[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Abstandhalter aus Metall oder Kunststoff für
Scheiben für Mehrfach-Isoliergläser für Fenster, TUren oder dgl., entsprechend den
Merkmalen des Oberbegriffes des Hauptanspruches.
[0002] Abstandhalter dieser Art sind durch die DE-PS 29 29 544 bekannt geworden. Damit wird
die Aufgabe gelöst, beim Biegen solcher Abstandhalter keine erkennbaren Verformungen
der Wandungen entstehen zu lassen, um damit auch die Abdichtung zwischen den Glasscheiben
und dem Abstandhalter zu verbessern.
[0003] In der Praxis hat sich nun gezeigt, daß noch Veranlassung besteht, die Querschnittsgestaltung
der Abstandhalter zu verbessern, um das Biegen zu erleichtern und zu vervollkommnen,
die Abdichtung der Abstandhalter gegenüber den Glasscheiben weiter zu verbessern und
schließlich auch das Füllen der Hohlräume der Abstandhalter mit dem feuchtigkeitsaufnehmenden
Material zu erleichtern und zu beschleunigen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, den vorbekannten Abstandhalter dahingehend zu
verbessern, daß seine Handhabung wesentlich erleichtert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruches gelöst.
[0006] Danach wird der erfindungsgemäße Abstandhalter aus zwei Profilabschnitten ungleicher
Breite gebildet, die sich diesseits und jenseits der Innenwand erstrecken. Der nach
außen gerichtete, den geschlossenen Hohlraum aufweisende Profilbereich ist dabei schmäler
als der durch die gabelförmigen Schenkel gebildete Profilbereich. Da der Hohlprofilbereich
außerdem trapezförmig gestaltet ist, ergibt sich eine Stapelbarkeit der erfindungsgemäßen
Abstandhalter, die durch entsprechende Bemessung des Profilquerschnittes so weit getrieben
werden kann, daß im Stapel die Innenwand des einen Profils an der Außenwand des anderen
Profiles zur Anlage kommt.. Damit ergibt sich aber auch eine wesentliche Beschleunigung
des FUllvorganges der Profilhohlräume mit dem feuchtigkeitsaufnehmenden Material,
weil die Befüllung an einem Stapel aneinandergereihter Abstandhalter vorgenommen werden
kann.
[0007] Zugleich ergibt sich aus dem Querschnitt des erfindungsgemäßen Profiles eine wesentliche
Verbesserung der Abdichtwirkung zwischen den Glasscheiben und dem Abstandhalter. An
die längsdurcklaufende, nach innen eingebauchte hohlkehlenförmige Nut, in welche ein
Dichtungsprofil, insbesondere in Form einer Butylprofilschnur, eingelegt wird, grenzt
nämlich der durch die gabelförmigen Schenkel gebildete Profilbereich, an dessen Außenflächen
die Scheiben zur Anlage kommen. Das beim Erwärmen teigig oder pastös werdende Dichtungsmittel
findet am Übergang der Nut zur Außenfläche der Schenkel eine natürliche Barriere,
die es nicht zu überwinden vermag. Folglich kann das Dichtungsmittel nicht entlang
der Schenkel des Abstandhalters nach innen vordringen . Wohl aber kann das Dichtungsmittel
nach außen wegen der geringeren Breite des Hohlprofilbereiches wandern bzw. kriechen
und eine verbesserte Dichtungswirkung erzielen, weil es unter dem Druck der anliegenden
Scheiben verquetscht wird.
[0008] Schließlich vermittelt die längsdurchlaufende, nach innen eingebauchte hohlkehlenförmige
Nut, welche in der neutralen Zone des Abstandhalter-Profiles liegt, eine noch weiter
verbesserte, beim Biegen des Abstandhalters entstehende Formgebung, weil die den Hohlraum
umschließenden Wände des Abstandhalters nicht mehr zur unmittelbaren Anlage an die
Glasscheiben gelangen.
[0009] In den UnteransprUchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungagemäßen Abstandhalters
offenbart, die ebenfalls einer verbesserten Handhabung der Abstandhalter beim Herstellen
und Montieren dienen.
[0010] Einzelheiten der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch und beispielsweise dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein breites Abstandhalter-Profil in seiner Anordnung
zwischen zwei Glasscheiben,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein schmales Abstandhalter-Profil und
Fig. 3 u. 4 Querschnitte durch Abstandhalter-Profile mit unterschiedlich gewölbten
Wänden.
[0011] Der Abstandhalter 1 ist bei sämtlichen Ausführungsbeispielen in einen geschlossenen
Hohlprofilbereich 2 und in einen gabelförmigen Profilbereich 3 unterteilt, die sich
beidseits einer Innenwand 6 erstrecken. Der geschlossene Hohlprofilbereich 2 wird
durch den Hohlraum 4 begrenzende Wände gebildet, nämlich die Außenwand 5, die Innenwand
6, die beiden Schrägwände 7 und die beiden seitlichen Wandabschnitte 8. Der gabelförmige
Profilbereich 3 wird durch die Innenwand 6 mit den darüber hinaus vorstehenden Schenkeln
9 der Seitenwände bestimmt.
[0012] Die Breite a des geschlossenen Hohlprofilbereiches 2 ist kleiner, als die Breite
b des gabelförmigen_Profilbereiches 3.
[0013] Die seitlichen Wandabschnitte 8 weisen hohlkehlenförmige, nach innen zurückspringende
und durchlaufende Nuten 10 auf, die zur Aufnahme von Dichtungsmitteln 16, insbesondere
ButylprofilschnUren, bestimmt sind.
[0014] Der Abstandhalter 1 ist beim AusfUhrungsbeispiel als Strangpreßhohlprofil aus Leichtmetall,
insbesondere Aluminium, gestaltet. Es ist aber auch denkbar, die ähnliche Profilform
durch Verformen von Metallbändern zu erhalten. Auch die Anwendung extrudierter Kunststoffprofile
wird von der Erfindung nicht ausgeschlossen.
[0015] In jedem Falle führt die erfindungsgemäße Gestaltung des Abstandhalters 1 dazu, daß
nach dem Biegen des Profils nur die Außenflächen der Schenkel 9 zur Anlage an die
Glasscheiben 15 gelangen, wohingegen die Wände 5,7,8 des geschlossenen Hohlprofilbereiches
2 wegen der geringeren Breite a im eingebauten Zustand in Distanz zu den Scheiben
15 liegen. Die Profilschnur 16 kann daher beim Anpressen der Scheibe 15 und auch beim
Erwärmen sich nur nach außen hin verformen, indem die-beim Erwärmen pastös werdende
Masse nach dem geringsten Widerstand hin wandert. In Richtung zur Scheibenmitte wird
die Verformung des Dichtungsmittels 16 durch eine Barriere 17 verhindert. Da die Nut
10 außerdem in der neutralen Zone des Abstandhalters 1 liegt, wird der Biegevorgang
nicht negativ beeinflußt, zugleich aber eine Erhöhung der Formgenauigkeit im gebogenen
Zustand erreicht.
[0016] Eine Vielzahl von Abstandhaltern 1 kann miteinander gestapelt werden, indem die Schenkel
9 den hohltrapezförmigen Teil 7 des benachbarten Profiles umgreifen. Die Stirnflächen
11 der Schenkel 9 sind hierbei mit Abschrägungen 12 versehen, die beim AusfUhrungsbeispiel
der Figur 1 gleiche Winkellage wie die Schrägwände 7 aufweisen. Zufolge dieser Winkelgleichheit
ist eine gute zentrierte AbstUtzung ohne Gefahr der Beschädigung beim Transport gewährleistet.
Durch eine entsprechende Dimensionierung kann erreicht werden, daß die Außenwand 5
des einen Profiles beim Stapeln an der Innenwand 6 des benachbarten Profils zur Anlage
kommt. Dies hat den Vorteil, daß eine Vielzahl solcher Abstandhalter in raumsparender
Weise verpackt und versandt werden kann. Außerdem ist die Möglichkeit eröffnet, einen
ganzen Stapel solcher Abstandhalter gemeinsam mit dem feuchtigkeitsaufnehmenden Material
zu füllen, was zur erheblichen Beschleunigung der Produktion fUhrt.
[0017] Wie bei Abstandhaltern üblich, weist die Innenwand 6 mindestens eine durchlaufende
Nut 18 auf, die zur Wandschwächung führt. In diesem Bereich der Wandschwächung sind
Perforationen 19 oder sonstige Durchbrüche gebildet, welche eine Verbindung des Fensterinnenraumes
mit dem Hohlraum 4 des Abstandhalters zwecks Feuchtigkeitsaufnahme gestattet.
[0018] In jedem Falle empfiehlt es sich,.die Wandstärke der Außenwand 5 größer als diejenige
der Innenwand 6 zu dimensionieren. Hierbei ist berücksichtigt, daß die Außenwand 5
beim Biegen einer erheblichen Zugspannung unterliegt. Eine Vergrößerung ihrer Wandstärke
fuhrt dazu, daß Einrisse beim Biegen nicht auftreten können. Überdies ist in Figur
1 noch die Anordnung von im Querschnitt beispielsweise dreieckigen Stegen 14 an der
Innenseite der Innenwand 6 gezeigt. Diese Stege 14 überbrücken die Toleranz zwischen
den in den Hohlraum 4 einschiebbaren Verbindungsmitteln 20 und den Innenwandflächen.
Durch teilweise Abflachung oder Deformationen dieser Stege 14 wird beim Eintreiben
der Verbindungsmittel 20 in den Hohlraum 4 ein strammer Sitz herbeigeführt. Wird der
Abstandhalter 1 aus einem StUck gebogen, dann ist nur ein Verbindungsmittel 20 im
Stoßbereich vorzusehen. Bei mehrteiliger Zusammensetzung des Abstandhalters 1 ergeben
sich entsprechend viele Stoßstellen.
[0019] Beim AusfUhrungsbeispiel der Figur 2 ist ein wesentlich schmalerer Abstandhqlter
1 gezeigt, bei dem die Abschrägung 12 an den Stirnflächen 11 der Schenkel 9 nicht
der Neigung der Schrägwände 7 angepaßt zu sein braucht.
[0020] Im Beispiel der Figur 3 ist gezeigt, daß die Innenwand 6 und die Außenwand 5 mehr
oder weniger gewölbt ausgebildet sein können. Beim Beispiel der Figur 3 ist die Innenwand
6 in Richtung zum Hohlraum 4 konvex gestaltet, wohingegen die Außenwand 5 in ihren
Randbereichen Wölbungen 22 aufweist, die in die Schrägwände 7 übergehen. Mit Hilfe
solcher Wölbungen 22 kann unter Umständen eine Konstanz der Wanddicken herbeigeführt
werden.
[0021] Beim Ausführungsbeispiel der Figur 4 ist die Innenwand 6 eben gestaltet, wohingegen
die Außenwand 5 mehrere Wölbungen 23 aufweist. Anstelle der Abschrägungen 12 gemäß
Figuren 1 und 2 ist beim Beispiel der Figur 4 die Stirnfläche 11 des einzelnen Schenkels
9 innenseitig mit einer Abrundung 13 versehen, die ebenfalls der zentrierten AbstUtzung
der Schenkel 9 an den Schrägwänden 7 des benachbarten Profiles dienen.
Stücliste
[0022]
1 Abstandhalter
2 geschlossener Hohlprofilbereich
3 gabelförmiger Profilbereich
4 Hohlraum
5 Außenwand
6 Innenwand
7 Schrägwand
8 seitlicher Wandabschnitt
9 Schenkel
10 hohlkehlenförmige Nut
11 Stirnfläche
12 Abschrägung
13 Abrundung
14 Steg
15 Scheibe
16 Butylprofilschnur
17 Barriere
18 Nut
19 Perforation
20 Verbindungsmittel
21 Wölbung
22 Wölbung
23 Wölbung
a Breite Hohlprofilbereich
b Breite gabelförmiger Profilbereich
) Abstandhalter aus Metall oder Kunststoff für Scheiben für Mehrfach-Isoliergläser
für Fenster, Türen oder dgl., bestehend aus einem im Eckbereich gebogenen und mit
feuchtigkeitsaufnehmendem Material gefüllten Hohlprofil mit rechteckigem oder etwa
trapezförmigem Querschnitt, dessen Seitenwände über die dem Scheibeninnenraum zugekehrte
und mit Durchbrüchen versehene Innenwand gabelförmig vorstehen, dadurch gekennzeichnet,
daß der sich an die Innenwand (6) anschließende geschlossene Hohlprofilbereich (2)
eine geringere Breite (a) als der durch die gabelförmigen Schenkel (9) gebildete Profilbereich
(3) besitzt und daß die sich an die Innenwand (6) anschließenden, den Hohlraum (4)
seitlich begrenzenden Wandabschnitte (8)längsdurchlaufende, nach innen eingebauchte,
hohlkehlenförmige Nuten (10) zur Aufnahme von Dichtungsmitteln (16), z.B. Butylprofilschnüren
aufweisen.
2) Abstandhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen (11)
der gabelförmigen Schenkel (9) nach innen zurückspringend abgeschrägt (12) sind.
3) Abstandhalter nach Anspruch 2, bei dem das Hohlprofil einen trapezförmigen Querschnitt
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschrägung (12) der Stirnflächen (11) an
die Schrägwände (7) des trapezförmigen Hohlprofilbereiches (2) angepaßt ist.
4) Abstandhalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Rahmenaußenseite zugekehrte Außenwand (5) des geschlossenen Hohlprofilbereiches
(2) eine größere Wanddicke als die anderen Wände (6, 7, 8, 9) aufweist.
5) Abstandhalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Innenseite der Innenwand (6) in den Hohlraum (4) hineinragende und im Querschnitt
etwa dreieckige, durchlaufende Stege (14) von geringer Höhe vorgesehen sind.
6) Abstandhalter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenwand (6) oder/ und die der Rahmenaußenseite zugekehrte Außenwand (5)
gewölbt ausgebildet ist bzw. gewölbte Wandbereiche (21, 22, 23) aufweist.