(19)
(11) EP 0 139 113 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1985  Patentblatt  1985/18

(21) Anmeldenummer: 84108780.2

(22) Anmeldetag:  25.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A61G 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 29.07.1983 DE 8321811 U

(71) Anmelder: Honicel S.A.
CH-1711 Corminboeuf (CH)

(72) Erfinder:
  • Griener, Siegfried
    D-7500 Karlsruhe (DE)

(74) Vertreter: Geitz, Heinrich, Dr.-Ing. 
Kaiserstrasse 156
D-76133 Karlsruhe
D-76133 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sargmatratze


    (57) Die Unterlage 10 besitzt etwa rechteckförmige Flächenausdehnung einer vorbestimmten Schichtdicke und ist als an sich bekannte Wabenstruktur mit sich quer zu ihrer Flächenausdehnung erstreckenden, nebeneinanderliegenden Hohlräumen 20,20' und diese umschließenden, jeweils benachbarte Hohlräume voneinander trennenden Zwischenwänden 21, 21' ausgebildet (Figur 2 und 4).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Unterlage etwa rechteckförmiger Flächenausdehnung für die Bettung von Leichen, insbesondere eine zur Verwendung in Särgen bestimmte Matratze.

    [0002] Unterlagen vorbestimmter Schichtdicke für die Bettung von Leichen sind als sogenannte Sargmatratzen bekannt. Derartige Sargmatratzen müssen einerseits hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit bei der Bettung von Leichen auftretenden Flächenbelastung widerstehen, andererseits aber auch im Hinblick auf Erdbestattungen leicht verrotbar bzw. für Feuerbestattungen leicht verbrennbar sein.

    [0003] Darüber hinaus besteht die Forderung nach einem möglichst kostengünstigen Aufbau.

    [0004] Angesichts dieser Erfordernisse bestehen derartige Sargmatratzen in der Regel aus einer Hülle aus einem leichten Textilgewebe ohne Kunststoffbeimengung mit einer Füllung aus beispielsweise Holzwolle oder einem sonstigen verrottbaren und/oder verbrennbaren Füllstoff. Es handelt sich mithin bei den Sargmatratzen um Einfachausführungen normaler Liegematratzen.

    [0005] Demgegenüber besteht das Ziel der vorliegenden Erfindung in der Schaffung einer für den speziellen Zweck der Leichenbettung bestimmten Unterlage, die bei wesentlich geringeren Kosten als bekannte Sargmatratzen den bei dieser speziellen Zweckbestimmung auftretenden Anforderungen genügt. Die Lösung dieser Aufgabe ist durch die Ausbildung einer derartigen Unterlage als an sich bekannte Wabenstruktur mit sich quer zur Flächenausdehnung erstreckenden, nebeneinanderliegenden Hohlräumen und letztere umschließenden, jeweils benachbarte Hohlräume voneinander trennenden Zwischenwänden gekennzeichnet

    [0006] Bei der Erfindung handelt es sich somit darum, daß eine an sich bekannte Wabenstruktur die Unterlage in ihrer Gesamtheit bildet, so daß es weder einer textilen Umhüllung noch irgendwelcher Füllstoffe bedarf. Die Tragfunktion erfüllen vielmehr die sich zwischen den im wesentlichen senkrecht zur Flächenausdehnung der Unterlage verlaufenden Hohlräumen erstreckenden Zwischenwände, welche die Hohlräume umschließen und sich naturgemäß ebenfalls im wesentlichen senkrecht zur Flächenausdehnung der Unterlage erstrecken.

    [0007] Eine so gestaltete Unterlage zeichnet sich naturgemäß gegenüber dem Stande der Technik durch einen einfachen und kostengünstigen Aufbau aus, insbesondere wenn jeweils benachbarte Hohlräume durch eine gemeinsame Zwischenwand voneinander getrennt sind.

    [0008] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die die Hohlräume umschließenden Zwischenwände der Wabenstruktur Vielecke bilden, etwa in Form von Rauten oder Sechsecken. Zweckmäßigerweise sind diese Vielecke in solcher Weise angeordnet, daß jeweils eine Hauptdiagonale der Vielecke quer zur größeren Längenerstreckung der Wabenstruktur verläuft. Eine derartige Anordnung ermöglicht in weiterer Ausgestaltung der Erfindung, daß die Wabenstruktur in eine Richtung etwa senkrecht zu den Hauptdiagonalen der Vielecke bis zum Aneinanderliegen der jeweils einer Hauptdiagonalen benachbarten Zwischenwände auf ein platzsparendes Stapelmaß zusammenfaltbar ist, was naturgemäß neben dem durch die Ausbildung einer derartigen Unterlage als Wabenstruktur bedingten Vorteil extremer Leichtgewichtigkeit dazu führt, daß auf kleinem Raum platzsparend zusammengefalteter Unterlagen in großer Zahl untergebracht werden können, die im Bedarfsfalle durch entsprechendes Ausziehen der zusammengefalteten Struktur in eine Richtung rechtwinklig zur Bereitenerstreckung in ihre Gebrauchsstellung bringbar sind.

    [0009] Eine andere zweckmäßige Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Wabenstruktur aus Papier entsprechender Festigkeit besteht. Nach einem anderen Ausgestaltungsmerkmal besteht zumindest ein Teil der Zwischenräume aus einem Material mit großer Saugfähigkeit.

    [0010] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß zumindest in Teilbereichen einer Flachseite der Wabenstruktur wenigstens ein Teil der Zwischenwände, welche die sich quer zur Flächenausdehnung der Wabenstruktur durch diese hindurcherstreckenden Hohlräume voneinander trennen, mit Eirlsrhnitten versehen ist, die sich von der Flachseite der Wabenstruktur aus in die Zwischenwände hineinerstrecken und letztere in einem der Auflagerfläche nahen Bereich so schwächen, daß beim Auflegen einer Leiche zumindest ein Teil der mit Einschnitten versehenen Zwischenwände bis zur Tiefe dieser Einschnitte zusammenbrechen. Angesichts dieses teilweisen Zusammenbrechens der mit Einschnitten versehenen Zwischenwände gleicht die Auflagerfläche der Unterlage sich den körperlichen Unebenheiten einer Leiche an und gewährleistet deren verrutschsichere Bettung. Dieser Effekt kann noch verbessert werden, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Zwischenwände in einem sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Wabenstruktur erstreckenden Mittelteil mit stirnseitigen Einschnitten versehen sind und dieser Mittelteil beidseitig von Randstreifen mit unversehrt belassenen Zwischenwänden begrenzt ist.

    [0011] Anhand der beigefügten Zeichnung sollen nachstehend zwei Ausführungsformen der Erfindung erläutert werden. In schematischen Ansichten zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer Sargmatratze aus einer Sechseck-Wabenstruktur,

    Fig. 2 in einer Teildraufsicht auf die Sargmatratze den Aufbau der Wabenstruktur,

    Fig. 3 die Sargmatratze nach Fig. 1 nach dem Zusammenfalten zur platzsparenden Stapelposition,

    Fig. 4 in einem stark vergrößerten Ausschnitt aus Fig.2 eine alternative Ausbildung mit sich von der Oberseite der Sargmatratze in die Zwischenwände der Wabenstruktur hineinerstreckenden Einschnitten und

    Fig. 5 die Anordnung der stirnseitigen Einschnitte in den Zwischenwänden in einer Schnittansicht gemäß der Schnittlinie V-V in Fig. 4.



    [0012] Bei der in Fig. 1 in ihrer Gesamtheit veranschaulichten Sargmatratze 10 handelt es sich um eine -von oben gesehenannähernd rechteckförmige Wabenstruktur, die nach Länge und Breite üblichen Särgen angepaßt ist. Dabei weist die bei bestimmungsgemäßer Verwendung das Fußende bildende Stirnseite 11 eine geringere Breitenerstreckung 12 und eine geringere Höhe 13 auf als die andere Stirnseite 14, so daß die seitlichen Begrenzungen 15, 16 vom Fußende aus leicht divergierend zueinander verlaufen. Darüber hinaus steigt die Oberfläche der Struktur vom Fußende zu dem letzterem gegenüberliegenden Kopfende hin leicht an, dessen Breite und Höhe mit 17, 18 bezeichnet sind.

    [0013] Die Ausschnittansicht nach Fig. 2 zeigt die Ausbildung der Wabenstruktur, wobei aneinandergrenzende Hohlräume 20 von Zwischenwänden 21 umschlossen sind,die Secksecke bilden und jeweils eine senkrecht zur Längenerstreckung der Wabenstruktur verlaufende Hauptdiagonale 22 aufweisen, die in einem der Secksecke strichpunktiert dargestellt ist.

    [0014] Die Zwischenwände 21 bestehen aus festem Papier und erstrecken sich naturgemäß ebenfalls im wesentlichen senkrecht zu der Flächenausdehnung der aus Fig. 1 ersichtlichen Wabenstruktur. Dabei können die Zwischenwände zumindest zum Teil aus einem große Saugfähigkeit aufweisenden Material bestehen oder mit einem derartigen Material beschickt sein, um bei bestimmungsgemäßer Verwendung anfallende Flüssigkeiten aufzusaugen.

    [0015] Die Fig. 1 und 2 zeigen die Wabenstruktur in der Gebrauchs- - stellung, hingegen Fig. 3 eine platzsparende Stapelposition, die dadurch zustande kommt, daß die Wabenstruktur im wesentlichen senkrecht zum Verlauf der genannten Hauptdiagonalen 22 der Vielecke in der Weise zusammengefaltet wird, daß die dem Fußende und dem Kopfende zugeordneten Stirnseiten 11,14 zusammengeschoben werden, wie dies die Pfeile 23, 23' in Fig. 2 andeuten. In dieser Stapelposition kommen die an die Hauptdiagonalen der Vielecke angrenzenden Zwischenwände zur gegenseitigen Anlage und es bildet sich ein platzsparendes Paket 10', das durch Auseinanderziehen der Stirnenden entgegen den durch die Pfeil 23,23' in Fig. 2 angedeuteten Richtungen in die Gebrauchsstellung gemäß Fig. 1 gebracht werden kann. Um den leichten Anstieg der von der Oberseite der Wabenstruktur gebildeten Liegefläche besser zu veranschaulichen, ist die platzsparende Stapelposition in Fig. 3 in einer gegenüber Fig. 1 gedrehten Lage dargestellt.

    [0016] Bei der in den Fig. 4 und 5 ausschnittsweise in gegenüber Fig. 2 vergrößerten Ansichten veranschaulichten Ausführungsform sind die die Hohlräume 20' der Wabenstruktur trennenden Zwischenwände 21' von der bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Sargmatratze die Liegefläche bildenden Oberseite aus mit senkrecht zur Flächenausdehnung verlaufenden Einschnitten 25 versehen, die im wesentlichen senkrecht zu den Zwischenwänden und der genannten Oberseite geführt sind und sich um das bei 26 angedeutete, im Verhältnis zur Dicke der Wabenstruktur geringe Maß von der Stirnseite aus in die Zwischenwände hineinerstrecken. In Fig. 1 ist durch die strichpunktierten Linien 27, 27' ein sich über die gesamte länge der Sargmatratze erstreckendes Mittelteil 28 der Liegefläche von seitlichen Randstreifen 29, 29' abgetrennt, in denen die die wabenförmigen Hohlräume umschließenden Zwischenwände unversehrt belassen sind, während die Zwischenwände 21' im Bereich des Mittelteils 28 in der aus den Fig. 4 und 5 ersichtlichen Weise mit stirnseitigen Einschnitten der bei 26 in Fig. 5 angedeuteten Tiefe versehen sind.

    [0017] Angesichts der durch die genannten Einschnitte 25 bewirkten Schwächung der Zwischenwände 21 in dem der Ligefläche (Oberseite) der Wabenstruktur benachbarten Bereich des sich zwischen den unversehrt belassenen Randstreifen 29, 29' erstreckenden Mittelteils bricht unter Belastung, nämlich beim Auflegen einer Leiche, ein Teil der so geschwächten Zwischenwände bis zur Tiefe der Einschnitte ein , wodurch sich die Oberfläche der Wabenstruktur an körperliche Unebenheiten einer zu bettenden Leiche anpaßt und deren verrutschfeste Aufnahme gewährleistet.


    Ansprüche

    1. Für die Bettung von Leichen bestimmte Unterlage mit etwa rechteckförmiger Flächenausdehnung und vorbestimmter Schichtdicke, insbesondere Matratze zur Verwendung in Särgen, gekennzeichnet
    durch die Ausbildung als an sich bekannte Wabenstruktur mit sich quer zur Flächenausdehnung erstreckenden, nebeneinanderliegenden Hohlräumen (20,20') und letztere umschließenden, jeweils benachbarte Hohlräume voneinander trennenden Zwischenwänden (21,21').
     
    2. Unterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils benachbarte Hohlräume (20,20') durch eine gemeinsame Zwischenwand (21, 21') voneinander getrennt sind.
     
    3. Unterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Hohlräume (20,20') umschließenden Zwischenwände (21,21') Vielecke bilden, etwa in Form von Rauten oder Secksecken.
     
    4. Unterlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine Hauptdiagonale (22, 22') der Vielecke quer zur Längenerstreckung der Wabenstruktur verläuft.
     
    5. Unterlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wabenstruktur in einer Richtung etwa senkrecht zu den Hauptdiagonalen (22, 22') der Vielecke bis zum Aneinanderliegen der jeweils einer Hauptdiagonale benachbarten Zwischenwände (21,21') auf ein platzsparendes Stapelmaß zusammenfaltbar ist.
     
    6. Unterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wabenstruktur aus Papier besteht.
     
    7. Unterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Zwischenwände (21, 21') aus einem Material mit großer Saugfähigkeit besteht.
     
    8. Unterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in Teilbereichen einer Flachseite der Wabenstruktur wenigstens ein Teil der die Hohlräume (20,20') voneinander trennenden Zwischenwände (21') mit sich in letztere von der Flachseite der Wabenstruktur aus hineinerstreckenden und die Enden der Zwischenwände schwächenden Einschnitten (25) versehen ist.
     
    9. Unterlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände (21') in einem von beidseitig unversehrt belassenen Randstreifen (29,29') begrenzten und sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Wabenstruktur erstreckenden Mittelteil (28) mit stirnseitigen Einschnitten (25) versehen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht