[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrmühle entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Bei Rohrmühlen, die als Mahltrocknungsanlagen betrieben werden, ist dem eigentlichen
Mahlraum häufig eine zur Vortrocknung des Mahlgutes dienende Trockenkammer vorgeschaltet.
Diese Trockenkammer und die zwischen der Trockenkammer und der Mahlkammer angeordnete
Überführungswand sind vielfach einem starken Verschleiß ausgesetzt. Das Auswechseln
verschlissener Teile, insbesondere der Austausch der Überführungswand, erfordert im
allgemeinen einen längeren Stillstand der ganzen Mahlanlage, da zu diesem Zweck alle
Kugeln aus dem Mahlraum entfernt und nach der Reparatur wieder eingefüllt werden müssen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohrmühle der im Oberbegriff des Anspruches
1 genannten Art so auszubilden, daß die Stillstandszeit der Mahlanlage bei Wartungs-
und Reparaturarbeiten im Bereich von Trockenkammer und Überführungswand auf ein Minimum
verringert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Indem-der Zylinder der Trockenkammer über von außen zugängliche, gesonderte Schrauben
- unabhängig vom Zylinder der Mahlkammer - mit dem Laufring verbunden ist und außerdem
der Zylinder der Trockenkammer und die von ihm getragene Überführungswand in axialer
Richtung mittig oder mehrfach geteilt sind, kann man bei Wartungs-und Reparaturarbeiten
die Mühle so stellen, daß die Teilfuge etwa waagerecht oder mindestens so liegt, daß
der obere Teil (Hälfte) des Zylinders der Trockenkammer mit dem von ihm getragenen
Teil (Hälfte) der Hubwand abgeschraubt und durch einen neuen ersetzt werden kann,
ohne daß zu diesem Zweck die Mahlkörperfüllung der Mahlkammer entfernt werden muß.
Nach Drehen der Mühle lassen sich dann in gleicher Weise auch die anderen Teile des
Zylinders der Trockenkammer und der Überführungswand austauschen (bei mittiger Teilung
von Trockenkammerzylinder und Überführungswand kann die Mühle entsprechend um etwa
180° gedreht werden, um die andere Hälfte dieses Zylinders und der Überführungswand
austauschen zu können).
[0006] Auf diese Weise kann eine verschlissene Trockenkammer mit überführungswand in kürzester
Zeit gegen eine neue ausgetauscht werden. Hierzu braucht weder die Mahlkörperfüllung
aus der Mahlkammer entfernt zu werden, noch ist eine Demontage der Einlaufvorrichtung
der Mühle erforderlich. Damit ergibt sich eine sehr geringe Stillstandszeit für die
Mahlanlage und eine kostengünstige Reparatur der ausgebauten Teile außerhalb der Mühle.
Im Bedarfsfalle ist es auch möglich, nur einen Teil bzw. eine Hälfte der Trockenkammer
und der Überführungswand auszutauschen.
[0007] Ausführungsbeispieleder Erfindung sind in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen
Fig.1 eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Rohrmühle;
Fig.2 eine teilweise geschnittene Stirnansicht der Trockenkammer (in Richtung des
Pfeiles II der Fig.1);
Fig.3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig.2;
Fig.4 einen Teil-Längsschnitt durch Mahlkammer-und Trockenkammer-Zylinder im Bereich
ihrer Befestigung mit dem Laufring, zur Erläuterung eines zweiten Ausführungsbeispieles.
[0008] Die in Fig.1 dargestellte Rohrmühle 1 enthält eine Trockenkammer 2 und eine Mahlkammer
3. Zwischen der Trockenkammer 2 und der Mahlkammer 3 ist eine im einzelnen aus den
Fig.2 und 3 ersichtliche überführungswand (Hubwand) 4 vorgesehen.
[0009] Die Rohrmühle'1 ist einerseits im Bereich eines Halslagers 5 und andererseits mittels
eines an der Übergangszone zwischen Trockenkammer 2 und Mahlkammer 3 vorgesehenen
Laufringes 6 gelagert.
[0010] Der Zylinder 7 der Mahlkammer 3 ist über einen Flansch 7a und Schrauben 8 mit dem
Steg 6a des Laufringes 6 verschraubt.
[0011] Der Zylinder 9 der Trockenkammer 2 ist über einen Flansch 9a und Schrauben 10 mit
dem Steg 6a des Laufringes 6 verbunden. Wie Fig.3 erkennen läßt, sind die Schrauben
10 auf einem größeren Durchmesser als die Schrauben 8 angeordnet und von außen gut
zugänglich.
[0012] Die Überführungswand 4 besteht aus einzelnen Segmenten 4a und ist über Schrauben
11 am Zylinder 9 der Trockenkammer 2 befestigt. Auf der der Trockenkammer 2 zugewandten
Seite ist die Überführungswand 4 mit öffnungen 12 zum Eintritt des Mahlgutes versehen.
Hubschaufeln 13 fördern das Mahlgut zu einem zentralen Konus 14, über den das Gut
durch eine öffnung 15 in dem der Mahlkammer 3 zugewandten Wandteil 16 in die Mahlkammer
3 übertritt.
[0013] Der Zylinder 9 der Trockenkammer 2 und die von ihm getragene überführungswand 4 sind
im dargestellten Ausführungsbeispiel in axialer Richtung mittig geteilt (selbstverständlich
ist auch eine mehrfache axiale Teilung möglich). Die beiden Hälften (bzw.
[0014] die Teile) des Zylinders 9 der Trockenkammer 2 sind über axial verlaufende Flansche
17 am Außenumfang des Zylinders 9 und über radial verlaufende Flansche 18 an der Stirnwand
des Zylinders miteinander verbunden.
[0015] Die Teilungsfuge der Überführungswand 4 verläuft jeweils in Verlängerung der Teilungsfuge
des Zylinders 9 der Trockenkammer 2. Um einen einwandfreien Zusammenhalt der Teile
(Hälften) der Überführungswand 4 auch im inneren Bereich zu gewährleisten und innenliegende
Schraubverbindungen möglichst zu vermeiden, können die Teile bzw. die beiden Hälften
der Überführungswand 4 über eine Steckverbindung ineinandergreifen.
[0016] Die Einlaufvorrichtung zur Rohrmühle 1 ist in Fig.1 mit 19 und die Auslaufvorrichtung
mit 20 bezeichnet. 21 und 22 sind Zahnkranz und Ritzel zum Antrieb der Rohrmühle.
[0017] Wird die Rohrmühle z.B. in die in Fig.1 dargestellte Lage gedreht, bei der die Teilungsfuge
(Flansche 17, 18) zwischen den beiden Hälften des Zylinders 9 der Trockenkammer 2
etwa waagerecht steht, so kann durch Lösen der zugehörigen Schrauben 10 die obere
Hälfte des Zylinders 9 mit der hiervon getragenen oberen Hälfte der Hubwand 4 ausgewechselt
werden. Die untere Hälfte der Hubwand 4 hält hierbei die in der Mahlkammer 3 befindlichen
Mahlkörper. Nach dem Einsetzen einer neuen Hälfte des Zylinders 9 der Trockenkammer
2 mit der zugehörigen Hälfte der Hubwand 4 kann dann die Rohrmühle 1 um 180° gedreht
und auch die andere Hälfte ausgewechselt werden.
[0018] Anhand der Fig.4 wird ein zweites Ausführungsbeispiel für die Befestigung zwischen
Mahlkammerzylinder und Trockenkammerzylinder am Laufring erläutert.
[0019] Während - wie insbesondere aus der LängsschnittDarstellung in Fig.3 ersichtlich -
beim ersten Ausführungsbeispiel für die genannte Befestigung jeweils gesonderte Schrauben
8 bzw. 10 für die Verbindung zwischen Mahlkammerzylinder 7 und Laufring 6 einerseits
sowie für die Verbindung zwischen Trockenkammerzylinder 9 und Laufring 6 andererseits
auf verschiedenen Durchmessern des Laufringsteges 6a vorgesehen sind, erfolgt im Beispiel
gemäß Fig.4 eine gemeinsame Befestigung von Mahlkammerzylinder 7' und Trockenkammerzylinder
9' am Laufring 6' bzw. an dessen flanschartigem Steg 6'a, und zwar in nur einer Schraubenreihe
auf demselben Durchmesser.
[0020] In Fig.4 ist der Einfachheit halber lediglich eine solche Schraubverbindungsstelle
veranschaulicht, wobei selbstverständlich eine angemessene Anzahl solcher Schraubverbindungsstellen
über den Umfang des Laufringes 6' bzw. dessen Stege 6'a verteilt vorgesehen ist. Jede
dieser Schraubverbindungsstellen enthält einen einzigen Schraubenbolzen 23, der die
am flanschartigen Laufringsteg 6'a auf entgegengesetzten Seiten anliegenden Flansche
7'a und 9'a des Mahlkammerzylinders 7' bzw. Trockenkammerzylinders 9' einschließlich
Laufringsteg 6'a vollkommen durchsetzt und mit seinem Bolzenkopf 23a am Flansch 7'a
des Mahlkammerzylinders 7' anliegt. Auf jeden dieser Schraubenbolzen 23 ist zunächst
eine Hilfsmutter 24 aufgeschraubt (etwa auf dem mittleren Abschnitt des Bolzens),
die eine zuverlässige, unabhängige erste Verbindung zwischen dem Flansch 7'a des Mahlkammerzylinders
7' und dem Laufringsteg 6'a herstellt, wobei die Hilfsmutter 24 zweckmäßig in einer
zugehörigen Ausnehmung 24a im Laufringsteg 6'a versenkt angeordnet ist. Der Zylinder
7' der Mahlkammer 3' wird auf diese Weise kraftschlüssig am Steg 6'a des Laufringes
6' gehalten.
[0021] Eine von dieser geschilderten ersten Verbindung unabhängige zweite Verbindung wird
mit denselben Schraubenbolzen 23 dadurch geschaffen, daß mit Hilfe einer äußeren Mutter
25, die auf das axial äußere Schraubenbolzenende 23b aufgeschraubt ist, der Flansch
9'a des Trockenkammerzylinders 9' am Laufringsteg 6'a kraftschlüssig befestigt wird.
[0022] Wenn somit ein Teil des Zylinders 9' der Trockenkammer 2' samt dem daran befestigten
Teil der nicht näher veranschaulichten Hubwand ausgewechselt werden soll, dann genügt
es, lediglich die äußeren Muttern 25 der entsprechenden Schraubenbolzen 23 zu lösen,
um den entsprechenden Zylinderteil zu entfernen und durch einen neuen zu ersetzen,
ohne daß dazu die Schraubverbindung zwischen Mahlkammerzylinder 7' und Laufring 6
(durch die Hilfsmutter 24) gelöst werden muß.
1. Rohrmühle, enthaltend eine Trockenkammer (2), wenigstens eine Mahlkammer (3), eine
zwischen Trockenkammer (2) und Mahlkammer (3) angeordnete Überführungswand (4) sowie
einen an der übergangszone zwischen Trockenkammer (2) und Mahlkammer (3) vorgesehenen,
mit dem Zylinder (9 bzw. 7) von Trockenkammer (2) und Mahlkammer (3) verschraubten
Laufring (6),
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) der Zylinder (9) der Trockenkammer (2) ist über von außen zugängliche Schrauben
(10) - unabhängig vom Zylinder (7) der Mahlkammer (3) - mit dem Laufring (6) verbunden;
b) der Zylinder (9) der Trockenkammer (2) und die von ihm getragene Überführungswand
(4) sind in axialer Richtung wenigstens einmal geteilt.
2. Rohrmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile des Zylinders
(9) der Trockenkammer (2) über axial verlaufende Flansche (17) am Außenumfang des
Zylinders (9) und radial verlaufende Flansche (18) an der Stirnwand des Zylinders
(9) miteinander verbunden sind.
3. Rohrmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Zylinder (9)
der Trockenkammer (2) und dem Laufring (6) gesonderte Schrauben (10) vorgesehen sind,
die auf einem größeren Durchmesser als die zwischen dem Zylinder (7) der Mahlkammer
(3) und dem Laufring (6) vorgesehenen Schrauben (8) angeordnet sind.
4. Rohrmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindungen zwischen
dem Zylinder (7') der Mahlkammer (3') und dem Laufring (6') einerseits und zwischen
dem Zylinder (9') und der Trockenkammer (2') und dem Laufring (6') andererseits dieselben,
die zugehörigen Flansche (7'a, 6'a, 9'a) vollkommen durchsetzenden Schraubenbolzen
(23) vorgesehen sind, auf denen jeweils eine aufgeschraubte Hilfsmutter (24) die Flansche
(7'a, 6'a) von Mahlkammerzylinder (7') und Laufring (6') miteinander verbindet und
eine erste Verbindung herstellt, während eine jeweils auf das Schraubenbolzenende
(23b) aufgeschraubte äußere Mutter (25) eine von der ersten Verbindung unabhängige
zweite Verbindung zum Verschrauben der Flansche (6'a bzw. 9'a) von Laufring (6') und
Trockenkammerzylinder (9') herstellt.
5 . Rohrmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile der überführungswand
(4) über eine Steckverbindung ineinandergreifen.