[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von flüssigem, kohlenstoffhaltigem
Eisen (hot metal) durch Direktreduktion von eisenoxidhaltigen Materialien mittels
fester kohlenstoffhaltiger Reduktionsmittel zu Eisenschwamm und Einschmelzen von Eisenschwamm
in einem Elektroreduktionsofen.
[0002] Das Einschmelzen von Eisenschwamm in Elektrolichtbogenöfen führt zu Schwierigkeiten,
insbesondere wenn der Lichtbogenofen ausschließlich mit Eisenschwamm beschickt wird.
Unter dem Ausdruck "Lichtbogenöfen" sind direktbeheizte Lichtbogenöfen zu verstehen,
bei denen die Beheizung durch zwischen den Elektroden und dem metallischen Einsatz
bzw. dem Stahlbad brennende elektrische Lichtbögen erfolgt (direct arc furnace). Aus
diesem Grunde wurde ein Verfahren zum Einschmelzen von Eisenschwamm in Elektroreduktionsöfen
entwickelt. Unter dem Ausdruck "Elektroreduktionsöfen" sind öfen zu verstehen., bei
denen Elektroden entweder vorzugsweise in ein offenes oder halbgedecktes Schlackenbad
oder in eine stehende Möller-Säule eintauchen und in denen der Energieumsatz hauptsächlich
durch Widerstandserwärmung im Schlackenbad erfolgt (submerged arc furnace).
[0003] Das Einschmelzen von Eisenschwamm in Elektroreduktionsöfen ist z.B. beschrieben in
"Stahl und Eisen" 97 (1977), Seiten 7 - 17. Diese Verfahren sind in erster Linie als
Ersatz für den Elektrolichtbogenofen konzipiert, d.h. für die Herstellung von Stahl
mit Kohlenstoffgehalten bis zu etwa 1 %.Der eingesetzte Eisenschwamm hat Kohlenstoffgehalte
von über 1 %, d.h. er stammt aus einer Direktreduktion mit gasförmigen, CO-haltigen
Reduktionsmitteln. Als untere Korngröße des eingesetzten Eisenschwamms werden 6 mm
angeführt und die Metallisierung beträgt etwa 9o %. Als Einsatzgut wird also ein Eisenschwamm
mit höherem Kohlenstoffgehalt und guten metallurgischen Eigenschaften verwendet. Die
elektrische Energie wird aus einem Netz entnommen.
[0004] Bei der Direktreduktion mittels fester kohlenstoffhaltiger Reduktionsmittel fällt
ein Eisenschwamm an, der beträchtlich weniger Kohlenstoff enthält. Der Kohlenstoffgehalt
liegt im allgemeinen unter o,5 %. Außerdem fällt auch ein Teil des Eisenschwamms mit
schlechteren metallurgischen Eigenschaften, d.h. mit geringerer Metallisierung und/oder
kleinerer Korngröße an. Insbesondere das Einschmelzen dieses Eisenschwamms mit schlechteren
metallurgischen Eigenschaften bereitet Schwierigkeiten und erfordert eventuell zusätzliche
Kosten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den durch Direktreduktion mit festen kohlenstoffhaltigen
Reduktionsmitteln erzeugten Eisenschwamm, und insbesondere den dabei anfallenden Anteil
mit schlechteren metallurgischen Eigenschaften, in möglichst einfacher und wirtschaftlicher
Weise einzuschmelzen.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß das Abgas der Direktreduktion
zur Erzeugung von elektrischer Energie verwendet wird, die elektrische Energie in
den Elektroreduktionsofen geleitet wird, und eine der erzeugten Menge der elektrischen
Energie entsprechende Menge von Eisenschwamm in den Elektroredüktionsofen eingesetzt
wird, wobei mindestens ein Teil des Eisenschwamms eingesetzt wird, der schlechtere
metallurgische Eigenschaften aufweist.
[0007] Die fühlbare Wärme und die durch Nachverbrennung freigesetzte latente Wärme des Abgases
der Direktreduktion werden zur Erzeugung von Dampf verwendet, und mit dem Dampf wird
elektrische Energie erzeugt, die in den Elektroreduktionsofen geleitet wird. Die Menge
des eingesetzten Eisenschwamms wird so geregelt, daß mit der erzeugten elektrischen
Energie das gewünschte hot metal erschmolzen wird. Unter "hot metal" ist ein an Kohlenstoff
ungesättigtes Eisen mit etwa 1,8 bis 2,5 % C zu verstehen. Aus Gründen der Reaktionskinetik
kann das hot metal nicht mit Kohlenstoff gesättigt werden. Zur Erzielung dieses Kohlenstoffgehaltes
wird eine entsprechende Menge Kohlenstoff in den Ofen zugesetzt. Kurzzeitige Schwankungen
in der Menge der erzeugten elektrischen Energie stören nicht, da der Elektroreduktionsofen
mit variabler Leistungsaufnahme betrieben werden kann. Bei längerzeitigen Schwankungen
kann eine Regelung durch die Menge des eingesetzten Eisenschwamms erfolgen. Wenn keine
Aufbereitung des bei der Direktreduktion anfallenden Eisenschwamms erfolgt, wird ein
Gemisch von Eisenschwamm mit metallurgisch schlechteren und metallurgisch besseren
Eigenschaften in den Elektroreduktionsofen eingesetzt. Wenn eine Aufbereitung erfolgt,
wird immer zunächst nur der Eisenschwamm mit schlechteren metallurgischen Eigenschaften
eingesetzt. Erst wenn diese Menge zu gering ist, wird der bessere
[0008] Eisenschwamm auch eingesetzt. Der nicht in dem Elektroreduktionsofen eingesetzte
Eisenschwamm kann verkauft werden oder anderen Verwendungszwecken zugeführt werden.
Der Einsatz in den Elektroreduktionsofen kann in heißem Zustand erfolgen. Das erzeugte
hot metal kann vergossen, granuliert oder flüssig weiterverarbeitet werden. Die Direktreduktion
erfolgt insbesondere im Drehrohrofen, kann aber auch auf andere Weise erfolgen, z.B.
in der zirkulierenden Wirbelschicht unter Einsatz feinkörniger Erze.
[0009] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß der Eisenschwamm vor dem Einsatz
in den Elektroreduktionsofen einer Aufbereitung unterzogen wird; und die bei der Aufbereitung
anfallende Fraktion des Eisenschwamms mit schlechteren metallurgischen Eigenschaften
in den Elektroreduktionsofen eingesetzt wird. Die Aufbereitung erfolgt durch Siebung
und Magnetscheidung. Sie kann als heiße oder kalte Aufbereitung durchgeführt werden.
Folgende Fraktionen können bei der Aufbereitung anfallen: grober Eisenschwamm, feinkörniger
Eisenschwamm, Uberschußkohlenstoff, Asche und Entschwefelungsmittel. Dadurch ist es
möglich, den gesamten Anteil des Eisenschwamms mit schlechteren metallurgischen Eigenschaften
in den Elektroreduktionsofen einzusetzen und den Anteil, der die besseren metallurgischen
Eigenschaften besitzt, zu verkaufen oder einer Weiterverarbeitung zuzuführen. Die
Aufbereitung kann so erfolgen, daß für den Verkauf oder die Weiterverarbeitung der
Teil anfällt, der die besten metallurgischen Eigenschaften aufweist. Weiterhin ist
eine genau dosierte Zugabe des im Elektroreduktionsofen erforderlichen Kohlenstoffs
möglich. Dazu kann der abgetrennte Kohlenstoffüberschuß verwendet werden, insbesondere
solcher, der gute Qualität hat, d.h. dessen Gehalt an Asche und Schwefel relativ niedrig
ist. Der Kohlenstoffüberschuß kann auch in die Direktreduktion zurückgeführt oder
anderen Zwecken zugeführt werden.
[0010] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß das im Elektroreduktionsofen erzeugte
hot metal aufgekohlt wird. Die Aufkohlung erfolgt zweckmäßigerweise in einer Pfanne
unter Zugabe von Kohlenstoff. Dazu wird das hot metal im Elektroreduktionsofen soweit
überhitzt, daß es mit einer Temperatur in die Aufkohlungsstufe gelangt, die etwa 15o°
C über der Liquiduslinie liegt. Als Kohlenstoff kann abgetrennter Uberschußkohlenstoff
aus der Direktreduktion verwendet werden. Die Aufkohlung kann auf einen C-Gehalt bis
zu etwa 4 % erfolgen.
[0011] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß das hot metal oder das
Roheisen unter Zugabe von Eisenschwamm als Kühlmittel zu Stahl verblasen wird. Das
Verblasen zu Stahl erfolgt mittels sauerstoffhaltiger Gase, vorzugsweise technisch
reinem Sauerstoff, in einem Konverter. Vorzugsweise wird als Kühlmittel der Eisenschwamm
mit besseren metallurgischen Eigenschaften eingesetzt, der nach der Aufbereitung anfällt.
Auf diese Weise wird der Eisenschwamm mit schlechteren metallurgischen Eigenschaften
unter optimaler Ausnutzung des Wärmeinhaltes des Abgases der Direktreduktion eingeschmolzen
und der Eisenschwamm mit besseren metallurgischen Eigenschaften zur Erzeugung von
Stahl verwendet. Das System ist sehr flexibel. Überschüssiger Eisenschwamm mit guten
metallurgischen Eigenschaften kann weiterhin für andere Zwecke verwendet werden. Ein
Teil der erzeugten elektrischen Energie kann zur Erzeugung von Sauerstoff verwendet
werden.
[0012] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß die Temperatur und/oder der Gehalt
an brennbaren Bestandteilen des Abgases der Direktreduktion zur Steigerung der erzeugten
Menge an elektrischer Energie erhöht wird. Die Erhöhung der Temperatur und/oder des
Gehaltes an brennbaren Bestandteilen erfolgt über die für die Direktreduktion erforderlichen
Werte. Dies kann durch Einsatz von Kohle mit hohem Gehalt an flüchtigen Bestandteilen
erfolgen, die nicht in der Direktreduktion ausgenutzt werden, oder durch den Einsatz
von größeren Mengen an Kohle. Dadurch kann ein größerer Teil des Eisenschwamms eingeschmolzen
werden.
[0013] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß das Abgas des Elektroreduktionsofens
zur Erzeugung elektrischer Energie verwendet wird. Dadurch kann ein größerer Teil
des Eisenschwamms eingeschmolzen werden.
[0014] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß das Abgas des Konverters zur Erzeugung
elektrischer Energie verwendet wird. Dadurch kann ein größerer Teil des Eisenschwamms
eingeschmolzen werden.
[0015] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß durch Verbrennung von Kohlenstoff
zusätzliche elektrische Energie erzeugt wird. Als Kohlenstoff kann der abgetrennte
Kohlenstoffüberschuß der Direktreduktion verwendet werden. Insbesondere der Kohlenstoff
mit schlechten metallurgischen Eigenschaften - wie hoher Asche- und Schwefelgehalt
- kann auf diese Weise problemlos und nutzbringend verwendet werden. Weiterhin können
billige Kohlen, aber auch Gas oder öl verwendet werden. Die Verbrennung erfolgt vorzugsweise
in einer zirkulierenden Wirbelschicht. Solche Verfahren sind beschrieben in der DE-AS
2 539 546, US-PS 4 165 717, DE-OS 2 624 3o2, US-PS 4 111 158. Die Erzeugung der elektrischen
Energie aus den heißen Verbrennungsgasen kann gemeinsam mit der Energieerzeugung aus
dem Abgas der Direktreduktion oder getrennt von dieser erfolgen.
[0016] ine Ausgestaltung besteht darin, daß die zusätzlich erzeugte Menge an elektrischer
Energie so geregelt wird, daß der gesamte Eisenschwamm im Elektroreduktionsofen zu
hot metal eingeschmolzen wird. Dadurch kann der gesamte Eisenschwamm in ein wertvolles
Vormaterial mit wesentlich geringerem Volumen und problemlosen Eigenschaften im Hinblick
auf Transport und Lagerung verarbeitet werden.
[0017] Eine Ausgestaltung besteht darin, daß die zusätzlich erzeugte Menge an elektrischer
Energie so geregelt wird, daß der gesamte Eisenschwamm zu Stahl verarbeitet wird.
Wenn z.B. die mit Abgas erzeugte elektrische Energie für das Einschmelzen von 5o %
des Eisenschwamms zu hot metal ausreicht und zum Verblasen dieses hot metals zu Stahl
weitere 2o % des Eisenschwamms als Kühlmittel benötigt werden, verbleiben 3o % Eisenschwamm
als Rest. Dann wird soviel zusätzliche elektrische Energie erzeugt, daß von den restlichen
3o % Eisenschwamm eine solche Menge zu hot metal eingeschmolzen wird, die beim Verblasen
zu Stahl den anderen Rest als Kühlmittel benötigt. Dadurch kann der gesamte Eisenschwamm
in ein hochwertiges Endprodukt eingeschmolzen und verarbeitet werden.
[0018] Eine Ausgestaltung besteht darin, daß fehlende elektrische Energie aus dem Netz entnommen
wird. Durch die weitgehenden Regelmöglichkeiten bei der Erzeugung des hot metals kann
die fehlende elektrische Energie in weitgehend konstanter Menge aus dem Netz entnommen
werden. Es ist also kein sehr leistungsfähiges Netz erforderlich, das auch kurzzeitige
hohe Spitzenwerte liefern könnte.
[0019] Eine vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, daß das Verblasen zu Stahl unter Zusatz
von Energieträgern erfolgt. Die Energieträger können im festen, gasförmigen oder flüssigem
Zustand in üas Verblaseaggregat eingebracht werden, z.B. in Form von feinkörniger
Kohle in das Bad eingeblasen werden. Beim Verblasen wird die erforderliche Wärme weitgehend
durch Verbrennung von Kohlenstoff im Bad erzeugt. Wenn der mit den Einsatzstoffen
eingebrachte Kohlenstoff nicht zur Deckung der erforderlichen Wärmemenge ausreicht,
kann auf diese Weise die fehlende Wärmemenge direkt durch Primärenergie in wirtschaftlicher
Weise eingebracht werden. Durch die Zugabe der Energieträger wird das System sehr
flexibel gemacht. Wenn z
B. die mit den Abgasen erzeugte Menge an Sauerstoff iür Cie Erzeugung der gewünschten
Menge an Stahl ausreicht, jedoch die mit den Abgasen erzeugte Menge an elektrischer
Energie nicht ausreicht, um die dazu nötige Menge an hot metal oder Roheisen zu erzeugen,
kann durch die Zugabe der Energieträger in das Verblaseaggregat eine entsprechend
größere Menge an Eisenschwamm und/oder Schrott eingegeben weiden. In der gleichen
Weise können Schwankungen in der Stromerzeugung aufgefangen werden. Diese Regelmöglichkeit
besteht sowohl bei der
Verblasung eines Teiles des
Eisenschwammes als auch des gesamten Eisenschwamms zu Stahl.
[0020] Der Sauerstoff kann auch mittels einer Dampfturbine erzeugt werden, die direkt an
den Kompressor angeschlossen ist. Der erzeugte Sauerstoff kann gespeichert werden
und als Puffer für Betriebsschwankungen genutzt werden. Für die Stromerzeugung ist
auch der Einsatz von Gasturbinen möglich.
[0021] Die Erfindung wird anhand einer Figur näher erläutert.
[0022] In den Drehrohrofen 1 wird die Beschickung 2, bestehend aus Eisenerz, Kohle und Zuschlägen,
chargiert. Das reduzierte Material 3 wird in die Aufbereitung 4 gegeben, die aus Siebung
und Magnetscheidung besteht. Zur Vereinfachung ist für jedes Produkt jeweils nur ein
Ausgang dargestellt. Der Eisenschwamm mit schlechteren metallurgischen Eigenschaften
5 wird in den Elektroreduktionsofen 6 chargiert. Das Abgas 7 des Drehrohrofens 1 wird
in die elektrische Energieerzeugung 8 geleitet, die aus Nachverbrennung, Dampferzeugung
und Stromerzeugung besteht. Elektrische Energie 9 wird in den Elektroreduktionsofen
6 geleitet. Das erzeugte hot metal 1o wird in der Aufkohlung 11, die aus einer Pfanne
besteht, aufgekohlt. Das auf
gekohlte Eisen 12 wird in den Konverter 13 chargiert und unter Zusatz von Eisenschwamm
mit guten metallurgischen Eigenschaften 14 als Kühlmittel zu Stahl 15 verblasen. Das
Abgas 16 des Elektroreduktionsofens 6 und das Abgas 17 des Konverters 13 werden ebenfalls
in die elektrische Energieerzeugung 8 geleitet. Das in der Aufbereitung 4.abgetrennte
überschüssige kohlenstoffhaltige Material mit guten metallurgischen Eigenschaften
18a, 18b, 18c wird zum Teil in den Elektroreduktionsofen 6, zum Teil in die Aufkohlung
11 und zum Teil in den Drehrohrofen 1 chargiert. Asche und Entschwefelungsmittel werden
als Abgänge 19 aus der Aufbereitung 4 abgeführt. Das überschüssige kohlenstoffhaltige
Material mit schlechten metallurgischen Eigenschaften 2o wird in die Verbrennung 21
geleitet, die aus einer zirkulierenden Wirbelschicht besteht und in die weiteres kohlenstoffhaltiges
Material 22 geleitet wird. Die heißen Verbrennungsgase 23 werden in die elektrische
Energieerzeugung 8 geleitet. Elektrische Energie 24 wird in die Sauerstofferzeugung
25 geleitet. Der Sauerstoff 26 wird in den Konverter 13. eingesetzt. Aus einem Netz
27 kann fehlende elektrische Energie entnommen werden. Ein Teil des
Eisenschwamms mit guten metallurgischen Eigenschaften 14 a kann für andere Zwecke abgeführt
werden. Anstelle des überschüssigen kohlenstoffhaltigen Materials 18a, 18b, 18c kann
auch anderer Kohlenstoff eingesetzt werden. Wenn das hot metal 1
0 oder das aufgekohlte Eisen 12 nicht zu Stahl verblasen wird, wird es vergossen oder
granuliert.
[0023] In den Konverter 13 können über Leitung 28 Energieträger eingebracht werden, z.B.
feinkörnige Kohle in das Bad eingeblasen werden.
[0024] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß der bei der Direktreduktion mit festen,
kohlenstoffhaltigen Reduktionsmitteln anfallende Eisenschwamm, der einen relativ geringen
Gehalt an Kohlenstoff enthält, unter optimaler Ausnutzung des Wärmeinhaltes der Abgase
eingeschmolzen werden kann. Insbesondere kann der Anteil des Eisenschwammes, der schlechtere
metallurgische Eigenschaften aufweist, in ein unbeschränkt verwendbares Vorprodukt
verarbeitet werden. Es ist ein integrierter Prozeß ohne Fremdenergie oder mit billig
erzeugter Fremdenergie möglich. Das Verfahren kann sehr variabel betrieben werden.
1. Verfahren zur Erzeugung von flüssigem, kohlenstoffhaltigem Eisen (hot metal) durch
Direktreduktion von eisenoxiähaltigen Materialien mittels fester kohlenstoffhaltiger
Reduktionsmittel zu Eisenschwamm und Einschmelzen von Eisenschwamm in einem Elektroreduktionsofen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas der Direktreduktion zur Erzeugung von elektrischer
Energie verwendet wird, die elektrische Energie in den Elektroreduktionsofen geleitet
wird, und eine der erzeugten Menge der elektrischen Energie entsprechende Menge von
Eisenschwamm in den Elektroreduktionsofen eingesetzt wird, wobei mindestens ein Teil
des Eisenschwamms eingesetzt wird, der schlechtere metallurgische Eigenschaften aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eisenschwämm vor dem
Einsatz in den Elektroreduktionsofen einer Aufbereitung unterzogen wird, und die bei
der Aufbereitung anfallende Fraktion des Eisenschwammes mit schlechteren metallurgischen
Eigenschaften in den Elektroreduktionsofen eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das im Elektroreduktionsofen
erzeugte hot metal aufgekohlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das hot
metal oder das Roheisen unter Zugabe von Eisenschwamm als Kühlmittel zu Stahl verblasen
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur
und/oder der Gehalt an brennbaren Bestandteilen des Abgases der Direktreduktion zur
Steigerung der erzeugten Menge an elektrischer Energie erhöht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas
des Elektroreduktionsofens zur Erzeugung elektrischer Energie verwendet wird.
7 Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas
des Konverters zur Erzeugung elektrischer Energie verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verbrennung
von Kohlenstoff zusätzliche elektrische Energie erzeugt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlich erzeugte
Menge an elektrischer Energie so geregelt wird, daß der gesamte Eisenschwamm im Elektroreduktionsofen
zu hot metal eingeschmolzen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlich erzeugte Menge
an elektrischer Energie so geregelt wird, daß der gesamte Eisenschwamm zu Stahl verarbeitet
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß fehlende elektrische Energie aus dem Netz entnommen
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verblasen
zu Stahl unter Zusatz von Energieträgern erfolgt.