[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufschlagzünder für ein Drallgeschoss, mit einem Rotor,
der in der Zündkette zwischen einem Schlagbolzen mit Zentrifugalverriegelung und einer
Verstärkerladung kippbar angeordnet ist und der Wirkung eines zurückschiebbaren, den
Rotor in Sicherungsstellung festhaltenden Sperrorganes unterworfen ist, welches solange
in seiner aktiven Stellung gehalten wird, als die Zentrifugalverriegelung wirksam
bleibt, welche eine Fliehspirale oder Spiralband aufweist.
[0002] Bei einem bekannten Aufschlagzünder dieser Art (DE-PS 1262831 und US-PS 3585935)
ist eine Zentrifugalverriegelung vorhanden, die nur ein Spiralband aufweist, das einerseits
die Verschiebung des Schlagbolzens und andererseits die Verschiebung des Sperrorganes
verhindern soll, solange die Zentrifugalverriegelung wirksam ist.
[0003] Es hat sich als ungünstig erwiesen, wenn ein einziges Organ der Zentralverriegelung
zwei Aufgaben hat.
[0004] Die Aufgabe, die mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in der
Schaffung eines Aufschlagzünders mit einer Zentralverriegelung, die zwei verschiedenartig
wirkende Organe aufweist, welche die Verschiebung des Schlagbolzens und des Sperrorganes
verhindern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Sperrorgan
durch einen Sicherheitsdraht der Zentrifugalverriegelung in seiner aktiven Stellung
gehalten ist und dass der Sicherheitsdraht seinerseits durch die Fliehspirale oder
das Spiralband in seiner aktiven Stellung gehalten ist.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Aufschlagzünders für ein Drallgeschoss
ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben.
[0006] Es zeigt:
Fig. 1 einen Längs- oder Axialschnitt durch den Aufschlagzünder in gesichertem Zustand
und
Fig. 2 den selben Längs- oder Axialschnitt durch den Aufschlagzünder beim Anstechen
der Zündpille.
[0007] Der Aufschlagzünder gemäss Fig. 1 weist ein Zündergehäuse 1 auf, das zur Aufnahme
folgender Organe oder Elemente dient:
a) Einen Schlagbolzen oder Zündstift 2 mit Mitteln zur Selbstzerlegung.
[0008] Dieser Zündstift 2 weist an seinem vorderen Ende radial gerichtete Bohrungen 3 auf,
in den sich Sperrkörper oder Kugeln 4 befinden, die sich auf der konischen Fläche
5 einer Führungshülse 6 abstützen. Die konische Fläche 5 ist nach vorne gerichtet
und unter der Wirkung der Zentrifugalkraft haben die Kugeln 4, die sich auf der koni
- schen Fläche 5 abstützen, das Bestreben, den Zündstift 2 entgegen der Kraft einer
Zerlegerfeder 7 nach vorne zu drücken, bis sich der Schlagbolzen 2 gegen den Boden
eines Trägheitskörpers 9 abstützt. Beim Aufprall des Geschosses im Ziel überträgt
sich der Aufschlagstoss über den Boden 8 des Trägheitskörpers 9 auf den Schlagbolzen
2 Beim Fehlen des Aufschlagstosses, wenn das Geschoss sein Ziel verfehlt, und bei
genügender Abnahme des Dralles, ist die Zerlegerfeder 7 in der Lage, den Schlagbolzen
2 nach hinten zu verschieben.
[0009] b) Eine Verstärkerladung 10, die in einen Abschlusskörper 11 eingeschraubt ist.
[0010] Dieser Abschlusskörper 11 ist am hinteren Ende des Zündergehäuses 1 befestigt.
[0011] c) Ein Rotor 12, der in einem Napf 13 drehbar gelagert ist.
[0012] Dieser Napf 13 ist zwischen dem Abschlusskörper 11 und einem Träger 14 angeordnet
und festgehalten. Der Rotor 12 befindet sich zwischen dem Zündstift 2 und der Verstärkerladung
10 und ist um eine Achse drehbar, die senkrecht zur Zünderachse gerichtet ist. Der
Rotor 12 enthält eine Bohrung 15, in der sich eine Zündpille 16 befindet, die vom
Zündstift 2 angestochen werden kann, sobald sich der Rotor 12 aufgerichtet hat. Der
Rotor 12 wird unter der Wirkung des Dralles oder der Zentrifugalkraft aufgerichtet
d.h. er gelangt aus seiner Sicherungsstellung in seine entsicherte Stellung oder Scharfstellung
in welcher die die Bohrung 15 koaxial zur Zündstiftachse 2 gerichtet ist. Zwischen
dem Rotor 12 und der Verstärkerladung 10 befindet sich noch eine dünne Sicherheitswand
17 oder Membrane, die insbesondere den ganzen Aufschlagzünder vor Feuchtigkeit schützen
soll. Diese Sicherheitswand 17 wir bei der Zündung der Zündpille 16 durch den Schlagbolzen
2 zerstört, wodurch auch die Verstärkerladung 10 gezündet wird.
[0013] d) Eine Zentrifugalverriegelung, die den Schlagbolzen 2 umgibt.
[0014] Diese Zentrifugalverriegelung weist ein Spiralband 18 auf, das um eine Hülse 19 gewickelt
ist und auch als Fliehspirale bezeichnet wird. Dieses Spiralband 18 gibt den Zündstift
erst frei, wenn das Geschoss sich bereits im gewünschten Abstand von der Feuerwaffe
befindet entsprechend der erforderlichen Mündungssicherheit oder Vorrohrsicherheit.
Das Spiralband 18 besteht vorzugsweise aus einer dünnen Metallfolie, die sich durch
den Drall abwickelt und sich dabei an eine zylindrische Wand 20 des Trägers 14 anschmiegt,
wie aus Fig.2 ersichtlich ist. Diese Abwickelung erfolgt in bekannter Weise progressiv
, bis sich der Schlagbolzen 2 frei verschieben kann.
[0015] e) Ein Sperrorgan 21, das hülsenförmig die Spitze des Schlagbolzens 2 umgibt, und
das den Rotor 12 in seiner Sicherheitsstellung halten kann.
[0016] Dieses Sperrorgan 21 wird durch einen Sicherheitsdraht 22 in seiner Sperrstellung
gemäss Fig.l gehalten. Der Sicherheitsdraht 22 ist seinerseits durch das Spiralband
18 festgehalten. Der Rotor 12 kann sich somit erst aufrichten, wenn sich einerseits
die Fliehspirale 18 und der Sicherheitsdraht 22 abgewickelt haben und andererseits
das Sperrorgan 21 den Rotor 12 freigegeben hat. Vorzugsweise ist das Sperrorgan 21
so ausgebildet, dass es durch den Rotor 12 weggeschoben werden kann, wenn es durch
den Sicherheitsdraht nicht mehr gehalten ist. Das Sperrorgan 21 kann aber auch selbsthemmend
in den Rotor 12 eingreifen so dass eine nicht dargestellte Feder notwendig ist, um
das Sperrorgan 21 für die Freigabe des Rotors 12 wegzuschieben. Der Sicherheitsdraht
22 ist schraubenförmig um den Schlagbolzen 2 gewickelt. Die Ausbildung des Sperrorganes
21 ist bekannt, so dass hier nicht näher darauf eingetreten wird. Der Sicherheitsdraht
wird aus geeignetem Material hergestellt und so dimensioniert, dass es sich durch
den Drall radial ausdehnen kann und dabei aus der Stellung gemäss Fig.1 in die Stellung
gemäss Fig.2 gelangt. Der Durchmesser wächst dabei und die Zahl der Windungen wird
entsprechend kleiner.
[0017] Die Wirkungsweise des beschriebenen Aufschlagzünders ist wie folgt:
Beim Abschuss des Geschosses werden die Kugeln 4 durch den Drall gegen die konische
Fläche 5 der Führungshülse 6 gedrückt und bewirken eine Verschiebung des Schlagbolzens
2 entgegen der Kraft der Zerlegerfeder 7 nach vorne gegen den Boden 8 des Trägheitskörpers
9. Somit hat das Spiralband 18 Spiel bekommen, beginnt sich durch den Drall abzuwickeln
und gibt schliesslich den Sicherheitsdraht 22 frei. Dieser Sicherheitsdraht 22 wird
durch den Drall ebenfalls abgewickelt und gibt das Sperrorgan 21 frei, indem er sich
axial and radial in Schussrichtung verschiebt. Schliesslich wird durch den Drall der
Rotor 12 aus seiner Sicherheitsstellung in die entsicherte Stellung gemäss Fig.2 geschwenkt.
Der Zündstift 2 kann dann entweder durch den Aufschlag im Ziel oder durch die Zerlegerfeder
7 gegen die Zündpille 16 des Rotors 12 gestossen werden.
Bezugsziffernliste
[0018]
1 Zündergehäuse od. Zünderkörper
2 Zündstift
3 radiale Bohrung
4 Kugel od. Sperrkörper
5 konische Fläche
6 Führungshülse
7 Zerlegerfeder
8 Boden
9 Trägheitskörper
10 Verstärkerladung
11 Abschlusskörper
12 Rotor
13 Napf
14 Träger
15 Bohrung
16 Zündpille
17 Sicherheitswand od. Membrane
18 Spiralband
19 Hülse
20 zylindrische Wand
21 Sperrorgan
22 schraubenförmig gewickelter Sicherheitsdraht.
Aufschlagzünder für ein Drallgeschoss, mit einem Rotor (12), der in der Zündkette
zwischen einem Zündstift (2) mit Zentrifugalverriegelung und einer Verstärkerladung
(10) kippbar angeordnet ist, und der Wirkung eines zurückschiebbaren, den Rotor (12)
in Sicherungsstellung festhaltenden Sperrorganes (21) unterworfen ist, welches so
lange in seiner aktiven Stellung gehalten wird, als die Zentrifugalverriegelung wirksam
bleibt, welche eine Fliehspirale (18) oder Spiralband aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass das Sperrorgan (21) durch einen Sicherheitsdraht (22) der Zentrifugalverriegelung
in seinern aktiven Stellung gehalten ist und dass der Sicherheitsdraht (22) seinerseits
durch Spiralband (18) in seiner aktiven Stellung gehalten ist.