei welcher Konstruktion jedoch das Problem der Abdichtung des Innenraumes
einer durch eine Mehrzahl von solchen Schalungssteinen gebildeten Schalung ebensowenig
gelöst ist, wie dasjenige der Teilbarkeit innerhalb eines vergleichsweise kleinen
Rastermasses.
[0005] Dazu kommt, dass bei dem Schalungsstein gemäss CH-PS 519 066 die aus vollem Material
bestehenden Stege in starken inneren Vorsprüngen der (somit unebenen) Schaumstoff-Platten
eingeschäumt sind. Die Schaumstoff-Vorsprünge bilden Schwächungsstellen im Beton,
die sich feuertechnisch, akustisch und hinsichtlich der Befestigung von Gegenständen
an der Mauer, aber auch statisch ungünstig auswirken.
[0006] Diese Nachteile sind bei Schalungselementen mit durchgehenden Schaumstoff-Stegen
(z.B. gemäss CH-PS 616 981) noch ausgeprägter, weil reguläre, durchgehende "Löcher"
im Beton vorhanden sind. Ein Schalungselement nach der OE-PS 322 804 vermeidet diese
Löcher, erkauft den Vorteil aber mit dem Nachteil der in der Zugzone einzuklebenden
Asbeststege, wobei die Teilbarkeit problematisch verbleibt und die Haltbarkeit am
Bau fragwürdig ist. Es handelt sich dabei offensichtlich um ein der auf der Baustelle
zusammenzusetzenden Schalung verwandtes Element, was schon aus rationellen Ueberlegungen
abzulehnen ist. Auch die gegenseitige Verankerung der Schalungselemente untereinander
und die Abdichtung des Innenraums der so gebildeten Schalung bleibt ungelöst.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schalungselement der eingangs genannten
Art zu schaffen, das die erwähnten Nachteile nicht aufweist, das in der Herstellung
und Verwendung wirtschaftlich vorteilhaft ist, das sich durch eine ausgesprochen widerstandfähige
Verbindung der beiden Platten auszeichnet und das auf einfachste Weise sicher mit
darüber- und darunterliegenden Schalungselementen verbindbar ist, wobei gleichzeitig
eine zuverlässige Abdichtung des Innenraums der Schalung gegen aussen und eine Teilbarkeit
in kleinem Raster gegeben sein soll.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Schalungselement der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass jede Platte an ihrer oberen oder unteren Stirnfläche
in Reihe angeordnete, zumindest annähernd zylindrische Zapfen und an der gegenüberliegenden,
unteren bzw. oberen Stirnfläche entsprechend angeordnete, passende Vertiefungen aufweist.
[0009] Diese Massnahmen gewährleisten eine sichere, gegenseitige Verankerung der Schaluhgselemente
und erlauben es, z.B. bei einem Mauerendabschluss ein Schalungselement praktisch genau
nach Mass abzuschneiden, ohne dass Nachteile bezüglich der Stabilität der Schalung
in Kauf genommen werden müssten.
[0010] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass entlang wenigstens
einer Reihe von Zapfen eine niedriger als die Zapfen ausgebildete, diese miteinander
verbindende Dichtungsrippe vorgesehen ist, und dass in der gegenüberliegenden Stirnfläche
längs- und querverlaufende, die Vertiefungen kreuzende Dichtungsnuten angeordnet sind.
[0011] Durch die vorzugsweise im wesentlichen eben ausgebildeten Platten sind innen keine
Schaumstoffvorsprünge vorhanden, die die genannten "Löcher" für Feuer, Schall und
Befestigungsmittel bilden oder die Festigkeit der so erstellten Mauer beeinträchtigen
könnten. Ein feuerhemmender, vorzugsweise aus Metall bestehender Steg unterstützt
diese "Lochfreiheit".
[0012] Bringt man innen an jeder Platte eine Vielzahl von gleiches Mass und gleichen Abstand
aufweisenden schwalbenschwanzartigen, vertikalen Ankernuten an, und sieht Hartschaum-Trennwände
mit entsprechenden Gegenstücken vor, so kann man in einem nur von der Nutdimension
bestimmten Raster an jedem Ort eines Baues einen Mauerendabschluss schaffen. Durch
gegenseitig um eine Nutbreite bzw. einen Nutabstand versetzte Anordnung der Ankernuten
an den sich gegenüberliegenden Platten und entsprechenden Versatz der Gegenelemente
der Trennwand ist der diesbezügliche Raster sogar halbierbar, weil eine Trennwand,
um 180 Grad gewendet, um eine halbe Nutbreite bzw. um einen halben Nutabstand versetzt
werden kann. Dies ist in Kombination mit der vorher genannten Stegausbildung besonders
vorteilhaft. Die Ankernuten haben zudem den Vorteil einer Verzahnung mit dem Beton,
so dass auch bei Fehlen eines Steges und zwischen den Stegen eine optimale Haftung
der Platten am Beton gegeben ist.
[0013] Wie schon erwähnt, ist bei den bekannten Elementen die Verbindung von übereinandergestellten
Elementen problematisch, wobei man zur Vermeidung von horizontalen Verschiebungen
bei Nut und Kamm auch Quernuten und Querkämme vorsieht, wie dies z.B. in der CH-PS
616 981 beschrieben ist. Dies bedingt aber einen unerwünscht groben Raster. Dieser
Nachteil wird gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass oben (oder weniger bevorzugterweise
unten) an der Stirnfläche jeder Platte eine oder mehrere Reihen von zylinderartigen
Zäpfchen angeordnet wird, während an der dieser Stirnfläche (abgewandt) gegenüberliegenden
Stirnfläche entsprechende Vertiefungen angeordnet werden. Die Vertiefungen an den
Unterseiten sind weniger auf Schmutz anfällig und der Zwischenraum der oben liegenden
Zäpfchen lässt sich leicht sauber halten und säubern.
[0014] Damit die Zementmilch durch die Fuge zweier übereinanderstehender Elemente nicht
austritt, ist eine Dichtungsrippe und eine entgegengesetzte Dichtungsnut vorteilhaft,
wie sie besonders auch aus der Zeichnung hervorgeht. Quernuten bei jeder Vertiefung
sind dann für die Eckenbildung vorteilhaft, ohne dass sie schaden würden, werden sie
doch durch die Zäpfchen und Dichtungsrippe jeweils quer geschlossen. Auch diese Massnahmen
sind in Kombination mit den bereits geschilderten besonders wirksam. Alle Massnahmen
der Erfindung lassen sich vorteilhaft bei aus verschieden dicken Platte bestehenden
Elementen anwenden, wobei dieser Dickenunterschied sich günstig auszuwirken vermag,
wenn an Aussenwänden eines Bauwerkes die dickere Platte nach aussen zu stehen kommt.
Es lassen sich mit der Summe aller Massnahmen Raster von 25 mm und noch weniger erreichen.
Selbst feinere, aber auch gröbere Raster sind möglich. Eine Markierung der Aussenfläche
der Platten erleichtert die Schnittführung und lässt Schnitte in die Stege vermeiden,
wo man dies nicht unbedingt tun will.
[0015] Die erfindungsgemässen Schalungselemente können an sich oder in einem Bauwerk besonders
folgende Vorteile erbringen:
- Isolierfähigkeit des Hartschaumes, wie z.B. aus Polystyrol und Polyurethan.
- Vermeiden von Durchgängen für Feuer, Schall, Schädlinge.
- Vermeiden von "Löchern" für Befestigungsankerpunkte.
- Höhere statische Beton-Festigkeit.
- Kleine Rasterung möglich und somit praktisch keine Beschränkung der Baumasse (da
ja die Toleranzen ohnehin im Rasterbereich liegen dürfte, wenn dieser bei 25 mm liegt).
- Bessere Verankerung zwischen Platten und Beton.
- Vermeiden von Wärmebrücken durch gute Abdichtung gegen Zementmildurchgang.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnung eines bevorzugten
Schalungselementes beispielsweise besprochen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemässen Schalungselementes in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 2 eine Draufsicht nach Pfeil II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine einsetzbare Trennwand,
Fig. 4 eine ausschnittweise Unteransicht nach Pfeil IV in Fig. 1,
Fig. 5 eine Unteransicht auf die einsetzbare Trennwand,
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 2, und
Fig. 7 einen Teilschnitt nach Linie VII-VII in Fig. 6.
[0017] Das gezeichnete Schalungselement hat zwei verschieden dicke Polystryrolschaum-Platten
1 und 2, die durch Stahl-Stege 3 parallel zueinander und starr miteinander verbunden
sind. Die Stege 3 sind in den Platten 1 und 2 eingeschäumt, wobei in für den Fachmann
aus den Fig. 2, 4, 6 und 7 klar ersichtlicher Weise die Flanschlappen 30 sich in der
Druckzone befinden, d.h. in jener Zone der Platten 1 und 2, in der die Betonfüllung
längs der Platten Druck erzeugt.
[0018] Dagegen sind Durchbrüche 31 gemäss Fig. 5 zumindest vorwiegend in der Zugzone angeordnet,
also dort, wo die Betonfüllung einen Zug in der Plattenlängsrichtung erzeugt. So ist
ein guter Zusammenhalt des Schaumstoffes und keine Rissbildung an den Stegen 3 zu
befürchten. Nocken 32 an den Stegen 3 dienen der eventuellen Platzbestimmung von Armierungsstäben.
Die Stege weisen eine nur sehr geringe Höhe auf, so dass praktisch kein Unterbruch
im Beton entsteht.
[0019] Aus den Zeichnungen ist ferner zu ersehen, dass die Flanschlappen 31 durch teilweise
aus dem Material des Steges 3 ausgestanzte, rechtwinklig aus der Stegebene abgebogene
Elemente gebildet sind. Die dadurch entstehenden Oeffnungen im Steg 3 dienen so zumindest
teilweise als Durchbrüche 31. Dadurch lassen sich die Stege 3 rationell und fast ohne
Materialverlust herstellen.
[0020] An der Innenseite der Platten 1 und 2 sind Schwalbenschwanznuten 10 und 20 in gleichem
Abstand vorgesehen, so dass jeder "Nutenabstand" in eine Schwalbenschwanznut 10 bzw.
20 passen würde. Die Nuten 10 sind gegenüber den Nuten 20 um eine halbe Teilung versetzt.
Entsprechende Gegenstücke 40 in ebenfalls versetzter Anordnung sind an den vertikalen
Stirnflächen der zwischen die Platten 1 und 2 passend einsetzbaren Trennwand 4 vorgesehen.
Je nach der Stellung der Trennwand 4 ist ein Versatz um eine halbe Teilung (ein halber
Nutenzentralabstand) möglich. Analog zu den Nuten 10 und 20 sind oben an jeder Platte
1 und 2 zwei Reihen von Zäpfchen 5 vorgesehen, wobei jeweils die Zäpfchen der inneren
Reihe durch eine weniger hohe Dichtrippe 6 miteinander verbunden sind.
[0021] Als Gegenstück zu den Zäpfchen 5 sind unten an den Platten 1 und 2 Vertiefungen 50
vorgesehen, die allesamt von Dichtungsnuten 60 angekreuzt werden.
[0022] So ist ein Versatz um einen Zäpfchenzentralabstand längs und quer möglich. Markierungen
7 an der Aussenseite der Platten 1 und 2 sind im Rasterabstand (gleich Zäpfchenabstand,
gleich Schwalbenschwanznutenabstand) angebracht. Die Flanschbreite der Stege ist kleiner
als dieses Mass. Hier ist ein Raster von z.B. 25 mm konstruktiv vorgesehen.
[0023] Man erkennt wohl ohne weitere Erklärung die bereits geschilderten Zusammenhänge,
die zu den bereits genannten Vorteilen führen.
1. Schalungselement für die Mantelbetonbauweise, mit zwei zueinander parallelen, vertikalen,
gleiche Höhe sowie Länge aufweisenden Hartschaum-Platten (1, 2), die durch vertikale,
metallische Querstege (3) mit zumindest teilweise geringerer Höhe als die Platten
starr miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass jede Platte (1, 2)
an ihrer oberen oder unteren Stirnfläche in Reihen angeordnete, zumindest annähernd
zylindrische Zapfen (5) und an der gegenüberliegenden, unteren bzw. oberen Stirnfläche
entsprechend angeordnete, passende Vertiefungen (50) aufweist.
2. Schalungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass entlang wenigstens
einer Reihe von Zapfen (5) eine niedriger als die Zapfen (5) ausgebildete, diese miteinander
verbindende Dichtungsrippe (6) vorgesehen ist, und dass in der gegenüberliegenden
Stirnfläche längs und quer verlaufende, die Vertiefungen (50) kreuzende Dichtungsnuten
(60) angeordnet sind.
3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite
jeder Platte (1, 2) im wesentlichen eben ausgebildet und mit einer Vielzahl von gleich
dimensionierten und gleich beabstandeten, vertikalen, im Querschnitt schwalbenschwanzförmigen
Ankernuten (10, 20) versehen ist.
4. Schalungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es ferner wenigstens
eine zwischen die Platten (1, 2) einschiebbare, Plattenhöhe aufweisende Hartschaum-Trennwand
(4) mit in die genannten Ankernuten (10, 20) passend einsetzbaren Gegenelementen (40)
umfasst.
5. Schalungselement nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten
Ankernuten (10, 20) an den beiden Platten (1, 2) versetzt angeordnet sind und dass
die Gegenelemente (40) an jeder Trennwand (4) den gleichen Versatz aufweisen, dergestalt,
dass jede Trennwand (4) durch um 180 Grad gedrehtes Einsetzen um eine halbe Teilung
der Ankernutenabstände versetzbar ist.
6. Schalungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (4)
ebenfalls an ihrer oberen oder unteren Stirnfläche in Reihen angeordnete, zumindest
annähernd zylindrische Zapfen (5) und an der gegenüberliegenden unteren bzw. oberen
Stirnfläche entsprechend angeordnete, passende Vertiefungen (50) aufweist.
7. Schalungselement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (3), Ankernuten (10, 20), Zapfen (5), Vertiefungen (50), Dichtungsrippen
(6) und Dichtungsnuten (60) zumindest in der Längsrichtung des Schalungselementes
nach einem einheitlichen Raster angeordnet sind, wobei jeder Steg (3) in der besagten
Längsrichtung des Schalungselementes eine höchstens Rastermass besitzende Dimension
aufweist.
8. Schalungselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastermass 25
mm beträgt, wobei an der Aussenseite der Platten (1, 2) Schnittmarkierungen (7) angebracht
sind.
9. Schalungselement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Platten (1, 2) ungleiche Wandstärke aufweisen.