[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
aus einem elektrisch leitenden Schichtträger, gegebenenfalls einer isolierenden Sperrschicht
und einer photoleitfähigen Doppelschicht aus organischem Photoleiter, Bindemittel,
Farbstoff und üblichen Zusätzen sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
[0002] Es ist bekannt (US-PS 3,121,006), in elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien
photoleitfähige Schichten einzusetzen, die aus einem Photoleiter und einem als Bindemittel
wirkenden Material bestehen. Es werden Bindemittelschichten beschrieben, die feinverteilte,
in einem elektrisch isolierenden organischen Bindemittel dispergierte Partikeln einer
photoleitfähigen anorganischen Verbindung enthalten. Das Bindemittel ist dabei ein
Material, das nicht in der Lage ist, durch die Photoleiterpartikeln erzeugte Ladungsträger
über eine wesentliche Strecke hinweg zu transportieren. Infolgedessen müssen sich
die photoleitfähigen Pigmentpartikeln innerhalb der Schicht praktisch in einem kontinuierlichen
Kontakt befinden, um die Abführung der Ladungen zu ermöglichen. Die Leitfähigkeit
oder der Ladungstransport werden hier durch eine hohe Konzentration des photoleitfähigen
Pigments erzielt. Bei einem solchen Schichtaufbau wird eine Pigmentkonzentration von
über 50 Gewichtsprozent gefordert.
[0003] Es ist auch bekannt (DE-OS 21 08 992, entsprechend US-PS 3,904,407), photoleitfähige
Schichten für elektrophotographische Aufzeichnungsmaterialien in Doppelschichtanordnung
anzufertigen. Das Material besteht dann aus einem elektrisch leitenden Schichtträger,
einer Ladungsträger erzeugenden Schicht und einer Ladungstransportschicht. Dabei kann
die Ladungsträger erzeugende Schicht aus einem dispergierten Pigment bestehen. Wird
ein isolierendes Bindemittel mit dem dispergierten Pigment verwendet, so ist eine
Volumenkonzentration von mindestens 25 % Pigment erforderlich. Das Verhältnis der
Schichtdicken von Ladungstransportschicht zu Ladungsträger erzeugender Schicht beträgt
2:1 bis 200:1.
[0004] Es ist ferner bekannt (DE-OS 21 60 812, entsprechend US-PS 4,026,704), photoleitfähige
Schichten vorzusehen, die aus Deck- und Unterschicht bestehen, beide mit Bindemittel
und mit dem gleichen organischen Photoleiter, wobei in der Unterschicht zusätzlich
mindestens ein aktivierender Sensibilisator in einer Menge von 1 bis 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf den Gesamtgehalt an Photoleiter, vorhanden ist. Die Deckschicht besteht
dabei aus einem Bindemittel und aus bis zu 50 Gewichtsprozent Photoleiter. Die Schichtdicken
werden mit 0,1 bis 5 pm für die Unterschicht und 5 bis 20 pm für die Deckschicht angegeben.
[0005] Es ist auch bekannt (US-PS 3,533,783), zur Verbesserung der Auflösung auf elektrophotographischem
Wege aufgebrachter Bilder photoleitfähige Schichten zu verwenden, die in einer Unterschicht
einen anorganischen oder organischen Photoleiter zusammen mit einem Aktivator, wie
Pyryliumsalze, und in der Oberschicht Photoleiter und Bindemittel enthalten. Die Dicken
der Schichten sind allgemein mit 2,5 bis 25 pm angegeben.
[0006] Aus der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 31 08 618 (entsprechend US-PS 4,340,658)
wird ein dreischichtiger Photorezeptor beschrieben, bei dem eine Pigmentkonzentration
von 50 bis 95 Gewichtsprozent im eingesetzten Bindemittel notwendig ist.
[0007] Es ist auch bekannt (DE-PS 11 17 391, entsprechend GB-PS 944,126), zur Herstellung
von Druckplatten auf elektrophotographischem Wege photoleitfähige niedermolekulare,
organische Verbindungen zu verwenden und diese durch geeignete, gelöste Farbstoffe
(entsprechend DE-OS 25 26 720, gleich US-PS 4,063,948) im sichtbaren Bereich des Spektrums
zu sensibilisieren. Man kann anstelle der niedermolekularen Substanzen auch polymere
Photoleiter zusammen mit einem Aktivator einsetzen (DE-OS 27 26 116).
[0008] Nachteilig an den bekannten elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien mit
Bindemittel, organischem Photoleiter, Farbstoff bzw. Pigment ist ihre relativ unbefriedigende
Auflösung, die besonders bei der Entwicklung mit einem Flüssigentwickler eines mit
negativer Polarität aufgeladenen latenten Bildes deutlich wird. Es werden einzelne
Linien mit einer Strichbreite von unter 60 µm nur noch mit vermindertem Kontrast und
Linien unter 40 µm Strichbreite überhaupt nicht mehr abgebildet. Diese Auflösungsverluste
treten auch bei entsprechend feinen Rasterpunkten auf. Ein weiterer Nachteil ist der
relativ hohe Gehalt an Photoleiter. So müssen die photoleitfähigen Schichten neben
dem isolierenden Bindemittel zur Erzielung einer ausreichenden Lichtempfindlichkeit
den organischen Photoleiter in einer Gesamtkonzentration von 40 bis 50 Gewichtsprozent
enthalten, was sich in einer erheblichen Verteuerung der Materialien bemerkbar macht.
Bei der Herstellung von Druckformen auf elektrophotographischem Wege ist es weiterhin
von Bedeutung, daß die organischen Photoleiter in wäßrig-alkalischen Entschichterlösungen
unlöslich sind. Daher wird auch die Entschichtung, wie sie bei der Anwendung für Druckplatten
und gedruckte Schaltungen erforderlich ist, durch diese Komponenten behindert. Außerdem
lagern sich die unlöslichen Anteile in der Entschichtungsapparatur an Walzen, Pumpen
und sonstigen Teilen ab und führen zu einem erhöhten Wartungsaufwand. Da auch bei
den bekannten Doppelschichtanordnungen die Transportschicht mit ihrem großen Anteil
an Photoleiter dicker ist als die Ladungsträger erzeugende Schicht, treten die beschriebenen
Nachteile auch hier auf. Photoleiterdoppelschichten, zum Beispiel gemäß DE-OS 21 08
992, in 4 µm Dicke auf Aluminium als Schichtträger aufgebracht, ergeben Aufladbarkeiten,
die für eine praktische Anwendung unzureichend sind. Erst mit Schichtgewichten über
10 g/m
2 werden unter erheblichem Materialaufwand'ausreichende Ergebnisse erzielt. Schließlich
ist von Nachteil, daß sich Farbstoffpigmentpartikeln aus dem hohen Anteil in der Ladungsträger
erzeugenden Schicht in Kontakt mit der metallischen Unterlage als Schichtträger in
die Poren der Oberfläche einlagern, aus denen sie späterhin nicht mehr entfernt werden
können. Damit hergestellte Druckplatten tonen beim Drucken und sind praktisch unbrauchbar.
[0009] Es war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
zu schaffen, das eine hohe Auflösung ermöglicht, gut lichtempfindlich bei einem möglichst
geringen Anteil an organischem Photoleiter ist und das sich insbesondere für den Einsatz
zur Herstellung von Druckplatten oder gedruckten Schaltungen eignet, bei niederen
Schichtdicken gut aufladbar ist und ein kontrastreiches Tonerbild gewährleistet. Außerdem
war es Aufgabe, eine gut entschichtbare Photoleiterschicht zu schaffen, die die Herstellung
von Druckplatten oder gedruckten Schaltungen auch auf metallischen Unterlagen, wie
Kupferoberflächen, ermöglicht, die bisher nur unter technischen Schwierigkeiten herangezogen
werden konnten.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe geht aus von einem elektrophotographischem Aufzeichnungsmaterial
der eingangs genannten Art und ist dadurch gekennzeichnet, daß die photoleitfähige
Doppelschicht Vorstrich und Deckschicht umfaßt, daß der Vorstrich aus einem hochisolierenden
Bindemittel besteht, daß die Deckschicht aus einem hochisolierenden Bindemittel besteht,
in dem mindestens ein Photoleiter in Mengen von 25 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen
auf die Schicht, und mindestens ein Farbstoff gelöst oder dispergiert in einer Konzentration
von 0,5 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Schicht, enthalten sind, daß im Grenzbereich
beider Schichten eine Vermischungszone von Substanzen, erhalten durch Anlöseprozesse
bei der Herstellung, vorhanden ist, und daß die Schichtdicken von Vorstrich und Deckschicht
im Verhältnis von 3:1 bis 1:10, vorzugsweise im Verhältnis von 2:1 bis 1:3, vorliegen.
[0011] Hierdurch wird erreicht, daß man Aufzeichnungsmaterialien zur Verfügung stellen kann,
die bei positiver Aufladung hohen Ansprüchen gewachsen sind und eine hohe Auflösung
bei relativ niedrig gehaltener Photoleiterkonzentration, bezogen auf die Doppelschicht,
ermöglichen. Im Falle der Verwendung des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials
für Druckzwecke wird durch den hohen Anteil an Bindemittel im Vorstrich eine schnelle
Entschichtung gewährleistet. Gleichzeitig führt der geringe Photoleiteranteil zu einer
besseren technischen Durchführbarkeit des Verfahrens. Durch Verwendung des Farbstoffes
in der Deckschicht wird zudem die Einlagerung der Partikeln in die Poren der Schichtträgeroberfläche
vermieden. Bereits bei niedrigen Schichtgewichten für die photoleitfähige Doppelschicht
kann man mit dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial die technisch geforderten
Aufladungen erreichen. Dies gilt besonders dann, wenn als Schichtträger Materialien
verwendet werden, bei denen bisher bei der Aufladung erhebliche Schwierigkeiten auftraten,
wie zum Beispiel bei Kupferoberflächen.
[0012] Der schematische Aufbau des erfindungsgemäßen elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials
geht aus Figuren 1 und 2 hervor. In Figur 1 ist ein Material dargestellt, welches
aus einem elektrisch leitenden Schichtträger 1, dem Vorstrich 2 und der Deckschicht
3 besteht. In Figur 2 ist eine metallisierte Kunststoffolie 1, 4 als Schichtträger
vorgesehen, auf der eine isolierende Sperrschicht 5 aufgebracht ist. Hierauf befindet
sich die photoleitfähige Doppelschicht.
[0013] Als elektrisch leitender Schichtträger 1 sind Materialien mit genügend elektrisch
leitenden Eigenschaften geeignet, wie sie auch bisher bereits zu diesem Zweck verwendet
wurden. Der Schichtträger kann in Form einer Trommel, eines flexiblen Bandes oder
einer Platte vorliegen. In bevorzugter Ausführungsform ist der Schichtträger für die
Herstellung von Druckformen und gedruckten Schaltungen geeignet und besteht zum Beispiel
aus einer Aluminium-, Zink-, Magnesium-, Kupfer-, Eisen-, Nickel- oder einer Mehrmetallplatte.
Es kommen auch metallisierte, zum Beispiel metallbedampfte Kunststofffolien, wie aluminiumbedampfte
Polyesterfolien, oder auch kupferkaschierte Polyimidfolien und -platten in Frage.
[0014] Besonders bewährt haben sich oberflächenveredelte Schichtträger aus Aluminium. Die
Oberflächenveredlung besteht in einer mechanischen oder elektrochemischen Aufrauhung
und gegebenenfalls in einer anschließenden Anodisierung und Behandlung mit Polyvinylphosphonsäure
gemäß DE-OS 16 21 478, entsprechend US-PS 4,153,461. Die so gewonnene Sperrschicht
ist in Figur 2 mit Position 5 bezeichnet. Ganz allgemein kann als Sperrschicht eine
thermisch, anodisch bzw. chemisch erzeugte Metalloxidschicht, zum Beispiel aus Aluminiumoxid,
dienen. Die Sperrschicht hat die Aufgabe, die Ladungsträgerinjektion vom elektrisch
leitenden Schichtträger im Dunkeln in die Ladungsträger erzeugende Schicht herabzusetzen
bzw. zu verhindern. Sie darf andererseits j.edoch beim Belichtungsvorgang den Ladungsfluß
nicht hindern. Weiterhin wird durch die Sperrschicht die Haftung der folgenden Schichten
auf den Schichtträger günstig beeinflußt. Für organische Sperrschichten können verschiedene
Natur- oder Kunstharzbindemittel verwendet werden, die gut auf einer Metall- bzw.
Aluminiumoberfläche haften und beim nachfolgenden Anbringen der weiteren Schichten
keine An- oder Ablösung erfahren. Die Dicke der organischen Sperrschicht liegt im
Bereich von 1 pm, die einer Metalloxidschicht in der Größenordnung von 10 bis 10
3 Nanometern.
[0015] Zur Herstellung von beispielsweise gedruckten Schaltungen, wie sie in der Elektronik
üblich sind, kann die photoleitfähige Doppelschicht 2, 3 auch zunächst auf einen Zwischenträger
(nicht gezeigt) aufgebracht werden, von dem aus sie als sogenannter Trockenresist
auf den Schichtträger 1 bzw. 1, 4 anschließend oder später übertragen wird. Dies kann
zum Beispiel durch Laminieren erfolgen. Als Zwischenträger haben sich Kunststofffolien,
wie solche aus Polyester, insbesondere aus Polyethylenterephthalat, besonders bewährt.
Die Polarität der Aufladung von laminierten Schichten erlaubt eine Verwendung positiv
gesteuerter Trocken- oder Flüssigentwickler bei der Herstellung gedruckter Schaltungen.
[0016] Die Schicht 2 besteht aus einem hochisolierenden Bindemittel oder Bindemittelgemisch.
Als Bindemittel sind hinsichtlich der Flexibilität, der Filmeigenschaften und der
Haftfestigkeit Natur- und Kunstharze geeignet, die sich durch gebräuchliche Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemische bei der Herstellung der Schichten anlösen bzw. anquellen
lassen. Hierzu gehören Polyesterharze, die Mischpolyester aus Iso- und Terephthalsäure
mit Glykolen darstellen. Auch Silikonharze haben sich als geeignet erwiesen. Polycarbonatharze
sind gut einsetzbar. Besonders bevorzugt für die Herstellung von Druckformen und gedruckten
Schaltungen sind Bindemittel, die in wäßrigen oder alkoholischen Lösungsmittelsystemen,
gegebenenfalls unter Säure- oder Alkalizusatz, löslich sind. Aus physiologischen und
Sicherheitsgründen scheiden aromatische oder aliphatische, leicht brennbare Lösungsmittel
aus. Geeignete Harzbindemittel sind hiernach hochmolekulare Substanzen, die alkalilöslich
machende Gruppen tragen. Solche sind beispielsweise Säureanhydrid-, Carboxyl-, Carbonsäureamid-,
Phenol-, Sulfosäure-, Sulfonamid- oder Sulfonimid-Gruppen. Bevorzugt werden Harzbindemittel
mit hohen Säurezahlen eingesetzt. Mischpolymerisate mit Anhydridgruppen können mit
gutem Erfolg verwendet werden, da durch das Fehlen freier Säuregruppen die Dunkelleitfähigkeit
gering ist, trotz guter Alkalilöslichkeit. Besonders bewährt haben sich Copolymerisate
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid, Sulfonylurethane gemäß deutscher Offenlegungsschrift
Nr. 32 10 577, und Copolymerisate der Acryl- bzw. Methacrylsäure.
[0017] Um eine Kontrolle der Beschichtungsqualität beim Antrag des Vorstriches zu ermöglichen,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Schicht mit geringen Mengen eines Farbstoffes,
bis etwa 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Schicht, anzufärben. Als Farbstoffe
können dabei sowohl die in der Deckschicht verwendeten Sensibilisierungsfarbstoffe
als auch Farbstoffe ohne Sensibilisierungseigenschaften verwendet werden.
[0018] Die Schicht 3 enthält mindestens einen Farbstoff. Der Farbstoff kann in der Schicht
sowohl in dem Bindemittel gelöst als auch dispergiert vorliegen. Die Verbindungen
sind bekannt. Hierher gehören insbesondere Farbstoffe aus der Klasse der Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure-
derivate gemäß DE-PS 22 37 539, entsprechend US-PS 3,871,882, der metallhaltigen Phthalocyanine
gemäß zum Beispiel DE-OS 32 45 637, der Perinone gemäß DE-AS 22 39 923, entsprechend
GB-PS 1,416,603, und/oder der anellierten Chinone gemäß DE-AS 22 37 678, entsprechend
US-PS 4,315,981. Als lösliche Farbstoffe kommen in Frage: Rhodaminfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe
und/oder Triarylmethanfarbstoffe.
[0019] Vorzugsweise werden als Farbstoff N,N'-Dimethylperylen-3,4,9,10-tetracarbonsäurediimid
(C.I. 71 130), kupferhaltiges Phthalocyanin (C.I. 74 160), Hostapermorange GR (C.I.
71 105) und/oder Hostapermscharlach GO (C.I. 59 300) verwendet. Als lösliche Farbstoffe
kommen vorzugsweise Farbstoffe wie Rhodamin B (C.I. 45 170), Astrazonorange R (C.I.
48 040) und/oder Brillantgrün (C.I. 42 040) zum Einsatz.
[0020] Die Schicht 3 enthält weiterhin mindestens eine photoleitfähige organische Verbindung.
Besonders geeignet sind Verbindungen, die ein ausgedehntes n-Elektronensystem besitzen.
Hierzu gehören monomere heterocyclische Verbindungen, die durch dialkylsubstituierte
Aminogruppen oder Alkoxygruppen substituiert sind. Bewährt haben sich besonders heterocyclische
Verbindungen, wie Oxdiazol-Derivate, die in der deutschen Patentschrift 10 58 836,
entsprechend US-PS 3,189,447, genannt sind. Hierher gehören auch Triphenylamin-Derivate,
Oxazol-, Pyrazolin-, Triazol- und Imidazol-Derivate, wie sie zum Beispiel aus DE-PS
11 20 875, 10 60 260, 10 60 714 (entsprechend US-PS 3,257,203, 3,112,197 und 3,180,729)
hervorgehen. Auch Hydrazonverbindungen, wie sie zum Beispiel in DE-OS 29 19 791, entsprechend
US-PS 4,278,747, genannt sind, können eingesetzt werden. Vorzugsweise werden 2,5-Bis-(4
1-dimethylaminophenyl)-1,3, 4-oxdiazol, p-Methoxybenzaldehyd-diphenylhydrazon und/ oder
l,5-Diphenyl-3-p-methoxyphenylpyrazolin verwendet.
[0021] Als Bindemittel finden die für den Vorstrich beschriebenen Verbindungen Verwendung.
[0022] Als übliche Zusätze enthalten die Schichten Substanzen, die der Beschichtungslösung
zugesetzt werden und dadurch die Oberflächenstruktur und die Flexibilität verbessern.
Dies können zum Beispiel Weichmacher, wie Triphenylphosphat, oder Verlaufmittel, wie
Silikonöle, sein.
[0023] Im Grenzbereich von Vorstrich und Deckschicht befindet sich eine Vermischungszone
von Substanzen beider Schichten. Sie wird im wesentlichen dadurch erhalten, daß beim
Antrag der zweiten Schicht Schichtbestandteile, insbesondere Photoleiter, durch Diffusion
in die zuerst aufgebrachte Schicht gelangen. Die Vermischungszone beträgt etwa 1,5
bis 2 pm, was zum Beispiel dadurch festgestellt werden kann, daß Photoleiterbestandteile
nicht so tief eindiffundieren, daß sogenannte Vergiftungserscheinungen durch den Schichtträger
erkennbar werden, so lange man die Schichtdicke der zuerst angetragenen Schicht über
2 um wählt.
[0024] Die Gesamtschichtdicken der photoleitfähigen Doppelschicht liegen im Bereich zwischen
etwa 5 bis 25 µm. Im Falle der Verwendung für Druckplatten liegt die Gesamtschichtdicke
bevorzugt im Bereich von 4 bis 10 pm. Bei der Verwendung für gedruckte Schaltungen
liegen die Gesamtschichtdicken im Bereich von 6 bis 50 um.
[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials, bei dem man auf den elektrisch leitenden
Schichtträger die photoleitfähige Doppelschicht aufbringt. Das Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß man die Beschichtungslösung oder -dispersion des Vorstriches aufbringt
und trocknet bzw. antrocknet und dann die Beschichtungslösung oder -dispersion der
Deckschicht überschichtet und unter Anlösen der vorhergehenden Schicht trocknet. Vorzugsweise
wird das Trocknen der Doppelschicht in bezug auf Dauer und Temperatur stufenweise
durchgeführt. Die Dauer der einzelnen Schritte liegt im Bereich von etwa 10 Sekunden
bis zu wenigen Minuten. Die Trocknungstemperatur liegt im Bereich von Zimmertemperatur
bis 130 °C. Es hat sich ein Verfahren ganz besonders bewährt, bei dem man das Trocknen
der aufgebrachten Lösungen oder Dispersionen im Bereich von Zimmertemperatur bis 130
°C in Zeitintervallen von 5 bis 30 Sekunden stufenweise vornimmt.
[0026] Hierdurch wird erreicht, daß innerhalb des Grenzbereiches der Oberflächen von Vorstrich
und Deckschicht eine Vermischungszone der Substanzen in einer Dicke von etwa 1,5 bis
2 um resultiert, die insbesondere die Ladungsträgererzeugung begünstigt.
[0027] Für die Beschichtungslösung verwendet man Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische
mit Siedetemperaturen, die eine Trocknung im technisch üblichen Bereich ermöglichen
und solche, die gute Lösungseigenschaften für Photoleiter und Bindemittel aufweisen
und die in gewisser Weise umweltfreundlich sind. Hierzu gehören niedere Alkohole,
niedere Ketone und Ether oder auch Ester. Als Beispiele seien genannt: Tetrahydrofuran,
Aceton, Methylglykol und Butylacetat. Es hat sich erwiesen, daß schnell trocknende
Beschichtungslösungen oder -dispersionen als Lösungsmittel vorteilhaft Tetrahydrofuran
enthalten.
[0028] Beim Trocknungsvorgang erfolgt erfindungsgemäß zunächst der Vorgang des Anlösens
der zuerst aufgebrachten Schicht bei relativ niedriger Temperatur. Anschließend erfolgt
die Trocknung, vorzugsweise stufenweise im Temperaturbereich von 80 bis 120 °C.
[0029] Die Beschichtungen bringt man in üblicher Weise auf, zum Beispiel durch Rakel- oder
Sprühantrag. Vorzugsweise wird der Antrag mit einem Fließer vorgenommen. Die Trocknung
der Schichten erfolgt beispielsweise in Trockenkanälen, wobei die verschiedenen Trocknungsstufen
durch die Temperatur der einzelnen Bereiche, durch die Laufgeschwindigkeit des Materials
und durch den herrschenden Luftdurchsatz festgelegt werden.
[0030] Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele näher erläutert.
Beispiel 1
[0031] Auf einen anodisierten Aluminium-Druckplattenträger von 300 µm Stärke wurde die folgende
Lösung so beschichtet, daß sich nach Trocknen ein Schichtgewicht von 3 g/m
2 ergab:

[0032] Über diesen Vorstrich wurde anschließend eine Deckschicht aus folgender Dispersion
aufgebracht:

[0033] Die flüssige Deckschicht wurde ca. 20 Sekunden bei Raumtemperatur, dann, 30 Sekunden
bei 60 °C und anschließend ca. 120 Sekunden bei 110 °C getrocknet. Unter diesen Bedingungen
wurde ein Anlösen des Vorstriches und eine gezielte Vermischungszone zwischen beiden
Schichten erreicht. Der Antrag der Deckschicht wurde so eingestellt, daß das Gesamtschichtgewicht
der Doppelschicht 6 g/m
2 betrug, was einer Dicke von etwa 6 um entspricht.
[0034] Dann wurde die Beschichtung wiederholt, wobei das Gesamtschichtgewicht von 6 g/m
2 beibehalten wurde, die Schichtdicke des Vorstriches jedoch zwischen 0,5 und 5,5 g/m
2 variiert wurde. Dies entspricht einem Verhältnis der Schichtdicken von Vorstrich
zu Deckschicht von 1:10 bis 10:1. Die Abhängigkeit der Lichtempfindlichkeit von der
Dicke des Vorstriches zeigt die beigefügte Figur 3. Wie zu ersehen, wurden gute Ergebnisse
im Bereich von 1:10 bis 3:1 erreicht.
[0035] Die so hergestellten Doppelschichten zeichnen sich trotz ihres geringen und ansteigenden
Gehaltes an organischem Photoleiter durch eine hohe Lichtempfindlichkeit bei positiver
Aufladung und durch eine sehr gute Auflösung aus. Entsprechende Angaben sind aus der
Tabelle zu entnehmen.
[0036] Die E
1/2-Werte beziehen sich auf eine Belichtung mit Halogenlampen bei Verwendung von Wärmeschutzfiltern.
[0037] Die nach Bebilderung und Entwicklung mit einem handelsüblichen Flüssigentwickler,
Fixierung und Entschichtung gemäß den Angaben in DE-AS 11 17 391 erhaltene Druckplatte
lieferte im Druckversuch eine Auflage von über 100 000; im K-Feld des PMS-Keils wurden
die 20 pm Linien wiedergegeben.
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
[0038] Es wurde verfahren wie in Beispiel 1, mit dem Unterschied, daß im Vorstrich anstelle
des reinen Bindemittels ein Gemisch aus 50 % Bindemittel und 50 % 2,5-Bis-(4'-dimethylaminophenyl)-1,3,4-oxdiazol
verwendet wurde. Das so erhaltene Aufzeichnungsmaterial hat trotz deutlich erhöhten
Photoleiteranteils eine, verglichen mit Beispiel 1, nur unwesentlich höhere Empfindlichkeit
bei deutlich verschlechterten Entschichtungseigenschaften.
Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
[0039] In einer Lösung von

[0040] Die Schicht wurde auf anodisierten Aluminium-Druckplattenträger, wie in Beispiel
1, aufgebracht, so daß nach dem Trocknen ein Schichtgewicht von 6 g/m
2 erreicht wurde.
[0041] Die Zusammensetzung der Schicht entspricht der Kombination von 3 g/m
2 Vorstrich und 3 g/m
2 Deckschicht in Beispiel 1. Die Lichtempfindlichkeit ist gegenüber der Doppelschicht
aus Beispiel 1 vermindert, und die Auflösung der auf dieser Schicht erzeugten Bilder
ist deutlich schlechter als auf der Doppelschicht in Beispiel 1. Im K-Feld des PMS-Keils
erreichte man keine Wiedergabe der 40 um Linien.

Beispiel 4
[0042] Es wurden die Beschichtungen von Beispiel 1 wiederholt, nur daß statt des anodisierten
Aluminiumträgers eine kupferkaschierte Polyimidfolie, wie sie zur Herstellung von
flexiblen Leiterplatten in der Elektronik verwendet wird, eingesetzt wurde.
[0043] Dabei waren die Doppelschichten mit 0,5, 1,0 und 1,5 g/m
2 Vorstrich noch nicht auf technisch erwünschte +500 V aufladbar. Diese Schichten waren
daher für den praktischen Einsatz wenig geeignet. Die Beschichtungen mit Vorstrichen
im Bereich von 2 g/m
2 bis 4,5 g/m
2 führten dagegen zu Aufladungen von über +500 V. Dabei konnten Tonerbilder mit hoher
Auflösung erhalten werden. Diese Folien ließen sich anschließend durch Entschichten
an den nicht von Toner bedeckten Stellen und Wegätzen der darunter befindlichen Metallbereiche
zu hochwertigen, flexiblen Leiterplatten verarbeiten. Das Verhältnis der Schichtdicken
von Vorstrich zu Deckschicht liegt im günstigen Bereich zwischen 1:2 und 3:1.
[0044] Dieses Beispiel zeigt gleichzeitig, daß bei der beschriebenen Beschichtungstechnik
eine Vermischungszone zwischen Vorstrich und Deckschicht von mindestens 1,5 um Dicke
entsteht, die für das elektrophotographische Verhalten der erfindungsgemäßen Doppelschicht
von entscheidender Bedeutung ist.
Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel)
[0045] Es wurde die Beschichtung von Beispiel 2 wiederholt, nur daß statt des anodisierten
Aluminiumträgers eine kupferkaschierte Polyimidfolie wie in Beispiel 4 eingesetzt
wurde.
[0046] Das so hergestellte elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial war nur auf weniger
als +100 V aufladbar und daher für den praktischen Gebrauch ungeeignet. Es wird vermutet,
daß bei dem Kontakt der Lösung des Photoleiters mit der Kupferoberfläche eine "Vergiftung"
des Photoleiters auftritt.
[0047] Das Problem der mangelnden Aufladbarkeit dünner Schichten (6 g/m
2) trat auch bei der Beschichtung mit anderen Photoleitern, wie Oxazol-, Pyrazolin-,
Hydrazon-Derivaten auf kupferhaltige Unterlagen auf. Auch bei der Beschichtung auf
eisen- oder nickelhaltige Materialien ergab sich ein ähnlicher, wenn auch nicht so
ausgeprägter Verlust an elektrostatischer Aufladbarkeit. Durch Einführen eines photoleiterfreien
Vorstriches kann man dieser Aufladungsminderung entgegenwirken.
Beispiel 6
[0048] Es wurde eine Polyesterfolie von 75 um Stärke als Zwischenträger mit einer Lösung
von
[0049]

[0050] Der Antrag der Lösung wurde so reguliert, daß ein Trokkenschichtgewicht von 3 g/m
2 resultierte.
[0051] Auf diesen noch feuchten Vorstrich wurde die folgende Dispersion einer Deckschicht
angetragen (Naß-in-Naß-Beschichtung):

[0052] Die Trocknung der Deckschicht erfolgte ca. 30 Sekunden bei 60 °C und anschließend
ca. 120 Sekunden bei 100 °C. Unter diesen Bedingungen wurde eine gezielte Vermischungszone
zwischen beiden Schichten erreicht.
[0053] Das Trockenschichtgewicht der Doppelschicht betrug 6 g/m
2.
[0054] Die Doppelschicht wurde anschließend in einem Laminator bei 120 °C auf eine kupferkaschierte
Epoxy-Leiterplatte übertragen. Das so hergestellte elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial
besaß eine hohe Aufladung und eine ausgezeichnete Lichtempfindlichkeit. Es wurde negativ
aufgeladen, bildmäßig belichtet, mit einem Flüssigentwickler behandelt und das resultierende
Tonerbild durch Erwärmen auf 160 °C fixiert. Das Tonerbild zeigte eine sehr gute Auflösung.
Die nicht vom Toner abgedeckten Bildbereiche wurden mit einem wäßrig-alkalischen Entschichter
gemäß Angaben in DE-OS 28 17 428, entsprechend US-PS 4 252 880, Beispiel 1, entfernt
und die freigelegten Kupferflächen anschließend weggeätzt. Man erhielt so eine hochwertige
Leiterplatte.
[0055] Die Lichtempfindlichkeit des beschriebenen Aufzeichnungsmaterials ist so groß, daß
auch die Belichtung mit einem Laser geringer Ausgangsleistung möglich ist.
Beispiel 7
[0056] Es wurde eine Polyesterfolie von 75 pm Stärke als Zwischenträger mit einer Lösung
von
[0057] 100 g eines Sulfonylurethans, wie in Beispiel 6, in 900 g Tetrahydrofuran unter Zusatz
von 0,1 g Silikonöl beschichtet.
[0058] Die Beschichtung wurde getrocknet, wobei der Lösungsauftrag auf ein Trockenschichtgewicht
von 3 g/m
2 eingestellt wurde.
[0059] Auf diesen Vorstrich wurde die folgende Dispersion einer Deckschicht angetragen:

[0060] In der Lösung wurden

[0061] Die Trocknung dieser Schicht erfolgte ca. 30 Sekunden bei 60 °C und anschließend
ca. 120 Sekunden bei 100 °C. Unter diesen Bedingungen wurde eine gezielte Vermischungszone
zwischen beiden Schichten erreicht.
[0062] Das Gesamttrockenschichtgewicht betrug 6 g/m
2.
[0063] Die Doppelschicht wurde anschließend in einem Laminator bei 120 °C von dem Zwischenträger
auf eine blanke Aluminiumfolie übertragen. Das so hergestellte elektrophotographische
Aufzeichnungsmaterial besaß eine hohe Aufladung (Tabelle) und eine ausgezeichnete
panchromatische Empfindlichkeit bei negativer Aufladung
Beispiel 8 (Vergleichsbeispiel)
[0064] Es wurde wie in Beispiel 7 verfahren, nur daß die Reihenfolge der Beschichtungen
umgekehrt wurde und daß die Beschichtung direkt auf eine blanke Aluminiumfolie von
75 gn Stärke erfolgte. Das so erhaltene Material entsprach daher im Schichtaufbau
- Aluminiumträger, Deckschicht und Vorstrich - dem Aufzeichnungsmaterial aus Beispiel
7. Das hier beschriebene Material hatte jedoch nicht einmal die Hälfte der Lichtempfindlichkeit
des erfindungsgemäßen Materials von Beispiel 7. Dies ist auf die zu geringe Ausbildung
einer Vermischungszone zwischen Deckschicht und Vorstrich zurückzuführen. Während
im Beispiel 7 der leicht diffusionsfähige Photoleiter in Lösung vorliegt und daher
leicht in den angequollenen bzw. angelösten Vorstrich eindringen kann, muß in diesem
Beispiel neben dem Anquellen des Vorstriches auch ein Herauslösen des Photoleiters
mit anschließender Diffusion erfolgen. Dies ist in vertretbaren Zeiträumen nicht möglich.
Beispiel 9
[0065] Es wurde verfahren, wie in Beispiel 1 angegeben, mit dem Unterschied, daß anstelle
des anodisierten Aluminiumträgers eine aluminiumbedampfte Polyesterfolie, anstelle
des N,N'-Dimethylperylen-3,4,9,10-tetracarbon- säurediimids Hostapermorange GR (C.I.
71.105), und anstelle des 2,5-Bis-(4'-dimethylaminophenyl)-1,3,4-ox- diazols 1,3-Diphenyl-5-p-methoxy-phenyl-pyrazolin
und anstelle des Copolymerisates von Styrol und Maleinsäureanhydrid ein Copolymerisat
aus Styrol, Methacrylsäure und Hexylmethacrylat, Monomerverhältnis 10:30:60 verwendet
wurde.
Beispiel 10 (Vergleichsbeispiel)
[0066] Es wurde verfahren wie in Beispiel 9 angegeben, mit dem Unterschied, daß im Vorstrich
anstelle des reinen Bindemittels ein Gemisch aus 50 Gewichtsprozent 2,5-Bis-(4'-dimethylaminophenyl)-1,3,4-oxdiazol
und 50 % Bindemittel verwendet wurde. In der Tabelle ist angegeben, daß dies zu einer
Erhöhung der Empfindlichkeit um einen Faktor 1,5 führt, gleichzeitig wird aber die
Entschichtungsgeschwindigkeit um einen Faktor 3 herabgesetzt.
Beispiel 11
[0067] Es wurde verfahren wie in Beispiel 9 angegeben, mit dem Unterschied, daß anstelle
des Hostapermorange GR Hostapermscharlach GO (C.I. 59.300) und als Photoleiter p-Methoxybenzaldehyd-diphenylhydrazon
verwendet wurde.
[0068] Die gemessenen Daten für Aufladung und Empfindlichkeit sind in der Tabelle angeführt.
Beispiel 12
[0069] Es wurde ein elektrochemisch aufgerauhtes und anodisiertes Aluminiumband, wie es
als Schichtträger für OffsetDruckplatten verwendet wird, mit einer Lösung von
[0070]

Die Beschichtung wurde getrocknet und hatte ein Trokkenschichtgewicht von 3 g/m
2.
[0071] Auf diesen Vorstrich wurde die folgende Lösung einer Deckschicht aufgebracht.

[0072] Die Trocknung erfolgte stufenweise, wie in Beispiel 1 beschrieben. Das Trockenschichtgewicht
betrug ca. 6 g/m
2. Das so hergestellte Aufzeichnungsmaterial ließ sich auf +800 V aufladen, zeigte
eine gute Lichtempfindlichkeit und führte nach bildmäßiger Belichtung und Betonerung
mit einem Flüssigentwickler zu Bildern sehr hoher Auflösung.
[0073] Eine hieraus nach Fixieren und Entschichten hergestellte Druckplatte ergab im Druckversuch
eine Auflage von über 100.000 bei guter Tonwertwiedergabe.
Beispiel 13 (Vergleichsbeispiel)
[0074] Es wurde ein Druckplattenträger, wie in Beispiel 12, mit einer Lösung von

[0075] Das Trockenschichtgewicht betrug wiederum ca. 6 g/m
2. Das so hergestellte Aufzeichnungsmaterial ließ sich auf +700 V aufladen und zeigte
trotz eines gegenüber Beispiel 11 verdoppelten Photoleiteranteils an der Gesamtschicht
nur eine vergleichbare Lichtempfindlichkeit.
[0076] Wird die hier beschriebene Druckplatte mit einem wäßrig-alkalischen Entschichter
in einem kommerziellen Entschichtungsgerät behandelt, so läßt sich die Schicht aufgrund
ihres hohen Anteils an unlöslichem Photoleiter nur langsam entschichten. Der Plattendurchsatz
ist gering. Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial von Beispiel 11 läßt sich dreimal
so schnell entschichten.
1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem elektrisch leitenden Schichtträger,
gegebenenfalls einer isolierenden Sperrschicht und einer photoleitfähigen Doppelschicht
aus organischem Photoleiter, Bindemittel, Farbstoff und üblichen Zusätzen, dadurch
gekennzeichnet, daß die photoleitfähige Doppelschicht Vorstrich und Deckschicht umfaßt,
daß der Vorstrich aus einem hochisolierenden Bindemittel besteht, daß die Deckschicht
aus einem hochisolierenden Bindemittel besteht, in dem mindestestens ein Photoleiter
in Mengen von 25 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf die Schicht, und mindestens ein
Farbstoff gelöst oder dispergiert in einer Konzentration von 0,5 bis 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Schicht, enthalten sind, daß im Grenzbereich beider Schichten eine
Vermischungszone der Substanzen, erhalten durch Anlöseprozesse bei der Herstellung,
vorhanden ist, und daß die Schichtdicken von Vorstrich und Deckschicht im Verhältnis
von 3:1 bis 1:10 vorliegen.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorstrich
bis zu 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Schicht, an gelöstem oder dispergiertem
Farbstoff enthält.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hochisolierende
Bindemittel eine hochmolekulare,'alkalilöslich machende Gruppen enthaltende Substanz ist.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es durch
Übertragen der photoleitfähigen Doppelschicht von einem Zwischenträger auf den, gegebenenfalls
mit einer Sperrschicht versehenen, elektrisch leitenden Schichtträger erhalten wurde.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vermischungszone
1,5 bis 2 pm beträgt.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff
der Deckschicht aus der Klasse der Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäurederi- vate, der
metallhaltigen Phthalocyanine, der Perinone, der anellierten Chinone, der Rhodaminfarbstoffe,
der Cyaninfarbstoffe und/oder der Triarylmethanfarbstoffe ausgewählt ist.
7. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbstoff
N,N'-Dimethyl-perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäuredimid (C.I. 71 130), metallhaltiges
Phthalocyanin (C.I. 74 160), Hostapermorange GR (C.I. 71 105) und/oder Hostapermscharlach GO (C.I. 59 300) vorhanden sind.
8. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Farbstoff
Rhodamin B (C.I. 45 170), Astrazonorafige R (C.I. 48 040) und/oder Brillantgrün (C.I.
42 040) vorhanden sind.
9. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schichtträger
metallisch ist oder eine metallisierte Kunststoffolie darstellt.
10. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schichtträger
elektrochemisch aufgerauhtes und anodisiertes Aluminium ist.
11. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schichtträger
eine kupferkaschierte Polyimidfolie ist.
12. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der.Photoleiter
aus der Gruppe der Oxdiazole, Oxazole, Pyrazoline, Triazole, Imidazole, Hydrazone
ausgewählt ist.
13. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Photoleiter
2,5-Bis-(4'-dimethylaminophenyl)-l,3,4-oxdiazol ist.
14. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Photoleiter
p-Methoxybenzaldehyd-diphenylhydrazon ist.
15. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Photoleiter
1,5-Diphenyl-3-p-methoxyphenyl-pyrazolin ist.
16. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicken
von Vorstrich und Deckschicht im Verhältnis von 2:1 bis 1:3 vorliegen.
17. Aufzeichnungsmaterial nach Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
hochisolierende Bindemittel ein Copolymerisat aus Styrol und Maleinsäureanhydrid,
ein Sulfonylurethan und/oder ein Copolymerisat der Acryl- bzw. Methacrylsäure ist.
18. Verfahren zur Herstellung des elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials nach
Anspruch 1, bei dem man auf den elektrisch leitenden Schichtträger die photoleitfähige
Doppelschicht aufbringt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Beschichtungslösung oder
-dispersion des Vorstrichs aufbringt und trocknet bzw. antrocknet und dann die. Beschichtungslösung
oder -dispersion der Deckschicht überschichtet und unter Anlösen der vorhergehenden
Schicht trocknet.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß man das Trocknen der aufgebrachten
Lösungen oder Dispersionen im Bereich von Zimmertemperatur bis 130 °C und in Zeitintervallen
von 5 bis 30 Sekunden stufenweise vornimmt.