(19)
(11) EP 0 138 196 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.04.1985  Patentblatt  1985/17

(21) Anmeldenummer: 84112214.6

(22) Anmeldetag:  11.10.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04G 11/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 14.10.1983 AT 3670/83

(71) Anmelder: Rund-Stahl-Bau Gesellschaft m.b.H.
A-6900 Bregenz (AT)

(72) Erfinder:
  • Mathis, Hugo, Dipl.-Ing.
    A-6900 Bregenz (AT)

(74) Vertreter: Hefel, Herbert, Dipl.-Ing. 
Egelseestrasse 65a
6800 Feldkirch-Tosters
6800 Feldkirch-Tosters (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Errichtung von aus gussfähigen Materialien insbesondere Beton bestehenden Baukörpern und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens


    (57) Die Schalung für die Errichtung eines zylindrischen Rundbehälters besteht aus einer Außenschalung (1) und einer Innenschalung (2). Die Außenschalung (1) weist aufrechtstehende I-Träger (3) auf, an deren nach außen gewandten Flansch (4) Tragkonsolen (5) befestigt sind. Die Tragkonsolen (5) sind nach oben schwenkbar ausgebildet. Sie bestehen aus einem rechtwinkligen Dreieck, wobei in der Ecke des rechten Winkels die Schwenkachse liegt. An den inneren Flanschen der Träger (3) sind Schalungstafeln (7) befestigt. Die Außenschalung (1) kann bis zur Höhe des zu fertigenden Baukörpers erstellt werden. An ihrer Außenseite tragen die Flansche (4) der Träger (3) die Konsolen (5), auf welchen ringförmige Zugglieder (9) aufliegen, die die Aufgabe haben, die auf die Schalung beim Füllen mit Beton einwirkenden Kräfte aufzunehmen. Nach Fertigstellung der äußeren Schalung (1) werden die aufrechten Träger (10) der Innenschalung aufgestellt, die in derselben Weise ausgebildet sind wie die Träger (3) der Außenschalung. Es werden dann vorerst beispielsweise zwei Reihen Schaltafeln eingesetzt, wobei zumindest im Bereich dieser beiden Reihen von Schaltafeln auf die Konsolen (5) der Träger (10) Druckglieder (12) eingefügt werden. Ist der eingefüllte Beton abgebunden, werden anschließend die Spreizglieder (41) und (42) des untersten Druckringes (12) gelöst und der Druckring (12) herausgehoben. Dann werden die Schaltafeln (7) der unteren Reihe gelöst, herausgenommen und anschließend auf die obere Kante (13) der ursprünglich obersten Reihe der Schaltafeln (7) aufgesetzt. Zur Erhöhung der Sicherheit werden an den innenseitigen Flanschen der Träger (3 und 10) keilförmig angeformte Nasen (17) vorgesehen, die unmittelbar in den Beton einspringen und das Abrutschen der Schalungskonstruktion verhindern.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Errichtung von aus gußfähigen Materialien, insbesondere Beton bestehenden Baukörpern, insbesondere von umfangsgeschlossenen Baukörpern mit einer wiederverwendbaren Schalung und diese Schalung eine Innenschalung und/oder eine Außenschalung aufweist und beide Schalungen aufrechte, in Abstand voneinander angeordnete, in Längsrichtung ein- oder mehrteilige Träger besitzt und zwischen den Trägern Schaltafeln liegen und an diesen verankert sind, und die Träger durch quer zu ihrer Längserstreckung verlaufende Zug- und/oder Druckglieder abgestützt sind und die Schaltafeln rechtwinklig zu ihrer Ebene zwischen die Träger einsetzbar bzw. wegnehmbar sind, und auf eine Vorrichtung zur Ausübung desselben.

    [0002] Es ist bekannt, die Außen- oder Innenschalung vorerst zu errichten und anschließend die Innen- oder Außenschalung schrittweise aufzubauen und entsprechend diesem Aufbau die gebildeten Schalungshohlräume mit Beton zu füllen. Dies im Zusammenhang mit ebenen Wänden, aber auch mit umfangsgeschlossenen oder konisch gestalteten Baukörpern.

    [0003] Ferner ist es bekannt und zwar im Zusammenhang mit der Errichtung von Rundbauten, zwei umfangsgeschlossene Schalungsringe an einem Traggerüst aufzuhängen. Der von den Schalungsringen begrenzte Schalungshohlraum wird mit Beton gefüllt, nach dem Erhärten oder Abbinden des Betons werden die Schalungsringe gelöst und mit dem Traggerüst so weit hochgefahren, daß ihr unterer Teil noch im Bereich der Oberkante des gegossenen Mauerringes liegt. Dann werden die Ringe neuerlich festgespannt und fixiert, Beton wiederum eingefüllt und das erwähnte Wechselspiel wiederholt sich, bis die gewünschte Bauhöhe erreicht ist. Auf diese Weise wird bei solchen zylindrischen Bauten ein Mauerring auf den anderen gesetzt.

    [0004] Bei Rundbauten mit sehr großen Durchmessern können die erwähnten Schalungsringe oft nicht mehr verwendet werden, so daß man genötigt ist, auf herkömmliche Schalungsverfahren und Schalungsmittel zurückzugreifen, welche mit Trägern und Schalungstafeln herkömmlicher Bauart arbeiten. Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Verfahren vorzuschlagen, bei dessen Anwendung mit relativ geringem Aufwand an Schalungsmitteln das Auslangen gefunden werden kann, obgleich im wesentlichen herkömmliche Schalungselemente (Träger, Schaltafeln) eingesetzt werden, und die zu fertigenden Baukörper außerordentlich großflächig sind. Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß die Träger der Innenschalung und/oder der Außenschalung aufgerichtet werden und anschlie- βend Schaltafeln bis zu einer Höhe eingesetzt werden, die nur einem Bruchteil der Höhe des zu fertigenden Baukörpers entspricht, worauf der so gebildete Schalungshohlraum gefüllt und nach dem Abbinden des eingegossenen Materials die unterhalb der obersten Reihe der Schaltafeln liegenden Schaltafeln gelöst und entfernt und anschließend auf die stehengebliebenen Schaltafeln aufgesetzt und mit dem Träger verbunden werden, wonach der so gebildete Schalungshohlraum gefüllt wird und nach dem Abbinden des eingegossenen Materials der beschriebene Vorgang (Umsetzen der Schaltafeln) wiederholt wird, bis die Höhe des Baukörpers erreicht ist. Dank dieses Vorschlages ist es möglich, durchdringungsfreie Baukörper zu errichten, mit großen Ausdehnungen und mit einem relativ bescheidenen Schalungsmittelaufwand.

    [0005] Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung. Es zeigen: Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Schalung für einen Rundbehälter mit bereits eingebrachtem Beton; Fig. 2 die Schalung nach Fig. 1, jedoch bereits in einem zweiten Schritt des Verfahrens; Fig. 3 eine Detaildraufsicht auf die Schalung nach Fig. 1; Fig. 4 eine Schalung in Draufsicht, wobei Außenschalung und Innenschalung einen unterschiedlichen Aufbau besitzen; Fig. 5 ein Detail aus Fig. 3, jedoch in einem gegenüber dieser Fig. vergrößerten Maßstab; die Fig. 6, 7 und 8 zeigen im Detail Spreizkörper in Seitensicht zur Übertragung der Kräfte vom aufrechtstehenden Träger auf die Druck- bzw. Zugglieder; Fig. 9 ein Arbeitshilfsmittel zum Umsetzen der aufrechten Träger; die Fig. 10 und 11 veranschaulichen Trägerverbindungen; die Fig. 12 eine Variante der für die Schalung verwendeten Trägerkonstruktion und Schaltafeln; und Fig. 13 einen Träger im Detail.

    [0006] Die Schalung nach Fig. 1 für die Errichtung eines zylindrischen Rundbehälters besteht aus einer Außenschalung 1 und einer Innenschalung 2. Die Außenschalung 1 weist aufrechtstehende I-Träger 3 auf, beispielsweise Profilwalzträger oder Holzträger, an deren nach außen gewandten Flansch 4 Tragkonsolen 5 befestigt sind. Diese aufrechtstehenden Träger 3 können sich einstückig über die gesamte Höhe des zu errichtenden Baukörpers erstrecken, sie können aber auch über diese Höhe unterteilt sein und aus Einzelträgern gleicher oder ungleicher Länge bestehen, die fest miteinander und fluchtend verbunden werden.

    [0007] Die Konsolen oder Auflager 5 sind nach oben schwenkbar ausgebildet (Fig. 13). Sie bestehen aus einem rechtwinkligen Dreieck, wobei in der Ecke des rechten Winkels die Schwenkachse 31 liegt. Ein hochgestellter Rand 32 verhindert das seitliche Abrutschen des aufgelegten Druck-bzw. Zuggliedes. Durch eine randseitig aufgeschweißte Leiste 30 kann die Auflagefläche des Auflagers vergrößert werden. Anschläge 34, die den Lagerbock 35 seitlich umgreifen, sichern die ordnungsgemäße Lage bei eingeschwenktem Auflager (strichlierte Linie in Fig. 13).

    [0008] An den inneren Flanschen 6 der Träger 3 sind die Schalungstafeln 7 befestigt. Diese bestehen zweckmäßigerweise aus verleimten Holztafeln und sind randseitig absatzartig gefälzt, wobei die eingesetzten Schalungstafeln 7 mit ihren gefälzten Rand an der Rückseite des inneren Flansches 6 des Trägers 3 anliegen, wobei die Tiefe des absatzartigen Falzes so bemessen ist, daß die dem zu fertigenden Baukörper zugewandten Flächen der Schalungstafel 7 und des Flansches 6 in etwa bündig zueinander liegen. In dieser Lage wird die Schalungstafel 7 durch einen Keil oder einen Spreizholm 8 gehalten, der zwischen Außenflansch 4 und der Schalungstafel 7 eingeklemmt ist. Über die Höhe H einer Schalungstafel 7 sind in der Regel mehrere solche Holme 8 eingefügt, mindestens aber ein Holm (Fig. 5).

    [0009] Eine andere Zuordnung von Schaltafel 7 und Träger 3 zeigt im Zusammenhang mit der Außenschalung 1 die Fig. 4. Die Schaltafeln 7 liegen hier mit ihren Rändern auf den Flanschen der Träger 3 auf. Rückseitig besitzen diese Tafeln in ihrem Randbereich Halteglieder 36, die an den Flanschen der Träger 3 eingehakt werden und die eventuell noch zusätzlich mit Keilen 37 verspannt werden können.

    [0010] Die Außenschalung 1 (Fig. 1) kann bis zur Höhe des zu fertigenden Baukörpers erstellt werden. An ihrer Außenseite tragen die Flansche 4 der Träger 3 Konsolen 5, auf welchen ringförmige Zugglieder 9 aufliegen, die die Aufgabe haben, die auf die Schalung beim Füllen mit Beton einwirkenden Kräfte aufzunehmen, beispielsweise nach Art eines Faßreifens. Im gezeigten Ausführungsbeispiel bestehen diese Zugglieder 9 aus I-Trägern, die zu einem Ring zusammengefügt sind. Dieser Ring kann aus einzelnen geradstückigen Teilträgern zusammengefügt sein oder aber aus Teilträgern, die an sich schon bogenförmig verlaufen.

    [0011] Der Innendurchmesser dieses umfangsgeschlossenen Ringes ist dabei größer als der Durchmesser des Hüllkreises der äußeren Flansche der Träger 3. Zur Überbrückung dieser Distanz D werden Spreizglieder verwendet, die in den Fig. 6, 7 und 8 in Seitensicht dargestellt sind. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 handelt es sich um eine Art Kniehebel 38, der schwenkbar an einem Laschenpaar 39 gelagert ist. Da die eine Lasche 39' mehrere Lochreihen besitzt, kann die Länge L des Spreizgliedes an die jeweiligen Schalungsbedingungen angepaßt werden. Fig. 6 zeigt das Spreizglied in gelöster STellung. Zum Spannen des Spreizgliedes wird der Hebel 38 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß der mit diesem Hebel starr verbundene Nocken am Druck- bzw. Zugglied anliegt. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 ist das Spreizglied als Gewindespindel 4 mit einem Links- und einem Rechtsgewinde ausgestaltet und mit zwei Backen 46 und 47, die an den gegeneinander abzustützenden Bauteilen anliegen. Dieses Spreizglied ist stufenlos einstellbar. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 ist anstelle eines Kniehebels 38 nach Fig. 6 ein Keil 41 getreten, der hier mit einem Spreizkörper 42 aus einem Laschenpaket zusammenwirkt. Mit solchen Spreizgliedern kann auch die Schalung vorgespannt werden. Anstelle der vorstehend im Zusammenhang mit den Fig. 6, 7 und 8 erläuterten Spreizgliedern können in einfach gelagerten Fällen auch Spreizholme verwendet werden, wie dies beispielsweise im Zusammenhang mit Fig. 5 beschrieben wurde.

    [0012] Ist die äußere Schalung 1 in der beschriebenen WEise erstellt, so werden anschließend die aufrechten Träger 10 der Innenschalung aufgestellt, die in derselben Weise ausgebildet sind, wie die oben beschriebenen Träger 3 der Außenschalung. Auch diese Träger 10 können einstückig sich über die Höhe des zu fertigenden Baukörpers erstrecken oder aber über diese Höhe mehrteilig ausgebildet sein.

    [0013] Sind diese Träger 10 erstellt, so werden, wie aus Fig. 1 ersichtlich, vorerst beispielsweise zwei Reihen Schaltafeln 7 und 7' eingesetzt und zwar auch hier in der Weise, wie dies im Zusammenhang mit der Außenschalung und insbesondere im Zusammenhang mit Fig. 3 und 5 erläutert worden ist. Nun werden zumindest im Bereich dieser beiden Reihen von Schaltafeln 7 und 7' auf die Konsolen 5 der Träger 10 Druckglieder 12 eingefügt. Diese Druckglieder bilden umfangsgeschlossene Ringe und können auch hier aus einzelnen geraden Stücken bestehen oder aber aus gebogenen Einzelstücken, die zusammen einen geschlossenen Ring bilden.

    [0014] Ist die Schalung so weit aufgebaut, wird der Beton eingefüllt und zwar bis in den Bereich der oberen Kante 13 der obersten Reihe der Schaltafeln 7'. Ist der eingefüllte Beton abgebunden und hat er eine hinreichende Festigkeit erreicht, so werden anschließend die Spreizglieder 41 - 42 des untersten Druckringes 12 gelöst und der Druckring 12 herausgehoben. Dann werden die Schaltafeln 7 der unteren Reihe gelöst, herausgenommen und anschließend auf die obere Kante 13 der ursprünglich obersten Reihe der Schaltafeln 7' aufgesetzt und in der oben beschriebenen Weise mit den Trägern 10 verbunden und an ihnen befestigt. Ein zweiter Ring aus Schaltafeln 7" wird eingefügt. Das untere Druckglied 12 wird hochgesetzt und zwar auf die dem ursprünglich obersten Druckglied 12 folgenden Konsolen 5 (Fig. 2), so daß in der Folge ein Schalungszustand erreicht wird, wie er aus Fig. 2 ersichtlich ist. Der nunmehr von den umgesetzten Schaltafeln 7' - 7 - 7" begrenzte Hohlraum wird mit Beton gefüllt und nach dem Abbinden dieses nunmehr gegossenen Abschnittes 15 wird der beschriebene Umsetzvorgang aufs Neue wiederholt, wobei nun die Schaltafeln 7' der jetzt untersten Reihe auf die Schaltafeln 7" der jetzt obersten Reihe aufgesetzt werden und so fort. Dabei werden entsprechend diesem fortschreitenden Umsatz der Schaltafeln auch die Druckglieder 12 mit nach oben genommen.

    [0015] Werden die ringförmigen Druckglieder 12 umgesetzt, und zwar ohne daß sie zerlegt werden, so geschieht dies in der Weise, daß der jeweils oberste Ring hochgesetzt wird und die nachfolgenden Ringe nachgezogen werden, so daß die ursprüngliche Reihenfolge der Ringe als solche bewahrt bleibt. Nach dem Lösen der Spreizglieder 41 - 42 wird ein Hebezeug am jeweils obersten Druckring 12 angesetzt und einfach hochgefahren. Dabei schwenkt der hochfahrende Ring die seinen Weg kreuzenden Auflager 5 nach oben, die dann wieder in ihre Aufnahmestellung von selbst zurückfallen, sobald das ringförmige Druckglied 12 das Auflager passiert hat. Diese Auflager müssen nur das Gewicht des Druckgliedes 12 aufnehmen, nicht aber die auf die Schalung einwirkenden Kräfte, die von den vertikalen Trägern über die Spreizglieder nach den Fig. 6, 7 und 8 auf das Druckglied 12 bzw. den äußeren Umfassungsring 9 übertragen werden.

    [0016] Wenn die Träger 10 der Innenschalung 2 einstückig ausgebildet sind, verbleiben sie in ihrer ursprünglichen Lage, wie dies aus den Fig. 1 und 2 erkennbar ist, ausschließlich die Druck- bzw. Zugglieder 12 und die Schaltafeln 7, 7' und 7" der Innenschalung werden umgesetzt. Sind die Träger jedoch mehrteilig, also in Längsrichtung aus mehreren Einzelträgern zusammengefügt, so können beim Umsetzen der Schalungstafeln die jeweils untersten Teilträger abgenommen und ebenso wie die Zug- und Druckglieder bzw. die Schaltafeln umgesetzt werden. Die eingesetzten Druck- bzw. Zugglieder, die ja nach dem Einfüllen des Betons unter Spannung stehen, halten die Schaltafeln auch ohne weitere vertikale Unterstützung gegenüber dem Boden 16 fest, wobei zur Erhöhung der Sicherheit in diesem Falle zweckmäßigerweise an den innseitigen Flanschen 6' (Fig. 13) keilförmig angeformte Nasen 17 vorgesehen sind, die unmittelbar in den Beton einspringen und das Abrutschen der Schalungskonstruktion verhindern. Die einzelnen kurzen Träger 10' sind über Laschen 18 und Schrauben 19 miteinander fest verbunden. Zweckmäßigerweise ist bei diesen Kurzträgern 10' mindestens eine Stirnseite 20 etwas abgeschrägt, was die Herausnahme des Trägers beim Umsetzen der einzelnen Elemente erleichtert. Es liegt im Rahmen des beanspruchten Verfahrens von mehreren in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden aufrechten Trägern jeweils nur einzelne mit den Schaltafeln umzusetzen.

    [0017] Die Verbindungsstelle zweier kurzer Träger 10' kann so gestaltet sein, daß aufeinanderfolgende Träger winkelig zueinander angeordnet werden können (Fig. 11), wobei der entsprechende Flansch 18' dieser Winkelform angepaßt ist. Dies ermöglicht die Schalung in ihrem Höhenverlauf abzusetzen und damit abgewinkelte Abschnitte zu schalen, so daß ein Mauerwerk errichtet wird bzw. errichtet werden kann, das von der Vertikalen abweichende Flächenabschnitte aufweist.

    [0018] Zum Umsetzen der kurzen Träger 10' beim allmählichen und schrittweisen Hochziehen der Schalung kann ein Hilfsgerät verwendet werden, wie dies in Fig. 9 dargestellt ist. Es handelt sich hier um eine Art Pendel 43 mit einem oberen Haken 44, der am Druckglied 12 eingehängt wird. Am unteren Pendelende ist eine Greiflasche 45, die am umzusetzenden Träger befestigbar ist. Der gelöste Träger hängt an diesem Pendel 43 (strichlierte Linien in Fig. 9) und kann dann hochgezogen und im Sinne des oben beschriebenen fortschreitenden Schalungsaufbaues eingesetzt werden.

    [0019] Vorstehend wurde die Erfindung im Zusammenhang mit I-Trägern und Schaltafeln erläutert, die randseitig abgesetzt sind (Fig. 5). Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich aber auch mit anderen Schalungselementen ausüben, beispielsweise mit im Querschnitt U-förmigen Trägern 21 und mit Schaltafeln 22, die einen umgebördelten Seitenrand 23 aufweisen (siehe Fig. 12). Beim Errichten der Schalung liegen die seitlichen Wangen 21' der im Querschnitt U-förmigen Träger 21 paarweise an den umgebördelten Rändern 23 der Schalungstafeln 22 an, wobei Schraubenbolzen 24 diese Verbindung fixieren und sichern. Auch bei einer solchen Schalungskonstruktion ist es möglich, nach Lösen der Schraubverbindungen 24 die Schalungstafeln in Richtung des Pfeiles 30 zwischen den Trägern herauszunehmen, so daß auch bei einer solchen Konstruktion die SChalungstafeln 22 im Sinne der obigen Darlegungen fortschreitend umgesetzt werden können. Auch hier ist es möglich, die Träger 21 in ihrem Längsverlauf zu unterteilen.

    [0020] Vorstehend wurde die Erfindung anhand von Schalungen erläutert, die ein Traggerüst besitzen mit vertikal angeordneten Trägern, wobei eine Außenschalung und eine Innenschalung gezeigt worden ist. Es ist denkbar, daß ein Mauerwerk errichtet wird, welches nur einseitig zu schalen ist, wogegen die andere Seite durch eine Wandung einer ausgehobenen Baugrube gebildet wird. Auch in diesem Fall, bei welchem die eine Schalungswand durch die erwähnte Grubenwand gebildet ist, kann das oben näher geschilderte Umsetzverfahren mit Erfolg angewandt werden.

    [0021] Bei der Errichtung der Schalung, wie im Zusammenhang mit den vorstehenden Figuren erläutert, kann beispielsweise die Außenschalung bis zur geplanten Höhe des zu fertigenden Baukörpers errichtet werden und die Innenschalung wird dann dem Baufortschritt entsprechend schrittweise umgesetzt und hochgeführt. Es ist aber auch möglich, sowohl Innenschalung wie auch Außenschalung allmählich und dem Baufortschritt entsprechend bis zur geplanten Höhe des zu fertigenden Baukörpers umzusetzen.

    [0022] Ferner ist es möglich und hier zu bedenken, daß die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aufrechtstehend angeordneten Träger bei einem kegeligen Baukörper schräg geneigt anzuordnen sind, wobei die Träger dann parallel zur Erzeugenden des Kegelmantels liegen. Auf Grund dieser geneigten Anordnung zur Bildung einer Schalung für einen kegelförmigen Baukörper verändert sich der Abstand zweier nebeneinanderliegender Träger in Abhängigkeit ihres Längsverlaufes. Bei einer solchen Schalung ist es daher nicht ohne weiteres möglich, das oben geschilderte Umsetzverfahren anzuwenden, da die Schalungstafeln benachbarter Schalungstafelreihen unterschiedliche Breiten aufweisen müssen.

    [0023] Aus den vorstehenden Darlegungen ist ersichtlich, daß es möglich ist, trotz des schrittweisen Umsetzens der Schalung Baukörper zu errichten, die durchdringungsfrei sind. Zum Aufbau der Schalung, zu deren Handhabung und Beschickung können Traggerüste und Tragplattformen verwendet werden, wie sie im Zusammenhang mit der Errichtung von umfangsgeschlossenen Bauten mehrfach bekannt geworden sind. diese Traggerüste und Tragplattformen werden dem jeweiligen Baufortschritt entsprechend angehoben.

    [0024] In den Zeichnungen wurden die Konsolen 5 stets so dargestellt, daß ihre Auflagefläche für die ringförmigen Druck- bzw. Zugglieder 9 bzw. 12 rechtwinkelig zur Längsachse der Träger 3 bzw. 10 stehen bzw. von selbst diese Lage einnehmen, falls sie hochgehoben und in der Folge freigelassen werden (Fig. 13). Es ist zweckmäßig, diese Konsolen so auszubilden, daß sie in beliebiger Winkelstellung zur Längsachse der Träger 3 bzw. 10 gebracht und in dieser Stellung fixiert werden können. Über beispielsweise bogenförmig verlaufende Langlöcher in Verbindung mit Klemmschrauben kann dies ohne weiteres erzielt werden. Dank dieser Ausgestaltung der Konsolen ist es möglich, bei schrägstehenden Trägern 3 bzw. 10 die Konsolen so auszurichten, daß sie trotz der geneigten Lage der erwähnten Träger horizontale Auflageflächen für die Zug- bzw. Druckglieder bilden.

    [0025] Ferner ist es zweckmäßig, die jeweils außenliegenden Flansche der Träger 3 bzw. 10 mit Lochreihen zu versehen und die Konsolen 5 über Montageplatten an den Flanschen dieser Träger anzuschrauben. Dank der über die Länge der Träger verlaufenden Lochreihen können dann diese Konsolen 5 an jeder beliebigen Stelle montiert werden, was die Anpassungsfähigkeit der Schalungselemente erhöht.

    [0026] Die Schalungstafeln 7, die in den Fig. 3 und 4 als ebene Tafeln dargestellt sind, können auch gezogen verlaufen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Errichtung von aus gußfähigen Materialien, insbesondere Beton bestehenden Baukörpern, insbesondere von umfangsgeschlossenen Baukörpern mit einer wiederverwendbaren Schalung und diese Schalung eine Innenschalung und/oder eine Außenschalung aufweist und beide Schalungen aufrechte, in Abstand voneinander angeordnete, in Längsrichtung ein- oder mehrteilige Träger besitzt und zwischen den Trägern Schaltafeln liegen und an diesen verankert sind, und die Träger durch quer zu ihrer Längserstreckung verlaufende Zug- und/ oder Druckglieder abgestützt sind und die Schaltafeln rechtwinklig zu ihrer Ebene zwischen die Träger einsetzbar bzw. wegnehmbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger der Innenschalung und/oder der Außenschalung aufgerichtet werden und anschließend Schaltafeln bis zu einer Höhe eingesetzt werden, die nur einem Bruchteil der Höhe des zu fertigenden Baukörpers entspricht, worauf der so gebildete Schalungshohlraum gefüllt und nach dem Abbinden des eingegossenen Materials die unterhalb der obersten Reihe der Schaltafeln liegenden Schaltafeln gelöst und entfernt und anschließend auf die stehengebliebenen Schaltafeln aufgesetzt und mit den Träger verbunden werden, wonach der so gebildete Schalungshohlraum gefüllt wird und nach dem Abbinden des eingegossenen Materials der beschriebene Vorgang (Umsetzen der Schaltafeln) wiederholt wird, bis die Höhe des Baukörpers erreicht ist.
     
    2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger an ihren dem zu fertigenden Baukörper zugewandten Flansche Vorsprünge, vorzugsweise keilförmig gestaltete Nasen (17) aufweisen (Fig. 13).
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten der Träger schräg abgeschnitten sind (Fig. 10).
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Achsrichtung aufeinanderfolgende Träger winkelig aneinandergefügt sind (Fig. 11).
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung aufeinanderfolgender Träger Laschen dienen, die mit den Stegen der Träger verschraubbar sind (Fig. 10 und 11).
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger an ihren dem zu fertigenden Baukörper abgewandten Flanschen hochschwenkbare Auflager für die Auflage der als umfangsgeschlossene Ringe ausgebildeten Druck- bzw. Zugglieder aufweisen.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem aufrechtstehenden Träger und dem als umfangsgeschlossenen Ring ausgebildeten Druck- bzw. Zugglied Spreizkörper angeordnet sind (Fig. 6, 7, 8).
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageebene der Auflager in deren Aufnahmestellung rechtwinkelig zur Längserstreckung der Träger stehen und in dieser Stellung durch einen den Schwenkweg begrenzenden Anschlag gehalten sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager als rechtwinkelige Dreiecke ausgebildet sind und die Schwenkachse in der den rechten Winkel aufweisenden Ecke des Dreiecks{ liegt.
     




    Zeichnung