[0001] Die Erfindung betrifft eine Notbremseinrichtung für Fördergefäße in Schächten auf
frei befahrbaren Durchfahrtswegen, wie sie im Bergbau eingesetzt werden.
[0002] Es ist aus der polnischen Zeitschrift "Projekten, Problemen und Bergbauwesen", Katowice,
H.6/7 1981, S. 24,29,34 u. 38 eine Notbremseinrichtung für Fördergefäße in Form von
zwei am Fördergefäß befestigten Führungen bekannt, die Holzführungsleisten mit zunehmender
Dicke umschließen. Bei einer Fahrt auf freien Durchfahrtswegen verschiebt sich das
Fördergefäß zusammen mit den Führungen längs der Holzführungsleisten, die damit zerdrückt
werden, wodurch eine Bremskraft erzeugt wird.
[0003] Ein Nachteil solcher Einrichtungen ist es, daß sie keine Möglichkeit bieten, einen
vorgegebenen Wert der Bremskraft zu erreichen, da das für die Führungsleisten benutzte
Holz eine inhomogene Struktur aufweist, was stark anisotrope Eigenschaften zur Folge
hat.
[0004] Eine andere, aus der polnischen Patentanmeldung Nr.125 059 bekannte Notbremseinrichtung
bilden an den Fördergefäßen befestigte Schuhe, die über ihre Länge eine veränderliche
Dicke haben und von Gleitelementen umfaßt sind, von denen zumindest ein Element jedes
Paares mit der Turmkonstruktion mittels eines Gummistückes verbunden ist. Das Fördergefäß
schiebt die Schuhe mit verschiedener in der Länge unterschiedlicher Dicke bei der
Einfahrt auf den frei befahrbaren Durchfahrtsweg in die Gleitelemente, was ein Zusammendrücken:..
der Gummistücke bewirkt. Bei dieser Bewegung entsteht eine Reibungskraft, die die
gewünschte Bremskraft darstellt.
[0005] Ein Nachteil der beschriebenen Einrichtung ist ihre große Masse, besonders im Falle
von Förderanlagen mit einer Tragkraft von über 15 Tonnen.
[0006] Es sind auch Notbremseinrichtungen bekannt, bei denen die Bremskraft durch Durchziehen
eines Stahlstabes durch eine kalibrierte Öffnung einer Führungsöse oder Strecken eines
Stahlstabes mit großer Dehnbarkeit erzeugt wird.
[0007] Die beschriebenazNotbremseinrichtungen haben jedoch einen komplizierten Aufbau, was
zwangsläufig hohe Herstellungskosten nach sich zieht.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Notbremseinrichtung der eingangs
beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß sie bei kleiner Masse ein zuverlässiges
Abbremsen von Fördergefäßen bzw. Förderfahrzeugen großer Tragkraft bei hoher Geschwindigkeit
ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an einem Schachtturm Reibungsleisten
mit veränderlicher Dicke starr befestigt sind, auf denen Bremssätze verschiebbar aufgesetzt
sind, die elastische Elemente mit großem elastischem Koeffizient aufweisen.
[0010] Das Wesen der Notbremseinrichtung nach der Erfindung besteht somit in den Reibungsleisten
mit veränderlicher Dicke, die am Schachtturm am freien Durchfahrtswege der Fördergefäße
befestigt sind, auf denen die Bremssätze mit elastischen Elementen, welche eine große
elastische Konstante aufweisen, verschiebbar aufgesetzt sind.
[0011] Durch Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung gewinnt man auf der gesamten Länge
des Bremsweges eine Bremskraft mit einem genau vorgegebenen Verlauf. Im Vergleich
mit bekannten Lösungen führt die kompakte Konstruktion der erfindungsgemäßen Notbremseinrichtung
und die Vergrößerung der Zahl von Reibungsflächen zu größeren Werten hinsichtlich
der Bremskräfte. Dementsprechend kann die Notbremseinrichtung in Förderanlagen mit
einer Tragkraft bis zu 50 Tonnen angewendet werden.
[0012] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Teilaufriß des mit einer Reibungsleiste zusammenwirkenden
Bremssatzes in einer Vorderansicht,
Fig. 2 den Bremssatz gemäß Figur 1 in einer Seitenansicht.
[0013] Die dargestellte erfindungsgemäße Notbremseinrichtung besteht aus starr am Fördergerüst
1 befestigten Reibungsleisten 2 mit veränderlicher Dicke, die Bremssätze 3 tragen,
welche auf einer Stahlkonstruktion 4 aufgesetzt sind, die verschiebbar auf den Reibungsleisten
geführt ist. Innerhalb der Stahlkonstruktion 4 sind elastische Gummisegmente 5 untergebracht.
Das Fördergefäß 6 schlägt bei der Fahrt an einem Vorsprung der Stahlkonstruktion 4
an, wodurch eine Verschiebung der Stahlkonstruktion 4 gegenüber den Reibungsleisten
2 stattfindet. Eine derartige Verschiebung führt zu einer elastischen Verformung der
Gummisegmente 5, wobei Reibungskräfte entstehen, die das Fördergefäß 6 bremsen.
Notbremseinrichtung für Fördergefäße in Schächten auf freien Durchfahrtswegen, dadurch
gekennzeichnet, daß an einem Schachtturm (1) Reibungsleisten (2) mit veränderlicher
Dicke starr befestigt sind, auf denen Bremssätze (3) verschiebbar aufgesetzt sind,
die elastische Elemente mit großem elastischen Koeffizient aufweisen.