[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flaschen- za
pfeinrichtung der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
[0002] Eine derartige Flaschenzapfeinrichtung ist aus der DE-OS 22 45 589 bekannt. Bei der
bekannten Ausführungsform sind im Innern des Gehäuses fünf Flaschen untergebracht,
auf die von oben ein Deckel aufsetzbar ist, der für jede Flasche eine Dichtung enthält,
die sich auf die Mündung der Flasche setzt. Im Deckel ist eine Pumpe vorgesehen, die
Luft aus dem Innern des Gehäuses durch entsprechende Kanäle in die Mündung jeder einzelnen
Flasche drückt. Da die Flaschenmündungen abgedichtet sind, wird das in den Flaschen
befindliche Bier durch das Steigrohr hoch in die Sammelleitung und von dort zum Zapfhahn
gedrückt. Die Sammelleitung ist seitlich an dem Deckel vorgesehen und durch Zuleitungen
mit den einzelnen Flaschen verbunden.
[0003] Die Anordnung der Flaschen in dem Gehäuse ist nicht eindeutig. Die Flaschen müssen
vielmehr in eine bestimmte Position gebracht werden, damit die Dichtungen beim Aufsetzen
des Deckels genau die Flaschenhälse treffen. Dies erschwert das Aufsetzen des Deckels.
In vielen Fällen sind die Mündungen an Bierflaschen, die dem Angriff der Kronenkorken
ausgesetzt sind, durch Absplitterungen beschädigt. Dies führt nicht nur zur einem
Verschleiß der die Mündungen erfassenden Dichtungen, sondern bringt auch die Gefahr
von Undichtigkeiten mit sich. Sobald jedoch die Dichtung einer Flasche undicht ist,
funktioniert die ganze Flaschenzapfeinrichtung nicht mehr, weil die unter Druckpesetzte
Luft natürlich den Weg des geringsten Widerstandes nimmt und an der undichten Flasche
entweicht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flaschenzapfeinrichtung der dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 entsprechenden Art so auszugestalten, daß ihre Handhabung in der Praxis
vereinfacht und verbessert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch das Zusammenwirken der im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
vier Merkmale gelöst.
[0006] Das Merkmal a) ergibt aus geometrischen Gründen eine eindeutige und sich von selbst
einstellende Anordnung der Flaschen zueinander, bei der eine Art dichtester Packung
vorliegt. Wenn die Flaschen in das Gehäuse eingesetzt werden, nehmen sie stets dieselbe
gegenseitige Anordnung ein, Der zylindrische Innenraum bildet im Querschnitt einen
Umkreis um die Anordnung der Flaschen. Die Gesamtfi
gur der der Flaschen kann zwar in dem Gehäuse verschiedene Winkelstellungen einnehmen,
die gegenseitigen Abstände der Flaschenöffnungen und ihre Anordnung bleiben aber immer
gleich. Dadurch ist es möglich, ohne besonderen Aufwand an Positionierung mit den
an dem Deckel befestigten Steigrohren stets die Flaschenmündungen zu treffen und alle
Steigrohre gleichzeitig einzuführen.
[0007] Das Merkmal b) gestattet es, den Innenraum des Gehäuses bei jeder durch die jeweilige
Stellung der Flaschenfigur erforderlichen Stellung des Deckels luftdicht zu verschließen.
[0008] Das Merkmal c) bildet den wichtigsten Gegensatz zur DE-OS 22 45 589. Es ist nicht
mehr jeder Flaschenmündung eine Dichtung zugeordnet, sondern es stehen die Flaschen
im Betrieb offen in dem Gehäuse. Dadurch werden der bauliche Aufwand und die Fehlermöglichkeiten
im Betrieb wesentlich herabgesetzt.
[0009] Während bei der DE-OS 22 45 589 die verdichtete Luft in jede einzelne Flasche geleitet
wird, wird bei der Erfindung der gesamte Innenraum unter Druck gesetzt, der sich dann
natürlich auch durch die offenen Flaschenmündungen auf den Spiegel des Biers oder
sonstigen Getränks in den verschiedenen Flaschen legt. Damit dieser Druck aufgebaut
werden kann, ist die druckdichte Ausführung des Deckels erforderlich.
[0010] Die Flaschen können also ohne Sorgfalt in das Gehäuse eingesetzt werden und haben
sofort die richtige Anordnung. Mit einem Griff wird der Deckel aufgesetzt, wobei die
Steigrohre wegen der festen gegenseitigen Anordnung der Flaschen sogleich ihre Flaschenmündungen
finden. Nach diesem Handgriff ist die Flaschenzapfeneinrichtung betriebsbereit.
[0011] Der Gedanke, mehrere Flaschen offen in einem gemeinsamen, unter Druck setzbaren Behälter
unterzubringen, istfür sich genommen aus der DE-OS 22 o9 666 bekannt. Die Darstellung
ist jedoch rein schematisch und läßt nichts über die tatsächliche Konstruktion und
praktische Ausführung erkennen.
[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel, bei welchem eine in der Praxis vielen Bedarfsfällen
angepaßte Biermenge zur Verfügung steht, ist in Anspruch 2 'wiedergegeben.
[0013] Bei der DE-OS 22 45 589 sind die von der Eingängen der Steigrohre zum Zapfhahn führenden
Leitungewege unterschiedlich lang. Das führt dazu, daß die Flasche mit dem kürzesten
Leitungsweg und geringsten Strömungswiderstand bei für alle Flaschen gleichem Druck
bevorzugt entleert wird. Wenn diese Flasche ganz leer ist, entweicht die eingepumpte
Luft durch das Steigrohr dieser Flasche beim öffnen des Zapfhahn und bricht der Druck
zusammen, so daß die in den übrigen Flaschen noch enthaltenen Bierreste nicht mehr
gezapft werden können. Der gleicheNachteil liegt im übrigen Konstruktionen zugrunde,
bei denen die Flaschen hintereinander geschaltet sind, wie es in dem DE-GM 78 2o 263
dargestellt ist.
[0014] Um dies zu vermeiden, ist bei der Erfindung gemäß Anspruch 3 dafür Sorge getragen,
daß die von den Flaschen zu der Sammelleitung führenden Leitungswege den gleichen
Strömungswiderstand besitzen.
[0015] Dies kann bei der Siebeneranordnung von Flaschen in der in Anspruch 4 angegebenen
Weise verwirklicht werden. Im einzelnen kann die Konstruktion der Leitungsanordnungen
gemäß Anspruch 5 ausgebildet sein.
[0016] Der Deckel kann z.B. aus einer Kunststoffplatte bestehen, an der die die oberen Enden
der Steigrohre erfassenden Steigrohrhalter in Gestalt kurzer zylindrischer Teile aus
Messing o.dgl. mittels einer von oben durch den Deckel geführten Schraube befestigt
sind. In die Steigrohrhalter sind radiale Stutzen eingesetzt, die durch Kunststoffrohre
oder Schlauchstücke verbunden sind. Auf diese Weise ist alles leicht erreichbar und
demontierbar, um zu Reinigungszwecken zugänglich zu sein.
[0017] Eine alternative Konstruktion für die Leitungsanordnung ist in Anspruch 6 wiedergegeben.
[0018] Es fällt unter die Erfindung, daß das Gehäuse aus Kunststoff besteht, doch sind die
wegen der Größe der Form aufzuwendenden Kosten hierbei erheblich.
[0019] Eine einfachere Ausbildung ist in Anspruch 7 wiedergegeben.
[0020] Die Ausführung in Blech, insbesondere Weißblech hat nicht nur den Vorzug der Billigkeit,
sondern ermöglicht es außerdem, auf einfache Weise auf dem Außenumfang der Dose einen
qualitativ hochwertigen Druck im Offsetverfahren anzubringen, sei es zu Werbe-, sei
es zu Dekorationszwecken. Bei Kunststoffgehäusen läßt sich dieses Verfahren nicht
verwenden.
[0021] Blechdosen von der erforderlichen Größe sind in der Präzision des Durchmessers und
insbesondere in der Formsteifigkeit des oberen Randes beschränkt, so daß die druckdichte
Anbringung des Deckels besondere Maßnahmen erfordert. Diese Maßnahmen sind in Anspruch
8 wiedergegeben.
[0022] Die Abdichtung des formsteifen Ringes am oberen Rand kann in der in Anspruch 9 wiedergegebenen
Weise erfolgen, wobei die umlaufende Sicke noch den Vorteil hat, die Dose insgesamt
zu stabilisieren.
[0023] Der Ring wird einfach in die Dose am oberen Rand in Achsrichtung eingepreßt. Um ein
Herausrutschen unter dem Innendruck mit Sicherheit zu vermeiden, kann der Rand der
Blechdose nach innen umgebördelt oder stellen- . weise nach innen eingedrückt sein
(Anspruch 10).
[0024] Bei der DE-OS 22 45 589 sind an den unteren Enden der Steigrohre Schlauchstücke angeordnet,
die wegen ihrer geringen Formstabilität das gleichzeitige Einführen aller Steigrohre
in die Flaschenöffnungen behindern.
[0025] Zur Vermeidung dieser Schwierigkeit dient die Ausgestaltung nach Anspruch 11.
[0026] Die Praxis zeigt, daß Steigrohre aus Kunststoff beim Einsetzen in die offenen Bierflaschen
zu einem starken Schäumen des Biers führen. Es ist zu vermuten, daß dies außer dem
Material auch mit der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Kunststoffs und der verzögerten
Temperaturanpassung zu tun hat.
[0027] Um diesen Nachteil zu beheben, empfiehlt sich die Ausgestaltung nach Anspruch 12.
[0028] In Betracht kommt beispielsweise eine Wandstärke der Metallrohre von 0,3 mm bei einem
Außendurchmesser derselben von 7 mm. Ein derart dünnwandiges Metallrohr nimmt fast
augenblicklich die Temperatur des Bieres an, wobei der Innenquerschnitt groß genug
ist, um auch dort ausreichenden Flüssigkeitsmengen mit hinreichender Wärmekazapität
Zutritt zu verschaffen.
[0029] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht der Flaschenzapfeinrichtung;
Fig. 2 zeigt eine Ansicht gemäß Fig. 1 von oben;
Fig: 3 zeigt schematisch eine beispielsweise Flaschenanordnung in dem Gehäuse;
Fig. 4 zeigt eine Ansicht gemäß Fig. 2 bei abgenommenem Deckel;
Fig. 5 zeigt eine Ansicht von unten gegen den Deckel;
Fig. 6 zeigt eine Seitenansicht des Deckels mit den Steigrohren;
Fig. 7 zeigt einen Teilquerschnitt durch den oberen RAndbereich des Deckels;
Fig. 8 zeigt eine perspektivische Ansicht der Flaschenzapfeinrichtung beim Einführen
der Steigrohre in die Flaschen und Aufsetzen des Deckels.
[0030] Die in Fig. 1 als Ganzes mit 1o bezeichnete Flaschenzapfeinrichtung umfaßt ein Gehäuse
1 in Gestalt einer zylindrischen Blechbüchse mit einem druckdicht eingebördelten Boden
2 und einem Deckel 3, der druckdicht in einem formsteifen Ring 4 sitzt, der im oberen
Bereich der Blechdose befestigt ist und auf einer nahe dem oberen Rand derselben angeordneten
umlaufenden, nach innen vorspringenden Sicke 5 aufruht.
[0031] Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist der Deckel 3 kreisrund und sitzt in der ebenso
geformten öffnung des formsteifen Ringes 4.
[0032] In der Mitte des Deckels befindet sich der Zapfhahn 6, der über einen Hebel 7 betätigt
wird und mittels dessen der Auslauf des Biers durch das über den Rand des Gehäuses
1 hinausreichende Auslaufrohr 8 gesteuert wird. Seitlich ist auf dem Deckel eine kleine
Handpumpe 9 angeordnet, mittels deren durch einige wenige Hübe der Innenraum des Gehäuses
1 unter einen ausreichenden Druck setzbar ist, um das Bier beim öffnen des Zapfhahns
6 auslaufen zu lassen.
[0033] In Fig. 3 ist ein schematischer Horizontalschnitt durch das Gehäuse 1 dargestellt,
welches eine bevorzugte Anordnung von sieben Bierflaschen 11 wiedergibt. Um eine mittlere
Bierflasche 11' sind in regelmäßiger Anordnung sechs Bierflaschen 11 gruppiert, wobei
sich aus geometrischen Gründen eine eindeutig festliegende dichteste Packung ergibt.
[0034] Der Durchmesser des Gehäuses 1 ist so bemessen, daß es die Anordnung der Flaschen
11 dicht umschließt und nur gerade soviel Spiel belassen beist, daß die Toleranzen
der Bierflaschen berücksichtigt sind und ein leichtes Einsetzen und Herausnehmen in
der gezeigten Anordnung ohne Verklemmen möglich ist. Die heute fast ausschließlich
verwendeten sogenannten Europaflaschen haben einen äußeren Durchmesser von ca. 7o
mm. Bei der gezeigten Anordnung ergibt sich somit ein Innendurchmesser des Gehäuses
1 von ca. 21o mm.
[0035] Es versteht sich, daß statt der in Fig. 3 gezeigten sieben Flaschen auch andere Anordnungen
möglich sind, z.B. drei oder vier Flaschen, sofern die Umschließung durch das entsprechende
zylindrische Gehäuse zu einer eindeutigen regelmäßigen Anordnung der Flaschen führt.
[0036] In Fig. 4 ist eine Ansicht gemäß Fig. 2 bei abgenommenem Deckel zu erkennen, wie
er sich dem Benutzer nach dem Einsetzen der Flaschen bietet.
[0037] In den Fig. 5 und 6 ist der Deckel 3 mit den daran befindlichen Steigrohren 12 wiedergegeben.
In dem Ausführuhgsbeispiel sind sieben zu der Ebene des plattenförmigen Deckels 3
senkrechte Steigrohre 12 vorgesehen, die in der gleichen Anordnung an dem Deckel 3
angebracht sind, wiesie sich beim Einsetzen der Flaschen gemäß Fig. 4 ergibt. Die
Steigrohre 12 sitzen in Steigrohrhaltern 13 in Gestalt kurzer zylindrischer Formstücke
aus Messing o.dgl. in die die Steigrohre koaxial eingesetzt sind and die eine bei
dem in Fig. 6 rechten Steigrohrhalter 13 gestrichelt angedeutete Sackbohrung 14 enthalten,
von der ein Querkanal 15 ausgeht, der in einen seitlichen parallel zur Ebene des Deckels
3 verlaufenden Stutzen 16 mündet.
[0038] Der mittlere Steigrohrhalter 13' hat einen sechseckigen Außenquerschnitt und weist
ringsum sechs radiale Stutzen 17 auf, die gegen die Stutzen 16 der äußeren Steigrohrhalter
13 gerichtet und mit diesen über kurze Kunststoffschläuche 18 verbunden sind.
[0039] Die äußeren Steigrohrhalter 13 sind mittels von oben durch den Deckel 3 geführter
Schrauben 19 am Deckel befestigt. In dem mittleren Steigrohrhalter 13' ist die Sammelleitung
gebildet, die nach oben durch den Deckel 3 hindurch und in den Zapfhahn 6 hineinführt,
der auf einen entsprechenden Rohrstutzen an dem Steigrohrhalter 13' aufgeschraubt
ist.
[0040] Die Steigrohre 12 'sind so lang, daß sie bis auf den Boden der auf dem im wesentlichen
ebenen Boden 2 des Gehäuses 1 stehenden Bierflaschen 11 reichen und daß die Steigrohrhalter
13,13' noch nicht auf der Mündung der Flaschen 11 aufsitzen. Daraus ergibt sich auch
die Gesamthöhe des Gehäuses 1. Fehlt eine Flasche, so wird . die Mündung des entsprechenden
Steigrohrs 12 mit einem Stopfen oder einer Kappe verschlossen. Die Flaschenzapfeinrichtung
10 läßt sich also auch mit weniger als der vollen Zahl Flaschen betreiben.
[0041] Für die Mündungen der Flaschen sind keine Dichtungen vorgesehen. Die Flaschen bleiben
offen, wie in Fig. 4 erkennbar. Es werden lediglich die Steigrohre in die Flaschen
eingeführt. Der durch die Pumpe 9 erzeugte Druck herrscht in dem gesamten Innenraum
20 des Gehäuses 1 und verteilt sich gleichmäßig auf die Flüssigkeitsspiegel in den
Flaschen.
[0042] In Fig. 7 ist die Dichtungsausbildung am Rand des Deckels wiedergegeben. Der formsteife
Ring 4 besitzt außen an der gegen den Innenraum gerichteten Seite, d.h. gemäß Fig.
7 von unten, einen umlaufenden Absatz 21, in welchem eine relativ weiche Ringdichtung
22 angeordnet ist. Der formsteife Ring sitzt stramm im oberen Teil des Gehäuses 1
und wird nach unten gepreßt, bis die Dichtung 22 auf der nach innen vorspringenden
Sicke 5 aufsitzt und dieAt4ichtung in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise herbeiführt.
[0043] Der formsteife Ring 4 besitzt ferner eine zylindrische Innenumfangsfläche 23, die
gegen den Innenraum 2o des Gehäuses 1 hin durch einen radial nach innen vorspringenden
Absatz 24 begrenzt ist. Der Deckel besitzt am äußeren Rand eine umlaufende Ausnehmung
25,in der ein O-Ring 26 gehalten ist. Beim Einsetzen des Deckels 3 in den formsteifen
Ring 4 wirkt der O-Ring mit der zylindrischen Fläche 23 dichtend zusammen.
[0044] Um zu verhindern, daß der Deckel 3 unter der Wirkung des Innendrucks gemäß Fig. 7
nach oben aus dem Gehäuse 1 herausgedrückt wird, sind auf der Oberseite des formsteifen
Ringes 4 über den Umfang verteilte Vorreiber 27 mittels Schrauben 28 befestigt, mittels
deren der Deckel 3 verriegelt werden kann.
[0045] Um den formsteifen Ring 4, der zwar durch die stramme Passung schon fest in dem Gehäuse
1 gehalten ist, zusätzlich zu sichern, kann der nach oben überstehende Rand des Gehäuses
1 an einigen Stellen nach innen eingedellt werden, wie es bei 29 in Fig. 7 angedeutet
ist.
[0046] In Fig. 8 ist erkennbar, wie die Steigrohre 12 in Mündungen der in das Gehäuse 1
eingesetzten Flaschen, die ja stets eine feste Anordnung aufweisen, die mit der der
Steigrohre 12 übereinstimmt, eingeführt werden. Natürlich ist es hierzu erforderlich,
daß die Steigrohre 12 formsteif sind; Schläuche kommen also nicht in Betracht. Das
Aufsetzen des Deckels 3 geschieht mit einem Handgriff. Nach dem Eindrücken bis zur
Auflage auf dem Absatz 24 ist der Innenraum 2o des Behälters 1 druckdicht verschlossen.
Nach dem Verriegeln mittels der Vorreiber 27 wird die Pumpe 9 mit einigen Hüben betätigt.
Der Druck im Innenraum 2o teilt sich durch die offenen Mündungen der Flaschen dem
darin stehenden Bier mit, welches dann beim öffnen des Zapfhahns 6 ausläuft.
[0047] Statt der Pumpe 9 kann auch eine Kohlensäurepatrone verwendet.
[0048] Beim Einsetzen der Flaschen 11,11' in das Gehäuse 1 können sich natürlich verschiedene
azimutale Orientierungen der Sechseranordnung der Flaschen gegenüber dem Gehäuse 1
ergeben. Dementsprechend ist auch die Drehstellung des Deckels gegenüber dem Gehäuse
1 jeweils verschieden. Dies spielt aber keine Rolle, weil der Deckel 3 in jeder Drehstellung
dicht auf das Gehäuse 1 aufgesetzt werden kann.
1. Flaschenzapfeinrichtung für Bier und ähnliche Getränke, mit einem topfförmigen,
durch einen Deckel verschließbaren Gehäuse mit einem zylindrischen Innenraum, in welchen
mehrere Flaschen stehend einsetzbar sind, mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines
Gasüberdrucks in den Flaschen oberhalb des Flüssigkeitsspiegels, mit am Deckel angeordneten,
in die Flaschen bis auf den Boden hinreichenden Steigrohren, die mit einer Sammelleitung
am Deckel verbunden sind, und mit einem an die Sammelleitung angeschlossenen Zapfhahn,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) der Durchmesser des Innenraums (2O) ist so bemessen, daß er eine Anzahl eine regelmäßige
Anordnung einnehmender Flaschen (11,11') gleichen Durchmessers dicht umschließt;
b) der Deckel (3) ist in jeder Drehstellung druckdicht auf das Gehäuse (1) aufsetzbar;
c) die Flaschen (11,11') münden dichtungsfrei in den Innenraum (20);
d) mittels der Einrichtung (9) zur Erzeugung eines Gasüberdrucks ist der gesamte Innenraum
(2o) unter Druck setzbar.
2. Flaschenzapfeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum
(2o) zur Aufnahme von sieben Flaschen (11,11') bemessen ist, wobei sechs Flaschen
(11) sternförmig um eine mittlere Flasche (11') angeordnet sind.
3. Flaschenzapfeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle von den
Flaschen (11,11') zu der Sammelleitung führenden Leitungswege den gleichen Strömungswiderstand
besitzen.
4. Flaschenzapfeinrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
von den äußeren Flaschen (11) zu der Sammelleitung führenden Leitungs- wege gleich lang sind und in dem von der mittleren Flasche (11') zu der Sammelleitung
führenden Leitungsweg eine Drosselung vorgesehen ist.
5. Flaschenzapfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (3) als am Rand mit einer mit dem oberen Gehäuserand zusammenwirkenden
Dichtung (26) versehene Platte ausgebildet ist, unter der als Formstücke ausgebildete
Steigrohrhalter (13,13') befestigt sind, und daß von den den äußeren Flaschen (11)
zugeordneten Steigrohrhaltern (13) radiale Rohr- oder Schlauchleitungen (18) zu dem
zentralen, die Sammelleitung enthaltenden Steigrohrhalter (13') führen, mit welchem
der oberhalb des Deckels (3) angeordnete Zapfhahn (6) verbunden ist.
6. Flaschenzapfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel aus mehreren Plattenschichten besteht und die radialen Rohrleitungen
durch Kanäle in den Plattenschichten gebildet sind.
7. Flaschenzapfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) als oben offene, durch den Deckel (3) verschließbare Blechdose
ausgebildet ist.
8. Flaschenzapfeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Blechdose
am oberen Rand ein formsteifer Ring (4) mit einer kreisrunden Innenumfangsfläche druckdicht
eingesetzt ist und der Deckel (3) eine korrespondierende Außenumfangsfläche aufweist,
und die eine Umfangsfläche eine zylindrische Dichtfläche (23) ist, während die andere
Umfangsfläche einen damit zusammenwirkenden O-Ring (26) trägt.
9. Flaschenzapfeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechdose
mit einem mindestens der axialen Erstreckung des formsteifen Ringes (4) entsprechenden
Abstand unterhalb ihres oberen Randes eine umlaufende, nach innen vorspringende Sicke
(5) aufweist, der formsteife Ring (4) mit Preßsitz in den Blechdose oberhalb der Sicke
(5) eingepreßt ist und am unteren äußeren Rand des formsteifen Ringes (4) eine sich
gegen die Sicke (5) setzende relativ weiche Ringdichtung (22) angeordnet ist.
10. Flaschenzapfeinrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rand der Blechdose oberhalb des formsteifen Ringes (4) nach innen umgebördelt oder
an einzelnen Stellen nach innen gerichtete Eindellungen (29) aufweist.
11. Flaschenzapfeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steigrohre (12) auf ihrer ganzen Länge aus einem formsteifen Material bestehen.
12. Flaschenzapfeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigrohre
(12) aus dünnwandigen Metallrohren relativ großen Durchmessers bestehen.