[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Errichtung von aus gußfähigen Materialien,
insbesondere Beton bestehenden Baukörpern, insbesondere von umfangsgeschlossenen Baukörpern
mit einer wiederverwendbaren Schalung und diese Schalung eine Innenschalung und/oder
eine Außenschalung aufweist und beide Schalungen aufrechte, in Abstand voneinander
angeordnete, in Längsrichtung ein- oder mehrteilige Träger besitzt und zwischen den
Trägern Schaltafeln liegen und an diesen verankert sind, und die Träger durch quer
zu ihrer Längserstreckung verlaufende Zug- und/oder Druckglieder abgestützt sind und
die Schaltafeln rechtwinklig zu ihrer Ebene zwischen die Träger einsetzbar bzw. wegnehmbar
sind, und auf eine Vorrichtung zur Ausübung desselben.
[0002] Es ist bekannt, die Außen- oder Innenschalung vorerst zu errichten und anschließend
die Innen- oder Außenschalung schrittweise aufzubauen und entsprechend diesem Aufbau
die gebildeten Schalungshohlräume mit Beton zu füllen. Dies im Zusammenhang mit ebenen
Wänden, aber auch mit umfangsgeschlossenen oder konisch gestalteten Baukörpern.
[0003] Ferner ist es bekannt und zwar im Zusammenhang mit der Errichtung von Rundbauten,
zwei umfangsgeschlossene Schalungsringe an einem Traggerüst aufzuhängen. Der von den
Schalungsringen begrenzte Schalungshohlraum wird mit Beton gefüllt, nach dem Erhärten
oder Abbinden des Betons werden die Schalungsringe gelöst und mit dem Traggerüst so
weit hochgefahren, daß ihr unterer Teil noch im Bereich der Oberkante des gegossenen
Mauerringes liegt. Dann werden die Ringe neuerlich festgespannt und fixiert, Beton
wiederum eingefüllt und das erwähnte Wechselspiel wiederholt sich, bis die gewünschte
Bauhöhe erreicht ist. Auf diese Weise wird bei solchen zylindrischen Bauten ein Mauerring
auf den anderen gesetzt.
[0004] Bei Rundbauten mit sehr großen Durchmessern können die erwähnten Schalungsringe oft
nicht mehr verwendet werden, so daß man genötigt ist, auf herkömmliche Schalungsverfahren
und Schalungsmittel zurückzugreifen, welche mit Trägern und Schalungstafeln herkömmlicher
Bauart arbeiten. Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Verfahren vorzuschlagen, bei
dessen Anwendung mit relativ geringem Aufwand an Schalungsmitteln das Auslangen gefunden
werden kann, obgleich im wesentlichen herkömmliche Schalungselemente (Träger, Schaltafeln)
eingesetzt werden, und die zu fertigenden Baukörper außerordentlich großflächig sind.
Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß die Träger der Innenschalung und/oder der
Außenschalung aufgerichtet werden und anschlie- βend Schaltafeln bis zu einer Höhe
eingesetzt werden, die nur einem Bruchteil der Höhe des zu fertigenden Baukörpers
entspricht, worauf der so gebildete Schalungshohlraum gefüllt und nach dem Abbinden
des eingegossenen Materials die unterhalb der obersten Reihe der Schaltafeln liegenden
Schaltafeln gelöst und entfernt und anschließend auf die stehengebliebenen Schaltafeln
aufgesetzt und mit dem Träger verbunden werden, wonach der so gebildete Schalungshohlraum
gefüllt wird und nach dem Abbinden des eingegossenen Materials der beschriebene Vorgang
(Umsetzen der Schaltafeln) wiederholt wird, bis die Höhe des Baukörpers erreicht ist.
Dank dieses Vorschlages ist es möglich, durchdringungsfreie Baukörper zu errichten,
mit großen Ausdehnungen und mit einem relativ bescheidenen Schalungsmittelaufwand.
[0005] Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung. Es zeigen: Fig. 1 einen Vertikalschnitt
durch eine Schalung für einen Rundbehälter mit bereits eingebrachtem Beton; Fig. 2
die Schalung nach Fig. 1, jedoch bereits in einem zweiten Schritt des Verfahrens;
Fig. 3 eine Detaildraufsicht auf die Schalung nach Fig. 1; Fig. 4 eine Schalung in
Draufsicht, wobei Außenschalung und Innenschalung einen unterschiedlichen Aufbau besitzen;
Fig. 5 ein Detail aus Fig. 3, jedoch in einem gegenüber dieser Fig. vergrößerten Maßstab;
die Fig. 6, 7 und 8 zeigen im Detail Spreizkörper in Seitensicht zur Übertragung der
Kräfte vom aufrechtstehenden Träger auf die Druck- bzw. Zugglieder; Fig. 9 ein Arbeitshilfsmittel
zum Umsetzen der aufrechten Träger; die Fig. 10 und 11 veranschaulichen Trägerverbindungen;
die Fig. 12 eine Variante der für die Schalung verwendeten Trägerkonstruktion und
Schaltafeln; und Fig. 13 einen Träger im Detail.
[0006] Die Schalung nach Fig. 1 für die Errichtung eines zylindrischen Rundbehälters besteht
aus einer Außenschalung 1 und einer Innenschalung 2. Die Außenschalung 1 weist aufrechtstehende
I-Träger 3 auf, beispielsweise Profilwalzträger oder Holzträger, an deren nach außen
gewandten Flansch 4 Tragkonsolen 5 befestigt sind. Diese aufrechtstehenden Träger
3 können sich einstückig über die gesamte Höhe des zu errichtenden Baukörpers erstrecken,
sie können aber auch über diese Höhe unterteilt sein und aus Einzelträgern gleicher
oder ungleicher Länge bestehen, die fest miteinander und fluchtend verbunden werden.
[0007] Die Konsolen oder Auflager 5 sind nach oben schwenkbar ausgebildet (Fig. 13). Sie
bestehen aus einem rechtwinkligen Dreieck, wobei in der Ecke des rechten Winkels die
Schwenkachse 31 liegt. Ein hochgestellter Rand 32 verhindert das seitliche Abrutschen
des aufgelegten Druck-bzw. Zuggliedes. Durch eine randseitig aufgeschweißte Leiste
30 kann die Auflagefläche des Auflagers vergrößert werden. Anschläge 34, die den Lagerbock
35 seitlich umgreifen, sichern die ordnungsgemäße Lage bei eingeschwenktem Auflager
(strichlierte Linie in Fig. 13).
[0008] An den inneren Flanschen 6 der Träger 3 sind die Schalungstafeln 7 befestigt. Diese
bestehen zweckmäßigerweise aus verleimten Holztafeln und sind randseitig absatzartig
gefälzt, wobei die eingesetzten Schalungstafeln 7 mit ihren gefälzten Rand an der
Rückseite des inneren Flansches 6 des Trägers 3 anliegen, wobei die Tiefe des absatzartigen
Falzes so bemessen ist, daß die dem zu fertigenden Baukörper zugewandten Flächen der
Schalungstafel 7 und des Flansches 6 in etwa bündig zueinander liegen. In dieser Lage
wird die Schalungstafel 7 durch einen Keil oder einen Spreizholm 8 gehalten, der zwischen
Außenflansch 4 und der Schalungstafel 7 eingeklemmt ist. Über die Höhe H einer Schalungstafel
7 sind in der Regel mehrere solche Holme 8 eingefügt, mindestens aber ein Holm (Fig.
5).
[0009] Eine andere Zuordnung von Schaltafel 7 und Träger 3 zeigt im Zusammenhang mit der
Außenschalung 1 die Fig. 4. Die Schaltafeln 7 liegen hier mit ihren Rändern auf den
Flanschen der Träger 3 auf. Rückseitig besitzen diese Tafeln in ihrem Randbereich
Halteglieder 36, die an den Flanschen der Träger 3 eingehakt werden und die eventuell
noch zusätzlich mit Keilen 37 verspannt werden können.
[0010] Die Außenschalung 1 (Fig. 1) kann bis zur Höhe des zu fertigenden Baukörpers erstellt
werden. An ihrer Außenseite tragen die Flansche 4 der Träger 3 Konsolen 5, auf welchen
ringförmige Zugglieder 9 aufliegen, die die Aufgabe haben, die auf die Schalung beim
Füllen mit Beton einwirkenden Kräfte aufzunehmen, beispielsweise nach Art eines Faßreifens.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen diese Zugglieder 9 aus I-Trägern, die zu
einem Ring zusammengefügt sind. Dieser Ring kann aus einzelnen geradstückigen Teilträgern
zusammengefügt sein oder aber aus Teilträgern, die an sich schon bogenförmig verlaufen.
[0011] Der Innendurchmesser dieses umfangsgeschlossenen Ringes ist dabei größer als der
Durchmesser des Hüllkreises der äußeren Flansche der Träger 3. Zur Überbrückung dieser
Distanz D werden Spreizglieder verwendet, die in den Fig. 6, 7 und 8 in Seitensicht
dargestellt sind. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 handelt es sich um eine Art
Kniehebel 38, der schwenkbar an einem Laschenpaar 39 gelagert ist. Da die eine Lasche
39' mehrere Lochreihen besitzt, kann die Länge L des Spreizgliedes an die jeweiligen
Schalungsbedingungen angepaßt werden. Fig. 6 zeigt das Spreizglied in gelöster STellung.
Zum Spannen des Spreizgliedes wird der Hebel 38 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt,
so daß der mit diesem Hebel starr verbundene Nocken am Druck- bzw. Zugglied anliegt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 ist das Spreizglied als Gewindespindel 4 mit
einem Links- und einem Rechtsgewinde ausgestaltet und mit zwei Backen 46 und 47, die
an den gegeneinander abzustützenden Bauteilen anliegen. Dieses Spreizglied ist stufenlos
einstellbar. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 ist anstelle eines Kniehebels 38
nach Fig. 6 ein Keil 41 getreten, der hier mit einem Spreizkörper 42 aus einem Laschenpaket
zusammenwirkt. Mit solchen Spreizgliedern kann auch die Schalung vorgespannt werden.
Anstelle der vorstehend im Zusammenhang mit den Fig. 6, 7 und 8 erläuterten Spreizgliedern
können in einfach gelagerten Fällen auch Spreizholme verwendet werden, wie dies beispielsweise
im Zusammenhang mit Fig. 5 beschrieben wurde.
[0012] Ist die äußere Schalung 1 in der beschriebenen WEise erstellt, so werden anschließend
die aufrechten Träger 10 der Innenschalung aufgestellt, die in derselben Weise ausgebildet
sind, wie die oben beschriebenen Träger 3 der Außenschalung. Auch diese Träger 10
können einstückig sich über die Höhe des zu fertigenden Baukörpers erstrecken oder
aber über diese Höhe mehrteilig ausgebildet sein.
[0013] Sind diese Träger 10 erstellt, so werden, wie aus Fig. 1 ersichtlich, vorerst beispielsweise
zwei Reihen Schaltafeln 7 und 7' eingesetzt und zwar auch hier in der Weise, wie dies
im Zusammenhang mit der Außenschalung und insbesondere im Zusammenhang mit Fig. 3
und 5 erläutert worden ist. Nun werden zumindest im Bereich dieser beiden Reihen von
Schaltafeln 7 und 7' auf die Konsolen 5 der Träger 10 Druckglieder 12 eingefügt. Diese
Druckglieder bilden umfangsgeschlossene Ringe und können auch hier aus einzelnen geraden
Stücken bestehen oder aber aus gebogenen Einzelstücken, die zusammen einen geschlossenen
Ring bilden.
[0014] Ist die Schalung so weit aufgebaut, wird der Beton eingefüllt und zwar bis in den
Bereich der oberen Kante 13 der obersten Reihe der Schaltafeln 7'. Ist der eingefüllte
Beton abgebunden und hat er eine hinreichende Festigkeit erreicht, so werden anschließend
die Spreizglieder 41 - 42 des untersten Druckringes 12 gelöst und der Druckring 12
herausgehoben. Dann werden die Schaltafeln 7 der unteren Reihe gelöst, herausgenommen
und anschließend auf die obere Kante 13 der ursprünglich obersten Reihe der Schaltafeln
7' aufgesetzt und in der oben beschriebenen Weise mit den Trägern 10 verbunden und
an ihnen befestigt. Ein zweiter Ring aus Schaltafeln 7" wird eingefügt. Das untere
Druckglied 12 wird hochgesetzt und zwar auf die dem ursprünglich obersten Druckglied
12 folgenden Konsolen 5 (Fig. 2), so daß in der Folge ein Schalungszustand erreicht
wird, wie er aus Fig. 2 ersichtlich ist. Der nunmehr von den umgesetzten Schaltafeln
7' - 7 - 7" begrenzte Hohlraum wird mit Beton gefüllt und nach dem Abbinden dieses
nunmehr gegossenen Abschnittes 15 wird der beschriebene Umsetzvorgang aufs Neue wiederholt,
wobei nun die Schaltafeln 7' der jetzt untersten Reihe auf die Schaltafeln 7" der
jetzt obersten Reihe aufgesetzt werden und so fort. Dabei werden entsprechend diesem
fortschreitenden Umsatz der Schaltafeln auch die Druckglieder 12 mit nach oben genommen.
[0015] Werden die ringförmigen Druckglieder 12 umgesetzt, und zwar ohne daß sie zerlegt
werden, so geschieht dies in der Weise, daß der jeweils oberste Ring hochgesetzt wird
und die nachfolgenden Ringe nachgezogen werden, so daß die ursprüngliche Reihenfolge
der Ringe als solche bewahrt bleibt. Nach dem Lösen der Spreizglieder 41 - 42 wird
ein Hebezeug am jeweils obersten Druckring 12 angesetzt und einfach hochgefahren.
Dabei schwenkt der hochfahrende Ring die seinen Weg kreuzenden Auflager 5 nach oben,
die dann wieder in ihre Aufnahmestellung von selbst zurückfallen, sobald das ringförmige
Druckglied 12 das Auflager passiert hat. Diese Auflager müssen nur das Gewicht des
Druckgliedes 12 aufnehmen, nicht aber die auf die Schalung einwirkenden Kräfte, die
von den vertikalen Trägern über die Spreizglieder nach den Fig. 6, 7 und 8 auf das
Druckglied 12 bzw. den äußeren Umfassungsring 9 übertragen werden.
[0016] Wenn die Träger 10 der Innenschalung 2 einstückig ausgebildet sind, verbleiben sie
in ihrer ursprünglichen Lage, wie dies aus den Fig. 1 und 2 erkennbar ist, ausschließlich
die Druck- bzw. Zugglieder 12 und die Schaltafeln 7, 7' und 7" der Innenschalung werden
umgesetzt. Sind die Träger jedoch mehrteilig, also in Längsrichtung aus mehreren Einzelträgern
zusammengefügt, so können beim Umsetzen der Schalungstafeln die jeweils untersten
Teilträger abgenommen und ebenso wie die Zug- und Druckglieder bzw. die Schaltafeln
umgesetzt werden. Die eingesetzten Druck- bzw. Zugglieder, die ja nach dem Einfüllen
des Betons unter Spannung stehen, halten die Schaltafeln auch ohne weitere vertikale
Unterstützung gegenüber dem Boden 16 fest, wobei zur Erhöhung der Sicherheit in diesem
Falle zweckmäßigerweise an den innseitigen Flanschen 6' (Fig. 13) keilförmig angeformte
Nasen 17 vorgesehen sind, die unmittelbar in den Beton einspringen und das Abrutschen
der Schalungskonstruktion verhindern. Die einzelnen kurzen Träger 10' sind über Laschen
18 und Schrauben 19 miteinander fest verbunden. Zweckmäßigerweise ist bei diesen Kurzträgern
10' mindestens eine Stirnseite 20 etwas abgeschrägt, was die Herausnahme des Trägers
beim Umsetzen der einzelnen Elemente erleichtert. Es liegt im Rahmen des beanspruchten
Verfahrens von mehreren in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden aufrechten Trägern
jeweils nur einzelne mit den Schaltafeln umzusetzen.
[0017] Die Verbindungsstelle zweier kurzer Träger 10' kann so gestaltet sein, daß aufeinanderfolgende
Träger winkelig zueinander angeordnet werden können (Fig. 11), wobei der entsprechende
Flansch 18' dieser Winkelform angepaßt ist. Dies ermöglicht die Schalung in ihrem
Höhenverlauf abzusetzen und damit abgewinkelte Abschnitte zu schalen, so daß ein Mauerwerk
errichtet wird bzw. errichtet werden kann, das von der Vertikalen abweichende Flächenabschnitte
aufweist.
[0018] Zum Umsetzen der kurzen Träger 10' beim allmählichen und schrittweisen Hochziehen
der Schalung kann ein Hilfsgerät verwendet werden, wie dies in Fig. 9 dargestellt
ist. Es handelt sich hier um eine Art Pendel 43 mit einem oberen Haken 44, der am
Druckglied 12 eingehängt wird. Am unteren Pendelende ist eine Greiflasche 45, die
am umzusetzenden Träger befestigbar ist. Der gelöste Träger hängt an diesem Pendel
43 (strichlierte Linien in Fig. 9) und kann dann hochgezogen und im Sinne des oben
beschriebenen fortschreitenden Schalungsaufbaues eingesetzt werden.
[0019] Vorstehend wurde die Erfindung im Zusammenhang mit I-Trägern und Schaltafeln erläutert,
die randseitig abgesetzt sind (Fig. 5). Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich aber
auch mit anderen Schalungselementen ausüben, beispielsweise mit im Querschnitt U-förmigen
Trägern 21 und mit Schaltafeln 22, die einen umgebördelten Seitenrand 23 aufweisen
(siehe Fig. 12). Beim Errichten der Schalung liegen die seitlichen Wangen 21' der
im Querschnitt U-förmigen Träger 21 paarweise an den umgebördelten Rändern 23 der
Schalungstafeln 22 an, wobei Schraubenbolzen 24 diese Verbindung fixieren und sichern.
Auch bei einer solchen Schalungskonstruktion ist es möglich, nach Lösen der Schraubverbindungen
24 die Schalungstafeln in Richtung des Pfeiles 30 zwischen den Trägern herauszunehmen,
so daß auch bei einer solchen Konstruktion die SChalungstafeln 22 im Sinne der obigen
Darlegungen fortschreitend umgesetzt werden können. Auch hier ist es möglich, die
Träger 21 in ihrem Längsverlauf zu unterteilen.
[0020] Vorstehend wurde die Erfindung anhand von Schalungen erläutert, die ein Traggerüst
besitzen mit vertikal angeordneten Trägern, wobei eine Außenschalung und eine Innenschalung
gezeigt worden ist. Es ist denkbar, daß ein Mauerwerk errichtet wird, welches nur
einseitig zu schalen ist, wogegen die andere Seite durch eine Wandung einer ausgehobenen
Baugrube gebildet wird. Auch in diesem Fall, bei welchem die eine Schalungswand durch
die erwähnte Grubenwand gebildet ist, kann das oben näher geschilderte Umsetzverfahren
mit Erfolg angewandt werden.
[0021] Bei der Errichtung der Schalung, wie im Zusammenhang mit den vorstehenden Figuren
erläutert, kann beispielsweise die Außenschalung bis zur geplanten Höhe des zu fertigenden
Baukörpers errichtet werden und die Innenschalung wird dann dem Baufortschritt entsprechend
schrittweise umgesetzt und hochgeführt. Es ist aber auch möglich, sowohl Innenschalung
wie auch Außenschalung allmählich und dem Baufortschritt entsprechend bis zur geplanten
Höhe des zu fertigenden Baukörpers umzusetzen.
[0022] Ferner ist es möglich und hier zu bedenken, daß die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
aufrechtstehend angeordneten Träger bei einem kegeligen Baukörper schräg geneigt anzuordnen
sind, wobei die Träger dann parallel zur Erzeugenden des Kegelmantels liegen. Auf
Grund dieser geneigten Anordnung zur Bildung einer Schalung für einen kegelförmigen
Baukörper verändert sich der Abstand zweier nebeneinanderliegender Träger in Abhängigkeit
ihres Längsverlaufes. Bei einer solchen Schalung ist es daher nicht ohne weiteres
möglich, das oben geschilderte Umsetzverfahren anzuwenden, da die Schalungstafeln
benachbarter Schalungstafelreihen unterschiedliche Breiten aufweisen müssen.
[0023] Aus den vorstehenden Darlegungen ist ersichtlich, daß es möglich ist, trotz des schrittweisen
Umsetzens der Schalung Baukörper zu errichten, die durchdringungsfrei sind. Zum Aufbau
der Schalung, zu deren Handhabung und Beschickung können Traggerüste und Tragplattformen
verwendet werden, wie sie im Zusammenhang mit der Errichtung von umfangsgeschlossenen
Bauten mehrfach bekannt geworden sind. diese Traggerüste und Tragplattformen werden
dem jeweiligen Baufortschritt entsprechend angehoben.
[0024] In den Zeichnungen wurden die Konsolen 5 stets so dargestellt, daß ihre Auflagefläche
für die ringförmigen Druck- bzw. Zugglieder 9 bzw. 12 rechtwinkelig zur Längsachse
der Träger 3 bzw. 10 stehen bzw. von selbst diese Lage einnehmen, falls sie hochgehoben
und in der Folge freigelassen werden (Fig. 13). Es ist zweckmäßig, diese Konsolen
so auszubilden, daß sie in beliebiger Winkelstellung zur Längsachse der Träger 3 bzw.
10 gebracht und in dieser Stellung fixiert werden können. Über beispielsweise bogenförmig
verlaufende Langlöcher in Verbindung mit Klemmschrauben kann dies ohne weiteres erzielt
werden. Dank dieser Ausgestaltung der Konsolen ist es möglich, bei schrägstehenden
Trägern 3 bzw. 10 die Konsolen so auszurichten, daß sie trotz der geneigten Lage der
erwähnten Träger horizontale Auflageflächen für die Zug- bzw. Druckglieder bilden.
[0025] Ferner ist es zweckmäßig, die jeweils außenliegenden Flansche der Träger 3 bzw. 10
mit Lochreihen zu versehen und die Konsolen 5 über Montageplatten an den Flanschen
dieser Träger anzuschrauben. Dank der über die Länge der Träger verlaufenden Lochreihen
können dann diese Konsolen 5 an jeder beliebigen Stelle montiert werden, was die Anpassungsfähigkeit
der Schalungselemente erhöht.
[0026] Die Schalungstafeln 7, die in den Fig. 3 und 4 als ebene Tafeln dargestellt sind,
können auch gezogen verlaufen.
1. Verfahren zur Errichtung von aus gußfähigen Materialien, insbesondere Beton bestehenden
Baukörpern, insbesondere von umfangsgeschlossenen Baukörpern mit einer wiederverwendbaren
Schalung und diese Schalung eine Innenschalung und/oder eine Außenschalung aufweist
und beide Schalungen aufrechte, in Abstand voneinander angeordnete, in Längsrichtung
ein- oder mehrteilige Träger besitzt und zwischen den Trägern Schaltafeln liegen und
an diesen verankert sind, und die Träger durch quer zu ihrer Längserstreckung verlaufende
Zug- und/ oder Druckglieder abgestützt sind und die Schaltafeln rechtwinklig zu ihrer
Ebene zwischen die Träger einsetzbar bzw. wegnehmbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Träger der Innenschalung und/oder der Außenschalung aufgerichtet werden und
anschließend Schaltafeln bis zu einer Höhe eingesetzt werden, die nur einem Bruchteil
der Höhe des zu fertigenden Baukörpers entspricht, worauf der so gebildete Schalungshohlraum
gefüllt und nach dem Abbinden des eingegossenen Materials die unterhalb der obersten
Reihe der Schaltafeln liegenden Schaltafeln gelöst und entfernt und anschließend auf
die stehengebliebenen Schaltafeln aufgesetzt und mit den Träger verbunden werden,
wonach der so gebildete Schalungshohlraum gefüllt wird und nach dem Abbinden des eingegossenen
Materials der beschriebene Vorgang (Umsetzen der Schaltafeln) wiederholt wird, bis
die Höhe des Baukörpers erreicht ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Träger an ihren dem zu fertigenden Baukörper zugewandten Flansche Vorsprünge,
vorzugsweise keilförmig gestaltete Nasen (17) aufweisen (Fig. 13).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten der Träger
schräg abgeschnitten sind (Fig. 10).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Achsrichtung aufeinanderfolgende
Träger winkelig aneinandergefügt sind (Fig. 11).
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung aufeinanderfolgender
Träger Laschen dienen, die mit den Stegen der Träger verschraubbar sind (Fig. 10 und
11).
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger an ihren dem
zu fertigenden Baukörper abgewandten Flanschen hochschwenkbare Auflager für die Auflage
der als umfangsgeschlossene Ringe ausgebildeten Druck- bzw. Zugglieder aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem aufrechtstehenden
Träger und dem als umfangsgeschlossenen Ring ausgebildeten Druck- bzw. Zugglied Spreizkörper
angeordnet sind (Fig. 6, 7, 8).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageebene der Auflager
in deren Aufnahmestellung rechtwinkelig zur Längserstreckung der Träger stehen und
in dieser Stellung durch einen den Schwenkweg begrenzenden Anschlag gehalten sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager als rechtwinkelige
Dreiecke ausgebildet sind und die Schwenkachse in der den rechten Winkel aufweisenden
Ecke des Dreiecks{ liegt.