[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtungsanordnung für eine schwellenlose Tür
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Derartige Dichtungsanordnungen sind beispielsweise aus der CH-PS 627.228 und der
CH-PS 631.779 bekannt, wobei die Betätigungsvorrichtung insbesondere eine im Hohlraum
zwischen der Führungsschiene und dem Dichtungskörper angeordnete Betätigungsstange
enthält, deren eine Ende mit einem im montierten Zustand über die Türblattseite hinausragenden
Anschlagbolzen versehen ist. Beim Schliessen der Tür wirkt der Anschlagbolzen mit
dem Türrahmen zusammen und verschiebt den Dichtungskörper gegen eine Federkraft in
vertikaler Richtung, so dass die elastische Dichtungsleiste gegen den Fussboden gepresst
wird und somit die Tür an der Türblattunterkante abdichtet.
[0003] Um eine ungehinderte vertikale Bewegung des Dichtungskörpers in der Führungsschiene
zu ermöglichen, muss dieser in der Führungsschiene lose gelagert sein, d.h. mit seinen
beiden Seitenwandteilen oder Schenkeln je einen verhältnismässig grossen Spalt mit
dem gegenüberliegenden Seitenwandteil oder Schenkel der Führungsschiene bilden. Es
hat sich nun gezeigt, dass durch diese beiden Spalte bei hohen Isolieranforderungen
eine merkbare akustische Verbindung der beiden Türseiten zustande kommt, ferner ein
Luftstrom von der einen zur anderen Türseite auftreten kann und zudem auch Staub in
den genannten Hohlraum gelangen kann, was nicht nur das Funktionieren der Betätigungsvorrichtung
beeinträchtigen kann, sondern auch den Staubübergang von der einen zur anderen Türseite
möglich macht.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Dichtungsanordnung für eine schwellenlose Tür
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welche ohne Hemmung der Verschiebebewegung
des Dichtungskörpers den Hohlraum zwischen dem Dichtungskörper und der Führungsschiene
zu beiden Seiten der Türblattunterkante abdichtet.
[0005] Erfindungsgemäss weist die Dichtungsanordnung die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 angeführten Merkmale auf.
[0006] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemässen Dichtungsanordnung
hat jedes biegsame Band einen im Querschnitt U-förmigen Verlauf, derart, dass das
Band bei einer Verschiebung des Dichtungskörpers eine Abrollbewegung ausführt.
[0007] Durch die erfindungsgemässe Abdichtung der sich beidseitig des Dichtungskörpers befindlichen,
sich über die ganze Länge der Türblattunterkante erstreckenden Luftspalte und damit
auch des zwischen der Führungsschiene und dem Dichtungskörper befindlichen Hohlraums
wird bei geschlossener Tür eine Schallübertragung von der einen zur anderen Türseite
über die Luftspalte und den Hohlraum weitgehend unterdrückt. Zudem wird jede Luftströmung
von der einen zur anderen Türseite unterbunden, wie auch ein Eindringen von Staub
in den Hohlraum zur Betätigungsvorrichtung verunmöglicht wird. Schliesslich üben die
beiden beidseitig des Dichtungskörpers angeordneten Bänder eine zentrierende Wirkung
auf den Dichtungskörper innerhalb der Führungsschiene aus, wobei eine Behinderung
der Bewegung des Dichtungskörpers durch die biegsamen Bänder minimal bleibt, insbesondere
wenn die Bänder einen abrollenden, U-förmigen Verlauf haben.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Dichtungsanordnung wird nachstehend
anhand der Zeichnung erläutert, welche in der einzigen Figur einen Querschnitt der
Dichtungsanordnung zeigt. Die Darstellung einer Betätigungsvorrichtung für den Dichtungskörper,
die in bekannter Weise ausgebildet sein kann, ist in der Figur weggelassen.
[0009] Die dargestellte Dichtungsanordnung weist eine Führungsschiene 1 auf, die ein nach
unten offenes U-förmiges Profil hat und die dazu bestimmt ist, bis auf zwei schmale
Anschlagränder 2 in eine entsprechende Nut der Unterkante eines Türblattes eingesetzt
zu werden. In der Führungsschiene 1 ist ein vertikal verschiebbarer Dichtungskörper
3 gelagert, dessen oberer Teil 4 ebenfalls als U-Profil ausgebildet ist und nach oben
offen ist. Durch die zwei ineinandergeschobenen U-Profile 1 und 4 entsteht ein Hohlraum
5, in welchem die nicht dargestellte Betätigungsvorrichtung für die Vertikalbewegung
des Dichtungskörpers 3 untergebraucht ist. Der Dichtungskörper 3 ist zudem mit einer
unteren, elastischen Dichtungsleiste 6 versehen, die im geschlossenen Zustand der
Tür federnd gegen den Fussboden gepresst ist. Die Dichtungsleiste 6 ist mit Längsrippen
7 in entsprechende Längsnuten 8 des oberen Teils 4 des Dichtungskörpers 3 eingerastet.
[0010] In jedem der beiden Luftspalte 9, welche durch die Schenkelinnenflächen der U-förmigen
Führungsschiene 1 und die Schenkelaussenflächen des U-förmigen Teils 4 des Dichtungskörpers
3 begrenzt sind, ist ein biegsames Band 10 derart angeordnet, dass es einen U-förmigen
Verlauf hat und mit seinem Jochbogen 11 zum Hohlraum 5 weist bzw. in der dargestellten
Lage des Dichtungskörpers 3 in den Hohlraum 5 hineinragt. Die biegsamen Bänder 10
erstrecken sich über die ganze Länge der Führungsschiene 1 und des Dichtungskörpers
3 bzw. der Türblattunterkante. Am einen Längsrand ist jedes Band 10 mit einer Längsrippe
12 versehen, welche in eine entsprechende Nut 13 der Führungsschiene 1 eingerastet
ist. Am anderen Längsrand ist jedes Band 10 mit einer Längsnut 14 versehen, welche
in einen entsprechenden, am oberen Teil 4 des Dichtungskörpers 3 seitlich angeformten
Längsvorsprung 15 eingerastet ist.
[0011] Es ist ersichtlich, dass sich durch die beschriebene Anordnung der Bänder 10 eine
praktisch vollständige Abdichtung des Hohlraumes 5 über die ganze Länge der Türblattunterkante
ergibt, so dass dann, wenn bei geschlossener Tür die Dichtungsleiste 6 auf den Fussboden
gepresst ist, eine wirkungsvolle Abdichtung der einen Türseite gegenüber der anderen
bezüglich Schallwellen sowie Luft- und Staubdurchtritt erzielt wird.
[0012] Bei einer vertikalen Verschiebung des Dichtungskörpers 3, wie diese beim Oeffnen
und Schliessen der Tür auftritt, führen die biegsamen Bänder 10 unter Bildung des
sich in Querrichtung der Bänder 10 verschiebenden Jochbogens 11 eine Abrollbewegung
aus. Dadurch wird die Bewegung des Dichtungskörpers 3 nur geringfügig, d.h. praktisch
vernachlässigbar, gehemmt. Zudem ist es zufolge der Abrollbewegung der Bänder 10 nicht
erforderlich, dass bei einer Betätigung des Dichtungskörpers 3 dieser sich an seinen
beiden Enden um die gleiche Strecke vertikal verschiebt. Dadurch kann mittels einer
geeigneten, bekannten Betätigungsvorrichtung die Dichtungsleiste 6 über ihre ganze
Länge an einen Fussboden angepresst werden, der an sich keinen gleichmässigen Abstand
von der Türblattunterkante hat, sondern geneigt dazu verläuft.
[0013] Durch den U-förmigen Verlauf der Bänder 10 wird zudem automatisch eine seitliche
Zentrierung des Dichtungskörpers 3 innerhalb der Führungsschiene 1 erzielt. Die Führungsschiene
1 übt deshalb keine direkte Führungsfunktion aus, so dass die Spalte 9 mangels Dichtfunktion
verhältnismässig breit sein können und die äussere Breite des U-Profils des oberen
Teils 4 des Dichtungskörpers 3 nicht genau auf die innere Breite des U-Profils der
Führungsschiene 1 abgestimmt sein muss.
[0014] Die Bänder 10 bestehen vorzugsweise aus einem Elastomer, insbesondere einem biegsamen
Kunststoff.
1. Dichtungsanordnung für eine schwellenlose Tür, mit einer in eine Längsnut der Türblattunterkante
einsetzbaren Führungsschiene und mit einem in der Führungsschiene senkrecht zu deren
Längsrichtung verschiebbaren, langgestreckten Dichtungskörper, der mit einer gegen
den Fussboden pressbaren, elastischen Dichtungsleiste versehen ist, wobei der Dichtungskörper
mittels einer in einem zwischen der Führungsschiene und dem Dichtungskörper ausgebildeten
Hohlraum angeordneten, beim Schliessen der Tür wirksamen Betätigungsvorrichtung bewegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig des Dichtungskörpers (3) je ein an den
einander gegenüberliegenden Seiten der Führungsschiene (1) und des Dichtungskörpers
(3) befestigtes, sich in Längsrichtung der Führungsschiene (1) bzw. des Dichtungskörpers
(3) erstreckendes, biegsames Band (10) angeordnet ist, welches den genannten gegenüberliegenden
Seiten befindlichen Luftspalt (9) abdichtet.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das biegsame Band
(10) einen im Querschnitt U-förmigen Verlauf hat, derart, dass das Bad (10) bei einer
Verschiebung des Dichtungskörpers (3) eine Abrollbewegung ausführt.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenseite
des Jochbogens (11) des U-förmig verlaufenden Bandes (10) zum Hohlraum (5) weist.
4. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Längsränder jedes Bandes (10) in entsprechende, sich in Längsrichtung erstreckende
Ausnehmungen (13) und/oder Vorsprünge (15) der Führungsschiene (1) bzw. des Dichtungskörpers
(3) eingerastet sind.
5. Dichtungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (10)
an seinen Längsrändern mit Längsrippen (12) und/oder Längsnuten (14) versehen ist.
6. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das Band (10) aus einem Elastomer, z.B. einem Kunststoff, besteht.